Wie kommt es eigentlich zu Wadenkrämpfen?
Wadenkrämpfe, ganz besonders die nächtlichen, sind extrem schmerzhaft und wenn sie nur hin und wieder auftauchen, bloß lästig. Wenn man es aber regelmäßig mit ihnen zu tun hat und vielleicht nicht nur im Unterschenkel, sondern auch mit Muskelkrämpfen in anderen Körperbereichen, kommen Fragen nach weiteren möglichen Ursachen auf:
Gestörter Elektrolythaushalt (Dehydrierung)
Den Mineralstoffhaushalt ganz schön ins Ungleichgewicht bringen können zum Beispiel Stress, Umweltbelastungen, vieles Schwitzen, ein Magen-Darm-Infekt (Übelkeit, Durchfall und Erbrechen), eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr (Wasser, Tee oder Lebensmittel) oder Medikamenteneinnahmen (Abführmittel). Dem Körper fehlen dann Elektrolyte wie Magnesium, Kalium oder Natrium. Diese befinden sich in allen Organen und Geweben und sind wichtig für den gesamten Stoffwechsel, die Nervenzellen und eine gesunde Muskelfunktion.
Magnesiummangel
Oben ist der Begriff Magnesium bereits gefallen. Seine Bedeutung für den Körper wird einem allerdings erst bewusst, wenn man diesen Absatz liest:
Magnesium hat Einfluss auf die Blutgerinnung, die Mineralisierung der Knochen, die Regulation des Kalium- und Kalziumstoffwechsels und wirkt sich unterstützend auf den Stoffwechsel von Vitamin D und Vitamin B1 aus. Außerdem ist Magnesium der Aktivator von etwa 600 Enzymen und für den reibungslosen Ablauf von mindestens 80 Prozent aller Stoffwechselprozesse notwendig.
Kein Wunder also, dass ein Mangel zu zahlreichen Symptomen wie Muskelkrämpfen führen kann, allerdings auch zu Bluthochdruck sowie Herzerkrankungen. Mögliche Magnesiummangel-Symptome sind:
Gegebenenfalls kann ein Mangel wieder durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln behoben werden.
Stoffwechselerkrankungen
Schwangerschaft, Stress, Diabetes mellitus, Erkrankungen der Schilddrüse oder eine gestörte Nierenfunktion können den Stoffwechsel beeinträchtigen und den Bedarf an Elektrolyten erhöhen. Stellt sich beispielsweise ein Mangel dieser ein, ist eine Verkrampfung der Wadenmuskulatur typisch.
Polyneuropathien
Eine Polyneuropathie meint Nervenschäden. Am häufigsten werden diese durch Diabetes mellitus und Alkoholmissbrauch ausgelöst. Mögliche Ursachen sind aber auch Niereninsuffizienz sowie ein Vitamin-B12-Mangel. Symptome sind unter anderem:
- Kribbeln
- Gefühlsstörungen
- Taubheit bis zu einer Lähmung
- Muskelschwäche
- Muskelkrämpfe
Eine wichtige Abgrenzung ist die der Polyneuropathie vom Restless-Legs-Syndrom:
- Die Symptome bei Nervenschäden tauchen sowohl in Ruhe- als auch Aktiv-Phasen auf.
- Beim Restless-Legs-Syndrom verschwinden die Symptome bei Bewegung.
Für eine (Differenzial-) Diagnose wende dich bitte an einen Arzt oder eine Ärztin!