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Mausarm (RSI-Syndrom) – Was ist los, wenn jeder Klick schmerzt?

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & Bestseller-Autor
Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter
Bei jedem Mausklick durchfährt der Schmerz deinen Arm, manchmal zieht er bis in Schulter und Nacken? Was mit leichtem Kribbeln begann und in den Pausen besser wurde, macht die PC-Arbeit nun endgültig zur Belastung? Alleine bist du damit nicht: Der sogenannte „Mausarm” plagt viele Menschen an den 18 Millionen Büroarbeitsplätzen in Deutschland.
Ein solcher Mausarm, oder RSI-Syndrom, entsteht durch eine ständige Überlastung beim Arbeiten mit Computermaus und Tastatur. Unzählige Bewegungen, die täglich wiederholt werden, summieren sich irgendwann zu einem Schmerz. Doch die Diagnose ist schwierig, die Ursachen oft unklar und Heilungschancen werden häufig als gering eingestuft.
Nicht so bei uns: Wir erklären dir, was wirklich hinter deinen Beschwerden steckt und wie du dir mit ein paar einfachen Übungen dein schmerzfreies Leben zurückholen kannst.

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

© sasha2109 I shutterstock.com
1. Kurz & knapp: Was ist ein Mausarm?
„Im Büro macht sich keiner kaputt!” Wer am Computer arbeitet, kennt das Vorurteil: Die körperliche Belastung ist doch gering, wieso sollte man da irgendwelche Schmerzen haben? Die Zahlen sagen was anderes: Zwei Drittel der Büroarbeiter klagen über Bewegungsschmerzen am Bildschirm. Und den Mausarm kennen viele davon: Die Kombination aus einseitigen Bewegungsmustern, unnatürlicher Körperhaltung und Stress endet oft im Schmerz.
„Mausarm” oder „Maushand” ist die umgangssprachliche Bezeichnung für berufsbedingte Beschwerden und Schmerzen in den oberen Extremitäten. Ausgelöst werden sie durch tausendfach wiederholte Belastungen am Bildschirmarbeitsplatz wie durch das namensgebende Mausklicken oder Tastatur-Tippen. Da oft Büroangestellte unter dem Mausarm leiden und Frauen häufiger betroffen sind als Männer, nennt man ihn auch „Sekretärinnenkrankheit”. Der Fachbegriff lautet „Repetitive Strain Injury”, kurz: RSI-Syndrom.

© BigBlueStudio | shutterstock
1.1 RSI: Ein Begriff, viele Beschwerden
Das RSI-Syndrom ist ein Sammelbegriff für verschiedene Beschwerden im Bereich der Arme und Hände. Die laienhafte Bezeichnung „Mausarm” greift somit zu kurz: Nicht immer treten die Beschwerden nur im Unterarm auf, sondern oft sind Schmerzen im Ellenbogen, in den Händen, Fingern sowie Schmerzen im Handgelenk zu beklagen. Auch Nacken, Schulter sowie Rückenbereich sind gelegentlich betroffen.
Deshalb ist es wichtig, aber oft schwierig, herauszufinden, ob es sich beim Mausarm um eine spezifische Krankheit handelt. Das Karpaltunnelsyndrom oder eine Sehnenscheidenentzündung verursachen ähnliche Symptome.
1.2 Der Mausarm ist noch immer keine Berufskrankheit
Trotz der vielen Fälle, ist das RSI-Syndrom in Deutschland bisher keine anerkannte Berufskrankheit — anders als beispielsweise in den USA, Australien oder den Niederlanden, wo es sogar recht weit oben auf der Liste steht.1) Und da die Beschwerden meistens „unspezifisch” bleiben, fehlen oft wirkungsvolle Behandlungsansätze. Dem Schmerz durch ergonomische Maßnahmen am Arbeitsplatz vorzubeugen, ist häufig der einzige, nicht immer erfolgsversprechende Ansatz.2)
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2. Diagnose: Wie stellt man einen Mausarm fest?
Schon lange diskutiert die Fachwelt kontrovers über das RSI-Syndrom. Ein Grund: Es fehlen immer noch Standards für eine klinische Diagnose.3) So gut wie alle Schmerzen der oberen Extremitäten können nämlich durch wiederholte Überbelastung aufgrund einseitiger Tätigkeiten entstanden sein. Darum ist nicht immer klar, ob ein konkretes Krankheitsbild vorliegt und was den Schmerz verursacht.4)
Nachfolgend lernst du die gängigsten Diagnoseverfahren für das RSI-Syndrom kennen.
2.1. Anamnese
Die Anamnese ist die ärztliche Befragung des Patienten und Analyse seiner Krankheitsgeschichte. Sie stellt das häufigste Diagnoseinstrument bei berufsbedingten Armschmerzen dar. Vor allem die berufliche Tätigkeit und das Arbeitsumfeld werden näher in den Blick genommen:

- Seit wann wird die sich wiederholende Tätigkeit bereits ausgeführt?
- Wie viele Bewegungszyklen erfolgen pro Stunde?
- Wie lange am Stück wird die Bewegungsfolge durchgeführt?
- Wie viele Arbeitsunterbrechungen gibt es?
- Liegen Haltungs- und Bewegungsauffälligkeiten vor?
- Welche Arbeitsgeräte werden genutzt?
- Gibt es Hinweise auf Stressfaktoren oder andere psychologische Einflüsse?
Manchmal ist es sinnvoll, den Patienten eine typische Arbeitssituation vorführen zu lassen, damit der Arzt die Symptomentwicklung und Ergonomie beurteilen kann.
2.2. Bildgebende Verfahren
Eine permanente Belastung kann anatomische Schäden verursachen, die man unter anderem mittels Röntgen- und MRT-Aufnahmen feststellt. Liegen solche Verletzungen vor, können die Beschwerden einem bestimmten Krankheitsbild zugeordnet werden. Bei Verdacht auf ein Karpaltunnelsyndrom bringt oft eine Neurographie Aufschluss: Dabei misst der Arzt die Nervenleitergeschwindigkeit. Eine Sehnenscheidenentzündung wird unter anderem per Ultraschall festgestellt. Beim Mausarm liefern bildgebende Verfahren aber oft keine oder wenige Befunde.5)
2.3. Differenzialdiagnose
Mit einer Differenzialdiagnose versucht der Arzt, die Beschwerden von anderen Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen (wie zum Beispiel dem Karpaltunnelsyndrom) abzugrenzen. Dies kann über die aufgeführten bildgebenden Verfahren oder aber auch über die beschriebenen Symptome im Zuge der Anamnese erfolgen. Liegen anderweitige Bewegungsschmerzen wie Gehbeschwerden vor, ist eine RSI-Diagnose eher unwahrscheinlich. Leidest du unter Schmerzen am ganzen Körper, könnte das unter Umständen auf eine Fibromyalgie 6) oder Weichteilrheumatismus hindeuten.
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3. Symptome & Ursachen des Mausarms
3.1 Typische Symptome
Wie erwähnt, ist die Anamnese das wichtigste Diagnoseverfahren, um ein RSI-Syndrom festzustellen. Die beschriebenen Symptome spielen dabei eine entscheidende Rolle. Macht sich dein Mausarm oder deine Maushand bemerkbar, während du durch diesen Artikel klickst und scrollst? Dann dürften dir manche der nachfolgenden Symptome bekannt vorkommen. Es können auch mehrere gleichzeitig auftreten:
- Schmerzen in den oberen Extremitäten (in Bewegung und/oder in Ruhe),
- Kribbeln und Missempfindungen in Hand und Unterarm,
- Kraftverlust,
- eingeschränkte Beweglichkeit/Steifheit,
- Sensibilitätsschwund/Taubheitsgefühl,
- Ungeschicklichkeit und motorischer Koordinationsverlust,
- Schwellungen,
- Krämpfe,
- Hautfärbungen.
Bitte beachte, dass es neben dem RSI-Syndrom auch viele anderen Ursachen für deine Symptome geben könnte. So ist Kribbeln in den Händen zwar typisch für den Mausarm, dahinter könnte aber auch etwas anderes stecken. Und allgemeine Schmerzzustände wie Schmerzen in der Hand oder Schulterschmerzen treten durchaus RSI-bedingt auf, lassen sich jedoch auf eine Vielzahl von Ursachen zurückführen.
3.2 Entwicklungsstadien des Mausarms
Das RSI-Syndrom durchläuft in der Regel verschiedene Stadien. Daran kannst du gut erkennen, wie weit deine Beschwerden fortgeschritten sind:
Anfangsstadium
Die Beschwerden äußern sich zunächst als Missempfindungen und Kraftverlust in Hand und Unterarm. Anfangs spürst du sie nur während deiner Arbeit mit Computermaus und Tastatur, in Pausen oder nach Feierabend klingen sie aber schnell ab („Feierabendsymptomatik”).
Fortgeschrittenes Stadium
Nach mehreren Monaten oder Jahren einseitiger Tätigkeit, entwickeln sich Schmerzen, die trotz Entlastung anhalten. Bei längeren Pausen (zum Beispiel Urlaub) klingen die Schmerzen ab, setzen aber nach Wiederaufnahme der Tätigkeit sehr zügig in gewohnter Form ein.
Spätstadium
Führst du die belastenden Bewegungen und Tätigkeiten mehr als fünf Jahre in hoher Frequenz (bis zu 80.000 Tastatur-Anschläge pro Tag, verbunden mit schlechter Körperhaltung und Stress) aus, so ist die Wahrscheinlichkeit für einen anhaltenden Schmerzzustand sehr hoch. Die Schmerzen treten nun auch in Ruhepausen und bei geringfügigen Belastungen (zum Beispiel Lenkrad im Auto bedienen, bügeln, Kaffeetasse halten) auf. Herkömmlicherweise werden die Schmerzen dann als chronisch eingestuft.
3.3 Ist das ein Mausarm oder etwas anderes?
Wenn du unter Mausarm-Beschwerden leidest, hast du dich sicher schon gefragt, ob nicht ein bestimmtes Krankheitsbild dahintersteckt, etwa ein Karpaltunnelsyndrom oder eine Sehnenscheidenentzündung. Tatsächlich ähneln diese und weitere Schmerzzustände dem Mausarm in ihrer Symptomatik und können ebenfalls durch wiederholte Bewegungsabläufe ausgelöst werden. Hier eine kleine Übersicht, welche Beschwerden infrage kommen können:

© decade3d – anatomy online | shutterstock.com
- Karpaltunnelsyndrom,
- Kubitaltunnelsyndrom,
- Sehnenscheidenentzündung,
- Epikondylitis („Tennisarm”),
- Tendinitis,
- Verletzungen der Rotatorenmanschette,
- Bursitis (Schleimbeutelentzündung) oder
- Ganglion („Überbein“).
Der RSI-Mechanismus (beispielsweise häufiges Arbeiten mit Computermaus) kann ein Grund für diese Beschwerden sein. Deshalb bezeichnet der Volksmund auch diese Erkrankungen gelegentlich als „Mausarm”. Um herauszufinden, was deine Schmerzen verursacht, ist aber auch die Unterscheidung von spezifischen und unspezifischen Zuständen wichtig. Wir erklären dir, was es damit auf sich hat.
Lese-Tipp: Ein RSI-Syndrom kann vielfältige Beschwerden im Hand- und Armbereich verursachen. Die Schmerzen können aber auch aus anderen Gründen auftreten. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, empfehlen wir dir unseren Lexikon-Artikel zum Thema Handschmerzen, der sich näher damit beschäftigt.
3.4 Zwei Arten von RSI-Beschwerden
Die herkömmliche Medizin unterscheidet spezifische RSI-Zustände von unspezifischen RSI-Zuständen. Doch was genau bedeutet das?
Spezifisch meint, dass die Symptome einem eindeutigen Krankheitsbild zugeordnet werden können, zum Beispiel einem der oben aufgelisteten. Das geschieht, wenn bei deiner Untersuchung anatomische Veränderungen festgestellt werden — beim Karpaltunnelsyndrom ist das beispielsweise eine Druckschädigung des Mittelhandnervs. Ermittelt werden solche Strukturschäden durch bildgebende Verfahren. Stellt der Arzt dabei etwas fest, kann das für eine spezifische Krankheit sprechen.
Bei unspezifischen RSI-Zuständen bringt die Untersuchung keinen solchen körperlichen Befund. Es werden also kaum oder gar keine Schädigungen an Sehnen oder Gewebe im betroffenen Bereich festgestellt. Dann können die Beschwerden keinem spezifischen Krankheitsbild zugeordnet werden und bleiben unspezifisch.
Beachtlich ist: Nur etwa 10 Prozent der RSI-Beschwerden liefern körperliche Befunde und sind damit spezifisch!7)
Der überwiegende Teil der Betroffenen steht also vor einem großen Rätsel und fragt sich, was die Schmerzen verursacht. Geht es dir auch so? Dann verraten wir dir jetzt, wie die herkömmliche Medizin die Entstehung des Mausarms beziehungsweise der Maushand erklärt und was aus unserer Perspektive dabei oft übersehen wird.
3.5 Wie entsteht ein Mausarm?
Ein weiterer Grund, weshalb das RSI-Syndrom zu den kontroversen Themen in der herkömmlichen Medizin gehört, ist die Frage nach der Ursache. Denn „die eine” Ursache gibt es nicht.8) Wie du bereits erfahren hast, existieren eine ganze Reihe an Erkrankungen im Hand-Arm-Bereich, die durch wiederholte Belastungen ausgelöst werden. Manchmal finden sich dabei körperliche Veränderungen, aber oft bleiben die Untersuchungen ergebnislos und die Schmerzursache damit ungeklärt.
Das „Repetitive” in RSI sagt bereits aus, dass RSI-Schmerzen vor allem auf Überbelastungen durch ständig wiederholte Bewegungsabläufe zurückgehen. Beispielsweise durch:
- sportliche Überbeanspruchung (so beim Tennisarm oder Golferellenbogen) oder
- häufige kleine, berufsbedingte Belastungen über längere Zeit (so beim Mausarm).
Im Falle des Mausarms führt die einseitige Belastung von Fingern durch Mausklicks und Tastaturanschläge mit der Zeit zu deinen Beschwerden. Solltest du Fingerschmerzen haben, so können diese zwar auch auf einen Mausarm hindeuten, meist treten die Schmerzen bei diesem aber in den Muskeln und Sehnen auf, die die Finger bewegen.9)
Diese Sehnen entspringen am Ellenbogen und überbrücken den gesamten Unterarm, weshalb die Beschwerden häufig hier auftreten.
Der kritische Wert: Wer seine Finger über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren etwa 200 Mal in der Minute dieselbe Bewegung ausführen lässt, läuft Gefahr, einen schmerzhaften Mausarm zu entwickeln.10)
Entscheidend ist also gar nicht der Kraftaufwand, der bei der Bewegung wirkt, sondern die enorme Bewegungsfrequenz!11)
Handy-Arm, iPad-Schulter, Nintendo-Daumen: Der Volksmund kennt viele skurrile Namen für die Schmerzen, die durch wiederholte Belastungen beim Umgang mit Alltagsgeräten entstehen. Auch sie werden oft vom RSI-Mechanismus ausgelöst. Durch intensive Handynutzung (ständiges Wischen, das Schmerzen im Daumen hervorruft) oder Controller an Spielekonsolen sind viele Kinder und Jugendliche betroffen. Im Video zeigt dir Roland einige Übungen, die dir und deinem Kind direkt helfen könnten.

3.6 Warum wird ein Mausarm „chronisch“?
Nach Ansicht der herkömmlichen Medizin verursacht die ständige Schädigung von Kollagenfasern den Schmerz. Doch weshalb halten die Beschwerden in einem fortgeschrittenen Stadium auch dann an, wenn die Betroffenen ihre Tätigkeit lange Zeit nicht mehr ausführen? Die herkömmliche Medizin führt das aufs Schmerzgedächtnis zurück.

Demnach verknüpft das Gehirn nach geraumer Zeit Bewegung mit Schmerz. Dann führen „virtuelle Schmerzreize” zu Schmerzen, sobald eine Bewegung ausgeführt wird, die der Belastung nur ähnelt –, sogar wenn das Gewebe des Betroffenen nach längerer Pause vollständig repariert ist.12)
Die herkömmliche Medizin attestiert chronischen Schmerzen daher kaum Heilungschancen. Doch unsere langjährige Erfahrung zeigt, dass sie oft einfach nicht richtig behandelt wurden. Mit unseren Übungen konnten wir bereits vielen Patienten mit vermeintlich chronischen Schmerzen helfen. Eine entscheidende Ursache für Mausarm-Schmerzen wird nämlich oft verkannt.
3.7 Diese Ursache erklärt die Schmerzen
Viele Menschen erleben bei der Suche nach dem Grund für ihre Mausarm-Schmerzen eine Reihe von Enttäuschungen. Erging es auch dir so? Das kann niederschmetternd sein. Vor allem wenn die Schmerzen als unspezifisch eingeordnet wurden und eine genaue Erklärung, wie sie eigentlich zustande kommen und welche therapeutischen Ansätze helfen könnten, ausblieb.
Erschreckend: In den 1980er-Jahren gab es in Australien Fälle, in denen man Büroangestellten mit unspezifischen Armschmerzen Betrug vorwarf: Sie seien ja nur Simulanten, die Schmerzensgeld vom Arbeitgeber kassieren möchten!13)
Das verursacht wirklich deine Schmerzen
Wenn du unter unspezifischen RSI-Schmerzen leidest, können wir dich beruhigen: Natürlich haben deine Beschwerden eine Ursache und wir erklären dir nun, welche das ist. Es gibt sogar etwas, das du selbst gegen die Schmerzen tun kannst: Schau einfach in unserem Übungskapitel, mit welchen Übungen du die besten Chancen auf baldige Schmerzfreiheit hast.
Unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Schmerztherapie zeigt: In den meisten Fällen sind es keine Verletzungen an Gewebe oder Sehnen, die die Schmerzen verursachen, sondern extreme Überspannungen in den Muskeln und Faszien. Führe dir einmal vor Augen, was bei deiner stundenlangen Arbeit an Maus und Tastatur passiert:
Durch permanente Klicken der Computermaus und Tippen der Tastatur werden die Beugemuskeln an der Innenseite deines Armes immer wieder angesteuert, während ihr Gegenspieler, der Armstrecker, keinerlei Belastung erfährt. Das Ergebnis: Deine Muskeln und Faszien passen sich dem monotonen Bewegungsmuster an und werden völlig unnachgiebig. Waren sie vorher elastisch und haben dir ein umfangreiches Bewegungsspektrum ermöglicht, ähneln sie nun einem zu heiß gewaschenen Wollpullover: verspannt, verhärtet und unflexibel. In der Folge kommt der Stoffwechsel rund um dein Handgelenk zum Erliegen, Entzündungen entstehen und die Beweglichkeit lässt nach.
Wenn eine Seite nachlässt, muss die andere umso mehr arbeiten: Die so entstehenden Überspannungen zerren dann förmlich an deinem Handgelenk, den Sehnen und Knorpeln. Sind die Spannungen zu groß, pressen die Gelenkflächen so stark aufeinander, dass es zu Entzündungen und Schwellungen der Sehnen oder Sehnenscheiden kommt.
Dein Schmerz ist eine Warnung!
Der Schmerz, den du empfindest, ist ein Warnsignal deines Körpers vor der beschriebenen Überspannung. Bei Liebscher & Bracht sprechen wir deshalb von einem „Alarmschmerz”. Dass deine Untersuchungen ohne körperliche Befunde bleiben, ist irrelevant: Wenn die Verspannung da ist, warnt der Körper auch davor. Sozusagen ein schmerzhafter Wink mit dem Zaunpfahl, doch einmal deine Bewegungsgewohnheiten zu überdenken.

An 72 Knochenpunkten sitzen die Alarmschmerz-Rezeptoren
Die Schmerz-Therapie nach Liebscher & Bracht
Unsere Therapie setzt deshalb an den Rezeptoren an, die den Alarmschmerz verursachen. In mehr als 25 Jahren Entwicklung konnten wir 72 solcher Punkte am menschlichen Körper ausmachen, über die wir den Schmerz durch eine spezielle Drucktechnik, die Osteopressur, signifikant senken können. Dabei üben wir Druck auf die Knochenpunkte aus, die mit der jeweiligen Schmerzentstehung im Gehirn zusammenhängen.
Entscheidend ist dabei vor allem die Druckstärke: Wir achten genau darauf, dass der durch den Druck ausgelöste Schmerz gerade noch im Wohlfühlbereich liegt. Dies ist der ideale Druck, damit die im Gehirn geschalteten Schmerzzustände auf ein Normalmaß herunterfahren können. Verspannungen lösen sich und die Beweglichkeit des Patienten steigt spürbar.
Neben der Osteopressur setzen wir in der Therapie auf Dehnübungen, die das muskulär-fasziale Gewebe wieder elastischer machen, sowie spezielle Faszien-Rollmassagen, die die Reparatur von verfilztem Faszien-Gewebe anregen. Hierfür haben wir ein eigenes Faszien-Set entwickelt, das speziell auf die Bedürfnisse von Schmerzpatienten abgestimmt ist.
Unsere Therapie versteht sich als „Hilfe zur Selbsthilfe”. Deshalb kannst du dir unsere Übungsvideos kostenlos auf unserem YouTube-Kanal ansehen und dich mit den Hilfsmitteln aus unserem Online-Shop selbst behandeln. Das passende Video für deine Mausarm-Schmerzen findest du im Behandlungskapitel.
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4. Weitere Einflüsse auf den Mausarm
Wie du siehst, sind es vor allem Überspannungen in Muskulatur und Faszien, die deine Schmerzen auslösen — das Ergebnis jahrelanger einseitiger Bewegungsmuster. Es gibt aber auch weitere Faktoren, die bei der Entstehung des Mausarms eine wichtige Rolle spielen.
4.1. Ergonomische Faktoren
Schlechte Sitzhaltung, starre Bewegungsabläufe, einseitige Belastungen: Die Arbeit am Computer kann eine regelrechte Tortur für deinen Körper bedeuten. Wusstest du, dass 60 Prozent der Europäer unter berufsbedingten Schmerzen am Bewegungsapparat leiden?14) Kein Wunder!
Die Bedingungen an deinem Arbeitsplatz und die genaue Ausgestaltung deiner Tätigkeit gehören deshalb zu den wichtigen Einflussfaktoren bei der Entstehung des RSI-Syndroms. Nachfolgende Punkte wirken sich negativ aus:15)
Bewegungsmuster
- unergonomische Bewegung von Unterarm, Finger und Nacken
- einseitige Belastung
- hohe Bewegungsfrequenz (bis zu 80.000 Tastenanschläge/Tag)
Körperhaltung
- starre Haltung
- abknickende Handgelenke
- andauernde Extremposition der Halswirbelsäule (Überstreckung, Geierhals)
Computernutzung
- unergonomische Anordnung von Geräten und Möbeln (zum Beispiel zu hoch oder niedrig eingestellter Tisch oder Monitor)
- unergonomische Möbel und Geräte
- Höhenunterschied zwischen Tastatur und Ellenbogen
- problematische Monitorhöhe
- Bildschirmreflektionen
Arbeitsorganisation
- unergonomische Pausengestaltung
- viele Routinearbeiten
- viele Überstunden
- Zeitdruck und hohes Arbeitstempo
- keine entlastende Mischarbeit
Mit welchen Hilfsmitteln und einfachen Tricks du die Ergonomie an deinem Arbeitsplatz teilweise selbstständig verbessern kannst, erfährst du im Behandlungskapitel.
4.2 Psychische Faktoren
Psychischer Druck und Stress baut Spannungen im Körper auf und begünstigt so die Entstehung des Mausarms.16) Gerade deshalb ist das RSI-Syndrom auch unter Büroarbeitern so verbreitet.

Die Arbeit auf deinem Schreibtisch häuft sich, der Chef blickt kritisch zur Uhr und du wirst immer angespannter. Klar: Zeit- und Termindruck sind eine Dauerbelastung für den ganzen Körper. Deine Sitzhaltung verkrampft sich noch mehr als ohnehin, auch ergonomische Hilfsmittel können das nicht gänzlich ausgleichen. Blickst du dann noch hochkonzentriert über längere Zeit auf den Bildschirm und bist starkem Konkurrenzdruck ausgesetzt, fällt die Anspannung irgendwann auch nach Feierabend nicht mehr ab.
All diese Faktoren können das Selbstwertgefühl alarmierend senken und dadurch einen Teufelskreis auslösen: Die Schmerzen, die du spürst, schränken deine Leistungsfähigkeit zunehmend ein, weshalb du mit dir und deiner Leistung immer unzufriedener wirst. Den Einfluss solcher psychischen Belastungen auf deinen Schmerzzustand solltest du unbedingt ernst nehmen!
Vorsicht! Diese psychischen Faktoren begünstigen den Mausarm
- Zeit- und Termindruck
- hohe Konzentration vor dem Bildschirm
- niedriges Selbstwertgefühl
- hoher Konkurrenzdruck
- hohes Arbeitsaufkommen
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5. Behandlung des Mausarms und Übungen fürs Büro
Wie du sehen konntest, hat man mit einem Mausarm keinen leichten Stand: Die Schmerzursachen sind nicht immer eindeutig auszumachen und vielleicht bist auch du mit „unspezifischen Beschwerden” von der ein oder anderen Untersuchung enttäuscht nach Hause gekommen.
Möglicherweise hast du dann die Erfahrung gemacht, dass die herkömmlichen Therapiemaßnahmen nicht die gewünschte Wirkung zeigen. Wir sagen dir, woran das liegt und was du unbedingt ausprobieren stattdessen solltest! Zunächst werfen wir jedoch einen Blick auf die gängigen Therapieformen.
5.1 Die herkömmlichen Behandlungsmethoden
Prävention
Sind die Mausarm-Beschwerden erst einmal da, ist die herkömmliche Medizin oft ratlos. Prävention gehört daher zu den wichtigsten therapeutischen Maßnahmen. Wer viel am Computer arbeitet, sollte grundsätzlich, spätestens aber bei ersten Anzeichen, auf eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes achten. Denn eine verkrampfte Körperhaltung durch eine schlechte Sitzposition und unvorteilhafte Handhaltung können die Schmerzen verschlimmern. Es gibt einige ergonomische Hilfsmittel, die du ausprobieren kannst:

© Tanja Esser | shutterstock.com
- Handauflage an Maus und Tastatur (verhindert Abknicken des Handgelenks),
- ergonomischer Bürostuhl (höhenverstellbar, drehbar und mit Armlehne),
- ergonomische Tastatur (V-förmig für unverkrampfte Haltung des Arms),
- ergonomische Maus (zum Beispiel Rollstangenmaus beziehungsweise Rollstab),
- blickwinkelverstellbarer Bildschirm.
Hast du schon mal eine Rollstangenmaus ausprobiert? Vielen Menschen fällt der Umstieg darauf sehr schwer. Unser Tipp: Suche im Internet nach „ergonomische Computermaus“. Es gibt jede Menge Modelle und vielleicht findest du eines, an das du dich leichter gewöhnst! Viele Angebote beinhalten eine ergonomische Maus und Tastatur in einem Paket.
Über diese Hilfsmittel hinaus können betriebliche Maßnahmen zur Vorbeugung ergriffen werden:
- Mischarbeit (Wechsel zwischen verschiedenen Tätigkeiten, um unterschiedliche Bewegungsmuster auszuführen),
- ausreichend Pausen einlegen sowie
- Reduktion von Dauerstress und Leistungsdruck.
Schon gewusst? Laut Arbeitsschutzgesetz sind Arbeitgeber sogar verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren vorzubeugen.17) Dennoch: Die Anschaffung ergonomischer Hilfsmittel und Umsetzung betrieblicher Maßnahmen sind manchmal nicht ohne Weiteres möglich. Oft werden Mitarbeiter und Arbeitgeber sich dabei nicht einig. Darum findest du hier noch ein paar Punkte, die du selbst für dich umsetzen kannst:
- Tippen im Zehn-Finger-System: So wird die Belastung auf alle Finger verteilt,
- zwischenzeitlich Tipp-Geschwindigkeit reduzieren,
- eher Short-Cuts auf der Tastatur als die Maus verwenden,
- Handhaltung beachten: Gelenke der Hand am PC möglichst nicht abknicken,
- Hände vom Eingabegerät nehmen, wann immer möglich und
- bei Bedienung der Maus nicht zurücklehnen (Abstand zur Maus verstärkt Belastung).
Tipp fürs Tippen: Um die Belastung der Finger gleichmäßig zu verteilen, können wir dir aus eigener Erfahrung empfehlen, mit dem Zehn-Finger-System an der Tastatur zu schreiben. Im Internet findest du allerhand kostenlose Online-Kurse, um das Schreibsystem zu lernen. Befrage einfach mal die Suchmaschine deines Vertrauens!
Die Wirkung von präventiven Maßnahmen lässt sich nur schwer beurteilen. Klar ist: Sind die Schmerzen schon vorhanden, hilft all die Ergonomie nichts mehr.

Hand- und Physiotherapie
In der Behandlung von RSI-Schmerzen sind verschiedene physiotherapeutische Ansätze gängig. Dazu gehören:
- Symptomreduktion durch Wärme- und Kältetherapie,
- remobilisierende Maßnahmen (Dehnung der Muskulatur, Gymnastik),
- muskuläre Entspannungsverfahren (Progressive Muskelrelaxation, Feldenkrais-Technik, Alexander-Technik),
- Querfriktionsmassage oder
- leichtes Krafttraining
Zudem kann ein motorisches Training angewandt werden, um Gewohnheiten mit jahrelangen Fehlstellungen und einseitigen Bewegungsmuster nach und nach umzulernen. In einigen Fällen erwies sich auch eine Akupunktur als wirksam.18)
Bei manchen der aufgelisteten Maßnahmen zeigt sich jedoch, dass sie oft nur kurzfristig die Symptome lindern und die Beschwerden nicht langfristig ausräumen, weil sie die Ursachen nicht beseitigen.19)
Wir raten davon ab …
… die schmerzenden Gliedmaßen durch Ruhigstellen (zum Beispiel mit Gips oder Tape) zu kurieren. Denn: Keine Bewegung ist genauso schädlich wie Überbeanspruchung! Die zellulären Reparaturprozesse deiner Muskeln und Faszien funktionieren nur dann reibungslos, wenn sie auch belastet werden. Allerdings sollte die Belastung eben ausgewogen ausfallen.
Psychotherapien
Über die negativen Einflüsse psychologischer Faktoren am Arbeitsplatz wie Stress oder Leistungsdruck hast du bereits gelesen. Der Einfluss ist ernst zu nehmen, denn tatsächlich sind RSI-Erkrankte häufig besonders ehrgeizig und leistungsorientiert.20) Je nachdem, wie stark die psychologischen Faktoren wirken, stellen Psychotherapien einen möglichen Behandlungsansatz dar.

Betroffene reflektieren dabei beispielsweise ihr Selbstwertgefühl und ihren Leistungsanspruch. Eine psychotherapeutische Behandlung kann aber auch Depressionen vorbeugen, die durch die krankheitsbedingte Leistungsabnahme drohen können. Die Aufarbeitung der aktuellen oder vergangenen Lebensumstände hilft oft bei der Schmerzbewältigung.21)
Behandlung mit Medikamenten
Bei sehr starken Schmerzen kann die Gabe von Medikamenten erfolgen. Möglich sind Schmerz- und Rheumamittel, entzündungshemmende Kortison-Injektionen oder Antidepressiva.

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Neben dem Risiko einer Abhängigkeit, birgt die Einnahme solcher Medikamente die Gefahr, dass sie die Symptome zwar kurzzeitig lindern, langfristig aber nicht heilen.22) Betroffene führen im Zuge ihrer kurzfristigen Schmerzfreiheit die belastenden Bewegungen dann ungeachtet weiter und verändern dadurch nichts an den wirklichen Ursachen. Das Ergebnis: Die Beschwerden können sich auf lange Sicht sogar verschlimmern.
Unser Tipp: Probiere zunächst, ob du deine Schmerzen mit unseren Übungen auf natürlichem Wege ausräumen kannst, bevor du zu Medikamenten greifst!
Operationen
In einigen Fällen des RSI-Syndroms werden chirurgische Eingriffe empfohlen. Dies betrifft etwa schwere Verläufe eines Karpaltunnelsyndroms, bei denen eine Schädigung des Nervs vorliegt.
Häufig berichten Betroffene nach einer Operation nur von kurzzeitigen Besserungen und haben langfristig wieder mit dem alten Leiden zu kämpfen.23) Wie du außerdem erfahren hast, werden bei den meisten RSI-Beschwerden keine körperlichen Veränderungen festgestellt, weshalb es auch keine Grundlage für eine Operation gibt.
In jedem Fall raten wir dir dringend, vor der Entscheidung für einen chirurgischen Eingriff unsere Übungen auszuprobieren. Die Chancen stehen gut, dass sie dir helfen!

5.2 Mausarm — diese Übungen helfen dir wirklich
Es ist Zeit, deine Schmerzen loszuwerden. Und das kannst du sogar selbst schaffen! Nachfolgend zeigen wir dir ein paar einfache Übungen, die dir helfen, die Überspannungen der Muskulatur und Faszien in deinem Mausarm abzubauen. Alles was du dafür brauchst, ist ein kleines bisschen Motivation: Denn dranbleiben ist entscheidend! Gerade wenn die Belastungen auf viele Jahre Büroarbeit zurückgehen, können die Überspannungen der Muskeln und Faszien so stark sein, dass es mehrere Wochen oder Monate dauert, bis die Übungen wirken. Doch unsere Erfahrung zeigt: Wer lang genug dabei bleibt, stellt fast immer eine Verbesserung fest!
Du bekommst zwei Dehnübungen, die du ganz einfach im Büro durchführen kannst. Sie sind so konzipiert, dass du die Gelenke deiner Hand wieder in neue Bewegungswinkel bringst, um dessen natürliche Bewegungsmöglichkeiten voll auszuschöpfen. In unserem kostenfreien Ratgeber zum Mausarm findest du zusätzlich noch zwei Faszien-Rollmassagen. Sie fördern die Regeneration deiner Faszien und kurbeln den Stoffwechsel im überspannten Gewebe so richtig an.
Du hast noch keine Erfahrungen mit unseren Übungen …
… dann wirf einen Blick auf die Checkliste unter der Übungsbeschreibung. Das sind wichtige Tipps, die dich auf deinem Weg in ein schmerzfreies Leben begleiten.
Du hast bereits eine handfeste Diagnose …
… und weißt, dass hinter deinen Schmerzen ein Karpaltunnelsyndrom oder eine Epikondylitis steckt? Auch dann kannst du dir selbst helfen. Unsere speziellen Übungen für das Karpaltunnelsyndrom und den Tennisarm sind wahrscheinlich genau das Richtige für dich!
Schaue dir jetzt das Video mit den Übungen für deinen Mausarm an:


Übung 1: Im Handumdrehen auf den Schreibtisch
Stelle dich vor deinen Schreibtisch und lege deine rechte Hand auf der Tischplatte ab, wobei du sie um 180 Grad drehst – und zwar so, dass deine Fingerspitzen in Richtung deines rechten Beines zeigen. Wichtig ist dabei, den Ellenbogen während der gesamten Übung vollständig zu strecken.
In dieser Position bewegst du dich nun immer weiter nach hinten, wobei deine Handwurzel durchgängig auf der Tischplatte verharrt. Der Winkel zwischen Oberarm und Handwurzel verkleinert sich dabei. Wenn du merkst, dass du Stufe acht oder neun auf deiner Schmerzskala erreichst, atmest du dich in die Übung hinein: Verharre beim Einatmen in der Position und intensiviere beim Ausatmen die Dehnung für einige Sekunden, wenn der Schmerz beginnt nachzulassen.

Übung 2: Zeige dem Schmerz die Faust
Nun drehst du deine Hand und legst sie mit dem Handrücken auf der Tischplatte ab. Die Fingerspitzen zeigen wie schon in Übung eins in Richtung deines Beines, den Ellenbogen lässt du durchgängig gestreckt. Dann legst du den Daumen in die Handfläche und ballst eine Faust. Verstärke die Dehnung, indem du deine andere Hand über die Faust legst.
Gehe nun langsam zurück. Wichtig: Achte darauf, den Ellenbogen dabei durchgängig zu strecken, um die Dehnung aufrechtzuerhalten! Das könnte dir anfangs schwerfallen und erfordert zunächst etwas Übung. Atme dich nun in die Übung hinein: Beim Einatmen verharrst du ein oder zwei Sekunden in der Position, beim Ausatmen kannst du eine intensivere Dehnung versuchen..
Nach der Übung kribbelt dein Handgelenk oder fühlt sich taub und unbeweglich an? Keine Sorge, das ist völlig normal! Das Gefühl wird schnell von einer angenehmen und schmerzfreien Handbewegung abgelöst . Du beschleunigst diesen Prozess, wenn du dein Handgelenk nach Abschluss der Übung kräftig ausschüttelst.
Checkliste für die Liebscher & Bracht-Übungen
Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.
✅ Orientiere dich immer an deiner persönlichen Schmerzskala von eins bis zehn. Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du bei jeder Dehnung auf einer Stufe von acht oder neun arbeitest. Neun bedeutet: Du spürst einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen und musst nicht gegenspannen.
✅ Übe an sechs Tagen pro Woche und führe die Übung mindestens einmal täglich aus. Falls du die entspannenden Reparatur-Vorgänge in deinen Muskeln und Faszien noch besser unterstützen möchtest, kannst du die Wiederholungen auch im 12-Stunden-Rhythmus durchführen: einmal morgens, einmal abends.
✅ Für jeden Übungsschritt solltest du zwei bis zweieinhalb Minuten investieren und mindestens 90 Sekunden in der jeweiligen Dehnung bleiben.
✅ Benutze professionelle Hilfsmittel und keine Billig-Produkte bei der Behandlung deiner Schmerzen. Wenn du hier auf ein mangelhaftes Produkt setzt, kann sich das negativ auswirken. Wir haben bei der Entwicklung unserer Hilfsmittel daher größte Sorgfalt walten lassen und sie speziell zur Schmerz-Behandlung entwickelt.
✅ Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Übungen nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen. Schmerzmittel würden deine Fortschritte nur verfälschen und dir ein unrealistisches Bild deines Schmerzzustands vermitteln.
✅ Sei geduldig — auch wenn schnelle Ergebnisse keine Seltenheit darstellen. Es kann etwas dauern, bis dein Gehirn neue Bewegungsprogramme speichert, sich der Stoffwechsel normalisiert und die Zugkräfte aus Spannung und Gegenspannung zurückgehen.
✅ Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn sich deine gesamte Körperstatik durch regelmäßiges Training verändert, muss sich der Bewegungsapparat erst nach und nach daran anpassen. Geht es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser, signalisiert dir dein Körper, dass du es womöglich übertreibst. Pausiere dann einfach für einen oder zwei Tage und/oder verringere bei deinen nächsten Übungseinheiten ein wenig die Intensität, um dich anschließend wieder in kleinen Schritten zu steigern. So führst du deinen Körper schonend an die für dich richtige Acht oder Neun auf der Schmerzskala heran.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Übungen!
Über diesen Artikel

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg
Veröffentlicht am: 28.05.2020 | Letzte Aktualisierung: 16.02.2023
Quellen & Studien
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