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Übersäuerung (Azidose) — Ursachen, Symptome, Behandlung

Dr. med. Petra Bracht

Ärztin & Schmerzspezialistin

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Ein Körper, der sich gerne bewegt, Gelenke, die nicht schmerzen, definierte Muskeln und ein Bindegewebe, das schön straff und gut durchblutet ist: Wer wünscht sich das nicht?!

Doch das Gegenteil ist häufig der Fall. Energielos und träge bewegen wir uns im Alltag. Wir sitzen uns auf den Bürostühlen die Hintern platt und zu dem Mangel an Bewegung kommen schlechte Luft in überfüllten Großraum-Büros und ungesundes Kantinenessen. Meist zu fettig, zu salzig und voll mit tierischen Produkten. Gemüse, Obst und ausreichend Ballaststoffe fehlen. All diese Faktoren übersäuern langfristig unseren Körper.

Die hier aufgelisteten Punkte sind nur einige von vielen, die Einfluss auf unseren Körper haben. Sicher ist, dass ein übersäuerter Körper anfällig für Krankheiten jeglicher Art wird. Diabetes, Hauterkrankungen und Rheuma, aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen können Folgen von Übersäuerung sein.

Welche Symptome mit einer Übersäuerung — Mediziner sprechen von einer Azidose — einhergehen, wie es überhaupt so weit kommen kann und was du gegen deinen übersäuerten Organismus tun kannst, liest du in diesem Spezial-Artikel.

Dr. med. Petra Bracht

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Fettleibiger Mann sitzt müde und antriebslos auf seinem Bett

© Motortion Films  | shutterstock.com

1. Entstehung und Ursachen von Übersäuerung


Sicher sind dir schon einmal die Begriffe „Säure-Basen-Haushalt“ oder „Säure-Basen-Gleichgewicht“ begegnet. Sie werden oftmals mit Detox-Kuren und Crash-Diäten in Verbindung gebracht. Insbesondere mit Fastenkuren soll es möglich sein, den Körper wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Ziel ist es, mit ihnen die Entsäuerung des Körpers anzuregen und die sogenannten „Schlacken“ — neutralisierte Säuren, die nicht ausgeschieden werden konnten — abzubauen. Aber wie kommt es überhaupt zu Übersäuerung und was hindert deinen Körper irgendwann daran, diese Säure wieder auszuscheiden?

Gehen wir schrittweise vor und schauen uns die einzelnen Faktoren genauer an:

1.1 Erhöhter Konsum von Fertigprodukten und Genussmitteln

Wir leben in einer Zeit, in der alles schnell gehen muss und in der Nahrungsmittel immer und überall verfügbar sind. Produkte wie Backwaren aus Weißmehl und einem hohen Anteil an Zucker gibt es nahezu an jeder Straßenecke und an jedem Bahnhof zu kaufen. Die Hektik des digitalen Zeitalters mit einem hohen Arbeitspensum verlangt von den meisten die Einhaltung eines straffen Zeitplans.

Leider liegen die Prioritäten der meisten dann nicht in der Zufuhr von ausreichend Nährstoffen über unsere Nahrung, sondern in hunger- und genuss-stillendem Fast-Food und nährstoffarmen Fertigprodukten. Hinzu kommt oft ein erhöhter Konsum von Genussmitteln wie Softdrinks, Kaffee, Alkohol und Zigaretten.

Zu sehen sind süße Backwaren aus Weißmehl und Zucker

© ampersandphoto | shutterstock.com

Dabei handelt es sich um Zellgifte, die den Stoffwechsel der Zellen nicht nur erschweren, sondern langfristig auch massiv behindern. Die Bildung zu vieler freier Radikale und dadurch entstehender oxidativer Stress sind oft die Folge. Eine erhebliche Belastung stellen außerdem die Zusatzstoffe in unseren Lebensmitteln dar. Zu diesen zählen vor allem Konservierungs- und Farbstoffe, Süßungsmittel wie Aspartam und Geschmacksverstärker, Emulgatoren sowie chemische Ersatzstoffe.

Denn alles, was der Körper nicht kennt, ist für ihn eine potenzielle Bedrohung, auf die er mit inneren Abwehrspannungen reagiert. Genetisch geplante Abläufe gehen dann nicht mehr ihren gewohnten Gang. Stress, Spannungserhöhungen in Muskeln und Bindegewebe (Faszien) und Übersäuerung sind die Folgen.

Auch Süßspeisen, die zu einem Großteil aus Zucker und Fett bestehen, wirken sich auf die Spannungszustände unseres ganzen Organismus aus und können Entzündungen und Schmerzen entfachen. Gerade diese entzündlichen Prozesse zeigen, dass der Körper sich selbst heilen möchte. Doch ein übersäuerter Körper wird diese Zustände bei einem gleichbleibenden Lebensstil nicht ins Gleichgewicht bringen können. Er benötigt Hilfe

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1.2 Verzehr von Tierprodukten als Ursache von Übersäuerung

Auf Abwehr schaltet unser Organismus vor allem beim Verzehr von tierischen Produkten. Der hohe Anteil an Fett und Eiweiß ist nicht für unseren menschlichen Organismus bestimmt. Insbesondere Milchprodukte wie Kuhmilch, Käse, Quark und Joghurt sind für ihre säurebildende Wirkung bekannt. Doch dies ist längst nicht alles.

Die artfremden Hormone der tierischen Produkte, die unseren Stoffwechsel belasten, sorgen zusätzlich dafür, dass sich die biochemischen Abläufe im gesamten Organismus verändern. Die Milch „greift in den genetischen und hormonellen Haushalt des Körpers ein“, bestätigt Prof. Dr. Bodo Melnik in einem Interview mit der „Welt“. 1)

So kann man bei Männern aufgrund der Östrogene in der Kuhmilch in vielen Fällen ein erhebliches Brustwachstum feststellen. Dies geschieht insbesondere durch den in der Kuhmilch enthaltenen Wachstumsfaktor IGF-1. Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass ein erhöhter Milchkonsum bei Männern das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, deutlich erhöht. Auch bei Frauen wirken sich die Hormone in der Kuhmilch auf den Körper aus. Das Brustkrebsrisiko steigt mit dem Verzehr von Milchprodukten an. Seit längerem sind auch andere ungünstige Nebenwirkungen der Tiermilch bekannt. Neben säurebildenden Eigenschaften werden Krankheiten wie Fettsucht, Diabetes, Akne und Osteoporose mit dem Verzehr von Milchprodukten in Verbindung gebracht. 2) 3) 4)

Fleisch, Fisch, Eier und Milch liegen auf einem Tisch nebeneinander

© nadianb  | shutterstock.com

Alle anderen Tierprodukte wie Fleisch und Wurstwaren werden von unserem Körper ebenfalls sauer verstoffwechselt. Sie sind heutzutage nicht nur stark belastet — enthalten Antibiotika und andere Medikamente –, sondern lassen durch den hohen Anteil schwefelhaltiger Aminosäuren im Fleisch eine Übersäuerung im Bindegewebe unseres Körpers entstehen. Bedenklich ist außerdem die entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäure, die im Fleisch enthalten ist. Das Bindegewebe kann im Zwischenzellraum weniger Wasser binden, was dazu führt, dass die Zellen schlechter mit Nährstoffen versorgt werden können. Als Folge funktioniert die Entsorgung von Abfallstoffen nicht mehr so gut. 5)

Die Arachidonsäure, eine Fettsäure, die nur in tierischen Produkten vorkommt, regt den Körper dazu an, entzündungsfördernde Botenstoffe zu bilden.

Fisch und Eier stellen keine Ausnahme dar – sie werden ebenfalls sauer verstoffwechselt. Hinzu kommt die Belastung von Fischen mit Schwermetallen wie Quecksilber und Umweltgiften. Dioxin in Eiern und die Salmonellen-Gefahr sind nicht die einzigen Gründe, warum du auch auf Eier lieber verzichten solltest. Ihr Cholesterin und ihre saure Verstoffwechselung können deine Gesundheit auf Dauer ebenso beeinträchtigen wie die zuvor erwähnten Tierprodukte.

Frau joggt auf der Straße vor einem Bergpanorama

1.3 Physische Belastung als Ursache von Übersäuerung

Sport ist gesund! Da sind sich fast alle einig, oder? Doch wenn du viel Sport machst, dann wirst du das vermutlich kennen: übersäuerte Muskeln nach einer harten Trainingseinheit.

Besonders nach intensivem Laufen, Schwimmen oder Radfahren — aber auch beim Kraftsport, wenn du mal wieder ordentlich Gewichte gestemmt hast — spürst du das Brennen und anschließend die ermüdeten Muskeln.

Was da in deinem Körper passiert, ist ganz einfach zu erklären: Die Energiespeicher, die für intensive Belastungen (Kraft und Ausdauer) angezapft werden, befinden sich in unseren Muskeln. Glucose, die in deinen Glykogenspeichern für solche Fälle vorhanden ist, wird vom Körper während der Belastung schnell verbraucht. Es entsteht Milchsäure, die sich in der Muskulatur anreichert. Diese Milchsäure, auch als Laktat bekannt, verursacht das Brennen. Ebenfalls bekannt ist der — meist folgende — Muskelkater mit seinen typischerweise reißenden Schmerzen, die auf kleinste Muskelrisse hinweisen.

  • Für den Hobbysportler ist dieser Zustand kein Problem. Er wird sich genügend Erholung gönnen und das Training schmerzfrei wieder aufnehmen. Sein Körper hat  — bei einer gesunden Ernährung — ausreichend Kapazitäten, um mit Mineralstoffen aus der Nahrung die Defizite auszugleichen und kleinste Muskelrisse zu heilen.
  • Bei Leistungssportlern ist der Trainingsplan allerdings straff getaktet und es bleibt nur wenig Zeit für ausreichende Erholungsphasen. Addieren sich dann die intensiven Einheiten, wird es zunehmend schwerer, ein Säure-Basen-Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Energiedefizite sowie Mängel an Mineralstoffen wie Magnesium und Kalzium müssen mithilfe von basenbildenden Nahrungsmitteln kompensiert werden.

Übertraining lässt das Risiko für eine Übersäuerung steigen

Nicht nur die Ernährung spielt dann eine Rolle. Faktoren wie Stress, Müdigkeit und ein geschwächtes Immunsystem sollten in diesen Zeiten nicht unbeachtet bleiben. Gerade während härterer Trainingsphasen, in denen dem Körper ausreichend Mineralien und genügend Flüssigkeit zugefügt werden sollten, ist die allgemeine Lebensweise ganz entscheidend.

Ein junger Mann hängt über einer Hantelstange und ist müde

© SergeyEdentod  | shutterstock.com

Basische Nahrung, insbesondere der Verzehr pflanzlicher Nahrungsmittel, kann die Regeneration erheblich fördern, wohingegen nährstoffarme Lebensmittel und vor allem tierische Produkte die Entzündungsvorgänge im Körper zusätzlich entfachen. Auch auf Eiweißshakes, die aus isoliertem Milchprotein bestehen, solltest du verzichten.

Anstatt Reparaturen in Gang zu bringen, besteht die Gefahr, in einen übersäuerten Zustand abzudriften.

Ein weiterer Einflussfaktor sind die Hormone. Langfristig kann sich nämlich die Produktion und Konzentration bestimmter Hormone bei Leistungssportlern verändern. So werden bei starker körperlicher Belastung ein erhöhter Cortisol-Spiegel (Stresshormon, das von der Nebenniere gebildet wird) sowie mehr Adrenalin und Noradrenalin nachgewiesen. Wie Hormone im Blut bei psychischem Stress zu einer Übersäuerung führen, liest du im folgenden Abschnitt.

Ein Mann im Büro hat Stress an der Arbeit

1.4 Psychische Einflussfaktoren bei Übersäuerung

Dauerstress, Ängste, alltägliche Sorgen oder einfach nur negative Gedanken haben für die meisten von uns zunächst „nur“ einen indirekten Einfluss auf den Körper. Erst wenn uns alles über den Kopf zu wachsen droht und wir kaum noch richtig durchatmen können, treten handfeste gesundheitliche Probleme auf.

Blicken wir genauer auf die Prozesse, die in diesen stressigen Zeiten in unserem  Organismus ablaufen, dann werden einige körperliche Auffälligkeiten nachvollziehbar. Früher oder später hinterlässt die Belastung nicht nur auf psychischer, sondern auch auf physischer Ebene ihre Spuren.

Schmerzen am ganzen Körper

Wenn du einen Vollzeitjob hast, die meiste Zeit im Büro verbringst und dich nur selten bewegst, dann wirst du irgendwann Schmerzen verspüren. Denn der menschliche Körper ist nicht für langes Sitzen geschaffen. Das größte Volksleiden sind die Rückenschmerzen. Durch zu hohe Spannungen der gesamten Muskulatur und unzureichende Bewegung leiden die meisten Menschen unter Schmerzen in der Lendenwirbelsäule (LWS-Schmerzen), der Halswirbelsäule (HWS-Syndrom) oder im Nackenbereich. Zudem sind viele Arten von Kopfschmerzen auf Überspannungen der Muskeln und des Bindegewebes (Faszien) zurückzuführen.

Eine gestörte Verdauung

Vielleicht hast du keine Rücken- oder Nackenschmerzen, stattdessen aber Probleme mit deiner Verdauung? Dann kann dies ein deutliches Anzeichen für einen trägen Darm sein. Durch das viele Sitzen aber auch durch permanenten Stress, kann unser Darm und somit die Verdauung leiden. Können wir angesammelte Stoffwechselabfälle nicht mehr richtig ausscheiden, wird es für unseren Organismus immer schwerer, ein basisches Milieu aufrechtzuerhalten. Dabei ist ein basischer pH-Wert  für unseren Darm enorm wichtig.

Das Smartphone als Stressfaktor und die Folgen von Stress

Hinzu kommt, dass die digitale Welt uns immer mehr abverlangt. Wir sind permanent und überall verfügbar. Unser treuer Begleiter, der uns täglich daran erinnert, ist das Smartphone. Es übernimmt die Funktion eines Sekretärs, der den Alltag für uns koordiniert und alles in Sekundenschnelle ermöglicht.

Ein Großteil von uns verliert sich jedoch in der digitalen Welt und kommt kaum mehr zum Atmen. Großstädtische Hektik, Stress im Büro, dringende familiäre Angelegenheiten und viele Menschen um uns herum können Psyche und Wohlbefinden stark beeinträchtigen.

Als Folge reagiert unser Körper mit Spannungen in der gesamten Muskulatur, einer flachen Atmung, Schmerzen wie etwa Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen sowie Problemen mit der Verdauung. Durch die flache Atmung können saure Stoffwechselprodukte nicht mehr ausreichend abgeatmet werden. Somit ist auch die ausreichende Versorgung mit Sauerstoff im Blut nicht mehr gewährleistet. Die Säureausscheidung ist behindert und die Säurebelastung unseres Körper steigt an.

Ernähren wir uns zusätzlich ungesund — in Stresszeiten greifen die meisten zu Fast-Food und priorisieren energiedichte Mahlzeiten –, gerät der Säure-Basen-Haushalt schnell aus dem Gleichgewicht. Wie die Zufuhr von basenbildender Nahrung mit Obst und Gemüse beziehungsweise ausreichend Ballaststoffen gegen Übersäuerung und Schmerzen helfen kann, liest du in Kapitel 6. Bist du Migränepatient, dann lohnt es sich besonders auf deine Ernährung zu achten und Kopfschmerz-Triggern auf den Grund zu gehen.

In Vergessenheit geraten oft die inneren Regelkreisläufe des Körpers. Hormone wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin werden bei übermäßigem Stress vermehrt ausgeschüttet. Auf diese Weise können sie in die biochemischen Vorgänge unseres gesamten Organismus eingreifen und das Gleichgewicht stören.

Dargestellt ist rohes rotes Fleisch neben Kräutern und einem pinken Maßband auf einem Holztisch

© designer491 | shutterstock.com

1.5 Diäten

Du fragst dich vermutlich gerade, warum Diäten zu einem unausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt führen sollten. Denn das Ziel einer Diät oder einer Fastenkur liegt doch gerade in einem schlanken, vitalen Körper.

Die Erklärung ist ganz einfach: Während einer Diät oder einer Fastenkur, bei der die Energiezufuhr deutlich reduziert ist, gerät der Körper in eine Art Notsituation.

Was passiert im Körper bei langen Hungerperioden?

Die in der Leber und den Glykogenspeichern vorrätigen Kohlenhydrate sind in solchen Hungerphasen schnell aufgebraucht. Als nächstes werden Eiweiße verstoffwechselt — und zwar immer sauer –, bis es schließlich an die Fettdepots geht. Nutzt der Körper Fette zur Energiegewinnung, bildet er sogenannte Ketone.

Diese Ketone sind organische Verbindungen, die nur für diese Notsituation produziert werden. Gelangen Ketone in hoher Konzentration ins Blut, gerät der Organismus zunehmend in den Status der Übersäuerung.

Besonders bei den Low-Carb-Diäten, beispielsweise der Atkins-Diät, werden hauptsächlich tierische, eiweißreiche Produkte konsumiert, die zudem noch sehr viel Fett enthalten. So trägt nicht nur die verminderte Energiezufuhr während einer Diät zur Säurebelastung bei, sondern auch die tierischen Produkte, die vom Körper generell sauer verstoffwechselt werden und sich bei unzureichender Säureausscheidung im Bindegwebe ablagern.

Hinzu kommt, dass bei jeder Gewichtsreduktion immer ein Energiedefizit gebildet wird, das den Körper in Stress versetzt. Stresshormone werden ausgeschüttet und ein Teufelskreis entsteht. In diesem Artikel erfährst du, wie das Intervallfasten hingegen helfen kann, deinen Körper zu unterstützen, statt ihn auszulaugen.

Wie geht es dir?

Vielleicht konntest du anhand der hier beschriebenen Faktoren schon viel auf deinen eigenen Gesundheitszustand beziehen.

Dies bedeutet nicht unbedingt, dass du tatsächlich an einer Übersäuerung leidest. Solltest du jedoch schon seit einiger Zeit immer wieder Probleme mit deiner Gesundheit feststellen, dann legen wir dir ans Herz, sich damit auseinander zu setzen und nach Lösungen zu suchen.

Im nächsten Kapitel findest du viele Symptome, die bei einem übersäuerten Organismus auftreten können. Solltest du gedanklich hinter viele Symptome ein Häkchen setzen können, dann schau unbedingt auch im anschließenden Kapitel nach Behandlungsmöglichkeiten und unseren Top-Tipps gegen Übersäuerung.

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2. Symptome bei Übersäuerung


Die Symptome einer Übersäuerung sind nicht eindeutig und nur schwer von Symptomen bei Mangelzuständen oder anderen Erkrankungen zu trennen. Ein übersäuerter Organismus macht sich nicht sofort bemerkbar. Meist handelt es sich um einen schleichenden Prozess und die gesundheitlichen Beschwerden häufen sich erst im Laufe der Zeit (siehe chronisch latente Azidose).

Die häufigsten Symptome, die sich bei einem unausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt bemerkbar machen, sind folgende:

  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • fahle, häufig unreine Haut
  • ein schlaffes Bindegewebe (Cellulitis)
  • überspannte Muskeln und verfilzte Faszien (sie sind weniger elastisch/flexibel)
  • Grippeähnliche Symptome wie ein energieloses und schlappes Gefühl treten meist zusammen mit Muskel- und Gelenkbeschwerden auf.
  • Appetitlosigkeit
  • Antriebslosigkeit, Nervosität und Unruhezustände bis hin zu depressiven Verstimmungen
  • Im gesamten Organismus können vermehrt Entzündungen auftreten.
  • rheumatische Erkrankungen
  • Osteoporose

Es zeigt sich, dass zu viel Säure unseren ganzen Körper belasten kann. Gerade deshalb ist es selbst für viele Ärzte nicht klar ersichtlich, worum es sich bei vielen Entzündungen, Schmerzen oder anderen gesundheitlichen Problemen wirklich handelt.

(Zu) Selten wird ein übersäuerter Organismus für die Beschwerden verantwortlich gemacht. Im nächsten Kapitel erfährst du, welche Arten der Übersäuerung es gibt und worin sie sich unterscheiden.

3. Formen & Schweregrade von Übersäuerung


3.1 Verschiedene Formen der Übersäuerung

Wie kann es nun passieren, dass der Körper irgendwann nicht mehr dazu in der Lage ist, überschüssige Säuren zu neutralisieren beziehungsweise auszuscheiden? Und wo lagern sich diese Säuren dann an?

Unser Körper hat ein ausgeklügeltes System entwickelt, um sich von Säuren und anderen Abfallstoffen zu befreien. Bestimmte Puffersystemekörpereigene Basenspeicher — sorgen dafür, dass unser Säure-Basen-Haushalt permanent im Gleichgewicht bleibt. Für unsere Gesundheit ist dies elementar: Schon kleinste Abweichungen vom idealen Säure-Basen-Wert im Blut könnten lebensbedrohlich sein.

Organe wie Niere, Lunge, Leber, Darm und vor allem unser Blut übernehmen bei der Entsäuerung die Hauptaufgabe. Ausschlaggebend für das Säure-Basen-Gleichgewicht ist die H+-Ionenkonzentration beziehungsweise der pH-Wert. Dieser muss von unserem Körper innerhalb eines engen Grenzbereichs (7,35–7,45) permanent austariert werden. Aufgrund der Verarbeitung unserer Nahrung und den beim Stoffwechsel entstehenden „nichtflüchtigen oder metabolischen Säuren“ sowie dem flüchtigen Kohlendioxid, ist dieses Gleichgewicht sonst schnell gefährdet.

Du kannst dir merken: Die Regulationssysteme (Puffersysteme) sorgen dafür, dass die Konzentration von Säuren und Basen immer konstant ist. Für die volle Funktionsfähigkeit unserer Organe ist ein ausgeglichener pH-Wert ganz entscheidend.

Ein ausgeklügeltes Puffersystem als Schutzmechanismus gegen Übersäuerung

Die Nieren

Nieren als Ausscheidungsorgane von Säuren

© ilusmedical  | shutterstock.com

Für das Gleichgewicht unseres Säure-Basen-Wertes sorgen vor allem unsere Nieren. Über die Harnsäure werden ständig Säuren ausgeschieden. Saurer Harn ist jedoch kein Hinweis auf eine Azidose, sondern zeigt viel mehr Gegenteiliges. Denn in diesem Fall sorgt die einwandfreie Säureausscheidung dafür, dass die Säurebelastung nicht zu groß wird.

Um die regelmäßige Säureausscheidung gewährleisten zu können, ist es wichtig, dem Körper ausreichend Flüssigkeit zuzuführen. Ansonsten kann es schnell passieren, dass die Nieren überlastet sind und die Gefahr der Übersäuerung dadurch ansteigt.

Die Lunge

medizinische Darstellung der Lungenflügel bei dem Abatmen von Säure

© StudioBKK | shutterstock.com

Auch die Lunge hat eine überaus wichtige Funktion, die wir im Alltag meist gar nicht richtig wahrnehmen: Sie ermöglicht uns das Atmen. Über die Lunge nehmen wir Sauerstoff auf und atmen Kohlendioxid aus. Sie ist für die Kurzzeitregulation zuständig, bei der Säuren „ganz nebenbei“ abgeatmet werden.

Wer sich körperlich betätigt und besonders viel und tief ein- und ausatmet, kann nicht nur über Körperflüssigkeiten wie Urin und Schweiß Säuren und andere Giftstoffe besonders gut loswerden, sondern gleichzeitig über die Lunge entsäuern.

Das Herz-Kreislauf-System

Blutpartikel

© Phonlamai Photo  | shutterstock.com

Von der sportlichen Betätigung profitiert auch das Herz-Kreislauf-System beziehungsweise unsere Durchblutung. Bei zu wenig körperlicher Aktivität und unzureichender Durchblutung der Muskulatur kommt es nämlich zu einem Sauerstoffmangel im Blut. Die Bildung von Milchsäure ist vorprogrammiert.

Im Blut stabilisiert der Bikarbonatpuffer — er ist der größte Puffer des Körpers — deinen pH-Wert.

Wichtig ist, dass die Organe einwandfrei funktionieren. Andernfalls, selbst wenn nur ein Organ nicht voll funktionstüchtig ist. kann es zu einer chronisch latenten Azidose kommen. Je nachdem, welches Organ betroffen ist, unterscheidet man verschiedene Arten der Azidose. 6)

Metabolische Azidose (stoffwechselbedingte Übersäuerung)

Die metabolische Azidose ist relativ selten. Allerdings gibt es Krankheiten, die solch eine Art der Azidose begünstigen können. Bei Erkrankungen der Nieren (Niereninsuffizienz) oder Diabetes Mellitus kann es zu einem unausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt kommen. Aber auch Vergiftungen, längere Hungerperioden und Alkoholismus lösen in vielen Fällen eine stoffwechselbedingte Übersäuerung aus. Der pH-Wert sinkt und Säuren häufen sich an. Je nachdem, welche Säuren sich anlagern, spricht man medizinisch von einer Ketoazidose (aufgrund der gebildeten Ketonkörper) oder einer Lactatazidose (Milchsäure, beispielsweise aufgrund starker körperlicher Belastung).

Respiratorische Azidose (atmungsbedingte Übersäuerung)

Wie bereits erwähnt, übernimmt die Lunge eine ganz wichtige Funktion bei der Säureausscheidung. Angefallene Säuren werden durch Kohlendioxid über die Lunge abgeatmet. Besteht jedoch dazu nicht die Möglichkeit — etwa aufgrund einer Lungenerkrankung oder durch unzureichende und oberflächliche Atmung –, sammelt sich das Kohlendioxid als Bikarbonat im Blut. Das Gleichgewicht von Säuren und Basen gerät dann schnell in Gefahr und der pH-Wert verschiebt sich in Richtung sauer. Krankheiten wie Asthma, eine Lungenfibrose oder eine Lungenentzündung können eine respiratorische Azidose auslösen.

3.2 Unterschiedliche Schweregrade der Übersäuerung

Der Begriff „Übersäuerung“ ist inzwischen durch Zeitschriften und andere populärwissenschaftliche Magazine bekannt. Mit jeder neuen Diät, so heißt es, befreie man sich von den angehäuften Schlacken und nach einer Detox-Kur werde man die Symptome der Übersäuerung — Übergewicht, unreine Haut und Cellulitis — schnell wieder los.

Diagnose einer echten Azidose

Wenn Mediziner einen übersäuerten Organismus diagnostizieren, dann sprechen sie von einer „echten Azidose“ (metabolisch oder respiratorisch). Um bestimmen zu können, ob es sich um eine echte Azidose im medizinischen Sinne  handelt, reichen Teststreifen für den Urin oder Speichel nicht aus. Denn über die Atemluft, den Speichel, die Haut beziehungsweise den Schweiß und den Urin entsäuert sich unser Organismus auf natürlichem Weg. Testen wir diese Körperflüssigkeiten, wird der pH-Wert auf dem Teststreifen logischerweise einen sauren Wert anzeigen.

Um eine echte Azidose nachweisen zu können, wird anhand einer Blutgasanalyse der pH-Wert gemessen. Damit kann zusätzlich die Konzentration des Sauerstoffs und des Kohlendioxids untersucht und das Säure-Basen-Verhältnis bestimmt werden. Liegt ein pH-Wert von unter 7,35 vor, handelt es sich um eine echte Azidose.

Chronisch latente Azidose

Bei der chronisch latenten Azidose (keine echte Azidose) handelt es sich um einen schleichenden Prozess, infolgedessen die Übersäuerung eintritt. Es stehen nicht genug Basen zur Verfügung, die eine Neutralisierung der Säuren bewirken könnten, sodass der saure Zustand über längere Zeit anhält.

Bei einem pH-Wert, der unter der Norm (pH-Wert 7,35–7,45) liegt, wird die Funktion des Bindegewebes und anderer Organe beeinträchtigt.

Allerdings geht die chronisch latente Azidose nicht mit einem veränderten pH-Wert einher. Diese Azidose ist meist mit einer Umstellung der Lebensweise leicht zu beheben.

Was dir bei einer chronisch latenten Azidose helfen kann, liest du bei unseren Top-Tipps gegen Übersäuerung.

Akute Azidose

Die akute Azidose ist dann diagnostiziert, wenn der pH-Wert des Blutes unter 7,15 gesunken ist. Dann liegt ein lebensbedrohlicher Zustand vor, von dem sich der Körper in einigen Fällen nicht mehr erholen wird. Auch wenn die akute Azidose sehr selten vorkommt, kann sie bei Neugeborenen als Komplikation bei der Geburt auftreten. Bekommt das Kind zu wenig Sauerstoff, kann die akute Azidose aufgrund des stark gesunkenen pH-Werts die Folge sein. Im schlimmsten Fall ist dann mit Organschäden oder Funktionseinschränkungen der Leber und Niere zu rechnen.

Die Symptome einer akuten Azidose sind deutlich gravierender als die der chronisch latenten Azidose. Atemnot, hoher Blutdruck und Herzrasen, teilweise auch blaugefärbte Lippen und Verwirrung, können aufgrund der niedrigen Sauerstoffkonzentration im Blut auftreten. Eine ärztliche Behandlung ist unbedingt erforderlich.

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4. Behandlung von Übersäuerung


Die Behandlung einer Übersäuerung gestaltet sich je nach Schweregrad und Art der diagnostizierten Übersäuerung unterschiedlich.

Bei einer akuten Azidose sind die körperlichen Funktionen so stark eingeschränkt, dass die meisten Patienten direkt im Krankenhaus behandelt werden müssen. Oft liegt der akuten Azidose als Ursache eine Erkrankung zugrunde, die einen Sauerstoffmangel im Blut auslöst. Bei günstigem Verlauf, kann dieser mit Hilfe von Bikarbonat-Infusionen wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.

Bei einer chronisch latenten Azidose, bei der die Puffersysteme nicht mehr ausreichend Säuren neutralisieren können, kannst du mit einer basischen Ernährung und unseren anderen Top-Tipps aus Kapitel fünf deinen Körper schon sehr wirkungsvoll unterstützen. Eine „Behandlung“ mit basenbildenden Nahrungsmitteln reicht jedoch häufig nicht aus. In diesem Fall ist es wichtig, den Körper zusätzlich zu einer basischen Ernährung mit einem hochwertigen Basenpräparat zu unterstützen:

So raubt sich der übersäuerte Organismus zum Neutralisieren nicht mehr die basischen Mineralien wie Kalzium und Magnesium aus den Zähnen, Knochen und Muskeln, sondern kann auf von außen zur Verfügung gestellte Basen zurückgreifen.

4.1 Warum reicht eine basische Ernährung oft nicht aus?

Eigentlich leben wir heute in einer Zeit des Überflusses. In jedem Supermarkt wartet ein Überangebot an verschiedenen Gemüse-, Obst-, Nuss- und Kräutersorten auf uns, das unserem Körper all die Mikronährstoffe liefern sollte, die er für einen gesunden Säure-Basen-Haushalt und einen reibungslos funktionierenden Stoffwechsel benötigt. Dennoch leiden immer mehr Menschen an Übersäuerung, Immunschwäche oder einem Vitamin- und Mineralstoff-Mangel – auch solche, die sich ausgewogen ernähren. Wie kann das sein?

Zwei Gründe sind dafür entscheidend:

  1. Der Gehalt an Mikronährstoffen in unseren Lebensmitteln nimmt immer weiter ab. Schuld daran sind ausgelaugte Böden und die Art und Weise, wie die Lebensmittel geerntet, behandelt, gelagert und industriell weiterverarbeitet werden. Wenn bei der Ernte, dem Transport oder der Lagerung auch noch Kühlketten unterbrochen werden, können sich die Nährstoff-Verluste potenzieren. Was von den Mikronährstoffen dann als kümmerliche Reste übrig bleibt, geht häufig bei der Zubereitung unserer Speisen verloren. Viele Vitamine sind beispielsweise hitzeempfindlich oder wasserlöslich und werden beim Kochen oder Braten aus den Lebensmitteln herausgelöst.
  2. Unser Bedarf an Mikronährstoffen steigt. Das Dilemma liegt nun darin, dass unser Körper unter den heutigen Lebens- und Arbeitsbedingungen mehr denn je auf eine ausreichende Zufuhr an Mikronährstoffen angewiesen ist: steigende Umweltbelastung, Bewegungsarmut, ein stressiger Alltag, Medikamente, der übermäßige Konsum von Fertigprodukten und wenig Zeit im Freien sind nur einige der Gründe. Wir brauchen also immer mehr Vitamine und Co., bekommen aus der Nahrung aber immer weniger davon. Leere Nährstoff-Speicher, übersäuerte Zellen und unterschiedlichste Erkrankungen können die Folgen sein.

4.2 Die Lösung: Unterstütze deinen Körper

Wenn eine gesunde, basische Ernährung nicht mehr ausreicht, um deinen Säure-Basen-Haushalt im physiologisch normalen Bereich zu halten, solltest du ihn gezielt von außen unterstützen. Eine hochwertige Nahrungsergänzung kann dafür in Frage kommen.

Entscheidend ist dabei aber, ganz genau auf die Qualität der Nahrungsergänzungsmittel achten: Über- oder Unterdosierungen, künstliche Füllmittel und inaktive Wirkstoffe sind leider in vielen Präparaten vorzufinden, die mittlerweile den Markt überschwemmen. Für unsere Patienten haben wir daher Nahrungsergänzungsmittel entwickelt, die auf all das verzichten und dem Körper wirklich das geben, was er heute am dringendsten braucht: eine optimale Grundversorgung an allen wichtigen Mikronährstoffen.

Keine Frage, das Thema Nahrungsergänzung ist weiterhin umstritten und die Studienlage verwirrend. Informiere dich deshalb in aller Ruhe über die Vorteile unserer Nahrungsergänzungsmittel. Wann können sie für dich sinnvoll sein? Worauf musst du achten? Und warum legen wir dir unsere 3er-Kombi ganz besonders ans Herz?

Hier über Nahrungsergänzungsmittel informieren

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5. Top-Tipps bei Übersäuerung


5.1 Ernährungsumstellung bei Übersäuerung

Ein kleines Kind hält eine Schüssel voll buntem Gemüse in den Händen und schaut in die Kamera

© Tatevosian Yana  | shutterstock.com

Für viele Menschen erscheint eine Ernährungsumstellung als unüberwindbares Hindernis. Wichtig ist, dass du kleine Schritte in die richtige Richtung gehst. Erhöhe den Anteil an Basenbildnern und reduziere die säurebildenden Nahrungsmittel.

Insbesondere tierische Produkte und zuckerreiche Lebensmittel sowie Genussmittel — Nikotin, Alkohol und Softdrinks — solltest du meiden.

Beachte: Bei der Auswahl der „richtigen“ basenbildenden Nahrung geht es nicht um den pH-Wert der Nahrungsmittel oder ihren sauren Geschmack, sondern um die Verstoffwechslung in unserem Körper.

Zitrusfrüchte wie Zitronen und Grapefruits schmecken zwar sauer, werden aber basisch verstoffwechselt. Der sogenannte PRAL (Potential Renal Acid Load)-Wert ist dabei entscheidend. Die Einteilung von sauren und basischen Lebensmitteln basiert auf diesem PRAL-Wert.

5.2 Ausreichend Flüssigkeit gegen Übersäuerung

Der menschliche Körper besteht zu einem Großteil aus Flüssigkeit. Damit alle Prozesse des Stoffwechsels optimal ablaufen können, müssen wir über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit zu uns nehmen. Nur so können Nährstoffe optimal verwertet werden und unser Blut zirkulieren. Alles, was im Körper nicht mehr gebraucht wird, scheiden unsere Nieren über den Urin aus. Auch angefallene Säuren werden darüber ausgeschieden. Dass unser Urin meist sauer ist, hängt also nur damit zusammen, dass die Stoffwechselabfälle über ihn entsorgt werden.

Frau trinkt ein Glas stilles Wasser

© Africa Studio | shutterstock.com

5.3 Faszien-Rollmassage gegen Übersäuerung

Patientin sitzt auf dem Boden und rollt ihre Wade mit der Medi-Rolle aus

Neutralisierte Säuren, die nicht ausgeschieden werden können, lagern sich in unserem Bindegewebe ab. Spannungszustände in Muskeln und verklebte Faszien können die Folgen sein. Um diese übersäuerten Muskeln — beispielsweise auch beim Muskelkater — wieder zu lockern und das Bindegewebe zu durchbluten, eignet sich eine ausgiebige Faszien-Rollmassage. Mit unseren eigens entwickelten Faszienrollen und -kugeln kannst du die einzelnen Bereiche spezifisch behandeln.

Durch das Abrollen der einzelnen Muskeln und des Bindegewebes werden die angelagerten Schlacken über die Lymphbahnen und die Zwischenzellflüssigkeit besser abgetragen und der Körper bei der Entsäuerung unterstützt. 7)

Wenn du unter Schmerzen leidest, dann schaue unbedingt auf unserem YouTube-Kanal vorbei. Dort kannst du nach deinem Schmerzzustand suchen und findest Übungen, die du ganz einfach regelmäßig gegen deine Schmerzen ausführen kannst. Wirf auch gerne einen Blick in unser Schmerzlexikon. Dort bekommst du alle Informationen zu Ursachen, Symptomen und Behandlung deiner Beschwerden.

5.4 Regelmäßige Bewegung und stressfreie Zeiten

Eine Frau steht nach dem Sport in der Natur und dehnt sich

© GP Studio   | shutterstock.com

Wann immer die Möglichkeit besteht, solltest du dich bewegen. Auch wenn wir im Alltag oftmals stundenlang am Schreibtisch hocken und unsere Arbeit erledigen müssen, muss körperliche Aktivität nicht auf der Strecke bleiben. Am besten eignen sich hierfür Bewegungseinheiten, die die Ausdauer fördern.

Dabei muss die Intensität nicht besonders hoch sein. Lege deine täglichen Strecken zu Fuß oder mit dem Rad zurück und nimm dir in der Mittagspause oder am frühen Morgen die Zeit, um durch die Natur zu spazieren und frische Luft zu atmen.

 Das hilft nicht nur einem unausgeglichenen Gemüt auf die Sprünge, sondern zusätzlich gegen Müdigkeit am Nachmittag.

5.5 Bewusst atmen!

Zu einer gesunden Lebensweise gehören nicht nur pflanzliche Nahrungsmittel, viel Flüssigkeit und Bewegung, sondern auch eine ausgeglichene Atmung. Hin und wieder solltest du ganz bewusst tief ein- und ausatmen. Unser Körper braucht ausreichend Sauerstoff, um alle Prozesse des Stoffwechsels am Laufen zu halten.

Bewusstes Atmen hilft außerdem, Stress abzubauen und die Säureausscheidung über Kohlendioxid anzuregen.

Eine Frau steht am Meer, hat ihren Kopf gen Sonne und Himmel gewandt und atmet tief ein

© Antonio Guillem | shutterstock.com

5.6 Medikamente meiden!

Verschiedene Medikamente in einer Hand

Durch Medikamente wird eine Übersäuerung oftmals erst entfacht. Besser ist es, einem übersäuerten Organismus mithilfe bestimmter Mineralien wie Magnesium und Kalzium zu einem basischen Gleichgewicht zu verhelfen. Nahrungsergänzungsmittel, die eine optimale Kombination dieser Mineralstoffe mitbringen, können eine sinnvolle Ergänzung zu einer pflanzlichen und basischen Ernährungsweise sein. Will man seinem Körper zusätzlich etwas Gutes tun, kann man bei einem Basenbad in der Badewanne seinen Tag ausklingen lassen und zur Ruhe kommen.

Zusammenfassung

In einem gesunden Zustand kann unser Wunderwerk Körper einer Übersäuerung kraftvoll entgegenwirken. Bestehen jedoch bestimmte Krankheiten, die die Lungenfunktion oder den Stoffwechsel (Diabetes) betreffen, solltest du auf bestimmte Symptome achten und Vorkehrungen treffen. Nimm deine regelmäßigen Check-Ups beim Arzt wahr und lass die Einstellung mit Medikamenten oft genug überprüfen. Generell gilt: Wenn du dich gesund ernährst, zwischen moderater Belastung und ausreichend Entlastung deinen Körper bewegst und deinen Verzehr von Weißmehl, Zucker und anderen Genussmitteln deutlich im Rahmen hältst, kannst du einer Übersäuerung im Regelfall vorbeugen.

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Über diesen Artikel

Autorin:
Dr. med. Petra Bracht
Ärztin & Schmerzspezialistin

Mehr über die Autorin

Veröffentlicht am:
04.06.2019

Letzte Aktualisierung:
02.02.2023

Nächste geplante Aktualisierung:
30.05.2022

Quellen & Studien

Wenn du übersäuert bist, kann dir dieses Wissen helfen:

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