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Fingerschmerzen — Beschwerden bei jedem Griff

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & Bestseller-Autor
Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter
Wenn deine Finger bei jedem Griff und jeder Bewegung schmerzen, muss schnelle Hilfe her. Deshalb möchten wir dir gezielte „Hilfe zur Selbsthilfe” ermöglichen, sodass du dich wieder rundum wohlfühlen kannst. Damit das gelingt, erklären wir dir die Symptome und Ursachen von Fingerschmerzen und zeigen dir, wie deine Beschwerden behandelt werden können. Darüber hinaus möchten wir es schaffen, dass du deine Beschwerden besser eingrenzen und zuordnen kannst. Daher erklären wir dir in diesem Beitrag unterschiedliche „Krankheitsbilder”, die für deine Fingerschmerzen verantwortlich sein können. Dort erfährst du jeweils noch mehr über die Entstehung und Behandlung der Schmerzen. So bist du bestens informiert und kannst deine Beschwerden in null Komma nichts in den Griff bekommen.

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

© Orawan Pattarawimonchai | shutterstock.com
1. Die Finger im Überblick
Unsere Hände und Finger sind ein wahres Meisterstück der Natur — kein anderes Lebewesen hat so geschickte Hände wie der Mensch. Dieses filigrane Konstrukt ist jedoch anfällig für Verletzungen oder Verschleiß. Doch wie funktionieren unsere Finger eigentlich? Das erklären wir dir jetzt:
Deine beiden Hände bestehen jeweils aus 27 Knochen und mehr als 30 Gelenken. Jeder deiner Finger weist dabei drei Knochen auf — mit Ausnahme des Daumens. Er hat nur zwei Glieder, also zwei Knochen. An der Hand kommen fünf Mittelhandknochen und acht Handwurzelknochen dazu, die durch ein Geflecht aus Bändern und Sehnen miteinander verbunden sind. Die Muskeln, die deine Hände und Finger in Bewegung setzen, befinden sich größtenteils im Unterarm und sind über Sehnen mit den Handknochen verbunden. Erst diese Kraftübertragung macht es möglich, dass deine Hände und Finger so filigran und schlank sind und doch kraftvoll zupacken können. Jeder deiner Finger ist ebenfalls über Sehnen mit den Beugesehnen im Unterarm verbunden. Geschützt werden deine Sehnen im Finger von sogenannten Ringbändern. Kontrahieren diese, ziehen sie an den Sehnen und beugen so die Finger.
Im nächsten Kapitel erklären wir dir, wie und warum Fingerschmerzen entstehen und wie sie am besten behandelt werden können. Danach findest du eine Übersicht von unterschiedlichen Ursachen und Erkrankungen, die mit deinen Fingerschmerzen in Verbindung stehen können.
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2. Symptome, Ursache und Behandlung von Fingerschmerzen
Hand aufs Herz: Wie viele Nachrichten bekommst bzw. tippst du täglich auf deinem Smartphone? Wahrscheinlich weißt du es gar nicht ganz genau, aber es werden einige sein. Dazu kommt vielleicht in deinem Berufsalltag ein permanentes Sitzen und ein Eintrommeln auf die Tastatur. Alle diese Bewegungen sind nicht sonderlich abwechslungsreich für deine Finger und Hände. Und genau hier liegt das Hauptproblem und die Ursache für deine Fingerschmerzen.

Vor diesem Hintergrund kommt es zu den typischen Symptomen bei Fingerschmerzen:
- Schmerzen beim Bewegen der Finger,
- Kribbeln in den Händen bzw. Fingern,
- Taubheitsgefühl in den Fingern,
- Brennen und Jucken der Finger,
- Gelenksteifheit,
- Kraftlosigkeit
- und schmerzhafte Schwellungen.
Egal ob beim Tippen auf dem Smartphone oder beim Schreiben auf der Tastatur — deine Finger sind dabei ständig gebeugt. So jagt eine Restkontraktion in den Fingern die nächste. Diese Restkontraktionen führen dazu, dass sich immer mehr Spannungen in deinen Fingern aufbauen und sich deine Faszien in den Fingern und Händen verkürzen. Auf die Dauer tut das deinen Fingern nicht gut und irgendwann entstehen dort Schmerzen, wo die Spannungen in den Muskeln und Faszien zu groß sind. Als weitere Folge der zu hohen Zugspannungen werden die Gelenke an deinen Fingern zu stark aufeinandergepresst, was Arthrose bzw. Gelenkverschleiß auslösen kann. Vor allem im Daumengelenk kommt das häufig vor.
Wie funktioniert ein Gelenk?
Da prinzipiell alle Gelenke in deinem Körper gleich funktionieren, möchten wir dir diese Funktionsweise hier kurz erklären: Die Aufgabe der Gelenke besteht darin, verschiedenste Winkel einnehmen zu können, damit wir uns mithilfe der Muskeln in unterschiedlichste Richtungen bewegen können. An jedem Gelenk sind mindestens zwei Knochen beteiligt. Das Gelenk ist von einer Gelenkkapsel umschlossen, die aus zwei Schichten besteht. Die äußere Schicht der Gelenkkapsel ist zugstabil und hält das Gelenk zusammen. Die innere Schicht, die sogenannte Synovialhaut, produziert die Synovialflüssigkeit. Diese Gelenkflüssigkeit „schmiert“ das Gelenk und enthält Eiweißbausteine, aus denen der Knorpel ernährt wird.
Die Frage lautet nun also: Wie kann ich die Einseitigkeiten ausgleichen, damit ich keine Schmerzen bekomme oder meine Beschwerden verschwinden können? Die Antwort darauf ist recht einfach: Wir möchten dir mit unserer Schmerztherapie „Hilfe zur Selbsthilfe” geben. Dazu bieten wir dir mehrere Möglichkeiten: Wenn deine Beschwerden noch nicht so schwerwiegend sind, kannst du es direkt mit unseren Übungen versuchen. Ein weiterer, zusätzlicher Weg für dich geht über unsere sogenannte Light-Osteopressur. Dabei erklären wir dir, welche Bereiche du an deinem Körper drücken sollst, damit sich die zu hohen Spannungen in deinem Körper und speziell in deinen Fingern herunterfahren können. So wird auch der Gelenkverschleiß gestoppt. Unserer Erfahrung nach, verschwinden dann auch deine Fingerschmerzen.
Wenn du dich nicht traust, dich selbst du drücken und die Übungen zu Beginn zu schwer für dich sind, empfehlen wir dir einen Zertifizierten Liebscher & Bracht-Therapeuten in deiner Nähe. Dieser kann durch das Anwenden der von uns entdeckten Osteopressur-Punkte deine muskulär-faszialen Spannungen innerhalb kurzer Zeit herunterfahren. Dann bist du bereit für den nächsten Schritt — unsere Dehnübungen. Sie sind der Schlüssel zur langfristigen und dauerhaften Schmerzfreiheit.
Du siehst, dir stehen mit der Liebscher & Bracht-Schmerztherapie viele Zugänge und Möglichkeiten offen, um deine Schmerzen zu lindern. In den nächsten Kapiteln versuchen wir deine Fingerschmerzen ein wenig einzugrenzen bzw. zu lokalisieren, damit du die optimalen Übungen für dich besser finden kannst.
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3. Formen von Fingerschmerzen
3.1 Rhizarthrose, Arthrose im Daumen und Fingerarthrose
Du kannst in jedem deiner Finger eine Fingerarthrose (Fingergelenksarthrose) bekommen. Oft betrifft eine Fingerarthrose jedoch den Daumen. Diese sogenannte Rhizarthrose beschreibt Arthrose bzw. Verschleiß im Daumensattelgelenk. Wie du bereits weißt, hat der Daumen nur zwei Glieder (und damit nur zwei Fingergelenke).

Die Arthrose sitzt im Gelenk am Übergang zur Handfläche. Bei der Rhizarthrose wirken, wie bei Arthrose an anderen Stellen in deinem Körper auch, viel zu große Spannungen der Muskeln und Faszien auf das Gelenk. Diese sorgen dafür, dass der Knochen der Handwurzel (Vieleckbein) und des Mittelhandknochens, welche das Daumensattelgelenk bilden, permanent zu stark aufeinandergepresst werden. Der Knorpel wird in Mitleidenschaft gezogen.
Auf die Dauer verschleißt der Gelenkknorpel und Knochen reibt auf Knochen. Typische Symptome der Rhizarthrose sind Schmerzen und Muskelschwäche im Daumen. Sind übrigens mehrere Finger deiner Hand von Arthrose betroffen, spricht man von einer Polyarthrose.
Damit die Beschwerden geringer werden und verschwinden können, ist es wichtig, das Daumensattelgelenk, eines der kleinsten, aber am meisten beanspruchten Gelenke des Körpers, zu entlasten. Dafür kann einerseits unsere Schmerztherapie mit der Osteopressur helfen, aber auch unsere Übungen bieten dir die optimale Hilfe zur Selbsthilfe. Mehr zum Thema Rhizarthrose, wie sie entsteht und wie sie behandelt werden kann, kannst du hier nachlesen.
3.2 Karpaltunnelsyndrom
Schmerzen im Handgelenk, die bis in die Finger ausstrahlen. Kribbeln in den Fingern, begleitet von mehr oder weniger stark ausgeprägter Taubheit und Kraftverlust. Kommt dir das alles nur allzu bekannt vor? Dann spricht viel dafür, dass du unter einem Karpaltunnelsyndrom leidest. Dabei wird ein Nerv im Bereich des Handgelenks eingeklemmt und verursacht diese Beschwerden. Bei ausgeprägten Nervenschmerzen werden bestimmte Messungen von Ärzten durchgeführt, um das Ausmaß der Nervenschädigung zu bestimmen.

© decade3d – anatomy online | shutterstock.com
Beim Karpaltunnelsyndroms ist, genauer gesagt, der Gewebedruck im Karpaltunnel zu hoch. Dieser Druck erhöht sich vor allem wegen zu hoher Spannungen in den Muskeln, Sehnen und Faszien im Arm. Wenn du immer wieder die gleichen einseitigen Bewegungen durchführst, beispielsweise beim Tippen auf der Tastatur oder dem Smartphone, entstehen Verkürzungen an den Beugesehnen der Hände. In Folge der zu großen Belastung schwellen die Beugesehnen an — es wird zu eng im Tunnel. Somit wird der Nerv, der dort verläuft, eingeklemmt, und verursacht schließlich die Beschwerden.
Möchtest du wissen, wie du deine Schmerzen ohne Operation und mit einfachen Übungen lindern oder ganz loswerden kannst? Dann erfahre in diesem Beitrag alles über das Karpaltunnelsyndrom.

© MIA Studio | shutterstock.com
Du bist dir unsicher, ob du einen Schnappfinger hast? Dann beobachte, ob du folgende Symptome aufweist:
- Kannst du einen Finger nicht mehr richtig bewegen (vor allem morgens) oder hast du Schmerzen an einem Fingergelenk?
- Hast du Schwellungen in diesem Fingergelenk?
- „Klemmt“ der Finger in Beugestellung und hast du Probleme, den Finger in in die Streckung zurückzuführen?
- Spürst du auch ein Druckgefühl oder ein Ziehen im vorderen Bereich der Hand?
Alle diese Beschwerden können auf einen Schnappfinger hindeuten. Die Ursache deines Schnappfingers liegt, wie so oft, in zu hohen muskulär-faszialen Spannungen. Diese lassen das Ringband in deinem Finger immer enger werden. Doch je gestauchter diese Führung, desto schlechter gelangt die Sehne hindurch und desto stärker entzündet sie sich. Deine Schmerzen sind die Folge. Ein Schnappfinger ist nervig und schränkt dich in deinem Alltag ein, doch nun ist Hilfe in Sicht.
Erfahre in unserem großen Schmerzlexikon-Artikel „Schnappfinger„, welche Behandlungsmöglichkeiten dir offenstehen und mit welchen Übungen du deine Beschwerden sofort und vor allem selbst lindern kannst.
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3.4 Rheuma, Arthritis, Gelenkschmerzen und Gicht
Unter dem Begriff Rheuma werden in der Medizin mehr als 100 verschiedene Erkrankungen zusammengefasst. Eine der häufigsten ist dabei die sogenannte rheumatoide Arthritis (kurz Arthritis), die Entzündungen und Schmerzen an den Gelenken verursacht. Weitere bekannte rheumatische Erkrankungen sind Gicht, Fibromyalgie (Weichteilrheumatismus) oder Morbus Bechterew. Aber auch Autoimmunerkrankungen des Bindegewebes wie Kollagenosen (z. B. Lupus erythematodes) werden dazugerechnet. Allen Arten ist gemeinsam, dass schmerzhafte und anhaltende Entzündungen an den betroffenen Körperstellen die Patienten quälen. Gelenkentzündungen in den Fingern kommen bei Rheuma recht häufig vor.

© sebra | shutterstock.com
Zu den Symptomen einer rheumatoiden Arthritis gehören starke Schmerzen (auch in Ruhe), Morgensteifigkeit, Rötungen und Schwellungen. Diese können zwar prinzipiell an allen Gelenken auftreten (Polyarthritis), doch am häufigsten kommen sie an den Grund- und Mittelgelenken der Finger (und dort bevorzugt am zweiten und dritten Finger) sowie am Handgelenk vor.
Rheuma oder Arthrose?
Diese Frage ist selbst für Ärzte nicht leicht zu beantworten. Wir haben dir daher die wichtigsten Anzeichen für jede Erkrankung auf einen Blick zusammengestellt.
Rheuma
- entzündlicher Gelenkschmerz mit Schwellung, Rötung und Überwärmung seit mindestens sechs Wochen
- mehr als zwei Gelenke sind betroffen
- Auftreten von Rheumaknoten
- Morgensteifigkeit länger als 60 Minuten und Besserung bei Bewegung
- im Bereich der Finger: typisches Befallsmuster der Gelenke mit symmetrischer Verteilung (z. B. beide Hand-, Knie-, oder Fußgelenke); eher nicht an Fingerendgelenken
Arthrose
- nicht-entzündlicher Gelenkschmerz, fälschlicherweise auf das Gelenk projiziert: Schwellung und Überwärmung selten
- Verschlechterung bei Belastung
- Kälte-Empfindlichkeit
- im Bereich der Finger: meistens Befall der Fingerendgelenke und des Daumens
Da es in Deutschland nicht sehr viele Fachinternisten für Rheumatologie gibt und du zum Teil lange Wartezeiten bis zu deinem Facharzt-Termin überbrücken musst, möchten wir dir mit unserer Schmerztherapie eine Alternative bzw. Ergänzung aufzeigen. Mit unseren Übungen und einer gezielten Ernährung kannst du bereits viel erreichen, um die Entzündungen und Stoffwechselstörungen deutlich zu verbessern.
Mehr über dieses Thema liest du in unserem Artikel zum Thema Rheuma.
3.5 Sehnenscheidenentzündung
Klickst du den ganzen Tag mit den Fingern auf einer Maus oder der Tastatur herum? Hast du im Herbst die Hecke gestutzt oder im Frühjahr und Sommer mal wieder Unkraut aus dem Garten entfernt? Spielst du ein Instrument und hast in letzter Zeit besonders viel geübt? Leidest du dort unter Schmerzen im Handgelenk, wo die Sehnen verlaufen? Dann spricht viel für eine Sehnenscheidenentzündung. Die dadurch entstehenden Schmerzen strahlen meist in den Unterarm, mitunter aber auch bis in die Finger. Beschwerden bei einer Sehnenscheidenentzündung treten in der Regel bei Bewegung auf.

© Lars Zahner | fotolia.com
In der herkömmlichen Medizin wird der betroffene Arm meist ruhiggestellt oder es werden Medikamente verordnet. Wir möchten mit dir einen anderen Weg gehen. Wir glauben nämlich, dass überreizte und überspannte Muskeln und Faszien im Bereich der Sehnenscheiden über Rezeptoren in der Knochenhaut Signale an das Gehirn senden. Dieses registriert einen Verschleiß an der betreffenden Stelle und sendet einen Alarmschmerz genau dorthin.
Damit du deine Fingerschmerzen und Beschwerden im Handgelenk und Unterarm loswerden kannst, ist es wichtig, die Spannungen exakt dort zu mindern. Ist das passiert, kannst du dich wieder rundum wohlfühlen.
Wie du die Spannungen am besten selbst reduzieren kannst, erfährst du in unserem großen Artikel zum Thema Sehnenscheidenentzündung.
Bei Beschwerden im Handgelenk leidet oft die Beweglichkeit und stechende, ziehende, pochende oder stumpfe Schmerzen können dazukommen. Um dir bestmöglich helfen zu können, ist es meist sinnvoll, Schmerzen an der Innenseite des Handgelenks von Beschwerden an der Außenseite abzugrenzen.
Schmerzen an der Innenseite sprechen oft für ein Karpaltunnelsyndrom oder Arthrose, besonders bei Schmerzen im Daumen. Beschwerden an der Außenseite deuten auf eine Sehnenscheidenentzündung hin. In jedem Fall solltest du sicher sein oder ärztlich abklären lassen, dass nichts gebrochen oder angebrochen ist. Denn auch Frakturen oder Verrenkungen können Fingerschmerzen verursachen.
Schmerzen, die bei Bewegung des Unterarms entstehen und bis in die Finger strahlen, sind im Normalfall Überlastungsschmerzen. Diese entstehen, wenn die muskulär-faszialen Spannungen im Arm zu groß werden. Ein anderer Teil deiner Schmerzen lässt sich auf die sogenannten Alarmschmerzen zurückführen. Das ist eine Art Frühwarnsystem deines Körpers. Damit signalisiert dir dein Körper, dass an der entsprechenden Stelle Strukturen, wie beispielsweise Knorpel, geschädigt werden oder Gelenkverschleiß droht.
Doch egal ob Überlastungs- oder Alarmschmerz, beide können mit der Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht effektiv behandelt werden. Wie das genau funktioniert und was du selbst tun kannst, erklären wir dir hier. in unserem Schmerzlexikon-Artikel zum Thema Schmerzen im Handgelenk.
3.7 Weitere Ursachen
Fehlstellungen in den Fingern können ein relativ offensichtlicher Grund für deine Fingerschmerzen sein. Bei Fehlstellungen der Finger ziehen meist die Muskeln und Faszien die Finger in unnatürliche Positionen. Hier können unsere Übungen gut helfen. Bei Fingerschmerzen solltest du natürlich sicherstellen, dass sie nicht auf Brüche (Frakturen), Verrenkungen, Verstauchungen oder Prellungen von außen zurückzuführen sind. In diesen Fällen solltest du mit deinen Fingerschmerzen zu einem Arzt gehen. Kannst du jedoch Brüche und Prellungen ausschließen und die bisher skizzierten Ursachen kommen auch nicht in Frage, dann zeigen wir dir hier noch weitere Erkrankungen auf, die für deine Fingerschmerzen verantwortlich sein können. Bei all diesen Krankheiten kannst du unsere Übungen ausprobieren und herausfinden, ob sie dir helfen. Unserer Erfahrung nach, wirken sie meist auch in diesen Fällen gegen deine Fingerschmerzen.
Morbus Sudeck
In der Medizin wird die Krankheit Morbus Sudeck auch als komplexes regionales Schmerzsyndrom bezeichnet. Dabei kommt es zu brennenden Schmerzen und anatomischen Störungen, wie Hautverfärbungen, Ödembildung oder Versteifungen und Verhärtungen in den Fingern.1) Betroffen sein können aber auch deine Beine und Füße. Die Diagnosestellung dieser Krankheit gilt bis heute als schwierig. Von einem komplexen regionalen Schmerzsyndrom (Morbus Sudeck) sprechen Ärzte, wenn Schmerzen nach einer Verletzung, Operation oder einem Trauma nicht wie erwartet abklingen, sondern stärker werden und die genannten zusätzlichen Beschwerden dazukommen. Auch Bewegungseinschränkungen aufgrund der Schmerzen sind möglich.
Zur Behandlung des Morbus Sudeck setzen Ärzte auf eine Kombination aus Physiotherapie, Ergotherapie und medikamentöser Therapie. Wir möchten den Schweregrad der Krankheit und die Beschwerden keinesfalls kleinreden, sind jedoch auch hier der Überzeugung, dass zu hohe Spannungen im muskulär-faszialen Bereich eine Rolle spielen. Wenn du von der Krankheit betroffen bist, kannst du ja einfach unsere Übungen ausprobieren und herausfinden, ob du dich wohl dabei fühlst und ob sie deine Beschwerden lindern können.
Morbus Dupuytren
Beim Morbus Dupuytren ziehen sich Beugesehnen und Beugemuskulatur in der Hand zusammen — in deinem Ringfinger, im kleinen Finger und manchmal auch im Mittelfinger.
Zu Beginn sind knotige sowie strangförmige Verhärtungen in der Handinnfläche zu tasten. Das bedeutet zu einem späteren Zeitpunkt, dass sich deine Finger zwar beugen lassen, du sie jedoch nicht wieder von alleine ausstrecken kannst. Es liegen starke Verhärtungen in der Beugemuskulatur vor. Wie du dir wahrscheinlich vorstellen kannst, führt das zu erheblichen Bewegungseinschränkungen im Alltag.
In weiten Teilen der herkömmlichen Medizin ist keine Ursache bekannt, die erklärt, warum sich die Beugemuskulatur der Hand zusammenzieht und nicht mehr locker lässt. Beobachtungen haben ergeben, dass Morbus Dupuytren meistens bei Männern nach dem 40. Lebensjahr vorkommt. Der Verlauf der Krankheit ist schubweise, kann aber auch über Jahre zum Stillstand kommen. In der Medizin wird zur Therapie des Morbus Dupuytren auch auf ein operatives Verfahren gesetzt.2)
Bei der Operation werden erkranktes Gewebe und die Infektion beseitigt, die Faszie in deiner Hohlhand wird durchtrennt oder meistens ganz entfernt. Gerade wenn erkranktes Gewebe im Spiel ist, besteht immer die Gefahr, dass sich bei der OP (zusätzliche) Infektionen einschleichen. Wir beobachten oft, dass der Muskel, der deine Finger beugt, unter großer Zugspannung steht. Die nach unserer Methode ausgebildeten Therapeuten können daher versuchen, die Spannung in den betroffenen Muskeln zu reduzieren und so die Beschwerden zu lindern.
Raynaud-Syndrom
Im Verlauf des Raynaud-Syndroms kommt es anfallsartig zu Gefäßverengungen und damit zu einer Mangeldurchblutung in den Fingern. Dabei verfärben sich die Finger zunächst weiß und später blau-rötlich. Meistens sind alle Finger betroffen, mit Ausnahme des Daumens. Die Ursache der Erkrankung ist nicht bekannt. Man kennt jedoch Faktoren, die das Auslösen der Spasmen, also der plötzlichen Gefäßverengung, fördern. Dazu gehören Kälte, Stress oder auch Rauchen. Auch Stoffwechselstörungen spielen wohl eine Rolle. Bei Verdacht auf das Syndrom solltest du zur Abklärung deinen Arzt aufsuchen, wenngleich es keine spezifische Therapie des Raynaud-Syndroms gibt. Ärzte empfehlen Betroffenen, körperlich fit zu bleiben und die Hände, besonders im Winter, warm zu halten. 3)
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4. Übungen bei Fingerschmerzen
In diesem Kapitel zeigen wir dir zwei Dehnübungen und eine Faszien-Rollmassage, die deine Beschwerden bei Fingerschmerzen lindern können. Wenn du unsere Übungen zum ersten Mal ausprobierst, lies dir bitte unsere Checkliste unter der Übungsbeschreibung durch. Sie stellt sicher, dass du die größte Wirksamkeit mit den Übungen erzielen kannst. Wenn du bereits Bescheid weißt, kannst du gleich loslegen! Solltest du von Gelenkentzündungen in deinen Fingern wissen, dann wirf doch zusätzlich einen Blick darauf, wie du deinen Körper bei der Heilung mit einer optimalen Ernährung unterstützen kannst.

Faszien-Rollmassage bei Fingerschmerzen

Nimm die Mini-Kugel oder einen vergleichbaren Gegenstand und lege deinen Arm locker auf den Tisch. Setze nun die Mini-Kugel an der Außenseite des Arms an und rolle langsam und kreisförmig um das Knöchelchen am Ellenbogen. Verharre an Stellen, die besonders empfindlich sind.
Drehe dann den Arm so, dass du gut an die Innenseite kommst. Suche auch hier das Knöchelchen, das leicht heraussteht. Setze dort die Mini-Kugel an und rolle spiralförmig drumherum. Bleibe an empfindsamen Stellen etwas länger.
Dehnung der Finger und Handgelenke

Stelle dich an einen Tisch und drehe die Hand so, dass sie ganz auf der Tischplatte aufliegt und die Fingerspitzen in Richtung deines Oberschenkels zeigen. Nun nimmst du deine andere Hand zur Hilfe und ziehst langsam und vorsichtig den oder die Finger nach oben, die schmerzhaft sind. Bei mehreren Fingern hebst du diese am besten nacheinander an. Achte darauf, dass dein(e) Fingermittelgelenk(e) gestreckt sind. Der Daumen deiner anderen Hand kann dir dabei helfen. Bleibe zwei bis zweieinhalb Minuten in der Dehnung und steigere dich in dieser Zeit immer weiter in die Dehnung hinein. Wechsle danach die Seite.
Dehnung der geschlossenen Hand

Balle mit der betroffenen Hand eine Faust, dein Daumen wird dabei von den anderen Fingern umschlossen. Lege die Faust so auf dem Tisch ab, dass die Knöchelchen und der Handrücken auf der Tischplatte aufliegen. Umgreife mit der freien Hand deine Faust und unterstütze sie dabei, sich nicht zu öffnen. Denn das geschieht leicht, wenn du die Faust auf diese Weise auf dem Tisch ablegst. Wichtig sind bei dieser Übung also zwei Dinge: 1. Lass den Ellenbogen über den gesamten Dehnungszeitraum gestreckt. 2. Achte darauf, dass sich deine Faust nicht öffnet und nimm die freie Hand als Unterstützung dazu. Bleibe für zwei bis zweieinhalb Minuten in der Dehnung.
Checkliste für die Liebscher & Bracht-Übungen
Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.
✅Orientiere dich immer an deiner persönlichen Schmerzskala von eins bis zehn. Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du bei jeder Dehnung auf einer Stufe von acht oder neun arbeitest. Neun bedeutet: Du spürst einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen und musst nicht gegenspannen.
✅Übe an sechs Tagen pro Woche und führe die Übung mindestens einmal täglich aus. Falls du die entspannenden Reparatur-Vorgänge in deinen Muskeln und Faszien noch besser unterstützen möchtest, kannst du die Wiederholungen auch im 12-Stunden-Rhythmus durchführen: einmal morgens, einmal abends.
✅Für jeden Übungsschritt solltest du zwei bis zweieinhalb Minuten investieren und mindestens 90 Sekunden in der jeweiligen Dehnung bleiben.
✅Benutze professionelle Hilfsmittel und keine Billig-Produkte bei der Behandlung deiner Schmerzen. Wenn du hier auf ein mangelhaftes Produkt setzt, kann sich das negativ auswirken. Wir haben bei der Entwicklung unserer Hilfsmittel daher größte Sorgfalt walten lassen und sie speziell zur Schmerz-Behandlung entwickelt.
✅Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Übungen nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen. Schmerzmittel würden deine Fortschritte nur verfälschen und dir ein unrealistisches Bild deines Schmerzzustands vermitteln.
✅Sei geduldig — auch wenn schnelle Ergebnisse keine Seltenheit darstellen. Es kann etwas dauern, bis dein Gehirn neue Bewegungsprogramme speichert, sich der Stoffwechsel normalisiert und die Zugkräfte aus Spannung und Gegenspannung zurückgehen.
✅Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn sich deine gesamte Körperstatik durch regelmäßiges Training verändert, muss sich der Bewegungsapparat erst nach und nach daran anpassen. Geht es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser, signalisiert dir dein Körper, dass du es womöglich übertreibst. Pausiere dann einfach für einen oder zwei Tage und/oder verringere bei deinen nächsten Übungseinheiten ein wenig die Intensität, um dich anschließend wieder in kleinen Schritten zu steigern. So führst du deinen Körper schonend an die für dich richtige Acht oder Neun auf der Schmerzskala heran.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Übungen!
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Über diesen Artikel

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Therapeuten-Review:
Jana Keukenbrink
Zertifizierte Liebscher & Bracht- Therapeutin
Veröffentlicht am: 19.11.2018 | Letzte Aktualisierung: 14.02.2023

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Therapeuten-Review:
Jana Keukenbrink
Zertifizierte Liebscher & Bracht- Therapeutin
Veröffentlicht am: 19.11.2018
Letzte Aktualisierung: 14.02.2023
Quellen & Studien
- ↑1 Vgl. Agar-Kozlowski et al. (2011): Vom Morbus Sudek zum komplexen regionalen Schmerzsyndrom. In: Der Schmerz, Ausgabe 2 (2011), S. 141.
- ↑2 Vgl. Schweitzer, R.: Bewegungsapparat. In: Elsevier Urban & Fischer, S. 54.
- ↑3 Vgl. Schweitzer, R.: Herz-Kreislauf-System. In: Elsevier Urban & Fischer, S. 172.