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Gelenkschmerzen — warum viele umsonst leiden und was du selbst tun kannst

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & Bestseller-Autor
Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter
Treppensteigen, eine Getränkekiste anheben oder einfach nur die Schuhe zubinden: eigentlich alles kein Problem. Doch wenn die Gelenke schmerzen, wird der Alltag zur Herausforderung! Zusätzlich machst du dir bei Gelenkschmerzen bestimmt viele Sorgen: Ist es Arthrose? Oder doch Morbus Bechterew, Rheuma, Arthritis, Gicht, Osteoporose oder eine andere Stoffwechselerkrankung? Muss ich sofort zu einem Arzt?
Fest steht: Je stärker die Gelenkschmerzen sind, desto häufiger kommt es zu Schmerz-Vermeidungsverhalten, Schonung sowie Immobilität und langfristig gesehen zu einer Verschlechterung der Lebensqualität. Das gilt für Schmerzen am Kniegelenk, Schultergelenk, der Wirbelsäule und der Hüfte genauso wie für Beschwerden an Sprunggelenken, Finger oder Zehen.
Wir möchten dir daher einen Weg aufzeigen, wie du vorbeugen und dauerhaft beschwerdefrei werden oder bleiben kannst – ohne ständige Arztbesuche, ohne Schmerzmittel wie Ibuprofen und ohne Operation. Dazu …
- klären wir dich über die Ursachen und Risikofaktoren für Gelenkschmerzen und Gelenkentzündungen auf,
- betrachten Gelenkschmerzen im Zusammenhang mit Arthrose, Rheuma, Arthritis, Gichtanfällen, Gliederschmerzen und Muskelschmerzen bei Fibromyalgie,
- stellen dir eine natürlich und wirkungsvolle Therapie bei (fast) allen Gelenkbeschwerden vor
- und geben dir Übungen mit auf den Weg, damit du schmerzfrei werden oder zumindest die Dosis und Anzahl deiner Medikamente reduzieren kannst.

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

1. Symptome und Auftreten von Gelenkschmerzen
Kurz & Knapp
- Jeder dritte Deutsche leidet im Laufe seines Lebens mindestens einmal unter Gelenkschmerzen.
- Typisch dabei: Anlaufschmerzen und Morgensteifigkeit oder Verschlechterung bei Belastung.
- Häufige Zeichen einer Entzündung im Gelenk sind Schwellung, Rötung und Überwärmung.
Doch woher kommen Gelenkschmerzen überhaupt und was verursacht die Schmerzen? Antworten warten im Ursachen-Kapitel.
Gelenkschmerz ist einer der am häufigsten vorkommenden Schmerzformen. Insgesamt hat etwa ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland schon mindestens einmal Gelenkschmerzen gehabt. Bis heute gelten Gelenkschmerzen in der herkömmlichen Medizin in vielen Fällen als nicht oder schlecht behandelbar. Zudem weisen die eingesetzten Medikamente (NSAR; Antirheumatika) je nach Wirkstoff oft gefährliche Nebenwirkungen auf.1)
1.1 Symptome
Gelenkschmerzen können Betroffene morgens nach dem Aufstehen quälen (Anlaufschmerz, Morgensteifigkeit) und im Laufe des Tages zurückgehen. Bei anderen Patienten zeigen sich die Schmerzen erst später am Tag und verstärken sich bei Belastung. Typische Symptome bei Schmerzen im Gelenk sind:
- schmerzhafte Verschlechterung bei Belastung
- Anlaufschmerz am Morgen
- entzündlicher Gelenkschmerz (Gelenkentzündung) mit Schwellung, Rötung und Überwärmung als Zeichen der Entzündung
- wiederkehrende und chronische Schmerzen an den Muskeln, Sehnen und Gelenken
Egal, in welcher Situation du Gelenkschmerzen bekommst: Wir erklären dir im nächsten Kapitel, wie und warum sie überhaupt entstehen. Im Übungskapitel verraten wir dir, wie du dir bei Schmerzen im Gelenk selbst helfen kannst.
1.2 Wie ist der Stand der Forschung zu Gelenkschmerzen?
In Studien konnte erfolgreich gezeigt werden:
Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Veränderungen im Gelenk und der Schmerzintensität gibt – auch nicht zwischen dem Verlust an Knorpelmasse und den Schmerzen!2)
Vielmehr konnten Forscher mittels Kontrast-MRT-Untersuchungen belegen: Nicht der Knorpelverlust an sich, sondern das Ausmaß der lokalen Entzündung im Gelenk ist für das Schmerz-Level verantwortlich ist.3)
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2. Ursachen von Gelenkschmerzen
Kurz & Knapp
- Alle der über 100 Gelenke in deinem Körper sind mehr oder weniger gleich aufgebaut.
- Unabhängig von einer konkreten Diagnose, zeigt unsere Erfahrung: Die Ursache von Gelenkschmerzen liegt meist nicht in tatsächlichen Schäden oder „weichen“ Faktoren wie Übergewicht an sich. Einseitige Bewegungen und zu hohe Spannungen in den Muskeln und Faszien sind die Hauptursachen. Sie sorgen für einen unnatürlich großen Verschleiß des Gelenks und des Knorpels sowie eine mangelhafte Durchblutung im betroffenen Bereich.
- Der muskulär-fasziale Schmerzanteil ist bei Arthrose genauso vorhanden wie bei Rheuma, Arthritis, Fibromylagie oder anderen Erkrankungen.
Wie du genau diesen Schmerzanteil selbstständig und von zuhause aus minimieren kannst, liest du im Kapitel zur Behandlung.
2.1 Aufbau von Gelenken
Unabhängig davon, in welchem Gelenk oder in welchen Gelenken du deine Schmerzen spürst — im Grunde sind die über 100 Gelenke in deinem Körper alle gleich aufgebaut: Kniegelenke, Hüftgelenke oder Fingergelenke unterscheiden sich nur durch ihre Form und Größe. Die Hauptfunktion der Gelenke besteht darin, unterschiedliche Winkel einzunehmen. Auf diese Weise kannst du deinen gesamten Bewegungsapparat mit Hilfe deiner Muskeln ohne Störung in verschiedene Richtungen steuern.

© elenabsl | Fotolia.com
An jedem Gelenk sind mindestens zwei Knochen beteiligt, zwischen denen eine Kapsel sitzt. Diese Kapsel hat eine äußere, stabile Schicht, die das Gelenk zusammenhält, und eine innere Schicht (Synovialhaut), welche die sogenannte Synovialflüssigkeit (auch: Gelenkflüssigkeit) produziert. Sie kannst du dir wie eine Art Gelenk-Schmiere vorstellen, die für reibungslose Bewegungen der Gelenkflächen sorgt und den Knorpel ernährt.
Der Knorpel (Gelenkknorpel) liegt genau zwischen den beiden Gelenkflächen, sodass im Optimalfall nicht Knochen auf Knochen reibt. Durch den Knorpel fließt übrigens kein Blut, weshalb er anders versorgt werden muss. Seine Funktionsweise ähnelt der eines Schwamms: Bei richtiger Bewegung wird er zusammengedrückt und die Abfallstoffe werden so aus dem Knorpel gespült. Wird er wieder entlastet, dehnt sich der Knorpel aus und nimmt dabei frische Gelenkflüssigkeit auf. So geht das immer im Wechsel. Dieses Wechselspiel ist für die Ernährung des Knorpels essenziell. Geschieht es — durch einseitige oder nicht ausreichende Bewegung — zu wenig, verhungert der Knorpel und stirbt ab. Das Ergebnis sind Arthrose und ohne Schutz aneinander reibende Knochen beziehungsweise Gelenkflächen. Die erhöhte Reibung sorgt schließlich dafür, dass die Knorpelmasse immer weiter ab- und der Gelenkverschleiß drastisch zunimmt.
2.2 Die Rolle von Muskeln und Faszien
Muskeln und Faszien (Bindegewebe) sind die Motoren der Gelenkbewegungen. Dank ihnen kannst du theoretisch 100 Prozent der von Natur aus möglichen Gelenkwinkel nutzen. In deinem modernen Lebensalltag mit vielen sitzenden Tätigkeiten bringst du deine Gelenke aber nur noch in einen Bruchteil aller möglichen Winkel.
Als Folge werden deine Muskeln und Faszien immer unnachgiebiger — im übertragenen Sinn rosten dein Bindegewebe und der gesamte Bewegungsapparat ein.
Dadurch entwickeln sich punktuelle, über das normale Maß hinausgehende Zugspannungen. Diese sorgen dafür, dass die Knochen der Gelenke zu stark zusammengepresst werden. Gleichzeitig wird der Gelenkknorpel nur noch auf einer sehr kleinen Fläche beansprucht — und dort viel zu stark. Aufgrund dieser Überbelastung wird er teilweise nicht mehr richtig ernährt und stirbt ab. Beanspruchung und Abnutzung sind so groß, dass das Schwamm-Prinzip außer Kraft gesetzt ist und erhöhter Gelenkverschleiß entsteht.
Die Ursache der Gelenkschmerzen ist aber auch im Gehirn zu finden. Dieses registriert nämlich den übermäßigen Verschleiß aufgrund der Überlastung und sendet einen sogenannten Alarmschmerz in das betroffene Gelenk. Dein Körper möchte dir damit sagen, dass du dich nicht weiter so bewegen sollst, wie bisher, weil dir das nicht guttut.
Knieschmerzen, Rückenschmerzen oder Schmerzen an der Hüfte entstehen in den meisten Fällen genau so. Wie du die Schmerzen nun wieder loswirst, verraten wir dir im Kapitel Behandlung. Eine Schlüsselrolle spielt dabei qualitativ hochwertige Bewegung.
Schau dir in dieser Video-Zusammenfassung an, wie Gelenkerkrankungen und Gelenkschmerzen in den meisten Fällen entstehen:

In Kürze zum Nachlesen: Woher kommen Gelenkschmerzen?
Die Ursache liegt oft in einseitigen Bewegungen und zu hohen Spannungen in den Muskeln und Faszien. Sie sorgen für einen zu unnatürlich großen Verschleiß des Gelenks. Der Knorpel wird dadurch an einigen Stellen nicht genug und an anderen Stellen zu stark beansprucht. Bewegungseinschränkungen, ein unnachgiebiges Gewebe, Entzündungen des Schleimbeutels, Knorpelschwund und (Alarm-)Schmerzen im Gelenk sind die Folge.

Typische Symptome einer Arthrose sind:
- nicht-entzündlicher Gelenkschmerz, fälschlicherweise auf das Gelenk projiziert: Schwellung und Überwärmung sind selten,
- Anlaufschmerz,
- Verschlechterung bei Belastung,
- Kälte-Empfindlichkeit.
Als Ursache für Gelenkschmerzen muss häufig die Diagnose „Arthrose“ herhalten. Doch so einfach ist das aus unserer Sicht nicht! Nur weil du vielleicht tatsächlich Arthrose hast, bedeutet das noch lange nicht, dass du auch Schmerzen haben musst. Denn der Knorpel selbst besitzt überhaupt keine Schmerzrezeptoren.
Nicht die vermeintliche Verletzung, nicht der oft diagnostizierte Schaden und auch nicht das mitunter entzündete Knie verursachen die Beschwerden –, sondern muskulär-fasziale Überspannungen, auf die dein Körper mit einem schmerzhaften Alarmsignal reagiert.
Arthrose und Schmerzen in den Gelenken sind deshalb kein Schicksal des Alters oder einer genetischen Veranlagung, das du einfach ertragen musst. Auch Übergewicht spielt keinesfalls die Hauptrolle bei den Ursachen. In unserem großen Schmerzlexikon-Artikel räumen wir mit vielen Irrtümern zur Entstehung und Behandlung von Arthrose auf und zeigen dir einen effektiven Weg in deine persönliche Schmerzfreiheit.
Es kann so einfach sein, dass du wirklich überrascht sein wirst. Meist genügen wenige Minuten am Tag, um eine OP abzuwenden und deine Lebensqualität auch ohne Schmerzmittel und teure Untersuchungen wieder zu steigern.

Besteht bei dir der Verdacht auf Rheuma oder eine Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis wie Morbus Bechterew? Hast du vielleicht schon eine entsprechende Diagnose bekommen oder bist durch deine Veranlagung gefährdet? Dann kennst du diese typischen Symptome und Beschwerden bestimmt auch, an denen Millionen Menschen weltweit leiden:
- entzündlicher Gelenkschmerz mit Hautveränderungen wie Schwellung, Rötung und Überwärmung seit mindestens sechs Wochen,
- mehr als zwei Gelenke sind schmerzhaft, entzündet und gerötet,
- typischerweise Beginn an den kleinen Gelenken wie Fingergelenke und Zehen,
- Auftreten von Rheumaknoten,
- Morgensteifigkeit länger als 60 Minuten,
- Besserung bei Bewegung,
- Linderung durch Kälte.
Die Krankheit Rheuma stellt eine weitere Form von Gelenkerkrankungen dar. Wer an Rheuma erkrankt ist, steckt häufig in der Zwickmühle: Zwar gab es in der medizinischen Diagnostik und Behandlung von Rheuma in den letzten Jahren große Fortschritte, doch eine gute flächendeckende Versorgung von Rheumapatienten ist noch immer nicht gewährleistet. Das bedeutet im Klartext: Es gibt zu viele Patienten für zu wenige spezialisierte Ärzte und darunter leiden die Behandlungen massiv.
Nicht so mit uns als Wegbegleiter! Auch wenn wir dein Rheuma oder deine rheumatoide Arthritis (Polyarthritis) als Erkrankung des Immunsystems nicht ursächlich heilen können, lassen sich mit unserer Therapie doch bis zu 80 Prozent deiner Rheuma-Schmerzen reduzieren — und du erhältst ein großes Stück Lebensqualität zurück.
Übrigens gehört Gicht, eine Stoffwechselkrankheit, bei der viele Entzündungsstoffe ausgeschüttet werden und sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern, ebenfalls zu den Rheuma-Erkrankungen. Rheuma und Gicht (Gichtanfälle) kannst du, zusätzlich zu unseren Übungen, auch sehr effektiv über deine Ernährung beeinflussen.
Das gilt übrigens für die Psoriasis, die du wahrscheinlich unter der Bezeichnung Schuppenflechte kennst, in besonderem Maße. Bei der Psoriasis handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit, die sich vor allem über Hautveränderungen zeigt. Häufig kommt es zu einem entzündlichen Hautausschlag. Zusätzlich können bei der Schuppenflechte neben der Haut weitere Organe betroffen und auch die Gelenke, Bänder sowie das Gewebe (Psoriasis Arthritis) angegriffen sein. Gelegentlich verformen sich zusätzlich zum Hautausschlag die Nägel.
Mehr zum Thema Störungen des rheumatischen Formenkreises liest du in unserem großen Schmerzlexikon-Artikel „Rheuma„.

Gliederschmerzen kennst du wahrscheinlich von deiner letzten Erkältung, einer Grippe oder einer anderen Infektion. Doch dieses unspezifische Krankheitsbild kann auch ohne Erkältung, Fieber oder Infektion auftauchen.
Jeder empfindet die Gliederschmerzen ein wenig anders: Aus medizinischer Sicht zählen nur Gelenk- und Muskelschmerzen an den Gliedmaßen (Extremitäten) zur Krankehit Gliederschmerzen. Das betrifft Schmerzen im Ellenbogen, Arm, Hand und Bein sowie Fußschmerzen. Wir haben ein weiter gefasstes Verständnis von Gliederschmerzen und rechnen auch Kopfschmerzen sowie Beschwerden an Schultern, Nacken, Rücken und den Knien dazu.
Typische Symptome bei Gliederschmerzen sind:
- Fieber bei Grippe oder Infektionskrankheiten,
- Kopfschmerzen, Schnupfen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit bei einer Erkältung,
- Schlafstörungen und chronische Erschöpfung im Rahmen eines Fibromyalgie-Syndroms,
- gerötete, geschwollene und steife Gelenke zum Beispiel bei Rheuma (rheumatoide Arthritis/Polyarthritis) und anderen degenerativen Gelenkerkrankungen.
Wusstest du, dass deine Gliederschmerzen bei einem Infekt stärker ausfallen, wenn die muskulär-faszialen Spannungen bereits vor der Erkrankung zu hoch waren?
Warum das so ist und wie du deine Gliederschmerzen wieder loswerden kannst, erfährst du in unserem ausführlichen Beitrag zum Thema Gliederschmerzen.

In der Medizin zählt die Fibromyalgie größtenteils noch immer zu den ungeklärten Schmerzerscheinungen. Wir haben jedoch festgestellt, dass mit Reduktion der Spannungen in den Muskeln und Faszien auch die Beschwerden der Fibromyalgie zurückgehen oder ganz verschwinden können.
Wie genau äußert sich die Fibromyalgie? Symptome sind:
- andauernde und wiederkehrende Schmerzen an den Muskeln und Sehnen sowie Gelenkschmerzen,
- Schlafstörungen in der Nacht, Müdigkeit am Tag,
- Konzentrationsprobleme und Motivationsschwäche,
- manchmal Wetterfühligkeit,
- ausgeprägte Ängstlichkeit und depressive Verstimmung.
Lies in unserem Spezial-Beitrag, wie die Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht beim Fibromyalgie-Syndrom wirkt und mit welchen Übungen du dir selbst helfen kannst.
2.7 Gelenkschmerzen in der Wachstumsphase
Im Kindes- und Jugendalter können immer wieder sogenannte Wachstumsschmerzen auftreten. Diese Wachstumsschmerzen sind charakterisiert durch akute, meist kurz andauernde Schmerzepisoden. Sie treten vorwiegend am Abend und in der Nacht auf.4)
Du musst dir darüber keine Sorgen machen, denn hierbei handelt es sich nicht um eine Krankheit im eigentlichen Sinn. In der Regel verlaufen die Wachstumsschmerzen je nach Alter in Schüben und gehen nach kurzer Zeit von selbst wieder weg. Um eine Linderung der Beschwerden zu erreichen, können du oder dein Kind natürlich auch unsere Übungen ausprobieren.
2.8 Weitere Ursachen für Gelenkbeschwerden
- Die Ursache von Gelenkbeschwerden kann auch in Unfällen liegen. Gerade nach Verstauchungen oder Prellungen schmerzen häufig die betroffenen Gelenke eine Weile. Nachdem die Verstauchung oder Prellung abgeklungen ist, sollten die Schmerzen allmählich verschwinden.
- Eine aktuelle Studie aus Italien macht darauf aufmerksam, dass anhaltende Gelenkschmerzen (und rheumaähnliche Symptome) bei Genesenen eine mögliche Spätfolge von Covid-19 darstellen. So zeigten etwa 25 Prozent aller Studienteilnehmer noch 60 Tage nach Auftreten der ersten Symptome Schmerzen an mindestens einem Gelenk.5) 6) Gleichzeitig scheinen Patienten mit rheumatoider Arthritis kein erhöhtes Risiko für besonders schwere Covid-Verläufe zu haben.7)
- Menschen, die unter Hämophilie (im Volksmund als Bluterkrankheit bekannt) leiden, können sich leicht verletzen. Sie erleiden dann mitunter schwache Gelenkblutungen, die Schmerzen verursachen. Vor allem Arthrose und Beschwerden im Sprunggelenk und Knie können durch die Erkrankung Hämophilie verursacht werden.
- Auch die Borreliose kann durch die übertragenen Bakterien innerhalb der ersten Wochen nach einem Zeckenstich grippeähnliche Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen oder Fieber verursachen. Borreliose lässt vor allem die großen Gelenke an Knie, Hüfte und Schulter schmerzen. Gefahr droht vor allem dann, wenn die Zecke länger als zehn Stunden Blut gesaugt und die Bakterien (Borrelien) dadurch in den Körper gelangen konnten.
- Gelenkschmerzen sind tückischerweise jedoch nicht auf die ersten Wochen beschränkt. In seltenen Fällen treten noch ein bis zwei Jahre nach dem Zeckenbiss Gelenkprobleme auf. Dann sprechen Ärzte von der sogenannten Lyme-Arthritis.
- Gehen plötzliche Gelenkschmerzen mit Gliederschmerzen, Schmerzen in den Beinen und im Oberbauch, Hautjucken sowie Erkältungssymptomen einher, sollte bei einer Untersuchung auch eine Hepatitis (Entzündung der Leber, Hepatitis A–E) ausgeschlossen werden.
- Die chronische Nierenkrankheit (in Deutschland auch häufig chronische Niereninsuffizienz genannt) steht für ein Krankheitsbild, bei dem es zu einem fortschreitenden Verlust aller Funktionen der Niere kommt. Dabei führt ein Mangel an Vitamin D mitunter zu Störungen im Knochenstoffwechsel, was wiederum Gelenkschmerzen nach sich ziehen kann.
- Gelenkschmerzen können auch aus den umliegenden Strukturen wie Bänder oder Sehnen kommen. Ein Beispiel dafür ist die Schleimbeutelentzündung in der Schulter.

- Die Sarkoidose ist eine Autoimmunerkrankung, die durch eine Fehlregulation des Immunsystems entsteht. Bei Sarkoidose bilden sich gutartige Knötchen im Gewebe (Granulome), starke Schmerzen der Gelenke und Muskeln sind eine häufig Begleiterscheinung. Allerdings fehlen hier die typischen Entzündungszeichen und die Gelenke behalten ihre Beweglichkeit.
- Um eine Autoimmunerkrankung handelt es sich auch beim systemischen Lupus erythematodes. Krankheitsschübe gehen hier oft mit Fieber, Abgeschlagenheit und auch Gelenkschmerzen einher.8)
- Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn können Symptome in anderen Bereichen des Körpers verursachen, zum Beispiel an den Gelenken. Neben den typischen Beschwerden wie Durchfall, Blähungen oder Gewichtsverlust klagen Betroffene daher auch häufig über Gelenkschmerzen.
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3. Behandlung von Gelenkschmerzen
Kurz & Knapp
- Weil Gelenkschmerzen so häufig von muskulär-faszialen Überspannungen ausgelöst werden, lohnt es sich, diese Spannungen konsequent zu senken.
- Mit der Osteopressur, unseren Engpass-Dehnübungen und Faszien-Rollmassagen stehen dir dafür gleich drei unterschiedliche Bausteine zur Verfügung. Probiere diese Alternativen unbedingt aus, bevor du über ein künstliches Gelenk nachdenkst.
- Eine vollwertig pflanzliche Ernährung ohne Milchprodukte und Fleisch hilft deinen Gelenken zusätzlich bei der Regeneration.
Einfache Übungen für alle Körperbereiche, die du (trotz eventuell vorhandenem Kunstgelenk) direkt zuhause machen kannst, findest du im letzten Kapitel.
Du weißt aus unserem Kapitel zu den Ursachen, dass die meisten Schmerzen im Gelenk durch einseitige Bewegungsmuster entstehen. Diese sorgen dafür, dass die Muskeln und Faszien nicht mehr so nachgiebig und geschmeidig sind, wie sie sein sollten. Schlussendlich führt das zu muskulär-faszialen Fehlspannungen und es kommt zu Überbelastung, Schmerzen, Entzündungen des Schleimbeutels, Gelenkverschleiß und Knorpelabbau. Unser Ziel ist deshalb, die Spannungen zu reduzieren und dem schmerzenden Gelenk wieder mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen.

Dies kann mit der Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht schnell und effektiv gelingen. Sie ist eine eigenständige manualtherapeutische Methode zur Behandlung von Schmerzen. In der von Roland Liebscher-Bracht entwickelten Therapie können mit 72 Osteopressur-Punkten gezielt die Alarmschmerz-Rezeptoren in der Knochenhaut angesteuert werden. Das funktioniert ein bisschen wie bei einem Lichtschalter, den man ein- und ausschalten kann.
Durch das Drücken dieser speziellen Punkte werden Signale mit dem Befehl an das Gehirn weitergeleitet, die Schmerzen abzuschalten. Dies kann geschehen, sobald sich die muskulär-faszialen Spannungen normalisieren, die das Gelenk bedrohen.
Du bist auf diese Weise vielleicht sehr schnell von deinen Gelenkschmerzen und dem Gelenkverschleiß befreit. Wichtig für eine nachhaltige Wirkung ist jedoch, dass du deine Bewegungsmuster dauerhaft änderst. Sonst tritt, wie bei einer schlechten Diät, ein Jojo-Effekt ein — du verfällst in die alten Bewegungsabläufe zurück und muskulär-fasziale Überspannungen bauen sich erneut auf. Dann meldet sich leider auch der Alarmschmerz wieder.
Damit dir das nicht passiert, hat Roland Liebscher-Bracht spezielle Dehnübungen entwickelt, mit denen du die Länge der Muskelfasern und den Spannungszustand im Gewebe selbstständig beeinflussen kannst. Mit diesen Übungen werden deine Muskeln und Faszien wieder flexibler und neue Bewegungsmuster können sich im Gehirn etablieren. Durch die Übungen kannst auch du schmerzfrei werden und bleiben, wenn du sie regelmäßig anwendest.
Entzündungshemmer und Schmerzmittel als Lösung?
Klar, bei einer Autoimmunerkrankung muss das Immunsystem häufig durch ein Medikament unterdrückt werden, zumindest in der ersten Behandlungsphase. Klar ist aus unserer Sicht aber auch: Eine Vielzahl der Gelenkschmerzen wird nicht durch die „Grundkrankheit“ selbst verursacht, sondern zu unterschiedlichen Prozentsätzen immer auch durch Alarmschmerzen mit einem muskulär-faszialen Anteil. Entzündungen mit Kortison-Spritzen (häufig bei ISG-Schmerzen angewandt)9) oder nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) zu behandeln, kann deswegen allenfalls eine kurzfristige Lösung sein. Dasselbe gilt für eine Linderung der Schmerzen mit Paracetamol oder ähnlichen Wirkstoffen. Dauerhaft wird es dir wahrscheinlich nur besser gehen, wenn du daher neben den Symptomen auch die Ursache „bekämpfst“ – und das sind fast immer zu hohe Spannungen rund um deine Gelenke.
Wenn du möchtest, kannst du unsere Behandlungs-Bausteine dabei mit anderen, nicht-invasiven Methoden kombinieren. Die Ergebnisse einer neuen Studie deuten zum Beispiel darauf hin, dass die Ultraschall-Therapie bei Knie-, Schulter- und Hüftschmerzen (zumindest unterstützend) hilfreich sein kann.10)
3.1 Ernährung bei Gelenkbeschwerden
Da Gelenkschmerzen häufig mit Arthrose, Rheuma, Arthritis und anderen Entzündungen im Gelenk einhergehen, kannst du deinen Körper, zusätzlich zu unseren Übungen, auch mit einer passenden Ernährung bei der Heilung unterstützen. Milchprodukte und Fleisch enthalten Stoffe wie die Arachidonsäure, die Entzündungen fördern. Vor allem in verarbeitetem Fleisch, wie Wurst, kommt die Arachidonsäure besonders viel vor. Du solltest daher zumindest während akuter Schmerzphasen auf diese Produkte verzichten oder ihren Verzehr zumindest einschränken.

Entzündungslindernd wirken dagegen Antioxidantien. Sie kommen beispielsweise vermehrt in dunklen Beeren vor. Auch bestimmte Fettsäuren, wie die Omega-3-Fettsäuren, wirken bei Gelenkentzündungen abheilend. Wer nicht so sehr auf Lachs, Makrele und Forelle steht, kann die wertvollen Omega-3-Fettsäuren auch über Walnüsse oder Leinöl aufnehmen. So bringst du auf natürliche Weise deinen Stoffwechsel ins Gleichgewicht, ohne eine Vielzahl an Medikamenten (Schmerzmittel, Antirheumatika) mit unerwünschten Nebenwirkungen einnehmen zu müssen.
Einen optimalen Mix zur Unterstützung deines Körpers und speziell deiner Gelenke bieten unsere Nahrungsergänzungsmittel. Sie enthalten wertvolle Stoffe, um die Regenerationsvorgänge zu unterstützen, die deine Faszien sowie deine Knorpel, die Bandscheiben, Menisken, Bänder und Sehnen stärken.
Im Video erklärt dir Professor Dr. Claus Leitzmann noch einmal ausführlich, welche Lebensmittel deinen Gelenken schaden und welche sie schützen:

3.2 Künstliche Gelenke
Hast du so starke Gelenkschmerzen und Bewegungseinschränkungen, dass dir ein Arzt empfohlen hat, ein künstliches Gelenk einsetzen zu lassen? Dann fühlst du dich vielleicht unwohl bei dieser Vorstellung — und dein Gefühl trügt dich nicht. Künstliche Gelenke werden in Deutschland meist viel zu schnell und aus unserer Sicht auch bei konservativ therapierbaren Schmerzen eingesetzt. Dies gilt vor allem für Knie- und Hüftgelenke. Gerade Kniegelenke werden in kaum einem anderen Land häufiger eingesetzt als in Deutschland.
Aus unserer Sicht sollte ein künstliches Gelenk immer die letzte Möglichkeit sein. Denn das Ersetzen des natürlichen Gelenks durch ein Implantat ist ein Schritt, der nie wieder rückgängig gemacht werden kann. Bevor du dich dazu entschließt, probiere lieber unsere Schmerztherapie und unsere Übungen aus. In unserem Therapeuten-Finder kannst du leicht einen nach Liebscher & Bracht ausgebildeten Therapeuten in deiner Nähe finden.
Du willst noch mehr über künstliche Gelenke erfahren? In unserem Beitrag “Gelenk-OPs gegen Schmerzen: oft überflüssig?” erklären wir dir, welche Risiken von den künstlichen Gelenken ausgehen und welche Alternativen dir offenstehen.
Die besten Übungen und Tipps bei Gelenkschmerzen
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4. Übungen bei Gelenkschmerzen
Du hast über 100 Gelenke in deinem Körper — also auch über 100 potenzielle Schmerz-Stellen. Um die häufigsten Schmerzbereiche und Gelenke selbst zu behandeln, findest du passende Tipps und Übungen in unseren kostenfreien Schmerzfrei-Ratgebern.
Mithilfe unserer gezielten Übungen kannst du in den meisten Fällen deine Schmerzen schnell und effektiv senken. Versuche, die Übungen regelmäßig in deinen Alltag zu integrieren, um die zu hohen Spannungen in den Muskeln und Faszien dauerhaft zu senken. So kannst du langfristig schmerzfrei bleiben und deine Gelenke wieder fit machen.
Über diesen Artikel

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg
Veröffentlicht am: 23.10.2018 | Letzte Aktualisierung: 17.02.2023
Quellen & Studien
- ↑1 Vgl. Sprott, H. (2008): Periphere Mechanismen von Gelenkschmerzen mit speziellem Fokus auf den synovialen Fibroblasten. In: Zeitschrift für Rheumatologie, S. 643.
- ↑2 Vgl. Bacon K, LaValley MP, Jafarzadeh SR, Felson D. Does cartilage loss cause pain in osteoarthritis and if so, how much? Ann Rheum Dis. 2020 Aug;79(8):1105-1110. doi: 10.1136/annrheumdis-2020-217363. Epub 2020 May 7. PMID: 32381567.
- ↑3 Vgl. Sprott, H. (2008): Periphere Mechanismen von Gelenkschmerzen mit speziellem Fokus auf den synovialen Fibroblasten. In: Zeitschrift für Rheumatologie, S. 640.
- ↑4 Vgl. Blankenburg et al. (2014): Chronische Kopf-, Bauch- oder Gelenkschmerzen. In: Monatszeitschrift Kinderheilkunde, S. 21.
- ↑5 Vgl. Carfì A, Bernabei R, Landi F; Gemelli Against COVID-19 Post-Acute Care Study Group. Persistent Symptoms in Patients After Acute COVID-19. JAMA. 2020 Aug 11;324(6):603-605.
- ↑6 Vgl. Shah S, Danda D, Kavadichanda C, Das S, Adarsh MB, Negi VS. Autoimmune and rheumatic musculoskeletal diseases as a consequence of SARS-CoV-2 infection and its treatment. Rheumatol Int. 2020 Oct;40(10):1539-1554. doi: 10.1007/s00296-020-04639-9. Epub 2020 Jul 14. PMID: 32666137; PMCID: PMC7360125.
- ↑7 Vgl. Schett G, Manger B, Simon D, Caporali R. COVID-19 revisiting inflammatory pathways of arthritis. Nat Rev Rheumatol. 2020 Aug;16(8):465-470. doi: 10.1038/s41584-020-0451-z. Epub 2020 Jun 19. PMID: 32561873; PMCID: PMC7304381.
- ↑8 Vgl. Lenormand C, Lipsker D. Lupus erythematosus: Significance of dermatologic findings. Ann Dermatol Venereol. 2021 Mar;148(1):6-15. doi: 10.1016/j.annder.2020.08.052. Epub 2021 Jan 19. PMID: 33483145.
- ↑9 Vgl. Wu L, Tafti D, Varacallo M. Sacroiliac Joint Injection. 2021 Jan 7. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2021 Jan–. PMID: 30020617.
- ↑10 Vgl. Aiyer R, Noori SA, Chang KV, Jung B, Rasheed A, Bansal N, Ottestad E, Gulati A. Therapeutic Ultrasound for Chronic Pain Management in Joints: A Systematic Review. Pain Med. 2020 Nov 7;21(7):1437-1448. doi: 10.1093/pm/pnz102. PMID: 31095336.