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Plattfuß – das hilft bei Schmerzen durch eine flach aufliegende Fusssohle

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & Bestseller-Autor
Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter
Sie nennen dich Plattfuß? Doch eigentlich möchtest du gar nicht denselben Spitznamen tragen wie Bud Spencer in der gleichnamigen Filmreihe und hast außerdem Schmerzen? Dann kannst du deinen Plattfüßen jetzt mit ganz einfachen Übungen entgegenwirken. Auf Bud Spencers Spuren in Afrika oder am Nil kannst du danach ja immer noch wandeln – und zwar mit völlig gesunden Füßen.
Was aber ist ein Plattfuß genau? Mit Bud Spencer hat er jedenfalls nicht wirklich etwas zu tun. Es handelt sich um eine Fußfehlstellung, bei der sich das sogenannte Längsgewölbe immer weiter absenkt. Im fortgeschrittenen Stadium liegt die Fußsohle platt auf dem Boden auf. Diese Erkrankung kann angeboren oder erworben sein, der Begriff Knick-Senkfuß wird synonym verwendet.
Du bist dir noch gar nicht sicher, ob du überhaupt Plattfüße hast? Hier kannst du es selbst testen.
Schmerzen am Innenknöchel oder am Fußinnenrand gelten als typische Symptome eines Plattfußes. Auch generelle Fußschmerzen und Ermüdung bei Gehstrecken, die vorher nie ein Problem waren, sind mögliche Anzeichen. Die Behandlung unterscheidet sich herkömmlicherweise je nach Schweregrad der Erkrankung und der vermuteten Ursache.
Anders bei uns: Unsere Erfahrung zeigt nämlich, dass du mit regelmäßigem Dehnen eine Verbesserung deiner Beschwerden erreichen kannst – unabhängig davon, wie stark dein Plattfuß ausgeprägt ist. Welche Übungen sich dafür besonders gut eignen, siehst du weiter unten.

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

© Samuel Cohen | shutterstock.com
1. Alles Wichtige über den Plattfuß
Kurz & Knapp
- Bei einem Plattfuß kommt es zum Absinken des Längsgewölbes des Fußes.
- Außerdem knickt der Fuß nach innen, weshalb der Begriff Knick-Senkfuß synonym verwendet wird.
- Mediziner unterteilen den Plattfuß in eine angeborene und eine erworbene Form.
- Schmerzen bei Belastung des Fußes und beim Gehen sind typisch. Auch eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten und Schwellungen können auftreten.
- Den Plattfuß erkennst du am typischen Fußabdruck — die ganze Fußsohle liegt auf dem Boden auf.
Du interessierst dich eher für die Ursachen dieser Fußfehlstellung? Dann lies direkt in Kapitel 2 weiter.
Wie definiert sich ein Plattfuß (lateinisch: pes planus)?
- Es handelt sich dabei um eine zunehmende Abflachung des Längsgewölbes des Fußes, bis schließlich die ganze Fußsohle auf dem Boden aufliegt.1)
- Der Rückfuß knickt nach innen und das Fußlängsgewölbe sinkt nach unten – daher findet man als Bezeichnung für den Plattfuß auch oft den Begriff Knick-Senkfuß.
Theoretisch können auch nur ein Knick- oder ein Senkfuß vorliegen. Meist treten sie aber in Kombination auf.
- Je weiter der Plattfuß fortgeschritten ist, desto deutlicher tritt der innere Fußknöchel hervor.

© BlueRingMedia | shutterstock.com (bearbeitet)
Knochen
Füße gliedern sich anatomisch in drei knöcherne Abschnitte:
- Fußwurzel (auch als Rückfuß bezeichnet): Die Fußwurzel besteht unter anderem aus den Fußwurzelknochen Fersenbein, Würfelbein und Sprungbein. Durch das Sprunggelenk ist sie mit dem Unterschenkel (Wadenbein und Schienbein) verbunden.
- Mittelfuß: Insgesamt fünf nebeneinander liegende längere Knochen bilden den Mittelfuß.
- Zehen (auch als Vorfuß bezeichnet): Zum Vorfuß gehören die fünf Zehen jedes Fußes.
Weiterhin unterteilt sich der Fuß in die Fußsohle und den Fußrücken. Die Fußsohle ist die Unter-, der Fußrücken die Oberseite des Fußes.

© Aksanaku | shutterstock.com (bearbeitet)
Fußgewölbe
Es gibt nicht nur das oben genannte Längs-, sondern auch das Quergewölbe. Beide dienen der Gewichtsverteilung sowie der Stoßdämpfung. Ein gesunder Fuß liegt also nicht mit der gesamten Fußsohle auf dem Boden auf.
- Das Längsgewölbe (siehe Grafik mit Blick auf die Fußsohle) verläuft von vorne nach hinten und unterteilt sich in das stärker ausgeprägte mediale Längsgewölbe an der Innenseite des Fußes sowie das ohnehin leicht auf den Boden aufliegende laterale Längsgewölbe am Fußaußenrand. Bei einem Plattfuß sinkt das gesamte Fußlängsgewölbe ab.
- Das Quergewölbe befindet quer zum Längsgewölbe auf Höhe des Mittelfußknochens.
1.2 Verschiedene Formen von Plattfüßen
Zwei Formen von Plattfüßen werden in der Medizin unterschieden:
- Der angeborene Plattfuß (auch Tintenlöscherfuß, da die Form der Fußsohle an einen früher benutzten Tintenlöscher erinnert) ist bereits bei dem betroffenen Säugling erkennbar. In diesem Fall solltest du euren Kinderarzt aufsuchen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
- Der erworbene Plattfuß tritt sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auf. Im Kindesalter kann er sich von selbst verwachsen und benötigt nicht immer eine Behandlung. X-Beine, die in der Entwicklung ganz normal sind, können beispielsweise Plattfüße nach sich ziehen.
Oft sind übrigens Frauen ab dem 40. Lebensjahr betroffen — sie erkranken bis zu dreimal häufiger als Männer. Als Gründe hierfür gelten die weibliche Schuhmode, die oft enger ist als die der Männer, sowie ein schwächeres Bindegewebe. Beides musst du als Frau aber nicht einfach so hinnehmen — mehr dazu findest du in Kapitel 2 zu den Ursachen eines Plattfußes.
Der erworbene Plattfuß unterteilt sich in weitere Formen, abhängig von seiner Ursache.
-
- Ein entzündlicher Plattfuß entsteht durch eine permanente Dauerbelastung. Langes und häufiges Stehen gilt als Ursache.
- Ein posttraumatischer Plattfuß tritt nach einer Verletzung auf, oftmals in Folge eines Fersenbeinbruchs.
- Rheumatische Erkrankungen können ebenfalls mit einem Plattfuß in Zusammenhang stehen. Alles zum Thema Rheuma kannst du in unserem großen Schmerzlexikon-Artikel nachlesen.
1.3 Symptome
Der Plattfuß kann eine Vielzahl von Beschwerden mit sich bringen. Typische Symptome sind:
- Schmerzen bei Belastung des Fußes,
- Schmerzen am Innenrand des Fußes, am Innenknöchel und manchmal sogar bis in den Unterschenkel,
- eingeschränkte Beweglichkeit im Fuß sowie
- Beschwerden (Ermüdung/Schmerzen) nach Gehstrecken, die zuvor nie Probleme bereitet haben.
- Ist die Fehlstellung stark fortgeschritten, können außerdem Knieschmerzen oder Hüftschmerzen auftreten.
- Mit der Zeit kommt es durch das Abkippen des Fußes nach innen zu einer Schwellung am Innenknöchel.2)
- In seltenen Fällen und bei einer sehr ausgeprägten Fehlstellung sind auch Schmerzen am Außenknöchel möglich.3)
- Plattfüße zeigen beim Gehen häufig nach außen.
1.4 Plattfuß erkennen – dein Selbsttest für zuhause
Je fortgeschrittener das Stadium eines Plattfußes, umso mehr sinkt das Fußlängsgewölbe ab — bei einer maximalen Ausprägung liegt die Fußsohle vollständig auf dem Boden auf. Du kannst deshalb ganz einfach selbst überprüfen, ob du möglicherweise an einem Plattfuß leidest.

© Olga Bolbot | shutterstock.com (bearbeitet)
- Typischerweise zeigt sich dann ein unverwechselbarer Fußabdruck: Bei einer gesunden Fußform ist das Längsgewölbe gut sichtbar. Es bildet in der Mitte des Fußes eine Lücke, sodass nicht der gesamte Fuß aufliegt. Erkennst du die komplette Fußsohle im Fußabdruck, ist das ein eindeutiger Hinweis auf einen Plattfuß. Du identifizierst ihn zum Beispiel im Sand oder auch zuhause mit nassen Füßen auf dunklen Fliesen.
- Wirf außerdem einen Blick auf die Schuhe, die du am häufigsten trägst: Ist die Schuhsohle am Innenrand (und in Richtung Ferse) stark abgenutzt? Auch das lässt auf einen Plattfuß schließen, da die Fußinnenseite in diesem Fall durch das Abkippen des Rückfußes beziehungsweise der Fußwurzelknochen stärker belastet wird.
- Stelle dich mit einem Bein auf die Zehenspitzen. Bei einem Plattfuß ist das eingeschränkt bis gar nicht mehr möglich und kann außerdem sehr schmerzhaft sein.4) Solltest du besorgt sein, das Gleichgewicht zu verlieren, halte dich lieber an einem Stuhl oder ähnlichem fest. Es geht in erster Linie nicht darum, ob du die Balance halten kannst, sondern ob dir diese Bewegung überhaupt möglich ist.
Eines oder mehrere dieser Anzeichen treffen bei dir zu? Dann probier unbedingt unsere Dehnübungen aus. Sie können dir helfen, deine Schmerzen zu lindern und eine weitere Absenkung des Fußlängsgewölbes aufzuhalten. Außerdem ist es möglich, dass sich die Fußfehlstellung immer weiter zurückbildet, was je nach Ausprägung deiner Plattfüße allerdings mehrere Wochen oder Monate dauern kann. Geduld und regelmäßiges Üben werden sich aber ganz bestimmt bezahlt machen.
1.5 Weitere Fußfehlstellungen
Neben dem Plattfuß (beziehungsweise Knick-Senkfuß) können zahlreiche weitere Fußfehlstellungen auftreten. Oft ergeben sich Kombinationen aus verschiedenen Fehlstellungen. Mediziner gehen davon aus, dass nur etwa 20 Prozent der Deutschen komplett gesunde Füße haben. Hier findest du eine Übersicht über häufige Fehlbildungen in den Füßen:
- Spreizfuß: Diese Erkrankung betrifft nicht das Längs-, sondern das Quergewölbe. Es sinkt nach unten, was dafür sorgt, dass sich die Mittelfußknochen auseinander bewegen. Der Fuß wird breiter. Ein Spreizfuß kann zu einem Plattfuß führen. Außerdem steht er oft mit einem Hallux valgus in Zusammenhang.
- Senkfuß: Dabei handelt es sich um die Abflachung Längsgewölbes. Knickt der Fuß auch noch nach innen (Knickfuß), sodass die Fußsohle auf dem Boden aufliegt, entsteht der bereits beschriebene Plattfuß.
- Knickfuß: Dabei handelt es sich um das Abkippen des Fußes. Der Rückfuß (bestehend unter anderem aus Fersenbein und Sprungbein sowie den weiteren Fußwurzelknochen) knickt so nach innen, dass der Fußinnenrand stärker belastet wird Vom Knickfuß zu einem Plattfuß (Knick-Senkfuß) dauert es dann oft nicht mehr lang.5) Die Kombination Knick-Senkfuß (Plattfuß) geht übrigens oft mit X-Beinen einher.
Ein Knick-Senk-Spreizfuß ist ebenfalls eine häufige Fußfehlstellung. Sie wird umgangssprachlich manchmal auch als Plattfuß bezeichnet.
- Sichelfuß: Bei dieser Fehlstellung dreht sich der Vorfuß sichelförmig nach innen. Das bedeutet, dass die Zehen zum anderen Fuß hin gebogen sind.
- Hohlfuß: Bei einem Hohlfuß ist das Längsgewölbe zu stark ausgeprägt, sodass der Fuß kaum noch auf dem Boden aufliegt. Betroffene laufen fast ausschließlich auf dem Fußaußenrand, der Fußrücken ist meistens stark gewölbt.
- Spitzfuß: Bei einem Spitzfuß setzt der Betroffene die Ferse beim Gehen nicht auf den Boden auf — er läuft mehr oder weniger ausschließlich auf den Zehenspitzen. Dadurch kann sich die Achillessehne stark verkürzen.
- Klumpfuß: Der Klumpfuß ist eine Kombination verschiedener Deformitäten: Sichel-, Spitz- und Hohlfuß. Außerdem zeigt oft die Fußsohle nach innen, der Fuß ist verdreht und die Fußform verändert sich. Dadurch können auch die Unterschenkel deformiert sein. Ein Klumpfuß ist meistens angeboren.
Sichel-, Hohl- oder Spitzfuß? Genau wie beim Knick- oder Senkfuß (oder eben dem Plattfuß als Kombination daraus) kannst du unsere Übungen gerne ausprobieren. Vor allem bei leichteren Formen können sie dir wahrscheinlich gegen deine Schmerzen helfen und bestenfalls der Deformation entgegenwirken.
Besprich aber dennoch vorher mit deinem Arzt, ob sich die Übungen eignen, insbesondere wenn du unter einer schweren Fußfehlstellung leidest. Das Gleiche gilt bei einem Klumpfuß: Beginne, nach Rücksprache mit einem Mediziner, langsam und vorsichtig mit den Übungen. Meist ist diese Krankheit aber ohnehin angeboren und tritt nur selten erst im Erwachsenenalter auf. Solltest du bei deinem Kind eine auffällige Fußform feststellen, suche zunächst einen Kinderarzt auf.
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2. Ursachen: So entsteht ein Plattfuß
Kurz & Knapp
- Eine untrainierte Muskulatur im Fuß sowie eine schwache Tibialis-posterior-Sehne (T-Sehne), die im Fuß verläuft, gelten als häufige Gründe für einen Plattfuß.
- Als weitere Ursachen werden Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht und die Einnahme von Kortison genannt.
- Unsere mehr als 30-jährige Erfahrung in der Schmerztherapie zeigt jedoch, dass meist Muskeln und Faszien die wahre Ursache sind. Durch einseitige Bewegungsmuster im Alltag sind sie schlichtweg „verkürzt“, überspannt und im Falle des Fasziengewebes verklebt. Die dadurch entstehenden Zugkräfte sorgen für die Beschwerden.
- Auch zu enge Schuhe können die Entstehung eines Plattfußes fördern. Barfußlaufen ist daher eine gute Abwechslung und gesund für deine Füße.
- Noch mehr Tipps zur Behandlung findest du in Kapitel 3.
Als häufige Ursache für einen erworbenen Plattfuß werden in der Fachliteratur eine untrainierte Fußmuskulatur sowie eine geschwächte Tibialis-posterior-Sehne (T-Sehne) genannt. Allerdings kann er nicht ausschließlich auf diese Sehne zurückgeführt werden.6) Um das besser zu verstehen, schauen wir uns einmal an, wo sich diese Sehne genau befindet:
2.1 Die T-Sehne
Dafür blicken wir zunächst auf den Muskel, an dem diese Sehne ansetzt. Es handelt sich dabei um den hinteren Schienbeinmuskel (Musculus tibialis posterior), der dafür sorgt, dass wir unseren Fuß hoch und runter bewegen können (zum Beispiel beim Autofahren auf dem Gaspedal). Auch beim Abrollen des Fußes spielt er eine wichtige Rolle.
Gemeinsam mit der zugehörigen Tibialis-posterior-Sehne stabilisiert er das Längsgewölbe.7)

© Aksanaku | shutterstock.com (bearbeitet)
2.2 Schwache Muskeln und Sehnen = Plattfuß?
Doch sind untrainierte Muskeln und schwache Sehnen wirklich der Grund für einen Plattfuß? Oder gibt es nicht eine tiefer liegende Ursache, warum die Tibialis-posterior-Sehne mit der Zeit so sehr verschleißt, dass sie das Längsgewölbe einfach nicht mehr halten kann?
Ein natürlicher Verschleiß von Sehnen, Bändern oder auch Gelenken ist bis zu einem gewissen Grad normal – Reparaturkräfte des Körpers sorgen dafür, dass verschlissenes Gewebe neu aufgebaut wird. Sind die Spannungszustände jedoch zu hoch und der Verschleiß dadurch unnatürlich stark, kommen unsere Reparaturmechanismen nicht mehr hinterher.
Eine untrainierte Muskulatur ist also nicht das eigentliche Problem, sondern ein überspanntes muskulär-fasziales Gewebe im Bereich von Fuß und unterem Bein.
Was passiert hier? Normalerweise sind unsere Füße dafür ausgelegt, sich in alle möglichen Richtungen zu drehen. Das heißt, du kannst mit ihnen barfuß über unebenes Gelände, am Strand oder im Wald gehen, dabei hoch und runter laufen, durch Kuhlen und über Erhebungen. Exakt dafür sind unsere Füße geschaffen, da sie sich all diesen Untergründen flexibel anpassen können.
Doch wenn du überlegst, wie oft du im Alltag barfuß unterwegs bist und das auf Böden, die nicht glatt und eben sind, erkennst du bestimmt schon das Problem: Wir nutzen unsere Füße viel zu einseitig, stecken sie stundenlang in enge Schuhe und schöpfen ihre vollen Bewegungsmöglichkeiten nicht mal annähernd aus. Kurze Strecken auf ebenen Untergründen sind mittlerweile für die meisten von uns zur Realität geworden.
Deine Muskeln und Faszien werden dadurch nicht mehr regelmäßig in alle möglichen Richtungen auf ihre volle Länge gedehnt. Als Folge „verkürzen“ sie immer mehr, wenn du deine einseitigen Bewegungen nicht gezielt ausgleichst.
Moment, was sind denn Faszien?
Faszien sind der elastische Teil des Bindegewebes und verleihen unserem Körper gleichzeitig eine Menge Stabilität. Muskeln und auch alle inneren Organe werden von einer Faszienschicht umhüllt. Faszien bestehen hauptsächlich aus Wasser. Auch deshalb sind sie so dehnbar, dass sie jede unserer Bewegungen problemlos mitmachen. Um ihre volle Flexibilität beizubehalten, benötigen sie jedoch vielfältige Bewegungen – sonst verkleben sie und das Fasziengewebe wird immer unnachgiebiger. Wir sprechen hier auch von unphysiologischen Verkürzungen der Faszie und zugehörigen Muskeln.
Was geschieht, wenn Muskeln und Faszien verkürzen?
Unsere einseitigen Bewegungen beeinflussen das Gewebe. Muskeln und Faszien „gewöhnen” sich gewissermaßen an unsere häufigsten Bewegungsabläufe und verkürzen dadurch. Sitzt du beispielsweise viel, befinden sich die Muskelfasern deiner Wadenmuskulatur permanent in ihrer kürzesten Position, da du die meiste Zeit des Tages mit angewinkelten Beinen verbringst. Auch bei der Mehrzahl der Patienten mit Plattfüßen sind die Wadenmuskeln verkürzt.8) Solche Verkürzungen erhöhen schließlich die Spannungsverhältnisse im Gewebe und die Zugkräfte, mit denen zum Beispiel an Sehnen gezogen wird.
Genau das verursacht irgendwann den übergroßen Verschleiß und die Schmerzen. Der Schmerz ist dabei nichts anderes als ein Alarmsignal, das dir signalisieren soll: Achtung, die Zugkräfte sind viel zu hoch, du könntest einen Schaden davon tragen. Wir nennen diese Schmerzen daher Alarmschmerzen. Meistens treten sie in Verbindung mit Überlastungsschmerzen auf, die aufgrund hoher und ständig andauernder Beanspruchungen entstehen.
2.3 Unpassendes Schuhwerk?
Unpassende Schuhe werden aus gutem Grund oft mit Plattfüßen in Verbindung gebracht. Wir tragen unsere Schuhe oft von morgens bis abends — je enger sie sind, desto weniger Entfaltungsmöglichkeiten hat der Fuß. Daher solltest du darauf achten, dass deine Schuhe deine Füße nicht zu sehr einschnüren.
Im Video mit den Übungen weiter unten rät dir Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht: Kaufe deine nächsten Joggingschuhe eine halbe Nummer größer, um deinen Füßen mehr Platz zu gönnen. Wichtig ist aber, dass sie trotzdem nicht rutschen, damit du dir keine Blasen läufst.
Unser zweiter Tipp für dich: Laufe regelmäßig barfuß. Natürlich ist das im Alltag manchmal schwer umzusetzen: Nicht jeder hat einen Garten und in der Stadt, der Bahn und auf der Straße möchten vermutlich die wenigsten ohne Schuhe unterwegs sein.
Zudem handelt es sich auch dabei um glatte Böden, sodass das Barfußlaufen allein die einseitigen Bewegungen kaum ausgleichen kann. Wende daher zusätzlich unsere Übungen an: Mit gezielten Dehnungen und Faszien-Rollmassagen reduzierst du muskuläre-fasziale Überspannungen und gleichst deinen bewegungsarmen Alltag aus – eine Wohltat für deine Füße und ein Signal für deinen Körper, den Alarmschmerz abzustellen.

© Lapina | shutterstock.com
Musst du nun außerdem auf deine Lieblings-High Heels verzichten, um deinen Füßen etwas Gutes zu tun? Nein, nicht solange du dich an Folgendes hältst: dehnen, dehnen, dehnen. Mit unseren Übungen sorgst du für den optimalen Ausgleich, unabhängig davon, ob du gerne enge, weite, hohe oder flache Schuhe trägst.
Dennoch können ungeeignete Schuhe natürlich die durch einseitige Bewegungen im Alltag entstehenden Spannungen im Gewebe verstärken. Umso wichtiger, diesen Überspannungen gezielt entgegenzuwirken.
Das führt uns zu Tipp Nummer drei: Kaufe neue Schuhe abends. Auch dein Lieblingsschuh ist irgendwann nicht mehr tragbar. Dann muss ein neues Paar her. Nachdem du den ganzen Tag auf den Beinen warst, sind deine Füße am Abend angeschwollen. Daher empfehlen wir dir, Schuhe erst dann und nicht morgens anzuprobieren — so vermeidest du, dass deine Füße im neuen Schuh eingequetscht werden.
2.4 Weitere Ursachen für Plattfüße
Weitere mögliche Ursachen für die Entstehung von Plattfüßen sind aus herkömmlicher Sicht:
- Diabetes mellitus,
- Bluthochdruck,
- Übergewicht und eine damit verbundene Überlastung der Füße sowie
- die Einnahme von Kortison über einen längeren Zeitraum.
- Wir sind der Meinung, dass sich Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck in vielen Fällen vermeiden lassen. Wie? Ganz einfach: mit einer gesunden, vollwertigen und hauptsächlich pflanzlichen Ernährung. Viel Zucker, Fett und stark verarbeitete Lebensmittel gehören leider zum Speiseplan von vielen und beeinträchtigen unsere Gesundheit in negativer Form.
Unser Tipp: Schaue in unserem Ernährungslexikon vorbei. Dort findest du unter anderem alles zum Einstieg in eine gesunde vegane Ernährung und erfährst, was zum Beispiel ein Mikronährstoffmangel mit solchen Zivilisationskrankheiten zu tun hat.
- Übergewicht ist natürlich nicht gesund. Eine vollwertige vegane Ernährung, Intervallfasten sowie regelmäßige Bewegung helfen dir, Gewicht zu reduzieren, falls auch du unter Übergewicht leidest.
Gewichtsverlust sorgt allerdings nicht automatisch dafür, dass du deinen Plattfuß loswirst. Die Schmerzen hängen nicht unmittelbar mit dem Gewicht zusammen, können dadurch aber durchaus verstärkt werden.
- Kortison wird häufig bei Entzündungen und Schmerzen eingesetzt.
Entzündungen sind jedoch wichtige Reparaturmechanismen deines Körpers. Sorgt zum Beispiel ein Fremdkörper oder Gewebeschaden für eine Abwehrreaktion, setzt die Entzündung die Heilung in Gang. Lasse sie also wenn möglich in Ruhe ausheilen, ohne dies künstlich zu blockieren.
Schmerzen kannst du mit der Einnahme von Medikamenten natürlich kurzzeitig ausschalten — du beseitigst damit aber nicht die Ursache. Das gelingt dir wesentlich effektiver, wenn du mit unseren Übungen die Spannungsverhältnisse in deinen Füßen und Waden gezielt normalisierst.
Wichtig: Wenn du gerade eine Behandlung mit Kortison durchführst, solltest du diese nicht einfach beenden, ohne mit deinem Arzt darüber zu sprechen.
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3. Behandlung eines Plattfußes
Kurz & Knapp
- Fußgymnastik, Schuheinlagen und Operationen sind die gängigsten Behandlungswege.
- Die Wahl der Therapie ist nach medizinischer Lehrmeinung abhängig vom Schweregrad des Plattfußes.
- Teste stattdessen und unabhängig davon unsere Übungen. Mit ihnen gehst du gegen die Ursache (die überspannten Muskeln und Faszien) vor und kannst so deinen Beschwerden selbstständig verbessern.
Du möchtest direkt loslegen? In Kapitel 4 findest du die passenden Übungen.
Was hilft bei Plattfüßen? Den Tipp, möglichst oft barfuß zu laufen, kennst du bereits. So sind deine Füße nicht den ganzen Tag eingeengt und haben ganz andere Bewegungsmöglichkeiten als in Schuhen mit fester Sohle.
- Viele Patienten sollen außerdem Fußgymnastik ausüben. Dabei ist vor allem eines wichtig: Konzentriere dich bei der Therapie nicht ausschließlich auf die Kräftigung deiner Fußmuskulatur. Du weißt mittlerweile, dass deine Muskulatur nicht (nur) zu schwach, sondern vor allem überspannt ist. Gleiche diese Spannungen deshalb mit unseren Übungen aus.
- Orthopädische Schuheinlagen sollen das Längsgewölbe stützen und die Fußsohle anheben. Das funktioniert natürlich, solange du die Einlage trägst. Deine Füße gewöhnen sich aber an diese Stütze und lernen, sich darauf zu „verlassen“ Dadurch nutzt der Körper seine eigene Kraft und die ihm innewohnenden Reparaturmöglichkeiten immer weniger. Es gibt Einlegesohlen, die in deinem Fuß gezielte Veränderungsreize setzen sollen. Diese kannst du natürlich vorübergehend nutzen. Teste doch aber stattdessen und vielleicht auch zusätzlich einfach mal unsere Übungen – bestenfalls werden dann alle Einlagen unnötig. Die Dehnungen helfen dir nämlich dabei, die Ursache, also die Spannungen zu beseitigen. Eine Stütze brauchst du dann nicht mehr.

© Monika Olszewska | shutterstock.com
- Ist der Plattfuß stark fortgeschritten, empfehlen Ärzte manchmal eine Operation. Zunächst wird aber ein Röntgenbild angefertigt, um das Ausmaß der Fehlstellung einzuschätzen. Außerdem überprüft der Arzt bei der Untersuchung die Beweglichkeit des Fersenbeins.9)
- Ein operativer Eingriff dient der Korrektur der Fußfehlstellung, die begradigt wird. Alternativ kann auch ein Sehnentransplantat eingesetzt werden, wenn die Sehne beschädigt ist. An eine solche OP in einer Klinik schließt sich meistens Fußgymnastik an. Eine Versteifung am Fuß ist eine Maßnahme, die bei einem Plattfuß normalerweise nicht eingesetzt wird.
Die Ziele von solchen Operationen sind letztlich, die Mobilität zu verbessern und das Fortschreiten der Deformität zu verhindern.10) Beides erreichst du aber auch mit der regelmäßigen Anwendung unserer Übungen. Beginne deshalb noch heute, dich zu dehnen und schaue, was passiert. Eine Operation ist dann bestenfalls nicht mehr nötig — klingt gut, oder?
Warum unsere Übungen?
Du weißt jetzt, dass vor allem die muskulär-faszialen Zugkräfte in deinem Bein und Fuß deine Beschwerden bei einem Plattfuß verursachen. Deswegen gilt es, genau diese zu reduzieren. Mit unseren Dehnübungen wirkst du einseitigen Bewegungen gezielt entgegen und baust dadurch die Spannungen ab.
Wichtig ist aber, dass du am Ball bleibst: Übe möglichst sechs Tage die Woche. Es reicht, wenn du dir täglich eine Viertelstunde Zeit nimmst. Außerdem hältst du jede Dehnungsposition für etwa zwei Minuten. Das kommt dir ganz schön lang vor? So lange benötigen deine Faszien aber tatsächlich, um ausreichend nachzugeben.
Wende außerdem regelmäßig die Faszien-Rollmassage an. Rolle mit möglichst viel Druck über deine Fußsohle – damit drückst du verklebte Faszien sozusagen aus. Sie können dann wieder mehr Wasser binden, frische Nährstoffe aufnehmen, werden flexibler und ihre Schichten gleiten besser.
Deine Schmerzen lassen nicht nach oder du hast Probleme bei der Durchführung der Übungen? Ein nach Liebscher & Bracht ausgebildeter Therapeut in deiner Nähe kann dir weiterhelfen. Er zeigt dir die korrekte Ausführung der Dehnübungen persönlich und drückt bei der Osteopressur bestimmte Punkte am Knochen, um deine Schmerzen besonders schnell zu lindern.
Die besten Übungen und Tipps bei Plattfuss
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4. Übungen gegen Plattfüße
Kurz & Knapp
- Spezielle Dehnübungen und Faszien-Rollmassagen sorgen dafür, das sich Überspannungen lösen und du wieder mehr Beweglichkeit im Fuß erlangst. Außerdem gehst du so gegen deine Schmerzen vor.
- Im Video zeigen wir dir, wie die Übungen funktionieren.
- Darunter findest du noch einmal eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.
- Weitere Hinweise für unsere Übungen stehen in unserer Checkliste. Los geht’s!
Im Video fasst Roland Liebscher-Bracht für dich noch einmal zusammen, wie es zu Plattfüßen kommt – darüber hast du oben schon einiges gelesen. Anschließend zeigen dir Roland und Ina Übungen für deine Füße: Mit Dehnungen und einer Faszien-Rollmassage löst du Überspannungen in Muskeln und Faszien und gehst so gegen deine Beschwerden vor.
Unter dem Video haben wir dir die Übungen Schritt für Schritt zusammengefasst. Du möchtest das volle Programm? Dann lade dir unbedingt unseren kostenfreien Ratgeber gegen Plattfuß herunter. Weitere Dehnübungen, eine Faszien-Rollmassage mit der Mini-Kugel sowie eine extra Light-Osteopressur gegen schmerzende Füße warten auf dich.


Übung 1 im Fersensitz
- Setze dich im Fersensitz auf den Boden.
- Greife mit deiner rechten Hand unter die Zehen deines rechten Fußes.
- Ziehe die Zehen hoch (Richtung Gesäß) und achte dabei besonders darauf, dass dein großer Zeh gedehnt wird.
- Bleibe auf deiner persönlichen Schmerzskala unter Stufe zehn, sodass du ruhig weiter atmen kannst und steigere die Dehnung bei jedem Ausatmen.
- Dehne deinen rechten Fuß insgesamt zwei Minuten und wiederhole anschließend die gleichen Schritte an deinem anderen Fuß.
Du kommst nicht in den Fersensitz? Dann schaue in unseren kostenfreien Ratgeber gegen Plattfüße. Dort findest du einfache Übungen, die du nicht im Fersensitz ausführen musst.

Übung 2 an der Wand
- Stelle dich mit dem Gesicht zu einer Wand und stütze dich mit beiden Händen daran ab.
- Stelle deinen linken Fuß mit den Zehen an die Wand, der Fuß bleibt dabei gerade nach vorne ausgerichtet.
- Den rechten Fuß stellst du so weit nach hinten, dass du in der Wade eine Dehnung spürst. Achte dabei darauf, dass der Fuß ebenfalls ganz gerade nach vorne zeigt und nicht zu einer Seite gedreht ist. Wenn dir das schwerfällt, kannst du jemanden um Hilfe bitten, der von hinten schaut, ob dein Fuß gerade steht.
- Steigere die Dehnung in jeder Ausatmung und halte die Position für zwei Minuten. Führe die Übung danach Schritt für Schritt auch mit dem anderen Bein durch.
Die Wade dehnen, während du Zähne putzt, deine Haare föhnst, dich schminkst oder in der Küche stehst und Gemüse schneidest? Das ermöglicht dir unser Knieretter. Er besteht aus drei Keilen, die du individuell kombinieren kannst, um die Dehnung nach und nach zu steigern — ganz ohne Zeitverlust und mindestens so effektiv wie in Übung 2.

Steigerung der Übung
- Die Dehnungs-Position bleibt fast dieselbe wie in Übung 2. Deinen linken Fuß stellst du nun aber nicht mehr direkt an die Wand, sodass du dein Knie weiter nach vorne beugen kannst. Außerdem platzierst du die Zehen des rechten (hinteren) Fußes jetzt auf der Mini-Rolle. Alternativ kannst du beispielsweise ein Buch verwenden. So sorgst du dafür, dass Wade und Zehen gleichzeitig gedehnt werden.
- Steigere die Dehnung und dehne insgesamt wieder zwei Minuten. Auch diese Form der Übung solltest du anschließend auf der anderen Seite wiederholen.

Übung 3 in der Hockstellung
- Hocke dich auf den Boden.
- Verlagere deinen Schwerpunkt so, dass dein Fußgewölbe von den Zehengrundgelenken bis zur Ferse gedehnt wird. Bewege dafür dein Gesäß und deinen Oberkörper langsam nach hinten, bis du die maximale Dehnung spürst.
- Bleibe für zwei Minuten in dieser Stellung.

Steigerung der Übung
- Verlagere anschließend dein Gewicht so weit nach vorne, dass du die Knie auf dem Boden absetzen kannst.
- Du spürst nun eine verstärkte Dehnung in deinen Zehen.
- Halte auch diese Dehnung für zwei Minuten.
Diese Übung eignet sich übrigens auch hervorragend, um einem Hallux valgus vorzubeugen oder einem Fersensporn entgegenzuwirken.

Übung 4: Faszien-Rollmassage für die Fußsohle
- Stelle dich hin und lege deine rechten Zehen auf die Mini-Rolle.
- „Greife” mit den Zehen so um die Rolle, dass du sie immer weiter Richtung Fußsohle schiebst. Du krallst deine Zehen also um die Rolle und bewegst deinen Fuß ein Stück nach vorne, dann „greifen” deine Zehen erneut um die Rolle. Deine Ferse bleibt dabei auf dem Boden.
- Bringe möglichst viel Gewicht auf die Rolle.

- Sobald du die Zehengrundgelenke passiert hast, kippst du deinen Fuß und das Bein so weit nach innen, dass dein Fußgewölbe gleichmäßig abgerollt wird. Das bedeutet, dass sowohl Fußaußen- als auch Fußinnenkante auf der Rolle aufliegen.
- Hebe die Ferse an, die Zehen bleiben jetzt auf dem Boden. Rolle langsam über dein Fußgewölbe und denke weiterhin daran, so viel Gewicht wie möglich auf die Rolle zu bringen.
- Rolle bis über deine Ferse und wiederhole die Übung anschließend am linken Fuß.
Unser Tipp: Rolle anschließend noch deine Waden ab, denn auch die dort sitzenden Spannungen können Fußschmerzen auslösen und die Sehnen im Fuß beeinflussen. Setze dich dafür auf den Boden und nutze am besten die Medi-Rolle mit umlaufender Rille. Lege deine Achillessehne in die schützende Vertiefung der Rolle und rolle vom Knöchel bis zur Kniekehle. Führe diese Faszien-Rollmassage erst auf der einen, dann auf der anderen Seite durch.
Checkliste für die Liebscher & Bracht-Übungen
Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.
✅ Orientiere dich immer an deiner persönlichen Schmerzskala von eins bis zehn. Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du bei jeder Dehnung auf einer Stufe von acht oder neun arbeitest. Neun bedeutet: Du spürst einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen und musst nicht gegenspannen.
✅ Übe an sechs Tagen pro Woche und führe die Übung mindestens einmal täglich aus. Falls du die entspannenden Reparatur-Vorgänge in deinen Muskeln und Faszien noch besser unterstützen möchtest, kannst du die Wiederholungen auch im 12-Stunden-Rhythmus durchführen: einmal morgens, einmal abends.
✅ Für jeden Übungsschritt solltest du zwei bis zweieinhalb Minuten investieren und mindestens 90 Sekunden in der jeweiligen Dehnung bleiben.
✅ Benutze professionelle Hilfsmittel und keine Billig-Produkte bei der Behandlung deiner Schmerzen. Wenn du hier auf ein mangelhaftes Produkt setzt, kann sich das negativ auswirken. Wir haben bei der Entwicklung unserer Hilfsmittel daher größte Sorgfalt walten lassen und sie speziell zur Schmerz-Behandlung entwickelt.
✅ Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Übungen nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen. Schmerzmittel würden deine Fortschritte nur verfälschen und dir ein unrealistisches Bild deines Schmerzzustands vermitteln.
✅ Sei geduldig — auch wenn schnelle Ergebnisse keine Seltenheit darstellen. Es kann etwas dauern, bis dein Gehirn neue Bewegungsprogramme speichert, sich der Stoffwechsel normalisiert und die Zugkräfte aus Spannung und Gegenspannung zurückgehen.
✅ Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn sich deine gesamte Körperstatik durch regelmäßiges Training verändert, muss sich der Bewegungsapparat erst nach und nach daran anpassen. Geht es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser, signalisiert dir dein Körper, dass du es womöglich übertreibst. Pausiere dann einfach für einen oder zwei Tage und/oder verringere bei deinen nächsten Übungseinheiten ein wenig die Intensität, um dich anschließend wieder in kleinen Schritten zu steigern. So führst du deinen Körper schonend an die für dich richtige Acht oder Neun auf der Schmerzskala heran.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Übungen!
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Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg
Veröffentlicht am: 04.11.2020 | Letzte Aktualisierung: 16.02.2023
Quellen & Studien
- ↑1,↑5,↑8 Putz, C.; Hagmann, S.; Dreher, T.: Bildgebende Diagnostik des Fußes. Was der Orthopäde vom Radiologen erwartet. In: Der Radiologe 58 (2018), S. 400-405.
- ↑2,↑9,↑10 Arbab, D.; Lüring, C.; Mutschler, M.; Gutteck, N.; Bouillon, B.: Der erworbene Plattfuß des Erwachsenen — Operative Therapie der flexiblen Deformität im frühen Stadium. Online publiziert in: Der Orthopäde (2020).
- ↑3 Toepfer, A.; Harrasser, N.: Der Knick-Senk-Fuß bei Erwachsenen. In: Orthopädie & Rheuma 19 (2016), S. 20-24.
- ↑4 Dohle, J.: Optionen für die operative Korrektur des adulten Knick-Senkfußes. In: Orthopädie & Rheuma 21 (2018) S. 32-39.
- ↑6 Fuhrmann, R.A.; Trommer, T.; Venbrocks, R.A.: Der erworbene Knick-Plattfuß. Eine Fußdeformität des Übergewichtigen? In: Der Orthopäde 34 (2005), S. 682-689).
- ↑7 Schuh, A.; Hönle, W.: Greifen Sie ein, bevor der Plattfuß entsteht. In: MMW Fortschritte der Medizin 149 (2007), S. 47.
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