Kann der Körper zerstörten Knorpel wieder aufbauen?

„Was weg ist, ist weg!“ – diesen Satz hören Millionen Arthrose-Patienten, wenn es um den zerstörten Knorpel in ihren Gelenken geht. Doch neue Studien zeigen: Das stimmt so nicht! Wenn der Knorpel nicht permanent abgerieben wird, kann er vom Körper allem Anschein nach wieder aufgebaut werden. Welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssen, liest du in diesem Artikel.
Die lange Zeit verbreitete Auffassung, dass Arthrose unheilbar sein soll, hängt unmittelbar mit der Ansicht zusammen, dass der Körper den Gelenkknorpel nicht wieder aufbauen kann.1) Wenn der Knorpel also einmal abgerieben ist, gibt es demzufolge nur noch die Möglichkeit, weiteren Gelenkverschleiß mit einem individuellen Bewegungsprogramm hinauszuzögern und die parallel auftretenden Schmerzen mit Medikamenten zu unterdrücken.2) Nicht selten läuft der als unheilbar angesehene Verschleiß jedoch auf ein künstliches Gelenk hinaus.3)
Doch stimmt das wirklich? Kann der Körper den Gelenkknorpel tatsächlich nicht regenerieren? Ist der Verschleiß und damit Arthrose unheilbar?
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Woher kommt die Auffassung, dass Knorpel nicht wieder aufgebaut werden kann?
Die Annahme, dass Arthrose unheilbar sei, ist alt. Bereits im 18. Jahrhundert finden sich entsprechende Aussagen.4) Und bis vor zehn Jahren galt diese Meinung weiterhin als einhellige medizinische Auffassung.
Kaum verwunderlich: Die Röntgenbilder, die Ärzte tagtäglich von ihren Arthrosepatienten sehen, lassen nichts anderes vermuten. Darauf ist immer wieder zu sehen, dass der Gelenkspalt zu klein ist und sich eventuell Knochenwucherungen an den Gelenkflächen gebildet haben.5) Das lässt darauf schließen, dass der Knorpel stark verschlissen ist. Eine Knorpelregeneration, die man am sichersten durch eine Gewebeprobe feststellt, beobachtet man dagegen so gut wie nie.
Doch in den letzten Jahren mehren sich die Hinweise, dass Gelenkknorpel durchaus regenerationsfähig und Arthrose damit unter ganz bestimmten Bedingungen heilbar ist. Aber warum setzt sich dieses Wissen noch nicht in der Praxis durch?

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Die Forschung ist komplex — doch sie lässt hoffen
Die neueren Studien aus der Arthroseforschung dürften allen Spezialisten und Experten bekannt sein. Doch die Forschungslage ist komplex und nicht jeder Hausarzt, Orthopäde oder Physiotherapeut wird Gelegenheit haben, sich in seinem stressigen Praxisalltag damit auseinanderzusetzen.
So setzt sich die Ansicht, dass Arthrose nicht heilbar sei, weiter fort — obwohl sie in der Forschung längst ins Wanken geraten ist.
Hinzu kommt: Die aktuelle Arthroseforschung macht zwar Hoffnung, dass Arthrose grundsätzlich heilbar ist. Allerdings gibt es bislang nur wenige erprobte Therapieansätze.
Wir sind überzeugt: Die Liebscher & Bracht-Therapie könnte einer dieser Ansätze sein. Seit mehr als 35 Jahren wenden wir die Therapie auch bei Arthrosepatienten an. Unser Erklärungsmodell zur Entstehung von Arthrose und die Ergebnisse aus der aktuellen Forschung machen Mut, dass diese Therapie auch die Heilungschancen von Arthrosepatienten steigern könnte.
Wie entsteht Arthrose?
Teilweise wird Arthrose noch immer als eine natürliche Alterserscheinung bezeichnet, die wohl oder übel nicht aufzuhalten sei. Die Abnutzung des Knorpels wird dann mit dem „Abfahren von Autoreifen“ verglichen — irgendwann ist einfach das Profil runter.
Dabei gibt es Aussagen von Fachleuten, die stutzig machen sollten:
Immer wieder berichten uns Ärzte in unseren Ausbildungen, dass es bei Arthrose-Operationen teilweise ein Kraftakt ist, die Gelenke auseinander zu bekommen.
Die Spannung der Muskeln und Faszien ist manchmal so groß, dass die Ärzte sie bei den OPs längs der Faserrichtung schneiden müssen.

Das spiegelt exakt unsere Erfahrungen wider: Wir haben über viele Jahre die Entstehung von Arthrose und Schmerzen erforscht und konnten dabei herausfinden, dass die Ansicht, Arthrose sei eine natürliche Abnutzungserscheinung, zu kurz greift. Wir gehen vielmehr davon aus, dass unnachgiebige Muskeln und Faszien, die durch unsere unausgewogenen Bewegungsmuster entstehen und enormen Druck auf die Gelenke aufbauen, den Verschleiß verursachen oder verstärken können. Das kann man aber nicht auf Röntgenbildern beobachten und daher lässt sich diese Ursache von Arthrose auch nicht bildhaft nachweisen.
Wie entsteht Arthrose? Welche Behandlung kann helfen? Die Antworten findest du im großen Arthrose-Artikel:
Zum Arthrose-ArtikelÜberraschende Feststellung bei Studie zu Knie-Distraktion

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In den Niederlanden haben Forscher am Universitair Medisch Centrum Utrecht im Jahr 2011 eine Studie zu alternativen Behandlungsmöglichkeiten von Kniearthrose durchgeführt. Bei den Studienteilnehmern war die Krankheit bereits so weit fortgeschritten, dass der Einsatz einer Knieprothese unmittelbar bevorstand. Ziel der Studie war es, diese Operation so lange wie möglich hinauszuzögern. Dazu wurde das betroffene Kniegelenk mit Hilfe eines Metallgestells, eines sogenannten Fixateur externe, für die Dauer von zwei Monaten auseinandergezogen. Mit Erfolg: nach dem Eingriff nahm das Schmerzempfinden ab und die Beweglichkeit des Kniegelenks zu. Was die Forscher überraschte: auf den Kontrollbildern, die sie nach dem Eingriff gemacht hatten, entdeckten sie, dass sich neues Gewebe gebildet hatte. Dieses Gewebe sah genauso aus wie gesundes Knorpelgewebe und verfügte offenbar über ähnliche Eigenschaften.6)
Doch wie kommt es überhaupt dazu, dass Knorpel unnatürlich stark verschleißt? Wir glauben: Es liegt neben vielen anderen Faktoren oft auch an unnachgiebigen Muskeln und Faszien. Durch ihre hohen Spannungen provozieren sie einen verstärkten Knorpelabrieb, weil der Anpressdruck auf den Knorpel zu stark ist! Wenn dieser Anpressdruck verringert werden kann, reiben sich die Knorpel weniger ab.
Wie kann Arthrose gestoppt werden?
Deshalb gehen wir auch davon aus, dass Arthrose verlangsamt oder gestoppt werden könnte, wenn die muskulär-faszialen Spannungen normalisiert werden. Doch wie schaffst du das ganz selbstständig? Wie kannst du dein betroffenes Gelenk dauerhaft so entlasten, dass die Selbstheilungskräfte deines Körpers sich bestmöglich entfalten können — ohne ein implantiertes Metallgestell wie bei der Kniedistraktion?
Unsere Empfehlung: Sorge konsequent dafür, dass deine Muskeln und Faszien wieder nachgiebiger werden. Das könnte die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich der Knorpelverschleiß verzögert oder weitere Schädigungen verhindert werden. Wir glauben, dass sich der Knorpel im Einzelfall und unter optimalen Bedingungen sogar teilweise regenerieren kann, wenn du ihm die Chance dazu gibst.
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Natürlich funktioniert die Knorpelregeneration nicht in allen Fällen: Wenn zum Beispiel bei Unfällen Gewebe vernichtet oder herausgerissen wurde oder Gelenke stark zerstört sind, dann stößt die ohnehin begrenzte Regenerationsfähigkeit an ihre Grenzen. Das gleiche gilt, wenn der Knorpel aus bestimmten Gründen bei dir weniger widerstandsfähig ist als üblich.
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Die Liebscher & Bracht-Therapie baut die Überspannungen deiner Muskeln und Faszien ab, durch die Arthrose und Knorpelschäden gemäß unserem Modell häufig verursacht werden. Die Therapie kommt ganz ohne Medikamente oder Operationen aus und wird in ihrer enormen Wirkung von Experten bestätigt.
Entdecke selbst, wie die Liebscher & Bracht-Therapie deine Schmerzen direkt nach der ersten Sitzung lindern kann! Stelle dir vor, du wachst morgens auf und fühlst dich einfach nur gut, weil du von deinen Schmerzen befreit bist. Den ersten Schritt kannst du schon heute gehen: Die Tipps und Übungen aus unserem kostenfreien Arthrose-Ratgeber helfen dir dabei.
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Quellen & Studien
- ↑1 F. Blanke, C. Vogt: "Regeneration artikulärer Knorpeldefekte am Kniegelenk – Differenzialindikationen chirurgischer Techniken." In: Arthroskopie 3 (2019), S. 182-186.
- ↑2 Diehl et al.: "Konservative Therapie der Gonarthrose." In: Der Orthopäde 2 (2013), S. 127.
- ↑3 OECD: "Hip and knee replacement." In: Health at a Glance 2021: OECD Indicators, OECD Publishing, Paris. https://doi.org/10.1787/8b492d7a-en
- ↑4 Hunter W (1995): Of the structure and disease of articulating cartilages. 1743.
Clin Orthop Relat Res 317:3–6. - ↑5 J. Jerosch: "Arthrosemanagement ist multimodal und interdisziplinär." In: Orthopädie & Rheuma 4 (2021), S. 36.
- ↑6 Wiegant, K. et al. "Sustained clinical and structural benefit after joint distraction in the treatment of severe knee osteoarthritis", in: Osteoarthritis and Cartilage 21 (2013), 1660-1667. https://doi.org/10.1016/j.joca.2013.08.006