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Eiszeit in der Schulter — Woher eine Frozen Shoulder kommt und wie du sie loswerden kannst

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & Bestseller-Autor
Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter
Wenn deine Schulter einfriert, ist guter Rat teuer — oft im wahrsten Sinne des Wortes. Denn eine Frozen Shoulder (Schultersteife) ist tückisch. Sie trifft dich scheinbar urplötzlich, kann äußerst schmerzvoll sein und zu einem echten Geduldsspiel werden.
Wir können uns daher gut vorstellen, dass deine schmerzende, unbewegliche Schulter für dich mit vielen Fragezeichen und Sorgen behaftet ist. Diese Unsicherheit möchten wir dir gerne nehmen. In diesem Artikel erfährst du
- welche Beschwerden eine Frozen Shoulder typischerweise verursacht,
- wie die Schultersteife aus unserer Sicht entsteht und
- wie du dir ganz einfach selbst helfen kannst — kostenfrei, ohne Medikamente und ohne Operation.

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

© Tridsanu Trophet | shutterstock.com
1. Symptome und Verlauf: Was du über eine Frozen Shoulder wissen solltest
Mehr als 20 verschiedene Theorien hat die medizinische Forschung mittlerweile entwickelt, um die Entstehung einer Frozen Shoulder (Schultersteife) zu erklären.1) Keine davon ist unumstritten. Zwar weiß die Medizin, welchen Verlauf die Schultersteife typischerweise nimmt und was dabei rund um dein Schultergelenk passiert. Die Ursachen der vermeintlichen „Erkrankung“ liegen jedoch weiter im Dunkeln. Erschwerend kommt hinzu, dass weder Röntgenbild noch Ultraschall bei der Spurensuche besonders hilfreich sind.2)
1.1 Primäre vs. sekundäre Form
Zumindest gilt diese nicht klare Ursache für die primäre (idiopathische) Form der Frozen Shoulder. Diese bezeichnen Mediziner und Schulterspezialisten als adhäsive Kapsulitis (auch Capsulitis). Der Auslöser der schmerzhaften Erkrankung ist für den Betroffenen oft nicht erkennbar, denn eine äußere Ursache für die zunehmenden Schulterschmerzen und die eingeschränkte Schulterbeweglichkeit ist nicht zu bestimmen.3) Wenn doch, steckt meist nur eine „falsche“ Bewegung oder ein eigentlich harmloser Sturz dahinter. Erst später bemerken die meisten Menschen, dass sie ihre Schulter nur noch eingeschränkt bewegen können. Aufgrund des schmerzhaften Syndroms sind viele alltägliche Tätigkeiten kaum mehr möglich.
Die sekundäre Kapsulitis („Schultersteife“) tritt seltener als die primäre Form auf. In diesen Fällen gilt die Frozen Shoulder als Folge einer anderen Schultererkrankung oder Verletzung, beispielsweise Kalkschulter, Impingement-Syndrom der Schulter oder Schulterarthrose (Omarthrose). Auch Unfälle, Infektionen, eine lange Ruhigstellung der Schulter oder Komplikationen nach einer OP können hinter den Veränderungen an der Schulterkapsel stecken.4)
In der Praxis ist eine Diagnose und die Abgrenzung beider Formen sogar für Schulterspezialisten schwierig — und für unseren Behandlungsansatz auch nicht entscheidend.
Wir sind der Auffassung, dass eine Frozen Shoulder dieselben Ursachen hat wie viele andere Schulterprobleme oder Erkrankungen im Schulterbereich. Schmerzen, Entzündungen und Bewegungseinschränkungen bedingen und verstärken sich dabei wechselseitig.
Welche Ursachen das sind, verraten wir dir hier. Damit du genau verstehst, was bei einer Frozen Shoulder in deinem Körper passiert, nehmen wir zuvor die drei typischen Phasen der Schultersteife und den Aufbau deiner Schulter in den Blick.
1.2 Symptome: die drei Phasen der Frozen Shoulder
Auch mit Blick auf die Symptome einer Frozen Shoulder führt uns die Unterscheidung zwischen primärer und sekundärer Form nicht weiter. Im einen wie auch im anderen Fall verläuft die adhäsive Kapsulitis (Capsulitis) zumeist in drei Stadien, die jeweils charakteristische Beschwerden verursachen können.
- 1. Phase: („Einfrieren“): Im ersten Stadium nimmt der Bewegungsumfang im Schultergelenk immer mehr ab. Hauptsymptom dieser Krankheitsphase ist jedoch noch nicht die Bewegungseinschränkung, sondern der Schmerz. Dieser tritt meist urplötzlich und bei bestimmten Bewegungen auf. Vielleicht plagt auch dich deine Schulter, wenn du zum Beispiel den Geldbeutel aus der hinteren Hosentasche holen oder etwas von einem hohen Regal nehmen möchtest. Typischerweise nehmen die Schulterschmerzen in dieser ersten Phase rasch zu, treten auch in Ruhe auf und quälen Betroffene vor allem nachts.

- 2. Phase („Eingefroren“): In diesem Stadium ist das Beschwerdebild der Frozen Shoulder (Schultersteife) voll entwickelt. Während die Schmerzen allmählich abnehmen, „friert“ die Schulter in dieser Krankheitsphase endgültig ein. Bestimmte Bewegungen, wie das Heben und Kreisen des Armes, sind nicht mehr möglich. Alle Alltagsbewegungen des Armes auf Schulterhöhe oder darüber sind aufgrund der Bewegungseinschränkungen blockiert. In dieser Phase findet eine Schwächung bis hin zum Abbau der Muskulatur (Muskelatrophie) statt.
Kurzer Selbst-Test: Nimm deine Arme dicht an den Körper, der Ellebogen ist dabei 90 Grad gebeugt. Versuche nun, eine Bewegung mit dem Unterarm zu machen, bei der dieser sich nach außen dreht, ohne die Ellenbogenspitze vom Körper zu nehmen. Gelingt dir dies nicht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass deine Schulterprobleme gerade von einem „eingefrorenen“ Schultergelenk kommen.
- 3. Phase („Auftauen“): In der dritten und letzten Phase (Lösungsphase) verschwindet die Einsteifung allmählich (manchmal auch ganz spontan) und das Gelenk erhält im besten Fall seinen vollen Bewegungsumfang zurück.5) 6)
Mediziner sprechen bei der Frozen Shoulder (Schultersteife) daher von einer selbstlimitierenden Erkrankung: Sie verschwindet von alleine und heilt in der Lösungsphase vollständig aus – wenn du Glück hast.
Denn so leicht wie in der Theorie macht es dir deine Frozen Shoulder in der Praxis oftmals nicht.
-
Zum einen lässt sich die Dauer der einzelnen Krankheitsstadien nicht genau vorhersagen. Manchmal dauert der Spuk nur wenige Monate, aber es können auch gerade im dritten Stadium mehrere Jahre vergehen. So beträgt die „durchschnittliche Dauer der Symtpome aller 3 Stadien […] 30 Monate.“7)
- Zum anderen können die gute Prognose und die Tendenz zur Selbstheilung trügerisch sein. So gibt es Studien, in denen 20–50 Prozent aller Patienten nach Abklingen der Lösungsphase über Restbeschwerden klagen. In diesen Fällen können Störungen durch ein sogenanntes Schulter-Arm-Syndrom bis zu zehn Jahre bestehen bleiben und komplizierte Nachbehandlungen zur Folge haben.8)
Es gibt also gute Gründe, deine Frozen Shoulder nicht einfach hinzunehmen und die „Eiszeit“ hilflos auszusitzen. Du selbst kannst dafür sorgen, dass du nicht unnötig leiden musst, schneller in die „Auftau-Phase“ kommst und eine vollbewegliche Schulter zurück erhältst. Wenn du gleich wissen willst, wie das geht, gelangst du hier zu unseren Übungen.
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1.3 Der Blick in die Schulter
In deiner Schulter ziehen zahlreiche Muskeln von verschiedenen Punkten des Schulterblatts, der Halswirbelsäule und der Brustwirbelsäule zum Hauptgelenk. Dort laufen sie in Sehnen aus, die den Gelenkkopf des Oberarmknochens nahezu komplett umschließen. Das gesamte Gelenk ist somit seitens der Schultersehnen von einer Art „Sehnen-Kappe“ umfasst, der Rotatorenmanschette.
Das Hauptgelenk deiner Schulter
Die Schulter besteht aus einem Hauptgelenk und mehreren Nebengelenken. Von besonderer Bedeutung für die Frozen Shoulder ist das Hauptgelenk, das sogenannte Humeroscapulargelenk. Es wird von zwei Knochen gebildet, die eine bewegliche Verbindung eingehen: dem Oberarmknochen (Humerus) und dem Schulterblatt (Scapula).
Der Kopf des Oberarmknochens liegt unter dem Schulterdach (Subakromialraum) in der Gelenkpfanne des Schulterblatts. Da die Pfanne im Verhältnis zum Oberarmkopf sehr klein ist, wird das Gelenk überwiegend durch die Schultersehnen, die Muskulatur und die Gelenkkapsel geführt. Schon kleinste Veränderungen an der Kapsel können daher enorme Folgen für die Beweglichkeit der gesamten Schulter haben.
Ausführliche Infos zu den Gelenken und Muskeln in deiner Schulter findest du in unserem Schmerlexikon-Artikel zum Thema Schulterschmerzen.

© Alila-Medical-Media (bearbeitet) | shutterstock.com
2. Ursachen der Frozen Shoulder — ein großes Geheimnis?
Die meisten der heute auftretenden Krankheitsbilder der Schulter — Arthrose (Schulterarthrose), Kalkschulter, Schleimbeutelentzündung in der Schulter (Bursitis) und das Impingement-Syndrom — lassen sich auf muskulär-fasziale Störungen im Bereich der Rotatorenmanschette zurückführen. Das gilt aus unserer Sicht auch für die Schultersteife (adhäsive Capsulitis). Im Fall der Frozen Shoulder kommen noch Umbauprozesse an der Gelenkkapsel hinzu: Verwachsungen, Verklebungen oder die Schrumpfung der Kapsel – als Resultat schmerzhafter Entzündungen. Diese haben ihre Ursache primär in einseitigen Bewegungsmustern und einer ungünstigen Ernährungsweise.
Wie die Zusammenhänge genau aussehen, warum die Frozen Shoulder fast immer antrainiert ist und weshalb herkömmliche Erklärungsversuche nicht wirklich zufriedenstellend sind, erfährst du in unserem Spezial-Artikel zu den Ursachen einer Frozen Shoulder. Bist du Neugierig geworden? Dann lies direkt nach:
Ursachen der Frozen Shoulder3. Behandlung der Frozen Shoulder
3.1 Therapie nach Liebscher & Bracht
Wie kannst du die Gelenkbeweglichkeit deiner Schulter verbessern und eine dauerhafte Linderung deiner Schulterschmerzen bis hin zu völliger Schmerzfreiheit erreichen? Wir von Liebscher & Bracht haben darauf eine Antwort gefunden, die ganz ohne Medikamente, operative Eingriffe und Nebenwirkungen auskommt. Das Beste: Du selbst kannst deine Frozen Shoulder (Schultersteife) beseitigen und der Schrumpfung deiner Schulterkapsel entgegenwirken, indem du unsere kostenfreien Übungen machst und von unseren Faszien-Rollmassagen profitierst. Wie das genau funktioniert und was dir unsere Therapie konkret bietet, erfährst du jetzt. Dafür stellen wir dir zunächst die drei Bausteine unserer Behandlung vor.

Osteopressur nach Liebscher & Bracht
Unsere Schmerztherapie verstehen wir in erster Linie als „Hilfe zur Selbsthilfe“. Solltest du aktuell aber unter sehr starken Schmerzen leiden, empfehlen wir dir, dich an einen Zertifizierten Liebscher & Bracht-Therapeuten in deiner Nähe zu wenden. Er wird schon bei der ersten Untersuchung bzw. Behandlung feststellen, ob deine Schulterschmerzen von muskulär-faszialen Überspannungen kommen. Dann kann der Liebscher & Bracht-Therapeut sofort mit der Osteopressur, unserer Akut-Therapie, beginnen. Die speziellen Übungen werden dir danach mit großer Wahrscheinlichkeit viel leichter fallen.
Die Osteopressur nach Liebscher & Bracht wurde entwickelt, um muskulär-fasziale Überspannungen abzubauen und Schmerzen in erstaunlich kurzer Zeit zu beheben. Dabei nutzt die Osteopressur die sogenannten interstitiellen Rezeptoren, die du bereits in Kapitel 2.2 kennengelernt hast. Liebscher & Bracht-Therapeuten drücken von außen auf diese Rezeptoren in der Knochenhaut. Dadurch setzen sie bestimmte Hirnprogramme, die für die übermäßige Spannung der Muskeln verantwortlich sind, zurück. Der Körper reagiert sofort: Die überhöhten Spannungen verringern sich deutlich, sodass auch deine Schulterschmerzen und die Steifheit in deiner Schulter spürbar nachlassen können. Ein erster Schritt in Richtung größere Gelenkbeweglichkeit ist getan.
Schulter-Übungen einfacherer gemacht
Erleichtere dir das Dehnen bei Schulterschmerzen, Kalkschulter und Co. mit unserem Schulterretter. Er unterstützt dich dabei, hohe Spannungen in Muskeln und Faszien rund um dein Schultergelenk wieder zu flexibilisieren und es beweglicher zu machen.
Erfahre mehr über den SchulterretterEngpass-Dehnübungen
Bewegung schafft Schulterbeweglichkeit! Du solltest daher konsequent einen Ausgleich für deine alltäglichen, einseitigen Bewegungsmuster schaffen und alle möglichen Gelenkwinkel deiner Schulter nutzen. So kannst du die wahren Auslöser deiner Frozen Shoulder langfristig beseitigen, die Beweglichkeit verbessern und einer Arthrose des Schultergelenks effektiv vorbeugen.
Je mehr du deine Schulter auf diese Weise entlastest, desto schneller verliert sie ihre Steifigkeit. Der Stoffwechsel im gesamten Bereich von Gelenk und Schleimbeutel fährt wieder hoch, die Kapsel wird besser durchblutet und dein entzündetes Bindegewebe kann sich regenerieren. Dein Alter spielt dabei übrigens keine Rolle, denn Muskeln und Faszien bleiben bis ans Lebensende trainierbar — du musst nur wissen, wie.
Faszien-Rollmassagen
Faszien-Rollmassagen bieten dir die optimale Ergänzung zu unseren Übungen. Mit ihnen kannst du den Stoffwechsel von Faszien und Zwischenzellraum wieder in Fahrt bringen, Verklebungen lösen und Verspannungen an Oberarm, Schulter und Nacken reduzieren. Das Prinzip dahinter ist ganz einfach: Du verschiebst nicht mehr benötigte Stoffwechselprodukte, die dadurch schneller abtransportiert werden können. So regst du Reparatur-Vorgänge aktiv an. Zusätzlich bringst du die Flimmerhärchen an den Fibroblasten (die 24 Stunden am Tag neue Faszien weben) dazu, verfilzte und verklebte Faszienfäden abzubauen, was den Verwachsungen in deiner Schulter entgegenwirkt.
3.2 Herkömmliche Behandlungen einer Frozen Shoulder
Fast alle gängigen Konzepte zur Behandlung einer Frozen Shoulder (Schultersteife) konzentrieren sich darauf, die Symptome zu lindern und bringen allenfalls eine kurzfristige Verbesserung. Therapeutische Ansätze, die den Krankheitsverlauf abkürzen oder die Schultersteife ursächlich beseitigen, gibt es kaum. Zwar kommen seit Beginn der 2000er-Jahre immer neue Maßnahmen auf den medizinischen Markt, doch sind diese entweder sehr kostspielig oder in ihrer Wirksamkeit umstritten.9) Einige Verfahren müssen aus unserer Sicht sogar als schlichtweg überflüssig gelten.

Schmerzmittel und Kortison-Injektionen: Um die Schmerzen in der ersten Phase einer Frozen Shoulder und eine eventuell bestehende Schleimbeutelentzündung zu lindern, verschreiben viele Ärzte Entzündungshemmer wie Ibuprofen oder Aspirin. Zusätzlich kommt Kortison zum Einsatz. Dieses wird zumeist intraartikulär injiziert, das heißt, der Orthopäde spritzt den Wirkstoff direkt in den Bereich von Schleimbeutel/Gelenkkapsel. Der Schmerz kann dadurch schnell nachlassen und eine Verbesserung der Beweglichkeit erreicht werden. Die Sache hat bloß einen Haken, denn die Beschwerden kehren in ähnlich starker Form zurück, sobald die Behandlung mit Kortison ausgesetzt wird.10) So schnell das Kortison mitunter hilft, so rasch verliert es seine Wirkung. Untersuchungen zeigen: Nach maximal sechs Wochen ist der „Zauber” vorbei und die nächste Injektion wird dann wieder fällig.11)
Uns überrascht dieser Befund nicht. Denn Schmerzmittel und Steroide lindern oder bekämpfen lediglich die Symptome einer Frozen Shoulder. Sie können den Krankheitsverlauf nicht abkürzen. Die Schmerzmittel unterdrücken zwar die vom Körper gesendeten Alarmschmerzen, ändern jedoch nichts an den muskulär-faszialen Überspannungen, die für die Einsteifung deiner Schulter sorgen.

Passive Mobilisation des Schultergelenks: Bei der Diagnose einer adhäsiven Kapsulitis kam über Jahrzehnte die sogenannte Narkosemobilisation zum Einsatz. Bei dieser Behandlung dehnte und mobilisierte der Arzt die steife Schulter seines schlafenden Patienten für mehrere Minuten nach vorne, zur Seite und in die Rotation auf. Da Mediziner allerdings früh die Gefahr von Knochenbrüchen und weiteren Verletzungen entlarvten, gilt es heute als überholt.12)
Dennoch spielt die passive Dehnung des Schultergelenks bei herkömmlichen Ansätzen der Physiotherapie weiterhin eine Rolle. So gilt das Bewegungstraining ab der zweiten Phase der Frozen Shoulder zwar als „wichtigstes Element der Therapie”13), dieses soll jedoch mit einer manualtherapeutischen Mobilisation ergänzt werden.14)
Einige Ärzte empfehlen zusätzlich, die Krankengymnastik/Physiotherapie im Krankenhaus durchzuführen. Dort könne ein spezieller Schmerzkatheter in die Schulter gelegt werden, der den Schulterbereich lokal betäube und die wirksame Dehnung der steifen Kapsel ermögliche.15)
Aus unserer Sicht setzen alle Methoden an der falschen Stelle an, die auf eine passive oder gar gewaltsame Dehnung der Gelenkkapsel abzielen. Wir sind der Meinung, dass du selbst in deinen Körper hineinhören solltest, um bei unseren Übungen in deinem individuellen Schmerzbereich arbeiten zu können. Überspannungen der Muskulatur lassen sich nur abbauen, wenn du dir neue Bewegungsprogramme antrainierst und verkürzte Muskeln und Faszien konsequent aufdehnst — aktiv, nicht passiv!

Operationen: Um den Verlauf der Frozen Shoulder zu verkürzen, haben zwei operative Verfahren in den letzten Jahren die Narkosemobilisation als Mittel der Wahl abgelöst: Kapseldistension und Arthrolyse per Gelenkspiegelung. Diese Eingriffe werde dem Patienten empfohlen, wenn die konservative Therapie nach vier bis sechs Monaten keinen Erfolg gebracht oder die Symptome im Laufe der Behandlung noch zugenommen haben.
Bei der Kapseldistension (hydraulische Distension) wird die Gelenkkapsel mit einer Natrium-Chlorid-Lösung unter hohem Druck befüllt. Dadurch vergrößert sich der Kapsel- und Gelenkraum: Die Kapsel dehnt sich und reißt schließlich ein.
Beliebter ist bei vielen Ärzten die arthroskopische Arthrolyse (Kapsulotomie). Es handelt sich dabei um ein Verfahren, bei dem der Chirurg die versteifte Schulterkapsel vom Knochen löst und sie in Längsrichtung einschneidet. Studien belegen einen positiven Effekt der Arthrolyse auf Schmerzen und Beweglichkeit, der kurz- und mittelfristig anhalten kann.
Die meisten Schulter-OPs bringen nichts
Wodurch kommt diese Wirkung zustande? Aus herkömmlicher Perspektive führt die plötzliche Lösung der Kapsel zur schnellen Schmerz-Freiheit. Wir sehen das anders. Nach unserer Auffassung verschwinden deine Beschwerden nicht wegen, sondern trotz der OP! Durch die Narkose werden die Überspannungen rund um das Schultergelenk kurzfristig abgebaut, da die komplette Muskulatur im Subakromialraum erschlafft. Die Ursache deiner Schultersteife wird also für eine gewisse Zeit „beseitigt“. Allerdings kommen die Verkürzungen und Überspannungen mit großer Wahrscheinlichkeit zurück, wenn für die alltäglichen, einseitigen Bewegungsmuster kein Ausgleich stattfindet.
Aus diesem Grund halten wir die meisten Schulter-OPs für völlig wirkungslos. Wie dies eine britische Studie aus dem Jahr 2017 stützt und was Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht dazu sagt, erfährst du hier.
Hinzu kommt, dass Unfälle oder Komplikationen bei einer Arthroskopie (Gelenkspiegelung) zwar selten sind, dafür aber umso heftiger ausfallen können. Bezüglich der Risikofaktoren wird eine hohe Dunkelziffer vermutet.16)
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4. Effektive Übungen gegen die Frozen Shoulder: So taust du deine Schulter wieder auf
Bevor du dich kostspieligen und zum Teil gefährlichen Verfahren aussetzt, empfehlen wir dir, unsere Übungen unbedingt auszuprobieren. Sie sind für dich kostenfrei, ohne Risiko und setzen direkt an der Ursache deiner Frozen Shoulder an. Dies unterscheidet unseren Ansatz von allen herkömmlichen Behandlungen — und von anderen alternativen Angeboten wie Akupunktur, Ultraschall-, Laser- oder elektromagnetischer Therapie. Du hast somit folgende Vorteile:
- Anstatt die Schmerzsignale deines Körpers zu unterdrücken, nutzt du den Alarmschmerz, um die Intensität deiner Dehnungen genau steuern und dosieren zu können.
- Anstatt die Kapsel passiv dehnen zu lassen, arbeitest du dich ganz bewusst Stück für Stück selbst in die Beweglichkeit zurück.
- Anstatt dein Schultergelenk in bestimmte Positionen zu zwingen, unterstützt du deinen Körper dabei, Regenerations-Prozesse selbst anzustoßen und neue Bewegungsmuster zu speichern.
- Anstatt auf kurzfristige Lösungen setzt du auf dauerhafte Besserung und mehr Beweglichkeit.
Fange jetzt an, deine Schulter „aufzutauen“! Starten kannst du mit diesem Video: Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht zeigt dir eine effektive Übung und zwei Faszien-Rollmassagen — deine perfekte Kombination zur Sofort-Hilfe.

Wenn du in Ruhe nachlesen möchtest, wie die einzelnen Übungen aus dem Video funktionieren und was du jeweils beachten solltest, findest du hier kurze Anleitungen:
1. Übung: Mache deine Schulter wieder beweglich

Lege dich für diese Übung zunächst auf den Bauch. Nun ist entscheidend, wie schlimm deine Beschwerden aktuell sind und wie weit du den Arm nach außen nehmen kannst:
Falls deine Frozen Shoulder gerade voll ausgeprägt ist, lege den Arm am Körper entlang auf den Boden. Mit dem anderen Arm drückst du dich hoch und drehst dich ganz vorsichtig in die Dehnung der betroffenen Schulter hinein. Achte dabei unbedingt darauf, dass deine Schulter während der ganzen Übung am Boden bleibt.
Solltest du bereits einen größeren Winkel einnehmen können, kannst du den Arm auch weiter nach außen legen und das obere Bein mit in die Drehung bringen. Das Grundprinzip der Übung bleibt immer gleich: Du ziehst vorne unter dem Schultergelenk verkürzte Muskeln und Faszien in die Länge und arbeitest damit genau an der Stelle, die für den verminderten Stoffwechsel und den entzündeten Schleimbeutel verantwortlich ist.
Wichtig: Du bestimmst deinen persönlichen Schmerzbereich bei dieser Übung, wenn du flach auf dem Boden liegst. Bevor du in die Drehung gehst, überprüfe also, wie weit du deinen Arm abspreizen kannst. Stoppe, wenn du auf deiner individuellen Schmerzskala von eins bis zehn auf Stufe neun angekommen bist.
2. Faszien-Rollmassage für die Vorderseite

Schnapp dir die Mini-Faszienkugel und lege dich auf den Rücken. Mit der Kugel setzt du nun genau in der druckempfindlichen Kuhle unter dem Schlüsselbein deiner betroffenen Schulter an.
Arbeite dich dort tief ins Gewebe hinein und suche die schmerzempfindlichste Stelle. Mit langsamen, intensiven und spiralförmigen Bewegungen rollst du exakt diese Stelle ab.
Diese Druckmassage lässt sich perfekt in deinen Alltag integrieren. Du kannst sie nebenbei beim Lesen ausführen oder einfach vor dem Fernseher.
3. Faszien-Rollmassage für das Schulterblatt
Um auch die Rückseite deiner steifen Schulter zu aktivieren, stellst du dich am besten vor eine Wand und nimmst unsere Medi-Kugel. Diese klemmst du auf Höhe deines Schulterblatts zwischen dich und die Wand. Auf dem Schulterblatt befindet sich eine Fläche, die oft stark überspannt ist. Genau diese suchst du und rollst sie mit langsamen, intensiven Bewegungen ab.

Medi- und Mini-Kugel sind Teil unseres großen Faszien-Sets. Falls du dieses noch nicht hast, kannst du es ganz bequem in unserem Online-Shop bestellen.
Checkliste für die Liebscher & Bracht-Übungen
Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.
✅ Orientiere dich immer an deiner persönlichen Schmerzskala von eins bis zehn. Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du bei jeder Dehnung auf einer Stufe von acht oder neun arbeitest. Neun bedeutet: Du spürst einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen und musst nicht gegenspannen.
✅ Übe an sechs Tagen pro Woche und führe die Übung mindestens einmal täglich aus. Falls du die entspannenden Reparatur-Vorgänge in deinen Muskeln und Faszien noch besser unterstützen möchtest, kannst du die Wiederholungen auch im 12-Stunden-Rhythmus durchführen: einmal morgens, einmal abends.
✅ Für jeden Übungsschritt solltest du zwei bis zweieinhalb Minuten investieren und mindestens 90 Sekunden in der jeweiligen Dehnung bleiben.
✅ Benutze professionelle Hilfsmittel und keine Billig-Produkte bei der Behandlung deiner Schmerzen. Wenn du hier auf ein mangelhaftes Produkt setzt, kann sich das negativ auswirken. Wir haben bei der Entwicklung unserer Hilfsmittel daher größte Sorgfalt walten lassen und sie speziell zur Schmerz-Behandlung entwickelt.
✅ Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Übungen nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen. Schmerzmittel würden deine Fortschritte nur verfälschen und dir ein unrealistisches Bild deines Schmerzzustands vermitteln.
✅ Sei geduldig — auch wenn schnelle Ergebnisse keine Seltenheit darstellen. Es kann etwas dauern, bis dein Gehirn neue Bewegungsprogramme speichert, sich der Stoffwechsel normalisiert und die Zugkräfte aus Spannung und Gegenspannung zurückgehen.
✅ Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn sich deine gesamte Körperstatik durch regelmäßiges Training verändert, muss sich der Bewegungsapparat erst nach und nach daran anpassen. Geht es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser, signalisiert dir dein Körper, dass du es womöglich übertreibst. Pausiere dann einfach für einen oder zwei Tage und/oder verringere bei deinen nächsten Übungseinheiten ein wenig die Intensität, um dich anschließend wieder in kleinen Schritten zu steigern. So führst du deinen Körper schonend an die für dich richtige Acht oder Neun auf der Schmerzskala heran.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Übungen!
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Über diesen Artikel

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Therapeuten-Review:
Petra Müller
Zertifizierte Liebscher & Bracht- Therapeutin
Veröffentlicht am: 09.07.2018 | Letzte Aktualisierung: 20.03.2023

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Therapeuten-Review:
Petra Müller
Zertifizierte Liebscher & Bracht- Therapeutin
Veröffentlicht am: 09.07.2018
Letzte Aktualisierung: 20.03.2023
Quellen & Studien
- ↑1,↑6 Vgl. Buess, E., Frozen Shoulder: Diagnose, Verlauf und Optionen für die Therapie. In: Orthopädie & Rheuma; 2012, (15) 1, S. 21.
- ↑2 Vgl. Schleip, R., Findley, T.W., Chaitow, L., Huijing, P. (Hrsg.), Lehrbuch Faszien; 2014. Urban & Fischer. S. 150.
- ↑3 Vgl. Robinson, C.M., Seah, K.T.M, Chee, Y.H., Hindle, P., Murray, I.R., Frozen Shoulder. In: The Journal of Bone & Joint Surgery; 2012, (94) 1, S. 1.
- ↑4 Vgl. Schleip, R., Findley, T.W., Chaitow, L., Huijing, P. (Hrsg.), Lehrbuch Faszien; 2014. Urban & Fischer. S. 148.
- ↑5 Vgl. Schleip, R., Findley, T.W., Chaitow, L., Huijing, P. (Hrsg.), Lehrbuch Faszien; 2014. Urban & Fischer S. 148–150.
- ↑7,↑8 Vgl. Katthagen, J.C., Jensen, G., Voigt, C., Lill, H., Schultersteife. In: Der Unfallchirurg; 2012, (115) 6, S. 530.
- ↑9 Vgl. Robinson, C.M., Seah, K.T.M, Chee, Y.H., Hindle, P., Murray, I.R., Frozen Shoulder. In: The Journal of Bone & Joint Surgery; 2012, (94) 1, S. 4.
- ↑10 Vgl. Robinson, C.M., Seah, K.T.M, Chee, Y.H., Hindle, P., Murray, I.R., Frozen Shoulder. In: The Journal of Bone & Joint Surgery; 2012, (94) 1, S. 5.
- ↑11,↑13,↑14,↑15 Vgl. Schleip, R., Findley, T.W., Chaitow, L., Huijing, P. (Hrsg.), Lehrbuch Faszien; 2014. Urban & Fischer. S. 151.
- ↑12 Vgl. Katthagen, J.C., Jensen, G., Voigt, C., Lill, H., Schultersteife. In: Der Unfallchirurg; 2012, (115) 6, S. 532.
- ↑16 Vgl. Hertel, R., Die steife Schulter. In: Der Orthopäde; 2000, (29) 10.