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Die richtige Ernährung bei Rheuma

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & Bestseller-Autor
Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter
Wenn du die Diagnose Rheuma bereits erhalten hast und dich seit längerer Zeit mit der entzündlichen Gelenkerkrankung auseinandersetzt, weißt du bestimmt, wie unbefriedigend die Methoden zur Behandlung ausfallen können. Tatsächlich existieren über 100 verschiedene Erkrankungen, die die Medizin unter dem Begriff „Rheuma“ zusammenfasst.
Ganz schön verwirrend, denn so gibt es neben unterschiedlichen Ursachen auch ganz verschiedene Symptome. Diese lassen sich nicht immer einer bestimmten rheumatischen Erkrankung zuschreiben und erschweren dadurch die individuelle Behandlung der Patienten. Das Rätsel der Entstehung von Rheuma ist noch nicht gelöst und bei der Diagnose stellt sich stets die Frage, welche genetischen Voraussetzungen der einzelne Rheumapatient mitbringt und welche äußeren Faktoren die entzündliche Erkrankung letztlich ausgelöst haben könnten.
Der Einfluss der Ernährung tritt bei rheumatischen Erkrankungen gerade in jüngsten Studien immer mehr in den Vordergrund. Für uns ist es längst keine Frage mehr, dass es einen allgemeinen Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit gibt.
In diesem Artikel nehmen wir deshalb besonders die neueren Entwicklungen in der Rheuma-Forschung auf und erklären dir, wie du mit der richtigen Nahrung körperliche Beschwerden bei Rheuma selbst lindern und weiteren Rheuma-Schüben vorbeugen kannst.
Denn unser Ziel ist es, dich auf einen Weg der Gesundung zu bringen, bei dem du die medikamentöse Therapie so weit wie möglich reduzieren kannst. Bist du bereit?

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

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1. Rheuma: Wie entsteht die entzündliche Gelenkerkrankung?
Ob Osteoporose, Arthrose, rheumatoide Arthritis (Rheuma), eine weichteilrheumatische Erkrankung (Weichteilrheumatismus), Fibromyalgie, Morbus Bechterew oder Gicht — sie alle gehören zum sogenannten rheumatischen Krankheitsbild. Fakt ist, dass bei all diesen rheumatischen Erkrankungen jeweils eine genetische Prädisposition besteht, die den Ausbruch der Krankheit begünstigt.

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Diese Faktoren können Rheuma auslösen
Studien belegen, dass daran mehrere Gene beteiligt sind, deren Zusammenwirken den Verlauf der rheumatischen Krankheit bestimmen. Allerdings kommt es zum tatsächlichen Ausbruch von Rheuma erst, wenn noch ein weiterer Auslöser aktiviert wird. 1)
Bei den meisten Rheumapatienten konnten Ärzte und Rheumatologen etwa einen Infekt mit Viren oder Bakterien nachweisen.
Auch eine belastende Lebensphase, lang anhaltender Stress oder eine dauerhaft ungesunde Ernährung können rheumatoide Beschwerden auslösen und den Beginn der chronischen Erkrankung einleiten.
Du bist nicht allein: Insgesamt leiden 2,5–3 Prozent aller Deutschen an entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Davon sind etwa 800.000 Menschen von rheumatoider Arthritis betroffen, wobei Frauen zwei- bis dreimal häufiger zu den Rheumakranken zählen. 2) Auch Kinder können von der Krankheit betroffen sein; in Deutschland sind etwa 15.000 Fälle bekannt. So zieht sich die Erkrankung mit chronischem Verlauf durch alle Altersklassen. Je früher sie erkannt wird, umso besser stehen die Chancen, mit einer geeigneten Therapie nicht nur die mannigfachen Beschwerden zu mindern, sondern auch entzündungsfördernde Substanzen, sogenannte Entzündungsmediatoren, zu erkennen und zu meiden.
Du willst weitere Informationen zur Entstehung, den Ursachen und den Symptomen von Rheuma? Alles was du suchst, findest du in unserem umfangreichen Schmerzlexikon-Artikel dazu.
2. Einfluss der Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen
Wie bereits erwähnt, gestaltet sich der Verlauf einer entzündlichen Gelenkerkrankung in den allermeisten Fällen chronisch. Aus Sicht einiger Ärzte ist Rheuma bis heute auch nicht heilbar — zumindest gebe es dafür keine aussagekräftigen Quellen. Für uns ist dies jedoch kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen: Denn es sammeln sich in der Rheuma-Forschung vermehrt Empfehlungen zu einer gesunden, pflanzlichen Ernährung, mit der du als Patient chronische Entzündungsprozesse überaus positiv beeinflussen kannst.
Warum ist eine gesunde Ernährung so wichtig?
Ist es nicht logisch, dass das, was wir unserem Körper täglich zuführen — über bestimmte Lebens- oder Genussmittel wie Tabak und Alkohol — einen entscheidenden Effekt auf den Zustand unseres Organismus hat? Das gilt für Nahrung, die uns Energie liefert und uns am Leben hält genauso wie für jene Stoffe in Lebensmitteln, die uns langfristig krank machen oder sogar umbringen können. Um optimal zu funktionieren, benötigt unser gesamtes körperliches System, vor allem aber unser Stoffwechsel, wertvolle Nährstoffe.
Wie bei anderen entzündlichen Erkrankungen, zeigt sich auch bei Rheuma, dass mit dem Verzehr von bestimmten Lebensmitteln eine Verschlimmerung der Beschwerden einhergeht. So reagieren etwa 10 bis 25 Prozent Rheuma-Patienten mit typischen rheumatoiden Symptomen oder rheumatischen Schüben, wenn sie tierische Produkte konsumieren. 3)
Auch Lebensmittel-Unverträglichkeiten oder Allergien kommen bei Rheumakranken als Auslöser der entzündlichen Gelenkerkrankung in Frage. 4)
Das sagt dein Immunsystem zu einer ungesunden Ernährung
Wenn das Immunsystem die eigenen Gelenke attackiert, liegt etwas im Argen. Rheuma zählt zu den Autoimmun-Erkrankungen. Das heißt, deine eigene Körperabwehr richtet sich bei der entzündlichen Erkrankung gegen deinen Organismus selbst. Das Immunsystem ist in diesem Fall nicht mehr in der Lage, dir die Auslöser der rheumatischen Erkrankung — im wahrsten Sinne des Wortes — vom Leib zu halten. 5)

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Durch Unmengen verarbeiteter Kost beziehungsweise die moderne Industrie-Nahrung, haben wir heute meist ein Ungleichgewicht von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren. Die Omega-6-Fettsäuren überwiegen, wodurch sich Eicosanoide bilden — entzündungsfördernde Botenstoffe. Die Folge: Der Körper reagiert vermehrt mit Entzündungen, die unser Immunsystem in ständiger Alarmbereitschaft halten. 6)
Was bedeutet das für dich?
Ernährungsempfehlungen werden bei vielen Erkrankungen entweder gänzlich außer Acht gelassen oder sorgen für Verwirrung bei den Patienten. Spezielle Diäten schrecken viele Betroffene ab, denn die Empfehlungen gehen zum Teil weit auseinander oder widersprechen sich. Für dich als Rheumakranker kann das ganz schön beunruhigend sein.
Du nimmst vermutlich seit langer Zeit Medikamente wie etwa Kortison ein, damit du deinen Alltag einigermaßen schmerzfrei bewältigen kannst. Dennoch bist du dir vielleicht bewusst, dass die medikamentöse Behandlung nicht an der Ursache der entzündlichen Erkrankung ansetzt. Hinzu kommt: Die regelmäßige Einnahme der schmerzhemmenden Mittel sorgt in vielen Fällen für unschöne Nebenwirkungen und kann deine rheumatoiden Symptome sogar noch verstärken.
Wir finden, dass gerade in solchen Fällen der richtigen Ernährung bei Rheuma eine höhere Bedeutung beigemessen werden sollte. Dabei muss eine gesunde und entzündungshemmende Ernährung für dich als Rheumapatient überhaupt nicht kompliziert sein. Du erfährst in den folgenden Kapiteln deshalb ganz genau, welche Lebensmittel du bei Rheuma meiden solltest und welche von der Ernährungsmedizin empfohlen werden.
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3. Entzündungsmediatoren und Auslöser von Rheuma
Rheumatologie und Ernährungsmedizin haben nachgewiesen, dass es bestimmte Auslöser gibt, die entzündliche Reaktionen im Körper verstärkt hervorrufen. Diese, in Lebensmitteln enthaltenen Stoffe und die Nahrung selbst werden als Entzündungsmediatoren bezeichnet.
Der wichtigste Entzündungsmediator ist die Arachidonsäure (AA). Bei ihr handelt es sich um eine langkettige Omega-6-Fettsäure, die in tierischen Produkten vorkommt und die Bildung von Sauerstoffradikalen in unserem Körper auslöst. Diese aggressiven Verbindungen sind ihrerseits an der Entstehung der entzündungsfördernden Eicosanoide beteiligt. 7)
Seit Jahren ist bekannt, dass tierische Produkte zu viel schlechte Fette (Omega-6-Fettsäuren) und zu viel Eiweiß für den menschlichen Körper enthalten. Dennoch ist nicht allen bewusst, welche gravierenden Auswirkungen der Konsum tierischer Lebensmittel für unseren Organismus langfristig haben kann. Im Gegensatz dazu bestätigt sich jedoch vermehrt der positive Einfluss einer vegetarischen Kost auf bereits bestehende rheumatische Erkrankungen. 8)
Du kennst das alles schon und willst direkt wissen, wie die vegetarische Kost oder gar eine rein pflanzliche Ernährung konkret aussehen können? Dann schau mal hier und erfahre selbst, wie du mit dieser Ernährung neuen Entzündungen clever vorbeugen kannst.

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1. Arachidonsäure: Entzündungsmediator Nummer eins
Die Menge der schädlichen Arachidonsäure ist in Fleisch nachweislich am größten. Vor allem in Schweineschmalz und Innereien wie der Schweineleber, aber auch in Wurst, fällt der Gehalt besonders hoch aus. So liegt der Wert von Schweineschmalz bei 1.700 Milligramm, die Schweineleber kommt auf 870 Milligramm pro 100 Gramm.
Aus der Arachidonsäure (AA) bilden sich entzündungsfördernde Botenstoffe, die Eicosanoide. Sogenannte Leukotriene und Prostaglandine zählen zu diesen Entzündungsstoffen, weshalb es insbesondere für Rheumakranke wichtig ist, die Arachidonsäure (Omega-6-Fettsäure) strikt zu meiden.
2. Erhöhtes Risiko der Krankheits-Entstehung bei Rauchern
Wusstest du, dass Rauchen „der größte Fehler bei rheumatoider Arthritis“ sein kann? Prof. Dr. Stefan Rehart weiß, dass in der Lunge eines jeden Menschen bestimmte Rezeptoren sitzen, die für einen frühzeitigen Ausbruch von rheumatoider Arthritis sorgen. Laut Rehart ist der Verlauf der rheumatischen Erkrankung bei Rauchern meist schwerer und stellt auch Rheumatologen und Betroffene während der Behandlung vor besonders große Herausforderungen. Denn aufgrund der giftigen Substanzen, die der Patient dem Körper täglich durch das Rauchen zuführt, ist die Belastung mit Entzündungsstoffen wesentlich höher als bei Nichtrauchern. 9)

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3. Verzehr von anderen tierischen Produkten?
Eigelb und Milchprodukte wie Milch, Joghurt und Käse sollten Rheumakranke laut Empfehlungen der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) ebenfalls nur sehr eingeschränkt verzehren. Ratsam seien die fettarmen Varianten, in denen der Gehalt an Arachidonsäure geringer ausfalle. Doch warum überhaupt auf tierische Produkte zurückgreifen? Diskutiert wird in diesem Zusammenhang der hohe Gehalt an Calcium in fettarmen Milchprodukten.
Allerdings gilt die Argumentation, dass das Calcium aus der Milch für die Versorgung der Knochen unerlässlich sei, mittlerweile als überholt. In einer Studie aus Harvard konnte der erhöhte Konsum von Milch über zwölf Jahre lang keine Schutzwirkung gegen Knochenbrüche beweisen. Das Gegenteil war der Fall. 10) Eine etwas ältere Studie geht in dieselbe Richtung und stellt das erhöhte Risiko einer Hüftfraktur mit einem vermehrten Milchkonsum in Zusammenhang. 11)
Die Rolle der D-Galaktose
Eine erhöhte Zufuhr an Calcium wird Rheumakranken dennoch immer wieder empfohlen. Aufgrund der häufigen Einnahme von Kortison-Präparaten steigt nämlich das Risiko für Knochen-Abbau und somit die Neigung zu Osteoporose, dem es vorzubeugen gelte. Diese Sichtweise ignoriert jedoch, dass die Folgen eines erhöhten Verzehrs von Milchprodukten fatal sein können:
Die vermehrte Zufuhr von D-Galaktose, die in Milchprodukten enthalten ist, korreliert mit wesentlich mehr Knochenbrüchen und einer erhöhten Sterberate. 12)

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Längst häufen sich Studien, deren Ergebnisse einen generellen Verzicht auf Milchprodukte nahelegen. Hormonelle Substanzen der Kuh sind für den menschlichen Körper einfach nicht gemacht und natürlicherweise nur als Nahrung für Kälber geeignet.
Die zunehmenden Unverträglichkeiten gegen Milcheiweiß und Laktose führen uns dies glasklar vor Augen.

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Gelangt die Milch von Kühen in die Körperzellen des Milchempfängers — normalerweise des Kalbs — aktiviert sie dort den Zentralschalter des Wachstums, den Enzymkomplex mTORC1. Für die Aktivierung dieses Enzyms sind essenzielle Aminosäuren zuständig, die im Milcheiweiß hoch konzentriert vorkommen. Sie führen unter anderem zur Ausschüttung von anderen Wachstumshormonen wie Insulin und IGF-1. 13)
IGF-1 ist dafür zuständig, die Menge an Zellen in unserem Körper zu regulieren. Bei einem Erwachsenen muss der Körper nicht mehr permanent Zellen entwickeln. Tut er dies aufgrund des IGF-1 Hormons doch, besteht mit dem vermehrten Zellwachstum ein erhöhtes Risiko, Tumorzellen zu produzieren. 14)
Das bestätigt auch eine Studie aus Uppsala, Schweden. 15) Wissenschaftler fanden heraus, dass auch eine geringe Menge von D-Galaktose den oxidativen Stress erhöht und für chronische Entzündungen sorgt. Auch eine verminderte Immunantwort und Veränderungen der Gentranskription stehen in engem Zusammenhang mit dem Konsum von Milch. 16)
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4. Rheuma: Das solltest du essen
Im vorherigen Kapitel hast du erfahren, auf welche Lebensmittel du am besten verzichten solltest, wenn du bereits an einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung leidest. Du weißt nun auch, dass Rauchen dein Rheuma-Risiko deutlich erhöht. Aber was kannst du nun selbst über die Ernährung steuern, um eine deutliche Verbesserung deiner Beschwerden zu erreichen? Und wie kann eine gesunde pflanzliche Ernährungsweise bei Rheuma konkret aussehen? Wir verraten es dir hier.

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Ausreichend Obst & Gemüse
Im Prinzip ist jedem von uns bewusst, dass für eine gesunde Ernährung täglich größere Mengen Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen sollten. Die DGE empfiehlt jeweils fünf Portionen pro Tag — mindestens. Ob roh oder gedünstet, der Kreativität in der Küche sind keine Grenzen gesetzt. Dabei gilt: Je unverarbeiteter die Lebensmittel sind, umso besser können sie von unserem Körper aufgenommen und verstoffwechselt werden.
Vegetarische oder rein pflanzliche Rezepte mit Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten liefern insbesondere in Bio-Qualität eine ausgewogene Menge an sekundären Pflanzenstoffen (Antioxidantien), Vitaminen und Mineralstoffen.
Schon gewusst? Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen oder Kichererbsen eignen sich bei Rheuma im Rahmen der empfohlenen fleischarmen Ernährung optimal, um den Körper mit ausreichend Eiweiß zu versorgen. 17)

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Entzündungshemmende Kräuter & Gewürze
Eine beachtliche Menge an Antioxidanzien liefern auch frische Kräuter und Gewürze. Sie sind nicht nur geschmacklich in jedem Rezept ein Highlight, sondern werten deine Mahlzeiten auch gesundheitlich enorm auf. Der regelmäßige Verzehr von Gewürzen wie Ingwer, Kurkuma, schwarzem Pfeffer, Curry, Kümmel, Chili und Knoblauch kann dabei helfen, Entzündungsstoffe aus der Arachidonsäure (AA) zu neutralisieren. 18)
Sicher kann die Wirkung hier nicht sofort eintreten, weshalb eine regelmäßige Einnahme über Monate hinweg wichtig ist. Um schnellere Erfolge zu erzielen, kommen die entzündungshemmenden Stoffe von Kräutern und Gewürzen bei Rheuma-Patienten deshalb auch schon mal hochdosiert in Form von Kapseln zum Einsatz.
Insbesondere die Einnahme von Kurkuma zeigt in mehreren Studien entzündungshemmende Effekte bei rheumatischen Erkrankungen. 19)
Merken kannst du dir: Rheumapatienten bilden aufgrund der Entzündungen im Körper vermehrt Sauerstoffradikale in ihrem Stoffwechsel. Empfehlenswert ist daher eine große Menge Antioxidantien (sekundäre Pflanzenstoffe), die diese Sauerstoffradikale unschädlich machen können. 20)

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Nüsse & Samen als gesunde Quellen für pflanzliche Fette
Nüsse und Samen werden bei Rheuma im Rahmen einer Ernährungstherapie ebenfalls empfohlen. Sie bieten nicht nur ausreichend gesunde Fette, sondern liefern auch viel Eiweiß. Die Ernährungsmedizin rät deshalb zu einer Portion (entspricht etwa einer Handvoll) Nüsse pro Tag.
Du magst nicht so gerne Nüsse oder bist gegen einige Sorten allergisch? Dann ergänze deinen Speiseplan doch einfach mit Chiasamen, Hanfsamen oder Leinsamen. Sie sind die besten pflanzlichen Lieferanten für Omega-3-Fettsäuren und sagen bei Rheuma den Entzündungsstoffen den Kampf an.
Nüsse und Samen liefern übrigens auch wichtige Mikronährstoffe wie Selen, Magnesium und Zink. Auf die Zufuhr dieser Stoffe solltest du als Rheuma-Patient ganz besonders achten. Warum dein Bedarf bei Rheuma besonders hoch ist, kannst du hier nachlesen.

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Pflanzenöle als Lieferanten für Omega-3-Fettsäuren
Der Gegenspieler der schädlichen Arachidonsäure (Omega-6-Fettsäure) ist die Omega-3-Fettsäure, auch Eicosapentaensäure (EPA) genannt. Sie hat entzündungshemmende Effekte und findet sich vor allem in fettem Fisch wie Makrele, Hering, Lachs und anderem Seefisch. Der Verzehr von mehreren Portionen Fisch pro Woche wird deshalb von der Ernährungsmedizin empfohlen. Die DGE hinterfragt diese Empfehlung jedoch aufgrund fehlender Studien, die den Effekt des Verzehrs von Fisch auf Symptome bei Rheuma noch nicht eingehend untersucht hätten. 21)
Ebenfalls nicht zur Sprache kommt in den Studien die starke Belastung des Fischs durch Schwermetalle wie Quecksilber und andere Umweltgifte. Auch die Überfischung ist dort kein Thema. Für uns sind das jedoch zwei gute Gründe, hochwertige Pflanzenöle zu bevorzugen.
Wenn du also auf Nummer sicher gehen willst und eigentlich keinen Fisch magst: Die gesunde alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure) findet sich auch in Pflanzenölen wie Lein-, Raps- und Walnussöl.
Eine ausreichende Menge an Omega-3-Fettsäuren beeinflusst das gesamte Entzündungs-Geschehen im Körper positiv So wirkt die Alpha-Linolensäure aus Pflanzenölen unter anderem schmerz- und entzündungshemmend. Damit einher geht der Rückgang von Schwellungen an Gelenken und auch die Morgensteifigkeit als typisches Symptom von Rheuma kann deutlich nachlassen.
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5. Erhöhter Nährstoffbedarf bei Rheuma-Patienten
Eine Ernährung, die sich an den genannten pflanzlichen Nahrungsmitteln orientiert, deckt einen wichtigen Grundbedarf vieler Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Bei gesunden Menschen kann eine vegetarische oder rein pflanzliche Ernährungsweise deshalb als Prävention gegen Rheuma und andere Krankheiten funktionieren.
Bei an Rheuma erkrankten Patienten reicht eine überwiegend vegetarische Ernährung oftmals nicht aus. Zahlreiche Studien belegen, dass aufgrund der bestehenden Entzündungen im Körper vermehrt Sauerstoffradikale gebildet werden, gegen die der Organismus permanent ankämpfen muss. Der Körper steht auf Zell-Ebene ständig unter Stress, was einen erhöhten Verbrauch an Mineralstoffen und Vitaminen nach sich zieht. 22)
Klinische Untersuchungen liefern hierzu immer wieder deutliche Ergebnisse: Rheumakranke leiden an unterschiedlichen Mängeln. Vitamin E, A, C und Spurenelemente wie Zink und Selen sind im Blutbild häufig auffällig. 23) Nährstoffmängel sollten bei der Behandlung von Rheuma unbedingt beachtet und berücksichtigt werden.
Nahrungsergänzungsmittel sind bei Rheuma ärztlich empfohlen!
Bei einem bereits bestehenden Mangel an wichtigen Mikronährstoffen hat dein Körper keine Chance, sich gegen die Auslöser der Entzündung zu wehren. Eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen (Vitamin E, C und D) solltest du deshalb unbedingt sicherstellen.
Bestimmte Nährstoff-Kombinationen mit Calcium, Magnesium sowie den Vitaminen D3, C und B6 fördern den Stoffwechsel von Knorpel und Knochen. Wenn du Medikamente wie Kortison zu dir nehmen musst, dann ist die Einnahme von Vitamin D und Calcium sowieso unerlässlich. Denn durch das Kortison besteht das Risiko eines verfrühten Knochen-Abbaus. Auch körperliche Bewegung kurbelt den Stoffwechsel an und sorgt dafür, dass die Knochensubstanz erhalten bleibt. 24)
Du fragst dich nun, mit welchen Vitaminen und Mineralstoffen du die Einnahme am besten beginnen solltest und in welcher Dosierung?
Das ist gar nicht so kompliziert, wie du vielleicht denkst. Denn in unserer eigens entwickelten 3er-Kombination findest du die optimale Komposition aller Vitamine, Mineralien und Spurenelementen, die dein Körper für den Erhalt aller normalen Funktionen benötigt:
- Vital+ unterstützt deinen Stoffwechsel und trägt zu einer normalen Funktion deines Herzens und deiner Nerven bei. Folsäure spielt hier eine ganz entscheidende Rolle. Denn bei Rheuma-Patienten ist der Homocystein-Spiegel oftmals erhöht, weshalb sie doppelt so häufig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden als gesunde Menschen. Folsäure trägt jedoch zu einem normalen Homocystein-Wert bei und kann so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen indirekt mindern.
- Basen+ enthält wichtige Mineralien in Citrat-Form, die deinen Säure-Basen-Haushalt unterstützen. Aufgrund chronischer Entzündungsprozesse in deinem Körper bist du ganz besonders auf diese Mineralstoffe angewiesen.
- Arthro Forte+ versorgt deinen Körper mit Mikronährstoffen, die ihn bei der Gesunderhaltung von Knorpeln, Menisken und Bandscheiben unterstützen.
Damit du sichergehen kannst, dass alle Mikronährstoffe auch dort ankommen, wo sie in deinem Körper ihre Wirkung optimal entfalten können — in den Zellen — ist die Qualität der Nahrungsergänzungsmittel von hoher Bedeutung. Die Bioverfügbarkeit unserer Inhaltsstoffe, ihre richtige Gewichtung und die Kombination der Nährstoffe hilft dir dabei, die Supplementierung so einfach wie möglich zu gestalten. Du musst nicht alle Produkte in deinem Drogeriemarkt durchforsten und zusammensuchen. Denn dort sind oftmals viele künstliche Füllstoffe enthalten, die deinem Körper zusätzlich schaden können und die in der falschen Kombination überhaupt keine Wirkung zeigen.
Bei einer entzündlichen Gelenkerkrankung wie Rheuma solltest du also nichts dem Zufall überlassen. Rheumatologen und Ärzte bestätigen immer wieder, dass bei chronischen Entzündungsprozessen die richtige Kombination von Nährstoffen deine Schmerzen in den Gelenken und andere Beschwerden positiv beeinflussen kann. Um gesundheitsfördernde Effekte zu erzielen, solltest du auf eine regelmäßige Einnahme über Wochen — besser über mindestens zwei Monate hinweg — achten. 25) Nur so können Defizite ausgeglichen und deine Speicher wieder ausreichend gefüllt werden.
Unsere 3er-Kombination versorgt dich für volle zwei Monate, sodass du für die erste Zeit optimal ausgestattet bist.
6. Fasten bei Rheuma? Aktiviere deinen inneren Arzt
Fasten bei Rheuma wird schon länger wissenschaftlich diskutiert. Allerdings kreisen die Diskussionen immer wieder um das Fasten über einen längeren Zeitraum hinweg — gemeint ist das Heilfasten. Hierbei nimmt man wochenlang gar keine Nahrung zu sich.
Der Kritikpunkt lautet dann: Bestehende Mangelzustände an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Antioxidantien könnten sich bei Rheumakranken durch die fehlende Zufuhr an Nährstoffen während des Fastens noch verschlimmern.
Obwohl Fasten — dies bestätigen Untersuchungen durchaus — zu einer Besserung der entzündlichen Beschwerden an den Gelenken führt, wird Rheuma-Patienten deshalb in der Regel davon abgeraten. 26)
Die positive Wirkung, die dem Fasten bei Rheuma dennoch zugeschrieben wird, hängt mit der vermehrten Produktion körpereigener Glukokortikoide und der erhöhten Freisetzung von Endorphinen zusammen. Ärzte und Rheumatologen beobachten jedoch, dass sich die Effekte des Fastens wieder aufheben und sich Entzündungen an den Gelenken erneut entfachen, sobald die Patienten zu ihrer gewohnten Ernährungsweise zurückkehren. 27)

Bunte Mahlzeiten mit einem großen Anteil an Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten liefern viele wichtige Nährstoffe.
Die Power-Kombi: Fasten und eine pflanzliche Ernährung
Dass die gesundheitsfördernde und schmerzstillende Wirkung des Fastens jedoch auch langfristige Effekte haben kann, belegt eine Studie von 2018. Die Untersuchung zeigte, dass durch das Fasten und eine sich anschließende vegane Ernährungsweise die Symptome der Rheuma-Patienten deutlich nachließen. Nahmen sie dagegen erneut Milchprodukte in ihren täglichen Speiseplan auf, litten die Rheumakranken an neuen Schüben mit rheumatoiden Schmerzen aufgrund geschwollener und steifer Gelenke. 28)
Die heilende Wirksamkeit des Intervallfastens
Die Zweifel, die Rheumatologen und Ärzte am Heilfasten hegen, räumen wir mit unserem Konzept des Intervallfastens aus. Denn im Gegensatz zum Heilfasten musst du beim Intervallfasten nicht komplett auf Nahrung verzichten. Stattdessen wird die Zufuhr an Lebensmitteln auf einen bestimmten Zeitraum — bei der beliebtesten 16:8-Methode auf acht Stunden — begrenzt.
Dies hat gleich mehrere Vorteile. Denn die heilenden Eigenschaften des Fastens treten bereits nach zwölf Stunden ein und können durch das Zeitfenster von 16 Stunden optimiert werden. Das genetisch eingebaute Heil- und Reparaturprogramm deines Körpers, die Autophagie, kannst du somit täglich aktivieren.

Petra Bracht: Intervallfasten. Für ein langes Leben – schlank und gesund (GU)
In dieser Zeit kann der Körper angesammelte Stoffwechsel-Abfälle beseitigen und für eine Art „reset“ sorgen. Hilfst du ihm zusätzlich mit der richtigen Menge an Nährstoffen aus Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten, kannst du die Bildung neuer Entzündungsstoffe ganz hervorragend eindämmen.
Das Wichtigste auf einen Blick
Um dir bei Rheuma bestmöglich selbst zu helfen, solltest du nicht nur
- eine gesunde, ausgewogene Ernährung aus überwiegend pflanzlicher Nahrung bevorzugen,
- sondern auch ausreichend Bewegung in deinen Alltag integrieren. Denn nur ein angeregter Stoffwechsel kann Nährstoffe aufnehmen und dafür sorgen, dass die richtigen Stoffe genau an den entzündeten Körperbereichen wirken.
- Um Abfälle und abgelagerte Giftstoffe, sogenannten Zellmüll, zu entsorgen, kannst du zusätzlich dem Intervallfasten eine Chance geben. Dein Körper kann sich so von Schadstoffen befreien und neuen Nährstoffen Platz machen.
- Achte insbesondere auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, indem du bestehende Mängel bei Bedarf auch mit Nahrungsergänzungsmitteln ausgleichst.
Wie bei allen anderen Schmerzzuständen und ernsthaften Erkrankungen, empfiehlt sich auch bei der Behandlung von Rheuma ein ganzheitlicher Ansatz. Neben Ernährung und Bewegung ist deshalb ein umfangreiches Stressmanagement mit ausreichend Schlaf und Ruhephasen unbedingt empfohlen.
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Quellen & Studien
- ↑1,↑3 Beate Ebbers: Richtig ernähren bei rheumatoider Arthritis. In: Heilberufe 7-8, 2019. S.38.
- ↑2 U. Siedentopp: Integrative Ernährungstherapie bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. In: DZA. 54, 4/2011, S.39.
- ↑4 Dr. Dr. med. Olaf Adam: Leinöl, Fisch & Co.: Bei Rheuma an Omega-3 denken. In: Heilberufe/Das Pflegemagazin, 2015. S.16.
- ↑5 Dr. Dr. Olaf Adam: Leinöl, Fisch & Co.: Bei Rheuma an Omega-3 denken. PflegeKolleg: Ernährung bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen. In: Heilberufe/Das Pflegemagazin, 2015. S.67.
- ↑6 Uwe Gröber: Die wichtigsten Nahrungsergänzungsmittel. Südwest, 2019. S.50.
- ↑7 Ulrike Becker: Dem Rheuma-Schmerz Paroli bieten. In: UGB-Forum 1/02, S.41
- ↑8 Rudolf Puchner (Hrsg.): Ernährungstherapie entzündlich-rheumatischer Erkrankungen. In: Rheumatologie aus der Praxis, 2017. S.200.
- ↑9 Prof. Dr. Stefan Rehart: Rauchen ist der größte Fehler bei rheumatoider Arthritis. In: GEO Wissen - Gesundheit. Nr.5, 2017. S.151.
- ↑10 Feskanich D, et al.: Milk, dietary calcium, and bone fractures in women: a 12-year prospective study. American Journal of Public Health. 1997
- ↑11 Cumming, RG./ Klineberg Rj.: Case-Control Study of Risk Factors for Hip Fractures in the Elderly”. American Journal of Epidemiology. Vol. 139, No. 5, 1994, S. 493-503
- ↑12 Dr. Michael Greger: How not to die. Macmillan, 2015. S. 214f.
- ↑13 Prof. Dr. B.C. Melnik: Milch ist ein hochbrisanter Cocktail. In: Die Welt. https://www.welt.de/politik/deutschland/plus190797629/Ernaehrungswissenschaftler-Milch-ist-ein-hochbrisanter-Cocktail.html
- ↑14 Dr. Michael Greger: How not to die. Macmillan, 2015. S. 223f.
- ↑15 Karl Michaelsson et al.: Milk intake and risk of mortality and fractures in women and men: cohort studies. In: https://www.bmj.com/content/349/bmj.g6015
- ↑16 Cui X, et al.: Chronic systemic D-galactose exposure induces memory loss, neurodegeneration, and oxidative damage in mice: protective effects of R-alpha-lipoic acid. In: J Neurosci Res. 2006, 83(8): 1584-90.
- ↑17 Beate Ebbers: Richtig ernähren bei rheumatoider Arthritis. In: Heilberufe. 7-8, 2019/71. S.39.
- ↑18 https://www.rheuma-liga.de/rheuma/alltag-mit-rheuma/ernaehrung
- ↑19 Dr. Michael Greger: How not to die. Macmillan, 2015. S.351
- ↑20 Ulrike Becker: Dem Rheuma-Schmerz Paroli bieten. Ernährungstherapie. UGB-Forum 1/02, S.41.
- ↑21 https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/rheumadiaet
- ↑22,↑23 Ulrike Becker: Dem Rheuma-Schmerz Paroli bieten. Ernährungstherapie. In: UGB-Forum 1/02. S. 42
- ↑24 Ute Eberle: Gesundheit geht durch Mark und Bein. In: GEO Wissen - Gesundheit. Nr. 5, 2017. S.165.
- ↑25 Prof. Dr. Thomas Pap: Die richtige Ernährung bei Schmerz und Entzündung. In: GEO Wissen - Gesundheit. Nr.5, 2017. S. 156
- ↑26 Adam O.: Ernährung und Diät. In: Zeidler H, Zacher J. Hiepe F. (Hrsg.) Interdisziplinäre klinische Rheumatologie, Springer, Berlin 2008, S.310–320.
- ↑27 Adam O.: Ernährung und Diät. In: Zeidler H, Zacher J. Hiepe F. (Hrsg.) Interdisziplinäre klinische Rheumatologie, Springer, Berlin 2008, S.310-320.
- ↑28 Dr. Humeira Badsha: Role of Diet in Influencing Rheumatoid Arthritis Disease Activity: In: The Open Rheumatology Journal, 2018. S.21.