✘ Künstliche Gelenke werden zu häufig eingesetzt
Viele Ärzte und Therapeuten sind der Meinung, dass ein künstliches Gelenk irgendwann unumgänglich sei. Wenn man nur alt genug werde, würde sich die Arthrose so weit fortsetzen, dass das Gelenk ausgetauscht werden muss. Wir sind hier völlig anderer Ansicht!
In Extremfällen kann ein künstliches Gelenk sinnvoll sein
Zunächst möchten wir klarstellen, dass es natürlich Situationen gibt, in denen es sinnvoll sein kann, ein künstliches Gelenk einsetzen zu lassen: Wenn ein Gelenk komplett zerstört oder eine Hüftpfanne eingebrochen ist und keine andere Therapie hilft, kann ein künstliches Gelenk der letzte Ausweg sein. Das sind aber die seltensten Fälle und bevor du dein Gelenk unwiderruflich ersetzen lässt, solltest du unbedingt die Liebscher & Bracht-Schmerztherapie ausprobieren! Viele Patienten sprechen immer davon, ein „neues Gelenk“ zu bekommen, was den Eingriff aber stark verharmlost: Ein echtes neues Gelenk gibt es nämlich nicht, davon hast du nur eins! Die Operation stellt den Versuch dar, durch künstliche Gelenke das Original-Gelenk zu ersetzen – was aber nie in vollem Umfang gelingt, wie wir dir noch zeigen werden.
Künstliche Gelenke werden zu häufig eingesetzt!
Künstliche Gelenke werden leider viel zu häufig und viel zu schnell eingesetzt. Gerade Deutschland hat hier eine internationale Spitzenposition: Allein von 2005 bis 2011 nahm die Zahl der erstmaligen Gelenksimplantationen um 15 Prozent zu, wie eine Bertelsmann-Studie zeigt. Die Tageszeitung DIE WELT kritisierte nach Veröffentlichung der Studien-Ergebnisse, dass „vor allem […] immer jene Operationen in Mode zu kommen [scheinen], die den Kliniken viel Geld einbringen.“. Allein im Jahr 2013 setzten deutsche Krankenhäuser über 3,5 Milliarden Euro mit künstlichen Gelenken um. Selbstverständlich gehen wir davon aus, dass den meisten Ärzten, das Wohl der Patienten am Herzen liegt, aber dennoch werfen die Studien-Ergebnisse Fragen auf, die sich nicht allein durch eine medizinische Notwendigkeit beantworten lassen.
Generelle Risiken bei künstlichen Gelenken
Viele Patienten wissen leider nicht annähernd, welche Risiken das Einsetzen eines künstlichen Gelenks mit sich bringt. Neben den Risiken, die eine Operationen generell mit sich bringt, kann es nachher zu Infektionen kommen, da das künstliche Gelenk im Gegensatz zum natürlichen über kein Immunsystem verfügt. Außerdem kann es passieren, dass sich Bindegewebszellen vermehren und eine sogenannte Arthrofibrose entsteht. Dadurch bilden sich bewegungseinschränkende Narben. Gerade im Kniegelenk kommt es häufig zu Einblutungen im Fasziengewebe.
Sehr häufig kommt es nach der ersten Operation für das Einsetzen des künstlichen Gelenks zu weiteren Eingriffen, sogenannten Korrekturoperationen: Eine Studie an der Berliner Charité zeigt, dass jeder Vierte mit dem Ergebnis seiner Operation für ein künstliches Kniegelenk unzufrieden ist. Häufig verrutschen die Prothesen oder sind von vornherein schlecht eingesetzt worden, wie die Studien-Autoren festgestellt haben. Über 60 Prozent der Prothesen, die wieder ausgewechselt werden mussten, deuten auf ärztliche Fehler während der Implantation hin.
Wir fragen uns ohnehin, ob es wirklich eine gute Idee ist, eine nachgiebige Gelenkfläche durch eine extrem harte Prothese aus Metall, Plastik oder Keramik zu ersetzen. Auf diese Weise übertragen sich Erschütterungen direkt auf die Knochen. Und da wundern sich die Konstrukteure,
dass sich die künstlichen Gelenke lockern?
Künstliche Gelenke erhöhen das Herzinfarkt-Risiko
Als letzten wichtigen Punkt solltest du berücksichtigen, dass sich der Verschleiß natürlich genauso bei künstlichen Gelenken fortsetzt, wenn du die muskulär-fasziale Überspannung nicht abbaust. Zwar besteht das künstliche Gelenk aus hochfesten Werkstoffen, aber im aggressiven Umfeld des Körpers kommt es trotzdem zu Korrosionen, also zum Freiwerden der metallischen Partikel. Dieser feine Staub diffundiert in das Gewebe und sammelt sich im Körper an.
Eine Studie von Prof. Dr. Jörg Lützner und Kollegen belegt das eindrücklich: Künstliche Gelenke bestehen häufig aus einer Titan- oder Kobalt-Basis-Legierung, deren Partikel im Blut der Probanden nachweisbar war. Bei Patienten, die seit fünf Jahren ein künstliches Kniegelenk haben, konnte die Studie einen deutlich erhöhten Kobalt-Wert von 4 ppb im Blut nachweisen. Zum Vergleich: Menschen ohne künstliche Gelenke haben einen durchschnittlichen Kobalt-Wert von unter 0,25 ppb im Blut.
Die Folgen sind schwerwiegend: Ein chronischer Überschuss von Kobalt im Körper kann zu toxischen Symptomen zum Beispiel in Form einer Schädigung des Herzmuskels führen. Entsprechend hat ein Forscher-Team an der Boston University School of Medicine festgestellt, dass künstliche Kniegelenke das Herzinfarkt-Risiko erhöhen.
Wenn du nun schon ein künstliches Gelenk hast, dann möchten wir dir die Sorge nehmen, dass die giftigen Stoffe nun auch bei dir zu einem erhöhten Herzinfarkt-Risiko führen könnten. Wenn du dich anfangs mit unserer Osteopressur behandeln lässt und dann auf Dauer die Liebscher & Bracht-Übungen machst, kannst du das Freiwerden der Werkstoffe und damit auch das Risiko einer schweren Erkrankung minimieren.
Häufig haben Patienten mit künstlichen Gelenken immer noch Schmerzen
Eigentlich sollte ein künstliches Gelenk die Schmerzen nun endgültig beheben, doch häufig stellen Patienten fest, dass dies eben nicht der Fall ist. Je nach Methode kommt es vor, dass die Patienten nach der Operation genauso oder sogar noch schlimmer leiden als vorher. An dieser Stelle zeigt sich noch einmal eindrücklich, dass die Schmerzen nichts mit der Arthrose an sich zu tun haben: Das gereizte Gelenk und der verschlissene Knorpel wurden ja schließlich komplett ersetzt. Für uns ist das Phänomen leicht erklärbar: Solange die muskulär-faszialen Überspannungen nicht abgebaut wurden, bleiben natürlich auch die Schmerzen bestehen – egal, ob du nun ein künstliches Gelenk hast oder nicht.
Jetzt werden einige sicher einwenden, dass du aber Patienten kennst, denen es nach dem Einsetzen eines künstlichen Gelenks tatsächlich besser ging. Wie kann das also sein, wenn doch die muskulär-faszialen Überspannungen nicht abgebaut wurden? Im Laufe der Jahre und in Gesprächen mit verschiedenen Chirurgen und Anästhesisten hat sich für uns herausgestellt, dass dies auf die operationsbegleitenden Maßnahmen zurückzuführen ist. Vor allem die Narkose lässt natürlich die Muskulatur erschlaffen, wodurch das Spannungssystem derart beeinflusst wird, dass die Schmerzen auch nach der Operation deutlich reduziert oder sogar ganz verschwunden sind. Auch das bei der Operation geschehene Durchtrennen von Gewebe kann die muskulär-fasziale Spannung beeinflussen und zu dem schmerzlindernden Effekt beitragen.
Allerdings sind diese Effekte nur vorübergehend, denn das eingeschränkte Bewegungsmuster des operierten Patienten sorgt langfristig dafür, dass sich die Überspannungen wieder aufbauen und somit auch die Schmerzen wieder einsetzen. Das muss sich natürlich nicht so entwickeln: Wenn der Patient an den einseitigen Bewegungsmustern etwas ändert und zum Beispiel durch Reha-Übungen oder bestimmte Sportarten die Spannungen zufällig ausgleicht, kann er die Schmerzfreiheit nach der Operation langfristig bewahren. Besser ist es jedoch, von vornherein mit den Liebscher & Bracht-Übungen gezielt die Spannungen auszugleichen.