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Die besten Übungen bei Karpaltunnelsyndrom:

Der Betrachter schaut auf eine Handfläche vor einem dunklen Hintergrund. In weißen Buchstaben stehen die Wörter Schmerzfrei Ratgeber Karpaltunnelsyndrom drauf.
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Karpaltunnelsyndrom — Wenn taube Hände den Alltag lähmen

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & Bestseller-Autor

Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter  Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter

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Schmerzen im Handgelenk, Missempfindungen, Kribbeln in den Fingern, Taubheit und Kraftverlust. Kommt dir das bekannt vor? Dann leidest du vielleicht unter einem Karpaltunnelsyndrom. Dabei wird der Mittelhandnerv im Bereich des Handgelenks eingeklemmt. Es kommt zu einer Druckschädigung, die zahlreiche Beschwerden verursacht.

Wir erklären dir in diesem Beitrag ganz genau, was ein Karpaltunnelsyndrom ist, welche Symptome auftreten können und welche Ursachen es für die Beschwerden gibt. Außerdem zeigen wir dir, welche Behandlungsmöglichkeiten dir offenstehen und mit welchen Übungen du deine Schmerzen selbst lindern kannst.

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Ein weißer Haken ist in einem khaki-farbenen Schild zu sehen.

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

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Frau umgreift mit einer Hand das Handgelenk der anderen Hand. Mit dieser bedient sie eine Maus.

© interstid | shutterstock.com

1. Karpaltunnelsyndrom im Überblick

Kurz & Knapp

  • Der Karpaltunnel ist eine knöcherne und gewebeartige Verbindung zwischen deinem Unterarm und deiner Hand, durch den der Medianus Nerv, angefangen von der Schulter bis in die Finger verläuft.
  • Beim Karpaltunnelsyndrom (auch KTS, Carpaltunnelsyndrom oder CTS genannt) wird der Medianus Nerv im Handgelenk eingeengt und verursacht deshalb Beschwerden und Schmerzen.
  • Seit 2015 ist es eine anerkannte Berufskrankheit.

Schlafen deine Finger nachts ein oder hast du schon Schwierigkeiten damit, eine Tasse festzuhalten? Diese und mehr Symptome vom Anfangsstadium bis zum fortgeschrittenen kannst du im nächsten Kapitel „Symptome des Karpaltunnelsyndroms“ nachlesen.

1.1 Definition eines Karpaltunnelsyndroms

Bei einem Karpaltunnelsyndrom wird der mittlere Armnerv (Mittelarmnerv, auch: Mittelhandnerv) im Bereich des Handgelenks eingeklemmt. Dieser Nerv versorgt verschiedene Bereiche der Hand und kann bei einer Einklemmung oder Nervenschädigung zum Beispiel ein Kribbeln in den Fingern, Taubheitsgefühle, Schmerzen, Schwellungen, Funktionsstörungen oder sogar Lähmungen hervorrufen. In diesem Kapitel geben wir dir einen Überblick über den Bereich des Handgelenks, in dem der Karpaltunnel, die Sehnen und der Nerv verlaufen, damit du eine bessere Vorstellung von den anatomischen Strukturen bekommst.

Interessant zu wissen: Das Karpaltunnelsyndrom steht seit 2015 auf der Liste der anerkannten Berufskrankheiten und wird wie folgt definiert:

„Druckschädigung des Nervus medianus im Carpaltunnel (Carpaltunnelsyndrom) durch repetitive manuelle Tätigkeiten mit Beugung und Streckung der Handgelenke, durch erhöhten Kraftaufwand der Hand oder durch Hand-Arm-Schwingungen.”1) 

Zwischen drei und zehn Prozent der deutschen Bevölkerung leiden an der Einengung dieses Nervs.

1.2 Welche Rolle spielt der Karpaltunnel bei einem Karpaltunnelsyndrom?

Das Karpaltunnelsyndrom wird oft einfach als KTS abgekürzt oder mit C” geschrieben, also Carpaltunnelsyndrom oder CTS. Der sogenannte Karpaltunnel bildet die Verbindung zwischen deinem Unterarm und deiner Hand und wird dort durch die Knochen der Handwurzel begrenzt.

Der Unterarm und die Hand auf diesem Bild sind grafisch bearbeitet, um die anatomischen Hintergründe eines Karpaltunnelsyndroms darzustellen. Der Karpaltunnel ist eingekreist. Hier sieht man den Mittelarmnerv, der unter dem Karpalband verläuft.

© decade3d – anatomy online | shutterstock.com (bearbeitet)

  • Gebildet wird der Karpaltunnel durch die Knochen der Handwurzel an der Innenseite und das Karpalband (Retinaculum flexorum) – ein derbes, über den Knochen liegendes Band aus Bindegewebe. Auf Höhe deiner Handgelenke verläuft es quer über den Karpalkanal samt Sehnen und Nerven. Das Karpalband sorgt dafür, dass die Sehnen, Sehnenscheiden und Nerven an ihrem vorgesehenen Platz bleiben.
  • Der Mittelarmnerv (Nervus medianus, Mittelnerv) zieht sich von der Schulter bis in die Finger und steuert dort die Muskelbewegungen und den Tastsinn der Hand. Er durchquert den Karpaltunnel zusammen mit neun Beugesehnen. Die Fingerbeugesehnen selbst sind zusätzlich von Sehnenscheiden umgeben, die Flüssigkeit aufnehmen und damit anschwellen können. Sehnenscheiden sind die mit Gelenkschmiere gefüllten Hüllen um die Sehnen.

Schon von Natur aus handelt es sich beim Karpalkanal daher um eine physiologische Engstelle, die äußerst anfällig für Überlastungen, Druckschädigungen und neurologische Verletzungen ist.

Der Karpaltunnel selbst ist jedoch nicht als starre Röhre zu verstehen. Denn auch die Handwurzelknochen, die zusammen mit dem Karpalband (Retinaculum flexorum) den Kanal bilden, sind nicht starr. Durch unterschiedliche Handbewegungen kommt es zu einer Verschiebung der Handwurzelknochen und damit zu Änderungen in der Tiefenausdehnung des Karpaltunnels.

Das bedeutet, dass bei manchen Handbewegungen viel  Platz im Karpalkanal vorhanden ist, während er bei anderen Bewegungen sehr flach und eng wird.

Dieser Effekt entsteht vor allem durch das Karpalband (Retinaculum flexorum), das quer über den Karpalkanal auf Höhe des Handgelenks verläuft und eine Art Deckel für den Karpaltunnel bildet.

Beim Karpaltunnelsyndrom wird nun der medianus Nerv gereizt oder geschädigt. Dies geschieht oft durch sich ständig wiederholende Bewegungen, also Streckung oder Beugung, der Handgelenke bzw. der Hohlhand. Verstärkt wird die Reizung des Nervus medianus als erhöhte Belastung, wenn diese Bewegungen mit großem Kraftaufwand ausgeübt werden.

Der Rauminhalt des Karpaltunnels kann aber auch aus anderen Gründen zunehmen: Wassereinlagerungen im Handgelenk durch Erkrankungen wie Diabetes oder aufgrund hormoneller Veränderungen, Schwellungen der Sehnenscheiden, schlecht verheilte Brüche oder Arthrose.

Die besten Übungen und Tipps bei einem Karpaltunnelsyndrom

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2. Symptome des Karpaltunnelsyndroms

Kurz & Knapp

  • Frühe Symptome kommen meist im Schlaf und am Morgen:
    • Einschlafen der Finger oder Kribbeln in den Fingern
    • neurologische Syndrome wie Missempfindungen und Gefühlsstörungen: zuerst im Mittelfinger und Ringfinger, später auch im Daumen und Zeigefinger
    • Ausschütteln der Hände hilft ebenso wie kaltes Wasser
  • Bei Fortschreiten der Krankheit können später folgende Symptome hinzukommen:
    • Missempfindungen und Schmerzen in den Händen
    • eingeschränkter Tastsinn und vermeintliche Ungeschicklichkeit
    • Lähmungen: Verlust der Sensibilität in Handfläche und Fingern sowie ausgeprägtes Taubheitsgefühl
    • Kraftverlust und im Extremfall Muskelabbau im Daumenballen
    • Verlust der Feinmotorik in den Fingern, vor allem an der Daumenseite der Hand
    • Muskelschwund wird vor allem bei Belastung der Hand deutlich

Zählst du von Berufs wegen zur Risikogruppe für ein Karpaltunnelsyndrom? Finde es im Ursachen-Kapitel heraus!

Die Beschwerden beim Karpaltunnelsyndrom beginnen meist nachts und werden im späteren Stadium auch tagsüber immer intensiver.

2.1 Frühe Symptome des Karpaltunnelsyndroms (Anfangsstadium)

Die meisten Betroffenen mit einem Karpaltunnelsyndrom schildern, dass ihnen zu Beginn nachts oder früh am Morgen die Hand einschläft. Treten die Beschwerden nur nachts und morgens auf, verschwinden sie oft durch Ausschütteln der Hände. Auch ein Umlagern der Hand in der Nacht kann anfänglich die Schmerzen lindern. Manche Betroffene berichten, dass es ihnen hilft, die Hand unter kaltes Wasser zu halten.

Die Reizung betrifft in diesem Stadium hauptsächlich den Mittelfinger und den Ringfinger.

Später sind auch Daumen und Zeigefinger von dem Reizsyndrom beeinträchtigt. Sind vor allem der kleine Finger und der Ringfinger betroffen, kann es sich bei der Erkrankung auch um das verwandte Kubitaltunnelsyndrom handeln.

2.2 Spätere Symptome des Karpaltunnelsyndroms

Gefühlsstörungen durch kribbelnde Hände fangen meist an den Innenseiten der Hand (Handinnenflächen) an und dehnen sich im späteren Verlauf nach und nach auf immer mehr Finger (auch Daumen und Zeigefinger) aus. Da der Mittelnerv (medianus Nerv) bis in die Schulter verläuft, können starke Schulterschmerzen hinzukommen. Alltägliche Tätigkeiten, wie Telefonieren, Zeitunglesen oder Fahrradfahren fallen den Betroffenen in vielen Fällen immer schwerer.

Ein permanentes Gefühl von Taubheit in den Händen führt zum Verlust der Fingerfertigkeit bzw. Fingergeschicklichkeit. Dies merken viele beim Ausüben von Handarbeiten oder beim Öffnen und Schließen von Knöpfen. Im Extremfall ist die Schädigung im Mittelnerv so groß, dass der Muskel des Daumenballens, der von diesem Nerv gesteuert wird, sich immer weiter zurückbildet.2)

Schon früher können Betroffene beispielsweise kaum noch eine Tasse in der Hand halten. Durch die auftretende Schwäche und den Verlust von Tastsinn, Feinmotorik, Sensibilität und Kraft (wegen Muskelschwund) rutschen den Patienten Tassen und andere Gegenstände gegen ihren Willen einfach aus der Hand.3)

© Astrid Gast | shutterstock.com

Die besten Übungen und Tipps bei einem Karpaltunnelsyndrom

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3. Ursachen und Diagnose eines Karpaltunnelsyndroms

Kurz & Knapp

  • Zu hohe Spannungen in Muskeln, Sehnen und Faszien führen zu Schwellungen des Gewebes und damit zu Druck im Karpaltunnel.
  • Entzündungen und Wasseransammlungen erhöhen den Druck und lassen dich empfindlich bei Berührungen reagieren.
  • Überhöhte Spannungen kommen durch einseitige Bewegungsmuster zustande:
    • bei denen die Hände ständig im Handgelenk gebeugt und gestreckt werden,
    • man oft kräftig zugreifen muss oder
    • Hand und Arm in Schwingungen geraten (durch Maschinen-Bedienung, zum Beispiel Motorsäge).

Damit du weißt, was auf dich zukommt, wenn du dir ein Karpaltunnelsyndrom attestieren lassen möchtest, gibt´s Infos zur Diagnosestellung im nächsten Kapitel.

3.1 Muskelüberspannungen als Ursache

Der Grund für das Entstehen eines Karpaltunnelsyndroms liegt im ansteigenden Gewebedruck des Karpaltunnels.4) 

Dieser Druck erhöht sich vor allem wegen zu hoher Spannungen in den Muskeln, Sehnen und Faszien im Arm.

Durch einseitige Bewegungen,5) beispielsweise an der Tastatur, entstehen Verkürzungen an den Beugesehnen der Hände. In der Folge entwickeln sich auch dort zu hohe Spannungen, wodurch die Beugesehnen anschwellen — es wird zu eng im Tunnel. Die Höhe und Dauer der Druckentwicklung im Karpaltunnel bestimmt das Ausmaß der Schäden am Medianus Nerv.

Auch die Durchblutung verschlechtert sich durch diesen Druck und die Gefäße werden durchlässiger. Das bedeutet, dass Bestandteile des Blutes vermehrt austreten, so auch Immunzellen, die die Ursache für den Druck bekämpfen wollen. Eine erhöhte Gefäßdurchlässigkeit im Karpaltunnel steigert also das Risiko einer lokalen Entzündung und Ödembildung (Wasseransammlung) im Nerv. Die sorgt aber dafür, dass sich die Durchblutung rund ums Handgelenk weiter verschlechtert.

Deine Schmerzen und Beschwerden verschlimmern sich natürlich im Bereich der Hände und Handgelenke. Langfristig kann es sogar zu einer Nervenschädigung kommen.

Seltener können Brüche und Verletzungen im Handgelenk ein Karpaltunnelsyndrom verursachen.

3.2 Karpaltunnelsyndrom: Warum steigt der Druck auf Sehnen und Nerven ?

Die Frage ist nun, warum und wie genau sich der Druck im Karpaltunnel erhöht?! Das ist zunächst ganz einfach: Zu einer Druckerhöhung kommt es bei einem Missverhältnis zwischen Tunnelweite bzw. Tunnelkapazität und seinem Inhalt (Sehnen und Nerven).

Bestimmte Faktoren erhöhen die Gefahr, dass die Sehnen und Nerven im Karpaltunnel anschwellen. Dazu gehören:6) 7)

  • sich wiederholende Bewegungen und Tätigkeiten mit Beugung und Streckung der Hände im Handgelenk,
  • erhöhter Kraftaufwand der Hände, beispielsweise durch kraftvolles Greifen,
  • sowie das Wirken von Hand-Arm-Schwingungen, beispielsweise durch vibrierende Maschinen wie Motorsäge oder Steinbohrer.
Auf einem Tisch stehen ein aufgeklappter Laptop, eine zusammengeklappte Brille sowie eine Tasse Kaffee. Zu sehen sind zwei Hände, die den Laptop bedienen. Unter einem Arm liegt ein Notizbuch.

© pexels

Einige Berufe und Berufsgruppen zeigen deshalb ein erhöhtes Risiko, ein Karpaltunnelsyndrom zu bekommen. Gehörst du auch dazu?

  • Fließbandarbeiter, vor allem in der Automobilbranche
  • Forstarbeiter beim Umgang mit vibrierenden Werkzeugen wie Sägen
  • Kassierer im Supermarkt
  • Masseure
  • Angestellte im Büro (Computerarbeit)

Aufgrund sich wiederholender Bewegungsmuster in diesen Berufen werden die Sehnen, Sehnenscheiden und Nerven im Karpaltunnel gereizt, entzünden sich und dehnen sich dabei aus. So baut sich der hohe Druck auf, der alle Strukturen gegen das Karpalband drückt, das quer über dem Tunnel liegt.

Im Video erklärt dir unser Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht noch einmal anschaulich die Ursache für deine Beschwerden bei einem Karpaltunnelsyndrom:

Eine Hand hält einen kleinen Strauß grüner Kräuter hoch empor. In Schwarz steht daneben: „Karpaltunnelsyndrom. Die wahre Ursache.

3.3 Diagnose eines Karpaltunnelsyndroms

Seit Januar 2015 gehört das Karpaltunnelsyndrom zu den anerkannten Berufskrankheiten. Das hat einerseits den Vorteil, dass du als Betroffene*r nicht mehr milde belächelt wirst, sondern deine Schmerzen und Beschwerden ernst genommen werden. Auf der anderen Seite bringt der Status „Berufskrankheit” ein teilweise recht langes Diagnose-Prozedere mit sich. Denn differenzialdiagnostisch gilt es, auch Krankheiten wie das Raynaud-Syndrom, eine zervikale Radikulopathie oder Neuropathie (vor allem bei Diabetikern) auszuschließen, die das Karpaltunnelsyndrom nachahmen.8)

Tests zur Feststellung eines Karpaltunnelsyndroms

In der herkömmlichen Medizin gibt es eine Reihe von Tests, die von Ärzten bei Verdacht auf ein Karpaltunnelsyndrom durchgeführt werden. Bei diesen Untersuchungen wird in der Regel deine Motorik in der Hand überprüft.

So gibt dir beispielsweise der Arzt nach der Anamnese ein rundes Gefäß in die Hand. Bei eingeschränkter Hand-Motorik und -Sensorik fällt es dir schwer, das Gefäß zu umgreifen — besonders der Daumen spielt dann oft nicht richtig mit. Ist dies der Fall, wird von einem „positiven Flaschenzeichen” gesprochen, das als Indiz für ein Karpaltunnelsyndrom gilt. Um ganz sicher zu sein, müssen jedoch eine Rhizarthrose (Arthrose im Daumen) genau wie stärkere Schäden oder Verletzungen des Nervs mithilfe einer Röntgenuntersuchung oder per MRT ausgeschlossen werden.

Verschiedene Tests im Vergleich: 9)

  • Phalen-Test: Hierfür nimmst du deine Arme waagerecht und presst für 60 Sekunden deine Handrücken aneinander. Der Test ist positiv und spricht dann für ein Karpaltunnelsyndrom, wenn du nach Ablauf der Zeit anormale Körperempfindungen. wie ein Taubheitsgefühl oder Schmerzen im Bereich der Handgelenke, spürst.
  • Umgekehrter Phalen-Test: Bei diesem Verfahren presst du für 60 Sekunden die Handinnenflächen aufeinander. Der Test ist allerdings im Vergleich zum Phalen-Test weniger zuverlässig,
  • Hoffmann-Tinel-Zeichen: Dieser Test belässt deine Handgelenke zunächst in neutraler Handgelenksposition. Jetzt wird der Bereich des Handgelenks, in dem der Medianus Nerv verläuft, abgeklopft. Ruft dies Schmerzen oder Gefühlsstörungen hervor, gilt das als Zeichen für ein Karpaltunnelsyndrom.
  • Karpal-Kompressions-Test: Deine Hände befinden sich bei diesem Test in neutraler Position und der Untersuchende drückt auf den Medianusnerv in Höhe des Karpaltunnels. Der Test ist positiv, wenn eine Karpaltunnelsymptomatik ausgelöst oder verstärkt wird.
  • Flexions-Kompressions-Test: Deine Arme liegen hier ausgestreckt auf einer Unterlage und deine Handflächen zeigen nach oben. Der Arzt oder Therapeut beugt das Handgelenk um 60 Grad nach oben und drückt mit dem Daumen auf den Nervus medianus im Karpaltunnelbereich. Auch hier gilt: Der Test ist positiv, wenn Beschwerden ausgelöst werden.
  • Touniquet-Test: Bei diesem Test wird eine Blutdruckmanschette an deinen Oberarm angelegt und über den systolischen Druck ( oberer Blutdruckwert) aufgepumpt. Wenn du unter einem Karpaltunnelsyndrom leidest, spürst du Gefühlsstörungen und Schmerzen im Bereich des Medianusnervs im Handgelenk.

Weitere Verfahren in der Diagnostik

Neben diesen Tests kann zur Diagnostik eine Sonographie, also eine Ultraschalluntersuchung, deiner Handgelenke erstellt werden. Mit einer hochauflösenden Sonographie können auch kleinere Veränderungen wie Abflachungen oder Verdickungen des Nervs im tunnelartigen Bereich deines Handgelenks dargestellt werden.

Neben Ultraschalluntersuchungen besteht eine weitere Möglichkeit zur Diagnose des Karpaltunnelsyndroms in einer Magnetresonanztomographie (MRT).10) Veränderungen des Nervs im Handgelenk können mit der Magnetresonanztomographie gut dargestellt werden. Da das Erstellen eines MRT-Bildes allerdings sehr teuer ist, wird diese Methode eher selten  zur Diagnosestellung eingesetzt.

Ein medizinischer Fachangestellter in grüner Kleidung fährt eine Patientin in das kreisrunde MRT-Gerät zur Diagnostik eines Karpaltunnelsyndroms.

© pexels

Als zuverlässiger und objektiver Nachweis eines Karpaltunnelsyndroms gilt die Neurographie (lang: Elektroneurographie, kurz: ENG).11) Daher wird die Neurographie von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften zur Diagnostik empfohlen.

Bei einer solchen Elektroneurographie messen Ärzte die Nervenleitgeschwindigkeit. Mithilfe der Messung der Nervenleitgeschwindigkeit lassen sich Rückschlüsse auf die Schädigung von Nervenfasern und den Zustand des Gewebes rund um die Nerven ziehen. Dies geschieht durch Auswertung von sogenannten motorischen und sensiblen „Antwortpotenzialen“ nach elektrischer Stimulation (sanfte Reizung) der Nerven in deinem Handgelenk.

Wenn dir die genannten Diagnoseverfahren zu lang oder zu kompliziert erscheinen, musst du dir keine Sorgen machen. Mit unserer Therapie können wir dir bzw. kannst du dir selbst ganz schnell helfen — und das ohne langwierige Tests. Erfahre mehr darüber im nächsten Kapitel und im Übungskapitel.

Die besten Übungen und Tipps bei einem Karpaltunnelsyndrom

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4. Behandlung des Karpaltunnelsyndroms

Kurz & Knapp

  • Bei Schmerzen aufgrund überhöhter Muskelspannungen und verkürzter Faszien hat sich die Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht bewährt:
    • Dehnübungen machen das Gewebe wieder flexibel und mindern den Druck im Karpaltunnel.
    • Das Drücken bestimmter Schmerz-Rezeptoren kann den Schmerz herunterfahren, um den Einstieg in die Dehnübungen zu erleichtern.
    • Das Behandlungskonzept ist auch für Schwangere geeignet, da sie ohne Operationen und ohne Schmerzmittel auskommt.
  • Gemeinhin üblich sind aber auch Nachtschienen, Kortison-Spritzen sowie Operationen.
  • Eine Übersicht zur aktuellen Forschungslage zu Behandlungsmethoden beim Karpaltunnelsyndrom findest du auf unserer Seite „Forschung & Studien“.

Du willst endlich Schmerz-Linderung? Einen prima Vorgeschmack auf die Wirkung unserer Therapie mit einfachen Mitteln bekommst du im Übungskapitel.

Über 80 Prozent der Personen mit einem Karpaltunnelsyndrom sprechen positiv auf konservative Behandlungen an.12) Die Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht ist eine eigenständige manualtherapeutische Behandlungsmethode, welche die meisten Schmerzen auf überspannte Muskeln und Faszien aufgrund mangelhafter oder einseitiger Bewegungen zurückführt.

Mit ihr möchten wir dich genau dort abholen, wo du mit deinen Beschwerden aktuell stehst, und dir verschiedene Wege in die Schmerzfreiheit aufzeigen.

4.1 Karpaltunnelysyndrom mit Osteopressur und Dehnübungen behandeln

Monotone  Bewegungen kennst du bestimmt aus deinem Alltag. In den Schultern und Armen führen sie beispielsweise zu überspannten Muskeln und Faszien, die dann starke Zugkräfte auf dein Handgelenk ausüben. Dort werden schließlich die Strukturen an der tunnelartigen Engstelle im Karpalkanal zu sehr beansprucht, empfindlich und schwellen an. Sie drücken gegen das Karpalband und verursachen deine Beschwerden.

Zwei Hände greifen einen Drücker von Liebscher und Bracht und setzen ihn zur Light-Osteopressur bei einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte ein.

© Liebscher & Bracht

Unsere Methode setzt genau an dieser Ursache an und kann die Überspannungen nach und nach reduzieren.

Durch das Drücken von Rezeptoren in der Knochenhaut — die sogenannte Osteopressur —  können akute Schmerzen im besten Fall schnell und effektiv gestoppt werden. Unsere speziellen Dehnübungen und Faszien-Rollmassagen dehnen verkürzte Muskeln auf, lösen Verklebungen in den Faszien und steigern den Stoffwechsel sowie die Durchblutung im Handgelenk. So kannst du langfristig schmerzfrei bleiben.

  • Sind deine Beschwerden momentan nicht zu stark, kannst du direkt unsere Übungen im nächsten Kapitel ausprobieren.
  • Fallen deine Symptome gerade besonders heftig aus? Oder hast du die Übungen bereits ausprobiert und deine Schmerzen waren dabei so schlimm, dass du die sie überhaupt nicht richtig ausführen konntest? Dann gehe am besten zu einem nach Liebscher & Bracht ausgebildeten Therapeuten in deiner Nähe. Dieser wendet dann unsere Osteopressur an, bei der gezielt Rezeptoren gedrückt werden, die die Schmerzentstehung im Gehirn beeinflussen. Dadurch können sich die zu hohen muskulär-faszialen Spannungen reduzieren und deine Schmerzen lassen nach oder verschwinden in den meisten Fällen ganz. Erst danach machst du unsere Übungen zur Dehnung der Muskulatur — das wird dir dann viel leichter fallen.

Mit unserem Drücker-Set kannst du übrigens die entsprechenden Schmerzfrei-Punkte auch selbst drücken. Erfahre hier mehr darüber.

Karpaltunnelsyndrom in der Schwangerschaft:

Gerade in der Schwangerschaft tritt bei einigen Frauen ein Karpaltunnelsyndrom zum ersten Mal auf. Statistisch gesehen leiden mindestens sieben Prozent aller Schwangeren in Deutschland an der Erkrankung bzw. Einengung des Nervs.13) Dabei haben die meisten Frauen (93 Prozent) starke nächtliche Beschwerden, Probleme, in den Schlaf zu finden und/oder eine anhaltende Sensibilitätsstörung. Wenn du schwanger bist und die Schmerzen im Bereich der Handgelenke zunehmen, probiere unsere Übungen aus. Sie können während der Schwangerschaft deine Beschwerden lindern und nach der Geburt verschwinden die Beschwerden oftmals von alleine.

4.2 Herkömmliche Behandlungen des Karpaltunnelsyndroms

Eine Hand in einem weißen Handschuh hält drei Spritzen nach oben.

© pexels

Kortison-Spritzen: In der herkömmlichen Medizin wird dein Karpaltunnelsyndrom oft mit Kortison oder anderen entzündungshemmenden Medikamenten behandelt. Doch Studien zeigen, dass Injektionen mit Kortison nur bei leichten Beschwerden kurzfristig Besserung bringen. Langfristig konnte durch diese Maßnahme keine Linderung der Beschwerden festgestellt werden. Als Nebenwirkungen hatten die behandelten Patienten aufgrund der Injektion lokale Schwellungen und leichte Schmerzen an der Injektionsstelle.14)

Schiene zur Stabilisation und Ruhigstellung des Handgelenks beim Karpaltunnelsyndrom.

© Praisaeng | shutterstock.com

Nachtschienen: In der konservativen Therapie wird davon ausgegangen, dass deine Beschwerden aufgrund von Überbeanspruchung und nicht aufgrund von einseitigen Bewegungen und verkürzten Faszien entstehen. Als Konsequenz dieser Einschätzung werden die Handgelenke von Betroffenen nachts mit sogenannten Nachtschienen ruhiggestellt. Eine spezielle Schiene fixiert dabei dein Handgelenk in der Mittelstellung, um seine gesunde Funktion Stück für Stück wiederherzustellen. Nach dem Aufstehen kann die Schiene abgenommen werden. Diese Prozedur kann über Monate andauern, bis du eine komplette Linderung deiner Schmerzen erfährst. Aus unserer Sicht ist auch die Schonung oder Ruhigstellung nicht der richtige Weg. In unserem Beitrag „Hör´auf, dich zu schonen!” erklären wir dir gerne, wie wir zu dieser Ansicht kommen. 

Ein silbernes Skalpell liegt auf einem weißen Hintergrund.

© mnimage | shutterstock.com

Operationen: Bei schweren Beschwerden – beispielsweise bei anhaltender Gefühllosigkeit über mehrere Wochen und nachgewiesener Schädigung des Nervs durch entsprechende Messungen – raten einige Ärzte zu einer Operation am Karpaltunnel.15)

Bei einer solchen OP betäubt der Operateur das Handgelenkt (statt der Betäubung ist auch eine Vollnarkose möglich) und durchtrennt mit einem Schnitt das Karpalband (Retinakulum), das sich über der Knochenrinne am Handgelenk erstreckt. Es haben sich dabei zwei verschiedene Operations-Techniken etabliert: Die offene Retinakulumspaltung und die endoskopische Retinakulumspaltung. Der Eingriff bei dieser Erkrankung erfolgt in der Regel ambulant mit örtlicher Betäubung in einer Klinik.

  • Bei der offenen Retinakulumspaltung wird das Karpalband unter vollständiger Sicht mit einem Schnitt durchtrennt. Das heißt, dass der Chirurg (meist ein Facharzt der Handchirurgie) hier einen vergleichsweise großen Hautschnitt vornimmt. Gleichzeitig wird bei der Operation noch Bindegewebe entfernt. Dieser Eingriff kann eine lange Narbe hinterlassen.
  • Bei der zweiten Technik, der endoskopischen Retinakulumspaltung, nimmt der Handchirurg nur einen kleinen Hautschnitt vor und  durchtrennt das Karpalband unter Sicht einer kleinen eingeführten Kamera.16) Auch hier kann eine Narbe bleiben.

Mittels Durchtrennung des Karpalbandes schafft der Operateur bei beiden Verfahren mehr Platz für den Nerv und das Gewebe. Bis alles verheilt ist, können Wochen oder Monate der Nachbehandlung vergehen.

Leider wird der Eingriff immer wieder bei Patienten durchgeführt, die gar keine klare Diagnose bekommen haben und unter sogenannten idiopathischen Schmerzen im Handgelenk leiden. Damit kommt schlichtweg zum Ausdruck, dass die Ursache der Schmerzen unbekannt ist. Das Durchtrennen des Karpalbandes gilt dann als (hilfloser) Versuch, die Schmerzen endlich zu beseitigen.

Egal ob mit oder ohne eindeutige Diagnose: Wir sind der Meinung, dass eine Operation fast immer der falsche Weg ist. Was durch den Eingriff einmal verletzt und zerstört ist, kann gar nicht oder nur schlecht „repariert” werden.

Anstatt dich für diesen Eingriff unters Messer zu legen, empfehlen wir dir dringend, zunächst alle Alternativen auszuprobieren — und dazu gehören auch unsere Schmerztherapie sowie unsere Übungen.

Die besten Übungen und Tipps bei einem Karpaltunnelsyndrom

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5. Übungen zur Schmerz-Linderung bei Karpaltunnelsyndrom


Toll, dass du dich für unsere Übungen anstatt einer Operation entschieden hast. Mit den Übungen gleichst du Risikofaktoren wie einseitige Büroarbeit aus und dehnst und stärkst gleichzeitig die Muskulatur sowie die Sehnen deiner Hand. Unsere Übungen gehen in Sachen Dehnungsintensität und Regelmäßigkeit zudem weit über die Maßnahmen „normaler“ Physiotherapie hinaus, die du nun nicht mehr über viele Monate hinweg aufsuchen musst.

Wenn du unsere Dehnübungen und Faszien-Rollmassagen regelmäßig ausführst, kannst du deinem Körper optimal helfen, die Schmerzen dauerhaft abzuschalten.

  • Machst du zum ersten Mal eine unserer Übungen? Dann lies dir am besten unsere Checkliste unter der Übungsbeschreibung durch.
  • Sind die Übungen momentan noch zu schwer für dich? Dann empfehlen wir dir, zunächst zu einem nach unserer Methode ausgebildeten Therapeuten zu gehen und danach mit den Übungen zu beginnen.

Los geht’s: Roland Liebscher-Bracht zeigt dir in diesem Video die beste Übung zum Start, um dein Karpaltunnelsyndrom selbstständig in den Griff zu bekommen.

Zwei Frauenhände wenden dem Betrachter die Handflächen zu. In schwarz steht geschrieben: „Karpaltunnelsyndrom. Übungen.

5.1 Faszien-Rollmassage bei einem Karpaltunnelsyndrom

Ina rollt mit der Mini-Kugel von Liebscher & Bracht über das Handgelenk und die Handfläche. Dabei sitzt sie im Fersensitz auf dem Boden.

Übung für die Handstrecker und -beuger mit der Mini-Kugel:

  • Nimm dir unsere Mini-Kugel aus unserem Faszien-Set oder eine vergleichbare Kugel zur Hand.
  • Lege die Mini-Kugel auf eine Unterlage und rolle mit ihr in kreisenden Bewegungen über dein Handgelenk.
  • Überall dort, wo du Spannungen oder Schmerzen spürst, bleibst du ein wenig länger und rollst die Stellen kreisförmig ab.
  • Arbeite mit der Kugel an deinem ganzen Handgelenk und bis in die Handflächen hinein.
Ina rollt mit der Mini-Rolle von Liebscher & Bracht von den Fingerspitzen bis zum Ellenbogen. Dabei sitzt sie im Fersensitz auf dem Boden.

Übung für die Handstrecker und -beuger mit der Mini-Rolle:

  • Schnappe dir jetzt unsere Mini-Rolle und platziere sie auf einem flachen Untergrund.
  • Lege die Fingerspitzen der betroffenen Hand auf die Mini-Rolle und übe zusätzlich mit der anderen Hand Druck von oben aus.
  • Rolle jetzt ganz langsam nach vorne über deine Handfläche bzw. die Hohlhand und dein Handgelenk bis zum Unterarm.
  • Wiederhole die Übung mit der Rückseite. Das heißt: Lege zu Beginn deinen Handrücken auf die Mini-Rolle und rolle ganz langsam bis zum Ellenbogen.

5.2 Dehnübung bei einem Karpaltunnelsyndrom

Ina dehnt das Handgelenk, indem sie im Vierfüßlerstand die Hand auf dem Boden aufstützt und sich nach hinten lehnt.

Dehnung des Handbeugers:

  • Gehe in den Vierfüßlerstand und drehe die betroffene Hand so, dass die Finger zu deinem Knie zeigen. Achte darauf, dass du deinen Daumen zu den anderen Fingern heranziehst. Besonders, wenn die Daumenballenmuskulatur geschwächt ist, wird dir das am Anfang schwerfallen.
  • Wenn es jetzt im Handgelenk schon ordentlich zieht, dann bleibe zwei Minuten in dieser Position und achte darauf, dass deine Handfläche am Boden bleibt.
  • Falls du noch keine Spannung spürst, ziehe deine Schultern ein wenig zurück oder bringe dein Gesäß in Richtung Boden. Auf diese Weise baust du mehr Spannung im Handgelenk auf.

Variante:

  • Gehe so weit zurück, dass sich deine Handgelenke abheben und nur noch deine Finger flächig am Boden liegen.
  • Mit deiner freien Hand kannst du nun zusätzlich vorsichtig am Daumen ziehen. Du wirst sofort eine Dehnung in der Daumenballenmuskulatur spüren.
  • Bleibe auch hier zwei Minuten in der Übung.
Karpaltunnelsyndrom Übungen

Checkliste für die Liebscher & Bracht-Übungen

Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.

✅ Orientiere dich immer an deiner persönlichen Schmerzskala von eins bis zehn. Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du bei jeder Dehnung auf einer Stufe von acht oder neun arbeitest. Neun bedeutet: Du spürst einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen und musst nicht gegenspannen.

✅ Übe an sechs Tagen pro Woche und führe die Übung mindestens einmal täglich aus. Falls du die entspannenden Reparatur-Vorgänge in deinen Muskeln und Faszien noch besser unterstützen möchtest, kannst du die Wiederholungen auch im 12-Stunden-Rhythmus durchführen: einmal morgens, einmal abends.

✅ Für jeden Übungsschritt solltest du zwei bis zweieinhalb Minuten investieren und mindestens 90 Sekunden in der jeweiligen Dehnung bleiben.

✅ Benutze professionelle Hilfsmittel und keine Billig-Produkte bei der Behandlung deiner Schmerzen. Wenn du hier auf ein mangelhaftes Produkt setzt, kann sich das negativ auswirken. Wir haben bei der Entwicklung unserer Hilfsmittel daher größte Sorgfalt walten lassen und sie speziell zur Schmerz-Behandlung entwickelt.

Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Übungen nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen. Schmerzmittel würden deine Fortschritte nur verfälschen und dir ein unrealistisches Bild deines Schmerzzustands vermitteln.

Sei geduldig — auch wenn schnelle Ergebnisse keine Seltenheit darstellen. Es kann etwas dauern, bis dein Gehirn neue Bewegungsprogramme speichert, sich der Stoffwechsel normalisiert und die Zugkräfte aus Spannung und Gegenspannung zurückgehen.

✅ Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn sich deine gesamte Körperstatik durch regelmäßiges Training verändert, muss sich der Bewegungsapparat erst nach und nach daran anpassen. Geht es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser, signalisiert dir dein Körper, dass du es womöglich übertreibst. Pausiere dann einfach für einen oder zwei Tage und/oder verringere bei deinen nächsten Übungseinheiten ein wenig die Intensität, um dich anschließend wieder in kleinen Schritten zu steigern. So führst du deinen Körper schonend an die für dich richtige Acht oder Neun auf der Schmerzskala heran.

Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Übungen!

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Quellen & Studien

Über diesen Artikel

Roland Liebscher-Bracht

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Mehr über den Autor
Dr. Egbert Ritter, Unfallchirurg und eh. Oberarzt im UKH Salzburg

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Mehr über den Prüfer

Veröffentlicht am: 13.07.2022 | Letzte Aktualisierung: 06.03.2023

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