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Kniegelenksarthrose — Wege in die Schmerzfreiheit bei Gonarthrose

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & Bestseller-Autor
Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter
Stehst du jeden Morgen mit Knieschmerzen auf, hast Beschwerden bei jedem Schritt und wünschst dir nichts sehnlicher, als dich endlich wieder besser zu fühlen? Diesen Wunsch können wir sehr gut nachempfinden — und mit dir teilen diesen Wunsch Millionen anderer Menschen. Arthrose ist auf der ganzen Welt die häufigste Gelenkerkrankung, wobei das Knie besonders oft betroffen ist. Noch immer gibt es unserer Meinung nach jede Menge Missverständnisse, wie die Arthrose im Knie entsteht und behandelt werden kann. Viele Betroffene denken, dass nur eine Operation, also ein künstliches Kniegelenk, die erhoffte Besserung bringt.
Mit diesem Beitrag möchten wir dir Wege in deine persönliche Schmerzfreiheit aufzeigen, denn unsere Vision ist ein schmerzfreies Leben für jeden Menschen — und zwar ohne Medikamente und Operation! Klingt das nicht toll? Wir möchten dir zunächst die Angst vor der Diagnose Kniegelenksarthrose nehmen. Denn das ist nicht der Anfang vom Ende, sondern eine Chance, um die Signale deines Körpers verstehen zu lernen und dich selbst von deinen Beschwerden befreien zu können. Wie das funktioniert, erklären wir dir in den Kapiteln Behandlung und Übungen.

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

1. Die Kniegelenksarthrose im Überblick
Kurz & Knapp
- Bei der Kniegelenksarthrose (Gonarthrose) verschleißen das Kniegelenk und der Knorpel im Knie
- Im äußersten Fall kann eine Kniegelenksarthrose zur Versteifung des Knies führen
- Häufig führen einseitige Belastungen zur Knorpelabnutzung und verursachen so die Arthrose
Möchtest du mehr über die Symptome & Ursachen von Kniegelenksarthrose wissen? Dann lies Kapitel 2.
Eine Kniegelenksarthrose (Gonarthrose, auch; Osteoarthritis) ist definiert als degenerative, primär nicht entzündlich bedingte Erkrankung des Kniegelenks. Das Leitsymptom der Gonarthrose ist der belastungsabhängige Schmerz.1) Dies bedeutet, dass dein Kniegelenk und der Knorpel in deinem Knie verschleißen. Oft sind auch die Bänder von einer Schädigung betroffen. Im Extremfall versteift das Knie und du kannst es so gut wie gar nicht mehr bewegen. Doch bevor es so weit kommt, stehen dir noch zahlreiche Therapiemaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten offen, um genau das zu verhindern und deine Beschwerden zu lindern. Mit unserer Therapieform konnten wir schon sehr oft eine enorme Schmerzreduktion erreichen.
Außerdem sind wir überzeugt davon, dass sich dein geschädigter Kniegelenkknorpel erholen kann und sich Knorpelzellen wieder aufbauen können — sobald die Rahmenbedingungen dafür stimmen.
Die Kniegelenksarthrose (im anglo-amerikanischen Sprachraum als Osteoarthritis bezeichnet) ist eine häufige Erkrankung bei Patienten im Alter zwischen 35 und 60 Jahren. Statistisch gesehen ist die Prävalenz (die Häufigkeit) einer Kniearthrose höher als die einer Hüftarthrose Koxarthrose (Coxarthrose). Unter einer Kniegelenksarthrose leiden also mehr Menschen als an einer Hüftarthrose. In beiden Fällen werden jedoch viel zu oft und viel zu schnell künstliche Gelenke eingesetzt. Warum dies meist unnötig ist und die Gelenkschädigung auch ohne OP gestoppt werden kann, erklären wir dir im Kapitel Behandlung.
Damit du verstehst, wie Arthrose entstehen kann, erklären wir dir hier zunächst die Funktionsweise eines gesunden Gelenks. Danach vermitteln wir dir, welche Mechanismen zur Entstehung der Kniegelenksarthrose beitragen:
So funktioniert ein Gelenk

© elenabsl | fotolia.com
An einem gesunden Gelenk sind mindestens zwei Knochen beteiligt. Im Knie bildet der Oberschenkelknochen (Femur) ein Gelenkteil und der Unterschenkel mit dem Schienbein (Tibia) den anderen Gelenkteil. Die Flächen deines Kniegelenks sind mit einer sogenannten hyalinen Knorpelschicht überzogen. Eine zweilagige Gelenkkapsel umschließt dein Kniegelenk und sorgt für Stabilität. Außerdem produziert die Synovialhaut der Kapsel die Synovialflüssigkeit (Gelenkflüssigkeit), die als Gelenkschmiere zwischen den Knochen fungiert, und stellt Eiweißbausteine für die Ernährung der Knorpelmasse bereit. Schaust du frontal auf dein Knie, verläuft genau über dem Gelenk die Kniescheibe (Patella).
Aufgabe des Knorpels
In deinem Knie gibt es wie bei jedem Gelenk einen Gelenkknorpel. Die elastische Knorpelschicht dämpft Stöße und Belastungen ab und sorgt im Zusammenspiel mit der umliegenden Flüssigkeit für die Gleitfähigkeit und Belastbarkeit der Gelenkflächen.
Wichtig zu wissen: Zusätzlich zu diesem Gelenkknorpel befinden sich an deinen Knien die sogenannten Menisken. Sie bestehen aus Knorpel und Bindegewebe. Bei Kindern ist der Meniskus komplett durchblutet, doch schon ab dem 9. Lebensjahr ähnelt er dem eines Erwachsenen. Nur noch die äußeren Zonen sind dann durchblutet – also ähnlich wie beim Gelenkknorpel.2)
Die nicht durchbluteten Stellen ernähren sich nach dem Schwamm-Prinzip: Jedes Mal, wenn das Gelenk belastet und die Knorpelschicht somit zusammengedrückt wird, werden alle Abfallstoffe aus ihm herausgepresst. Wird das Gelenk entlastet, saugt sich der Knorpel wieder mit Gelenkflüssigkeit voll und nimmt neue Nährstoffe auf. Für diesen Stoffwechsel ist es also sehr wichtig, dass das Gelenk vielfältig und endgradig bewegt wird — denn so ernährt sich der Knorpel! Daher sind Schonung und Bewegungsmangel auch nicht gut für dich. Doch einseitige Belastungen durch zu hohe Zugspannungen auf den umliegenden Muskeln und Faszien sorgen für einen extrem hohen punktuellen Druck auf den Knorpel. So wird er nicht richtig belastet und Knorpelzellen sterben ab. An diesem Punkt übersteigt die Abnutzung der Knorpelmasse die Reparaturfähigkeit des Körpers und es kommt zu einem Fortschreiten des Abbaus deines Knorpels — die Arthrose beginnt.
Mehr zu den Ursachen und der Entstehung der Kniearthrose sowie dem Knorpelverschleiß erfährst du im nächsten Kapitel.
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2. Kniegelenksarthrose: Symptome, Ursache und Diagnose
Kurz & Knapp
- Kniegelenksarthrose geht oft mit Knieschmerzen und Steifheitsgefühlen im Bein einher. Aber nicht immer führt die Arthrose beim Betroffenen zu Schmerzen!
- Oft werden Alter und Gene für die Entstehung von Arthrose verantwortlich gemacht. Tatsächlich sind es eher einseitige Bewegungen, die den Knorpel überlasten und mit der Zeit verschleißen lassen
- Kniegelenksarthrose verläuft in der Regel in vier Stadien und kann in unterschiedlichen Varianten auftreten
Auch im Spätstadium der Arthrose kannst du noch etwas gegen deine Schmerzen tun. Mehr über die Behandlung einer Kniegelenksarthrose liest du in Kapitel 3.
Fragst du dich, ob deine Beschwerden wirklich von einer Gonarthrose stammen und wie so etwas überhaupt festgestellt wird? Dann findest du in diesem Kapitel die Antworten auf deine Fragen. Wir stellen dir zunächst typische Symptome einer Kniegelenksarthrose vor und erklären dir dann, wie die Gelenkerkrankung Gonarthrose wirklich entsteht. Zum Schluss erläutern wir dir, auf welche Weise die Kniearthrose diagnostiziert wird.
2.1 Symptome
Menschen, die unter Kniegelenksarthrose leiden, klagen — vor allem im fortgeschrittenen Stadium — meist über starke Knieschmerzen. Es fühlt sich steif an und du bist in deiner Bewegungsfähigkeit und Belastbarkeit meist deutlich eingeschränkt.
Doch nicht jeder Betroffene mit Gonarthrose hat auch Beschwerden. Manchmal wird eine Arthrose im Frühstadium bei anderen Untersuchungen zufällig auf einem Röntgenbild entdeckt. Dies zeigt, dass Arthrose nicht automatisch zu Schmerzen führen muss — und dass du deine Beschwerden wieder loswerden kannst. Hier haben wir dir die typischen Symptome im Verlauf aller Stadien und Schweregrade bei einer Arthrose des Knies zusammengestellt.
- Belastungsschmerzen: Sie treten immer dann auf, wenn das Kniegelenk belastet wird. So zeigen sich beispielsweise starke Schmerzen beim Anheben einer schweren Getränkekiste, beim Treppensteigen oder bei ganz bestimmten Sportarten wie Radfahren.
- Anlaufschmerzen: Nach dem Aufstehen oder nach einer längeren Pause können im Kniegelenk Anlaufschmerzen auftreten. Nach Bewegung stellt sich eine Verbesserung ein.
- Schmerzen im Ruhezustand: Die Beschwerden können jedoch auch im Ruhezustand auftreten. Zu Beginn passiert das erst nach größeren Belastungen beziehungsweise Überlastungen, im fortgeschrittenen Stadium bereits bei leichten Bewegungen.
- Eingeschränkte Beweglichkeit: Der Bewegungsradius kann durch die Schmerzen begrenzt sein, was dich in deinem Alltag eventuell stark einschränkt. Mit unseren Übungen kannst du dir deine Beweglichkeit zurückerobern — und Schmerzmedikamente absetzen.
- Schwellungen am Gelenk: Gelenkinnenhaut und Gelenkkapsel können sich entzünden, was zu Schwellungen und Schmerzen in deinem Kniegelenk führen kann. Im Spätstadium der Arthrose nimmt die Schwellung durch Knochenauswüchse oft zu (siehe nächster Punkt).
- Gelenk-Umfang kann zunehmen: In einer späten Phase der Kniegelenksarthrose können sich mitunter Veränderungen an den Rändern des Kniegelenks zeigen, sogenannte Knochenauswüchse (Osteophyten). Diese vergrößern den Gelenk-Umfang und verringern zunehmend den Gelenkspalt. Der Knorpelverschleiß und der Abbau des Kniegelenkknorpels sind dann meist schon sehr ausgeprägt und die Schädigung des Knies weit fortgeschritten.
- Kraftlosigkeit und Verdickung der Gelenke: Diese Symptome zeigen sich vor allem bei Arthrose in den Fingern – können aber auch im Rahmen der Kniegelenksarthrose vorkommen.
2.2 Ursachen und Entstehung der Gonarthrose
Jetzt erklärt dir unser Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht, wie Arthrose wirklich entsteht und woher deine Schmerzen kommen:

Wusstest du, dass die meisten Menschen in ihrem Alltag durchschnittlich nur noch zehn Prozent der möglichen Gelenkwinkel nutzen? Gerade sitzende Tätigkeiten und Bewegungsmangel verschlimmern das Problem. Die Muskeln und Faszien in deinem Bein passen sich nämlich an die häufige Sitzhaltung an. Konkreter: Die Faszien im vorderen Körperbereich werden gestaucht, weil die Muskeln durch die angewinkelten Beine nicht gestreckt, sondern in einer verkürzten Position gehalten werden. Verbringst du nun sehr viel Zeit im Sitzen, bauen sich Muskeln und Faszien entsprechend um. Im vorderen Körperbereich werden sie immer unnachgiebiger, da sie durch das Sitzen schlichtweg viel zu selten gedehnt werden.
Stellst du dich jetzt hin, können die „eingerosteten” Muskeln und Faszien nicht mehr so flexibel gestreckt werden, wie es eigentlich vorgesehen ist. So entsteht durch die Muskeln eine große Zugkraft nach vorne. Diese gleicht dein Körper aus, indem die Muskulatur im hinteren Körperbereich dagegenzieht.
Als Resultat bauen sich unnatürlich hohe Zugspannungen auf. Sie sorgen dafür, dass die Gelenkflächen im Knie heftig aufeinandergepresst werden — und genau das ist der Ausgangspunkt für die Gelenkschädigung. Die Knorpelschicht zwischen den Gelenkflächen wird punktuell zu stark belastet, während andere Stellen gar nicht mehr ernährt werden. So entsteht Gelenkverschleiß.
Auf diese Weise nimmt deine Kniegelenksarthrose ihren Anfang – allerdings noch nicht deine Schmerzen. Denn der Gelenkknorpel hat keine eigenen Schmerzrezeptoren. Rezeptoren in der Gelenkinnenhaut registrieren dagegen die Fehlbelastung und somit den drohenden Gelenkverschleiß. Die überhöhte Muskel- und Faszien-Spannung melden sie an das Gehirn. Dieses projiziert daraufhin Schmerzen in dein Knie, um dich zu alarmieren, nicht so weiterzumachen wie bisher. Reduzierst du die zu hohen Spannungen, wird dieser sogenannte Alarmschmerz eingestellt. Mehr dazu erfährst du im Kapitel Behandlung.
Primäre und sekundäre Form
Nach herkömmlicher Auffassung lassen sich zwei Formen der Arthrose unterscheiden: die primäre Arthrose und die sekundäre Arthrose. Für die primäre Arthrose in deinem Kniegelenk gibt es gemeinhin keine Erklärung. Einige Autoren legen genetische, ernährungsspezifische (in Zusammenhang mit dem Körpergewicht), hormonelle oder altersbedingte Mechanismen zugrunde — ohne jeden Beweis.3) Als Ursachen für die sekundäre Arthrose werden demgegenüber allerhand Risikofaktoren aufgeführt:
- hohes Alter,
- Fehlbelastungen und übermäßige Kniebelastungen,
- Übergewicht,
- Krankheiten
- und Verletzungen.
Doch immer wieder gibt es Patienten, auf die diese Risikofaktoren nicht zutreffen, die aber trotzdem eine Kniegelenksarthrose haben. Hier wird die Ursache — wie so oft, wenn eine wirkliche Erklärung fehlt — auf eine genetische Veranlagung geschoben, für die es keine Beweise gibt. Arthrose ist jedoch kein genetisches Schicksal! Warum wir davon überzeugt sind, erklärt dir Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht.
2.3 Diagnose, Stadien und Varianten einer Kniegelenksarthrose
Besteht der Verdacht auf Gonarthrose, existieren mehrere Verfahren, um zu einer endgültigen Diagnose zu gelangen. Zunächst kann das Kniegelenk in einer Klinik oder bei einem Arzt orthopädisch untersucht werden. Dabei wird beispielsweise die Beweglichkeit getestet. Röntgenbilder oder MRT-Bilder (Magnetresonanztomographie) zeigen das Ausmaß des Knorpelverschleißes und geben so Auskunft über das Stadium der Arthrose. Zur Verdeutlichung haben wir dir hier den typischen Verlauf der Kniegelenksarthrose anhand der verschiedenen Stadien zusammengestellt. Doch keine Angst: Selbst im letzten Stadium kannst du mit unserer Therapie deine Schmerzen wieder loswerden.

© bilderzwerg | fotolia.com (bearb.)
Stadium 1: Leichte oberflächliche Auffaserung des Kniegelenkknorpels. Noch keine Beschwerden bemerkbar.

© bilderzwerg | fotolia.com (bearb.)
Stadium 2: Einrisse und breite Auffaserungen des Kniegelenkknorpels. Erstes AUftreten von Osteophyten möglich.

© bilderzwerg | fotolia.com (bearb.)
Stadium 3: Großflächige Risse und breite Auffaserungen des Kniegelenkknorpels. Der Knorpel bedeckt aber noch den Knorpel. Der Gelenkspalt verengt sich nach und nach.

© bilderzwerg | fotolia.com (bearb.)
Stadium 4: Der Kniegelenkknorpel ist großflächig beschädigt. Die Knochen reiben aufeinander. Es kommt zu einer Gelenkversteifung und zu Entzündungen und Schwellungen.
- Stadium: Im Frühstadium der Gonarthrose lassen sich leichte Veränderungen und minimale Verletzungen am Knorpel wie Ausstülpungen und Rauigkeiten der Knorpelschicht feststellen. Betroffene spüren hier meist noch keine oder oder kaum Beschwerden.
- Stadium: Die Knorpelschäden sind weiter fortgeschritten und der Knorpel ist teilweise aufgefasert. Der Druck auf den Gelenkknorpel erfolgt nicht gleichmäßig, sodass der Gelenkverschleiß weiter beschleunigt wird. Gelenkschmerzen treten auf und zusätzlich können können Entzündungen der Gelenkinnenhaut entstehen.
- Stadium: In diesem Stadium liegen starke Knorpelschäden vor und der Gelenkspalt zwischen den Knochen verkleinert sich aufgrund der übermäßigen Abnutzung immer weiter. Die Knochen werden durch die wegfallende Pufferung des zerstörten Knorpels stärker belastet und Entzündungen bilden sich durch den Verschleiß. Die Knorpelschäden sind bereits sehr groß und dein Körper versucht, den hohen Druck auf das Kniegelenk besser zu verteilen, indem er dessen Fläche verbreitert und Knochenauswüchse an den Rändern bildet. Diese Osteophyten treten vor allem im Spätstadium, aber auch schon in dieser Phase auf.
- Stadium: Im Spätstadium ist der Knorpel aufgrund der dauerhaften Fehlbelastung vollständig oder nahezu vollständig zerstört und es reibt Knochen auf Knochen. Aus herkömmlicher Sicht sind die Knorpelschäden nur schwer oder nicht mehr regenerierbar. Osteophyten (Knochenauswüchse) bilden sich und das Kniegelenk versteift immer mehr. Betroffene leiden zum Teil unter unerträglichen Schmerzen und nehmen fast durchgängig eine Schonhaltung ein.
Übrigens sollten bei der Diagnose auch andere Ursachen für die Beschwerden, wie beispielsweise ein Kreuzbandriss, ausgeschlossen werden. In deinem Knie hast du ein vorderes und ein hinteres Kreuzband, die sich — wie der Name bereits andeutet — überkreuzen. Ein Kreuzbandriss, besonders der Riss des vorderen Kreuzbandes, kann ähnliche Beschwerden wie bei einer Gonarthrose verursachen. Ebenso lösen bei großer Kniebelastung Risse am Meniskus z. T. starke Schmerzen aus. Auch Prellungen des Oberschenkelknochens nahe am Knie sollten ausgeschlossen werden.
Was du nun selbst gegen deine Beschwerden, die Gelenkschmerzen und den Verschleiß unternehmen kannst, erklären wir dir im nächsten Kapitel.
Varianten der Kniegelenksarthrose
Wie du bereits weißt, wird dein Kniegelenk vom
- Oberschenkelknochen (Femur),
- der Kniescheibe (Patella) und
- dem Schienbein (Tibia) gebildet.
Zwischen diesen Knochen existiert jeweils eine Gelenkverbindung. Das Schienbein bildet mit seinem mittleren (medialen) und seitlichen (lateralen) Bereich sogar zwei Gelenkverbindungen mit dem Oberschenkel. Mediziner bezeichnen diese Gelenkanteile als „Kompartments“ (oder Kompartimente) im Knie.
Gonarthrose kann ein oder mehrere Gelenkanteile (Kompartments) des Kniegelenks betreffen. Besteht sie beispielsweise nur in einem Kompartment, liegt die Arthrose entweder zwischen Kniescheibe und Oberschenkelknochen oder zwischen Schienbein und Oberschenkelknochen vor.
Neben den betroffenen Gelenkanteilen unterscheidet man bei der Arthrose den Ort der Schädigung: Ist der innere Anteil des Kniegelenks von den Veränderungen des Knorpels in Mitleidenschaft gezogen, wird eine sogenannte mediale Gonarthrose diagnostiziert. Handelt es sich um eine Gonarthrose im äußeren Bereich, lautet die Fachbezeichnung laterale Gonarthrose.
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3. Behandlung einer Kniegelenksarthrose
Kurz & Knapp
- Herkömmliche Therapieansätze münden oft in Operationen, obwohl viele Knieoperationen nachweislich weder nötig noch zuträglich sind
- Die Behandlung nach Liebscher & Bracht setzt darauf, muskulär-fasziale Spannungen zu senken, um den Knorpelverschleiß zu stoppen
- Mit dieser Behandlungsmethode kannst du dir bei Schmerzen und Arthrose ganz einfach selbst helfen
Du möchtest wissen, wie du dir bei Kniegelenksarthrose selbst helfen und deine Schmerzen lindern kannst? Dann sieh dir unsere Übungen gegen Beschwerden bei Kniegelenksarthrose an.
In diesem Kapitel erklären wir dir die Behandlung einer Kniegelenksarthrose (Osteoarthritis) mit der Liebscher & Bracht- Schmerztherapie und erläutern dir Methoden und Therapieformen aus der herkömmlichen Medizin. Vielleicht steht bei dir bereits der OP-Termin an oder dein Arzt rät dir zu einem künstlichen Kniegelenk? Dann kannst du hier noch einmal abwägen, worin die Vor- und Nachteile eines operativen Eingriffs und eines künstlichen Kniegelenks liegen.
3.1 Die Liebscher & Bracht-Schmerztherapie
Wie du nun bereits weißt, entwickelt sich deine Arthrose im Knie durch zu hohe Spannungen in den Muskeln und Faszien. Diese sorgen dafür, dass die Gelenkflächen zu stark aufeinanderdrücken und Verschleiß an Knochen und Knorpel entsteht. Ziel der Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht ist es daher, die zu hohen Spannungen zu reduzieren.
Dafür kannst du zwischen mehreren Behandlungsmöglichkeiten wählen:
Behandlung durch einen nach Liebscher & Bracht ausgebildeten Therapeuten

Wenn du besonders starke Beschwerden hast, kann bei dir ein nach unserer Methode ausgebildeter Therapeut in deiner Nähe die von Roland Liebscher-Bracht entwickelte Osteopressur anwenden. Dabei werden gezielt Alarmschmerz-Rezeptoren in der Knochenhaut gedrückt. Die muskulär-faszialen Spannungen lassen sich auf diese Weise normalisieren und dein Körper kann den Schmerz einstellen. Wichtig für eine dauerhafte Schmerzfreiheit sind jedoch unsere Dehnübungen. Sie sorgen dafür, dass die Spannungen nicht wieder zu groß werden. Individuell passende Übungen für dein Beschwerdebild zeigt dir dein Therapeut und übt sie mit dir.
Drücke deine Schmerzen selbst weg

Dank unseres speziell entwickelten Drücker-Sets kannst du auch selbst ans Werk gehen und die sogenannte Light-Osteopressur anwenden. Die unterschiedlichen Spitzen und Härtegrade der Drücker können bei fast allen Schmerzzuständen am Körper angewandt werden — und sie sind natürlich auch zur Behandlung der Kniegelenksarthrose geeignet.
Schmerzfrei-Übungen

Zusätzlich zu einer Therapie bei einem Zertifizierten Liebscher & Bracht-Therapeuten oder der Light-Osteopressur sind unsere Übungen wichtige Meilensteine auf deinem Weg in die Beschwerdefreiheit.
Die Übungen gegen Knieschmerzen und Kniegelenksarthrose gehen über die normalen Übungen im Rahmen einer Physiotherapie hinaus. Sie zielen darauf ab, Engpässe genau an den richtigen Stellen zu beseitigen, damit zu hohen Spannungen beseitigt werden, keine neuen entstehen und der Knorpel sich wieder entlasten kann.
Im Fall der Gonarthrose bedeutet das, dass besonders die Muskulatur am Oberschenkel, die teilweise auch an der Hüfte ansetzt, und die Wadenmuskulatur gedehnt werden sollten. Bitte mache dir klar: Um dauerhaft schmerzfrei zu werden, ist eine konsequente Anwendung der Übungen erforderlich – parallel zur Osteopressur und darüber hinaus. Die besten Übungen bei einer Kniegelenksarthrose zeigen wir dir im vierten Kapitel. Dort siehst du auch, wie einfach du mithilfe unserer Knieretters und der Dehnungs-Schlaufe üben kannst.
Ernährung bei Arthrose im Knie
Eine gute Ernährung ist in jeder Lebenslage wichtig. Doch wenn du unter Gonarthrose leidest, gilt eine optimale Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen als unerlässlich. Das heißt: Deine Ernährung sollte ausgewogen, basisch und hauptsächlich pflanzlich sein. Je gesünder du dich ernährst, umso mehr Nährstoffe befinden sich in der Gelenkflüssigkeit und umso besser kann sich dein Knorpel bei vielfältiger Bewegung ernähren.
Aufgrund der industriellen Verarbeitung unserer Lebensmittel wird es allerdings immer schwieriger, deinen Körper richtig zu versorgen, wodurch du schnell in eine Unterversorgung rutschen kannst. Damit dir das nicht passiert und du deinen Körper und besonders deinen Knorpel bei der Regeneration unterstützen kannst, hat Dr. med. Petra Bracht spezielle Nahrungsergänzungsmittel entwickelt. Diese kommen ohne künstliche Zusätze aus und versorgen dich mit allen wichtigen Mikronährstoffen in hochwertiger Form. Frisches Obst und Gemüse sollten reichlich auf deinem Speiseplan stehen — verarbeitetes Fleisch und Milchprodukte dagegen reduziert werden. Wie die richtige Ernährung bei Arthrose aussieht, erfährst du in diesem Beitrag.
Ein Rezept, dass viele gute Lebensmittel vereint, ist unsere Anti-Arthrose-Suppe. Sie kann dich dabei unterstützen, deine Knieschmerzen zu lindern. Hier findest du das Rezept zum Nachkochen.
3.2 Konservative Therapien
Damit Ärzte einen Anhaltspunkt für die Behandlung der Kniegelenksarthrose haben, gibt es eine Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie gemeinsam mit dem Berufsverband der Ärzte für Orthopädie und Traumatologie. Darin werden Maßnahmen und Therapien festgehalten, die eine Schmerzlinderung bewirken, Lebensqualität, Gehleistung und Beweglichkeit verbessern sowie den Fortschritt der Arthrose hinauszögern sollen.4) Trotz dieser gelenkerhaltenden Ansätze läuft es am Ende sehr häufig auf gelenkersetzende Maßnahme hinaus — also eine Operation.
Zu den in der Leitlinie empfohlenen Maßnahmen gehören unter anderem die Vermeidung übermäßiger Gelenkbelastung und eine Gewichtsreduktion, um eine mechanische Überbeanspruchung zu vermeiden. Unserer Meinung nach ist Übergewicht bei der Entstehung und Ausbreitung der Arthrose jedoch zweitrangig — denn entscheidend ist nicht das Körpergewicht, sondern sind die zu hohen Zugspannungen auf das Gelenk.
Aus herkömmlicher Sicht werden die folgenden Therapien besonders oft angewandt:
- Physiotherapie: Durch mobilisierende Übungen sollen hier die Beweglichkeit des Kniegelenks erhalten und die Muskeln rund ums Knie gestärkt werden. Bewegung, Kräftigung und Dehnung sind auch essenzielle Bestandteile unseres Ansatzes — mit dem Unterschied, dass unsere Behandlung nicht von einem Arzt verschrieben werden muss. Unsere Übungen kannst du im Gegensatz zur Physiotherapie also auch ohne Rezept einfach ausprobieren.
- Kältetherapie: Die sogenannte Kryotherapie (Kältetherapie) kommt als Therapiemaßnahme zum Einsatz, wenn sich das Gewebe im Knie entzündet hat. Durch das Herabsenken der Temperatur wird die Stoffwechselaktivität gehemmt und Schmerzen werden scheinbar gelindert. Entzündungen sind jedoch ein Teil deines Heilungsprozesses, der durch die Kühlung eher ausgebremst wird. Sinnvoller und nachhaltiger kannst du deinen Körper mit einer entzündungshemmenden Ernährung unterstützen.
- Wärmetherapie: Die Wärmetherapie zielt darauf ab, die Gefäße zu erweitern und so eine bessere Durchblutung sowie die Entspannung der Muskulatur zu erreichen. Ist das Gelenk jedoch entzündet, werden die Schmerzen durch Wärme nur weiter verschlimmert.
Obwohl die Kälte- und Wärmetherapie in der Praxis weit verbreitet ist, gibt es nicht genug Daten, die eine Wirksamkeit bestätigen.5)
- Elektrotherapie: Elektrische Ströme sollen — je nach eingestellter Frequenz — Schmerzen lindern, die Durchblutung fördern, abschwellend wirken oder die Muskulatur entspannen. Studien legen jedoch nahe, dass manuelle Übungsprogramme in vielerlei Hinsicht (Langzeiteffekt, Schmerzlinderung, Funktionsniveau) bessere Ergebnisse erzielen.6) Mit unseren Übungen kannst du dieselben therapeutischen Effekte ganz ohne Risiko erzielen.
- Magnetfeldtherapie: Die Magnetfeldtherapie soll die Durchblutung der Zellen fördern, Schmerzen auf diese Weise reduzieren und zur Regeneration des Gewebes beitragen. In Studien konnte jedoch kein signifikanter Unterschied zu den Behandlungsergebnissen einer Kontrollgruppe ohne Magnettherapie festgestellt werden.7)
Hilfsmittel in der konservativen Therapie der Gonarthrose
Um eine Operation hinauszuschieben, greifen Ärzte und besonders Orthopäden gerne auf Hilfsmittel zurück. Diese reichen von Kniebandagen, Einlagen und Gehhilfen bis zu Orthesen. Gerade mit den Orthesen soll versucht werden, das arthrotische Kniegelenk zu stabilisieren und Bewegung dadurch kontrolliert und „geführt” ablaufen zu lassen.8) Auf dieser Weise hofft man, mit den Orthesen die Fehlstellung in der Beinachse korrigieren zu können. Doch meist liegt das Problem gar nicht direkt in einer Fehlstellung bzw. in der Beinachse. Unserer Erfahrung nach benötigt dein Kniegelenk keine zusätzliche Stabilität von außen, sondern eine Reduktion des Drucks auf die Knochen im Gelenk. Dies kannst du mit unseren Übungen besser erreichen. Warum dir Einlagen daher eher schaden als nutzen, erklären wir dir in diesem Beitrag.
- Akupunktur: Mithilfe von Akupunktur konnten in mehreren Studien gute Ergebnisse in Bezug auf die Schmerzreduktion erzielt werden.9) Unsere Übungen wirken jedoch umfassender: Mit ihnen kannst du nicht nur deine Schmerzen beseitigen, sondern auch dafür sorgen, dass dein Knorpel wieder optimal ernährt wird — so wird der Knorpelverschleiß gestoppt und der Knorpel hat endlich die Chance, sich zu regenerieren.
- Medikamentöse Therapie: Schmerzmedikamente gibt es in Hülle und Fülle und viele davon werden gegen Beschwerden bei Gonarthrose eingesetzt. Beim Stehen beispielsweise leiden viele Betroffene unter Belastungsschmerzen. Deshalb kommen dann meist reine Analgetika, wie z. B. Paracetamol oder Metamizol, zum Einsatz.10) In Fällen mit Entzündungen im Kniegelenk und Gelenkschwellungen wird eher zu sogenannten NSAR (auch: nsar = nicht-steroidale Antirheumatika) wie Ibuprofen gegriffen. Cortison wird manchmal sogar gespritzt. Doch die Liste an möglichen Komplikationen bei Cortison ist sehr lang. Es macht beispielsweise deine Bänder spröde, sodass sie schneller reißen. Außerdem kann Cortison den Knorpelabbau beschleunigen und die Arthrose so verschlimmern.11). Ob Anlagetika oder NSAR: Alle Medikamente haben gemeinsam, dass sie nicht die Ursache des Problems behandeln und zudem nicht frei von Nebenwirkungen sind. Diese Nebenwirkungen entstehen übrigens oftmals durch einen Mangel an Mikronährstoffen, den die Schmerzmittel auch noch befördern können. Lies hier nach, wie Medikamente wichtige Mikronährstoffe rauben.
Was ist für den Knorpel gut — und was nicht
Wie du weißt, spielt dein Knorpel im Knie bei der Entstehung deiner Beschwerden eine wichtige Rolle. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es in der Medizin starke Bestrebungen gibt, den Knorpel wieder „aufzufüllen”. So sollen Operationen vermieden werden. Eigentlich ein gutes Vorhaben — aber leider meist nur in der Theorie. Dein gesunder Knorpel enthält Hyaluronsäure, weshalb immer wieder Injektionen mit Hyaluronsäure direkt ins Knie gesetzt werden. Allerdings wird der Wirkstoff vom Körper einfach wieder abgebaut. Zudem kommt eine große Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung zu dem Schluss, dass Spritzen bei Kniearthrose „häufig wirkungslos“ sind und „darüber hinaus unerkannte Risiken“ bergen, über die Patienten oft nicht aufgeklärt werden.12) Auch Injektionen mit Rinderknorpel zeigten bei Kniegelenksarthrose keine besseren Ergebnisse.13)
3.3 Operationen und Kniegelenkersatz
Viele konservative Therapien bei Kniearthrose sind „nur” darauf ausgelegt, den OP-Termin so weit wie möglich hinauszuzögern. Die Tatsache, dass aber viele Kniegelenksoperationen völlig unnötig sind, wird leider nicht oft genug hervorgehoben. Wir finden es schade, dass nicht eine gelenkerhaltende Behandlung, sondern eine gelenkersetzende Therapie im Fokus steht. Kleine Fortschritte gibt es jedoch bereits:
Früher wurde bei der Diagnose Kniegelenksarthrose oft eine Arthroskopie durchgeführt. Dabei wird in einer kleinen Operation in das Kniegelenk geschaut und die eventuell eingerissenen Ränder an den Menisken werden wieder glatt gefräst. Doch nach einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) wird die Kniegelenksarthroskopie zur Behandlung von Patienten deutlich eingeschränkt.14)
Der Eingriff soll nur noch in Ausnahmefällen durchgeführt werden. Studien haben nämlich ergeben, dass der Nutzen einer Arthroskopie gering ist15) und die operierten Patienten im Langzeitverlauf sogar eher Arthrose bekommen als ohne Operation.

© Monstar Studio | fotolia.com
Noch immer sorgen Irrtümer über die Entstehung von Arthrose dafür, dass viel zu häufig ein Gelenkersatz des Knieseingesetzt oder eine sogenannte Osteotomie (Behebung von Knochenfehlstellungen) empfohlen wird. In Deutschland geschieht dies besonders oft, wie Studien zeigen. 2016 hat eine Studie die Vor- und Nachteile von künstlichen Knieprothesen (Knie-TEP) bei Arthrose untersucht.
Bitte verstehe uns nicht falsch: Wenn etwas nicht optimal gewachsen, gebrochen, zertrümmert oder anderweitig irreparabel verletzt ist, stellen Osteotomie, Gelenkersatz oder Teilprothese einen echten Segen dar. Doch gelenkerhaltende Maßnahmen sollten zunächst das absolute Ziel sein, denn bei Arthrose gibt es oft effektivere Wege in die Schmerzfreiheit.
Dehnen statt OP
Viele unserer Patienten konnten mithilfe unserer Therapie ihren OP-Termin absagen. Entscheidend dafür: Spannungen im Oberschenkel und der Wade dauerhaft senken, um Druck vom Knorpel zu nehmen. Genau dafür haben wir den Knieretter entwickelt.
Erfahre mehr über den KnieretterIn einer Studie zu Knie-TEPs, also den künstlichen Kniegelenken, wurden zwei Strategien verglichen:16)
- Operation und Gelenkersatz in Kombination mit konservativen Maßnahmen
- Nur konservative Maßnahmen
Insgesamt 100 Teilnehmer wurden per Los gleichmäßig auf die beiden Gruppen verteilt. Die konservativen Maßnahmen bestanden aus zweimaligem wöchentlichen Training. Nach einem Jahr wurden die Ergebnisse ausgewertet: Zwar hatten die Patienten mit Knie-OP weniger Beschwerden, doch die Autoren der Studie weisen ausdrücklich auf die entscheidenden Nachteile der Operation hin. Der chirurgische Eingriff zeigt eine deutlich höhere Rate an schweren Nebenwirkungen: beispielsweise eine tiefe Beinvenenthrombose (bei drei Patienten), ein steifes Knie (bei drei Patienten) sowie bei einem Patienten eine Wundinfektion. Verbesserungen der Beschwerden gab es nämlich auch in der Patientengruppe ohne OP.17) Übrigens, so absurd das vielleicht auch klingen mag: Manche Patienten stört es, dass ihre Prothese oder Teilprothese unangenehme Reibegeräusche von sich gibt. Diese Reibegeräusche treten vor allem bei Prothesen mit Keramikbeschichtung auf.
4. Übungen gegen Beschwerden bei Kniegelenksarthrose: So setzt du den Knieretter ein
Kurz & Knapp
- Nachfolgend findest du ein Video mit effektiven Dehnübungen bei Gonarthrose.
- Weitere Übungen zur Dehnung findest du als Übungsbeschreibungen darunter.
- In unserer Checkliste erfährst du alles, was du als Anfänger für die Durchführung der Übungen wissen musst.
- Weitere wirksame Übungen, Faszien-Rollmassagen sowie eine Light-Osteopressur bekommst du zusätzlich in unserem kostenlosen Ratgeber gegen Gonarthrose.
Für dich heißt es jetzt: Raus aus der Schonhaltung und rein in die Übungen! Stoppe den übermäßigen Abbau deines Knorpels im Knie, entlaste das Gelenk und stelle deinem Körper einen gezielten Ausgleich gegen die Fehl- und Überlastungen des Alltags zur Verfügung.
In unserem Video zeigen dir Roland und Ina die besten Übungen gegen Knieschmerzen bei Gonarthrose, die dein Knie besonders gut stabilisieren können. In den ersten beiden Übungen kommen auch die Schlaufe und der Knieretter zum Einsatz, um die Oberschenkel- und Wadenmuskulatur gezielt aufzudehnen. Der muskulär-fasziale Zug, der sich aus diesen Regionen auf dein Knie auswirkt, kann sich dadurch wieder spürbar verringern und der Knorpelverschleiß lässt nach. Alle Übungen zum Nachlesen findest du weiter unten.

Du kannst die Übungen selbstverständlich machen, wenn du bereits Beschwerden hast, aber auch als Prophylaxe, um überhaupt keine Beschwerden zu bekommen. Hier steht jetzt alles Wichtige, damit du so schnell wie möglich beschwerdefrei werden kannst.
Checkliste für die Liebscher & Bracht-Übungen
Damit bei unseren Übungen alles gut klappt, haben wir dir fünf wichtige Tipps zusammengestellt. Sie sollen dir helfen, die Übungen leicht in deinen Alltag integrieren und optimale Ergebnisse erzielen zu können.
✅ Übe an sechs Tagen pro Woche und führe dabei jede Übung mindestens einmal täglich aus.
✅ Für jede Übung solltest du zwei bis zweieinhalb Minuten investieren und mindestens 90 Sekunden lang in der jeweiligen Dehnung bleiben. Fängst du gerade erst mit den Übungen an oder ist der Schmerz noch zu stark, kannst du dich auch allmählich steigern.
✅ Orientiere dich immer an deiner persönlichen Schmerzskala von eins bis zehn. Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du bei jeder Dehnung auf einer Stufe von acht oder neun arbeitest. Neun bedeutet: Du spürst einen intensiven Schmerz, kannst aber noch ruhig atmen und musst nicht gegenspannen.
✅ Ein noch erträglicher Schmerz ist für dich der wichtigste Anhaltspunkt. Hab also keine Angst vor ihm: Dein Körper weist dich darauf hin, dass du den muskulären „Verkürzungen“ genau an der richtigen Stelle entgegenwirkst.
✅ Sei geduldig — auch wenn es schwerfällt. Es kann etwas dauern, bis dein Gehirn neue Bewegungsprogramme speichert. Doch wenn du am Ball bleibst und die Übungen zu deiner täglichen Routine machst, kannst du dir deine Schmerz-Freiheit und deine Beweglichkeit Stück für Stück zurückerobern.
Schmerzfrei-Übung 1

- Mit der ersten Übung bringst du die Vorderseite deines Oberschenkels wieder in Funktion und reduzierst dadurch den Druck auf dein Kniegelenk von oben.
- Setze dich zunächst auf den Boden oder deine Matte und fädle den vorderen Fuß des zu dehnenden Beins in unsere Übungs-Schlaufe ein.
- Um die Dehnung gleich noch effektiver zu gestalten, platzierst du den großen Keil unseres Knieretters, wie im Bild zu sehen ist, unter deinem betroffenen Knie.
- Jetzt legst du dich flach auf den Bauch. Achte unbedingt darauf, dein Knie nur so weit mit dem Knieretter anzuwinkeln, dass deine Leisten auf dem Boden bleiben.
- Nun greifst du dir die Schlaufe mit beiden Händen und ziehst deine rechte Ferse für zwei bis zweieinhalb Minuten lang immer weiter in Richtung Gesäß.
- Zwischendurch gehst du jeweils für einige Sekunden in die Gegenspannung, indem du dein Bein gegen den Widerstand der Schlaufe nach hinten drückst. Du simulierst also eine Streckung des Beines, bewegst es aber nicht! Diese Gegenspannung schafft neuen Raum in deinem Gewebe, den du anschließend direkt für eine noch intensivere Dehnung des Oberschenkels (Ferse noch näher in Richtung Gesäß) nutzen kannst.
Schmerzfrei-Übung 2

- Nach der Vorderseite ist die Rückseite deines Beines an der Reihe. Speziell für diesen Bereich haben wir unseren Knieretter entwickelt. Mit diesem Hilfsmittel dehnst du genau die Muskeln und Faszien hochwirksam auf, die am häufigsten für Arthrose und Knieschmerzen verantwortlich sind – vor allem den Zwillingswadenmuskel.
- Halte dich an der Lehne eines Stuhles oder Tisches fest und stelle dich mit dem betroffenen Bein auf den Knieretter. Das andere Bein kannst du leicht angewinkelt und etwas weiter vorne daneben stellen. Wichtig: Wähle den Winkel des Knieretters für deinen Fuß so, dass du an deiner Beinrückseite einen deutlichen Zug spürst. Dabei ist es wichtig, das Knie gestreckt zu halten. Mit den drei Keilen des Knieretters bist du komplett flexibel und kannst den Übungs-Winkel immer perfekt deiner Dehnbarkeit anpassen. Kleiner Keil, großer Keil oder eine Kombination aus zwei oder drei Keilen – du hast die Wahl!
- Nimm nun dein Becken so weit wie möglich nach vorne.
- Anschließend gehst du voll ins Hohlkreuz und mit diesem Hohlkreuz in die Hüftbeugung. Die Dehnung solltest du mittlerweile an der gesamten Beinrückseite spüren – von der Achillessehne bis hoch ins Gesäß.
- Auch bei dieser Übung verbesserst du mit einer regelmäßigen Gegenspannung das Schmerzfrei-Ergebnis: Drücke dazu deinen Vorfuß auf dem Knieretter fest nach unten und spanne deinen Rücken so an, als wolltest du deine Hände loslassen. Deine Position bleibt jedoch unverändert: Becken vorne, Rücken im Hohlkreuz und Hände am Stuhl.
- Insgesamt übst du wieder zwei bis zweieinhalb Minuten und gehst nach jeder Gegenspannung immer etwas tiefer in die Dehnung, indem du die Hüftbeugung Stück für Stück verstärkst.
Schmerzfrei-Übung 3

- Mit der dritten Übung nutzen wir die verbesserte Funktionsfähigkeit von Oberschenkel- und Wadenmuskeln direkt aus.
- Halte dich wieder an einem Stuhl oder Tisch fest und stelle die Füße parallel schulterbreit nebeneinander.
- Gehe jetzt langsam in die Knie, halte deine Fersen aber unbedingt auf dem Boden.
- Wenn du nicht weiter herunter kommst, ohne deine Fersen anzuheben, so hast du deine Ausgangs-Position gefunden.
- Von dieser Position aus gehst du fünf Millimeter hoch, anschließend fünf Millimeter abwärts.
- Danach heißt es ein paar Mal: fünf Millimeter hoch, einen Zentimeter runter. Für Fortgeschrittene später noch: einen Zentimeter hoch, fünf Zentimeter runter.
- Im Laufe von zwei bis zweieinhalb Minuten kommst du dadurch immer tiefer und holst dir deine Beweglichkeit nach und nach zurück.
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Über diesen Artikel

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Therapeuten-Review:
Petra Müller
Zertifizierte Liebscher & Bracht- Therapeutin
Veröffentlicht am: 17.12.2018 | Letzte Aktualisierung: 14.02.2023

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Therapeuten-Review:
Petra Müller
Zertifizierte Liebscher & Bracht- Therapeutin
Veröffentlicht am: 17.12.2018
Letzte Aktualisierung: 14.02.2023
Quellen & Studien
- ↑1 Vgl. Duchow, J. & Kohn, D. (2003): Die Behandlung der beginnenden Gonarthrose im mittleren Lebensalter. In: Der Orthopäde, Ausgabe 10, S. 920f.
- ↑2 Cerkez, D., Fernandez. F.: Der kindliche Meniskus. In: Arthroskopie. Ausgabe 4, 2021
- ↑3 Vgl. Duchow, J. & Kohn, D. (2003): Die Behandlung der beginnenden Gonarthrose im mittleren Lebensalter. In: Der Orthopäde, Ausgabe 10, S. 921.
- ↑4 Vgl. Diehl et al. (2013): Konservative Therapie der Gonarthrose. In: Der Orthopäde, Ausgabe 2, S. 127.
- ↑5,↑7 Vgl. Diehl et al. (2013): Konservative Therapie der Gonarthrose. In: Der Orthopäde, Ausgabe 2, S. 130.
- ↑6 Kaya Mutlu E, Ercin E, et al.: "A comparison of two manual physical therapy approaches and electrotherapy modalities for patients with knee osteoarthritis: A randomized three arm clinical trial." In: Physiother Theory Pract. (2018).
- ↑8 Vgl. Greitemann (2013): Hilfsmittel in der konservativen Therapie der Gonarthrose. In: Orthopädie & Rheuma, 16 (5), S.22.
- ↑9 Sun J, Zhao Y, Zhu R, et al.: "Acupotomy Therapy for Knee Osteoarthritis". In: Pain: Systematic Review and Meta-Analysis. Evid Based Complement Alternat Med. (2020).
- ↑10 Vgl. Heisel, J. (2014): Konservative Behandlungsstrategien bei Gonarthrose. In: Der Orthopäde, Ausgabe 5, S. 455.
- ↑11 Charlesworth, J., Fitzpatrick, J., Perera, N.K.P. et al.: "Osteoarthritis - a systematic review of long-term safety implications for osteoarthritis of the knee." In: BMC Musculoskelet Disord 20, 151 (2019).
- ↑12 Vgl. Bertelsmann-Stiftung (2014): „Spritzen gegen Knieschmerzen oft wirkungslos.“
- ↑13 Vgl. Erst, E. (2010): Hilft Rinderknorpel bei Gonarthrose. In: Fortschritte der Medizin.
- ↑14 Vgl. Arthroskopie-Überweisung bei Gonarthrose fällt weg (2015). In: Fortschritte der Medizin, Seite 36.
- ↑15 Brignardello-Petersen R. et al.: "Knee arthroscopy versus conservative management in patients with degenerative knee disease: a systematic review." In: BMJ Open (2017).
- ↑16,↑17 Vgl. Skou et al (2016): Knie-TEP bei Arthrose: Vor- und Nachteile. In: CME 1, S. 6.