Die beste Übung bei einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule
Bandscheibenvorfälle an der Halswirbelsäule sind zwar seltener als im unteren Rücken, aber mindestens genauso schmerzhaft. Doch keine Sorge: Auch deine HWS kannst du direkt von muskulär-faszialen Überspannungen befreien und damit die Hauptursache deiner Beschwerden bekämpfen. Wie das geht und was du beachten musst, erklärt dir Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht Schritt für Schritt.
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Video dazu an:
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Die einzelnen Übungsschritte zum Nachlesen:

Starte mit einer Faszien-Rollmassage, um deinen Stoffwechsel in Gang zu bringen und dein Gewebe optimal auf die Dehnübungen vorzubereiten. Nimm dir dazu unsere Mini-Rolle zur Hand und suche den Knochen hinter deinem Ohr. Dort setzt du die Rolle an und rollst am Nackenstrang herunter — immer weiter in Richtung Schulterblatt. Achte darauf, ganz langsam und mit maximalem Druck zu rollen.
Führe die Rollmassage im Anschluss auf der anderen Seite aus.

Erste Phase: Für den ersten Schritt der Dehnübung setzt du dich ganz gerade hin. Winkle jetzt deinen linken Arm an und ziehe den linken Ellenbogen und die linke Schulter herunter. Drehe dann deinen Kopf um 45 Grad nach links. Ein kleiner Tipp: Schaue immer dorthin, wo deine Schulter nach unten gezogen wird.
Nimm jetzt deine rechte Hand über den Kopf und lass die Fingerspitzen ungefähr da ankommen, wo das Ohr aufhört. Drücke jetzt dein Kinn in Richtung Kehlkopf und ziehe mit dem Kopf nach rechts unten. Links hinten solltest du nun eine starke Dehnung spüren.
Nach etwa einer Minute gehst du kurz in die Gegenspannung. Dazu drückst du deinen Kopf kräftig nach links oben gegen deine Handfäche. Löse diese Spannung und gehe noch etwas tiefer in die Dehnung nach rechts unten.

Zweite Phase: Lasse deine linke Schulter bzw. deinen linken Arm unverändert und stelle den Kopf gerade. Greife erneut mit der rechten Hand an die Stelle hinter deinem linken Ohr und ziehe den Kopf ganz seitlich nach rechts. Nun solltest du einen deutlichen Dehnungsschmerz an deiner linken Halsseite spüren.
Gehe nach etwa einer Minute wieder in die Gegenspannung, indem du deinen Kopf für ca. zehn bis fünfzehn Sekunden nach links in deine Hand drückst. Verlasse diese Spannung wieder und ziehe den Kopf noch ein Stückchen weiter nach rechts.

Dritte Phase: Lasse deine linke Schulter tief, stelle den Kopf gerade und greife mit deinem rechten Arm, wie auf der Abbildung zu sehen, an deinen Hinterkopf. Nun ziehst du deinen Kopf gerade nach unten, sodass du dein Kinn in Richtung Brust führst.

Vierte Phase: Sobald du in der Position von Phase drei ein deutliches Ziehen im Nacken spürst, gibst du deinem Kopf einen kleinen Zug nach rechts. Damit dehnst du auch deine tiefe Nackenmuskulatur effektiv auf.
Achte besonders in dieser Phase darauf, bei jedem Ausatmen ganz bewusst nachzuspüren, ob du deine Position weiter verbessern kannst. Vielleicht kannst du deinem Nacken durch minimale Korrekturen eine noch stärkere Dehnung ermöglichen.
Löse nach etwa einer Minute erneut eine kurze Gegenspannung aus, indem du deinen Kopf — ohne ihn zu bewegen — nach links oben in deine Hand drückst. Verlasse diese Übungsphase danach ganz behutsam.
Nun ist es wichtig, dass du die Übungsphasen eins bis vier für deine andere Nackenseite wiederholst.

Fünfte Phase: Zum Abschluss setzt du dich aufrecht hin. Lasse den Kopf ganz gerade und ziehe dein Kinn nach hinten. Anschließend überstreckst du deinen Kopf so weit wie möglich. Wenn du dich dabei unsicher fühlst, kannst du deinen Kopf auch mit einer Hand von hinten stützen. Verlasse auch diese Phase nach etwa zwei Minuten und genieße das neue Gefühl, dass sich in der Muskulatur rund um deine Halswirbelsäule ausgebreitet hat.