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Die besten Übungen und Tipps bei Hüftschmerzen:

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Hüftschmerzen: Entstehung, Ursachen und Behandlung

  • Schmerzmittel können akute Schmerzen, die auch die Bewegungsfreiheit einschränken, kurzfristig lindern. Allerdings sollten Medikamente aufgrund der teils starken Nebenwirkungen niemals eine Langzeitlösung sein.1)
  • Physiotherapie kräftigt und dehnt die Muskulatur gezielt. Das kann Funktionseinschränkungen verbessern und Schmerzen lindern.2) Auch manuelle Behandlungen können zu den physiotherapeutischen Maßnahmen zählen.3)
  • Physikalische Therapien: Wärme, Kälte, Wasser- und Elektrotherapien zielen auf die Durchblutungsförderung ab.
  • Änderungen des Lebensstils: Gesunde Ernährung, Normalgewicht, Sport und Stressreduzierung können ebenfalls positive Auswirkungen auf Schmerzen an der Hüfte haben.4)
  • Künstlicher Gelenkersatz: Ein Kunstgelenk empfehlen Ärztinnen und Ärzte bei Hüftarthrose nur, wenn keine andere Behandlung langfristig geholfen hat und die Lebensqualität der Betroffenen trotzdem stark eingeschränkt ist.5) Auf unserer Seite zu Hüft-OPs kannst du dich über die verschiedenen Eingriffe informieren.

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & Bestseller-Autor

Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter  Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter

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Hüftschmerzen (Koxalgie) können viele unterschiedliche Ursachen haben. Oft sind unflexible Muskeln und Faszien an den Beschwerden beteiligt. Halten die Schmerzen länger als 3 Monate an, spricht man von chronischen Schmerzen. In diesem Fall solltest du eine Arztpraxis aufsuchen.

Auf der Seite liegen oder Treppensteigen ist mittlerweile eine Qual? Besonders nach Ruhephasen oder am Morgen plagen dich stechende Anlaufschmerzen an der Hüfte oder Leistenschmerzen? An Sport ist erst recht nicht zu denken und du bist froh, wenn nur ein paar Stunden am Tag schmerzfrei vergehen?

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Ein weißer Haken ist in einem khaki-farbenen Schild zu sehen.

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

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Anatomiebild der Hüfte mit rot unterlegtem Bereich der Schmerzbereiche bei Hüftarthrose

© Puwadol-Jaturawutthicha | shutterstock.com

Viele Krankheitsbilder sind mit chronischen Hüftschmerzen assoziiert: Hüft-Impingement, Meralgia Paraesthetica (Nerveneinklemmung), Hüftgelenkentzündung (Coxitis) aufgrund einer Arthritis, Hüftdysplasie oder Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose).

Wir zeigen dir übliche Behandlungsmethoden und empfehlen dir Übungen zur Entspannung deiner Muskeln und Faszien rund um die Hüfte.

1. Entstehung und Ursache: Wie kommt es zu Schmerzen in der Hüfte?


Kurz & Knapp

  • Nur selten sind Fehlstellungen in der Hüfte oder Hüftarthrose (Coxarthrose) die Ursache für die Hüftschmerzen, häufiger steckt unser bewegungsarmer Alltag hinter den vielseitigen Problemen. Denn Muskulatur und Faszien passen sich an alles an, was wir tun. Langes Sitzen kann die muskulär-fasziale Spannung rund um die Hüfte erhöhen.
  • Hüftschmerzen können mit anderen Schmerzzuständen wie Rückenschmerzen, Gesäßschmerzen und Leistenschmerzen einhergehen.
  • Auch Schleimbeutelentzündungen, Hüftarthrose, Nervenreizungen oder sportlich bedingte Überlastungen können Hüftschmerzen auslösen.

1.1 Hüftgelenk: Aufbau und Funktion

Grafische Darstellung des Hüftgelenk: Der Gelenkspalt ist noch vorhanden, doch der Gelenkknorpel in Hüftpfanne und Hüftkopf hat bereits leichte Risse.

Das Hüftgelenk (Acetabulum)

Die Hüftgelenke sind die Verbindungsstücke zwischen Becken und Beinen. Als Kugelgelenk ermöglicht es Bewegungen in jede Richtung — Streckung und Beugung des Beckens und Rotieren, Abspreizen und Überkreuzen der Beine.

Insgesamt erfüllt ein gesundes Hüftgelenk somit zwei besondere Aufgaben:

  1. Zum einen verhilft es dir zu großer Beweglichkeit,
  2. zum anderen sorgt es für festen Zusammenhalt und Stabilität der beteiligten Strukturen.

Im Einzelnen setzt sich das Hüftgelenk (Acetabulum) zusammen aus

  • der Hüftpfanne am Becken: Sie ist von einer Knorpelschicht und der Gelenkflüssigkeit umgeben und umgreift knapp die Hälfte des Oberschenkelkopfes,
  • dem Oberschenkelkopf (Caput Femoris), am Oberschenkelknochen,
  • Bändern, die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Gelenkkapsel liegen und für Stabilität sorgen, sowie
  • unterschiedlichen Muskeln, Faszien und Sehnen, die volle Bewegungsfreiheit in jede Richtung ermöglichen. An den einzelnen Bewegungen, die in Anteversion (Oberschenkel heben), Retroversion (Oberschenkel nach hinten führen), Adduktion (Bein seitlich heranführen), Abduktion (Bein seitlich abspreizen) und Rotation (Bein um eine Achse drehen) unterteilt werden, sind jeweils eigene Muskelgruppen beteiligt.

Oberschenkelkopf und Hüftpfanne sind beide mit einer Knorpelschicht überzogen, die im Regelfall für eine flüssig ausgeführte Bewegung sorgt und einen überhöhten Gelenkverschleiß verhindert. Heftige Stöße zwischen den einzelnen Bereichen können auf diese Weise abgefedert werden und schützen die einzelnen Regionen vor dem Auftreten von Arthrose und anderen Krankheitsbildern.6)

1.2 Der Einfluss von Muskeln und Faszien

Ein gesundes Hüftgelenk ist auf vielseitige Bewegungen angewiesen. Der Gelenkkopf muss regelmäßig in alle möglichen Richtungen gebracht werden, damit das Gelenk gut geschmiert ist und der Knorpel sich ernähren kann. Denn die Knorpelernährung ist auf das Wechselspiel von Druck und Entlastung angewiesen. Nur so kann der Knorpel schwammartig alte Flüssigkeit hinauspressen und bei Entlastung frische Nährstoffe aufnehmen.

Daher sind einseitige Bewegungsabläufe und mangelnde Bewegung die Hauptursachen vieler Beschwerden. Auch bei Hüftschmerzen nehmen häufiges Sitzen und antrainierte einseitige Bewegungsmuster eine Schlüsselrolle ein. Denn je mehr eine Person sitzt, desto mehr passen sich Muskeln und Faszien an diesen Zustand an. Eine Abwärtsspirale entsteht: Unelastisches Gewebe führt zu Schmerzen und macht die Bewegung noch beschwerlicher.

Eine Person sitzt auf einem Stuhl und eine Sprechblase zeigt in Vergrößerung die hüftbeugende Muskulatur an der Hüfte. Rote Pfeile zeigen, dass die Muskulatur beim Sitzen eher kurz ist.

Sitzen macht die hüftbeugende Muskulatur langfristig unelastisch.

Langes Sitzen über mehrere Jahre führt beispielsweise zu einer unelastischen und schwachen Hüftbeugemuskulatur. Das hat Auswirkungen auf den ganzen Körper und diverse Schmerzzustände können entstehen.

Doch nicht nur das: Gleichzeitig führen langes Sitzen und zu wenig vielseitige Bewegungen auch dazu, dass der Knorpel im Hüftgelenk nicht genügend ernährt wird. Verschleiß droht und eine Hüft-Arthrose kann die Folge sein. Auch weitere Strukturen rund ums Becken leiden unter dem Sitzen: Eine ISG-Arthrose wird mit Fehlspannungen in der Muskulatur und Bändern assoziiert.

1.3 Welche Körperbereiche sind an Hüftschmerzen beteiligt?

Hüftschmerzen gehen oft mit anderen Schmerzzuständen einher und können in weitere Körperteile ausstrahlen:

Hüfte und Rücken

Die Hüftbeuger verbinden Oberschenkel, Hüfte und Rücken. Dadurch, dass die Faszien sämtliche Knochen, Gelenke, Muskeln und Sehnen umhüllen — und unserem ganzen Körper seine Form geben — können bei fehlender Elastizität und Verfilzungen des Bindegewebes Schmerzen von einem Körperbereich auf einen anderen übergehen. Hüft- und Rückenschmerzen treten aus diesem Grund oft zusammen auf.7) 8)

Hüfte und Oberschenkel

Oft gehen die Beschwerden an der Hüfte auch mit Oberschenkelschmerzen einher. Diese Schmerzen machen sich an einem bestimmten Teil des Oberschenkel-Knochens bemerkbar, dem sogenannten „großen Rollhügel“, in der Fachsprache Trochanter Major genannt. Dieser Teil des Oberschenkel-Knochens sitzt an der Außenseite des Oberschenkels und bildet den sehnigen Ansatz des Gesäßmuskels. Erhöhte Spannungen in Muskulatur und Faszien können sich auf die Knochen auswirken und für die Druckempfindlichkeit des Trochanters verantwortlich sein.

Hüfte, Ischiasnerv und Gesäßmuskel

Typisch bei Hüftbeschwerden sind auch Gesäßschmerzen, die in die Beine ausstrahlen. Diese Beschwerden gehen sehr oft auf Probleme des Ischiasnervs zurück. Der „Ischias“ ist der längste und dickste Nerv unseres Körpers. Er zieht unterhalb eines birnenförmigen Gesäßmuskels (musculus piriformis) ins Bein und kann genau dort von erhöhter Muskel- und Faszien-Spannung „abgedrückt“ werden. Resultat dieses Piriformis-Syndroms  sind neben Hüft- vor allem die typischen Ischias-Schmerzen (Ischialgie) als Symptom des eingeengten Ischiasnervs.

Hüfte und Leiste

Zudem leiden viele Menschen mit Hüftschmerzen auch an Schmerzen und Schwellungen an der Leiste. Das kann zu Bewegungseinschränkungen führen. Unserer Erfahrung nach liegt auch der Auslöser für solche Leistenschmerzen sehr häufig in einer überhöhten Muskel- und Faszien-Spannung.

ISG-Ischias-Retter bei Schmerzen rund um die Hüfte 

Der Betrachter blickt auf eine grüne Übungsmatte mit einer Frau in sportlicher Kleidung. Sie setzt sich den ISG-Ischias-Retters aus insgesamt 5 zur Verfügung stehenden Teilen individuell zusammen. Ein Hilfsmittel von Liebscher & Bracht gegen Hüft- und Gesäßschmerzen sowie ISG- und Ischias-Problemen.
Der Betrachter blickt auf das Hilfsmittel von Liebscher & Bracht gegen Hüft- und Gesäßschmerzen sowie ISG- und Ischias-Problemen – den ISG-Ischias-Retter. Er wird mit dem Gesäß einer stehenden Person an die Wand gedrückt, um die Gesäßmuskeln zu massieren.
Der Betrachter blickt auf die Sitzfläche und die Lehne eines Rattanstuhls. Auf der Sitzfläche befindet sich das Hilfsmittel von Liebscher & Bracht gegen Hüft- und Gesäßschmerzen sowie ISG- und Ischias-Problemen – den ISG-Ischias-Retter. Eine Frau nimmt mit einer Gesäßhälfte auf ihm Platz, um den Muskel zu massieren.
Der Betrachter blickt auf eine grüne Übungsmatte mit einer Frau in sportlicher Kleidung. Sie übt mit dem ISG-Ischias-Retter – einem Hilfsmittel von Liebscher & Bracht gegen Hüft- und Gesäßschmerzen sowie ISG- und Ischias-Problemen. Der Retter ist unter einer Gesäßhälfte platziert. Ein Bein hat sie lang nach vorne ausgestreckt, das zweite aufgestellt. Sie lehnt sich nach hinten und stemmt dabei ihren Oberkörper mit den Unterarmen hoch.

ISG-Ischias-Retter bei Schmerzen rund um die Hüfte

Ob Hüftschmerzen, Arthrose oder Blockade – mit diesem Hilfsmittel übst du noch effektiver und leichter: Genieße Dehnung und Massage in einem, lockere verspannte Muskeln rund um die Gelenke und steigere deine Hüftbeweglichkeit sowie -gesundheit.

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1.4 Weitere Ursachen

Anlaufschmerzen auf einer Seite des Hüftgelenks nach Phasen der Ruhe oder am Morgen verbinden viele direkt mit Arthrose (Coxarthrose), Abnutzung und Verschleißerscheinungen. Infrage kommen ebenfalls Verletzungen und Krankheitsbilder wie:

  • Verletzungen im Hüftbereich nach Unfällen (zum Beispiel Knochenbrüche),
  • Hüftschnupfen und Infektionen wie Hüftgelenkentzündungen (Coxitis; zum Teil mit Fieber, bei Kindern oft als harmloser Hüftschnupfen mit Schwellung der Gelenkschleimhaut),
  • Osteoporose,
  • Impingement (Gelenkblockade),
  • Schleimbeutelentzündung in der Hüfte (Bursitis trochanterica),
  • Meralgia paraesthetica (Kompression eines an der Außenseite des Oberschenkels verlaufenden Hautnervs),
  • Arthritis, Rheuma, Gicht und andere Stoffwechselerkrankungen,
  • Hüftluxation (Ausrenkung beziehungsweise Verrenkung des Hüftgelelenks nach einem Unfall oder als angeborene Form),
  • Hüftdysplasie (oft angeborene, erblich bedingte Fehlbildung der Hüftgelenkpfanne),
  • Hüftkopflösung (Epiphysiolysis capitis femoris; bei der Epiphysiolysis capitis femoris handelt es sich um eine Hüfterkrankung im Jugendalter, bei der sich der Hüftkopf in der Wachstumsfuge auf dem Hals des Oberschenkelknochens verschiebt),
  • Labrum Läsion = Riss der Hüftgelenkslippe (Labrum); dieser faserknorpelige Ring liegt am Rand der Hüftpfanne,
  • und Hüftkopfnekrose/Morbus Perthes: Bei der Hüftkopfnekrose (oder Hüftnekrose“) nimmt das Knochengewebe der Hüfte immer weiter ab. Aufgrund verminderter Durchblutung derjenigen Arterie, die über den Hals des Oberschenkelknochens führt, wird der Hüftknochen nur noch unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Die Knochenzellen sterben ab und das Knochengewebe wird brüchig.

Schleimbeutelentzündung (Bursitis)

Anatomische Darstellung des Schleimbeutels am Hüftgelenk

© MedicalArtInc | shutterstock.com

Schleimbeutel sind kleine Gewebepuffer, die Druck und Belastungen in Gelenken standhalten sollen. Sie befinden sich überall dort, wo viel Reibung entsteht — zwischen Knochen und Sehnen. An der Hüfte sitzt eine große Sehnenplatte, die im verspannten Zustand, etwa bei einem muskulären Ungleichgewicht, Dauerdruck auf den Schleimbeutel ausübt. Längerfristig kann sich dieser entzünden und eine Bursitis trochanterica (Schleimbeutelentzündung in der Hüfte) auslösen. Wenn du dabei Hüftschmerzen nachts in der Seitenlage hast, könntest du probieren, auf dem Rücken zu schlafen.

Nervenreizungen

Die Grafik zeigt die Beckenknochen sowie die Gesäßmuskulatur des Menschen. Dazwischen ist der Verlauf des Ischiasnervs zu erkennen.

Gesäßmuskulatur und Ischiasnerv

An deiner Lendenwirbelsäule ziehen Nervenstränge entlang, die durch dein Becken und Gesäß bis in die Beine und Füße verlaufen.

Ein großer Nerv, der durch die Hüfte verläuft ist der Ischiasnerv. Auch seine Nervenwurzel entspringt der Wirbelsäule. Wird diese Wurzel oder ein Ausläufer der Ischias-Verzweigungen durch hohe muskulär-fasziale Spannungen eingeengt, können dumpfe, mitunter stechende Schmerzen in Hüfte und Oberschenkel, vor allem aber im Gesäß auf Höhe des Piriformis, entstehen.

Überlastungen bei sportlichen Aktivitäten

Ein junger Mann, von dem nur das Bein zu sehen ist, steht mit einem Fuß auf einem abgegriffenen Fußball. Der Ball liegt auf einer Straße.

Viele Sportlerinnen und Sportler haben mit Leisten- und Hüftschmerzen zu kämpfen. Gerade bei hüftbelastenden Sportarten wie Fußball kann der Oberschenkelhals bei Aushol- oder grätschartigen Bewegungen des Schuss-Beines gegen die Hüftpfanne schlagen. Auch hier sorgen wiederkehrende einseitige Bewegungen für muskuläre Dysbalancen, Fehlstellungen und hohe Spannungen in muskulär-faszialen Strukturen.9)

Unsere besten Übungen und Tipps bei Hüftschmerzen

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2. Behandlung


Die Behandlung deiner Hüftschmerzen richtet sich nach den Ursachen und Symptomen. Vor jeder Behandlung sollte also eine gründliche Untersuchung erfolgen. Die Art und Intensität der Schmerzen, aber auch das Gangbild und Bewegungseinschränkungen sind für die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt relevant. Aber selbst bei Hüftarthrose empfehlen Studienleiter eine multimodale Behandlung.10)

Verschiedene konservative Therapieansätze sollten dabei kombiniert werden. Die Hüftprothese, also der künstliche Gelenkersatz, gilt als Ultima Ratio, als letzter Ausweg bei sehr starkem Gelenkverschleiß, Schädigungen und Schmerzen.

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3. Liebscher & Bracht Übungen® 


Unsere Übungen haben zum Ziel, zu hohe muskulär-fasziale Spannungen wieder zu normalisieren. Das kann auch Hüftschmerzen lindern:

  • Mit unseren Dehn- und Kräftigungsübungen nutzen wir die Eigenschaft des faszialen Systems, sich an mechanische Reize anzupassen.
  • Das, was beim Sitzen unelastisch und starr wird, kann auch wieder geschmeidig werden, wenn du die richtigen Reize setzt. Dehnungen sind solche Reize. Sie ziehen das Bindegewebe in die Länge und erwirken damit eine Anpassung der faszialen Struktur.11)
  • Da die Faszien von Schmerzrezeptoren durchdrungen sind, können Dehnungen Beschwerden reduzieren. Selbst wenn du eine konkrete Diagnose wie Arthrose hast, ermuntern wir dich, ergänzend zu deiner Behandlung, Dehnungen auszuprobieren. Denn:
    1. Der Gelenkverschleiß kann mit einer erhöhten (und sehr selten auch mit einer zu niedrigen) muskulär-faszialen Spannung einhergehen. Auf lange Sicht entlastet eine normal hohe Spannung im Gewebe auch deine Gelenke.
    2. Gelenkverschleiß und Schmerzen hängen nicht notwendigerweise miteinander zusammen: Manche Menschen haben eine asymptomatische Arthrose und spüren keine Schmerzen.12) In diesem Fall kannst du die Schmerzen auch unabhängig vom Zustand des Gelenks in den Griff bekommen.

In jedem Fall lohnt es sich, die Liebscher & Bracht Übungen® einmal zu testen. Da wir in den Dehnungen auch Kräftigungsimpulse setzen, können auch hyperflexible Menschen davon profitieren. Bei Unsicherheiten solltest du dennoch deine Hausarztpraxis oder auch eine Liebscher & Bracht Therapeutin oder einen Therapeuten aufsuchen.

Im Video findest du 2 Dehnübungen und 2 Faszien-Rollmassagen für deine Hüfte. Die 2 wichtigsten Übungen haben wir dir unten als Übungsbeschreibung festgehalten.

3.1 Dehnung der Hüftbeuger

Patientin führt Übung gegen Hüftschmerzen im Ausfallschritt aus
  • Nimm dir für diese Übung einen Stuhl und stelle ihn mit der Sitzfläche zu deinem Körper.
  • Knie dich nun so auf den Boden, als würdest du mit dem rechten Bein einen Ausfallschritt machen. Das linke Knie am Boden kannst du zusätzlich polstern.
  • Der linke Oberschenkel sollte mit deinem Oberkörper eine gerade Linie bilden. Der rechte Fuß steht vorne etwa unter dem rechten Knie.
  • Achtung: Für diese Übung solltest du ganz besonders darauf achten, dass der untere Rücken gerade bleibt und kein Hohlkreuz macht. Ziehe deinen Bauchnabel dafür fest zur Wirbelsäule.
  • Schiebe nun deine linke Leiste nach vorne. Achte jedoch darauf, dass du den Oberkörper nicht mit nach vorne nimmst.
  • Nun solltest du ein deutliches Ziehen im linken Oberschenkel und vielleicht auch in der Leiste spüren. Zusätzlich kannst du den vorderen Fuß und das hintere Knie auch zueinander ziehen.
  • Bleibe 2 bis 2,5 Minuten in dieser Position und wechsle anschließend die Seite.

3.2 Dehnung der Gesäßmuskulatur

Patientin sitzt auf der Stuhlkante und dehnt ihr Gesäß, indem sie das Bein über das andere schlägt und sich nach vorne lehnt
  • Setze dich auf die Kante deines Stuhls und platziere dein linkes Sprunggelenk auf dem rechten Knie.
  • Achte darauf, dass das linke Bein etwa im rechten Winkel über dem anderen liegt.
  • Gehe in ein Hohlkreuz und bewege deinen Oberkörper nach vorne. Sinke mit deinem Rumpf nicht zusammen. Du kannst dich auch mit dem Rumpf leicht zur Seite bewegen, um die Dehnung im Gesäß zu verstärken.
  • Drücke den linken Fuß aktiv gegen dein rechtes Knie nach unten.
  • Halte die Position für etwa 2 bis 2,5 Minuten und wechsle anschließend die Seite.

Checkliste für die Liebscher & Bracht Übungen®

Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.

  • Übe immer in der richtigen Intensität und im Zweifelsfall lieber mit etwas geringerer Intensität. Du spürst dabei einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen. Der Dehnungsschmerz ist deutlich, fühlt sich aber nicht brennend, pulsierend oder scharf an.
  • Bewege dich bei den Übungen so, dass du deinen Körper zu jedem Zeitpunkt beobachten und einschätzen kannst. Sei beispielsweise sehr achtsam, wenn du abrutschen oder das Gleichgewicht verlieren könntest. Bewege dich bei Liebscher & Bracht Übungen® grundsätzlich sehr langsam.
  • Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Liebscher & Bracht Übungen® nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen.
  • Führe an 6 Tagen pro Woche die Übung mindestens einmal täglich aus. Für jeden Übungsschritt solltest du 2 bis 2,5 Minuten investieren. Bist du schon geübter, baue nach und nach auch das Gegenspannen und das aktive Dehnen ein. So kannst du die Liebscher & Bracht Übungen® deutlich intensivieren.
  • Benutze professionelle Hilfsmittel für deine Liebscher & Bracht Übungen®. Unsere Hilfsmittel wie Rücken-, Kiefer-, Schulter-, Knie-, Nacken- oder ISG-Ischias-Retter unterstützen Menschen dabei, die Liebscher & Bracht Übungen® noch einfacher durchzuführen und sich damit noch besser selbstständig bei Schmerzen helfen zu können. Andere Hilfsmittel eignen sich zwar auch, erzielen möglicherweise aber nicht den Erfolg, den du dir wünschst.
  • Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser geht, pausiere aber bitte für einen oder zwei Tage und steigere dich erneut langsam. Sollten die Übungen über mehrere Wochen hinweg keine Besserung erbringen, suche einen Liebscher & Bracht Therapeuten auf oder hole dir ärztlichen Rat.

Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Übungen!

Quellen & Studien

Über diesen Artikel

Roland Liebscher-Bracht

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Mehr über den Autor
Dr. Egbert Ritter, Unfallchirurg und eh. Oberarzt im UKH Salzburg

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Mehr über den Prüfer
Liebscher & Bracht Therapeutin Jana Keukenbrink

Therapeuten-Review:
Jana Keukenbrink
Zertifizierte Liebscher & Bracht- Therapeutin

Mehr über die Therapeutin

Veröffentlicht am: 01.05.2023 | Letzte Aktualisierung: 28.08.2025

Roland Liebscher-Bracht

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

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Dr. Egbert Ritter, Unfallchirurg und eh. Oberarzt im UKH Salzburg

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Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

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Liebscher & Bracht Therapeutin Jana Keukenbrink

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Veröffentlicht am: 01.05.2023
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