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Spondylarthrose – Verschleiß an den Wirbelgelenken

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & Bestseller-Autor
Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter
Du denkst, Arthrose gibt’s bloß im Knie und deine Rückenschmerzen kommen daher, weil du so viel sitzt? Damit liegst du nur zum Teil richtig. Übermäßiger Knorpelverschleiß tritt nämlich auch an der Wirbelsäule auf und kann dort die kleinen Wirbelgelenke betreffen, die sogenannten Facettengelenke. In diesem Fall sprechen Mediziner von einer Spondylarthrose oder Facettengelenksarthrose. An bis zur Hälfte aller „chronischen“ Rückenschmerzen sind die Facettengelenke heute beteiligt.1) Häufig ist die diagnostizierte Spondylarthrose die Folge anderer Wirbelsäulenerkrankungen und wird erst im Alter festgestellt.
Warum du jetzt allerdings nicht mit Grauen auf deine kommenden Lebensjahre blicken musst und meist „nur“ muskulär-fasziale Überspannungen und Verkürzungen hinter all dem stecken, erfährst du hier bei uns. Mit den richtigen Übungen kannst du dich auch direkt selbst behandeln. Darüber hinaus erklären wir dir in diesem Artikel,
- wie Gelenkverschleiß an der Wirbelsäule entsteht und
- warum noch mehr Beschwerden als nur Rückenschmerzen auf Spondylarthrose deuten (Facettensyndrom).
- Wir sagen dir auch, welche Behandlungen dir neben der bloßen Einnahme von Schmerzmitteln offenstehen und du findest Sofort-Übungen unten auf dieser Seite.
- Ein zusätzliches Training inklusive Faszien-Rollmassagen bietet dir unser kostenlosen Ratgeber, mit dem du deiner Wirbelsäulenarthrose voll ausgestattet zu Leibe rücken kannst.
Du fühlst dich überrumpelt von Begriffen wie „Wirbelsäulenarthrose“, „Facettensyndrom“ oder „Wirbelgelenke“? Dann bringen wir zunächst einmal Ordnung in das fachliche Wirrwarr und definieren Spondylarthrose für dich ganz genau.

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

© Rustle | shutterstock.com
1. Definition & Anatomie – Was ist eine Spondylarthrose?
„Spondyl“ bedeutet Wirbel und „Arthrose“ meint Gelenk-Abnutzung (auch: Gelenkverschleiß). Eine Spondylarthrose ist also ein Verschleiß der Gelenke an den Wirbeln. Wir sprechen damit von einer Wirbelgelenksarthrose (Facettengelenksarthrose) oder besser gesagt von einem Wirbelgelenkverschleiß. Als symptomatisch im Verlauf gelten Knochenwucherungen (Osteophyten) an den Rändern der Gelenke.

© stihii | shutterstock.com (bearbeitet)
Spondylose
Die Spondylarthrose zählt zu einer Gruppe von Krankheiten der Spondylose (Spondylosis deformans).2) Eine einheitliche Definition gibt es nicht, gemeint ist aber immer eine degenerative Wirbelsäulenerkrankung oder Veränderung durch Verschleiß (nicht durch Entzündungen). Die Spondylose umfasst weiterhin die Diskose (Chondrose), Osteochondrose und Osteophyten:3)
Die Krankheitsbilder Spondylarthrose, Diskose, Osteochondrose und Osteophyten sind in der Regel eng miteinander verkettet: Voraussetzung für eine Spondylarthrose ist häufig eine fortgeschrittene Bandscheiben-Degeneration (Osteochondrose) mit knöchernen Neubildungen (Osteopyhten). Sozusagen den Beginn einer Osteochondrose stellt die Diskose (Chondrose) dar, eine Veränderung der Bandscheiben. Näheres dazu erfährst du weiter unten bei den Ursachen.
Vorkommen & Häufigkeit
Es gibt drei mögliche Zusammenhänge, in denen die Spondylarthrose vorkommt:
- als eigenständiges Krankheitsbild, sogenanntes Facettensyndrom4),
- als Folge einer Osteochondrose und
- als Verursacher weiterer Krankheiten wie Spinalkanalstenose (Verengung des Wirbelkanals, auch Spinalkanal genannt, durch den das Rückenmark verläuft).
Einer Studie zufolge tritt Wirbelgelenkverschleiß mit 55 Prozent am häufigsten an der Halswirbelsäule auf.5)
Du wusstest überhaupt nicht, dass es Gelenke an der Wirbelsäule gibt? Dann überrascht es dich vielleicht zu lesen, dass selbst die Bandscheiben Gelenke sind. Und von denen hast du doch bestimmt schon gehört. Wenn du mehr darüber wissen willst, erklären wir dir jetzt, was die Wirbelgelenke sind und was es mit ihrem Verschleiß auf sich hat. Möchtest du lieber gleich unsere Übungen ausprobieren, geht’s unten für dich weiter.
1.1 Die Wirbelgelenke – Wie sie aufgebaut & wozu sie gut sind
Die Wirbelgelenke sitzen zwischen den Gelenkfortsätzen an den Bögen der Wirbel. Sie werden daher auch Wirbelbogengelenke, Zwischenwirbelgelenke oder Facettengelenke genannt. Gemeinsam mit den Bandscheiben und Bändern verbinden sie benachbarte Wirbel miteinander. Auf diese Weise wird die Wirbelsäule von oben nach unten stabilisiert und ist zugleich flexibel.
Die Facettengelenke stellen einen essenziellen Teil des Stützapparates der Wirbelsäule und zusammen mit den Bandscheiben und Bändern eine bewegliche Einheit dar.
Und so kannst du dir die Gelenk-Wirbel-Konstruktion vorstellen:
Wirbel- & Gelenk-Aufbau
Der Wirbel besteht aus einem Wirbelkörper und einem Wirbelbogen. An dem Bogen sitzen ein Dorn- und zwei Querfortsätze sowie die Fortsätze für die Gelenk-Verbindungen. Man nennt sie Gelenkfortsätze. Die Wirbelgelenke sind paarig angelegt, weshalb es von den Fortsätzen zwei obere und zwei untere gibt. Jeder von ihnen ist mit einer flachen Gelenkfläche ausgestattet. Auf diesen Flächen sitzt der dünne Gelenkknorpel, sodass sich je ein unterer Gelenkfortsatz mit dem oberen Gelenkfortsatz des darunter liegenden Wirbels verbinden kann. Zusätzlich umgeben diese knorpelige Gelenkverbindung eine bindegewebige Gelenkkapsel, Bänder sowie Muskeln.

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Größe & Form der Wirbelgelenke
Die gelenkigen Verbindungen zwischen den Wirbeln sind klein: Die Facettengelenke haben eine Breite von 9,6 bis 16,3 Millimetern und eine Höhe von 10,2 bis 18,4 Millimetern — je nachdem, in welchem Segment der Wirbelsäule sie sitzen.
Außerdem sind sie an der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule unterschiedlich ausgerichtet und geformt: Während die Wirbelgelenke der Lendenwirbelsäule eher parallel zur Mittelachse des Körpers liegen und C-förmig sind, werden die Wirbelgelenke Richtung Halswirbelsäule immer senkrechter beziehungsweise schräger abfallend.6) Das hat alles einen Grund: die Beweglichkeit.
Bewegung & Ernährung der Wirbelgelenke
Geradeaus und über die Schultern blicken, um mit dem Auto abzubiegen. Nach unten schauen, um die Füße und nach oben gucken, um die Flugzeuge am Himmel zu betrachten. Nach hinten drehen, um den eigenen Rücken zu sehen? Naja, so beweglich ist unsere Halswirbelsäule dann doch nicht. Aber du weißt selbst, wie beweglich sie sein kann. Dagegen können wir uns mit der Brustwirbelsäule nur schlecht zur Seite neigen und auch die Lendenwirbelsäule macht uns das Drehen schwer.
Stabilität und Bewegung sind Sinn und Zweck all unserer Gelenke. Sie ermöglichen unserem knöchernen Bewegungsapparat, von A nach B zu kommen und verschiedene Winkel einzunehmen. Innerhalb eines Gelenks arbeiten dabei zwei Knochen zusammen. „Artikulieren“ nennt sich das in der Fachsprache. Richtungsweisend sind immer die Muskeln und Bänder um das Gelenk herum. Begrenzend wirkt die Gelenkkapsel aus Bindegewebe. Das gilt für die meisten unserer Gelenke und auch für die Wirbelsäulengelenke.
Bewegung ist entscheidend. Nicht nur für uns, damit wir diese und jene Position einnehmen können, sondern auch für die Facettengelenke selbst.
So ernährt sich der Knorpel
Das Innere der Gelenkkapsel kleidet eine Innenhaut (Synovialmembran) aus, die die Gelenkflüssigkeit (Synovia) produziert. Zusätzlich zum schützenden Knorpel auf den knöchernen Gelenkfortsätzen sichert sie die Gleitfähigkeit der Knochen, wenn sie miteinander artikulieren. Knorpel und Gelenkflüssigkeit sorgen also für einen reibungslosen Ablauf bei den Bewegungen der Knochen. Gleichzeitig ernährt die Synovia bei Bewegung den Knorpel und versorgt ihn mit den wichtigen Eiweißbausteinen.
Weil der Knorpel nicht durchblutet ist, funktioniert die Nährstoff-Versorgung nach dem Schwamm-Prinzip:
- Bei Belastung und Druck auf die Gelenkflächen durch die Bewegung werden Abfallstoffe aus dem Knorpel gepresst.
- Nimmt der Druck ab, kann sich der Knorpel mit neuer, nährstoffreicher Synovialflüssigkeit vollsaugen.7)
1.2 Arthrose an den Wirbeln (Wirbelsäulenarthrose)
Als echte Gelenke sind die Facettengelenke den gleichen degenerativen Veränderungen ausgesetzt wie die Gelenke an den Knien oder der Hüfte.
Unterscheiden lassen sich echte und unechte Gelenke an einem anatomischen Hauptmerkmal: dem Gelenkspalt. Unechte Gelenke sind dadurch gekennzeichnet, dass zwei Knochen über ein anderes „Füllmaterial“ (Knorpel oder Bindegewebe, aber auch Knochen selbst) miteinander verbunden sind. Diese Gelenke umgibt nämlich keine Gelenkkapsel mit Flüssigkeit und sie sind meist nur begrenzt flexibel. Unechte Gelenke haben wir zum Beispiel im Bereich der Wirbelsäule zwischen Wirbelkörpern und Bandscheiben.
Im Gegensatz zu den Hüft- oder Kniegelenken kommt bei den Facettengelenken aufgrund der uneinheitlichen Krümmung nur in einer normalen Haltung ein großflächiger Kontakt der Gelenkpartner zustande. Je nach Bewegung, gibt es eher Druckspitzen in den oberen und unteren Gelenkanteilen.8)
Durch einseitigen Druck entsteht allerdings übermäßiger Verschleiß am Gelenkknorpel (Arthrose). Er erfährt keine Entlastungs-Pausen mehr, um sich erholen, mit nährstoffreicher Flüssigkeit vollsaugen und regenerieren zu können. Dadurch wird der Knorpel aufgerieben und droht, komplett zerstört zu werden. Schreitet dieser Prozess fort, können die Gelenkflächen am Ende ohne Puffer gegeneinander reiben. Als Folge bilden sich dann knöcherne Anlagerungen an den Flächen, die die Ärzte Osteophyten nennen.
Arthrose allein an den Wirbelgelenken (Facettensyndrom) ist allerdings eine Rarität und folgt häufig der Diskose und Osteochondrose. Mehr zu den Wirbelsäulenerkrankungen folgt jetzt im Ursachen-Kapitel.
Spondylarthrose zusammengefasst:
„Als Spondylarthrose werden die Facettengelenke betreffende degenerative Veränderungen der Wirbelsäule bezeichnet.“ Weitere Bezeichnungen sind: Facettenarthrose und Facettenverschleiß. Sie gehört „zur Gruppe der degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen, welche unter dem Sammelbegriff Spondylose (Spondylosis deformans) zusammengefasst werden [und] steht immer im Zusammenhang mit einer degenerativen [Abfolge] von biochemischen und biomechanischen Veränderungen der gesamten Wirbelsäule […].“9)
Das bedeutet: Der Arthrose an den Facettengelenken geht in den meisten Fällen eine Bandscheiben-Degeneration voraus, infolgedessen die Bandscheiben an Höhe verlieren, die Wirbelkörper aufeinandergepresst werden und sich der Druck auf die Wirbelgelenke erhöht. Insgesamt hat das eine Instabilität der Wirbelsäule zur Folge und kann zu Reizungen der Nerven und Entzündungen führen.
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2. Ursache der Spondylarthrose
In der Medizin unterscheiden Forscher und Ärzte vor allem zwischen primären und sekundären Ursachen für Arthrose allgemein. Das schließt die Spondylarthrose mit ein. Weil sie jedoch in den meisten Fällen eine Folge degenerativer Veränderungen an den Bandscheiben ist, wollen wir in diesem Kapitel die allgemeinen Ursachen nur kurz skizzieren. Einen genaueren Blick werfen wir auf die vermeintlichen „Krankheiten“, die der Facettengelenksarthrose zugrunde liegen.
Das Wichtigste schon vorweg: Unserer Erfahrung nach, ist die Unterscheidung zwischen primären und sekundären Ursachen nicht zielführend. Sie hat auf deine optimale Behandlung so gut wie keinen Einfluss. Wir wissen nämlich aus über 25 Jahren Schmerztherapie, dass in beiden Fällen fast immer muskulär-fasziale Überspannungen der Hauptauslöser für Schmerzen und anatomische Veränderungen sind.

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2.1 Primäre Arthrose
Als primäre Arthrose werden Gelenkverschleiß und Gelenkveränderungen bezeichnet, die auf kein erkennbares Ereignis zurückzuführen sind, deren Ursache also unklar ist.
Angenommen wird bei primärer Arthrose stattdessen eine biologische Minderwertigkeit des Knorpels. Wie diese aussieht und zustande kommen soll, ist bislang nicht vollends geklärt.10)
2.2 Sekundäre Arthrose
Als sekundäre Ursachen für Gelenkverschleiß an den Wirbeln gelten:
- Verletzungen – zum Beispiel Traumata, Unfälle mit Wirbelsäulen-Schäden,
- Krankheiten – unter anderem Osteoporose und Bandscheibenvorfälle,
- Wirbelsäulen-Fehlstellungen sowie -Fehlbelastungen – wie Hohlkreuz und Skoliose,
- Überlastungen – zum Beispiel durch Sport (erhöhte Risiken ergeben sich bei Sportarten wie Fußball, Leichtathletik oder Gewichtheben sowie bei zu intensivem Training)11)
- Genetik – beispielsweise schwaches Bindegewebe,
- Entzündungen oder
- Stoffwechsel-Störungen – zum Beispiel mangelnde Nährstoffversorgung.
Alter, Übergewicht und mangelnde Bewegung gelten für viele dieser sekundären Ursachen als die größten Risikofaktoren. Warum wir Letzterem auf jeden Fall zustimmen, den Alterungsprozess und das Übergewicht jedoch nicht für Ursachen von Arthrose halten, erfährst du in Kapitel 2.3 „Haupt-Ursache: Muskulär-fasziale Überspannungen“.
Degenerative Erkrankungen an der Wirbelsäule
Wahr ist: Äußerst selten verschleißen Facettengelenke, ohne dass die Strukturen um sie herum nicht auch geschädigt sind. Sehr häufig stellen Ärzte nämlich – zusätzlich zur Wirbelgelenksarthrose – degenerative Veränderungen der Bandscheiben fest, sodass Spondylarthrose als Folge diverser Erkrankungs-Prozesse an der Wirbelsäule gilt.12) 13)
Diskose (Bandscheiben-Degeneration, auch: Chondrosis intervertebralis oder Chondrose)
Eine Begleiterscheinung der Spondylarthrose ist zum Beispiel die Diskose. Sie meint einen Verschleiß der Bandscheibe: Nimmt die Bandscheibe weniger Wasser auf, baut sich ihr Gewebe allmählich ab. Sie dehydriert und ist weniger elastisch. Dieser Prozess erhöht nicht nur das Risiko für Fissuren (Risse) und Bandscheibenvorfälle, sondern führt auch zu Einschränkungen ihrer mechanischen Funktion. Ihren Job als knorpeliges Puffer-Gelenk zwischen den Wirbeln, um die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu wahren und die Knochen zu schützen, kann eine derart degenerierte Bandscheibe nur noch schlecht ausüben.
Das heißt konkret: Die Bandscheibe verliert an Höhe, wird dünner und verringert damit den so wichtigen Abstand zwischen den knöchernen Wirbeln. Auf Röntgenaufnahmen (siehe „Osteophyten“) kann man den abgeflachten Bandscheibenraum sehr gut sehen. Oft damit einher geht die Bildung neuer Knochensubstanz sowie Arthrose an den Wirbelgelenken.

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Mediziner bewerten die Diskose als Folge des Alterungsprozesses. Wir hingegen sehen die Ursache für die mangelnde Aufnahme von Wasser in einseitiger Bewegung und erhöhten Zugspannungen im Gewebe rund um die Bandscheibe.
Risikofaktoren sind außerdem Fehlhaltungen wie Skoliose und Wirbelsäulenfrakturen, zum Beispiel hervorgerufen durch Osteoporose, Unfälle sowie Gleitwirbel.
Osteochondrose
Entstehen in Folge einer Bandscheiben-Degeneration knöcherne Veränderungen an den Wirbelkörpern, nennt sich das Krankheitsbild Osteochondrose. Sie gilt für die Spondylarthrose als Vorläufer-Erkrankung. Bei einer Bandscheiben-Degeneration (Diskose) sind die Grund- und Deckplatten der Wirbelkörper erhöhtem Druck ausgesetzt. Der Körper reagiert, indem er mit den Osteophyten dort neuen Knochen bildet.14) Osteochondrose taucht in verschiedenen Formen an der Wirbelsäule und an den Gelenken im ganzen Körper auf. Am häufigsten kommt sie am Kniegelenk sowie an der Wirbelsäule vor.
2.3 Haupt-Ursache: Muskulär-fasziale Überspannungen
Spondylarthrose, Diskose und Osteochondrose sind degenerative Erkrankungen – allerdings keine Folge des Alters oder Übergewichts, wie es in großen Teilen der Medizin heißt! Dieses Missverständnis über die Entstehung einer scheinbar unaufhaltsamen Arthrose hält sich leider hartnäckig in den Köpfen der Betroffenen. Ganz nach dem Motto: „Ist ein Reifen abgefahren, muss ein neuer her“, unterziehen sie sich Operationen oder einer medikamentösen Behandlung, um Arthrose zu stoppen – und die Schmerzen loszuwerden.
Wichtig für dich: Wir stellen nicht in Frage, dass (Spondyl-)Arthrose eine Verschleißerscheinung an den Gelenken ist, die durch zunehmenden Druck auf die Strukturen entsteht. Wir kennen aus unserer Arbeit und Forschung nur den häufigsten Grund für diesen Druck.
Unsere jahrzehntelange praktische Erfahrung zeigt: Die meisten Menschen leiden unter Beschwerden an den Gelenken, weil umgebende Muskeln und Faszien überspannt und verkürzt sind. Diese Muskelverspannungen engen die Gelenke ein und ziehen die Gelenkflächen aufeinander!

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Alter & Übergewicht – was es wirklich mit den Risikofaktoren auf sich hat
Zugegeben: Es ist auffällig, dass sich eine Spondylarthrose vor allem spätestens ab dem 60. Lebensjahr bemerkbar macht und sich erste Zersetzungen der Bandscheiben schon ab einem Alter von 40 Jahren zeigen können.15) Auch scheint es logisch, dass mehr Gewichtsmasse stärkeren Druck auf die Gelenke ausübt.
Dennoch sehen wir den Grund für eine (Spondyl-)Arthrose nicht im Alter oder Übergewicht, sondern in mangelnder und einseitiger Bewegung. Denn ein Gelenk,
„das […] in all seinen möglichen Winkeln bewegt wird, hat keinen Grund, Arthrose oder Schmerzen zu entfalten. Es hält ein ganzes Leben lang, egal wie lange dieses Leben dauert. Der sogenannte physiologische (biologisch normale) Verschleiß, also ein minimaler Abrieb, wird durch Regeneration ersetzt. Einzige Voraussetzung ist die vollständige Bewegung und ein Zustand der Gelenkflüssigkeit, der alle notwendigen Nährstoffe und keine Schadstoffe enthält.”16)
Einseitige Bewegungen fördern Wirbelgelenksarthrose
Wenn es eines ist, das die meisten von uns heutzutage immer weniger haben, dann ist es genug und abwechslungsreiche Bewegung im Alltag! Übergewicht entsteht in den meisten Fällen erst aus diesem Grund. Eine fettreiche und zuckerhaltige Ernährung kann ihr Übriges dazu beitragen. Den Gelenken stehen somit weniger Nährstoffe zur Verfügung. Mit mehr Masse können sich außerdem andere, eingeschränkte Bewegungsgewohnheiten ergeben. Das gilt ebenso für das Alter.
Wir nutzen nur fünf bis zehn Prozent unserer natürlichen Bewegungsmöglichkeiten. Arthrose im Alter ist häufig nichts anderes als die Folge eines lebenslangen Trainings immer eingeschränkterer Bewegungswinkel, die wir uns angeeignet haben, um den Bewegungsalltag möglichst effizient zu meistern. Wir bewegen uns im Alltag schlichtweg zu einseitig,
Besonders das viele Sitzen – ob bei der Arbeit, in Bus, Bahn, Auto oder zuhause –, führt zu überspannten Muskeln und Faszien im ganzen Körper. Speziell für unseren Rücken hat dies dramatische Folgen:
→ Er ist durchzogen von einer feingliedrigen Tiefenmuskulatur (autochthone Rückenmuskulatur), die Bandscheiben und Wirbel miteinander verbindet und an die darüberliegenden Muskeln (zum Beispiel breiter Rückenmuskel und Trapezmuskel im Nacken) Lenk- und Bewegungskräfte weiterleitet.
→ Bei einseitiger Bewegung verfilzt mit der Zeit das muskulär-fasziale Gewebe am Rücken. Es wird um die Wirbelgelenke herum unnachgiebig und ist nicht mehr flexibel genug, um bei Bewegungen nachgeben oder den Ausführungen der Knochen Folge leisten zu können.

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→ Damit sind der Gelenkknorpel wie auch die Bandscheiben hohem muskulären Druck ausgeliefert.
→ Durch das immer stärker werdende Zusammendrücken der Knorpelflächen, kommt es zu unnatürlichen Reibungskräften. Der Knorpel verschleißt, weil er keine Entlastungs-Pausen hat, in denen er sich mit frischen Nährstoffen aus der Synovialflüssigkeit vollsaugen könnte.
→ Im fortgeschrittenen Stadium verknöchert das Gewebe, bis die Spondylarthrose voll ausgeprägt ist.
Der Rückenretter: einfach drauflegen und fertig



Der Rückenretter: einfach drauflegen und genießen
Beim Üben mit dem Rückenretter bekämpfst du hohe muskulär-fasziale Spannungen in der Körpervorderseite. So setzt du an einer der häufigsten Ursachen von Rückenschmerzen an und kannst die Beschwerden reduzieren. Ohne Anstrengung und mit nur 2 Minuten täglich.
Alarmschmerzen – woher die Schmerzen wirklich kommen
Und die Schmerzen? Was ist, wenn wir dir sagen, dass Schmerzen überhaupt nicht vom Knorpelverschleiß kommen können und die Ursache keine unaufhaltsame ist? Dann rückt Gelenkverschleiß – auch an der Wirbelsäule – in ein ganz neues Licht. Denn wie kann es sein, dass dein verschlissener Knorpel dir Schmerzen bereitet, wenn doch
- der Knorpel und die Bandscheiben selbst über keinerlei Schmerzrezeptoren verfügen,
- viele Patienten trotz Gelenkverschleiß schmerzfrei sind (Arthrose als Zufallsbefund) und
- manche Menschen zwar Schmerzen in den Gelenken haben, dafür aber keine Arthrose?!17)
Die Antwort liegt nahe: Schmerzen rühren meist nicht von geschädigten Strukturen her (sogenannter Schädigungsschmerz), sondern erfüllen in unserem Körper eine äußerst sinnvolle Aufgabe. Sie warnen uns vor möglichen Schädigungen. Rezeptoren an der Knochenhaut, die Überlastungen durch überspannte Muskeln registrieren, leiten diese Überspannungs-Information an unser Gehirn.
„Sobald die Information ankommt, dass der Verschleiß des Gelenks größer ist als die Reparaturfähigkeit des Körpers, projiziert das Gehirn einen Schmerz genau dorthin, wo der Verschleiß ausgelöst wird.“18)

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Spondylarthrose von der Halswirbelsäule bis zur Lendenwirbelsäule
Halswirbelsäule
Fehlhaltungen wie ein Rundrücken, bei denen der Hals überstreckt werden muss, um geradeaus blicken zu können, führen zu Verspannungen der Nackenmuskulatur. Der Nacken droht, bretthart zu werden, was die Wirbelgelenke immer fester aufeinander zieht. Einseitig belastet sind sie besonders, wenn die Halswirbelsäule kaum gebeugt und der Kopf über die Brustwirbelsäule geneigt wird. Doch keine Sorge: Die passenden Übungen, um die verfilzten Faszien und Muskeln wieder geschmeidig zu machen, gibt’s unten.
Brustwirbelsäule
Eine einseitige Belastung der Wirbelgelenke der Brustwirbelsäule (BWS) kommt durch verkürzte Muskeln und Faszien an der Vorderseite des Körpers zustande. Ihre Zugkräfte ziehen den Rumpf immer weiter nach vorne. Je aufrechter die Haltung, desto stärker müssen die Streckmuskeln der BWS gegenspannen. In unserem kostenlosen Ratgeber gegen Wirbelsäulenarthrose gibt es spezielle Übungen für die BWS, um Gelenkveschleiß dort aufzuhalten.
Lendenwirbelsäule
Überspannungen im unteren Rücken, im Bereich des Beckens sowie im Bauch sorgen hier für einen erhöhten Verschleiß an den Wirbelgelenken. Hüftbeuger und Rückenstrecker befinden sich in einem Wechselspiel aus verspannten und verkürzten Muskeln vorne sowie gegenspannender Muskulatur am Rücken. Deutliche Fehlhaltungen wie das Hohlkreuz zeichnen das muskulär-fasziale Missverhältnis äußerlich ab. Wie du genau diese Muskeln richtig aufdehnst, zeigen wir dir unten in den Übungen. Zusätzlich zeigen wir dir in unserem Ratgeber einen speziellen Punkt, den du mit unserer Light-Osteopressur drücken kannst, um dich in Kombination mit unseren Übungen von deinen LWS-Schmerzen zu befreien.
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3. Symptome einer Spondylarthrose: Das Facettensyndrom
Spondylarthrose kann sich durch verschiedene Beschwerden bemerkbar machen. Das liegt daran, dass ein Verschleiß der Wirbelgelenke an jedem der 24 Wirbel unserer Wirbelsäule vorkommen kann und jeder Wirbelsäulenabschnitt seine ganz besondere Funktion und Form hat.
Darum wird der Begriff Facettensyndrom (auch: Facettengelenksyndrom) häufig synonym für Spondylarthrose verwendet.
Das Wort „Syndrom“ fasst verschiedene Schmerzen und Beschwerden zusammen, die auf ein bestimmtes Krankheitsbild hindeuten.

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3.1 Symptome an der Halswirbelsäule
Die Halswirbelsäule (HWS) ist am beweglichsten. Deshalb kommen Gelenk-Abnutzungen dort sehr häufig vor. Entsprechend sind Beschwerden am Kopf sowie im Hals- und Nackenbereich zu spüren:
- Nackenschmerzen (Brennen, Verspannungen),
- Kopfschmerzen, die helmförmig bis in die Stirnregion ziehen,
- Bewegungseinschränkungen des Kopfes,
- Schmerzen vorne und seitlich am Hals sowie Schluckbeschwerden, oft begleitend zur Kiefergelenkarthrose,
- Schwindel, Ohrensausen, Hörsturz oder Tinnitus,
- Schulterschmerzen, ausstrahlend in den Oberarm sowie
- nächtliches Kribbeln in den Händen oder eingeschlafene Finger, weil Nerven und Gefäße abgedrückt sein können.
Nackenschmerzen gelten als Haupt-Symptom für Abnutzungserscheinungen an den Bandscheiben und Wirbelgelenken der Halswirbelsäule. Sie werden dem Überbegriff Zervikalsyndrom oder HWS-Syndrom untergeordnet, deren Ursache in der Medizin als unklar gilt. Eine Studie zum Thema Schmerzen im Nacken zeigt allerdings: Über 80 Prozent der Patienten mit Nackenbeschwerden, die zusätzlich strukturelle Veränderungen an der HWS aufwiesen, haben Spondylarthrose und Osteochondrose.19)

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3.2 Symptome an der Brustwirbelsäule
Die Brustwirbelsäule (BWS) trägt den Brustkorb, der unsere lebenswichtigen Organe schützt. Als Teil von ihm, weist die BWS sogar spezielle Gelenke für die Rippen auf. Gelenkverschleiß, der die Wirbel der Brust betrifft, ähnelt in den Symptomen einem BWS-Syndrom. Typisch sind daher:
- atemabhängige Schmerzen oder Schmerzen beim Atmen,
- stechende Schmerzen rund um den Brustkorb, die sich gürtelförmig um den Oberkörper ziehen können – und oft für Intercostalneuralgie gehalten werden
- sowie ein Brennen zwischen den Schulterblättern.

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3.3 Symptome an der Lendenwirbelsäule
An der Lendenwirbelsäule (LWS) kommt es häufiger zu einem Facettensyndrom als an der BWS, weil die Gewichts-Belastung unserer Wirbelsäule unten am stärksten ist. Entsprechend sind die Wirbel im Lendenbereich größer gegenüber denen der BWS und HWS. Symptome bei Schmerzen durch Facettengelenke können sein:20)
- tiefsitzende Kreuzschmerzen – vor allem nach längerem Stehen oder Gehen –, die durch Beugen des Oberkörpers nach vorne nachlassen,
- ausstrahlende Schmerzen im Leistenbereich, Gesäßschmerzen, seitliche Oberschenkelschmerzen, Hüftschmerzen (falls obere Lenden-Wirbelgelenke betroffen sind) und
- ausstrahlende Schmerzen bis in die Wadenseiten bei Arthrose an den unteren Facettengelenken der Lendenwirbel.
- Morgendliche Anlaufschmerzen oder Schmerzen beim Umdrehen im Bett,
- Schambeinentzündung und
- Schmerzen im Bereich der Rückenstrecker (seitlich der Wirbesäule vom Becken bis zum Kopf) sind weitere Symptome.
Leitsymptome: Rückenschmerzen & Osteophyten
Fast jeder ist Zeit seines Lebens wenigstens einmal mit Rückenschmerzen konfrontiert. Etwa 20 Prozent der Betroffenen bekommen „chronische“ Schmerzen, die nicht nur körperlich, sondern auch zermürbend auf die Psyche wirken.
Bei 15 bis 45 Prozent aller Patienten mit chronischem Rückenschmerz sind die Facettengelenke betroffen.
Diese müssen nicht zwangsläufig auf einen Wirbelgelenkverschleiß zurückzuführen sein, sondern können auch von Entzündungen (Spondylarthritis) kommen. Typisch für Rückenschmerzen bei einer vorliegenden Wirbelsäulenarthrose sind allerdings Belastungsschmerzen, weil dann die verschlissenen Gelenke besonders stark aufeinander reiben.
Folglich können sich Osteophyten bilden, die symptomatisch für das Krankheitsbild sind. Sie gelten als offensichtlicher Hinweis auf eine degenerative Veränderung an der Wirbelsäule. Du erinnerst dich an das erste Kapitel, in dem wir Arthrose an der Wirbelsäule erklärt haben? Osteophyten sind Knochen-Neubildungen oder gar -wucherungen an Gelenken. Auf diese Weise versucht der Körper, die mangelnde und beschädigte Knorpelfläche mit einer erweiterten Knochenstruktur zu kompensieren und den Druck auf die Gelenkstrukturen zu minimieren.

© Puwadol Jaturawutthichai | shutterstock.com
Osteophyten gelten zunächst einmal als gutartig, haben keinen eigenen Krankheitswert und können überall an den Gelenken des Körpers auftreten.
Je nachdem, wo sie sich im Körper befinden, werden die Knochen-Neubildungen anders bezeichnet. Ihre Formen reichen von flächenhaften Verdichtungen und Vorsprüngen über Randzacken, Höcker und Spangen bis hin zu ganzen Spornen.
Am häufigsten kommen sie an den Wirbelsäulengelenken vor und führen dort zu Instabilitäten. Bei einer degenerativen Veränderung der Wirbelkörper (Osteochondrose) werden sie Spondylophyten genannt. Knochen-Neubildungen bei Facettengelenksarthrose haben dagegen keine eigene Bezeichnung und heißen in der Literatur häufig ebenfalls Spondylophyten.
Schmerzhaft sind Osteophyten in frühen Stadien nicht. Im Verlauf können sie aber größer werden und schließlich an benachbarte Strukturen gelangen. Brechen sie in Folge von Stürzen oder Traumata ab, werden Symptome wahrscheinlicher. Diese variieren je nachdem, wo die Osteophyten im Körper vorkommen. An der Wirbelsäule können die Knochen-Wucherungen auf den Rückenmarksnerv (Spinalkanalstenose) drücken. Typisch sind dann Beschwerden in den Beinen wie Gefühlsstörungen, Schwächegefühl oder Missempfindungen wie Kälte, Brennen und Ameisenlaufen.
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4. Behandlung bei Spondylarthrose
Die Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene gliedern sich in symptomatische und ursächliche Therapien.
- Eine symptomatische Therapie konzentriert sich auf die Schmerz-Linderung mittels Manual-Therapien und Pharmaka, also Wirkstoffen, die in der Orthopädie injiziert (Infiltration) oder eingenommen (Schmerzmittel) werden.
- Manual-Therapien wie unsere Schmerztherapie, Physiotherapien und physikalische Behandlungen sind im Gegensatz zu den Infiltrationen nicht invasiv und werden zunächst bevorzugt für die Schmerz- wie auch zur Ursachen-Bekämpfung eingesetzt.
Sprechen all diese Behandlungs-Methoden nicht an und je nach Schweregrad der Arthrose, können schließlich operative Lösungen in Kliniken wie stabilisierende Eingriffe an der Wirbelsäule (Spondylodese) in Betracht gezogen werden.
4.1 Medikamente und minimal-invasive Verfahren
Medikamente
Medikamentöse Schmerz-Linderung erhalten Patienten unter anderem mit nicht-steroidalen Antirheumatika (kurz: NSAR). Diese Schmerzmittel wirken entzündungshemmend. Bekannte Wirkstoffe sind beispielsweise Ibuprofen oder Diclofenac. Des Weiteren kommen bei Muskelverspannungen häufig auch Muskelrelaxantien zum Einsatz. Sie sollen die Muskulaturen entspannen und dürften dir als Narkose-Mittel eine Vorstellung sein.
Facettengelenkinfiltration beim Orthopäden
Bei Infiltrationen werden Lokalanästhetika entweder mit oder ohne Kortison ins Gewebe injiziert, um in einem begrenzten Bereich die Nervenwurzeln zu betäuben. Dies geschieht unter der Kontrolle von bildgebenden Verfahren (CT, MRT oder Röntgen). Für die Facettengelenkinfiltration existieren in der Orthopädie zwei minimal-invasive Techniken: Entweder erfolgt eine Injektion a) in einen Nerv (Ramus-medialis-Blockade oder -Infiltration) oder b) direkt in die Facettengelenkkapsel.
Infiltration des Ramus medialis
Der Ramus medialis ist ein sensibler Nerv des Facettengelenks. Er entstammt einem Ast des Rückenmarknervs (Spinalnerv), dem Ramus dorsalis. Dieser innerviert die Haut des Rückens sowie die Rückenmuskulatur. Mit der Zerstörung, Blockierung und Betäubung des Ramus medialis können keine Schmerzsignale aus den Facettengelenken oder der Gelenkkapsel an das Schmerzzentrum im Gehirn weitergeleitet werden.
Anwendung findet diese Technik unter anderem bei der Thermokoagulation (Radiofrequenztherapie). Hier wird der Nerv durch Wärme „ausgeflockt“. Nach einer lokalen Betäubung wird dazu hochfrequenter Wechselstrom unter CT-Kontrolle (Bildgebung) an die entsprechende Stelle geleitet.
Infiltration der Facettengelenkkapsel
Hinter der Infiltration der Facettengelenkkapsel steckt der Ansatz, die Schmerzrezeptoren funktionsuntüchtig zu machen und deren Stimulation mit sogenannten Neuropeptiden (Botenstoffe der Nervenwurzel) zu unterbinden. Auch dies kann per Radiofrequenzablation erreicht werden. In der Fachsprache ist hier von Facettengelenkkapsel-Debridement die Rede.
Diese intraartikuläre Injektion (Injektion direkt ins Gelenk) gestaltet sich aber oft schwierig, weil der Gelenkspalt bei einer fortgeschrittenen Spondylarthrose mit Knochen-Deformationen nicht leicht zu erreichen ist. Als wirkungsvoller gilt daher die Nervenblockade des Ramus medialis.21) 22)

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Infiltrationen & bildgebende Verfahren reichen nicht aus
Um nach einer Untersuchung (Diagnostik) ihre Behandlungsstrategie zu planen, nutzen Orthopäden und Chirurgen Bildaufnahmen und sogenannte Probe-Infiltrationen. Sie betäuben dafür zunächst den Nerv. Zeigt dieser Eingriff Wirkung und die Schmerzen des Patienten lassen nach, kommt dessen Zerstörung oder Blockierung (Denervierung) in Betracht. Eine Studie wies allerdings nach, dass Injektionen und bildgebende Verfahren als Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung oft nicht ausreichend sind:

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Bei 50 Rückenschmerz-Patienten wurde eine bildgesteuerte Facettengelenk-Injektion durchgeführt. Über die Hälfte von ihnen (27) konnte keine Verbesserung der Beschwerden wahrnehmen. Lediglich 16 Probanden sprachen von einer guten und nur sieben Patienten von einer ausgezeichneten Verbesserung.23)
Außerdem zeigt die Studie eine Schwäche rein evidenzbasierter Medizin: Sie kann nämlich die eigentliche und häufigste Ursache von Rückenschmerzen bei Spondylarthrose – muskulär-fasziale Überspannungen und Verkürzungen – nicht sichtbar machen. Bildaufnahmen und Gelenkinjektionen „auf Verdacht“ durchzuführen, geht jedenfalls in die völlig falsche Richtung.
4.2 Operation
Bessern sich die Schmerzen mit diesen minimal-invasiven Methoden nicht, sind Wirbelsäulen-Versteifungen (Spondylodese) eine weitere Möglichkeit der Schmerz-Linderung. Die schmerzhaften Segmente werden dazu in operativen Eingriffen offengelegt. Chirurgen können dann Schrauben in die Wirbelkörper setzen, um der durch Arthrose instabil gewordenen Wirbelsäule entgegenzuwirken und das Rückenmark im Wirbelkanal zu entlasten.
Nachteilig ist, dass die Muskulatur abgelöst werden muss. Dies kann Traumatisierungen nach sich ziehen und die Reha-Zeit deutlich verlängern. Die größte Gefahr dieser operativen Eingriffe sind allerdings Verletzungen des Rückenmarks und der dort verlaufenden Arterien (besonders am Hals).
Je nach Fall, können auch Bandscheibenprothesen eingesetzt werden, vor allem wenn die Bandscheiben degeneriert sind (Chondrose). Unwirksam, so die Forschung, ist dieses Verfahren allerdings bei einer symptomatischen Facettenarthrose, bei der keine weiteren Strukturen (zum Beispiel Bandscheiben) geschädigt sind.24)
Das stützt unsere Erfahrung: Patienten mit Schmerzen in den Gelenken haben dort nicht zwingend Verschleißerscheinungen. Und selbst wenn, liegt darin nicht der eigentliche Grund für die Schmerzen. Deswegen ist es auch fast nie notwendig, Ersatz-Bandscheiben einzusetzen.
Bestehende Schmerzen sind meist Hinweise auf drohende Schäden (Alarmschmerzen), falls die zu hohen muskulären Überspannungen um die Gelenke herum nicht abgebaut werden. Normalisierst du die Spannungsverhältnisse jedoch mit unseren Übungen, wird der Alarmschmerz überflüssig und dir geht es besser – Arthrose hin oder her.
4.3 Manual-Therapien
Manual-Therapien sind konservative Vorgehensweisen bei Spondylarthrose und werden auch in Kombination mit obigen Therapiemaßnahmen eingesetzt. Die geläufigsten sind:

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- Ergo- und Physiotherapien,
- Gymnastik,
- Triggerpunkt-Behandlung und Akupunktur sowie
- physikalische Therapien.
Physikalische Therapien
Sie zählen zum Standardprogramm, um Schmerzen zu lindern. Mittels Wärme (Moorpackungen, Pflaster, Bäder) oder Elektrotherapien, aber auch klassischen Massagen sollen die verspannten Muskeln Lockerung erfahren. Vorsicht: Auch Kälte zählt zu den physikalischen Therapien, hilft aber nur bei Entzündungen. Bei Arthrose kommt dagegen ausschließlich eine Wärme-Anwendung in Frage, um die Nährstoffversorgung des Gewebes zu fördern. Viel gezielter erreichst du das aber mit einer muskelentspannenden Faszien-Rollmassage. In unserem kostenfreien Ratgeber bei Wirbelsäulenarthrose geben wir dir dafür tolle Übungen an die Hand.
Physiotherapie
Physiotherapeutische und gymnastische Maßnahmen sollen helfen, die Muskeln zu entspannen und sie gleichzeitig zu stärken. Das kann mit Dehn-Übungen und einem Krafttraining speziell für den Rücken gelingen. Gleichzeitig kann eine Physiotherapie Elemente aus der Rückenschule enthalten, um das richtige Sitzen, Anheben von Lasten und Haltungen zu üben. Für den Nutzen von Rückenschulen alleine gibt es allerdings keine eindeutigen Belege.25)
Auch von einem einseitig betriebenen Krafttraining halten wir nicht viel. Deine Muskeln stehen ohnehin schon unter zu hohen Zugspannungen. Eine Kräftigung ist deshalb gar nicht mehr nötig und kann im schlimmsten Fall den Gelenkverschleiß sogar verstärken. Ebenfalls raten wir vom Tragen einer Orthese zur Wirbelsäulen-Stabilisierung als alleinige Maßnahme ab. Der Grund: Können dir Orthesen im ersten Moment helfen, die Schmerzen zu lindern, bringen sie dir jedoch nichts, wenn du zu deinen gewohnten Bewegungen zurückkehrst, da sie die Facettengelenksarthrose überhaupt verschulden.

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Akupunktur
Bei Nackenschmerzen kann einer Studie zufolge der Einsatz von Akupunktur-Nadeln im Vergleich mit physiotherapeutischen Behandlungen die Schmerzen gleich gut lindern.26) Nachgewiesen wurde, dass die Wirkung über sechs Monate anhält. Für die Zeit danach liegen jedoch keine verlässlichen Daten vor.
Aus unserer Erfahrung ist meist kein langfristiger Effekt zu erwarten – es sei denn, die Patienten ergänzen die Akupunktur mit unseren Übungen.
Vorbeugung
Generell zur Vorbeugung und als Therapiemaßnahme von Schäden und Verschleißerscheinungen an den Facettengelenken dienen verschiedenste Ausdauer-Sportarten wie Schwimmen, Wasser-Gymnastik oder Joggen. Weniger eignen sich Sportarten mit intensiven Stoß- und Rotationsbewegungen wie Tennis, Sprung- oder Wurfdisziplinen. Sie können das Risiko für Gelenk-Abnutzungen eher steigern.27) Vor und nach dem Sport, kannst du mit unserer Faszien-Rollmassage nicht nur spezielle Muskel-Bereiche des Rückens entspannen, sondern auch noch die Nährstoffversorgung von Knorpel und Bindegewebe hochwirksam ankurbeln.
Fazit: Schmerzlinderung nur kurzzeitig, denn muskuläre Überspannungen bleiben
Zerstörung der Gelenkkapsel, der Nerven, ihre „Ausflockung“ durch Hitze, Versteifung der Wirbelsäule, Schrauben in und Prothesen zwischen den Wirbelkörpern – sie gelten zwar als schnell wirkende, schmerzlindernde Maßnahmen, an der Haupt-Ursache für (Spondyl-)Arthrose ändern sie jedoch alle nichts.
Auch die meisten manuellen Therapien – herkömmliche Physiotherapie, Akupunktur und Wärmetherapie – mögen zwar ihre Wirkung haben und gute Effekte erzielen, lösen aber ebenfalls nicht das Problem der überhöhten Spannungen. Denn diese wurden über das tägliche Ausüben einseitiger Bewegungen in unsere Muskeln und Faszien eintrainiert – Abläufe, die im Gehirn trotz Nadel-, Physio- oder Wärme-Behandlung gespeichert bleiben. Änderst du also nichts an deinem Bewegungs-Verhalten, können sich durchaus wieder neue Abnutzungserscheinungen an deinen Wirbelsäulengelenken ergeben.
Außerdem: Was dir mit zerstörten Nerven genommen wird, ist deine Chance, überhöhte Spannungen an den Muskeln überhaupt zu erkennen, um sie zu behandeln. Denn deine Schmerzen warnen dich schließlich, damit erst gar keine Struktur-Schäden entstehen können!
Langfristig besser helfen kann dir deshalb unsere Schmerztherapie. Bei ihr verstehen wir Schmerzen als Warnung, um mit gezielten Dehn-Übungen unsere Muskeln und Faszien so geschmeidig zu halten, dass sie die Gelenke nicht überlasten.
Die besten Übungen und Tipps bei Wirbelsäulenarthrose
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5. Übungen und Selbsthilfe bei Spondylarthrose

Das Beste vorab: Gegen Arthrose kannst du etwas tun! Das gilt für die Spondylarthrose genauso wie für die Arthrose am Knie (Gonarthrose) oder der Hüfte.
Seit Jahrzehnten behandeln wir täglich Schmerz-Patienten erfolgreich bei Gelenkverschleiß. Darum wissen wir: Auch wenn der Verschleiß an deinen Wirbeln schon fortgeschritten ist, kannst du mit unseren speziell entwickelten Übungen deine Spondylarthrose aufhalten.
Mithilfe der Übungen machst du nämlich deine überspannten Muskeln und Faszien wieder geschmeidig und nimmst den Druck von deinen Wirbelgelenken. So gibst du deinem Gelenkknorpel die Chance, sich zu regenerieren und den natürlichen Puffer zwischen den Gelenkfortsätzen der Wirbel wieder aufzubauen.
Wir zeigen dir dafür vier Übungen gegen eine Spondylarthrose an der Hals- und Lendenwirbelsäule. Betrifft dich das nicht, weil du einen Facettengelenkverschleiß an der Brustwirbelsäule hast, musst du jetzt nicht enttäuscht sein. Auch gegen Spondylarthrose an der BWS haben wir etwas für dich: In unserem kostenfreien Ratgeber gegen Wirbelsäulenarthrose findest du spezielle BWS-Übungen und eine Bonus-Übung für die LWS –inklusive Rollmassagen mit unseren Faszienrollen und -kugeln sowie eine Light-Osteopresssur für den unteren Rücken. Ein Blick hinein lohnt sich also in jedem Fall!
Hilfe auch bei knöchernen Verformungen (Osteophyten)
Selbst wenn sich dein Gelenk so sehr verändert hat, dass sich Knochen-Wucherungen gebildet haben und dich Blockierungen stören sollten, kannst du mit unseren Übungen versuchen, diese knöchernen Blockaden zu lösen. Zugegeben, ein solcher Rückbau ist langwierig und benötigt seine Zeit.
Viele Betroffene haben diese Geduld oftmals nicht und steigen leider in einem solchen Stadium aus, um sich künstliche Gelenke einsetzen zu lassen. Das mag vielleicht bei einem Hüft- oder Kniegelenk operativ gut gelingen. Bei einem Wirbelgelenk kommt höchstens der Austausch der Bandscheibe in Betracht. Dennoch haben künstliche Gelenke und Bandscheiben einen zweifelhaften Langzeit-Effekt: Häufig kommen die Schmerzen nämlich wieder. Denn an der Haupt-Ursache, überspannte und verkürzte Muskeln und Faszien durch viel zu einseitige Bewegungen, ändert sich weder durch eine OP noch durch minimal-invasive Eingriffe etwas.
Darum raten wir unseren Patienten, es trotzdem mit unserer Schmerztherapie zu probieren. Suche dafür am besten einen nach Liebscher & Bracht ausgebildeten Therapeuten in deiner Nähe auf. Er kann dir, je nachdem wie gut sich deine Schmerzen bereits bei der ersten Behandlung reduzieren lassen, eine ehrliche Einschätzung geben, wie hoch die Erfolgschancen für eine weitere Behandlung mit unserer Therapie wären. Denn wenn deine Schmerzen trotz der Knochen-Veränderungen gut gelindert werden können, hast du keinen Leidensdruck und kannst dir Zeit für den Umbau lassen.28)

So, du bist motiviert und willst endlich loslegen? Dann beherzige vorher bitte noch Folgendes:
- Mache die Übungen immer beidseitig, auch wenn du nur auf einer Seite Schmerzen hast.
- Dehne jede Seite für zwei bis zweieinhalb Minuten, aber mindesten 90 Sekunden.
- Orientiere dich immer an deiner persönlichen Schmerzskala von eins bis zehn. Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du bei jeder Dehnung auf einer Stufe von acht oder neun arbeitest. Neun bedeutet: Du spürst einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen und musst nicht gegenspannen.
- Mache die Übungen an sechs Tagen pro Woche.
- Ändere keinen Winkel oder die Position, es sei denn, du bist am Anfang noch nicht gedehnt genug. Dann gib bitte nicht auf und mache die Übung weiter! Eben nur so weit, wie du jeweils kommst. Wenn du regelmäßig übst, merkst du wahrscheinlich schon bald, dass dir die Übungen mit jedem Mal besser gelingen.
- Kräftige deine Muskeln in der Dehnung, indem du immer wieder bei den Übungen gegenspannst. Als grobe Orientierung gilt: Dehne dich zunächst 30 Sekunden, ehe du 15 Sekunden lang in die Gegenspannung gehst. Dieses Wechselspiel wiederholst du zwei bis drei Mal pro Übung.
Übungen für die Halswirbelsäule

Übung 1: Nackenseite dehnen
- Nimm eine aufrechte Haltung ein, am besten auf einem Stuhl.
- Jetzt drehe deinen Kopf leicht, um etwa 45 Grad nach rechts. Blicke geradeaus. Kannst du deine rechte Schulter im Augenwinkel wahrnehmen, bist du richtig.
- Beuge nun deinen rechten Arm zu deiner rechten Schulter hoch und ziehe sie nach unten, wobei die Brustwirbelsäule absolut gerade bleibt.
- Greife mit deiner linken Hand über deinen Kopf. Deine Fingerspitzen liegen knapp über dem rechten Ohr nahe deines Hinterkopfes.
- Jetzt wird es spannend: Ziehe mit der Hand auf deinem Kopf diesen nach vorne links runter. Ein Ziehen, den Dehnungsschmerz, solltest du hinten rechts im Nacken wahrnehmen.
- Nach etwa 30 Sekunden ist Zeit für eine Kräftigung deiner Nackenmuskeln: Während du den Kopf mit der Hand weiter in Position hältst, versuche ihn mit zunehmender Kraft nach rechts oben zu drücken. Du drückst also gegen die Dehnung an. Verändere deine Kopf-Körper-Position dabei jedoch nicht.
- Lasse nach etwa 15 Sekunden wieder locker und ziehe deinen Kopf tiefer nach links vorne, um die Dehnung zu intensivieren.
- Baue immer wieder solche Kräftigungs-Einheiten ein, um anschließend jeweils locker zu lassen und die Dehnung wieder zu verstärken.
- Und jetzt dehne deine linke Nackenseite auf und beginne wieder am Anfang.

Übung 2: Nackenrücken dehnen
- Setze dich gerade auf einen Stuhl.
- Hebe deine Arme und greife mit beiden Händen über deinen Kopf. Platziere sie weit oben auf deinem Hinterkopf.
- Ziehe deinen Kopf nun nach vorne unten, behalte aber eine gerade BWS bei.
- Beuge zuerst deine HWS und erst zum Schluss deinen Kopf nach unten. Den Dehnungsschmerz spürst du ganz deutlich in der hinteren Nackenmuskulatur deiner Halswirbelsäule.
- Auch diese Muskeln kräftigst du, indem du gegen den Zug nach vorne deinen Kopf anheben willst. Also spannst du gegen deine Hände, um die Dehn-Position zu halten.
- Wieder lockerlassen und tiefer in die Dehnung gehen.
Übungen für die Lendenwirbelsäule

Übung 1: Hüftbeuger dehnen
- Stelle dich mit dem Rücken vor einen stabilen, standsicheren Tisch. Deine Füße stehen hüftbreit auseinander.
- Greife mit den Armen hinter dich und umschließe mit den Händen die Tischkante. Egal, ob du die Übung an einem Tisch, einer Kommode oder sogar einer Mauer machst: Stelle bitte sicher, dass du einen guten Halt hast.
- Jetzt schiebe deine Leisten so weit wie möglich nach vorne.
- Gehe jedoch nicht in die Überstreckung: Indem du deinen Bauch dabei anspannst, als wolltest du dein Schambein nach oben ziehen, stellst du sicher, dass auch deine Lendenwirbelsäule gerade bleibt. Im unteren Rücken, in der Leiste, Hüfte oder im Bauch kannst du jetzt den Dehnungsschmerz spüren.
- Bleibe in der Position, halte auch die Anspannung im Bauch und versuche, dein Brustbein nach oben zu ziehen, ohne deine Rumpf-Position zu verändern. Je schwerer es dir fällt, die Anspannung im Bauch zu beizubehalten, desto stabiler ist deine Position.
- Löse die Gegenspannung und schiebe deine Leister wieder ein Stückchen mehr nach vorne.
Alternative: Diese Übung kannst du auch auf dem Boden machen. Lege dich auf deinen Bauch und stemme deine Arme auf dem Boden auf, um deinen Oberkörper so nach oben zu richten. Achte darauf, dass deine Leisten auf dem Boden liegen und mache auch hier wieder eine Gegenspannung wie unter fünftens beschrieben.
Der Rückenretter: einfach drauflegen und fertig



Der Rückenretter: einfach drauflegen und genießen
Beim Üben mit dem Rückenretter bekämpfst du hohe muskulär-fasziale Spannungen in der Körpervorderseite. So setzt du an einer der häufigsten Ursachen von Rückenschmerzen an und kannst die Beschwerden reduzieren. Ohne Anstrengung und mit nur 2 Minuten täglich.

Übung 2: Körperseite dehnen
- Bleibe am Tisch oder schnappe dir einen Stuhl. Lege dir ein Hilfsmittel zurecht, dass du wie rechts im Bild nutzen kannst, beispielsweise ein Handtuch oder Gürtel. Am besten eignet sich aber für diese Übung unsere Dehnungs-Schlaufe.
- Fädle zuerst die Schlaufe um deinen rechten Fuß. Halte dich mit der rechten Hand am Stuhl fest und führe dein rechtes Bein hinter dein linkes, sodass deine Beine über Kreuz stehen.
- Greife die Schlaufe mit der linken Hand.
- Jetzt beuge dich nach links, schiebe deine Hüfte nach rechts und ziehe dich mit der Schlaufe tiefer in die linke Dehnung. Spüre den Dehnungsschmerz am Hüftknochen, auf der rechten Körperseite und eventuell bis in das rechte Bein hinunter.
- Versuche jetzt, deinen Körper aufzurichten: Spanne kraftvoll an, aber halte dagegen. Denke daran, deine Position sollte sich nicht verändern. Ist die Anspannung leichter zu halten, kann es sein, dass du aus der Seitbeuge gelangt bist. Korrigiere deine Rumpfhaltung dann wieder.
- Lasse los und gehe wieder tiefer in die Dehnung links seitlich nach unten.
- Und jetzt dehne deine linke Seite.
Alternative: Intensiviere deine Dehnung, indem du zusätzlich deinen Arm über deinen Kopf führst, der dich während der Dehnung stärker zur Seite zieht.

Nutze alle Möglichkeiten, die du hast. Wir unterstützen dich dabei!
Helfen dir unsere Übungen und du bist schon ein Stückchen schmerzfreier als zuvor? Dann wirf mal einen Blick in unseren kostenfreien Ratgeber gegen Wirbelsäulenarthrose und hole dir das Rundum-Schmerzfrei-bei-Spondylarthrose-Paket. Du bekommst nämlich von uns:
- spezielle Übungen gegen Arthrose an der Brustwirbelsäule,
- eine weitere Dehn-Übung für deine Lendenwirbelsäule,
- zusätzliche Faszien-Rollmassagen und außerdem
- eine Anleitung, welchen Punkt du drücken kannst, um deine Muskeln bei unteren Rückenschmerzen sofort zu entspannen.
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Über diesen Artikel

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Therapeuten-Review:
Bernd Huber
Zertifizierter Liebscher & Bracht- Therapeut
Veröffentlicht am: 15.05.2020 | Letzte Aktualisierung: 20.03.2023

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Therapeuten-Review:
Bernd Huber
Zertifizierter Liebscher & Bracht- Therapeut
Veröffentlicht am: 15.05.2020
Letzte Aktualisierung: 20.03.2023
Quellen & Studien
- ↑1,↑13 Vgl. Faber, F.: Das degenerativ veränderte lumbale Facettengelenk. Diagnostik, Klassifikation und minimal-invasive Behandlungsmöglichkeiten. In: Der Orthopäde 48 (2019). S. 77–83.
- ↑2 Vgl. DIMDI. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information: ICD-10-WHO Version 2019. Kapitel XIII – Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (M00-M99). Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens (M40-M54). Spondylopathien (M45-M49). https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-who/kode-suche/htmlamtl2019/block-m45-m49.htm (05.05.2020 – 12:40 Uhr).
- ↑3 Vgl. Amboss – Fachwissen für Mediziner: Bandscheibenprolaps. https://www.amboss.com/de/wissen/Bandscheibenprolaps#xid=ji0_rf&anker=Z786284b9668663c229d44ae99c93bc53 (08.05.2020 – 12:42 Uhr).
- ↑4 Vgl. Radl, R./Leixner, G./Windhager, R.: Spondylarthrose an der Halswirbelsäule. Therapie. In: Der Orthopäde 42 (2013). S. 785–794.
- ↑5 Manchikanti L./Boswell MV/Singh V. u. a.: Prevalence of facet joint pain in chronic spinal pain of cervical, thoracic and lumbar regions. In: BMC Musculoskelet Disord 5 (2004).
- ↑6,↑8,↑21 Vgl. Artner, J./Klessinger, S.: Interventionen an Facettengelenken. Techniken der Facettengelenkinjektion, der Blockaden des Ramus medianus und der Radiofrequenzablation. In: Radiologe 55 (2015). S. 840–846.
- ↑7,↑10,↑17,↑28 Vgl. Liebscher-Bracht, R.: Die Arthrose-Lüge. Warum die meisten Menschen völlig umsonst leiden – und was Sie dagegen tun können. München 2017.
- ↑9,↑14 Vgl. Radl, R./Leixner, G./Windhager, R.: Spondylarthrose an der Halswirbelsäule. Therapie. In: Der Orthopäde 42 (2013). S. 785–794. S. 786.
- ↑11,↑27 Vgl. Schäfer, M./Dreinhöfer, K.: Arthrose und Sport. In: Z Rheumatol 68 (2009). S. 804–810.
- ↑12,↑15 Vgl. Fujiwara A./Tamai K./Yamato M. u. a.: The relationship between facet joint osteoarthritis and disc degeneration of the lumbarspine. An MRI study. In: European Spine Journal 8 (1999). S. 396–401.
- ↑16,↑18 Liebscher-Bracht, R.: Die Arthrose-Lüge. Warum die meisten Menschen völlig umsonst leiden – und was Sie dagegen tun können. München 2017.
- ↑19 Vgl. Krasny C./Tilscher, H./ Hanna M.: Nackenschmerz. Klinische und radiologische Befunde im Vergleich zur Schmerzoptik. In: Der Orthopäde 34 (2005). S. 65–74.
- ↑20,↑22 Vgl. Kroppenstedt, S./Halder, A.: Spezifischer Kreuzschmerz. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie. AWMF. 2017.
- ↑23 Vgl. Hofmann, U./Keller, R./Walter, C./Mittag, F.: Predictability of the effects of facet joint infiltration in the degenerate lumbar spine when assessing MRI scans. In: Journal of Orthopaedic Surgery and Research 12 (2017).
- ↑24 Vgl. Radl, R./Leixner, G./ Windhager, R.: Spondylarthrose an der Halswirbelsäule. Therapie. In: Der Orthopäde 42 (2013). S. 785–794.
- ↑25 Vgl. Straube, S./Harden, M./Schröder, H. u. a.: Back schools for the reatment of chronic low back pain: possibility of benefit but no convincing evidence after 47 years of research. systematic review and meta-analysis. Pain 157 (2016). H. 10. S. 2160–2172.
- ↑26 Vgl. David, J./Modi, S. u. a.: Chronic neck pain: a comparison of acupuncture treatment and physiotherapy. In: Br J Rheumatol 37 (1998). S. 1118–1122.