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Schiefhals — eine neue Sicht auf Ursachen und Behandlung

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & Bestseller-Autor
Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter
Schreck lass nach: Dein Kopf ist permanent zu einer Seite geneigt, du kannst den Hals nur noch unter höllischen Schmerzen drehen und die Muskulatur am Nacken ist bretthart? Klingt nach den typischen Symptomen eines akuten Schiefhalses. Doch keine Sorge: So bedrohlich der Begriff erscheint, so gut sind fast immer deine Behandlungschancen. Du musst nur wissen, was hinter deinen Beschwerden steckt und wie du dir selbst helfen kannst. Genau darauf zielt dieser Artikel ab.
Auch wenn du nach einer Untersuchung bereits eine Diagnose bekommen, viel probiert hast und glaubst, alles über den Schiefhals zu wissen, findest du hier bestimmt neue Anregungen, die deinen Alltag erleichtern können. Wir erklären dir,
- wie sich ein Schiefhals typischerweise bemerkbar macht (Symptome),
- welche Ursachen am häufigsten dahinter stecken und welche seltenen Sonderformen es gibt,
- was unsere Therapie gegenüber herkömmlichen Behandlungen auszeichnet und
- mit welchem Übungsprogramm du schnell und effektiv in Richtung Schmerzfreiheit starten kannst — kostenfrei, einfach von zuhause aus, ohne Medikamente und unabhängig von Ärzten.

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

© puhha | shutterstock.com
1. Symptome des Schiefhalses: Ist der Name Programm?
Auf den ersten Blick scheinen die Dinge klar: Wie die Bezeichnung akuter Schiefhals (torticollis acutus) vermuten lässt, kommen die Beschwerden meist wie aus heiterem Himmel. Ohne große Vorwarnung — häufig morgens nach dem Aufwachen — schießen dann
- stechende Schmerzen im Bereich des Nackens und Halses ein. Oft strahlen die Nackenschmerzen in andere Körperpartien aus, sodass massive Kopfschmerzen, Schulterschmerzen oder Rückenschmerzen die Folge sein können.
- Der Kopf ist nach links oder rechts gedreht, manchmal zusätzlich nach vorne oder hinten. Jeder Versuch, die Halswirbelsäule und den Kopf in eine normale Position zu bewegen, ist blockiert und scheitert an den Schmerzen.
- Die gesamte Körperhaltung wirkt schief und
- beim Griff an den Hals bemerken Betroffene eine stark verhärtete Muskulatur, wobei ein steifer Nacken schon beim kleinsten Druck mit dem Finger schmerzt.
- Bei einer Sonderform des Schiefhalses, der sogenannten zervikalen Dystonie, können zusätzliche zwanghafte, unnatürliche Kopf-/Halsbewegungen auftreten. Mehr zur zervikalen Dystonie (torticollis spasmodicus) liest du im Kapitel zu den Ursachen eines Schiefhalses.
Verschiedene Typen des Torticollis
Abhängig davon, wie und in welche Richtung der Kopf gedreht ist, unterscheidet die Medizin verschiedene Formen des Schiefhalses.
- Ein rotatorischer Torticollis liegt vor, wenn der Kopf gedreht ist.
- Von einem Laterocollis sprechen Ärzte, wenn der Kopf zu einer Schulter hin geneigt ist.
- Anterocollis bzw. Retrocollis bezeichnet einen nach vorne bzw. hinten gekippten Kopf.
In der Regel treten diese Formen kombiniert auf. So ist der Hals oft gedreht und gleichzeitig zur Schulter hin geneigt (Laterocollis). Den akuten Schiefhals, der im Fokus dieses Artikels steht, kennzeichnet zumeist exakt dieses Beschwerdebild.

Soziale und psychische Folgen
Machen wir uns also bewusst: Wer sich mit einem Schiefhals herumplagt, nimmt die Fehlhaltung des Kopfes und/oder Halses unwillkürlich und ungewollt ein. Es handelt sich um eine erzwungene Schiefstellung, die neben den genannten Symptomen auch soziale und psychische Folgen hervorrufen kann. Eine als unangenehm empfundene Kopfhaltung kann nämlich dazu führen, dass sich Betroffene immer stärker aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Sie schämen sich für ihren schiefen Kopf und können sich beispielsweise im Job kaum noch auf die Arbeit konzentrieren. Der ständige K(r)ampf der Muskeln raubt jede Energie und mündet im schlimmsten Fall in chronischen Erschöpfungszuständen und der Berufsunfähigkeit. 1)
So weit sollte und muss es bei dir nicht kommen! Egal, wie sich dein Schiefhals genau zeigt und wo du Schmerzen verspürst — mit unserer Therapie und unseren Übungen kannst du rechtzeitig eingreifen und dir aus eigener Kraft ein großes Stück Lebensqualität zurückerobern. Wenn du vorher erfahren möchtest, welche Ursachen konkret hinter deinem Schiefhals stecken, findest du im folgenden Kapitel viel Wissenswertes.
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2. Ursachen des Schiefhalses: Sind immer die Muskeln schuld?
Der Schiefhals als solcher ist lediglich ein Symptom. Welche Ursache im Einzelfall für den zur Seite gedrehten Kopf verantwortlich ist, bedarf daher einer genaueren Betrachtung. Eine erste Orientierung liefert die Unterscheidung zwischen angeborenen Formen und erworbenen Zwangshaltungen des Kopfes. Zudem kann differenziert werden, ob der Schiefhals (scheinbar) plötzlich aufgetreten ist oder ob er sich über einen längeren Zeitraum entwickelt hat. 2) Für unseren Behandlungsansatz — so viel vorweg — spielen diese Unterscheidungen in den meisten Fällen keine große Rolle. Warum das so ist, erfährst du in diesem Kapitel. Zunächst widmen wir unsere Aufmerksamkeit aber dem akuten Schiefhals, der häufigsten Form des muskulär bedingten, erworbenen Schiefhalses.
2.1 Wie entsteht ein akuter Schiefhals?
Zwei wichtige Punkte, die oben bereits zur Sprache kamen, charakterisieren den akuten Schiefhals (torticollis acutus):
- Er ist erworben, d. h., Betroffene handeln sich die zwanghafte Fehlhaltung der Kopfregion im Laufe ihres Lebens ein,
- und er hat eine muskuläre Ursache.
Ein drittes Kennzeichen kommt hinzu: Am klinischen Bild eines akuten Schiefhalses sind immer Verschleißvorgänge an der Halswirbelsäule (degenerative Prozesse) mitbeteiligt. Der torticollis acutus ist daher sehr oft Ausdruck eines akuten Halswirbelsäulen-Syndroms (HWS-Syndrom). 3) Dabei handelt es sich um einen Sammelbegriff für Beschwerden, die von der HWS ausgehen.
Der akute Schiefhals gilt zudem als “Hexenschuss der Halswirbelsäule” und wird von einigen Ärzten als Vorbote eines Bandscheibenvorfalls in diesem Wirbelsäulenabschnitt (Bandscheibenvorfall HWS) interpretiert. 4)
Muskulär-fasziale Überspannungen: der Ansatz von Liebscher & Bracht
Die Zusammenhänge werden deutlich, wenn wir unsere heutigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Blick nehmen. Die meiste Zeit verbringen wir mittlerweile im Sitzen — egal ob am Schreibtisch, im Auto oder abends auf der Couch. So sitzen wir etliche Stunden am Tag, ohne für den nötigen Ausgleich zu sorgen.

Wusstest du, dass wir das Bewegungspotenzial unserer Gelenke nur zu einem Bruchteil nutzen? Lediglich zwei bis zehn Prozent aller möglichen Gelenkwinkel unseres Körpers setzen wir durchschnittlich ein. Nacken und Halswirbelsäule machen da keine Ausnahme. Langfristig haben diese minimalistischen, einseitigen Bewegungsmuster Folgen für deine Körperstatik.
Schiefhals durch ein schiefes Becken?
Apropos Körperstatik: Ein Beckenschiefstand durch ein scheinbar zu kurzes Bein kann tatsächlich auch zu einem muskulär bedingten Schiefhals führen. Der Körper bemüht sich nämlich immer um einen Ausgleich. Betroffene versuchen daher ganz automatisch, “über den Kopf die Symmetrie wiederherzustellen und gewissermaßen den Fehler im Becken zu kompensieren. Über Rückkoppelungen mit der Muskulatur erlernt das Gehirn […] die Schiefhaltung und gibt schließlich den Halsmuskeln den permanenten Befehl, sich zu kontrahieren.” 5)
Die zahlreichen Muskeln und Faszien (der elastische Teil des Bindegewebes), die für eine optimale Funktionsfähigkeit deiner HWS und der Kopf-Nacken-Schulter-Region sorgen sollen, passen sich deinem typischen Bewegungsprofil nach und nach an. Jede Bewegung hinterlässt also Spuren: Muskeln verkürzen, werden träge und unnachgiebig; Faszien verfilzen und machen deine Bewegungen irgendwann nicht mehr geschmeidig mit. Daran beteiligte Steuerungsprogramme in deinem Gehirn sind dann so ausgelegt, dass sie die Muskeln und Faszien im verkürzten Bereich mit einer höheren Grundspannung ausstatten.
Für deinen Schiefhals bedeutet das: Aufgrund antrainierter, einseitiger Bewegungsmuster sind an einer Seite des Halses muskulär-fasziale Überspannungen entstanden. Diese sind mittlerweile so hoch, dass sie deinen Kopf dauerhaft auf die verkürzte Seite ziehen.
Beteiligte Muskeln
Von welchen Muskeln reden wir hier? Beim Schiefhals gehen die Überspannungen meist von einem oder mehreren der folgenden Muskeln aus:
- Musculus levator scapulae (Schulterblattheber), der an den Querfortsätzen der HWS ansetzt,
- Musculus trapezius (Trapezmuskel), ein zwischen Schulter und Wirbelsäule ausgespannter Skelettmuskel,
- Musculus sternocleidomastoideus (“großer Kopfwender” oder “Kopfnicker”), der zur oberflächlichen Schicht der Halsmuskulatur zählt,
- und Musculi scaleni, drei gestaffelt angeordnete Halsmuskeln. 6), 7)
Wie genau sich dein Kopf und/oder Hals neigt bzw. dreht (Laterocollis, Retrocollis etc.), hängt nun davon ab, an welchen Muskeln die Verkürzungen am stärksten sind.
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2.2 Woher kommen die Schmerzen?
Die zwanghafte Fehlhaltung von Kopf und Hals stellt einen Schutzmechanismus deines Körpers dar. Dein Organismus erkennt nämlich sehr genau, wann seine Strukturen ernsthaft bedroht sind. Leidest du an einem schmerzhaften akuten Schiefhals, versucht der Körper auf diese Weise, Schädigungen der Bandscheiben an der HWS zu vermeiden und einer weiteren Überbelastung der Muskulatur zuvorzukommen. Wir bei Liebscher & Bracht bezeichnen diese besondere Schmerzform daher als Alarmschmerzen.

© sebra | shutterstock.com
Alarmschmerzen sind neben brennenden Überlastungsschmerzen das häufigste Schmerzphänomen beim akuten Schiefhals. Was meinen wir damit genau? Mache dir zunächst bewusst, dass dein Körper ununterbrochen misst, was in ihm vorgeht. Über zahlreiche Rezeptoren ist er immer bestens informiert, welcher Druck, welche Spannung und welche Kräfte im Bewegungssystem wirken — auch an deiner Halswirbelsäule. Im Gehirn kommen die verschiedenen Messdaten an, werden verarbeitet und ausgewertet. Leidest du an einem schmerzhaften Schiefhals, hat deine Rechenzentrale schon vor einiger Zeit festgestellt, dass die Kraft auf die HWS und die Bandscheiben immer größer geworden ist. Dein Körper weiß genau, “was er an Belastung in einem bestimmten Bereich vertragen kann und wann eine Grenze erreicht ist, ab der die Gefahr besteht, dass er sich mehr schädigt, als er sich reparieren kann. Das darf er natürlich nicht zulassen.” 8)
Das Gehirn sendet deshalb einen Alarmschmerz, “sodass die Bewegung, die eine Gefahr darstellt” 9) unterbunden wird. Möchtest du beispielsweise deinen in Richtung linke Schulter gekippten Schiefhals nach rechts drehen, stoppst du diese Bewegung instinktiv — denn sie tut dir weh. “Damit ist — zumindest für den Moment — die akute Gefahr gebannt. 10)
Du siehst: An deinen Schiefhals kommst du nur heran, wenn du deinen Körper dazu bringst, die Alarmschmerzen “abzuschalten”. Wie dir das mithilfe unserer Therapie und unserer Übungen gelingt, erklären wir dir unten.
2.3 Welche Formen des Schiefhalses gibt es noch?
Neben dem akuten Schiefhals gibt es weitere Formen des Torticollis, bei der muskuläre Fehlspannungen eine wichtige Rolle spielen. Eine davon ist die zervikale Dystonie (auch Torticollis spasticus oder Torticollis spasmodicus). Dabei handelt es sich um einen neurologischen Typ des Schiefhalses, bei dem die Bewegungsstörungen im Gehirn verursacht werden. Anders als beim akuten Schiefhals reagieren Hirnprogramme hier also nicht auf zu hohe muskuläre Spannungen, sondern sie lösen diese über Signale der Nerven ursächlich aus. Weiterführende Infos zu Formen, Diagnostik und Behandlung einer zervikalen Dystonie bietet dir die Webseite der Deutschen Dystonie Gesellschaft e.V.
Beim ossären Schiefhals liegt die Ursache im Bereich der Knochen, genauer gesagt in Fehlbildungen der knöchernen Strukturen der Halswirbelsäule. So können beispielsweise einzelne Halswirbel von einer Fehlbildung betroffen sein und dadurch falsch zueinander stehen. Möglich ist ebenfalls, dass zwei oder mehrere Wirbel miteinander verschmelzen (Klippel-Feil-Syndrom). Neben diesen angeborenen Varianten des ossären Schiefhalses gibt es auch erworbene Formen. Dann stecken meist falsch verheilte Wirbelbrüche (Frakturen) in der HWS-Region dahinter.
Allen Formen ist gemeinsam, dass durch die Fehlstellung der Halswirbel die umliegenden Muskeln verkürzen und überspannen. Diese Fehlspannungen ziehen deinen Hals zur Seite — in Richtung der überlasteten Muskulatur. Das bedeutet aber für dich: Auch bei einem ossären Schiefhals stehen die Chancen gut, dass du von unseren Übungen profitierst. Die Übungen können die Lage der Wirbel zwar nicht radikal verändern, jedoch die muskulären Überspannungen auf ein normales Maß reduzieren. Langfristig kannst du dadurch die Schiefstellung deines Halses verringern und deine Schmerzen lindern.
Ebenso selten wie das Klippel-Feil-Syndrom sind der Torticollis ocularis und der Torticollis acusticus. Bei der erstgenannten Form neigen Betroffene ihren Kopf, um eine Sehstörung zu kompensieren. Auch der Torticollis acusticus ist das Resultat einer Ausgleichsbewegung. Hier ist es eine einseitige Schwerhörigkeit, die durch eine spezifische Drehung des Halses aufgefangen werden soll.

Denkbar ist bei den oben genannten Symptomen zudem der infektiöse Schiefhals, insbesondere das Grisel-Syndrom. Der schiefe Kopf ist auch hier Ausdruck einer Schonhaltung. Eine Untersuchung weist oft eine vorangegangenen Entzündung im Hals-Nasen-Rachen-Bereich (z. B. Mandelentzündung oder Angina) hin, die sich bei fehlender Behandlung auf die Bänder zwischen dem ersten Halswirbel (Atlas – mehr dazu im Schmerzlexikon-Artikel zur Atlaskorrektur) und dem zweiten Halswirbel (Axis) übertragen kann. Diese Bänder werden durch die Infektion derart geschwächt, dass sie ihre Zugfestigkeit einbüßen. 11), 12)
Doch keine Sorge: Das klingt schlimmer, als es in den meisten Fällen ist. Neben der Behandlung der oft entzündlichen Grunderkrankung kannst du gerne unsere Übungen zur Atlaskorrektur ausprobieren. Sie bringen meist rasche Linderung und helfen dir, die beispielsweise entstehenden Nackenverspannungen effektiv zu lösen. Auch wenn das Grisel-Syndrom bei dir im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung auftritt, lassen wir dich nicht alleine. In unserem Schmerzlexikon-Artikel zum Thema Rheuma erfährst du, wie du deine Rheuma-Schmerzen um bis zu 80 Prozent verringern kannst.
2.4 Welche Form des Schiefhalses kommt speziell bei Kindern vor?
Hast du bei deinem Kind einen Schiefhals beobachtet oder plagst du dich von Geburt an selbst mit einer Fehlhaltung des Kopfes herum? Dann kann es sein, dass es sich dabei um einen muskulär-kongenitalen Schiefhals (Torticollis muscularis) handelt — die dritthäufigste angeborene orthopädische Erkrankung in Deutschland. 13) Sie entsteht entweder durch Fehllagerungen des Babys in der Gebärmutter oder durch Komplikationen während der Geburt. In beiden Fällen wird der “große Kopfnicker-Muskel” (Musculus sternocleidomastoideus) des Neugeborenen auf einer Seite direkt geschädigt. Bei einer Fehlbildung baut sich sein Bindegewebe zu einem derben Strang um (Fibrose), wodurch sich der Muskel insgesamt verkürzt. 14)
Diese Erklärung kommt dir bekannt vor? Dann trügt dich dein Gefühl nicht. Auch wenn die Entstehungsgeschichte des Torticollis muscularis eine völlig andere als die des akuten Schiefhalses ist, sind die Resultate an Muskeln und Faszien vergleichbar. Das heißt aber auch: Du oder dein Kind können möglicherweise von unserer Therapie profitieren. Bevor du an eine Operation denkst, ist es der Versuch sicher wert. Wenn du noch unsicher bist, kannst du dich vorab auf dieser speziellen Seite für betroffene Eltern informieren.
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3. Behandlung des Schiefhalses: ein neuer Weg in die Schmerzfreiheit
Du weißt jetzt ganz genau: Hinter deinem Schiefhals stecken — direkt oder indirekt — immer muskulär-fasziale Fehlspannungen. Die gute Nachricht für dich lautet, dass du dir diese Einseitigkeiten an der HWS meistens antrainiert hast. Wenn sich also bestimmte Ansteuerungsprogramme deiner Muskeln und Faszien so auswirken, dass rund um deinen Hals Fehlzüge entstehen, musst du die “Befehle” umprogrammieren.
Das klingt kompliziert, ist aber gar nicht so schwer. Du selbst kannst die Spannungsgefüge, die die veränderte Position des Halses auslösen, reduzieren. Das Erfolgsrezept: Dort, wo zu stark gezogen wird, musst du für Entspannung sorgen. Speziell für diesen Zweck haben wir unsere Therapie entwickelt.
3.1 Was ist das Besondere an der Therapie nach Liebscher & Bracht?
Die Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht setzt unmittelbar an der häufigsten Ursache deines Schiefhalses an: den zu hohen Spannungen im Gewebe der Kopf-Hals-Nacken-Region. Gegenüber vielen herkömmlichen Behandlungsmethoden verstehen wir unseren Ansatz als Hilfe zur Selbsthilfe, mit der du dauerhaft schmerzfrei werden kannst — ohne Medikamente und ohne Risiko.
So zündest du den Schmerzfrei-Turbo
Ein besonderes Merkmal unserer Therapie liegt in der Kombination verschiedener Techniken, mit denen du die Behandlung deinen Bedürfnissen individuell anpassen kannst. Dafür stellen wir dir vier unterschiedliche Komponenten zur Verfügung, die sich clever ergänzen und deine Schmerzfrei-Effekte wechselseitig potenzieren.
- Dehnübungen
- Behandlung durch unsere Therapeuten
- Light-Osteopressur
- Faszien-Rollmassagen
Der wirkungsvollste Hebel zur Heilung deines Schiefhalses liegt in qualitativ hochwertiger Bewegung. Mithilfe unserer Übungen dehnst du exakt die Bereiche auf, in denen sich Muskeln und Faszien im Laufe der Zeit verkürzt bzw. verfilzt haben. Du bringst deine Halswirbelsäule wieder in bisher vernachlässigte Gelenkwinkel und drehst die negativen Trainingseffekte einseitiger Bewegungsmuster einfach um. Sobald sich die muskulär-faszialen Spannungen auf ein normales Maß reduzieren, werden auch der Alarmschmerz und die Bewegungseinschränkung nachlassen.
Bist du in der Beweglichkeit deines Kopfes und Halses gerade extrem eingeschränkt und sind die Schmerzen zu stark? Dann empfehlen wir dir, dich an einen nach Liebscher & Bracht ausgebildeten Therapeuten in deiner Nähe zu wenden. Mithilfe der Osteopressur, unserer Akut-Maßnahme, kann er deine Schmerzen im besten Fall “wegdrücken”. So stehen die Chancen gut, dass du schnell beweglicher wirst und deine Übungen mit einem besseren Gefühl beginnen kannst.
Apropos wegdrücken: Um an den Entstehungsort deiner Schmerzen — das Gehirn — heranzukommen, musst du nicht einmal das Haus verlassen. Unsere Light-Osteopressur macht’s möglich. Dafür haben wir ein spezielles Drücker-Set entwickelt, mit dem du die Rezeptoren erreichst, “die direkt mit den Arealen im Gehirn in Verbindung stehen, welche den Schmerz schalten. Dies geht vor allem kurzfristig deutlich über die Effekte der Übungen hinaus.” 15)
Die Übungen sollten dennoch das Kernstück deiner Selbstbehandlung darstellen. Neben der Light-Osteopressur kannst du sie auch mit Faszien-Rollmassagen ergänzen. Mithilfe unserer Faszienrollen und -kugeln regst du Umbauarbeiten in deinem Fasziengewebe aktiv an und hilfst deiner Struktur damit, die Impulse der Übungen optimal verarbeiten zu können. Alle Vorteile unseres Faszien-Sets haben wir hier für dich zusammengestellt.
Du willst noch mehr wissen? Weiterführende Informationen zu den verschiedenen Elementen unseres Konzepts findest du auf einer eigenen Therapie-Seite. Dort haben wir für dich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung erstellt. Falls du noch gar nicht weißt, wie die Schmerzbehandlung nach Liebscher & Bracht abläuft und was du selbst tun kannst, informiere dich direkt hier.
So funktioniert unsere Therapie3.2 Helfen Schmerzmittel, Halskrausen oder Botox
Wenn du dich schon länger mit einem Schiefhals herumplagst, hast du sicher schon das eine oder andere dagegen versucht — wahrscheinlich mit mäßigem Erfolg. Wir decken für dich die Schwachstellen gängiger Behandlungsweisen auf und erklären dir, warum du beim akuten Schiefhals auf einige Maßnahmen getrost verzichten kannst.
Schmerzmittel, Spritzen und Co.
Schmerzstillende Medikamente und muskelentspannende Präparate kommen vielen Betroffenen als erstes in den Sinn, wenn es um die Therapie eines akuten Schiefhalses geht. Um Beschwerden akut zu lindern, können Schmerzmittel auch durchaus ihren Zweck erfüllen. Manchmal muss man eben irgendwie durch den Tag kommen oder nachts einschlafen können. Wir wollen dich jedoch dafür sensibilisieren, nicht dauerhaft und ausschließlich auf Medikamente zu setzen.
Sie belasten deinen Organismus mit körperfremden Stoffen, bergen das Risiko zahlreicher Nebenwirkungen oder machen sogar selbst krank. Doch was am Schlimmsten ist: Sie lösen das Problem nicht.
Erinnere dich daran, dass deine Schmerzen beim Schiefhals fast immer Alarmschmerzen sind. Wenn du diese Warnhinweise deines Körpers mit Schmerzmitteln stumm schaltest, gehst du ein enormes Risiko ein. Denn dann kann genau das passieren, wovor die Alarmschmerzen dich warnen wollen: Überforderungen der Bandscheiben, Überbelastung der Halswirbelsäule und schwerwiegende Schäden am Bewegungsapparat. Die Heilung verzögert sich dadurch immer weiter und wird mitunter ganz verhindert. Dasselbe gilt für muskelentspannende Medikamente, sogenannte Muskelrelaxantien.
Ruhigstellung und Schonung
Ruhe und Geduld sind bei Schmerzen immer noch die beste Wahl? Mitnichten! Während sich Geduld natürlich auch bei der (Selbst-)Behandlung eines akuten Schiefhalses als Tugend erweisen kann, tust du dir mit einer Ruhigstellung deines Schiefhalses meist keinen Gefallen.
Die Fehlstellung des Kopfes ist ja bereits eine Schonhaltung, die den Zustand deiner Muskeln und Faszien quasi “einfriert”. Legst du nun beispielsweise eine Halskrause an, fixierst du die Verkürzungen zusätzlich.
Dem eigentlichen Problem — der Normalisierung der Fehlspannungen — kommst du damit keinen Schritt näher. Warum du dich bei Schmerzen generell nicht schonen sollst, verrät dir Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht detailliert.

© Nikolay Litov | shutterstock.com
Behandlung mit Botox
Bei der Therapie einer zervikalen Dystonie (Torticollis spasticus) sehen viele Neurologen den Einsatz von Botulinumtoxin (Botox) als Goldstandard. Die Botox-Spritzen greifen in die Kommunikation zwischen Gehirn, Nerven und Muskulatur ein. Sie sollen unwillkürliche Verkrampfungen lösen, Schmerzen reduzieren und Fehlstellungen verbessern. Auch wenn die Erfolgsrate recht hoch scheint, hat die Behandlung ihre Schattenseite: So lässt die muskelentspannende Wirkung nach etwa drei Monaten nach, weshalb vierteljährlich weitere Injektionen folgen müssen. Dabei wird die Dosis stufenweise erhöht. 16) Dein Körper gewöhnt sich nämlich an das Botox und benötigt für die gleichen Effekte eine immer höhere Menge des Wirkstoffs.
Mit unseren Übungen kannst du diese Spirale durchbrechen. Die Therapie nach Liebscher & Bracht ist in der Lage, das sensible Zusammenspiel zwischen muskulären Ansteuerungsprogrammen des Gehirns und den umsetzenden Strukturen in Muskeln und Faszie positiv zu beeinflussen. Auch einem Schiefhals aufgrund einer Dystonie bist du also nicht hilflos ausgeliefert. Du hast zumindest eine Chance, dich von den Botox-Behandlungen ein Stück weit unabhängiger zu machen, die Anzahl der nötigen Injektionen zu verringern und die jeweilige Dosis gering zu halten.
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4. Übungen gegen den Schiefhals: effektive Selbsthilfe für zuhause
Jetzt bist du am Zug: Mit unseren Übungen setzt du Tag für Tag positive Trainingsreize in den Muskeln von Kopf, Hals und Nacken. Langfristig veränderst du damit die Ansteuerungsprogramme, die auf deine Muskelfasern wirken. Diese können nach Jahren oder Jahrzehnten der Überspannung endlich wieder nachgeben und die Kopfhaltung kann sich Stück für Stück normalisieren.
Dein persönliches Übungsprogramm besteht aus einer Abfolge von fünf Übungsschritten, die aufeinander aufbauen. Im Video leitet dich Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht Schritt für Schritt an und erklärt dir ganz genau, auf was du achten musst.
Falls unsere Übungen ganz neu für dich sind, lies am besten vor dem Start die Checkliste unter der Übungs-Beschreibung durch. Dort findest du die fünf wichtigsten Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl beginnen.
Schaue dir jetzt das Video mit den Übungen an:

Du möchtest die einzelnen Teile des Übungsprogramms noch einmal in Ruhe nachvollziehen? Kein Problem! Wir haben die Übungsabfolge hier für dich zusammengefasst.
Vorab noch ein Hinweis: Für unseren gemeinsamen Übungsablauf nehmen wir an, dass sich bei dir die muskulären Überspannungen auf der linken Seite des Halses befinden. Deshalb dehnen wir mithilfe der Übung die Struktur genau in diesem Bereich auf. Falls dein Hals und dein Kopf nach rechts gezogen werden, machst du die Übungen einfach für die andere Seite.
Die Übungen gegen den Schiefhals in Kürze:
- Rolle mit der Mini-Faszienkugel unter deinem Schulterdach von außen nach innen — bis zur Ecke des Schulterblatts .
- Setze die Mini-Faszienrolle seitlich am Hals an und rolle die Faszien- und Muskelstränge nacheinander in unterschiedlichen Winkeln ab.
- Für die Dehnung neigst du deinen Kopf um 45 Grad zur betroffenen Seite und ziehst ihn mit einer Hand vorsichtig in Richtung Gegenseite.
Die Übungen gegen den Schiefhals im Detail:

Setze dich zunächst aufrecht auf einen Stuhl und nimm die Mini-Kugel aus unserem großen Faszien-Set in die rechte Hand. Auf deiner linken Schulter suchst du dir nun die Stelle, an dem das Schulterblatt von hinten und das Schlüsselbein von vorne zusammenkommen. Dort platzierst du die Kugel und rollst den Knochenrand bis zur Ecke deines Schulterblatts entlang — ganz langsam und intensiv.
Bist du am Endpunkt angelangt, bringst du die Kugel wieder in die Ausgangsposition zurück. Diesmal rollst du allerdings etwas weiter vorne, in Richtung Hinterkante des Schlüsselbeins, entlang. Besonders in der Kuhle zwischen Hals und Schulter sitzen oft hartnäckige Überspannungen, weshalb du diesen Bereich sehr sorgfältig bearbeiten solltest.

Im nächsten Schritt schnappst du dir die Mini-Faszienrolle, die du seitlich am Hals ansetzt. Rolle deinen Hals mit viel Druck gerade herunter. Hast du einen Durchgang beendet, positionierst du die Rolle etwas weiter hinten am Hals. Arbeite dich erneut nach unten vor und spüre, wie die verspannten Faszien- und Muskelstränge auf deine Impulse reagieren. Zum Abschluss der Faszien-Rollmassage gönnst du dir Runde 3, für die du die Rolle noch schräger hinten am Hals ansetzt.

Setze dich für die erste Dehnübung aufrecht hin und drücke die linke Schulter bei gebeugtem Ellenbogen herunter. Halte deinen Kopf so gerade wie möglich und lege deine rechte Hand auf deine linke Kopfseite, knapp oberhalb des Ohres. Nun ziehst du deinen Kopf mithilfe des rechten Arms immer weiter nach rechts, bis du einen deutlichen Zug am linken Hals wahrnimmst. Atme ruhig ein und aus und versuche, mit jedem Ausatmen noch tiefer in die Dehnung zu kommen.

Für die nächste Dehnung bleibst du aufrecht sitzen, ziehst wieder die linke Schulter herunter und versuchst, deinen Kopf etwa im 45-Grad-Winkel nach links zu neigen. Mit deiner rechten Hand ziehst du deinen Kopf nun in Richtung rechts vorne. Der Zug an deinem linken Hals sollte sich nun etwas weiter hinten bemerkbar machen als in der Übung davor. Um die Spannkraft und den Trainingseffekt zu erhöhen, kannst du dein Kinn zusätzlich zum Kehlkopf ziehen.

Fast geschafft! Im letzten Schritt des Übungsprogramms neigst du deinen Kopf um 45 Grad nach rechts. Greife mit der rechten Hand erneut an deinen linken Hinterkopf und ziehe ihn nach rechts. Den Winkel, in dem du ziehst, variierst du so, dass auf der linken Halsseite die größtmögliche Spannung entsteht. Damit hast du dein Dehnungsprogramm komplettiert und mit großer Sicherheit genau den Bereich erwischt, der für deinen Schiefhals verantwortlich ist.
Leichter üben bei Nacken- und Kopfschmerzen
Unser Nackenretter hilft dir dabei, deine Übungen für eine flexible Hals- und Nackenmuskulatur effektiv zu gestalten. Dehne Muskeln und Faszien stufenweise auf – einfach Sockelhöhe wählen, Kopf drauflegen und entspannen.
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Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg
Veröffentlicht am: 09.11.2018 | Letzte Aktualisierung: 20.03.2023
Quellen & Studien
- ↑1,↑5 https://deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2007/daz-24-2007/ [Letzter Zugriff: 10.10.2018].
- ↑2 Kramer, J., Grifka, J. (2005), Hals. In: Orthopädie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg
- ↑3 Kramer, J., Grifka, J. (2005), Hals. In: Orthopädie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg.
- ↑4 Schulze, B., Beyer, L., Akuter Schiefhals oder Grisel-Syndrom. in: Manuelle Medizin; 2016, 54 (4), S. 252.
- ↑6 Reichel, G., Zervikale Dystonien. In: DNP – Der Neurologe & Psychiater; 2016, 17 (4), S. 49
- ↑7 Schulze, B., Beyer, L., Akuter Schiefhals oder Grisel-Syndrom. in: Manuelle Medizin; 2016, 54 (4), S. 253.
- ↑8 Liebscher-Bracht, R, Bracht, P. (2018), Deutschland hat Rücken. Mosaik, München. S. 98.
- ↑9 Liebscher-Bracht, R, Bracht, P. (2018), Deutschland hat Rücken. Mosaik, München. S. 98
- ↑10 Liebscher-Bracht, R, Bracht, P. (2018), Deutschland hat Rücken. Mosaik, München. S. 98.
- ↑11 Michel, O., Der akute Schiefhals: Wann rasches Handeln gefragt ist. In: HNO-Nachrichten; 2018, 48 (5), S. 42
- ↑12 Schulze, B., Beyer, L., Akuter Schiefhals oder Grisel-Syndrom. in: Manuelle Medizin; 2016, 54 (4), S. 251.
- ↑13 https://deutsche-apotheker-zeitung.de/daz- az/2007/daz-24-2007/[Letzter Zugriff: 10.10.2018]
- ↑14 https://deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2007/daz-24-2007/ [Letzter Zugriff: 10.10.2018]
- ↑15 Liebscher-Bracht, R, Bracht, P. (2018), Deutschland hat Rücken. Mosaik, München. S. 225.
- ↑16 www.dystonieinfo.de/dystonie-was-ist-das