4. Behandlung: Was wirklich gegen Sehnenscheidenentzündung hilft
Bei den ersten Anzeichen einer Sehnenscheidenentzündung sollten Sie nicht warten, bis die Schmerzen kontinuierlich oder stärker werden, sondern schnell handeln. Denn je länger Sie mit der Behandlung einer Entzündung warten, desto wahrscheinlicher ist ein chronischer Verlauf der Erkrankung. Neben einem Arztbesuch gibt es effektive Maßnahmen, die Sie direkt zu Hause ergreifen können. Wir zeigen Ihnen gerne, wie wir mit Osteopressur und speziellen Übungen zur Engpassdehnung viel für die Linderung ihrer Beschwerden tun können. Die Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht wird gerade bei einer Sehnenscheidenentzündung mit großem Erfolg angewendet.
Nehmen wir einmal an, Sie haben sich Ihre Sehnenscheidenentzündung durch Übungen im Fitnessstudio zugezogen. Wir registrieren in unserem Praxisalltag eine deutliche Zunahme der Patienten, die durch die monotonen Bewegungsabläufe im Fitnessstudio über Beschwerden im Handgelenk klagen, die in den Unterarm ziehen. Monotonie in den Bewegungsabläufen betrifft auch Ihre Muskeln und Faszien. Wenn immer wieder die immer gleichen Muskeln und Faszien in den immer gleichen Bewegungswinkeln gedehnt werden und andere dagegen in Untätigkeit verharren, sind Überspannungen auf der einen Seite und mangelnde Dehnung auf der anderen der Beginn von falschen Prozessen in Ihren körperlichen Strukturen, die nicht ohne Konsequenzen bleiben. Nichts anderes geschieht unserer Auffassung nach bei einer Sehnenscheidenentzündung. Auch hier spielen überspannte Muskeln und Faszien auf der einen Seite, und nicht ausreichend gedehnte auf der anderen Seite eine entscheidende Rolle im Schmerzgeschehen. Unsere Patienten mit akuten oder chronischen Sehnenscheidenentzündungen behandeln wir zunächst mit Osteopressur. Was steckt dahinter?
Wir gehen davon aus, dass die überreizten und überspannten Muskeln und Faszien im Bereich der Sehnenscheiden über Rezeptoren in der Knochenhaut Signale an das Gehirn senden. Sie informieren den für die Schmerzen zuständigen Bereich im Gehirn darüber, dass ein Strukturverschleiß droht. Das Gehirn erzeugt einen sogenannten Alarmschmerz. Nichts anderes sind Ihre Beschwerden bei einer Sehnenscheidenentzündung. Wie lässt sich dieser Alarmschmerz wieder abstellen? Der erste Schritt ist eine Behandlung mit Osteopressur bei einem nach Liebscher & Bracht ausgebildeten Therapeuten. Dieser setzt mithilfe der Osteopressur gezielte Reize an der Knochenhaut und signalisiert dem Gehirn so, dass der Alarmschmerz abgeschaltet werden kann. Bei einer Sehnenscheidenentzündung verspüren unsere Patienten bereits nach der ersten Behandlungseinheit eine deutliche Reduktion Ihrer Beschwerden auf ein minimales Restmaß bzw. sind danach sogar beschwerdefrei.
Wie können Sie die eingefahrenen Bewegungsmuster, die in Ihrem Gehirn abgespeichert sind, auf Dauer auflösen? Ganz einfach: Eröffnen Sie sich ein erweitertes Bewegungspotential und sorgen Sie für eine ausreichende Dehnung und geschmeidige Muskeln und Faszien. Dafür zeigen wir Ihnen spezielle Übungen, die Sie regelmäßig in Ihren Alltag einbauen können. So erreichen Sie langfristig eine Besserung Ihrer Symptomatik.
4.1 Effektive Übung nach Liebscher & Bracht bei Sehnenscheidenentzündung
Die Übung, mit der Sie Ihre Schmerzen bei Sehnenscheidenentzündung lindern können, beginnt im sogenannten Vierfüßlerstand auf dem Boden. Die Arme bleiben dabei ausgestreckt, die Handflächen liegen auf und die Finger zeigen nach vorne. Jetzt starten Sie die Übung, indem die Finger der linken Hand langsam nach außen drehen bis sie auf das linke Knie zeigen. Halten Sie Ihren Daumen dabei dicht am Zeigefinger.
Danach ist die rechte Hand an der Reihe. Auch diese wird soweit nach außen gedreht, bis die Finger in Richtung des rechten Knies zeigen. Wichtig ist dabei auch, dass der Daumen dicht am Zeigefinger bleibt und sich beide Hände auf gleicher Höhe befinden. Sie pressen jetzt mit durchgestreckten Armen Ihre Handflächen fest auf den Boden und bewegen den Rumpf dabei langsam nach hinten. Achten Sie auf das, was in Ihren Handgelenken geschieht. Sie verspüren dort Schmerzen. Dennoch sollten Sie Ihren Rumpf bis an den Grenzschmerz heran weiter nach hinten bewegen. Die Übung sollten sie zwei bis drei Minuten lang ausführen. Lösen Sie Übung danach auf, in dem Sie Ihre Position wieder langsam verlassen, die Hände nach vorne drehen und vom Boden abheben.
Stehen Sie auf und bewegen Sie Ihre Hände. Sie können Sie ausschütteln, damit sie sich lockern und entspannen. Ein Tipp noch: Scheuen Sie sich nicht, die Übungen trotz Schmerzen weiter durchzuführen. Wenn keine Schmerzen entstehen, haben Sie die Dehnung wahrscheinlich nicht ausreichend intensiv durchgeführt. Wiederholen Sie diese Übung regelmäßig, auch wenn sich Ihre Beschwerden verbessert haben. Denn nur durch regelmäßige Wiederholungen lösen sich die Überspannungen in Ihren Handgelenken auf Dauer auf.
4.2 Anzeichen erkennen und entgegenwirken
Neben der Osteopressur und der regelmäßigen Anwendung unserer Übungen bei Sehnenscheidenentzündungen können Sie natürlich noch einiges mehr tun, um Ihre Beschwerden nachhaltig zu lindern. Bei den ersten Schmerzen ist es ratsam, dass Sie beginnen, einer Entzündung vorzubeugen. Sie Sollten Ihre Sehnen und Bänder vor stärkeren Belastungen aufwärmen. Sie werden dadurch elastischer und dehnfähiger. Damit kann das Verletzungsrisiko reduziert werden. Sorgen Sie während der Ausübung Ihrer Tätigkeiten für regelmäßige Pausen, in denen Sie Ihre Gelenke auflockern. Nutzen Sie nach Möglichkeit auch zwischendurch Ihre schwächere Seite, um die Belastung auf zwei Arme oder Beine zu verteilen.
4.3 Die Belastung reduzieren
Wenn es zu einer Sehnenscheidenentzündung kommt, die nicht durch eine Infektion oder Rheuma ausgelöst wird, ist es wichtig, der betroffenen Stelle Ruhe zu gönnen. Da die Entzündung häufig durch wiederkehrende Bewegungen, durch Sport oder das Spielen von Instrumenten entsteht, werden zunächst ein paar Tage Pause oder zumindest kürzere Übungseinheiten empfohlen, bis die akuten Schmerzen verschwinden. Entsteht eine Sehnenscheidenentzündung durch Tätigkeiten auf der Arbeit, wird dazu geraten, sich gegebenenfalls krankschreiben zu lassen.
Eine Schiene oder ein Verband können diesen Prozess unterstützen. Während Sie den durch die Sehnenscheide entstehenden Druck lindern, dienen sie zeitgleich als Kompression. Diese sollte aber lediglich einen leichten äußeren Druck bewirken und nicht zu eng anliegen. Eine mehrwöchige Ruhigstellung ist bei einer Sehnenscheidenentzündung nicht unüblich. Achten Sie auch im Schlaf darauf, die Hand in keiner ungünstigen Position zu halten, da dies den Heilungsprozess deutlich erschweren kann.
4.4 Kühlung lindert den Schmerz
Die Schmerzen lassen sich mit Hilfe von Kühlung reduzieren. Sie unterstützt zudem das Abklingen potentiell geschwollener Stellen. Dreimal täglich zehn Minuten mäßiges Kühlen mit Hilfe von Eiswürfeln oder eines Coolpacks können bereits helfen. Benutzen Sie dabei aber immer ein Tuch, um die betroffene Stelle vor einer Unterkühlung zu schützen.
Ebenfalls können bestimmte Wickel eine kühlende Wirkung haben. Ein Wickel aus Quark oder essigsaurer Tonerde mit Wasser angerührt bewähren sich bei einer Sehnenscheidenentzündung. Eine Alternative zu diesen Wickeln sind Moorpackungen.
4.5 Schmerzmittel bei akuten Schmerzen
Zur Hemmung der akuten Entzündung und Linderung des Schmerzes wird Ihnen Ihr Hausarzt mit hoher Wahrscheinlichkeit Schmerzmittel verordnen. Da die Sehnenscheidenentzündung meist an Gelenken auftritt, können Sie mit Salben präzise die betroffene Stelle behandeln. Beachten Sie jedoch: Schmerzmittel sind dabei nicht mehr und nicht weniger als Kosmetik. Sie ändern nichts an den ursächlichen muskulär-faszialen Überspannungen in den Sehnenscheiden, da sie lediglich die Symptome im Blick haben.
4.6 Verfahren bei chronischer Sehnenscheidenentzündung
Nur in seltenen Fällen ist die Behandlung mit Hilfe einer Operation notwendig. Dabei wird die Sehnenscheide gespalten oder teilweise entfernt, um den Druck an der entsprechenden Stelle wegzunehmen. Bei einer lang anhaltenden oder immer wiederkehrenden Entzündung können Krankengymnastik, eine Ultraschall- oder Elektrotherapie entgegenwirken. Weniger verbreitet ist die extrakorporale Stoßwellentherapie. Bei einer chronischen Entzündung sollten Sie von einer Kälte- auf eine Wärmebehandlung umsteigen.
4.7 Tipps gegen Sehnenscheidenentzündung
Arbeiten Sie viel vor einem Computer, dann empfehlen wir Ihnen zuerst, sich eine Handballenauflage zu besorgen. Des Weiteren sorgen reichlich Pausen für eine optimale Entlastung der Sehnen. Bauen Sie also beim Arbeiten immer Ruhepausen ein. Während der Pausen dehnen Sie Ihre Finger in eine andere Richtung und bewegen Sie die Finger hin und her. Lassen Sie sie für eine kurze Zeit locker und entspannen Sie Ihre Hände.
Ferner können Sie Ihre Hände zusammenfalten und für ein paar Sekunden in die andere Richtung gedehnt halten. Nun können Sie wieder loslassen. Schütteln Sie die Hände und entspannen Sie sich. Wiederholen Sie diese Übung einige Male, bevor Sie mit Ihrer Arbeit wieder loslegen.
Dehnen ist ebenfalls ratsam, wenn die Sehnenscheidenentzündung in der Schulter auftritt. Stellen Sie sich an eine Wand und strecken Sie zum Beispiel den linken Arm aus und drehen Sie Ihren Körper in die Gegenrichtung, während Sie den Arm gedrückt an die Wand halten. Halten Sie diese Position einige Sekunden lang. Wiederholen Sie diesen Prozess dann mit dem anderen Arm.
Die besten Übungen und Tipps bei Sehnenscheidenentzündung
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