Nicola Arnold: In Bewegung bringen

„Ich fühle mich angekommen.“

Nicola ist Therapeutin mit Leib und Seele. Ursprünglich aus Frankfurt, hat sie ihre Heimat vor fast 30 Jahren in Mannheim gefunden. Nicola liebt es, Menschen zur Bewegung zu motivieren.  Das liege ihr, sagt sie. Und wir glauben ihr das. Im Interview erzählt sie uns, wie sie zur Behandlungsmethode nach Liebscher & Bracht kam, was sich für sie im Praxisalltag verändert hat und wie sie durch ihre letzte Zertifizierungsprüfung gekommen ist.

Nicola Arnold in ihrer Praxis in Mannheim.

Eigene Physio-Praxis, aber irgendwas fehlt

Nicola hat früh ihre Physiotherapeuten-Ausbildung gemacht und sich stets viel weitergebildet. Sie erzählt uns, dass sie immer das Gefühl hatte, dass ihr bei der Behandlung von Schmerzpatienten etwas gefehlt habe. Besonders passive Patienten hätten sie zum Nachdenken gebracht. „Gerade dieses passive Verhalten von Patienten. Sie kommen und lassen sich behandeln und dann wird alles gut.“ In der Hoffnung, hier eine zufriedenstellendere Lösung für sie als Therapeutin wie auch für ihre Patienten finden zu können, hielt sie also die Augen offen.

Wie bist du auf Liebscher & Bracht aufmerksam geworden?

„Durch Patienten! ich wurde immer wieder danach gefragt. Ich dachte damals immer: ‚Faszientechniken, das machen wir doch alle. Das ist ja nun nichts Neues.‘ Dann war ich auf einer Zugfahrt, die länger dauerte und ich dachte mir: Mensch, jetzt lies doch einfach mal, was das alles beinhaltet und nach fünf Stunden Zugfahrt habe ich mich zur Fortbildung angemeldet.“

An ihre Ausbildungstage vor Ort kann Nicola sich noch gut erinnern. Wie es nicht selten bei den Ausbildungsteilnehmern ist, brauchte auch Nicola ihre eigenen Schmerzerfahrungen mit.

„Ich war wirklich fasziniert, wie logisch das alles klang und ich dachte: Eigentlich ist es genau das, wonach ich immer gesucht habe. Und ich war selbst nach einem Unfall schmerzgeplagt.“

Gegenüber Roland und seiner Zuversicht, auch bei Ausbildungsteilnehmern die Schmerzen zu reduzieren, sagte sie zu sich selbst: „Wenn du das schaffst, dann bist du ein Könner.“

Die Ausbildung überzeugte Nicola dann, denn sie selbst konnte innerhalb von vier Tagen ihre Schmerzen reduzieren und machte danach für neun Monate täglich ihre Übungen. Danach war sie vollständig schmerzfrei und nahm unter anderem den Tennissport wieder auf. Über ihre eigene Übungsroutine sagt sie:

„Ich bleibe dran, muss aber nicht viel üben, um das zu halten. Ich bin dadurch wirklich überzeugt von der Therapie.“

Was würdest du Therapeuten mit auf den Weg geben, wenn sie sich überlegen, auch Liebscher & Bracht-Therapeut zu werden und sich zertifizieren zu lassen?

„Ihr gesamtes Vorwissen erst einmal ad acta zu legen und sich darauf einzulassen, auf etwas ganz Neues. Auch wenn es im ersten Moment überhaupt nicht neu wirkt. Aber man muss sich darauf einlassen und die Philosophie verstehen lernen.“

Empathie für Patienten

Im Alltag mit Schmerzpatienten braucht es großes Fingerspitzengefühl. Menschen, die ihre Schmerzen bereits seit längerer Zeit mit sich herumtragen, haben meist zusätzliche negative Erfahrungen damit gemacht. Bei einigen sind Teile des Lebens davon beeinträchtigt, andere haben vielleicht erfolglose Therapieversuche hinter sich haben. In diesen Fällen sind Geduld und Einfühlungsvermögen vonnöten.

Nicola erlebt häufig, dass Patienten Ängste mitbringen, die an ihre Schmerzen geknüpft sind. Um selbst wieder aktiv zu werden, was bei den meisten Schmerzen am Bewegungsapparat der wichtigste Faktor für die Besserung ist, müssen vor allem emotionale Hürden überwunden und Erfolgserlebnisse generiert werden. Dabei kommt es auch auf die Anleitung durch den Therapeuten an. Genau hier sieht Nicola eine wichtige Komponente ihrer Arbeit: Patienten durch gute Begleitung und Orientierung zu zeigen, was für eine Besserung für sie möglich ist. Zugleich liegt für sie hier auch eine bedeutsame Motivation für sie selbst.

„Patienten haben oft Angst vor Bewegung und Angst davor, dass die Schmerzen ein Leben lang bleiben. Das fand ich am beeindruckendsten, Patienten das zu vermitteln: ‚Du gehst jetzt an eine Grenze, aber du merkst, danach geht es dir besser. Also lass es zu, dass du dorthin gehst.“

Nicola Arnold behandelt eine Patientin mit der Osteopressur.

Eine Behandlung, die in Erinnerung bleibt

Wir haben Nicola nach einer Behandlung gefragt, die ihr im Gedächtnis geblieben ist. Sie erzählt von vielen Patienten, die mit starken Spannungen kommen und die Praxis glücklich verlassen. Genau die Patienten mit den großen Behandlungserfolgen kommen allerdings selten wieder.

Ein Patient ist ihr aber gut in Erinnerung geblieben. Spontan erzählt sie uns eine Geschichte, die noch gar nicht lange her ist. Ein Bekannter litt seit über einem Jahr an Fußschmerzen. Bereits am Anfang der Beschwerden hatte Nicola vorsichtig ihre Unterstützung angeboten. Der ärztliche Rat war zunächst Ruhe und Schonung, später Stoßwellentherapie. Schließlich besuchte der Patient sie und kam gleich zu zwei weiteren Behandlungen. Und dass, obwohl er besonders skeptisch war, sich in Nicolas Hände zu begeben. Nun ist er schmerzfrei und hat sich großherzig bedankt.

Solche Erlebnisse spenden Motivation. Genau das möchte Nicola als Teil ihrer Arbeit nicht mehr missen: Herauszufinden, wo die Ursachen von Schmerzen sitzen und sie zielgerichtet zu therapieren. Mittels der manuellen Behandlungstechnik Osteopressur sind Veränderungen in der Schmerzwahrnehmung meist unmittelbar spürbar. Liebscher & Bracht-Therapeuten wenden diese Technik unter anderem zur akuten Schmerzbehandlung an. Dieses Gefühl des schnellen Helfens gibt Nicola besonders viel Bestätigung.

Was gibt dir das als Mensch, wenn du deinen Patienten helfen kannst?

„Total viel. Einmal sagte eine junge Patientin: ‚Das ist so unglaublich, was für einen tollen Job du hast.'“

Die Zertifizierung: Doch nochmal eine Prüfung machen?

Die Partnertherapeuten von Liebscher & Bracht durchlaufen nach ihrer Ausbildung eine Zertifizierung. Erst mit dem Zertifikat dürfen sie sich Zertifizierter Liebscher & Bracht-Therapeut nennen. Die damit verbundene Prüfung hat Nicola erst einmal Respekt eingeflößt. Da der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung der Therapeuten untereinander jedoch groß ist, traute Nicola sich doch – und konnte feststellen, dass ihre Befürchtungen unbegründet waren.

Kannst du dich noch an deine erste Zertifizierung nach der Ausbildung erinnern?

„Ja. Ich habe mir vor Jahren schon mal gesagt, ich werde nie wieder eine Prüfung machen, weil ich in Prüfungen immer Panik bekomme. Ich war felsenfest überzeugt, dass ich das für mein Leben nicht mehr brauche. Die Zertifizierung hat mich viele Nerven gekostet, ich finde es aber absolut notwendig, weil man nochmal so anders reinfühlt, nochmal die Punkte durchgeht. Die Theorie ist ja wirklich nicht viel, das muss man eigentlich nur einmal verstehen. Man muss einfach die Philosophie durchschauen und verstehen.“

Hast du dich besonders auf die erste Prüfung vorbereitet?

„Ich habe mich für ein Wochenende mit einer Therapeutin getroffen, die gerade zertifiziert worden war und wir haben ein Wochenende lang nur ‚durchgedrückt‘. Wir sind dann hingefahren. Es war fair, es war in Ordnung. Es dann wirklich super gelaufen.“

Jetzt bist du ganz frisch rezertifiziert, wie war deine letzte Zertifizierung?

„Ich habe ja zwischendurch immer mal wieder einen Kurs mitgemacht. Und wenn man einen Dozenten drückt, ist man immer wieder doch ein bisschen unsicher. Obwohl das eigentlich keinen Grund hat. Ich bin durch die Praxis und dadurch, dass man als Physio ein gewisses Gefühl dafür hat [für die Punkte] schon sehr sicher. Ich hatte auch eine Gruppe, in der wir uns regelmäßig getroffen haben, um zusammen zu üben. Das war auch ganz toll, mit einem Arzt und zwei anderen. Ich war bei der Zertifizierung ein bisschen aufgeregt, aber ich habe mir gesagt: Es kann nicht sein, dass du das nicht schaffst. Ich fand das bei der Prüfung auch schön, dass sie gemerkt haben: Da hat jemand eine gewisse Routine entwickelt und kann das.“

Jetzt war die Rezertifizierung für dich entspannter?

„Ja.“

Sie lächelt.

Nicola sitzt mit dem Rückenretter auf dem Boden. Auf einer Matte liegt eine Patientin.

Nicole behandelt in ihrer Praxis nicht nur, sondern gibt auch Übungskurse.

Wenn du an deinen Praxisalltag denkst: Mit welchen Beschwerden kommen die Menschen üblicherweise zu dir?

Das ist häufig in Phasen: Mal viel Kiefer, mal viele Knie. Sonst bunt gemischt. Häufig Skoliose mit verschiedenen Schmerzen. Je länger die Leidensgeschichte, um so spannender und toller, ihnen helfen zu können. Kopfschmerzen war früher wenig, ist nun aber häufiger dabei.“

Gibt es den klassischen Weg, was die Leute ausprobiert haben?

Gerade die, die lange Beschwerden haben, gehen meist erst zum Orthopäden und werden dann ins MRT geschickt, was wochenlang dauert. Dann bekommen sie Spritzen oder eine OP wird angeraten. Auch viel Physiotherapie probieren sie aus. Wenn eine OP angeraten wird, kommen die meisten erst ins Nachdenken. Viele fragen sich, ob sie überhaupt für eine Therapie nach Liebscher & Bracht infrage kommen.

Hast du ein Standardvorgehen mit Schmerzpatienten?

„Absolut. Den Liebscher & Bracht Goldstandard. Ich mache erst einen Befund. Das Wichtigste dabei ist, den Schmerzbereich wirklich genau zu finden, wenn sie es reproduzieren können, ist das natürlich noch besser. Das dient dazu, den passenden Behandlungsbogen zu wählen. Eigentlich brauche ich den Bogen nicht, aber um zu dokumentieren, drucke ich ihn schon immer aus. Dann drücke ich und wir schauen, was sich verändert hat.
Was mehr geworden ist, ist, dass ich das therapeutische Dehnen viel einsetze und dann im Anschluss zeige, wie die Patienten es selbst einsetzen können. Damit sie es schon ein bisschen spüren können, wie weit die Dehnung eigentlich gehen kann. Wenn Patienten alleine üben, gehen sie nicht selten zu weit oder nicht weit genug.“

Welche Sorgen und Ängste bringen Patienten mit? Gibt es Hürden?

Viele. Einmal die Skeptiker, die immer wieder kommen und sagen: ‚Es tut ja noch weh”. Es geht darum, ihnen klarzumachen: Es ist keine Wunderheilung. Liebscher & Bracht, das ist ein harter Weg für einen selbst. Aber denen muss man immer wieder den Fortschritt zeigen: ‚Am Anfang warst du hier und jetzt bist du schon so weit. Natürlich tut das jetzt noch weh, aber das ist ja eine riesige Entwicklung.‘

Manche wollen es auch nicht, die brauchen ihren Schmerz, um sich damit zu beschäftigen. Das werden aber immer weniger.

Das Tolle finde ich, ihnen die Angst vor dem Schmerz zu nehmen. Wenn sie kommen und vielleicht auch mit einem anderen Schmerz nochmal neu zu mir kommen, dann fange ich oft so an, dass ich die Faszienkugel nehme und sage: ‘Jetzt suchen Sie mal ihre Schmerzpunkte.’ Und dann gehen wir genau da drauf. So leite ich sie an, damit sie das nächste Mal, wenn der Schmerz kommt, sie gleich auf die Idee kommen: Hey, ich muss ja eigentlich nur das erstmal versuchen, ein bisschen runterzufahren und dann langsam in die Dehnung hineingehen. So können sie die Angst vor dem Schmerz in der Bewegung verlieren.

Auch wenn sie alleine zu Hause üben, dann rufen die meisten an und sagen: ‚Ich brauch erst mal jemanden, der mir das noch mal zeigt‘:“

Auf unsere Frage, was Liebscher & Bracht für sie bedeutet, sagt Nicola:

„Ich fühle mich angekommen.“

Wir freuen uns über den erfolgreichen Weg, den Nicola mit uns gehen konnte und wünschen ihr, dass das auch in Zukunft so bleibt. Mit ihrer positiven Einstellung und dem Vertrauen in ihre therapeutischen Fähigkeiten sollte das aber kein Problem sein.

Nicola Arnold sitzt auf einer Behandlungsliege.

Du willst dich von Nicola behandeln oder anleiten lassen?

Die Praxis von Nicola Arnold befindet sich in Mannheim. Hier findest du sie in unserem Therapeuten-Finder.

Du bist Therapeut und Nicolas Erzählung von der Ausbildung hat dich neugierig gemacht? Hier kannst du dir dich über die Ausbildung zum Zertifizierten Liebscher & Bracht-Therapeuten informieren.

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