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Der Schmerz zwischen den Rippen: Wie eine Intercostalneuralgie entsteht

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & Bestseller-Autor
Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter
Du verspürst einen brennenden, stechenden oder ziehenden Schmerz zwischen den Rippen, der sich gürtelförmig um deinen Oberkörper legt? Du hast Missempfindungen wie kribbeln? Bestimmte Bewegungen und die Atmung tun weh? Klingt verdächtig nach einer Interkostalneuralgie:
Eine Interkostalneuralgie bezeichnet Nervenschmerzen entlang der Nerven zwischen den Rippen. Der Begriff ist keine exakte Diagnose, sondern beschreibt unterschiedliche Beschwerden in diesem Bereich. Dem Krankheitsbild können verschiedene Erkrankungen zugrunde liegen.
In diesem Artikel erfährst du, welche Symptome typisch und was mögliche Ursachen sind. So kannst du auch gut nachvollziehen, wann und warum die Liebscher & Bracht Übungen® helfen können.

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

© Borysevych.com | shutterstock.com
1. Was ist eine Interkostalneuralgie?
Oft steckt hinter kompliziert klingenden Namen ein relativ simpler Sachverhalt. Das ist bei der Interkostalneuralgie (auch: Intercostalneuralgie; wir nutzen beide Begriffe synonym) nicht anders. Am einfachsten nähert man sich der Begriffsklärung, wenn man die beiden Worte „Interkostal” und „Neuralgie” getrennt voneinander betrachtet:
„Interkostal” bedeutet wörtlich übersetzt „zwischen den Rippen”. Damit sind wir also bereits an dem Ort angelangt, wo Schmerzen am heftigsten spürbar sind:
- Die Brusthöhle des menschlichen Körpers ist von der Brustwand umgeben, die aus Knochen und Gewebe besteht.
- Besonders wichtig sind 12 Rippenpaare, die den Brustkorb (Thorax) aufspannen. Es handelt sich beim Brustkorb um einen knöchernen Schutzschild, der die lebenswichtigen Organe Herz und Lunge sowie deine Hauptschlagader vor Schäden bewahrt.
- Die Rippen haben ihren Ursprung an den Wirbelkörpern der Brustwirbelsäule (BWS) und gehen am anderen Ende in den Rippenknorpel am Brustbein (Sternum) über.

- Verbunden sind die Rippen und Fortsätze der Wirbelkörper jeweils über 2 kleine Gelenke, in denen sich die Rippen bei jeder Atmung leicht bewegen können.
- Eine entscheidende Rolle im Übergang von BWS (Brustwirbelsäule) und Rippen spielen neben den Facettengelenken auch die Wirbel-Rippen-Gelenke (Kostotransversalgelenke).
- Als kleine Scharniergelenke liegen sie unmittelbar an den Austrittsfenstern wichtiger Nerven, die aus dem Rückenmark kommen (Spinalnerven).
- Äste dieser Spinalnerven verlaufen als Interkostalnerven innerhalb des Thorax entlang der Brustwand.
- Auf jeder Seite ziehen 11 Zwischenrippennerven (Intercostalnerven) gürtelförmig in Richtung Körpermitte.
Der Begriff „Neuralgie” steht zunächst einmal sehr allgemein für Nervenschmerzen. Gemeint sind immer Schmerzen, die sich im Versorgungsgebiet eines bestimmten Nervs zeigen.
- Auslöser von neuralgischen Schmerzen können Reizungen, Entzündungen oder Schädigungen eines Nervs oder einer Nervenwurzel sein, was prinzipiell überall im Körper möglich ist.
- Besonders häufig treten Nervenschmerzen allerdings im Bereich des Rippenbogens auf, weshalb man bei derartigen Beschwerden zwischen den Rippen von Interkostalneuralgien spricht.
- Eine solche Neuralgie des Rippenbogens betrifft für gewöhnlich 2 benachbarte Nervenbahnen und kann von unterschiedlichen Ursachen ausgelöst werden.
Zum Merken:
Die Diagnose „Intercostalneuralgie” beschreibt immer ein Schmerzsyndrom, das die Zwischenrippennnerven (Intercostalnerven) betrifft. Es handelt sich dabei aber um keine exakte Diagnose, sondern um ein Beschwerdekomplex mit vielfältigen Ursachen. Diese Ursachen solltest du sicherheitshalber ärztlich abklären lassen, bevor du regelmäßig und ausschließlich unsere Übungen machst.
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2. Symptome bei einer Interkostalneuralgie
Wenn du dich von deinem Arzt oder deiner Ärztin noch nicht hast untersuchen lassen, möchtest du bestimmt trotzdem wissen, woran du eine Intercostalneuralgie typischerweise erkennen kannst. Eine erste Orientierung bieten wir dir deshalb hier.
Bitte beachte:
Dieser Symptom-Check ist keine Fern- oder Selbstdiagnose. Schmerzen im Brustkorb können auf ernste Erkrankungen von Herz, Lunge oder Bauchorganen hinweisen, die immer eine ärztliche Abklärung erfordern. Insbesondere
- wenn Schmerzen neu und akut auftreten,
- sie sich in Charakter oder Stärke verändern und
- du Symptome wie Atembeschwerden, insbesondere bei Atemnot, Druckgefühl, Benommenheit oder Schwindel bemerkst,
ist der Gang zum Arzt oder zur Ärztin sehr wichtig.
Die typische Symptomatik einer Intercostalneuralgie:
- Charakteristisch für die Schmerzen ist ihr streifen- oder gürtelförmiges Auftreten — entsprechend dem Verlauf der Nervenbahnen.1) 2)
- Die Schmerzen sind daher lokal begrenzt.
- Viele Betroffene beschreiben ihre Schmerzen als brennend, ziehend, stechend, messerscharf und lange anhaltend, berichten aber auch von anfallartigen Schmerzspitzen mit Schweißausbrüchen, Schwindel und Panikattacken.3)
- Bestimmte Bewegungen, beispielsweise Pressen, Husten, Niesen oder Rotieren des Oberkörpers, verstärken die Schmerzen. Beschwerden können also durch Lage- und Druckänderung provoziert und gesteigert werden.
- Als Begleitsymptome können Muskelverspannungen, Gefühlsstörungen, Kribbeln und andere Missempfindungen auftreten. Oft ist auch die Haut über dem betroffenen Rippenbereich hochempfindlich.
- Schmerzen beim Atmen und eine anhaltende Atemnot beziehungsweise anhaltende Atembeschwerden können vor allem im fortgeschrittenen Stadium auftreten.
Gut zu wissen:
Viele Menschen mit Intercostalneuralgie berichten davon, dass ihre Schmerzen beim tiefen Einatmen oder beim Husten schlimmer werden. Geht es dir auch so? Dann ist eine Herzerkrankung bei dir eher unwahrscheinlich. Denn die meisten Herzschmerzen nehmen bei tiefen Atemzügen gerade nicht zu.
Außerdem lösen Beschwerden einer Angina pectoris oder eines Herzinfarkts eher dumpfe, drückende und beklemmende Schmerzen im Brustkorb aus — weniger die schneidenden Schmerzen einer Intercostalneuralgie. Zur Sicherheit aber gilt: Lasse deine Symptome immer ärztlich abklären!
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3. Wie kommt es zu einer Interkostalneuralgie?
Die Ursachen für die Interkostalneuralgie können vielfältig sein, doch ein Grundsatz bleibt immer gleich: Alle angeführten Ursachen reizen oder schädigen in irgendeiner Form die Zwischenrippennerven.
3.1 Erkrankungen der Wirbelsäule
Verschleißbedingte Prozesse und bestimmte Erkrankungen an der Wirbelsäule können die Zwischenrippennerven reizen — da ist sich die Medizin einig. Verantwortlich gemacht werden dafür Erkrankungen wie Bandscheibenvorfall, Osteochondrose (Knorpel- und Knochenverschleiß) oder Spondylitis (Wirbelsäulenentzündung).
In Kapitel 1 haben wir beschrieben, wie die Wirbel-Rippen-Gelenke genau dort liegen, wo wichtige Nerven das Rückenmark verlassen. An dieser Stelle können sich Knorpel, Bandscheiben und Gelenke derart verändern, dass es zu Engpässen kommt. Blockaden, „Einengungen“, „Einklemmungen“ und „Irritationen“ der Nervenwurzeln oder der Nerven sind die Folge.4) In sehr seltenen Fällen kommt die Intercostalneuralgie auch als Begleitsymptom von Tumoren an der Brustwirbelsäule vor.5)

© fizkes | fotolia.com
3.2 Herpes zoster
Nervenschmerzen an den Rippen können bei einer Herpes-Zoster-Infektion auftreten und nach deren Ausheilung weiter bestehen. Herpes Zoster kennst du wahrscheinlich besser unter dem Namen „Gürtelrose”. Auslöser sind Windpocken-Viren, die zu einer Entzündung der Nervenwurzel führen. Besonders häufig trifft es die Interkostalnerven.
3.3 Schmerzen nach einer Operation
Nach einer OP im Brustkorb kann es zu Beschwerden kommen, die in der Neurologie dem typischen Krankheitsbild einer Intercostalneuralgie entsprechen. Die Gefühlsstörungen und Nervenschmerzen in der Brustwand sind dann Bestandteil des sogenannten Postthorakotomie-Syndroms (Der Begriff „post” steht für „nach”, Thorakatomie verweist auf den Eingriff im Brustbereich.) 6)
3.4 Rippenbrüche und sonstige Ursachen
Die Liste der möglichen „Grunderkrankungen” hinter einer Intercostalneuralgie ist noch länger. So können beispielsweise auch schlecht oder falsch verheilte Rippenbrüche (Rippenfrakturen) zu anhaltenden Schmerzen im Bereich der Rippen führen.7) Gleiches gilt für Infektionskrankheiten wie Pleuritis (Entzündung des Rippenfells), eine Periostitis (Knochenfellentzündung), eine Pneumonie (Lungenentzündung) oder Tuberkulose.
Seltener als Rippenfrakturen oder Entzündungen des Rippenfells sind Herzerkrankungen, Magenprobleme, Krankheiten von Leber und Gallenblase oder eine angeborene Einengung der Hauptschlagader (Aortenisthmusstenose) für die Nervenreizungen bei der Intercostalneuralgie verantwortlich.
Eine Ursache, die Menschen mit Milchdrüsengewebe betrifft, stellt die sogenannte Mastodynie dar. Dabei handelt sich um Schmerzen und Spannungsgefühle im Brustbereich, die abhängig vom Menstrurations-Zyklus sind. Besonders im letzten Drittel einer Zyklusphase lagert sich aufgrund hormoneller Veränderungen Wasser im Brustgewebe ein. Auf diesen Vorgang können die Zwischenrippennerven mit Reizungen reagieren.
Wir haben bei vielen Betroffenen die Erfahrung gemacht, dass die Bewegungsschmerzen im Brustkorb ebenso durch zu hohe muskuläre Spannungen im Brustbereich und an der Brustwirbelsäule entstehen können. Auch in der Medizin werden Myogelosen (verhärtete Muskulatur) und Verschleißvorgänge an Wirbeln als Auslöser einer Interkostalneuralgie verstanden.
Aus unserer Sicht kann darüber hinaus ein falsch trainiertes Zwerchfell, das vor allem mit einer fehlerhaften Atmung zusammenhängt, beteiligt sein. Darauf gehen wir nun genauer ein.
3.5 Hohe Muskelspannungen und Verhärtungen
Ein wichtiger Schritt der Diagnostik besteht darin, die Grunderkrankung zu ermitteln. Besonders in der orthopädischen Praxis scheint dies allerdings „wenig effektiv”8) zu sein. Schließlich bleiben hohe Muskelspannungen und Verhärtungen in der Brust und im Bereich Brustwirbelsäule bei bildgebenden Verfahren unerkannt. Dasselbe gilt für ein verspanntes Zwerchfell.
Exkurs: Die Funktion des Zwerchfells
Das Zwerchfell (Diaphragma) ist ein ganz besonderer Muskel, der zwei Drittel deiner gesamten Atemtätigkeit steuert. Du kannst dir diesen „Atemmuskel” als Sehnenplatte vorstellen, die von kuppelförmigen Muskeln bedeckt ist. Deren Fasern verlaufen quer durch den Brustraum.

© Alila Medical Media | shutterstock.com (bearbeitet)
- Bei der Einatmung (Inspiration) zieht sich die Muskelschicht zusammen, wodurch das Zwerchfell absinkt und sich das Volumen im Brustkorb erhöht.
- Atmest du wieder aus (Expiration), erschlafft das Zwerchfell, hebt sich hoch in den Brustraum und löst über das Zusammenpressen der Lungen das Ausströmen der Atemluft aus.
Muskeln und Faszien werden unnachgiebig
Dein Zwerchfell verhält sich dabei wie jeder andere Muskel deines Körpers: Wird es zu wenig bewegt, können bestimmte Faserbereiche reißanfällig und spröde werden. Dann baut das gesamte muskulär-fasziale Netzwerk aus Zwerchfell, Brustmuskulatur und Zwischenrippenmuskeln mit der Zeit eine unnachgiebige Struktur auf – wir sprechen hier von „Verkürzungen” der Muskeln und Faszien.
Eine verkürzte Muskulatur sorgt wiederum dafür, dass die Spannungsverhältnisse im gesamten Brustbereich ein normales Maß übersteigen.
Diese Verkürzungen und hohen Spannungen können die Atembeweglichkeit stark einschränken, genau wie die Beweglichkeit des Rippenbogens insgesamt:
- Die Atmung wird flach,
- der Brustkorb statisch und
- das Zwerchfell macht bei verschiedenen Bewegungen Probleme – es streikt, wenn es in eine ganz bestimmte Richtung gedehnt werden muss.
Stechende Schmerzen sind die Folge, Sodbrennen (Reflux) oder Zwerchfellbruch drohen als mögliche Komplikationen.
Warum wird das Zwerchfell zu wenig bewegt?
Dem Zwerchfell wird genau das zum Verhängnis, was auch an vielen anderen Stellen deines Körpers zu Fehlspannungen und Schmerzen führen kann: einseitige oder fehlende Bewegung. Viele Menschen atmen nicht bewusst und vor allem nicht tief genug ein und aus. Mit monotonen Bewegungsmustern in unserem Alltag vernachlässigen wir den Rumpf samt zugehöriger Muskulatur.
Verbringst du beispielsweise jeden Tag viele Stunden im Sitzen, bist du permanent nach vorne gerichtet und hältst deine Unterarme die meiste Zeit in einem 90-Grad-Winkel gegenüber dem Oberkörper. Damit „trainierst” du jedoch die muskuläre Struktur deiner kompletten Körpervorderseite in die Verkürzung und hohen Spannungen — auch die des Zwerchfells.
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4. Wie kann die Interkostalneuralgie behandelt werden?
Die Interkostalneuralgie wird symptomatisch behandelt, das heißt, man konzentriert sich auf die Linderung der Beschwerden, sollte die Ursache nicht bekannt sein.
4.1 Medikamente
Eine Intercostalneuralgie (und Nervenschmerzen generell) behandelt ein Arzt oder eine Ärztin häufig mit nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR). Sie wirken in der Peripherie des Körpers, quasi in seinen Außenbezirken – und damit auch dort, wo die verästelten Nervenbahnen ihre Impulse hinleiten.
Neben klassischen Schmerzmitteln verschreiben Ärzte und Ärztinnen auch Muskelrelaxantien, um Verspannungen der Muskulatur zu lockern. Auch Mittel gegen Depressionen oder Epilepsien sollen helfen. Sind die Schmerzen (wie nach Rippenfrakturen) sehr stark, können zudem Schmerzmittel verabreicht werden, die auf das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) wirken. Derartige Substanzen heißen Opioide; ihr wohl bekanntester Vertreter ist Morphium.

Bei einer medikamentösen Behandlung im Hintergrund haben solltest du mögliche Nebenwirkungen und, dass diese Medikamente deinen Organismus belasten. Nierenschäden, Suchtpotential, Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Verstopfung oder Bewusstseinstrübungen sind nur einige der unappetitlichen Nebenwirkungen der eingesetzten Präparate.
Eine langfristige Wirkung ist auch nicht gegeben: NSAR, Opioide und Co. wirken nur kurzfristig, da sie lediglich die Symptome eindämmen.9) Somit gilt: Es ist ein Segen, dass es Schmerzmittel gibt – und zugleich ein Fluch, wenn sie dauerhaft eingenommen werden (müssen).
4.2 Betäubung und Hitze

Neben der medikamentösen Therapie existieren zur Behandlung der Intercostalneuralgie zwei Verfahren, die direkt im Nerv ansetzen. Dabei handelt es sich zum einen um den Interkostalblock (auch Interkostalblockade), gewissermaßen die Lahmlegung der (scheinbar) betroffenen Nerven.
Mithilfe einer dünnen Nadel gibt der Arzt oder die Ärztin hier ein lokal wirkendes Betäubungsmittel in den Nerv (Infiltration).10) Gerade bei akuten Schmerzen verspricht diese Technik kurzfristige Linderung, ohne die Betroffenen allzu großen Nebenwirkungen auszusetzen.
Zum anderen kann im Anschluss an die Betäubung des Nervs eine sogenannte Hochfrequenzablation (auch Radiofrequenzablation, RFA) durchgeführt werden. Deren Ziel besteht darin, Gewebe lokal zu zerstören. Erreicht wird diese Zerstörung, indem unter deiner Haut Hochfrequenzstrom erzeugt wird. Die entstehende Hitze zersetzt die Nervenstruktur (Thermonekrose) und soll die Weiterleitung der Schmerzimpulse auf diese Weise unterbrechen.
Fazit: Interkostalblock und RFA können bei extremen Schmerzen wertvolle Dienste leisten. Auch die Gefahren sind relativ gut kalkulierbar. Allerdings liegen in der Neurologie vorerst nur Einzelstudien zur Wirksamkeit der RFA bei Intercostalneuralgie vor – eine sichere Prognose zum Potential dieser Technik kann es daher nicht geben.11) Selbst Vertreter dieses Ansatzes müssen feststellen, dass es bisher keiner Behandlungsweise überzeugend gelungen ist, die Schmerzen bei einer Intercostalneuralgie dauerhaft zu beseitigen.12)
4.3 Manuelle Therapien/Physiotherapie
Physiotherapeutische Maßnahmen, manuelle Therapien oder auch Massagen haben gerade bei Muskelverspannungen und Blockaden in den Wirbel-Rippen-Gelenken zum Ziel, diese zu lösen und so die Beweglichkeit zu verbessern. Im besten Fall erholen sich auch die Nerven und Nervenwurzeln.
4.4 Was bietet dir Liebscher & Bracht?
Wir stellen dir jetzt unseren Ansatz vor in der festen Überzeugung, dass du dir selbst am besten helfen kannst, wenn dein Arzt oder deine Ärztin keine organische Ursache festgestellt hat!
Mit den Liebscher & Bracht Übungen® geht es uns darum,
- mit den Muskeln und Faszien in deiner Brust sowie im Zwerchfell mögliche Verursacher der Interkostalneuralgie zu besänftigen,
- dir natürliche, risikofreie und körpergerechte Möglichkeiten der Selbsthilfe zu bieten
- und dich in die Lage zu versetzen, deine Schmerzen nicht nur kurzfristig, sondern dauerhaft lindern zu können.
Um das zu erreichen, stehen dir verschiedene Bausteine zur Verfügung. Sie alle zielen darauf ab, die hohen muskulär-faszialen Spannungen rund um dein Zwerchfell und im Brustkorb wieder zu normalisieren.
Herzstück deiner Selbsthilfe sind unsere Dehnübungen. Verspannte und verfilzte Muskeln und Faszien im Brustraum sollen wieder entspannt und flexibilisiert werden. Mit unseren speziellen Übungen bei Interkostalneuralgie bringst du außerdem qualitativ hochwertige Bewegungen in deinen Atemmuskel, indem du ihn effektiv aufdehnst. So arbeitest du direkt an einer möglichen Ursache deiner Schmerzen.
Deine täglichen Übungen kannst du mit Faszien-Rollmassagen clever ergänzen. Unsere Faszienrollen und -kugeln helfen dir, die notwendigen Reparaturen an deinen Faszien aktiv anzuregen. So unterstützt du dein muskulär-fasziales Netzwerk dabei, die Trainingsreize der Übungen optimal verarbeiten zu können. Verfilzungen können sich lösen und dein Zwerchfell kann wieder so nachgiebig werden, wie es für einen sanften Atemvorgang sein muss.
5. Was kannst du selbst tun? Die Liebscher & Bracht Übungen®
Dein Arzt oder deine Ärztin hat organische Ursachen für deine „Nervenschmerzen“ in der Brust ausgeschlossen? Dann kann es entscheidend darauf ankommen, endlich wieder Bewegung in den Brustbereich zu bringen. Wie dir das gelingen kann, zeigen wir unten im Video.
In unserem kostenfreien Ratgeber bei Interkostalneuralgie warten zusätzliche Dehnübungen auf dich:
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Du möchtest dich gezielt um die verkürzten Muskeln in deiner Brust und die zu hohen Spannungen rund um deine Brustwirbelsäule kümmern? Dann sprenge jetzt die Ketten:

Brustwirbelsäule dehnen

- Setze dich auf deine Matte, lege die Fußsohlen aneinander und schiebe sie von deinem Körper weg.
- Greife an deine Unterschenkel oder Füße und mache dich so rund wie möglich.
- Ziehe dich nun in Richtung deiner Füße, deinen Kopf kannst du locker runterhängen lassen.
- Die Dehnung kannst du nun an der Innenseite der Oberschenkel spüren oder auch vom Po bis hoch zum Kopf — je nachdem, wo die meiste Spannung sitzt.
- Sobald die Dehnung ein wenig nachlässt, ziehst du dich einfach weiter in Richtung Füße.
- Übe insgesamt 2 Minuten lang, um die maximale Wirksamkeit zu entfalten.
Brust dehnen (seitlich)

- Lege dich auf den Bauch und nimm deinen linken Arm nach oben.
- Um den optimalen Winkel zu finden, orientiere dich am besten an der Ecke deiner Übungsmatte. Ziel ist es, eine Diagonale zwischen Arm und Oberkörper zu bilden.
- Stütze dich mit deinem rechten Arm auf Kopfhöhe ab. Dein rechtes Bein kannst du ein wenig nach hinten nehmen, um die Dehnung zu verstärken.
- Du spürst nun eine Dehnung in deinem linken Schulter-Brust-Bereich. Wichtig dabei: Oberarm nicht eindrehen, sondern die Achsel in Richtung Boden schieben!
- In dieser Position drückst du dich jetzt 2 Minuten lang immer weiter nach links. Anschließend wechselst du die Seite, so wie Hannah es dir im Video zeigt.
Brust dehnen (vorne)

- Lege dich auf den Bauch und stütze dich auf deinen Ellenbogen ab.
- Schiebe dein Brustbein nach oben und nach vorne, dein Kinn geht ebenfalls nach oben.
- Halte deinen Mund dabei geschlossen, damit du den Zug vom Hals über die Brust bis hinunter zum Oberbauch gut spürst.
- Dir schmerzt in dieser Position der Rücken? Dann geh bitte mit deinen Armen weiter nach vorne. Deinen unteren Rücken kannst du auch dadurch entlasten, indem du deinen Bauchnabel zur Wirbelsäule ziehst.
- Steigerung: Wenn es für dich möglich ist, stütze dich auf deinen Händen ab und drücke dich noch weiter nach oben: Schultern weg von den Ohren, Brustbein nach vorne.
- Atme während der gesamten 2 Minuten tief in den Bauch und genieße das entspannende Gefühl am Ende deiner Übungseinheit.
Checkliste für die Liebscher & Bracht Übungen®
Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.
- Übe immer in der richtigen Intensität und im Zweifelsfall lieber mit etwas geringerer Intensität. Du spürst dabei einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen. Der Dehnungsschmerz ist deutlich, fühlt sich aber nicht brennend, pulsierend oder scharf an.
- Bewege dich bei den Übungen so, dass du deinen Körper zu jedem Zeitpunkt beobachten und einschätzen kannst. Sei beispielsweise sehr achtsam, wenn du abrutschen oder das Gleichgewicht verlieren könntest. Bewege dich bei Liebscher & Bracht Übungen® grundsätzlich sehr langsam.
- Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Liebscher & Bracht Übungen® nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen.
- Führe an 6 Tagen pro Woche die Übung mindestens einmal täglich aus. Für jeden Übungsschritt solltest du 2 bis 2,5 Minuten investieren. Bist du schon geübter, baue nach und nach auch das Gegenspannen und das aktive Dehnen ein. So kannst du die Liebscher & Bracht Übungen® deutlich intensivieren.
- Benutze professionelle Hilfsmittel für deine Liebscher & Bracht Übungen®. Unsere Hilfsmittel wie Rücken-, Kiefer-, Schulter-, Knie- oder Nackenretter unterstützen Menschen dabei, die Liebscher & Bracht Übungen® noch effektiver durchzuführen und sich damit noch besser selbstständig bei Schmerzen helfen zu können. Andere Hilfsmittel eignen sich zwar auch, erzielen möglicherweise aber nicht den Erfolg, den du dir wünschst.
- Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser geht, pausiere aber bitte für einen oder zwei Tage und steigere dich erneut langsam. Sollten die Übungen über mehrere Wochen hinweg keine Besserung erbringen, suche einen Liebscher & Bracht Therapeuten auf oder hole dir ärztlichen Rat.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Übungen!
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Über diesen Artikel

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Therapeuten-Review:
Petra Müller
Zertifizierte Liebscher & Bracht- Therapeutin
Veröffentlicht am: 14.03.2023 | Letzte Aktualisierung: 21.03.2023

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Therapeuten-Review:
Petra Müller
Zertifizierte Liebscher & Bracht- Therapeutin
Veröffentlicht am: 14.03.2023
Letzte Aktualisierung: 21.03.2023
Quellen & Studien
- ↑1,↑3 Vgl. Abd-Elsayed, A., Lee, S., Jackson, M., Radiofrequency Ablation for Treating Resistant Intercostal Neuralgia. In. Ochsner Journal, 2018, 18 (1), S. 91.
- ↑2 Vgl. Trabert, W., Thoden, U., Der „therapieresistente” Fall. Die schmerzhafte Funktionsstörung des Kostotransversalgelenkes. In: Der Schmerz; 1989, 3, S. 94.
- ↑4 Vgl. Buchmann, J., et al., Differenzialdiagnostik manualmedizinischer Syndrome des Thorax und des Abdomens unter Einbeziehung osteopathischer Verfahren. In: Manuelle Medizin; 2011, 49 (4). S. 252f.
- ↑5 Vgl. Kobayashi, H. et al., Intercostal neuralgia as a symptom of an osteoblastoma in thoracic spine. In: BMJ case reports, 2015, S. 1.
- ↑6,↑11 Vgl. Abd-Elsayed, A., Lee, S., Jackson, M., Radiofrequency Ablation for Treating Resistant Intercostal Neuralgia. In. Ochsner Journal; 2018, 18 (1), S. 91.
- ↑7,↑8,↑10 Vgl. Buchmann, J., et al., Differenzialdiagnostik manualmedizinischer Syndrome des Thorax und des Abdomens unter Einbeziehung osteopathischer Verfahren. In: Manuelle Medizin; 2011, 49 (4). S. 253.
- ↑9 Vgl. Abd-Elsayed, A., Lee, S., Jackson, M., Radiofrequency Ablation for Treating Resistant Intercostal Neuralgia. In. Ochsner Journal; 2018, 18 (1), S. 93.
- ↑12 Vgl. Abd-Elsayed, A., Lee, S., Jackson, M., Radiofrequency Ablation for Treating Resistant Intercostal Neuralgia. In. Ochsner Journal; 2018, 18 (1), S. 91.