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Osteochondrose — Eine Krankheit mit vielen Gesichtern

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & Bestseller-Autor
Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter
Du hast Schmerzen im Rücken, im Knie oder einem anderen Gelenk? Sie sind erst nur kurzzeitig aufgetreten, zum Beispiel nach dem Sport, mittlerweile aber dein ständiger Begleiter? Dann könnte es sein, dass du an Osteochondrose leidest.
Diese Krankheit kann in ganz unterschiedlichen Formen auftreten und sowohl den Rücken als auch die Gelenke betreffen. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Veränderung von Knorpelgewebe.
Das klingt vielleicht erst einmal schlimm, doch die Schmerzen kannst du meist ganz leicht selbst beheben. Wir zeigen dir dafür unsere besten Sofort-Übungen für zuhause.
Außerdem möchten wir dir alle wichtigen Infos zum Thema mitgeben, um dir einen guten Überblick zu verschaffen. Du erfährst,
- was Osteochondrose eigentlich ist und welche Formen auftreten können,
- welche Symptome sich bei Osteochondrose zeigen und wie sich die Schmerzen entwickeln,
- welche Ursachen für die Erkrankung verantwortlich sind und
- wie wir die verschiedenen Möglichkeiten zur Behandlung einschätzen.

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

© fizkes | shutterstock.com
1. Osteochondrose — Ein kurzer Überblick
Osteochondrose (auch: Osteochondrosis) ist eine Störung, die Knochen und Knorpel betrifft. Darauf weist schon der Name der Krankheit hin, der sich aus den griechischen Begriffen für Knochen (osteo) und Knorpel (chondros) zusammensetzt. Es handelt sich dabei um eine degenerative Erkrankung, also eine fortschreitende Veränderung beziehungsweise Verschlechterung von Gewebestrukturen (Degeneration). Auftreten kann sie in ganz unterschiedlichen Bereichen des Körpers. Daher haben wir dir hier eine Übersicht über den Aufbau von Wirbelsäule und Gelenken sowie die Formen von Osteochondrose erstellt.
1.1 Der Aufbau der Wirbelsäule
Unsere Wirbelsäule unterteilt sich in verschiedene Abschnitte: Halswirbelsäule (HWS), Brustwirbelsäule (BWS), Lendenwirbelsäule (LWS), Kreuzbein und Steißbein. HWS, BWS und LWS bestehen aus einzelnen freien Wirbeln. Dazwischen, also im Zwischenwirbelraum, liegen die Bandscheiben. Bei Kreuz- und Steißbein sind die Wirbel miteinander verwachsen.

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Die Wirbel
Schauen wir uns nun die Wirbel im Detail an. Sie bestehen aus einem knöchernen Wirbelkörper und Wirbelbogen. Dazwischen bildet sich ein Hohlraum, der Wirbelkanal (auch: Spinalkanal), in dem gut geschützt unser Rückenmark verläuft. Von dort zweigen Nerven ab, die sogenannten Spinalnerven.
Außerdem befinden sich an jedem Wirbel ein Dornfortsatz, zwei Querfortsätze sowie vier Gelenkfortsätze (jeweils zwei oben und zwei unten am Wirbel). Zwischen den Gelenkfortsätzen sind die Facettengelenke (auch: Wirbelbogengelenke oder Wirbelgelenke) paarweise angeordnet. Sie stellen mit Bandscheiben und Bändern die Verbindung der Wirbelkörper sicher, ermöglichen Beugung, Neigung und Rotation der Wirbelsäule und verleihen gleichzeitig Stabilität.
Die Bandscheiben
Die Bandscheiben haben eine wichtige Funktion: Sie dämpfen Stöße ab und dienen der Wirbelsäule als Puffer. In der Mitte haben sie einen gelartigen Kern, außen einen festen Ring aus Faserknorpel. Die Bandscheibe funktioniert ähnlich wie ein Gelkissen, das durch Druck von oben und unten flacher wird. Der Kern versucht, sich auszubreiten, der äußere Ring verteilt die Belastung gleichmäßig und wirkt wie ein Gürtel.
An der Knochenhaut der angrenzenden Wirbelkörper sind die Bandscheiben verwachsen, sodass sie in den Zwischenwirbelräumen nicht verrutschen können. Sie sind selbst nicht durchblutet und müssen deswegen gedrückt und entlastet werden. Nur so können sie Abfallstoffe abgeben und sich mit frischen Nährstoffen vollsaugen. Zur Verbildlichung kannst du dir das wie bei einem Schwamm vorstellen: Durch Zusammendrücken verliert er an Flüssigkeit, beim Loslassen saugt er sich wieder voll.

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Die Rückenmuskulatur
Stabilität der Wirbelsäule und Bewegung — für beides ist die Muskulatur in unserem Rücken verantwortlich. Sie liegt in mehreren Schichten übereinander, die Rückenstrecker sorgen zum Beispiel für deine aufrechte Haltung. Oberflächliche Muskeln, wie der große Rückenmuskel, dienen der Beweglichkeit und verbinden die Wirbelsäule unter anderem mit Armen und Beinen.
1.2 Der Aufbau von Gelenken
All unsere Gelenke sind prinzipiell gleich aufgebaut und haben einen Zweck: Sie stellen die bewegliche Verbindung zwischen zwei Knochen her. Gelenke bestehen aus:
- den Gelenkflächen auf den Knochen. Diese sind mit einer Knorpelschicht überzogen, sodass sich eine glatte Oberfläche bildet.
- der Gelenkkapsel. Diese umschließt das Gelenk und besteht aus einer inneren und einer äußeren Schicht. Die äußere Schicht ist ein festes Gewebe und hält das Gelenk zusammen. Die innere Schicht, die Synovialhaut, produziert die Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit). Sie hat zwei Funktionen:
- Sie schmiert das Gelenk und sorgt für eine reibungslose Bewegung.
- Sie enthält Eiweißbausteine, die den Knorpel ernähren.
- Diese zähe Flüssigkeit befindet sich in der Gelenkhöhle, dem von der Gelenkkapsel umschlossenen Raum. Zwischen den beiden Knorpelflächen nennt sich dieser Hohlraum Gelenkspalt.

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Obwohl sich ihr Aufbau ähnelt, unterscheiden sich unsere Gelenke in Form und Struktur. So können sie ganz unterschiedliche Winkel einnehmen und sich mithilfe der Muskeln bewegen. Ihre Form bestimmt dabei die Bewegungsrichtungen, die in diesem Gelenk möglich sind.
Der Knorpel als Pufferschicht
Der Knorpel hat die Aufgabe, den Druck auf den Knochen zu verteilen. Er stellt eine Art Bindegewebe dar, genauer gesagt ein Stützgewebe. Gelenkknorpel überzieht die Gelenkflächen und ist fest mit dem Knochen verbunden, der darunter liegt. Er reagiert elastisch auf Druck, sodass er Stöße dämpfen kann. Beim Kniegelenk ist die Knorpelschicht etwa fünf bis sechs Millimeter dick.
Knorpel funktioniert — genau wie die Bandscheiben — wie ein Schwamm: Die Ernährung erfolgt also durch Zusammendrücken und Entlastung. Die durch Bewegung ausgedrückte Flüssigkeit bildet auf dem Knorpel einen Film, der Reibung verhindert. Nimmt die Kraft auf den Knorpel wieder ab, kann er sich mit frischen Nährstoffen vollsaugen, die in der Synovialflüssigkeit enthalten sind.
„Sonderfall” Kniegelenk
Das Kniegelenk ist das größte Gelenk im menschlichen Körper und in der Lage, viele verschiedene Bewegungen auszuführen. Es verbindet die Knochen von Oberschenkel (Femur) und Schienbein (Tibia).

© Viktoriia_P | shutterstock.com (bearbeitet)
Auf der Vorderseite des Knies sitzt die flache, nach außen gewölbte Kniescheibe (Patella). Sie schützt die Gelenkflächen vor Krafteinwirkungen von vorne, beispielsweise bei einem Sturz auf das Knie. Außerdem erleichtert sie als Ansatz für die Oberschenkelsehne Bewegungen, die sie vom Oberschenkelmuskel über die Patellasehne auf das Schienbein überträgt.
Zwischen den Gelenkflächen von Ober- und Unterschenkel befinden sich Menisken, die wie ein Stoßdämpfer wirken. Darüber hinaus gleichen sie den Formunterschied aus, der zwischen dem eher runden Ende des Oberschenkelknochens und dem recht flachen Schienbein besteht. Der Meniskus ist ein Faserknorpel, der mit der Gelenkkapsel verwachsen ist. Das Knie hat einen Außen- und einen Innenmeniskus (an der Außen- und der Innenseite des Knies).
Beim Knie handelt es sich um eine Kombination aus Drehgelenk und Scharniergelenk. Das bedeute: Möglich ist sowohl die Streckung und Beugung (Scharniergelenk) als auch die Außen- und Innenrotation (Drehgelenk).
Die Muskulatur
Damit wir unsere Gelenke überhaupt nutzen können, brauchen wir Muskeln. Jedes Gelenk hat einen zusammenziehenden Muskel (Agonist) und einen Gegenspieler (Antagonist), der den Muskel wieder auseinanderzieht und das Gelenk in die Gegenrichtung bewegt.
Schauen wir uns das am Knie genauer an: Der vordere Oberschenkelmuskel streckt das Knie (Agonist). Damit es sich wieder beugen kann, kommt der hintere Oberschenkelmuskel zum Einsatz (Antagonist). Daran ist außerdem der Wadenmuskel (auch: Zwillingswadenmuskel) beteiligt.
1.3 Die verschiedenen Formen von Osteochondrose
Osteochondrosis intervertebralis
Diese, die Wirbelsäule betreffende Form, gilt als die häufigste. Ist nur von Osteochondrose die Rede, ist meistens Osteochondrosis intervertebralis gemeint. Die DAK nennt Osteochondrose neben Skoliose als wichtigste Diagnose in der Gruppe der Wirbelsäulen-Deformitäten.1)
Meist tritt die Erkrankung an der Lendenwirbelsäule auf, aber auch an der Halswirbelsäule sind die Veränderungen möglich. Im Grunde lässt sie sich an zwei Anzeichen erkennen:
- Die Bandscheibe verliert durch Einengung an Höhe und somit ihre Fähigkeit, als Puffer zu fungieren.
- Die Boden- und Deckplatten (die untere und die obere Fläche des Wirbelkörpers) der benachbarten Wirbel verändern sich. Es entstehen Knochenanbauten (Spondylophyten), die den Druck auf die Wirbelkörper ausgleichen sollen.
Durch steigenden Druck auf die Bandscheibe verliert sie an Elastizität, wird immer flacher und wölbt sich nach außen. Der Zwischenwirbelraum, in dem sich die Bandscheibe befindet, verkleinert sich. Je weiter dieser Prozess fortschreitet, desto stärker wird die Belastung für die Wirbelkörper. Das Bindegewebe verhärtet sich und unter dem Knorpel (an Deck- und Bodenplatte) verdichtet sich die Knochenmasse. Dieser Prozess nennt sich Sklerosierung.2)

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Im weiteren Verlauf der Verschleißerkrankung bildet der Körper Anbauten an den Wirbelkörpern (Spondylophyten). Damit versucht er, den Druck von den Wirbeln zu nehmen und einer möglichen Instabilität einzelner Segmente entgegenzuwirken (ein Segment sind zwei benachbarte Wirbel). Diese knöchernen Neubildungen am Wirbel gehören zum Krankheitsbild der Spondylose (unspezifischer Wirbelsäulenverschleiß). Sie können die Mobilität der Wirbelsäule immer mehr einschränken.
Noch einmal kurz zusammengefasst: Osteochondrosis intervertebralis wirkt sich auf den Bandscheibenknorpel und die Wirbelkörper aus. Sie führt zur Höhenminderung der Bandscheibe sowie Veränderung der Deck- und Bodenplatten der angrenzenden Wirbel. Bei Fortschreiten der Krankheit sprechen Mediziner auch von einer erosiven Osteochondrose.
Osteochondrosis dissecans
Die zweithäufigste Form der Osteochondrose betrifft die Gelenke. Sie gilt als Schaden am wachsenden Skelett, also eine Erkrankung im Wachstumsalter. Oft wird sie aber erst im Erwachsenenalter diagnostiziert.3) Es handelt sich hierbei um eine Zersetzung des Knochens. Die Umwandlung von Knorpel in Knochen in Wachstumsphasen ist gestört, wodurch die Knorpelschichten immer dicker werden und schließlich sogar absterben können. Unter diesen Schichten können sich außerdem Knochen-Splitter ablösen, die entweder im Gelenkspalt bleiben oder sich verschieben.
Grundsätzlich kann die Erkrankung in jedem Gelenk auftreten. Häufiger betroffen sind aber solche, die stärkerer Belastung ausgesetzt sind, zum Beispiel Sprunggelenk oder Ellenbogengelenk. Letzteres kommt bei Jugendlichen vor, die Wurfsportarten oder anderen Sport mit Überkopfbewegungen ausüben.4)

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In den meisten Fällen ist es aber das Kniegelenk. Aus diesem Grund beschäftigen wir uns in unserem Artikel im Zusammenhang mit Osteochondrosis dissecans hauptsächlich mit dem Knie.
Aber auch, wenn bei dir ein anderes Gelenk Probleme macht, findest du hier hilfreiche Tipps gegen deine Schmerzen. In Kapitel 2 erfährst du, wie sich Symptome bei einer Osteochondrosis dissecans äußern und in Kapitel 3 alles zu muskulär-faszialen Spannungen als Ursache. Das lässt sich nämlich nicht nur auf das Knie, sondern auf alle anderen Gelenke beziehen. Extra für dein Knie findest du in unserem kostenfreien Ratgeber einfache Übungen für zuhause.
Du suchst spezielle Übungen für deinen Schmerzbereich? Dann schau doch mal in unserem Schmerzlexikon vorbei:
- Hast du zum Beispiel Schmerzen im Sprunggelenk? Dann können dir unsere Übungen helfen, die wir dir extra in unserem kostenfreien Ratgeber zusammengestellt haben. Kombiniere sie am besten mit den Übungen gegen Fußschmerzen.
- Deine Schulter macht dir Probleme? Schau in unserem Schmerzlexikon-Artikel zum Thema Schulterschmerzen nach, wir dir einfache Übungen für zuhause direkt helfen können.
- Bei dir ist Osteochondrose im Ellenbogen aufgetreten? Dann können wir dir unsere Übungen in den Artikeln Golferellenbogen und Tennisarm empfehlen.
Osteochondrosis pubica
Hiervon ist das Schambein betroffen. Osteochondrosis pubica äußert sich in ziehenden Schmerzen in diesem Bereich. Die Ursache gilt bisher als unbekannt.
Hast du Schmerzen im Bereich des Schambeins? Dann schau dir unseren Schmerzlexikon-Artikel zum Thema Schambeinentzündung an. Dort findest du mehrere Übungen, die deine Schmerzen lindern können. Probiere es doch einfach mal aus.
Juvenile Osteochondrose
Es gibt verschiedene Formen von Osteochondrose, die ausschließlich Kinder und Jugendliche betrifft (juvenile Osteochondrose). Dazu gehören:
- Morbus Scheuermann
Diese Erkrankung tritt häufig bei Jugendlichen auf. Befindet sich die Wirbelsäule noch im Wachstum, ist sie anfällig für Fehlhaltungen. Bei Morbus Scheuermann äußerst sich das in einem Rundrücken (Kyphose) mit Keilwirbeln (Wirbel, die die Form eines Keils annehmen). Die Wirbel flachen dabei auf einer Seite ab. Dadurch verschmälern sich die Räume für die Bandscheiben.5) Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel über Morbus Scheuermann. - Morbus Perthes
Bei Morbus Perthes handelt es sich um eine Kinderkrankheit, die überwiegend Jungen zwischen dem vierten und achten Lebensjahr betrifft.6) Sie entsteht durch eine Durchblutungsstörung des Hüftkopfes und äußert sich in Form von Hüftschmerzen im Bereich des Hüftgelenks. - Morbus Panner
Diese Osteochondrose-Form betrifft das Ellenbogengelenk. 90 Prozent der Fälle sind Jungen unter zehn Jahren. Sie kann sich in eine Osteochondrosis dissecans weiterentwickeln.7)
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2. Symptome bei Osteochondrose
Osteochondrose äußert sich in ganz unterschiedlichen Symptomen. Wir haben dir die typischsten Anzeichen der beiden häufigsten Formen — Osteochondrosis intervertebralis und Osteochondrosis dissecans im Knie — aufgelistet.
Osteochondrosis intervertebralis
- Rückenschmerzen (oft als erstes Symptom), häufig Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS-Schmerzen)
- Verspannungen
- ausstrahlende Schmerzen in den Beinen oder Armen
- Kribbeln in den Händen
- Schmerzen in der Nacht oder beim Aufstehen am Morgen
- Morgensteifigkeit
- Bewegungseinschränkungen im entsprechenden Wirbelsäulenbereich
- Symptome bei Osteochondrose an der Halswirbelsäule:
- Verspannungen oder Verhärtungen im Nacken
- Nackenschmerzen
- Kopfschmerzen
- erschwertes Kopfdrehen (Betroffene drehen daher meistens den gesamten Schulterbereich mit)
- Schiefhals (in extremen Fällen)
Osteochondrosis dissecans im Knie
- Knieschmerzen (oder in einem anderen betroffenen Gelenk)
- oft Schmerzen während oder direkt nach belastender/sportlicher Aktivität
- Schwellungen
- Gelenkblockade
- strecken und beugen des Kniegelenks nicht mehr vollständig möglich
- Gerade bei Osteochondrosis dissecans werden die Symptome oft irrtümlicherweise für Wachstumsschmerzen oder Rheuma gehalten.
In schweren Fällen von Osteochondrose (manchmal auch als erosive Osteochondrose bezeichnet) sind außerdem folgende Symptome möglich:
- kurzzeitige Lähmungserscheinungen,
- Taubheitsgefühl in den Gliedmaßen sowie
- Schwindel.
Stellst du diese Anzeichen bei dir fest, suche bitte umgehend deinen Arzt für eine ausführliche Untersuchung auf.
Typischerweise, treten bei Osteochondrose akute Beschwerden wie Rücken- oder Knieschmerzen zunächst nur vorübergehend auf, meist während sportlicher oder anderweitig belastender Aktivitäten. Im Verlauf der Krankheit dauern die Schmerzen immer länger an, bis sie gar nicht mehr verschwinden. Mediziner sprechen dann von chronischen Beschwerden. Nimmt der Patient eine Schonhaltung ein, geht der Schmerz meist zurück – allerdings nur kurzfristig.
Warte am besten gar nicht erst, bis du durchgehend Schmerzen hast oder dich nur noch schonen möchtest. Mit unseren Übungen gehst du in allen Phasen der Osteochondrose wirksam gegen die Schmerzursache vor. Du kannst die Übungen auch einfach vor oder nach deinem Lieblingssport machen.
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3. Ursachen von Osteochondrose an Wirbelsäule und Knie
3.1 Herkömmliche Sichtweise
Osteochondrosis intervertebralis (Wirbelsäule)
Noch einmal zur Erinnerung: Osteochondrosis intervertebralis betrifft die Wirbelsäule und entsteht letztlich durch eine Überbelastung der Bandscheiben, die dadurch immer dünner werden. Es kommt zu permanenten Fehlbelastungen und damit zu einem erhöhten Verschleiß der Wirbel.8) Um sich vor Druckbelastung zu schützen, bilden die Knochen Anbauten (Spondylophyten).
Erkrankungen, die aus herkömmlicher Sicht damit in Verbindung stehen, sind:
- Skoliose: Die Verkrümmung der Wirbelsäule sorgt für eine einseitige Belastung der Bandscheiben.
- Bandscheibenvorfall: Durch zu viel Druck und zu wenig Entlastung ist die Bandscheibe unterversorgt, da sie Abfallstoffe nicht mehr ausreichend abgeben und zu wenig Nährstoffe aufnehmen kann. Im Laufe der Zeit wölbt sich die Bandscheibe vor (Bandscheibenprotrusion), bis sie schließlich platzt (Bandscheibenvorfall). Ist die Halswirbelsäule betroffen, kann auch in diesem Bereich ein Bandscheibenvorfall auftreten.

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- Entzündungen der Bandscheibe: Entzündliche Prozesse sollen für die Abnutzung der Bandscheibe mitverantwortlich sein.
- Rheumatische Erkrankungen (Rheuma): Die rheumatoide Arthritis verursacht Entzündungen und Schmerzen an den Gelenken.
An eine Bandscheibenoperation kann sich ebenfalls eine Osteochondrose anschließen. Dies ist aber nur selten der Fall.
Laut herkömmlicher Sichtweise, sind Verschleiß der Wirbelsäule und Bandscheibendegeneration mit zunehmendem Alter ganz normal. Etwa ab dem 40. Lebensjahr lassen sich an der Wirbelsäule Verschleißerscheinungen erkennen. Außerdem haben Fehlbelastungen einen negativen Einfluss auf die Wirbel. Das kann einerseits durch ständiges Sitzen und Stehen hervorgerufen werden. Andererseits gelten bestimmte Berufsgruppen, die oft schwer tragen und heben, als besonders gefährdet.
Zu dieser Risikogruppe zählen unter anderem Handwerker und Bauarbeiter, Alten- oder Krankenpfleger, Möbelpacker sowie Personen, die in der Kinderbetreuung tätig sind.
Schlaffe Muskeln als Übeltäter?
Mangelnde Bewegung durch langes Sitzen wird oft mit fehlender Muskelkraft in Zusammenhang gebracht. Da die Muskulatur nicht ausreichend trainiert sei, fehle sie auch der Wirbelsäule als Stütze — was Bandscheibenvorfälle begünstige. So lautet jedenfalls die herkömmliche Theorie, weswegen Patienten oft gezieltes Muskeltraining geraten bekommen.
Wir sehen das etwas anders. Muskeln, gerade die Rückenmuskeln, trainieren im Prinzip den ganzen Tag, ohne dass du etwas davon merkst. Vielmehr sind es Überspannungen in den Muskeln sowie in den Faszien, die für Schmerzen sorgen. Mehr dazu erklären wir dir gleich.
Mögliche Folgeerkrankungen bei Osteochondrosis intervertebralis
- Die knöchernen Anbauten an den Wirbelkörpern gehören zum Krankheitsbild der Spondylose. Unter diese Bezeichnung fallen Deformationen der Wirbelsäule, die durch degenerative Veränderungen entstehen. Spondylose und Osteochondrose treten also oft gemeinsam auf.
- Durch den schmaler werdenden Zwischenraum zwischen den Wirbelkörpern, drücken sich auch die Facettengelenke (Wirbelgelenke) immer stärker zusammen. Daraus kann eine Arthrose der Facettengelenke, die sogenannte Spondylarthrose, entstehen.
- Gleitwirbel können ebenfalls im Zusammenhang mit Osteochondrose stehen.
- Die Degeneration der Bandscheiben und die Veränderungen an den Wirbeln können außerdem eine Einengung des Wirbelkanals (Spinalkanal) und der dort liegenden Nerven zur Folge haben — eine Spinalkanalstenose.
Osteochondrosis dissecans (Gelenke)
Bei dieser Osteochondrose-Form kommt es zu einer Störung der Umwandlung von Wachstumsknorpel, sodass dieser sich nicht zu Knochengewebe weiterentwickeln kann und dicke Knorpelschichten entstehen (Sklerosierung).9) Unter diesen Schichten werden Knochenzellen abgebaut, Teile des Knochens können absterben. Löst sich ein solcher Knochen-Splitter, kann der Knorpel an dieser Stelle reißen. Passiert das, wandert das Knochenstück als Fremdkörper in die Gelenkkapsel. Das abgelöste Stück wird als Gelenkmaus (auch: Dissekat) bezeichnet. Es kann für Einklemmungen und Gelenkblockaden sorgen.

Es handelt sich bei Osteochondrosis dissecans also um eine Knochenzersetzung. Als häufigste Ursache gilt eine zu starke Belastung des betroffenen Gelenks. Allerdings können auch Krankheiten wie rheumatische Erkrankungen zu dieser Variante der Osteochondrose führen. Die rheumatoide Arthritis beispielsweise verursacht Entzündungen und Schmerzen an den Gelenken.
Zu starke Belastung für die Gelenke?
Die häufigste Begründung für Osteochondrosis dissecans ist eine Überbelastung der Gelenke, da Betroffene oft sehr sportlich sind. Unsere jahrelange Erfahrung zeigt, dass Bewegungen und Belastungen nicht die eigentliche Ursache darstellen. Im Gegenteil — regelmäßige Bewegung ist wichtig für die Versorgung von Gelenkknorpeln.
Das eigentliche Problem sind zu einseitige Bewegungsabläufe, sodass das entsprechende Gelenk ungleichmäßig stark belastet wird. Dies erklärt auch, warum häufig Sportler betroffen sind.
Übst du beispielsweise eine Sportart aus, bei der du viel läufst, sind das immer die gleichen Bewegungen. Deine Muskeln und Faszien „gewöhnen” sich an diesen Ablauf und den Gelenkknorpeln fehlt eine ausreichende Entlastung. Dadurch entstehen Schmerzen, wenn du deine gewohnten Bewegungsmuster nicht durchbrichst und mit gezielten Übungen einen wirksamen Ausgleich schaffst.
Mögliche Folgeerkrankungen bei Osteochondrosis dissecans
Der zunehmende Gelenkverschleiß kann zu einer Arthrose führen. Je nachdem, welches Gelenk betroffen ist, kommt es zum Beispiel zu einer Hüftarthrose (Coxarthrose) oder einer Kniegelenksarthrose (Gonarthrose).

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Übergewicht als Ursache?
Übergewicht gilt als häufige Ursache für Wirbelsäulen- oder Gelenkerkrankungen. Klingt zunächst einleuchtend: Das hohe Gewicht drückt auf Knie- und Hüftgelenke und strapaziert die Wirbelsäule, da es die Bandscheiben stark zusammendrückt. Doch wieso sind dann viele Übergewichtige schmerzfrei? Und wieso leiden etwa genauso viele schlanke Menschen unter Schmerzen?
All das weist darauf hin, dass das Gewicht ursächlich nichts mit Rücken- und Gelenkerkrankungen zu tun hat. Starke Belastung schadet den Gelenken nicht, das hast du eben bereits erfahren. Aus gesundheitlichen Gründen solltest du, wenn du an Übergewicht leidest, trotzdem etwas dagegen tun, indem du auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung achtest. Im Zusammenhang mit deinen Schmerzen spielt dein Gewicht aber nur eine untergeordnete, höchstens verstärkende Rolle.
3.2 Wie wir das sehen: Starke Zugkräfte durch überspannte Muskeln und Faszien
Sind tatsächlich Fehlhaltungen und zu starke Belastungen schuld und Verschleißerkrankungen im Alter ganz normal? Unsere jahrelange Erfahrung zeigt, dass dies nur die halbe Wahrheit ist. Wirbelsäule und Gelenke sind dafür ausgelegt ein Leben lang zu halten. Das Problem liegt deshalb eher in zu einseitiger Belastung und mangelnder Bewegung. Muskeln und Faszien reagieren in jeder Sekunde deines Lebens auf monotone Bewegungs-Reize und bauen sich Stück für Stück um – immer weiter in Richtung Verkürzung.
Was meinen wir mit verkürzten Faszien?
Deinen ganzen Körper durchzieht ein Faszien-Netz aus einzelnen Faszienfäden. Sie stellen den flexiblen Teil unseres Bindegewebes dar. Faszien halten in deinem Körper alles an seinem Platz und geben ihm Stabilität. Gleichzeitig sind sie so dehnbar, dass sie all unsere Bewegungen mitmachen.
Die einzelnen Faszienfäden werden von Fibroblasten gewebt. Du kannst sie dir bildlich wie kleine Spinnentierchen vorstellen. Unsere Bewegungen steuern ihre Arbeit, wodurch sie Tag und Nacht neue Fäden produzieren. Dein Faszien-Netz verändert sich also ständig.

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Die Fibroblasten selbst haben kleine Flimmerhärchen, die durch vorbeifließende Zwischenzellflüssigkeit stimuliert werden. Diese Flüssigkeit zirkuliert ständig zwischen unseren Zellen (im Zwischenzellraum) und erfüllt eine wichtige Aufgabe: Sie versorgt Zellen mit frischen Nährstoffen und transportiert Abfallstoffe ab. Dafür muss sie durch die engen Zwischenräume von Muskeln und Faszien hindurch.
Erhalten die Fibroblasten bei Bewegungsmangel zu wenig Impulse, werden die Faszien immer unflexibler — sie verkürzen. Das passiert, wenn du dich zu einseitig bewegst. Dadurch wird die Zwischenzellflüssigkeit nicht mehr ausreichend durch die engen Zwischenräume gedrückt. Die Zelle erhält nicht genügend Nährstoffe und der Abtransport der Abfallstoffe gerät ins Stocken.
Was hat das nun mit Wirbelsäule und Gelenken zu tun?
Ganz einfach: Du weißt nun, wie wichtig Bewegung ist. Doch wie sieht unser Alltag meist aus? Wir sitzen viel zu viel und sinken immer weiter in uns zusammen. Im Laufe des Tages fallen Oberarme und Schultern nach vorne und der Nacken überstreckt sich. Diese Haltung ist übrigens auch für Beschwerden wie Nackenschmerzen, Schiefhals oder Kopfschmerzen verantwortlich.
Die Knie sind dabei über viele Stunden angewinkelt. In dieser Haltung sitzen wir dann den ganzen Arbeitstag am Schreibtisch und schauen auf den Monitor. Wie geht der Tag weiter? Wir sitzen im Auto oder in der Bahn, um nach Hause zu fahren. Dort angekommen, kochen wir uns ein Abendessen, lesen ein Buch oder hängen die Wäsche auf. Du ahnst vermutlich, worauf wir hinaus wollen: Auch dabei hast du deine Arme häufig vor deinem Körper und nimmst im Rücken eine gekrümmte Haltung ein.

Die Ursache für Rückenschmerzen liegt vorne
Was passiert bei diesen alltäglichen Bewegungsabläufen? Die Muskeln und Faszien im Bereich von Bauch und Brust werden unnachgiebig, da sie nicht ausreichend in ihre volle Länge gestreckt werden. Sie „gewöhnen” sich an die gebeugte Position und entwickeln starke Zugkräfte nach vorne. Dem versuchen, die Rückenstrecker entgegenzuwirken, da sie unsere aufrechte Haltung bewahren möchten. Dafür sind sie aber nicht, wie oft angenommen wird, zu schwach — ganz im Gegenteil. Sie stehen praktisch permanent unter Spannung.
Die von ihnen ausgeübte Kraft nach hinten und der Zug der Bauch- und Brustmuskeln nach vorne bewirken in erster Linie eines: Einen viel zu starken Druck auf die Wirbelsäule und vor allem auf unsere Bandscheiben. Da ihnen ausreichend Entlastung fehlt, können sie sich auch nicht mehr genügend mit frischen Nährstoffen vollsaugen und die verbrauchten Abfallstoffe abgeben.
All diese Zusammenhänge erklärt dir Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht im Video noch einmal ganz genau.

Auch die Gelenke leiden unter den Zugkräften
Den Gelenken mangelt es ebenfalls an Bewegung. Davon ausgehend, dass alle Bewegungsmöglichkeiten unserer Gelenkwinkel 100 Prozent ergeben, nutzen wir heutzutage nur noch fünf bis zehn Prozent davon. Viel zu wenig also, um die Muskeln rund um unsere Gelenke ausreichend in alle möglichen Richtungen zu beugen und zu strecken. Das brauchen sie jedoch, um gesund zu bleiben.
Schauen wir uns das im Knie genauer an: Unser Alltag besteht hauptsächlich aus sitzen, stehen und laufen.
- Sitzen wir viel, verkürzt sich vor allem die Wadenmuskulatur.
- Im Stehen ist dieser vordere Oberschenkelmuskel (der Strecker des Knies) in seiner kürzesten Position. Den Muskeln und Faszien fehlt die extreme Streckung und sie verfilzen.
- Ähnlich ist es beim Gehen. Auch diese Bewegung folgt einem immer gleichen Muster, das die Faszien bei zu großen Einseitigkeiten schnell unnachgiebig werden lässt.
Die Knorpel benötigen aber alle Bewegungswinkel, damit sie überall gedrückt und entlastet werden. Ohne diese Bewegungen mangelt es den Knorpeln an genügend frischen Nährstoffen. Sie verhungern regelrecht.
Zusätzlich üben die verkürzten Muskeln und Faszien von Ober- und Unterschenkel einen enormen Druck auf das Gelenk aus, wodurch es unnatürlich stark verschleißt. Doch ist es zu spät, wenn das passiert ist? Ganz und gar nicht. Studien haben mittlerweile herausgefunden, dass sich auch Knorpel regenerieren kann.10) Das geschieht entweder, indem Stammzellen aus dem Knochenmark in den geschädigten Bereich wandern oder durch die Regeneration von zerstörtem Knorpel. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sich der Druck auf das Gelenk reduziert. Dabei helfen dir unsere Übungen, die den Spannungen entgegenwirken und so deine Gelenke entlasten.
Im Video erklärt dir Roland noch einmal im Detail, wie sich unser Alltag auf unser Knie auswirkt.

Alarmschmerz
Bandscheiben und Knorpel sind also starken Kräften ausgesetzt, die sie „verhungern” lassen. Erhalten sie nicht genügend Nährstoffe, verschleißen sie stärker, als es die eigenen Reparaturen des Körpers auffangen können. Dein Organismus versucht deshalb, dies zu verhindern, indem er einen Schmerz schaltet. Schmerzen sind also nichts anderes als Warnsignale. Deswegen bezeichnen wir sie als Alarmschmerzen.
Der dauerhafte Zug der überspannten Muskeln nach vorne und nach hinten ist eine permanente Gefahr für die Bandscheiben. Die Kräfte im Gewebe werden von Schmerzrezeptoren an der Knochenhaut gemessen, die ihre Mess-Ergebnisse ständig an das Gehirn weiterleiten. Sind sie zu hoch, schützt das Gehirn die Bandscheiben, indem es einen Schmerz in den bedrohten Rückenbereich sendet.
Dasselbe passiert auch bei Patienten in den oben genannten Risikoberufen, beispielsweise Handwerker oder Personen in der Kinderbetreuung. Diese Berufsgruppen bewegen sich zwar wesentlich mehr, aber eben auch zu einseitig. Arbeiten sie viel in vornübergebeugter Haltung, kommt es vor allem im Brustbereich zu einer Verkürzung von Muskeln und Faszien. Auf die zu starke Belastung der Bandscheiben reagiert der Körper mit Schmerz.
Meist kommt der Alarmschmerz nicht alleine, sondern es handelt sich um ein Zusammenspiel von Alarm- und Überlastungsschmerz. Letzterer entsteht, wie die Bezeichnung vermuten lässt, wenn Muskeln schlichtweg überlastet sind. Der Überlastungsschmerz äußert sich mit einem Brennen. Keiner dieser Schmerzen hat aber etwas mit Schädigungen zu tun. Bandscheiben und Knorpel haben nämlich gar keine Schmerzrezeptoren. Selbst ein fortschreitender Verschleiß sorgt nicht für den Schmerz – es sind die starken Spannungen.
Eine Einteilung in akut und chronisch spielt für uns übrigens keine Rolle. Chronische Schmerzen halten wir lediglich für Schmerzen, die bisher nicht richtig behandelt wurden. Unsere Übungen kannst du unabhängig von der Dauer deiner Beschwerden ausprobieren und damit der Ursache, den muskulär-faszialen Spannungen, gezielt entgegenwirken.
3.3 Vitamin-D-Mangel
Damit deine Knochen gesund bleiben, benötigen sie Kalzium. Das hast du vermutlich schon einmal gehört. Aber wusstest du auch, dass dafür Vitamin D besonders wichtig ist? Es sorgt dafür, dass wir ausreichend Kalzium aufnehmen können und unsere Zellen gut versorgt sind.
Ein Mangel an Vitamin D wird daher oft mit Osteochondrose in Verbindung gebracht. Fehlt das Vitamin, können sich Knochenmasse und -struktur abbauen. Auch Entzündungen, die ebenfalls eine Ursache für Osteochondrose sein können, treten bei einer Mangelversorgung mit Vitamin D vermehrt auf. Viele Patienten berichten außerdem von Knochenschmerzen.
Durch direkte Sonneneinstrahlung sind wir in der Lage, das Vitamin selbst zu bilden. Dafür benötigt dein Körper täglich etwa 15 Minuten in der Sonne, bestenfalls ohne Sonnencreme und bei nicht zu hoher Intensität der Sonne (wie in den Mittagsstunden). Du ahnst wahrscheinlich schon, wo das Problem liegt: Gerade in den Wintermonaten ist es unmöglich, jeden Tag ausreichend Sonne und somit Vitamin D zu tanken. Daher leiden in unseren Breiten viele Menschen unter diesem Mangel. Das kann sich auch auf das Immunsystem, die Psyche und die Wundheilung auswirken.
Testen kannst du deinen Vitamin-D-Spiegel, indem du deine Blutwerte überprüfen lässt. Nahrungsergänzungsmittel helfen dir außerdem, deinen Vitamin-D-Speicher wieder aufzufüllen. Diese Maßnahme werden dir nicht nur deine Knochen danken.
Ernährung und Osteochondrose: Ein oft unterschätzter Zusammenhang
Auch eine Übersäuerung kann zu einer Osteochondrose beitragen. Zu viel Fett und Zucker sorgen für ein Basendefizit in deinen Zellen, der Säure-Basen-Haushalt gerät aus dem Gleichgewicht. Um dies zu neutralisieren, zieht sich der Körper basische Mineralien wie Kalzium unter anderem aus den Knochen. Dadurch sind Knochen, Knorpel und Gelenke unterversorgt. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist daher unerlässlich. Wie sich ein übersäuerter Organismus noch äußert und welche Tipps du direkt ausprobieren kannst, erfährst du in unserem großen Spezial-Artikel zum Thema Übersäuerung.
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4. Behandlung von Osteochondrose
4.1 Die Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht
Du kennst nun die Übeltäter, die sowohl für deine Schmerzen als auch für die Verschleißerscheinungen von Bandscheiben und Gelenkknorpeln zuständig sind: überspannte Muskeln und Faszien. Was kannst du also dagegen tun? Ganz einfach: Die Spannungen lösen und die Überlastung der Bandscheiben aufheben. Dafür haben wir eine Schmerztherapie aus drei Bestandteilen entwickelt: Dehnen, Rollen und Drücken.

Engpass-Dehnungen
Mit unseren speziellen Dehnungen löst du deine Überspannungen gezielt auf. Wenn du dir unsere Übungen für den Rücken ansiehst, wirst du feststellen, dass wir hauptsächlich den Brust- und Bauchbereich aufdehnen – denn dort sitzen die stärksten Spannungen. Du musst vorne etwas tun, damit hinten der Schmerz verschwindet. Dehnst du bewusst in den Schmerz hinein, setzt du wichtige Veränderungsreize für deine Faszien. Dabei solltest du deinen Wohlfühlschmerz nicht überschreiten, also auf deiner individuellen Schmerzskala in einem Bereich bleiben, in dem du nicht verkrampfst, sondern mental und körperlich noch locker bleiben kannst.
Um ausreichend nachzugeben, brauchen die Faszien eine gewisse Zeit. Daher dauern unsere Dehnübungen länger als viele herkömmliche Dehnungen, nämlich eineinhalb bis zwei Minuten.
In der Dehnungs-Position hältst du auch Anspannungs-Elemente für einige Sekunden. Das sorgt für eine gesunde Kräftigung schwächerer Muskeln und ermöglicht dir, noch weiter in die Dehnung zu gehen.
Bei regelmäßiger Durchführung der Übungen erlangst du ein flexibleres Bindegewebe und reduzierst den Druck auf Bandscheiben oder Gelenkknorpel. Dadurch können deine Schmerzen immer mehr zurückgehen und du wirst wieder beweglicher.
Der Rückenretter: einfach drauflegen und fertig



Der Rückenretter: einfach drauflegen und genießen
Beim Üben mit dem Rückenretter bekämpfst du hohe muskulär-fasziale Spannungen in der Körpervorderseite. So setzt du an einer der häufigsten Ursachen von Rückenschmerzen an und kannst die Beschwerden reduzieren. Ohne Anstrengung und mit nur 2 Minuten täglich.

Faszien-Rollmassage
Hierbei rollst du deine Faszien professionell aus und drückst die Zwischenzellflüssigkeit durch die engen Zwischenräume. So können Ablagerungen leichter abtransportiert werden und die Zellen füllen sich mit frischen Nährstoffen. Das löst auch die Verklebungen der Faszien-Schichten, die dadurch besser gleiten können und entspannter arbeiten.
Außerdem aktivierst du durch das Rollen die Flimmerhärchen der Fibroblasten zur Produktion neuer Faszienfäden. Dein Bindegewebe wird dadurch wieder viel flexibler und du erlangst mehr Beweglichkeit.
Beachte aber Folgendes:
- Rolle sehr langsam.
- Halte den Druck konstant.
- Bleibe länger auf Stellen, die sehr empfindlich sind. Dort kannst du den Druck etwas verstärken.
- Rolle immer in Richtung deines Herzens. So berücksichtigst du den Lymphfluss und die Rückströmung deines Blutes.
Ob du dich erst dehnst oder mit der Faszien-Rollmassage anfängst, kannst du dir aussuchen. Wichtig ist nur, dass du wirklich regelmäßig übst. Speziell für Schmerzpatienten entwickelt, eignet sich unser Faszien-Rollmassage-Set perfekt für dein tägliches Faszien-Training.
(Light-)Osteopressur
Sind deine Schmerzen gerade zu stark, um überhaupt mit unseren Übungen anzufangen? Dann wende dich am besten an einen nach Liebscher & Bracht ausgebildeten Therapeuten in deiner Nähe. Er kann dir mit der Osteopressur meist sehr schnell helfen und dich auch bei der korrekten Ausführung unserer Übungen anleiten. Außerdem lässt sich schon bei der ersten Behandlung feststellen, welche Rolle muskulär-fasziale Überspannungen bei deiner Schmerzentstehung spielen.
Was passiert bei der Osteopressur? Durch das Drücken von speziellen Punkten direkt an der Knochenhaut deaktivieren sich die Rezeptoren, die für den Alarmschmerz sorgen. Dadurch kann der Schmerz sinken und du dich gleich viel beweglicher fühlen. Ein super Ausgangspunkt für die Durchführung unserer Übungen.
Als schnelle Soforthilfe kannst du außerdem unsere Light-Osteopressur anwenden. Extra dafür haben wir unseren Schmerzfrei-Drücker entwickelt, den du mit verschiedenen Aufsätzen auf dein individuelles Schmerzempfinden abstimmst. Drücke jeden Punkt nicht länger als zwei Minuten und nur so fest, dass du weiterhin ruhig atmest. Du kannst den Druck intensivieren, wenn die Empfindlichkeit nachlässt.
Du leidest an Osteochondrosis intervertebralis? In unserem Ratgeber findest du eine spezielle Light-Osteopressur für deinen Rücken.
4.2 Herkömmliche Behandlungsmöglichkeiten — Was hilft noch bei Osteochondrose?
Tabletten und Injektionen: Der Einsatz von Schmerzmitteln
Medikamente zur Schmerzlinderung, sei es durch Tabletten oder Injektionen, kommen in der Therapie von Osteochondrose häufig zum Einsatz. Auch muskelentspannende Mittel oder Entzündungshemmer werden oft angewendet. Dies ist in Ordnung, wenn du mal einen wichtigen Termin hast, den du schmerzfrei überstehen möchtest. Eine dauerhafte Lösung sind Schmerzmittel aber auf keinen Fall.
Erinnere dich zurück an den Alarmschmerz: Wenn er dich vor Schäden warnt, solltest du ihn besser nicht mit Spritzen und Pillen stummschalten. Nicht zuletzt haben Medikamente teilweise starke Nebenwirkungen, was ebenfalls gegen eine langfristige Einnahme spricht. Außerdem helfen sie dir nicht, dauerhaft schmerzfrei zu bleiben. Sie beseitigen nämlich nur den Schmerz als Symptom, nicht aber die Ursache.
Probiere daher einfach mal unsere Übungen aus. Sie wirken vielleicht nicht ganz so schnell wie eine Tablette, dafür aber langfristig — klingt doch gut, findest du nicht? Eine erste Schmerzlinderung wirst du wahrscheinlich schon nach der ersten Durchführung merken. Für ein dauerhaftes Ergebnis solltest du danach am Ball bleiben. Es lohnt sich — und zwar ganz ohne Nebenwirkungen.
Stützkorsett oder Orthesen
Im fortgeschrittenen Stadium einer Osteochondrosis intervertebralis wird Betroffenen manchmal zu einem Stützkorsett geraten. Das soll einer Instabilität der Wirbelsäule entgegenwirken. Bei Osteochondrosis dissecans versuchen einige Ärzte, die Knie ihrer Patienten mit Orthesen zu stützen, die das Gelenk mehr oder weniger ruhigstellen.
Genau genommen verfestigen sie dadurch jedoch die schädliche Schonhaltung von Wirbelsäule oder Gelenk.
Für den Körper ist dies natürlich angenehm, da er so den Schmerz umgeht und selbst nicht mehr aktiv werden muss. Eine langfristige Lösung stellen solche starren Hilfsmittel jedoch nicht dar. Auch hier gilt nämlich: Du schaltest nur das Symptom aus, während die Ursache bestehen bleibt und im Stillen weitere Probleme verursacht.

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Unsere Übungen helfen dir demgegenüber, Schonhaltungen gezielt aufzuheben. Am Anfang ist das vielleicht anstrengend, doch Durchhalten lohnt sich. Bleibst du konsequent, kannst du sowohl die Schonhaltung als auch die Schmerzen loswerden.
Physiotherapeutische Maßnahmen
Physiotherapie beziehungsweise Krankengymnastik oder auch Rückenschule wird häufig zur Therapie der Osteochondrose angewendet. Dabei spielt die Kräftigung der Muskulatur eine tragende Rolle.
Wir empfehlen dir, allerdings deine Muskeln nicht einseitig zu trainieren, also bei Rückenschmerzen kein reines Rückentraining zu beginnen.
Dass dies für eine Entlastung der Wirbelsäule sorgt, ist wie gesagt ein Trugschluss. Stärkst du nur deine Rückenmuskulatur, aber gehst nicht gegen die muskulär-faszialen Spannungen vor, entlastest du deine Wirbel und Bandscheiben keinen Millimeter. Im Gegenteil, die Zugkräfte können sogar noch größer werden. Daher ist eines wichtig: Bewege dich nicht zu einseitig, sondern sorge mit unseren Übungen immer für einen Ausgleich.
Außerdem solltest du noch etwas beachten: Mit reiner Muskelkräftigung beseitigst du erneut nicht die Ursache! Das gilt auch für Massagen, Elektrotherapie (therapeutische Anwendung mit Strom) oder Wärme. Wenn du merkst, dass dir Massagen oder Wärmeanwendungen guttun, musst du darauf natürlich nicht verzichten. Kombiniere sie dann einfach mit unseren Übungen und du bist auf der sicheren Seite.
Bandscheibenprothese und Knorpeltransplantat — Helfen operative Verfahren gegen Schmerzen?
Bei einer Untersuchung fertigt der Arzt für die Diagnose zunächst ein Röntgenbild und anschließend ein MRT (Magnetresonanztomografie) an.

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Liegt laut Röntgenaufnahme eine Osteochondrosis intervertebralis vor, rät er dir, je nach Stadium der Krankheit, womöglich zu einer Bandscheibenoperation. Es gibt verschiedene Verfahren, zum Beispiel das Entfernen überschüssiger Knochen- und Knorpel-Teilchen. Auch der Einsatz einer Bandscheibenprothese (einer künstlichen Bandscheibe) ist bei fortgeschrittenem Bandscheibenverschleiß möglich. Außerdem können einzelne Segmente der Wirbelsäule zur Stabilisierung versteift werden. Nach einer Versteifungsoperation (Spondylodese) sind Bewegungen im versteiften Wirbelsäulenabschnitt nicht mehr möglich.
Bei einer Osteochondrosis dissecans wird nach Röntgen und MRT oft eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) durchgeführt, um eine vorhandene Gelenkmaus zu entfernen. Auch Knorpeltransplantationen kommen vor, in deren Verlauf abgestorbenes Gewebe durch neuen Knorpel ersetzt wird.
Eine Operation sollte gut überlegt sein. Sie ist mit langen Aufenthalten in einer Klinik, mehrwöchiger Reha und zeitaufwändigen physiotherapeutischen Maßnahmen verbunden. Natürlich gibt es Eingriffe, die sich nicht vermeiden lassen. Oft wird jedoch nur operiert, weil der Patient Schmerzen hat. Die Schmerzen können nach der OP einige Zeit verschwinden, kehren bei vielen aber zurück.
Unsere einfache Erklärung: Die Narkose sorgt durch komplette Muskelentspannung dafür, dass viele Patienten zunächst schmerzfrei sind. Hier passiert also etwas Ähnliches wie bei unserer Osteopressur. Gleichst du nach einer OP aber einseitige Bewegungsmuster nicht aus, erhöhen sich die Spannungen mit der Zeit wieder – so lange, bis dein Körper erneut einen Alarmschmerz losschickt.
Die überspannten Muskeln und Faszien — die häufigste Ursache für den Schmerz — kann auf Röntgenbild und Magnetresonanztomographie gar nicht abgebildet werden. Dies solltest du bei der Wahl deiner Therapie ebenfalls bedenken.
Die besten Übungen und Tipps bei Osteochondrose
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5. Übungen bei Osteochondrose
Im Video zeigen dir Roland und Ina drei Übungen für deine Wirbelsäule, die du im Stehen durchführen kannst. Anschließend gibt es noch eine Faszien-Rollmassage. Das hilft dir, muskulär-fasziale Spannungen gezielt aufzulösen und damit extrem wirkungsvoll gegen eine Osteochondrose intervertebralis vorzugehen.

Wir haben dir die Übungen hier noch einmal ausführlich beschrieben. Darunter findest du eine Checkliste mit wichtigen Hinweisen zur Durchführung unserer Übungen. Lies sie dir bitte vor dem Start durch, wenn du unsere Übungen noch nicht kennst.
Du leidest unter Osteochondrose im Knie? Kein Problem, auch dafür haben wir dir in unserem kostenfreien Ratgeber spezielle Übungen zusammengestellt. Für deinen Rücken findest du darin übrigens als Bonus-Übung eine Light-Osteopressur zur schnellen Selbsthilfe.

Übung 1: Nach hinten lehnen
- Lege deine Hände an den unteren Teil deines Gesäßes. Schiebe nun deine Leisten immer weiter nach vorne, während deine Bauchmuskeln das Schambein nach oben ziehen. Lehne dich nach hinten und halte deinen Kopf erst einmal gerade. Du erreichst so von unten nach oben eine Überstreckung der Wirbelsäule.
Solltest du merken, dass du etwas wackelig stehst, kannst du dich während der Übung ruhig an einem stabilen Tisch oder einem Stuhl festhalten.
- Öffne anschließend deine Schultern, sodass du auch deine Brustwirbelsäule überstreckst. Ziehe dabei dein Kinn nach hinten.
- Überstrecke nun auch deinen Kopf, indem du ihn langsam nach hinten runterfallen lässt. Dein Oberkörper sollte jetzt einen gleichmäßigen Bogen bilden.
- Atme tief ein und wieder aus. Steigere die Dehnung bei jedem Ausatmen und schiebe deine Leisten noch weiter nach vorne.
- Komme nun langsam aus der Dehnungs-Position: zuerst mit dem Kopf, dann mit der Brustwirbelsäule und zum Schluss mit der Lendenwirbelsäule.
- Mache ein Hohlkreuz, sobald du dich ganz aufgerichtet hast, und beuge dich nach vorne, indem du die Hüften abknickst. Bleibe dabei zunächst im Hohlkreuz und fahre mit deinen Händen deine Oberschenkel entlang. Löse dich langsam aus dem Hohlkreuz. Lasse deine Hände immer weiter nach unten wandern, bis du eine Rundung der ganzen Wirbelsäule erreicht hast. Ziehe zum Schluss deinen Kopf nach vorne unten. Lege dafür am besten eine Hand an den Hinterkopf und drücke dein Kinn in Richtung Brustbein. So erreichst du eine Dehnung des gesamten Rückens bis zu deiner Halswirbelsäule. Löse dich langsam aus dieser Position und richte dich wieder auf.
Der Rückenretter: einfach drauflegen und fertig



Der Rückenretter: einfach drauflegen und genießen
Beim Üben mit dem Rückenretter bekämpfst du hohe muskulär-fasziale Spannungen in der Körpervorderseite. So setzt du an einer der häufigsten Ursachen von Rückenschmerzen an und kannst die Beschwerden reduzieren. Ohne Anstrengung und mit nur 2 Minuten täglich.

Übung 2: Zur Seite beugen
- Nimm zuerst deinen rechten Arm nach oben und beuge ihn über deinen Kopf nach links. Schiebe deine rechte Hüfte so weit wie möglich nach rechts und beuge deinen Oberkörper nach links. Lasse deine linke Hand dabei an deinem linken Bein nach unten gleiten. So erwirkst du eine Dehnung über Hüfte und Flanke.
Wichtig ist, dass du diese Achse beibehältst und deinen Körper nicht nach vorne oder hinten beugst.
- Jetzt kannst du auch deinen Kopf immer weiter zur Seite neigen. Lasse ihn dabei gerade (schaue nach vorne) und verdrehe deine Halswirbelsäule nicht seitlich. Kopf und Arm ziehen nun nach links.
- Atme auch bei dieser Übung tief ein und aus und steigere in der Ausatmung die Dehnung, sobald du die endgültige Dehnungs-Position erreicht hast. So öffnest du deine Seite immer mehr und machst deine Wirbelsäule beweglicher.
- Richte dich langsam auf und dehne anschließend die andere Seite in genau den gleichen Schritten.

Übung 3: Seitlich nach hinten drehen
- Hebe deine Arme so an, dass sie mit deinen Schultern eine gerade Linie bilden (180 Grad). Dein Brustkorb ist geöffnet.
- Dann drehe deinen Kopf zu deiner linken Hand.
- Jetzt kannst du auch deinen Oberkörper langsam und behutsam nach links in die Rotation bringen, bis du einen Dehnungs-Schmerz wahrnimmst. Deine Hüfte muss dabei aber gerade stehen bleiben.
- Atme tief ein und aus und drehe dich bei jeder Ausatmung noch weiter nach links.
- Komme langsam zurück nach vorne. Anschließend machst du die gleiche Abfolge nach rechts.
- Hast du alle Schritte auch zur rechten Seite durchgeführt, richte dich langsam wieder nach vorne aus und lasse deine Arme locker hängen.
Du hast nun alle Hauptrichtungen abgedeckt, die deine Wirbelsäule einnehmen kann, und deine Bandscheiben super entlastet. Entspannt geht es jetzt mit einer Faszien-Rollmassage weiter.

Faszien-Rollmassage für die Wirbelsäule
Wir empfehlen dir, diese Faszien-Rollmassage mit unserer Medi-Rolle durchzuführen. Ihre umlaufenden Rille mit Flankenintensivierung schont die Dornfortsätze deiner Wirbelsäule und garantiert zugleich ein optimales Anschieben der Zwischenzellflüssigkeit im Gewebe.
Setze dich zunächst auf die Rolle, sodass sie sich auf Höhe deines Steißbeins befindet. Nun rollst du langsam mit der Rolle nach oben in Richtung Kopf. Bringe dabei möglichst viel Gewicht auf die Rolle. Sei vorsichtig, wenn du etwa bei deinen Schultern angekommen bist, sodass du nicht ruckartig von der Rolle herunterrollst.
Rolle nicht hin und her, sondern nur in eine Richtung. Du kannst die Rollmassage aber natürlich mehrfach hintereinander ausüben.

Und zum Abschluss: Faszien-Rollmassage für die Halswirbelsäule
Im Liegen kannst du Lenden- und Brustwirbelsäule optimal abrollen. Damit deine ganze Wirbelsäule versorgt ist, darf die Halswirbelsäule natürlich nicht fehlen. Setze dich dafür aufrecht hin und nimm die Medi-Rolle in beide Hände. Beginne dort, wo dein Schädelknochen endet, und rolle deinen Hals entlang immer weiter nach unten. Drücke die Rolle mit möglichst viel Kraft an die HWS an. Bewege sie langsam abwärts, so weit es geht in Richtung deiner Schulterblätter.
Checkliste für die Liebscher & Bracht Übungen®
Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.
- Übe immer in der richtigen Intensität und im Zweifelsfall lieber mit etwas geringerer Intensität. Du spürst dabei einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen. Der Dehnungsschmerz ist deutlich, fühlt sich aber nicht brennend, pulsierend oder scharf an.
- Bewege dich bei den Übungen so, dass du deinen Körper zu jedem Zeitpunkt beobachten und einschätzen kannst. Sei beispielsweise sehr achtsam, wenn du abrutschen oder das Gleichgewicht verlieren könntest. Bewege dich bei Liebscher & Bracht Übungen® grundsätzlich sehr langsam.
- Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Liebscher & Bracht Übungen® nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen.
- Führe an 6 Tagen pro Woche die Übung mindestens einmal täglich aus. Für jeden Übungsschritt solltest du 2 bis 2,5 Minuten investieren. Bist du schon geübter, baue nach und nach auch das Gegenspannen und das aktive Dehnen ein. So kannst du die Liebscher & Bracht Übungen® deutlich intensivieren.
- Benutze professionelle Hilfsmittel für deine Liebscher & Bracht Übungen®. Unsere Hilfsmittel wie Rücken-, Kiefer-, Schulter-, Knie- oder Nackenretter unterstützen Menschen dabei, die Liebscher & Bracht Übungen® noch effektiver durchzuführen und sich damit noch besser selbstständig bei Schmerzen helfen zu können. Andere Hilfsmittel eignen sich zwar auch, erzielen möglicherweise aber nicht den Erfolg, den du dir wünschst.
- Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser geht, pausiere aber bitte für einen oder zwei Tage und steigere dich erneut langsam. Sollten die Übungen über mehrere Wochen hinweg keine Besserung erbringen, suche einen Liebscher & Bracht Therapeuten auf oder hole dir ärztlichen Rat.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Übungen!
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Über diesen Artikel

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Therapeuten-Review:
Petra Müller
Zertifizierte Liebscher & Bracht- Therapeutin
Veröffentlicht am: 15.05.2020 | Letzte Aktualisierung: 20.03.2023

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Therapeuten-Review:
Petra Müller
Zertifizierte Liebscher & Bracht- Therapeutin
Veröffentlicht am: 15.05.2020
Letzte Aktualisierung: 20.03.2023
Quellen & Studien
- ↑1,↑8 DAK-Gesundheitsreport 2018 (zuletzt abgerufen am 12.05.2020).
- ↑2 Hierholzer, G.; Kunze, G.; Peters, D. (Hrsg.): Kontaktallergie und Trauma. Neue Berufskrankheiten Nr. 2108 bis 2110. Widerspruchsverfahren und Qualitätssicherung. Berlin Heidelberg 1994.
- ↑3,↑9 Hempfling, H.: Osteochondrosis dissecans — Schadenanlage oder Unfallfolge? Begutachtung osteochondraler Schäden am oberen Sprunggelenk. In: Orthopädie und Rheuma 3 (2012), S. 28–32.
- ↑4,↑7 Plath, J.E.; Lenich, A.; Imhoff, A.B.; Vogt, S.: M. Panner und Osteochondrosis dissecans. Was wie behandeln? In: Obere Extremität 8 (2013), S. 16–21.
- ↑5 Al Kaissi, A.; Laccone, F.; Karner, C.; Ganger, R.; Klaushofer, K.; Grill, F.: Hüftdysplasie und Morbus Scheuermann bei einem Mädchen mit Typ-II-Kollagenopathie. In: Der Orthopäde 11 (2013), S. 963–968.
- ↑6 Strobl, W.M.: Diagnostik und Therapie des Morbus Perthes. In: Monatsschrift Kinderheilkunde 4 (2020), S. 363-375.
- ↑10 Intema, F.; Van Roermund, P.M.; Marijnissen, A.C.; Cotofana, S.; Eckstein, F.; Castelein, R.M.; Bijlsma, J.W.; Mastbergen, S.C.; Lafeber, F.P.: „Tissue structure modification in knee osteoarthritis by use of joint distraction: an open 1-year pilot study.“ In: Annals of the Rheumatic Diseases 70 (2011), S. 1441-1446.
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