Kostenfreier Ratgeber

Die besten Übungen und Tipps bei Schmerzen in der Schwangerschaft:

Ratgeber Cover Schwangerschaftsschmerzen
Jetzt runterladen

Schmerzen in der Schwangerschaft – so kannst du dir selber helfen

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & Bestseller-Autor

Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter  Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter

Mehr erfahren

Schwanger sein – für sehr viele Personen eine ganz besondere Zeit, auf die sie lange hingefiebert haben. Umso größer ist die Ernüchterung, wenn dieses überwältigende Erlebnis von Schmerzen überschattet wird. Bauchschmerzen, Dehnungsschmerzen, Sodbrennen und Rückenschmerzen sind dabei ebenso möglich wie Unterleibsschmerzen oder Wassereinlagerungen.

Wir von Liebscher & Bracht wissen, wie schwer es ist, an dieser Stelle nicht zu Schmerzmitteln zu greifen. Allerdings wirst du durch die Einnahme von Paracetamol und Co. deine Beschwerden nicht langfristig beseitigen können. Außerdem können Medikamente, gerade für dich als Schwangere, schädliche Nebenwirkungen entfalten. Bedenke: Es wohnt jetzt ein heranwachsendes Baby in deinem Körper und du trägst damit Verantwortung für euch beide. Deshalb wollen wir dir unser Wissen für eine schmerzfreie Schwangerschaft an die Hand geben, damit du selbst aktiv werden und deine Symptome auf natürliche Weise lindern kannst.

Nach einer kurzen Übersicht erläutern wir dir in diesem Artikel die natürlichen Behandlungsmöglichkeiten nach Liebscher & Bracht und gehen anschließend genauer auf die Schmerzzustände ein, die in der Schwangerschaft am häufigsten auftreten. So erhältst du einen Überblick darüber, wie du deine Beschwerden auf natürliche Weise lindern kannst. Wenn du gut zu dir und deinem Körper bist, dann wird dein Baby davon profitieren – davon sind wir überzeugt.

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Ein weißer Haken ist in einem khaki-farbenen Schild zu sehen.

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

Mehr erfahren
Schwangere Frau mit Schmerzen sitzt auf dem Sofa und fasst sich an den Bauch und den Kopf

© Africa Studio | shutterstock.com

1. Was tun bei Schmerzen in der Schwangerschaft?


Eine Schwangerschaft bedeutet viele Veränderungen für den Körper. Schon direkt zu Beginn der Schwangerschaft klagen viele Personen über Bauchschmerzen und Übelkeit, was dazu führen kann, dass sie sich übergeben müssen. Diese Zeit kann sehr belastend und unter anderem von Verstopfung, Krämpfen, Durchfall oder Blähungen begleitet sein. Glücklicherweise verschwinden diese Symptome meistens ab dem zweiten Trimester (4. – 6. Monat) wieder.

Dann beginnt der Körper allerdings, sich langsam auf die Geburt vorzubereiten. Die Gebärmutter (Uterus) wächst rasant, wodurch sich die Mutterbänder dehnen, um ihrer Aufgabe – deinen Uterus in Position zu halten – nachkommen zu können. Das kann zu starken Dehnungsschmerzen führen. Viele Betroffene nehmen in dieser Zeit sogar Kontraktionen (Übungswehen) wahr. Je fortgeschrittener die Schwangerschaft ist, desto höher liegt die Wahrscheinlichkeit, dass Übungswehen auftreten. Aber auch andere Unpässlichkeiten, wie Wassereinlagerungen, Sodbrennen oder ein Karpaltunnelsyndrom, können eine Folge des veränderten Hormonhaushalts sein und den Alltag von Schwangeren deutlich belasten.

Die gute Nachricht: Die meisten Beschwerden sind zwar lästig, aber für dich und dein Baby vollkommen harmlos. Wenn dich dein Zustand allerdings enorm belastet, dann suche am besten einen Gynäkologen auf oder sprich mit deiner Hebamme darüber. Besonders dann, wenn Symptome wie starke Blutungen, Krämpfe, Fieber, Ausfluss oder Schüttelfrost auftreten. Auch bei so genanntem „unstillbaren Erbrechen“, sprich wenn du dich mehrere Tage hintereinander übergeben musst oder dich die Übelkeit bis ins zweite Trimester begleitet, ist es ratsam ärztlichen Rat in Anspruch zu nehmen. In den ersten drei Monaten ist das Risiko einer Fehlgeburt erhöht, weshalb hier besondere Vorsicht gilt.

Was tun bei Schmerzen: Lieber schonen oder bewegen?

Es gibt aber auch die Art von Schmerzen, die durch schwangerschaftsbedingte Bewegungseinschränkungen entstehen. Diese Schmerzen können den gesamten Bewegungsapparat betreffen, wobei Beschwerden im Rücken und in der Hüfte besonders häufig vorkommen. Wenn die Gelenke schmerzen und keine Position mehr gemütlich ist, dann kann jeder Schritt zu viel erscheinen. Viele werdende Mütter sind sich an dieser Stelle unsicher, ob sie sich lieber schonen oder bewegen sollen. Grundsätzlich ist es natürlich gut und richtig, sich in diesem Lebensabschnitt ein wenig zurückzunehmen, nicht zu schwer zu heben und möglichen Gefahrensituationen aus dem Weg zu gehen. Das bedeutet allerdings nicht, dass sich dein Körper in den nächsten Monaten in einer kompletten Ruhephase befinden sollte. Im Gegenteil: Wir empfehlen dir unbedingt, gezielte Bewegung in deinen Alltag einzubauen. Aber keine Sorge, du musst dich dafür nicht extrem ins Schwitzen bringen. In den nachfolgenden Kapiteln erklären wir dir, wie du das ganz einfach hinbekommen kannst.

Du hast so starke Schmerzen, dass du dir lieber von einem Experten helfen lassen möchtest? Dann möchten wir dir ans Herz legen, einen nach Liebscher & Bracht ausgebildeten Therapeuten in deiner Nähe zu kontaktieren. Bei Unterleibsschmerzen, insbesondere in der Frühschwangerschaft, empfehlen wir dir allerdings, erstmal einen Gynäkologen aufzusuchen. Das gilt auch bei länger andauernden Bauchschmerzen, speziell im Unterbauch. So können mögliche Komplikationen ausgeschlossen werden.

Die besten Übungen und Tipps bei Schmerzen in der Schwangerschaft

Lade dir jetzt unseren kostenfreien PDF-Ratgeber gegen Schmerzen in der Schwangerschaft runter und starte direkt mit den besten Übungen für ein schmerzfreies Leben!

Gib deine E-Mail-Adresse im Formular an, um dir den Ratgeber herunterzuladen:

2. Behandlung von Schmerzen in der Schwangerschaft nach Liebscher & Bracht


Der Körper vollbringt während der Schwangerschaft echte Höchstleistungen. Besonders dann, wenn er sich auf die kommende Geburt einstellt, die Gebärmutter wächst und sich die Mutterbänder dehnen, kommt es bei vielen Schwangeren zu Schmerzen im Bewegungsapparat. Das kann zu einer enormen Doppelbelastung werden — und die Versuchung ist groß, sich schnelle Linderung aus der Apotheke zu verschaffen. Wir verraten dir, ob sich die Einnahme von Schmerzmitteln wirklich lohnt und wie du deine Beschwerden auf natürlichem Wege in den Griff bekommen kannst.

2.1 Medikamenteneinnahme während der Schwangerschaft – Ja oder Nein?

Die herkömmliche Medizin schließt die Einnahme von Medikamenten bei Schmerzen in der Schwangerschaft nicht gänzlich aus. Der Arzt oder Therapeut erhebt hierfür allerdings eine genaue Anamnese der Patientin, um herauszufinden, welche Präparate für die werdende Mutter und das heranwachsende Kind am schonendsten sind. Wenn du schwanger bist und darüber nachdenkst, Paracetamol oder ähnliche Präparate zu nehmen, dann bist du damit nicht allein: Etwa 90 Prozent der Frauen schlucken während ihrer Schwangerschaft mindestens einmal Tabletten, oft aber noch viel häufiger. 1)

Wir von Liebscher & Bracht haben allerdings die Erfahrung gemacht, dass die Einnahme von Schmerzmitteln in den meisten Fällen alles andere als sinnvoll ist. Sie lindern deine Beschwerden lediglich an der Oberfläche. Der ursprüngliche Auslöser deiner Schmerzen wird dabei außer Acht gelassen. Außerdem können sie Nebenwirkungen provozieren, die du deinem Körper nicht unnötig antun solltest.

Zu sehen sind verschiedene Kapseln und Pillen gegen Sodbrennen

2.2 So kannst du deine Schmerzen schnell und natürlich lindern: Die Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht

Mit der Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht möchten wir dir eine ganzheitliche Möglichkeit bieten, deine Beschwerden auf natürliche Weise zu lindern – ohne Medikamente und OP. Dabei ist es uns wichtig, dass du lernst, die Signale deines Körpers zu verstehen.

Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht und Dr. med. Petra Bracht sind davon überzeugt, dass die meisten Schmerzen ihrer Patienten auf muskulär-fasziale Überspannungen zurückzuführen sind. Diese entstehen vor allem durch einseitige Bewegungsmuster, welche die Muskeln „verkürzen“ und das Gewebe unelastisch werden lassen. Der Schmerz, den du so intensiv wahrnimmst, ist aus dieser Perspektive lediglich ein Warnsignal deines Gehirns, um dich vor möglichen Schädigungen zu bewahren. Wenn du die genauen Abläufe in deinem Körper noch besser verstehen möchtest, dann findest du hier eine ausführliche Erklärung unseres Schmerzverständnisses.

Mehr Informationen zur Therapie

Wir wollen jedem Menschen ein schmerzfreies Leben ermöglichen. Um das zu erreichen, bieten wir dir unterschiedliche Maßnahmen, aus denen du selbst wählen kannst. Sind deine Beschwerden bereits so stark ausgeprägt, dass du lieber einen Spezialisten aufsuchen möchtest, dann hast du die Möglichkeit einer professionellen Schmerzbehandlung bei einem der von uns ausgebildeten Liebscher & Bracht-Therapeuten. Wenn du aber dazu imstande bist, selbst gegen deine Schmerzen aktiv zu werden, erhältst du von uns “Hilfe zur Selbsthilfe”. Unsere Schmerztherapie besteht aus mehreren Komponenten, die du kombinieren oder auch separat ausprobieren kannst. Diese stellen wir dir im Einzelnen kurz vor.

Hol’ dir Hilfe: Anwendung der Osteopressur-Methode von nach Liebscher & Bracht ausgebildeten Therapeuten

Das Herzstück der Liebscher & Bracht-Schmerzbehandlung ist unsere manuelle Therapie, die Osteopressur. Dabei ermitteln unsere nach Liebscher & Bracht-ausgebildeten Therapeuten, von welcher Stelle dein Schmerz ausgeht und setzen manuelle Impulse direkt am Knochen. So können die muskulär-faszialen Spannungen im Körper heruntergefahren werden und der Alarmschmerz kann sich einstellen. Diese Komponente unserer Therapie eignet sich für dich, wenn deine Beschwerden besonders stark sind oder du dir unsere Technik sowie die Selbsthilfe-Übungen von einem Profi erklären lassen möchtest. Die Osteopressur-Behandlung bietet dir eine hervorragende Grundlage, um im Anschluss durch unsere Selbsthilfe-Maßnahmen dauerhaft schmerzfrei zu bleiben. Einen Liebscher & Bracht-Therapeuten in deiner Nähe findest du über unseren Therapeuten-Finder.

Roland Liebscher-Bracht zeigt die Osteopressurpunkte am Skelett

Hilf’ dir selbst: Unsere effektiven Selbsthilfe-Maßnahmen

Du möchtest deine Schwangerschaft nicht mit zusätzlichen Belastungen erleben und dafür selbst aktiv werden? Dann eignen sich unsere drei verschiedenen Selbsthilfe-Maßnahmen besonders gut für dich, um deine Beschwerden schnell und effektiv zu lindern — und das auf ganz natürliche Weise, ohne schädliche Medikamente.

Selbsthilfe-Maßnahmen im Überblick


✔ Faszien-Rollmassagen

Unsere Faszien-Rollmassagen dienen dir in deiner Schwangerschaft – und auch darüber hinaus – als optimale Unterstützung für dein Schmerzfrei-Training. Mit Hilfe der Faszienrollen und -kugeln kannst du die Zwischenzellflüssigkeit in deinem Gewebe verschieben, wodurch Abfallstoffe aus dem Fasziengewebe abtransportiert werden können – so kann das Gewebe wieder mit frischer Flüssigkeit versorgt werden. Sind Verklebungen und Verfilzungen im Gewebe erst einmal beseitigt, können sich die zu hohen Spannungen in deiner Muskulatur lösen und Schmerzen verschwinden.

✔ Engpassdehnungen

Unsere Engpassdehnungen sind unverzichtbar, um deine muskulär-faszialen Überspannungen langfristig aufzulösen. Viele Schwangere nehmen aufgrund der zusätzlichen Bewegungseinschränkungen immer wieder dieselben Positionen ein. Dadurch können vor allem die Muskeln der vorderen Körperseite stark verkürzen. Wenn du unsere Übungen jedoch konsequent und regelmäßig ausführst, werden die vielfältigen Bewegungswinkel, die du dabei einübst, in deinen Hirnprogrammen abgespeichert und damit verknüpfte Fehlspannungen normalisiert. So kannst du während deiner gesamten Schwangerschaft schmerzfrei bleiben.

✔ Light-Osteopressur

Wenn du keine Zeit hast, einen nach der Liebscher & Bracht-Methode ausgebildeten Therapeuten aufzusuchen, kannst du dir die Osteopressur auch in einer Light-Variante mit unserem Drücker-Set zu dir nach Hause holen. Wir bieten dir damit eine effektive Möglichkeit, deine Schmerzen selbst “wegzudrücken”. Wie das geht? Das erfährst du im Detail in diesem Artikel. Dort kannst du dich unter anderem auch für unseren kostenfreien Video-Übungsbereich registrieren, der zahlreiche Übungsvideos in Mitmach-Länge für dich bereithält. Neben ausführlichen Anleitungen zu den einzelnen Drückbereichen der Light-Osteopressur erwarten dich dort Videos zu allen 27 Liebscher & Bracht-Engpassdehnungen sowie eine Einführung in unsere effiziente Faszien-Rollmassage.

Du hast nun eine bessere Vorstellung davon, was die Liebscher & Bracht-Schmerztherapie beinhaltet. Jetzt musst du nur noch herausfinden, welche Methode deine Beschwerden am effektivsten beseitigt. Um dir dabei zu helfen, schauen wir uns in den nächsten Kapiteln genauer an, welche Schmerzen besonders häufig während der Schwangerschaft auftreten. Außerdem erklären wir dir, welche Prozesse in deinem Körper für sie verantwortlich sind und geben dir viele Tipps, wie du trotzdem entspannt und glücklich durch deine Schwangerschaft kommst.

3. Die fünf häufigsten Schmerz-Beschwerden in der Schwangerschaft


3.1 Rückenschmerzen in der Schwangerschaft

Du bist schwanger und leidest an qualvollen Schmerzen im Rücken, durch die sich jeder Gang wie ein Marathon anfühlt? So geht es vielen Schwangeren, denn mehr als die Hälfte aller Frauen müssen ihren Alltag während der Schwangerschaft mit Rückenschmerzen bewältigen. Diese nehmen meistens in den letzten Schwangerschaftswochen zu, wenn sich der Körper immer mehr auf die Geburt vorbereitet und rasant verändert. Sobald die Gebärmutter wächst und sich die Mutterbänder dehnen, kommt es deshalb bei vielen Schwangeren zu körperlichen Beschwerden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Rückenschmerzen während der Schwangerschaft auftreten, ist besonders hoch, wenn Frauen in der Vergangenheit schon einmal davon betroffen waren. Das Alter oder die schwangerschaftsbedingten Extrapfunde spielen demgegenüber eine untergeordnete Rolle. 2)

Aber wie können Rückenschmerzen in der Schwangerschaft auf natürliche Weise gelindert werden? Um eine geeignete Behandlungsmethode zu finden, müssen die Schmerzen zunächst lokalisiert werden. Bei vielen Schwangeren tut es vor allem hinten am Becken weh, bei anderen tritt der Schmerz eher seitlich der Wirbelsäule auf. Oft ziehen die Schmerzen aber auch vom unteren Rücken in die Beine, das Gesäß und in die Hüfte (Ischialgie). Man kann den Schmerz daher nicht immer eindeutig zuordnen.

Schwangere fasst sich an rot markierten Rücken

© Coffeemill | shutterstock.com

Entstehung und mögliche Ursachen von Rückenschmerzen

Rückenschmerzen werden auch als Volksleiden bezeichnet, da kaum jemand ein Leben lang davon verschont bleibt. Verwunderlich sind deine Schmerzen daher nicht, trotzdem können sie gerade in der Schwangerschaft eine zusätzliche Belastung für dich darstellen. Wir können dich an dieser Stelle aber beruhigen: Es ist eher unwahrscheinlich, dass ein Bandscheibenvorfall für deinen Zustand verantwortlich ist. Die klassische Medizin geht davon aus, dass sich Muskeln und Knochen nicht so schnell auf die körperlichen Veränderungen der Frau, wie beispielsweise die rasante Gewichtszunahme oder mögliche Wassereinlagerungen, einstellen können. Dadurch vergrößert sich die lumbale Lordose, das heißt, die Wirbelsäule verkrümmt sich nach vorne, wodurch sich der Rücken stark durchstreckt und der Bauchraum nach vorne ragt – ein sogenanntes Hohlkreuz entsteht. Aber ist diese Annahme wirklich zutreffend? Aus unserer Sicht nur teilweise!

Wir gehen viel eher davon aus, dass unsere moderne Lebens- und Arbeitsweise – welche vor allem durch einseitige und überwiegend sitzende Tätigkeiten geprägt ist – deine Schmerzen ursächlich auslöst. Vieles läuft routiniert ab, wodurch wir oft unbewusst nur noch einen kleinen Teil unseres Bewegungspotenzials nutzen. Während der Schwangerschaft kommt hinzu, dass dein Körper immer bewegungseingeschränkter wird. Du kannst deine Muskeln und Faszien nicht mehr optimal auslasten, wodurch sie sich verkürzen, überspannen und unelastisch werden. Das kannst du dir so vorstellen, als würdest du bei jeder Bewegung von einer unsichtbaren Kraft nach vorne gezogen. Um dem entgegenzuwirken, will dein Rücken das körperliche Gleichgewicht wiederherstellen. Deshalb versucht er, die erzeugte Überspannung nach hinten auszugleichen. Dadurch können lästige Spannungsschmerzen im Rücken entstehen.

Die besten Übungen und Tipps bei Schmerzen in der Schwangerschaft

Lade dir jetzt unseren kostenfreien PDF-Ratgeber gegen Schmerzen in der Schwangerschaft runter und starte direkt mit den besten Übungen für ein schmerzfreies Leben!

Gib deine E-Mail-Adresse im Formular an, um dir den Ratgeber herunterzuladen:

Rückenschmerzen loswerden mit Liebscher & Bracht

Bei auftretenden Rückenbeschwerden sind sich werdende Mütter oft unsicher: Was tun, um möglichst schnell und ohne Schmerzmittel beschwerdefrei zu werden? Wir sind davon überzeugt: Alles was dir guttut, ist auch gut für dein Kind. Achte auf die Signale deines Körpers und vermeide Tätigkeiten, die für deinen Bauch belastend sein oder ihn beengen könnten. Leider kursieren fälschlicherweise immer noch Annahmen, wonach manuelle Schmerzbehandlung und Bewegung wehenfördernd seien. Wir können dich beruhigen: Wenn du deinen Körper nicht überlastest, sondern gezielte Bewegung in deinen Alltag integrierst, wirst du dich lange schmerzfrei und entspannt fühlen können.
 
Rückenschmerzen auf natürliche Weise lindern
 
Jetzt möchtest du sicher wissen, was du selbst gegen deine Schmerzen tun kannst. Ganz einfach: Mit unseren Dehnübungen bieten wir dir “Hilfe zur Selbsthilfe”. Unsere Faszien-Rollmassage für Rücken und Hüftbeuger kann dich dabei optimal unterstützen. Warum deine Hüftbeuger für die Linderung von Rückenschmerzen so wichtig sind? Weil sie sich von deinen Oberschenkeln über die Hüfte ziehen und bis zur Lendenwirbelsäule verlaufen. Sie durchziehen somit deinen gesamten Bauchraum. Steuerst du sie durch bestimmte Übungen an, kannst du deine Schmerzen im Rücken reduzieren und deinem Baby im Bauch mehr Platz verschaffen. Mithilfe unserer Faszienrollen ist es dir möglich, dein Gewebe zusätzlich zu lockern und Verkürzungen sowie Überspannungen aufzudehnen.
 
Kurzum: Wenn du die Verspannungen in deinem Hüftbeuger reduzierst, kann sich der fasziale Zug nach vorne lösen, dein Körper kommt wieder in Balance und deine Schmerzen werden gelindert.

Unsere Schmerzfrei-Übungen für eine entspannte Schwangerschaft

Wir zeigen dir nun vier Übungen, mit denen du deine Rückenschmerzen auf natürliche Weise lindern kannst. Du kennst unsere Videos noch nicht? Dann findest du im Anschluss des Videos eine Checkliste, die dich bestens auf sie vorbereitet. Wenn du die Übungen lieber in Ruhe nachlesen möchtest, findest du in diesem Artikel eine bebilderte Anleitung.

Man sieht einen Schwangerschaftsbauch auf dem die Schwangere ihre Hände ablegt. Männliche Hände umarmen den Bauch ebenfalls. „Schwanger & Rückenschmerzen. Vier Übungen

Checkliste für die Liebscher & Bracht-Übungen

Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.

✅ Orientiere dich immer an deiner persönlichen Schmerzskala von eins bis zehn. Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du bei jeder Dehnung auf einer Stufe von acht oder neun arbeitest. Neun bedeutet: Du spürst einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen und musst nicht gegenspannen.

✅ Übe an sechs Tagen pro Woche und führe die Übung mindestens einmal täglich aus. Falls du die entspannenden Reparatur-Vorgänge in deinen Muskeln und Faszien noch besser unterstützen möchtest, kannst du die Wiederholungen auch im 12-Stunden-Rhythmus durchführen: einmal morgens, einmal abends.

✅ Für jeden Übungsschritt solltest du zwei bis zweieinhalb Minuten investieren und mindestens 90 Sekunden in der jeweiligen Dehnung bleiben.

Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Übungen nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen. Schmerzmittel würden deine Fortschritte nur verfälschen und dir ein unrealistisches Bild deines Schmerzzustands vermitteln.

Sei geduldig — auch wenn schnelle Ergebnisse keine Seltenheit darstellen. Es kann etwas dauern, bis dein Gehirn neue Bewegungsprogramme speichert, sich der Stoffwechsel normalisiert und die Zugkräfte aus Spannung und Gegenspannung zurückgehen.

Wir wünschen dir viel Erfolg! In den nächsten Kapiteln erfährst du, welche Übungen sich für die jeweiligen Schmerzzustände am besten eignen.

3.2 Hüftschmerzen in der Schwangerschaft


Viele Frauen leiden während ihrer Schwangerschaft an lästigen Hüftschmerzen. Sie treten insbesondere in der Nacht und am frühen Morgen auf. Betroffene können sich ab dem zweiten Trimester nur noch von Seite zu Seite drehen, finden keine bequeme Position mehr und haben somit kaum eine Möglichkeit, ihren Beschwerden auszuweichen. Das kann ganz schön an den Nerven zerren. Wenn die Hüftschmerzen überhandnehmen, ist es für werdende Mütter nur schwer vorstellbar, Bewegung in ihren Alltag zu integrieren. Dabei können bereits einfache, gezielte Übungen eine deutliche Linderung bewirken.

Ursachen: Darum bekommst du Hüftschmerzen

Du möchtest jetzt sicher erfahren, warum du während deiner Schwangerschaft an Hüftschmerzen leidest. In der Regel ist die Ursache dafür ganz einfach festzumachen. Während der Schwangerschaft finden sehr viele Veränderungen in deinem Körper statt. Darauf reagierst du entsprechend und bewegst dich anders, als du es sonst tun würdest. Vor allem wenn dein Baby und somit auch dein Bauchvolumen immer größer werden, kannst du gewisse Positionen nicht mehr wie gewohnt einnehmen. Es entstehen einseitige Bewegungsmuster, die in deinem Gehirn gespeichert und mit muskulären Fehlspannungen “belegt” werden . Wie du bereits aus dem Kapitel über unsere Behandlung weißt, kann ein bewegungsarmer Alltag großen Einfluss auf dein Muskel- und Fasziengewebe haben.

Je weniger Bewegungswinkel du im Laufe deiner Schwangerschaft einnimmst, desto mehr muskulär-fasziale „Verkürzungen“ entstehen. Beim Sitzen ist vor allem der Hüftbeuger davon betroffen. Dieser geht aus einem kleinen Vorsprung an der Innenseite deines Oberschenkels hervor und zieht sich über die Leiste bis zum Darmbein. Das macht nochmals deutlich, dass Hüfte und Rücken sehr eng miteinander verbunden sind. Oft treten daher Schmerzen in beiden Regionen parallel auf.

Wenn du sehr viel sitzt,  entstehen dabei hohe Spannungen an der Vorderseite deines Körpers. Richtest du dich anschließend auf, so muss deine hintere Körperpartie dieser Kraft standhalten und gegenspannen. Das Spannungsfeld vergrößert sich und der Gelenkkopf wird immer weiter in die Hüftpfanne gezogen. Es entsteht ein starker Druck, durch den die aufeinanderliegenden Knochenflächen des Hüftgelenks bei jeder Bewegung aneinanderreiben. Die Folge: Überspannungen verschlimmern sich rasant und dein Gehirn schickt dir ein Warnsignal in Form von Schmerzen. An dieser Stelle solltest du reagieren, um Verschleiß und Arthrose vorzubeugen.

Mehr Informationen zu Hüftschmerzen
Anatomiebild der Hüfte mit rot unterlegtem Bereich der Schmerzbereiche bei Hüftarthrose

© Puwadol-Jaturawutthicha | shutterstock.com

Ist deine Schlafposition an den Schmerzen schuld?

Konntest du bereits feststellen, dass deine Schmerzen morgens nach dem Aufstehen ganz besonders stark sind? Dann könnte sich deine Schlafposition negativ auf deine körperliche Verfassung auswirken. Wir von Liebscher & Bracht sind davon überzeugt, dass es am besten ist, auf dem Rücken zu schlafen. Aber aufgepasst: Das gilt nicht für die Lebensphase, in der du dich gerade befindest. Wenn du in der fortgeschrittenen Schwangerschaft auf dem Rücken liegst, verlagert sich das Gewicht deiner Gebärmutter auf deine Wirbelsäule. Das kann schlimmstenfalls Organe und Hohlvenen belasten oder sogar abklemmen. Du solltest auch nicht unbedingt auf dem Bauch schlafen, da diese Position deinen Bauchraum beengen oder abdrücken könnte. Unsere Empfehlung für dich: Schlaf auf der Seite. Viele Schwangere können auf diese Weise erholsam ruhen. Wenn du dich auf deine linke Seite drehst, unterstützt du dabei sogar noch deine inneren Organe, denn in dieser Position liegen Leber und Niere frei und können optimal arbeiten. Zusätzlich dazu hat sich bei sehr vielen Schwangeren die Anschaffung eines Stillkissens bewährt.

Eine schwangere Frau liegt mit geschlossenen Augen auf der Seite. Eine Hand berührt den Bauch.

Du weißt nun, wie du dich optimal hinlegen kannst. Leider bedeutet das nicht automatisch, dass du zukünftig komplett von Hüftschmerzen verschont bleibst. Wenn du permanent seitlich schläfst, kann dies nämlich ebenfalls Schmerzen auslösen. Schließlich verlagerst du dein ganzes Gewicht auf die jeweilige Seite, wodurch eine enorme Druckbelastung entsteht. Wir empfehlen daher, entspannende Übungen in deine tägliche Routine einzubauen, um die zu hohen muskulär-faszialen Spannungen zu verringern.

So kannst du deine Hüftschmerzen natürlich lindern

Du kannst trotz schwangerschaftsbedingten Bewegungseinschränkungen flexibel bleiben. Wie das geht, erfährst du in diesem Video. Wir zeigen dir eine Faszien-Rollmassage und leichte Engpassdehnungen, mit denen du schnell wieder bewegungsfähig wirst und deine Beschwerden ganz ohne Medikamente in den Griff bekommen kannst. Wenn du unsere Übungen zum ersten Mal ausprobierst, dann lies dir vorher am besten unsere Checkliste durch. Eine detaillierte Beschreibung der Übungen findest du in diesem Artikel

Eine Frau in einem gold-gelbem Kleid steht im Freien mitten in hochgewachsenen Gräsern. Der Titel des Bildes lautet: „Hüftschmerzen in der Schwangerschaft.

Die besten Übungen und Tipps bei Hüftschmerzen

Lade dir jetzt unseren kostenfreien PDF-Ratgeber gegen Hüftschmerzen runter und starte direkt mit den besten Übungen für ein schmerzfreies Leben!

Ratgeber Hüftschmerzen Liebscher & Bracht

Gib deine E-Mail-Adresse im Formular an, um dir den Ratgeber herunterzuladen:

3.3 Sodbrennen in der Schwangerschaft


Rund 60 bis 70 Prozent aller Schwangeren bekommen im letzten Trimester Sodbrennen (Reflux). Dabei spüren sie einen unangenehm brennenden Schmerz, der von der Brust in den Hals hinauf bis in den Rachen steigt. Viele Betroffene gehen davon aus, dass eine falsche und besonders säurehaltige Ernährung an den Beschwerden schuld ist. Das ist allerdings eher dann der Fall, wenn die Symptome in den ersten Wochen der Schwangerschaft auftreten. Bei einem Großteil der werdenden Mütter ist diese Zeit von Übelkeit und Erbrechen geprägt. Letzteres kann das Sodbrennen zusätzlich verstärken. Wenn die Beschwerden allerdings erst in der fortgeschrittenen Schwangerschaft auftreten, werden sie in der Regel durch die gastroösophageale Refluxerkrankung hervorgerufen. Dabei fließt Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre zurück. Auch wenn das heranwachsende Kind im Bauch davon nichts mitbekommt, kann sich dieser Zustand bei Schwangeren negativ auf das gesamte Wohlbefinden auswirken.

Bist du selbst von Sodbrennen betroffen? Keine Sorge: Wir erklären dir, wie es dazu kommt und was die natürliche Behandlung nach Liebscher & Bracht dafür bereithält.

Entstehung und mögliche Ursachen

Schmerzen hinter dem Brustbein, Schluckbeschwerden, Luftaufstoßen bis hin zu Reizhusten: Sodbrennen kann während der Schwangerschaft ganz schön unangenehm werden. Wodurch es konkret ausgelöst wird, lässt sich meist nicht an einer einzigen Ursache festmachen. Deshalb bedarf jeder Einzelfall einer genaueren Betrachtung. Viele Frauen leiden im ersten Schwangerschaftsdrittel an starker Übelkeit und einem generellen Unwohlsein. Treten die Beschwerden direkt nach dem Essen auf, so kann es sein, dass die Mahlzeiten zu fettig oder säurehaltig waren. Mitunter kann es dann sogar zum Erbrechen kommen. Dabei wird bittere Magensäure hochgewürgt – ein brennendes Gefühl macht sich breit.

Frau hält sich den von Sodbrennen schmerzenden Hals

© Adiano | fotolia.com

Wenn Betroffene erst zum Ende der Schwangerschaft von einem Reflux geplagt werden, sind allerdings andere Ursachen wahrscheinlicher. Hier spielen unserer Erfahrung nach vor allem die körperlichen Veränderungen eine Rolle, denen du in diesem besonderen Lebensabschnitt unterworfen bist. Als werdende Mutter schüttest du vermehrt das Hormon Progesteron aus, welches den Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Mageneingang lockert. Eben jener Muskel soll eigentlich verhindern, dass deine Magensäure in die Speiseröhre gelangt und im schlimmsten Fall nach oben steigt. Das kann er durch die hormonell bedingten Umstände nicht mehr vollständig  gewährleisten, wodurch ein unangenehmer Rückfluss der Magensäure – die du während der Schwangerschaft auch noch vermehrt bildest – entstehen kann.

Doch das ist noch nicht alles. Roland Liebscher-Bracht und seine Frau, Dr. med. Petra Bracht, wissen aus ihrer jahrzehntelangen Erfahrung, dass auch Überspannungen in der Zwerchfellmuskulatur den Schließmuskel am Mageneingang in seiner Funktion beeinträchtigen können. Auf diese Weise gelangt ebenfalls Magensäure in die Speiseröhre. Gegen Ende der Schwangerschaft kommt hinzu, dass viele Frauen mit Bewegungseinschränkungen und Kurzatmigkeit zu kämpfen haben. Durch eine bewegungsarme Lebensweise wird die Atemmuskulatur nicht mehr ausreichend genutzt, was zu muskulär-faszialen Überspannungen der restlichen Atemmuskulatur führen kann.

Mehr Informationen zu Sodbrennen

Behandlung & Übungen: Mit Liebscher & Bracht Sodbrennen loswerden

Die klassischen Therapien für Patienten mit Sodbrennen/Reflux bestehen in einer Ernährungsumstellung und in der Gabe von Medikamenten, beispielsweise in Form von Säureblockern. Wir halten deren Einnahme – insbesondere in der Schwangerschaft – für alles andere als sinnvoll. Säureblocker können mit Nebenwirkungen verbunden sein und sogar Osteoporose auslösen. Stattdessen empfehlen wir dir, auf eine ausgewogene Ernährung mit basischen und überwiegend pflanzlichen Lebensmitteln zu achten. So kann sich die überschüssige Magensäure wieder normalisieren.

Außerdem kannst du mit Hilfe unserer Faszien-Rollmassage deine muskulär-faszialen Überspannungen am Rippenbogen auflösen und mit gezielten Atemübungen deinen gesamten Brustbereich dehnen. So trägst du optimal zur Entspannung deines Zwerchfells bei. Wichtig ist allerdings, unsere Übungen in regelmäßigen Abständen zu wiederholen, damit sich neue Bewegungsprogramme etablieren, durch die dein Gehirn den Alarmschmerz “löschen” kann. Bedenke: Wenn du wieder in deine “alten” Bewegungsmuster zurückfällst, bauen sich die muskulär-faszialen Überspannungen immer wieder neu auf.

In unserem Übungs-Video kannst du sehen, wie unsere Faszien-Rollmassage bei Sodbrennen funktioniert und welche Dehn- und Atemübungen dir effektive Linderung verschaffen können. Mach direkt mit und spüre die Erleichterung. Du möchtest die Übungen lieber in Ruhe nachlesen? Dann findest du in diesem Artikel eine Anleitung.

Der Betrachter schaut direkt auf die Kehle einer jungen Frau. Ihr Schlüsselbein ist dabei deutlich zu sehen sowie die hellen Träger ihres Oberteils, die auf der Schulter liegen. In Weiß steht auf dem Bild: „Sodbrennen. Übungen & Tipps.

Die effektivsten Übungen gegen Sodbrennen

Lade dir jetzt unseren kostenfreien PDF-Ratgeber gegen Sodbrennen runter und starte direkt mit den besten Übungen für ein schmerzfreies Leben!

Download Ratgeber Sodbrennen Liebscher & Bracht

Gib deine E-Mail-Adresse im Formular an, um dir den Ratgeber herunterzuladen:

3.4 Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft


Wassereinlagerungen – eine sehr häufige Reaktion des Körpers, mit der viele Schwangere vor allem in den späteren Schwangerschaftswochen zu kämpfen haben. Spätestens wenn sich die Beine schwer anfühlen, die Füße dick werden und die Knöchel anfangen zu schwellen, sehnen werdende Mütter den Geburtstermin herbei. In der Medizin werden Wassereinlagerungen als Ödeme bezeichnet. Sie sind eine pathologische Ansammlung überschüssiger Flüssigkeit in den Zellen und im Gewebe, die letztendlich zu Geschwülsten führen kann. 3)

Eine schwangere Frau hält sich ihr schmerzendes Bein mit Wassereinlagerungen

© ArtFamily | shutterstock.com

Für die Entstehung von Wassereinlagerungen gibt es mehrere Ursachen. In der Schwangerschaft ist meist der veränderte Hormonhaushalt schuld. Dazu kommt, dass der Körper vom zusätzlichen Gewicht des Babys und von dessen Bewegungen ordentlich auf Trab gehalten wird. Aber keine Panik: In den meisten Fällen regulieren sich die Beschwerden nach der Schwangerschaft wieder ganz von selbst.4) Damit du die nächsten Monate trotzdem vollends genießen kannst, erklären wir dir in den nächsten Kapiteln, welche Faktoren das Risiko von Wassereinlagerungen erhöhen können und was du gezielt gegen sie unternehmen kannst.

Darum speichert dein Körper zu viel Wasser

Wassereinlagerungen können ganz schön unangenehm sein, sind aber während der Schwangerschaft weitverbreitet. Normalerweise verfügt dein Körper über ein gutes System, um Flüssigkeiten abzutransportieren – und zwar über die Venen und Lymphbahnen. In der Schwangerschaft wird allerdings genau dieses System durcheinandergebracht. Wie wir bereits aus dem vorherigen Kapitel wissen, schütten Schwangere vermehrt das Hormon Progesteron aus. Dadurch weiten sich deine Venen und die Venenwände verlieren an Spannung. Überschüssiges Wasser hat nun viel mehr Platz, sich im Gewebe abzulagern.

Des Weiteren steigt während der Schwangerschaft deine Blutmenge, schließlich muss nun auch dein Baby versorgt werden. Allerdings verlangsamt sich durch die verlorenen Spannungen der Venenwände der Blutstrom, sprich, das Blut kann nur noch mühsam zum Herzen zurückfließen. Die Folge: Blut und Flüssigkeit können nicht mehr optimal zirkulieren, sondern stauen sich im Gewebe an. Es kommt zu Schwellungen, vor allem in Füßen und Beinen.5)

Zu wenig Bewegung fördert Schwellungen

Neben den hormonellen Faktoren kann auch ein bewegungsarmer Alltag zu stark ausgeprägten Wassereinlagerungen führen. Wenn du überwiegend sitzt oder für eine lange Zeit stehst, dann nimmst du nicht genügend Bewegungswinkel ein. Somit schafft es deine Muskulatur nur noch schwer, die Gewebsflüssigkeit (Lymphe) nach oben zu transportieren. Vor allem in der fortgeschrittenen Schwangerschaft wird es für viele Frauen immer schwieriger, gemütliche Positionen zu finden. Sie verharren oftmals lange auf ein und derselben Stelle, was die Schwellungen zusätzlich verschlimmern kann.

Wassereinlagerungen sind zwar lästig, sie müssen dich in der Regel allerdings nicht weiter beunruhigen. Sollten bei dir noch weitere Beschwerden auftreten, beispielsweise hartnäckige Kopfschmerzen oder Bluthochdruck, dann ziehe aber am besten deinen Frauenarzt oder deine Hebamme zurate. Sie können eventuelle Risiken ganz unkompliziert ausschließen.

3.5 Karpaltunnelsyndrom in der Schwangerschaft


Schmerzen im Handgelenk, taube Finger und kribbelnde Hände – diese Symptome sind typisch für das Karpaltunnelsyndrom. Die meisten Betroffenen spüren vor allem morgens und abends Missempfindungen, die mit einem Kraftverlust einhergehen können. Kommt dir diese Beschreibung bekannt vor? Dann könnte es gut sein, dass du zu den etwa sieben bis 25 Prozent der Schwangeren gehörst, die von dieser Erkrankung betroffen sind. 6)

Es gibt gewisse Risikogruppen für die Entstehung eines Karpaltunnelsyndroms. Dazu gehören Patienten, die Tätigkeiten nachgehen, bei denen wiederholt Beuge- und Streckbewegungen der Hände im Handgelenk ausgeführt werden müssen. Das trifft auf sehr viele Berufe zu: von Büroangestellten, Masseuren oder Kassierern bis hin zu Fließbandarbeitern. Auch bei Schwangeren sind Missempfindungen in den Händen keine Seltenheit. Dabei sind die Beschwerden meistens in der Arbeitshand stärker ausgeprägt. In schwerwiegenden Fällen können Betroffene kaum noch richtig greifen, sodass ihnen Gegenstände leicht aus der Hand fallen.

Ursachen: Warum kommt es bei Schwangeren zu einem Karpaltunnelsyndrom?

Wie du vielleicht schon aus unserem vorherigen Kapitel weißt, leiden viele Frauen im Laufe ihrer Schwangerschaft unter Wassereinlagerungen. Diese können zu einer Druckschädigung des Nervus medianus (Medianusnerv) im Karpaltunnel führen. Der Karpaltunnel ist das “Bindeglied” zwischen Unterarm und Hand. Wenn der Nervus medianus eingeklemmt ist, kann er die verschiedenen Bereiche der Hand nicht mehr ausreichend versorgen. Das führt bei vielen Betroffenen zu schmerzenden, kribbelnden Fingern, Taubheitsgefühlen und sogar zu Störungen in der Funktionalität. 7) Meistens fangen zunächst Ringfinger und Mittelfinger an zu kribbeln. Mit der Zeit können Zeigefinger und Daumen folgen.

Mehr Informationen zum Karpaltunnelsyndrom
Schematische Darstellung eines gelegentlich als Mausarm bezeichneten Karpaltunnelsyndroms mit Karpalband und entzündetem Medianusnerv, was mitunter durch ein RSI-Syndrom ausgelöst wird

© decade3d – anatomy online | shutterstock.com

Neben den Wassereinlagerungen gibt es weitere Faktoren, welche die Gefahr, während der Schwangerschaft an einem Karpaltunnelsyndrom zu erkranken, erhöhen können. Dazu gehört der bewegungsarme Alltag, den viele Schwangere durch die zusätzlichen Bewegungseinschränkungen führen. Es kann dadurch zu muskulär-faszialen Überspannungen kommen, die den Gewebedruck im Karpaltunnel ansteigen lassen. Je länger und intensiver dieser Druck besteht, desto mehr wird der Medianusnerv geschädigt. Zusätzlich kann durch die Fehlspannungen die Beugesehne gereizt werden und schließlich anschwellen: Es wird zu eng im Tunnel.

Nachhaltige Hilfe gegen Schmerzen durch das Karpaltunnelsyndrom

Bei vielen Frauen tritt das Karpaltunnelsyndrom während ihrer Schwangerschaft zum ersten Mal auf. Das Beruhigende: In der Regel verschwinden die Beschwerden etwa ein halbes Jahr nach der Geburt von allein. So lange möchtest du nicht warten? Dann zeigen wir dir jetzt effektive Übungen, mit denen du die Linderung beschleunigen kannst. Wenn du unsere Übungen zum ersten Mal machst, dann lies dir bitte zuerst unsere Checkliste mit den wichtigsten Tipps durch.

Eine Hand greift ins Nichts. „Karpaltunnelsyndrom. Übungen & Tipps

Die besten Übungen und Tipps bei einem Karpaltunnelsyndrom

Lade dir jetzt unseren kostenfreien PDF-Ratgeber gegen Schmerzen bei einem Karpaltunnelsyndrom runter und starte direkt mit den besten Übungen für ein schmerzfreies Leben!

Gib deine E-Mail-Adresse im Formular an, um dir den Ratgeber herunterzuladen:

Du leidest an Beschwerden, auf die wir in diesem Artikel nicht genauer eingegangen sind? Dann wirf einen Blick in unser Schmerzlexikon oder tausch dich darüber in unserer Patienten-Gruppe auf Facebook aus.

Über diesen Artikel

Roland Liebscher-Bracht

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Mehr über den Autor
Dr. Egbert Ritter, Unfallchirurg und eh. Oberarzt im UKH Salzburg

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Mehr über den Prüfer

Veröffentlicht am: 12.02.2019 | Letzte Aktualisierung: 14.02.2023

Quellen & Studien

Wenn du Schmerzen in der Schwangerschaft hast, kann dir dieses Wissen helfen:

Schmerzen in der Schwangerschaft

Du willst unsere Übungen lieber in Ruhe nachlesen? Dann findest du hier eine Übersicht über alle Spezialartikel mit bebilderten, ausführlichen Beschreibungen.

Gleich üben

Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft

Wassereinlagerungen zählen zu den häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden und können der werdenden Mutter die Schwangerschaft sehr unangenehm machen.

Mehr erfahren

Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft

Für die optimale Entwicklung deines Babys, solltest du deinen Körper mit ausreichend Vitalstoffen versorgen. In diesem Beitrag erfährst du, welche du unbedingt benötigst.

Zum Beitrag