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Die besten Übungen und Tipps bei Wadenschmerzen:

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Wadenschmerzen beim Gehen

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & Bestseller-Autor

Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter  Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter

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Wadenschmerzen sind Beschwerden im Unterschenkel, die in harmlosen Fällen wie Krämpfen und Verspannungen auf eine Überlastung der Wadenmuskulatur zurückführen.

Sie können viele Ursachen haben und ganz unterschiedlich in Erscheinung treten: in Ruhephasen, ein- oder beidseitig, beim Sport oder auch danach. Manche Betroffene klagen über einschießende Schmerzen beim Gehen, andere sogar über Schwellungen und Blutergüsse.

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Ein weißer Haken ist in einem khaki-farbenen Schild zu sehen.

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

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Ein Mann in grauer kurzer Stoffhose geht an einem Strand entlang, geht leicht in die Hocke und greift sich mit einer Hand an die Wade und stützt sichmit der anderen auf seinem Knie ab.

© Kryvenok Anastasiia | shutterstock.com

1. Exkurs: Anatomie & Funktion


Schauen wir uns kurz den Ort des Geschehens an, nämlich den Unterschenkel. Ihn definieren vor allem zwei Muskeln: 

Der große Zwillingswadenmuskel (Musculus gastrocnemius, zweiköpfiger Wadenmuskel) und der unter ihm liegende Schollenmuskel (Musculus soleus) verlaufen vom Knie abwärts, vereinen sich in der Achillessehne und haften über sie am Fersenbein an.

Gehen, Laufen, Springen – all dies ermöglichen dir diese Wadenmuskeln. Du kannst mit ihnen nämlich den Fuß heben und senken, das Knie anwinkeln oder den Fuß zur Seite drehen. Kein Wunder also, dass du bei Wadenschmerzen während des Gehens an ein „Versagen“ dieses Trios denkst. Tatsächlich aber können Wadenschmerzen viele Ursachen und ganz spezifische Symptome haben.

Anatomische Darstellung der Wadenmuskulatur mit Zwillingswadenkopf, Schollenmuskel und Achillessehne

© decade3d – anatomy online | shutterstock.com (bearbeitet)

Die besten Übungen und Tipps bei Wadenschmerzen

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2. Ursachen & Symptome von Wadenschmerzen


Taub, stechend, kribbelnd, brennend oder krampfartig – Wadenschmerzen können sich ganz unterschiedlich anfühlen. Welchem Symptom welche Ursache zugrunde liegt und bei welchen Beschwerden du einen Arzt aufsuchen solltest, klären wir jetzt:

2.1 Muskelschmerzen & Sehnen-Erkrankungen

Wir werfen einen Blick auf die häufigsten muskulären Ursachen: Verspannungen, Krämpfe, Zerrungen und Faserrisse sowie den allseits bekannten Muskelkater. Gleichfalls nehmen wir die Achillessehne unter die Lupe.

Muskelverspannung & Muskelverhärtung

Bei Muskelverspannungen ist der Muskeltonus dauerhaft erhöht. Dieser Zustand folgt meist aufgrund gleichbleibender Bewegungsmuster oder Haltungen – klassischerweise bei Büroarbeitern in Schulter und Nacken.

Sportler sind davon ebenso betroffen: So haben gerade Läufer und Fußballer Wadenverspannungen, weil sie im Training ihre Bewegungen optimieren und ihre Wadenmuskeln daher zu einseitig beanspruchen.

Eine Muskelverhärtung ist eine überaus schmerzhafte Form der Muskelverspannung. Es handelt sich dabei um regelrechte Knoten in einem Muskel, der dauerkontrahiert und permanent angespannt ist.

Symptome Verspannung & Verhärtung

  • ziehender, stechender Muskelschmerz
  • ertastbarer harter Knoten/Schwellung
  • Druckempfindlichkeit und Schmerzen direkt am Knoten
  • ausstrahlende Schmerzen ins benachbarte Bein-Fuß-Gewebe
  • Schlappheit, Ermüdung oder Kraftlosigkeit in den Muskeln
  • eingeschränkte Bewegungsfähigkeit

Hohe muskuläre Spannungen & „Verkürzungen“

Immer gleiche Bewegungswinkel im Alltag ohne ausgleichende Bewegung führen mit der Zeit zu einer Überlastung der Muskeln und Verfilzung ihres stabilisierenden Bindegewebes, der Faszien.

Wir verstehen damit auftretende Schmerzen als ein Signal des Körpers: Hohe Muskelspannungen und unnachgiebige Faszien können nämlich Schäden am Bewegungsapparat zur Folge haben. Wichtigstes Ziel der Liebscher & Bracht Übungen® ist daher, mit speziellen Dehnungen die hohe Spannung in den Unterschenkelmuskeln wieder zu normalisieren und so ihre Faszien geschmeidig zu halten.

Regelmäßige Dehnungseinheiten sind zudem der Anstoß für eine abwechslungsreiche Bewegung. Sowohl Sportler als auch Nicht-Sportler können von den >> Liebscher & Bracht Übungen® bei Wadenschmerzen profitieren.

Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht kniet auf dem Boden und deutet auf die Wadenmuskulatur einer übenden Person.

Muskelkrampf

Fehlbelastungen und Überlastungen im Sport und im Alltag können zu plötzlichen Kontraktionen (Anspannungen) der gesamten Wadenmuskulatur führen. Daneben können ein Flüssigkeitsmangel und der damit einhergehende gestörte Elektrolyt-Haushalt Wadenkrämpfe bewirken. Dann fehlen dem Muskel wichtige Mineralien wie Magnesium und Kalium. Bei Bewegung lässt der krampfartige Schmerz für gewöhnlich nach.

Vorsicht ist allerdings bei Krämpfen geboten – aufgrund möglicher organischer Ursachen wie Störungen der Durchblutung.

Muskelzerrung & Muskelfaserriss

Muskelverletzungen sind sowohl für Leistungssportler als auch Amateure eine häufige Komplikation. Typisch sind Zerrungen und Faserrisse in der Wadenmuskulatur infolge von abrupten Bewegungen: Bewegungsmuster, die dem Körper plötzliche Richtungswechsel mit Drehungen, Scherungen, Beschleunigungen und Bremsungen – wie beispielsweise im Fußball – abverlangen, fördern solche Verletzungen genauso wie ein verspanntes und unnachgiebiges Muskel-Faszien-Gewebe. Die Muskulatur wird schlichtweg zu plötzlich überdehnt.1)

Mit der sogenannten PECH-Regel (siehe Tipps) kannst du dir bei einer Muskelverletzung im ersten Moment selbst helfen. Am besten ist es aber, wenn du deine Muskeln und Faszien von vornherein stets geschmeidig hältst, damit sie die beim Bewegungsmanöver benötigte Kraft und Flexibilität auch leisten können! >> Zu den Liebscher & Bracht Übungen® & Tipps

Symptome Muskelzerrung

  • eventuelle Muskelspannungen schon vorher spürbar
  • plötzlich eintretender Schmerz
  • belastungsabhängiger Schmerz
  • Kraftverlust und Bewegungseinschränkung halten sich in Grenzen

Symptome Muskelfaserriss

  • plötzlich auftretende Schmerzen mit Bewegungsunfähigkeit2)
  • Blutergüsse und Schwellungen
  • stechender und brennender Schmerz
  • vollständige Belastung des Muskels ist kaum mehr möglich
  • möglicherweise als Delle unter der Haut ertastbar
  • kompletter Faserriss: Funktionsverlust des Muskels

Muskelkater

Ungewohnte Bewegungen und Anstrengungen stellen den Körper vor eine echte Belastungs-Herausforderung. Beim Muskelkater handelt es sich um eine Schädigung der Muskelzellen, die zu Entzündungen und einem vermehrten Wassereinstrom in die Zellen führt.

Diesen Zustand kann der Körper aber wieder sehr gut reparieren.3) Neuesten Erkenntnissen zufolge ist auch das fasziale Bindegewebe entscheidend am Muskelkater beteiligt, da sich in diesem ausgesprochen viele Schmerzrezeptoren befinden.4)

Anders als ein Muskelfaserriss setzen die Symptome beim Muskelkater bis zu zwei Tage nach der körperlichen Überanstrengung ein.

Symptome Muskelkater

  • gemeinhin beidseitiger Schmerz
  • zeitverzögerter (12 bis 24 Stunden) einsetzender Schmerz nach körperlicher Betätigung
  • Gefühl von Schwäche und Kraftlosigkeit
  • Schmerzen bei Bewegungen
  • seltener: Berührungsempfindlichkeit und Schwellungen

Verletzungen/Erkrankungen der Achillessehne

Wie eingangs im Anatomie-Kapitel beschrieben, bilden die Wadenmuskulatur und die Achillessehne eine funktionale Einheit. Zwillings- und Wadenmuskel verbinden sich in dieser Sehne, die dann bis zur hinteren Ferse weiter runterläuft. Wenn du deine Unterschenkel und Füße bewegst, funktioniert die dickste und stärkste Sehne des Menschen wie eine Seilwinde und dient der Kraftübertragung.

Daher können Wadenschmerzen ihre Ursache auch in einer überbeanspruchten Achillessehne (Achillessehnenschmerzen) haben. Eine solche Überbelastung liegt insbesondere dann vor, wenn die verspannte und verfilzte Wadenmuskulatur eine zu hohe Zugkraft auf die Sehne ausübt. Die Folge können Entzündungen, Rupturen oder eine strukturelle Degeneration sein (Fersen-Deformitäten wie Haglundferse und Fersensporn).

Symptome Achillessehnen-Erkrankung

  • bei Achillessehnenreizung: Belastungsschmerz
  • Muskelspannungen schon zuvor spürbar
  • Druckschmerz und Schwellung an der Ferse
  • stechender, brennender, ziehender Schmerz bis in die Wade aufwärts
  • bei Ruptur: scharfer Schmerz

Laufen, Treppensteigen und Bergaufgehen beanspruchen die Achillessehne besonders stark, ebenso Sportarten, die viel auf den Zehen ausgetragen werden (Ballett, Rhythmische Sportgymnastik). Eine Faszien-Rollmassage aber kann die Achillessehne flexibilisieren.5) Ergänze sie mit den Liebscher & Bracht Übungen®, um das Verletzungsrisiko zu minimieren und schaue für eine Anleitung gerne mal in den kostenfreien Wadenschmerzen-Ratgeber rein!

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2.2 Durchblutungsstörungen

Zu den verbreitetsten Durchblutungskrankheiten, die den Blutfluss stören, zählen Thrombosen, von denen hier die tiefe Beinvenenthrombose relevant ist, sowie die periphere arterielle Verschlusserkrankung.

Tiefe Beinvenenthrombose (TVT)

Das Wort Thrombose bedeutet „Pfropf“ oder „Klumpen“ und genau ein solcher bildet sich aus geronnenem Blut in den Adern. Dieses Blutgerinnsel verstopft das Gefäß und behindert somit den Blutfluss. In den Beinen treten Venenthrombosen am häufigsten auf – und zwar im tiefgelegenen Venensystem der Wadenmuskeln (TVT).

Eigentlich ist die Blutgerinnung ein wichtiger Prozess der Wundheilung, um bei Verletzungen die Blutung zu stillen. Bei einer Thrombose findet sie allerdings am falschen Ort statt.

Von den Venen im Unterschenkel aus kann der Thrombus sogar nach oben wandern und in den Lungen eine Blutgefäß-Verstopfung (Embolie) verursachen.

Symptome Tiefe Beinvenenthrombose

  • eher einseitige Unterschenkelschwellung
  • Druckschmerz bereits vor Schwellung des Beins (komplett oder partiell)6)
  • bläuliche Verfärbung eventuell mit Wärmeempfinden
  • Schwere- und Spannungsgefühl
  • verstärkte Venenzeichnung (das Blut sucht sich andere Wege)
  • tastbarer Venenstrang
  • Wadenschmerz bei Fußbeugung
  • Druckempfindlichkeit in der Fußinnenseite
  • eventuell ziehender oder krampfartiger plötzlicher Schmerz

Bei Lungenembolie:

  • Atembeschwerden
  • Brustschmerz
  • (drohender) Bewusstseinsverlust
  • Aushusten von Blut

Die Symptome gelten unter Medizinern als unspezifisch und führen zu vielen falschen Positiv-Befunden. Speziell bei bettlägerigen Patienten ist der TVT-Verlauf oft eher asymptomatisch!7) Manche Betroffene haben sogar gar keine Beschwerden.

Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) & Arteriosklerose

Im Volksmund „Raucherbein“ oder „Schaufensterkrankheit“ genannt, weil Betroffene ihre Schmerzen beim Gehen mit einer Pause vor einem Schaufenster kaschieren, ist die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) eine alarmierende Störung der Durchblutung in den Extremitäten. Der Grund: die Gefäßerkrankung Arteriosklerose. Die Gefäße verengen sich zunehmend. Ablagerungen aus Kalk, Fett und Eiweißen bilden sich in ihnen und stören den Blutfluss, bis schließlich ein kompletter Gefäßverschluss eintritt. Die Muskeln in den Beinen bleiben mit Sauerstoff und Nährstoffen, die im Blut transportiert werden, unterversorgt.

Mit der Gefäßverkalkung steigt auch das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Nierenprobleme. Als besonders gefährdet gelten Raucher, Diabetiker sowie Bluthochdruck-Patienten.

Bei fünf bis 20 Prozent der Erwachsenen liegt eine pAVK vor. Das Risiko steigt mit dem Älterwerden.8)

Symptome pAVK & Arteriosklerose

  • Symptome bei Bewegung wie beim Gehen (nach circa 200 Metern), die aber beim Stehenbleiben wieder verschwinden
  • neben Schmerzen in der Wade ausstrahlende Beschwerden in Zehen, Oberschenkel und Gesäß möglich
  • stärker werdende Schmerzen bei höherer Belastung wie Bergaufgehen
  • fortgeschrittenes Stadium:
    • abnehmende Gehleistung und früher auftretende Schmerzen beim Laufen (unter circa 200 Meter)
    • Schmerzen im Ruhezustand
    • verminderte Wundheilung
    • Blässe und Kälte in Beinen und Füßen

2.3 Nerven, Rücken & Fehlhaltungen

Eine weitere Möglichkeit für Wadenschmerzen können Nervenschädigungen/-kompressionen direkt im Bein oder vom Rücken ausstrahlend sein. Dann sind üblicherweise Empfindungsstörungen auf der Hautoberfläche im Spiel.

Kommt der Wadenschmerz vom Rücken, können dahinter diverse Erkrankungen stecken, die die peripheren Nerven des unteren Rückens beeinträchtigen: Bandscheibenvorfälle oder Spinalkanalstenose. Im Besonderen der Ischiasnerv, der dickste Nerv im Körper, der bis in die Füße verläuft, kann Auslöser meist einseitiger Wadenschmerzen sein – zum Beispiel in Form von Kribbeln in den Beinen.

Auch ohne Nervenbeteiligung kann der Rücken bei Schmerzen in den Waden beteiligt sein: Bei Fehlhaltungen wie dem Hohlkreuz sind die Knie oft durchgestreckt, der Körperschwerpunkt liegt hinten und das Becken ist nach vorne gekippt. Daraus resultieren hohe Spannungen in den Muskeln der Körperrückseite, vornehmlich in den Beinen. Betroffene entwickeln nicht selten Gehstörungen („Watschelgang“) und andere Symptome.

O-Beine und Hohlfüße sind Bein-Fuß-Fehlstellungen, die beidseitige Wadenschmerzen auslösen. Einseitige Wadenschmerzen können dagegen Schiefhaltungen (Beckenschiefstand) verursachen.

Symptome Nerven, Rücken & Fehlhaltungen

Missempfindungen / Gefühlsstörungen unabhängig von Belastungen:

  • Kribbeln
  • Taubheit
  • Lähmungen

bei Rücken-Beteiligung, insbesondere der Spinalnerven:9)

  • Gefühlsstörungen (beidseitig)
  • Beinschwäche
  • Krämpfe
  • Lähmungserscheinungen
  • belastungsabhängige (wie beim Abwärtsgehen) lumbale Rückenschmerzen und Beinschmerzen, die sich erst nach dem Hinsetzen oder Vornüberbeugen bessern

beidseitiger Wadenschmerz typisch bei Rücken-Fehlhaltungen

einseitiger Wadenschmerz typisch bei Schiefhaltungen

3. Bei welchen Symptomen du zum Arzt gehen solltest

Nächtliche Wadenkrämpfe sind beispielsweise ein Symptom, vom dem kaum ein Mensch verschont bleibt. Sie deuten üblicherweise auf Muskelverspannungen oder einen Vitaminmangel hin. Dabei sind Wadenschmerzen ein Kaleidoskop an Beschwerdebildern, hinter denen harmlose Auslöser wie Muskelzerrungen stecken können, aber genauso auch alarmierende Ursachen wie Rückenkrankheiten oder ernsthafte Durchblutungsstörungen.

Sei darum besonders aufmerksam und lasse deine Symptome vom Arzt abklären, wenn …

  • du anhaltende oder häufig wiederkehrende Schmerzen hast
  • dein Verdacht auf ein Nervenschmerz fällt, also bei
    • akutem Schmerz im Ruhezustand
    • Kälte/Blässe des Beins
    • eingeschränktem Bewegungs- und Empfindungsvermögen
  • eine Durchblutungsstörung mit folgenden Beschwerden
    • einseitige schmerzhafte Beinschwellung
    • Wadendruckschmerz
    • vermehrte Venenzeichnung
    • Bewegungsunfähigkeit
    • Lungenembolie (Atembeschwerden, Brustschmerz, Bewusstseinsverlust, Aushusten von Blut)

4. Liebscher & Bracht Übungen® bei Wadenschmerzen & Tipps


4.1 Übungen

Mit unseren Dehnübungen kannst du Wadenschmerzen, die von hohen Spannungen und unnachgiebigen Faszien (Muskelkater, Zerrungen, Krämpfe) herrühren, ganz leicht selbst lindern und vorbeugen.

Dafür zeigt dir Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht im Video

  • 2 Übungen, um die hohen Spannungen der Wadenmuskulatur wieder zu normalisieren sowie
  • eine Übung, bei der du deine Wade mit ganz einfachen Mitteln gezielter dehnst.

Mache diese Übungen regelmäßig, um auch Muskelverletzungen im Sport vorzubeugen. Viel Erfolg beim Üben!

Der Betrachter schaut die nackten Beine einer Frau. Der Titel des Bildes lautet: Wadenschmerzen. Schnelle Hilfe und Vorbeugung.

  1. Übung

Ein Mann steht an der Wand, sein linkes Bein ist nach vorne angewinkelt, sein rechtes nach hinten langgestreckt.
  1. Stelle dich an die Wand und stütze dich mit beiden Händen an ihr ab.
  2. Winkel dein linkes Bein nach vorne an und strecke dein rechtes lang nach hinten aus – sodass du einen leichten Dehnungszug in deiner rechten Wade spürst.
  3. Achte darauf, dass deine Fußspitze gerade zur Wand deutet, der Fuß also nicht nach außen oder innen absteht.
  4. Strecke das rechte Knie durch.
  5. Gehe mit dem linken Knie stärker in die Beugung.
  6. Presse die rechte Ferse Richtung Boden.
  7. Steigere dich langsam und übe etwa 2 bis 2,5 Minuten.
  8. Wechsle zur anderen Seite.

2. Übung

Ein Mann steht mit seinem Vorfuß auf einem Stapel Bücher.
  1. Nimm dir 2 bis maximal 3 Bücher und staple sie aufeinander oder lege dir unseren Knieretter bereit.
  2. Stelle deinen rechten Vorfuß auf den Stapel beziehungsweise den ganzen Fuß auf den Knieretter.
  3. Strecke dein rechtes Bein komplett und verlagere dein Gewicht auf dieses, dein linkes lässt du ganz entspannt daneben stehen.
  4. Um diese Übung zu intensivieren, stütze dich wie in der ersten Übung mit beiden Händen an der Wand ab und drücke dir Ferse kräftiger Richtung Boden.
  5. Übe genauso auch für deine linke Wade.

3. Übung

Ein Mann sitzt auf der Übungsmatte und winkelt sein rechtes Bein nach hinten an. Mit der Hand drückt er den Fußrücken fester auf den Boden.
  1. Setze dich auf eine Übungsmatte.
  2. Winkle dein rechtes Bein nach hinten an.
  3. Richte deinen Fußrücken auf den Boden aus.
  4. Behalte dein Knie möglichst auf der Matte.
  5. Dann hilf deinem Fuß nach und drücke ihn an der Ferse tiefer.
  6. Mache die Übung auch für deine linke Seite.
Im Zentrum der Darstellung steht der Liebscher & Bracht Knieretter mit dem höchsten Höhenwinkel von 36 Grad. Grafische Linien verdeutlichen die Stapelung der zwei 9-Grad-Keile und des 18-Grad-Keils. Ein Mann hat seinen Barfuß auf ihm platziert. Um diesen liegt die rote Trittschlaufe, damit der Fuß nicht abrutscht.
Zu sehen sind die zwei Unterschenkel eines jungen Mannes und seine zwei Füße, die jeweils auf Keilen des Liebscher & Bracht Knieretters platziert sind. Links steht er auf einem 9-Grad-Keil, rechts sind der andere 9-Grad-Keil sowie der 18-Grad-Keil aufeinandergestapelt worden. Auf diesem Höhenwinkel von 27 Grad steht sein Fuß in der roten Trittschlaufe, um nicht abzurutschen.
Zwei Keile des Knieretters sind gestapelt, der dritte Keil lehnt an der Wand. Die Schlaufe hängt von den gestapelten Keilen herunter.

Dein Hilfsmittel bei hohen Spannungen in den Wadenmuskeln

Mit unserem Knieretter inklusive Trittschlaufe für den sicheren Stand übst du zuhause selbstständig bei Wadenschmerzen, Wadenkrämpfen oder Muskelzerrungen. Dehne mit seiner Unterstützung unnachgiebige Muskeln und Faszien gezielt auf.

Erfahre mehr über den Knieretter

Checkliste für die Liebscher & Bracht Übungen®

Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.

  • Übe immer in der richtigen Intensität und im Zweifelsfall lieber mit etwas geringerer Intensität. Du spürst dabei einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen. Der Dehnungsschmerz ist deutlich, fühlt sich aber nicht brennend, pulsierend oder scharf an.
  • Bewege dich bei den Übungen so, dass du deinen Körper zu jedem Zeitpunkt beobachten und einschätzen kannst. Sei beispielsweise sehr achtsam, wenn du abrutschen oder das Gleichgewicht verlieren könntest. Bewege dich bei Liebscher & Bracht Übungen® grundsätzlich sehr langsam.
  • Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Liebscher & Bracht Übungen® nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen.
  • Führe an 6 Tagen pro Woche die Übung mindestens einmal täglich aus. Für jeden Übungsschritt solltest du 2 bis 2,5 Minuten investieren. Bist du schon geübter, baue nach und nach auch das Gegenspannen und das aktive Dehnen ein. So kannst du die Liebscher & Bracht Übungen® deutlich intensivieren.
  • Benutze professionelle Hilfsmittel für deine Liebscher & Bracht Übungen®. Unsere Hilfsmittel wie Rücken-, Kiefer-, Schulter-, Knie- oder Nackenretter unterstützen Menschen dabei, die Liebscher & Bracht Übungen® noch effektiver durchzuführen und sich damit noch besser selbstständig bei Schmerzen helfen zu können. Andere Hilfsmittel eignen sich zwar auch, erzielen möglicherweise aber nicht den Erfolg, den du dir wünschst.
  • Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser geht, pausiere aber bitte für einen oder zwei Tage und steigere dich erneut langsam. Sollten die Übungen über mehrere Wochen hinweg keine Besserung erbringen, suche einen Liebscher & Bracht Therapeuten auf oder hole dir ärztlichen Rat.

Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Übungen!

4.2 Tipps bei Wadenschmerzen

  1. Wärme: Sie wirkt muskelentspannend und durchblutungsfördernd. Vor dem Sport am besten vorbereiten und aufwärmen. Eine Kombination aus Ausdauertraining (wie Joggen, Schattenboxen, Radfahren) und Dehnübungen ist am wirksamsten.10)
  2. PECH-Regel bei Muskelverletzungen:
    • P = Pause und Ruhe für die Belastungsverringerung und Regeneration
    • E = Eis, um die Gefäße zu verengen (Blutungsstopp)
    • C = Kompression, um die Blutung und Schwellung zu senken
    • H = Hochlagern, damit das Blut besser zurückfließt
  3. Gewohnheiten ändern, um Verkürzungen zu vermeiden, die Muskulatur zu entlasten und neue Bewegungswinkel einzunehmen. Wie wäre es denn mit einem höhenverstellbarem Schreibtisch, mit dem du dann auch im Stehen arbeiten kannst? Oder baue doch in deine Sporteinheit neue Bewegungsmuster ein: zum Beispiel beim Joggen ein paar Sprünge (Hopserlauf). Schon so kleine Maßnahmen schaffen Flexibilität.

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Über diesen Artikel

Roland Liebscher-Bracht

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Mehr über den Autor
Dr. Egbert Ritter, Unfallchirurg und eh. Oberarzt im UKH Salzburg

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

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Veröffentlicht am: 15.02.2022 | Letzte Aktualisierung: 21.03.2023

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