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Leistenschmerzen — effektive Hilfe bei einem umfangreichen Beschwerdebild

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & Bestseller-Autor

Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter  Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter

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Leistenschmerzen sind Schmerzen am vorderen Teil des Beckens. Sie können aufgrund von Überlastung auftreten. In vielen Fällen lassen sie sich aber auch auf zu viel Sitzen und zu wenig Bewegung zurückführen. Muskulatur und Faszien werden unnachgiebig und erzeugen erhöhte Spannungen.

Etwa 13 Prozent der Erwachsenen sind neuen Erkenntnissen zufolge von Schmerzen in der Leistenregion betroffen – und deutlich seltener als häufig angenommen, handelt es sich dabei um Sportler.1)

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Ein weißer Haken ist in einem khaki-farbenen Schild zu sehen.

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

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Kurz & Knapp

  • Die Leiste befindet sich zwischen Unterleib, Hüfte und Oberschenkel und bildet somit ein muskulär-fasziales Dreieck aus.
  • Ihr kommt eine stützende Funktion zu, um diese Strukturen zu verbinden und Organe des Bauchraums zu schützen.
  • Zusätzlich verlaufen durch sie der Leistenkanal, das Leistenband, der Samenstrang beim Mann und bei der Frau das Mutterband.
  • In den meisten Fällen liegt die Ursache von Leistenschmerzen in zu hohen muskulär-faszialen Spannungen und Verkürzungen im Rumpfbereich.
  • Zustande kommen sie wegen einseitiger Bewegungsmuster im Alltag.
  • Das Sitzen gilt heutzutage als der Hauptgrund vieler Schmerzzustände.
  • Die Leiste ist wegen ihrer Lage und Funktion eine besonders belastete Stelle.

Leistenschmerzen können sich ganz unterschiedlich äußern und von wo die Spannungen in die Leiste ziehen, ist nicht immer gleich erkennbar. Deshalb können Leistenschmerzen mit einer Reihe an Ursachen und Schmerzzuständen einhergehen. Welche das sind, liest du im nächsten Kapitel „Unterschiedliche Arten von Leistenschmerzen“.

Mann hält sich mit beiden Händen den Leistenbereich

© phugunfire  | shutterstock.com

1. Häufigste Ursache und Entstehung von Leistenschmerzen


Wie du vermutlich selbst weißt, können sich Leistenschmerzen ganz unterschiedlich äußern. Ob stechend, ziehend oder dumpf – angenehm sind die Schmerzen natürlich alle nicht. Die Medizin unterscheidet klar zwischen belastungsabhängigen und belastungsunabhängigen Schmerzen:

  • So könnten beim Rückführen und seitlichen Heben eines Beines deutliche Beschwerden auftreten, die in Phasen der Ruhe nicht spürbar seien. Insbesondere Sportler, wie etwa Fußballer und Langstreckenläufer zählen zur Risikogruppe.
  • Leistenschmerzen, die auch nachts auftreten und eine lange Schmerzentwicklung aufweisen, könnten Hinweise auf Entzündungen der Schambeinfuge oder Hüfte geben. Aber auch Hernien (Leistenbrüche und Schenkelbrüche) machen sich oftmals auf diese Weise bemerkbar.

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1.1 Anatomische Strukturen und Funktionen der Leiste

Zunächst ist es wichtig zu wissen, wo die Leiste genau liegt und welche Funktionen sie in unserem Körper übernimmt. Wir erachten es als sinnvoll, unseren Körper als eine Einheit anzusehen, und gehen mit dieser ganzheitlichen Sichtweise der wahren Ursache deiner Schmerzen auf den Grund.

Mit ihrer anatomischen Lage nimmt die Leiste eine Zwischenposition ein. Sie befindet sich zwischen:

  • Unterleib,
  • Hüfte und
  • Oberschenkel.

Somit zählt sie zum unteren Teil der Bauchwand und verbindet beidseitig jeweils das Becken mit dem Oberschenkel. Dadurch, dass in der Leistengegend (Regio inguinalis) weitere anatomische Strukturen zusammenlaufen, übernimmt sie selbst auch die Funktion des aktiven Verbindens. Der Inhalt der gesamten Bauchhöhle – hierzu zählen Organe wie Leber, Bauchspeicheldrüse, Milz, Darm und  Magen – wird von der Leiste gestützt. Das Gewebe und die Muskeln halten die Organe im Bauch zusammen und schützen sie vor äußeren Einflüssen.

Auf einem weißen Untergrund liegt ein gläsernes Dreieck mit der Spitze nach unten. In der Mitte liegt eine Blume.

© Unsplash (bearbeitet)

Aufgrund der Verbindung zu den anderen Körperbereichen und Gewebestrukturen liegt es für uns auf der Hand, dass die Schmerzen in umliegende Bereiche ausstrahlen können. Umgekehrt können sich aber auch Probleme in diesen Gegenden auf die Leiste auswirken und dort Schmerzen verursachen.

Durch den Leistenbereich verlaufen:

  • das Leistenband, das je links und rechts vom Hüftknochen schräg nach unten zum Schambein verläuft;
  • der Leistenkanal oberhalb des Leistenbandes, der vier bis fünf Zentimeter lang ist, so die Bauchhöhle mit der Leiste verbindet und den neben Muskeln und Blutgefäßen auch Nerven durchziehen;
  • beim Mann der Samenstrang und
  • bei der Frau das Mutterband, das für die Befestigung der Gebärmutter zuständig ist.

Dadurch, dass die Leiste in viele gewebeartige Strukturen eingebettet ist, kann sie von diesen beeinflusst werden – so etwa von muskulären Dysbalancen oder Verspannungen der Bauch- und Oberschenkelmuskulatur.

1.2 Muskulär-fasziale Spannungen als Ursache: Schmerzen verstehen mit Liebscher & Bracht

Häufig ist der Auslöser deiner Schmerzen in der Leistenregion das verspannte Muskel- und Fasziengewebe, das alle anatomischen Strukturen deines Körpers durchzieht. Schuld daran ist in vielen Fällen zu wenig Bewegung oder monotone Bewegung. Was wir damit meinen:

Die häufigste körperliche Tätigkeit, der die meisten Menschen heutzutage „nachgehen“, ist das Sitzen. Im Auto, bei der Arbeit, beim Essen und im Feierabend auf der Couch fängt die Einschränkung unseres Bewegungspotenzials an.

  • Beim Sitzen sind die Muskeln und Faszien im vorderen Körperbereich durch die angewinkelten Beine nicht gestreckt. Nehmen wir diese Position täglich ein, passen sie sich an und werden unnachgiebiger.
  • Stehen wir nach langen Stunden des Sitzens auf, versucht der Körper, die muskulär-fasziale „Verkürzung“ im vorderen Körperbereich durch Muskeln und Faszien im Rückenbereich wieder auszugleichen.
  • Die Auswirkung: Gegenspannungen lassen ein enormes Spannungsfeld entstehen, das die Flächen der Gelenke und Wirbelkörper stark aufeinanderpresst. Übermäßig hoher Verschleiß an Knorpel, Knochen und Gelenken kann entstehen.
Roland Liebscher-Bracht zeigt auf eine Skizze, die verdeutlicht, wie muskuläre Überspannungen den Oberkörper nach vorne ziehen und so Druck in der Leistenregion erzeugen.

© Liebscher & Bracht

Die Leiste als funktionelle Schwachstelle – gerade bei hohen Spannungen

Gerade die Leiste hat mit ihrer Stützfunktion im unteren Bereich deines Körpers eine wichtige Aufgabe zu erfüllen und befindet sich zudem in permanenter Abhängigkeit von den sie umgebenden Strukturen. Bauch, Becken, Rücken und Oberschenkel, aber auch Schambein und Hüftgelenk, stehen in enger Verbindung zu ihr. Die Leiste stellt somit eine der zentralen Schaltstellen unseres Bewegungsapparates dar.

Als Teil der vorderen Bauchwand beherbergt sie den muskulofaszialen Ursprung der Bauchdecke und ermöglicht durch solche Verbindungssysteme erst die Lastenverteilung und -weiterleitung auf das knöcherne Skelett.2)

Diese Vernetzung der Strukturen beweist noch einmal, dass die Leiste aufgrund des aufrechten Ganges beim Menschen als stark belastete Stelle gilt. Der Rumpf zieht wegen der Überspannungen nach vorne und der Hauptdruck beim schweren Heben und Husten, aber auch Niesen oder Pressen, lastet auf dem Bauch. Hierbei wird die Bauchdecke angespannt und der Druck strahlt in die Leistenregion aus. Die weiche Schutzstruktur der Leiste stellt somit generell eine funktionelle Schwachstelle dar.

Hauptrisikofaktor ist hier ein schwaches Bindegewebe, das aber durchaus trainiert werden kann.

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2. Unterschiedliche Arten von Leistenschmerzen und weitere Ursachen


Kurz & Knapp

  • Aufgrund ihrer verbindenden Lage und stützenden Funktion sowie ihres komplexen Aufbaus können hinter Leistenschmerzen vielfältige Ursachen liegen.
  • Entsprechend können auch muskulär-fasziale Überspannungen in den Oberschenkeln, im Becken, Rücken oder in der Hüfte zu Beschwerden in den Leisten führen. Weitere Ursachen:
    • Sportlerleiste, Leistenzerrung sowie Hernien (Leistenbrüche und Schenkelhernie)
    • eine schwangerschaftsbedingte Lockerung des Beckenrings
    • Hodentorsion
    • Erkrankungen an der Hüfte (Hüftarthrose, Impingement, Hüftkopfnekrose)
    • Nervenreizungen und -engpässe
    • Entzündungen in der Leistenregion
    • Nieren- und Harnsteine (Infektionen)
    • Fuß-Fehlstellungen und Haltungsfehler

Wir wissen: Die meisten Schmerzzustände entstehen wegen Muskeln, die überspannt sind und Strukturen wie Knochen, Knorpel und Sehnen auf diese Weise schädigen. Gegen Leistenschmerzen, die diese Problematik als Ursprung haben, können unsere Dehnübungen im letzten Kapitel helfen.

Weil die Leiste aus so vielen Strukturen besteht und mit so vielen verbunden ist, können sich die Beschwerden auch ganz verschieden äußern. Je nachdem, welche muskulär-faszialen Bereiche deines Körpers betroffen sind, beeinträchtigen dich die Schmerzen auch unterschiedlich stark. Ihre Art und Intensität helfen zumeist bei der Diagnose des überlasteten Bereichs. Sie geben einen Hinweis darauf, wo die Strukturen überbeansprucht und Spannungen abgebaut werden müssen. Im Folgenden findest du unterschiedliche Schmerzzustände mit ihrer jeweiligen Symptomatik. Nutze diese Übersicht am besten als Orientierungshilfe.

Die Symptome, die hier gelistet sind und die von Medizinern klassifizierten Ursachen sprechen nicht zwangsläufig dafür, dass du tatsächlich an diesen Krankheitsbildern leidest.

2.1 Sportlerleiste, Leistenzerrung und Hernien

Sportlerleiste (weiche Leiste)

Unter dem Begriff der Sportlerleiste lassen sich viele Schmerzzustände summieren:

Der Name „Sportlerleiste“ deutet bereits darauf hin, dass hauptsächlich Sportler betroffen sein sollen. Dies ist unserer Meinung nach trügerisch. Denn die Strukturen, die die Leiste umgeben, können vor allem durch Überspannungen in der vorderen Bauchgegend für Schmerzen im Leistenbereich sorgen.

Bei Unsicherheit über deine Diagnose kannst du einen unserer Zertifizierten Liebscher & Bracht Therapeuten aufsuchen oder dir zunächst ärztlichen Rat einholen.

Becken-, Rumpf-, Bauch-, aber auch die Oberschenkelmuskulatur spielen hier eine wichtige Rolle und stehen nicht nur bei Bewegung in wechselseitiger Beziehung zueinander. Unser moderner Alltag und die schlechte Haltung am Schreibtisch mit viel zu langen Sitzphasen lassen unsere Muskeln und Faszien verspannen und verkleben. Dies kann in allen hier genannten Bereichen spürbar sein. Die Leiste ist insbesondere deshalb so stark betroffen, da hier viele Strukturen aufeinandertreffen: Die Zugkraft hat sowohl von überspannten Adduktoren (Muskulatur an der Innenseite der Oberschenkel) unten als auch von einer überspannten und harten Bauchdecke oben Auswirkungen auf die Leiste.

Diese entgegengesetzten Zugkräfte treffen sich hier und erreichen dann bei Bewegung oder neuen, ungewohnten Belastungen ihren Höhepunkt.3)

Symptome und typische Schmerzzustände der Sportlerleiste sind:

  • ziehende, brennende, gelegentlich elektrisierende Schmerzen mit
  • Schmerzausstrahlung bis in die Hoden sowie die Oberschenkelinnenseite sowie
  • ein starkes Druckgefühl in der unteren Bauchmuskulatur.

Leistenzerrung

Eine farbige Frau in grauer Laufkleidung treibt Sport an der Küste entlang eines kleinen Dammes aus Beton.

© Pexels

Eine Leistenzerrung ist – verwandt mit der Sportlerleiste – vor allem bei Sportlern weit verbreitet und auf Überbelastungen einzelner Muskelpartien und Sehnen, meistens der Adduktoren, zurückzuführen. Stark betroffen sind Läufer (Hürden- und Langstrecken-Lauf), Fußballer und Eishockey-Spieler. Besonders bei den zwei letztgenannten Spielergruppen sind 10 bis 11 Prozent der Verletzungen Leistenzerrungen.4)

Bei einer Leistenzerrung sind im Unterschied zur Sportlerleiste neben den Adduktoren auch Oberschenkel und Hüfte betroffen. Heben, Beugen und Heranziehen der Beine verursachen mitunter stark ziehende oder reißende Schmerzen.

Wie schnell man sich auch als Nicht-Sportler eine Leistenzerrung zuziehen kann, wissen die meisten aus eigener Erfahrung. Schnell ist man im Herbst und Winter auf nassem Boden oder Laub ausgerutscht und geht dabei ungewollt in die Grätsche. Zum Glück halten diese kleinen Verletzungen in den Muskelfasern nicht allzu lange an und sind mit einem Muskelkater vergleichbar.

Sind Muskeln und Faszien ausreichend trainiert und werden sie regelmäßig gedehnt, lässt sich auch solchen Zerrungen meist wirksam und einfach vorbeugen.

Eingeweidebrüche (Hernien, speziell an der Leiste Hernia inguinalis)

Es handelt sich bei Hernien um Eingeweidebrüche. Dabei durchbrechen diese den Leistenkanal und werden eingeklemmt. Im Gegensatz zur leichten Leistenzerrung sind Leisten- und Schenkelbrüche daher ernstzunehmende Krankheitsbilder.

In Deutschland treten jährlich etwa 200.000 Neu-Erkrankungen auf. 80 Prozent davon sind Leistenhernien, von denen Männer sehr viel häufiger betroffen sind als Frauen. Frauen erleiden eher Schenkelbrüche. Schenkelhernien machen rund zehn Prozent der Hernien-Erkrankungen aus.5)

Wir raten dir insbesondere in diesen Fällen dazu, unbedingt einen Arzt aufzusuchen.

Leistenbruch (Leistenhernie)

Der Leistenbruch bedeutet zunächst eine Schwäche in der Bauchwand, die bei Männern etwa 10 Mal häufiger auftritt als bei Frauen.

Weil in der Leistenregion beim ungeborenen Jungen der Hoden aus dem Bauchraum in den Hodensack nach außen tritt, befindet sich dort anschließend eine Lücke. Durch diese ziehen vor allem Blutgefäße und der Samenleiter vom Bauchraum aus in den Hoden. Gerade dort können dann Schwächen im Bindegewebe auftreten. Im Falle einer Fraktur – aufgrund der Bruchpforte in der Bauchwand – drücken sich die Organe, wie etwa der Darm, nach außen. Dies ist dann in Form einer Vorwölbung im Leistenbereich oder auch am Hodensack zu sehen.

Leitsymptome bei Leistenbrüchen:

  • unspezifische, dumpfe, drückende und
  • schon mal ausstrahlende Schmerzen, die eher
  • im Unterbauch oder in der Flanke auftreten.6)

Schenkelbruch (Schenkelhernie)

Nein, das ist kein Bruch des Oberschenkelknochens, sondern zählt auch zu den Hernien. Diese Erkrankung trifft am ehesten Frauen; in etwa nur einem von 4 Fällen erkrankt ein Mann daran.

Da der weibliche Leistenkanal enger ist, kommt es zu einem Schenkelbruch knapp unterhalb des Leistenkanals am Oberschenkel. Aufgrund der Enge des Leistenkanals ist eine Einklemmung der Organe hier meistens schmerzhafter als beim Leistenbruch. Leider aber fällt die Symptomatik von Schenkelbrüchen deutlich schwerer aus. Optisch sind sie kaum durch eine entsprechende Beule zu erkennen, sondern eher noch zu ertasten. Eine dortige Schwellung solltest du auch nicht mit einem Lymphknoten verwechseln. Es gilt so oder so, einen Arzt aufzusuchen.

Neben einem schwachen Bindegewebe und dem damit zusammenhängenden höheren Alter, zählt die Schwangerschaft zu den Risikofaktoren für Frauen. Aber je größer der Uterus wird, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit für Gewebe-Einklemmungen. Eine MRT-Untersuchung kann mitunter helfen, entsprechende Bruchstellen beziehungsweise Lücken zu finden.7)

2.2 Schwangerschaft

Zwar nimmt das Risiko, einen Schenkelbruch zu erleiden, mit fortschreitender Schwangerschaft ab – dafür aber können die hormonbedingten Bindegewebslockerungen im Beckenbereich zu Leistenschmerzen führen. Die Muskulatur und Bänder im Beckenboden geben im Schwangerschafts-Verlauf nach und der Beckenring lockert sich. Dies dient dazu, dem wachsenden Kind Platz zu machen, damit es später leichter den Geburtskanal durchtritt.

Zu spüren kann das auch im unteren Rücken (LWS-Schmerzen) und in den Lenden oder Oberschenkel-Innenseiten sein und zu Reizungen des Iliosakralgelenks (ISG-Schmerzen, ISG-Arthrose) führen. Massive Bewegungseinschränkungen können entstehen.

Eine Frau im weinroten Kleid lehnt sich gegen eine Wand und hält ihren Schwangerschafts-Bauch.

© Pexels

2.3 Hodentorsion (Hodenverdrehung)

Nicht zu spaßen ist auch mit einer Hodenverdrehung – einer Fehlstellung des männlichen Genitals. Denn dabei verdrehen sich der Samenstrang und die Blutgefäße, sodass die Hoden nicht mehr ausreichend durchblutet werden. Sie kommt vor allem bei Säuglingen und Kindern vor, kann aber genauso gut bei erwachsenen Männern jeden Alters auftreten.

Eine Hodentorsion ist eine zeitabhängige Diagnose, ein urologischer Notfall und muss frühzeitig erkannt werden. Eine bildliche Diagnostik (wie mit Ultraschall-Untersuchungen) ist ideal.8) Denn die Fehlbildung ist nur in einer Klinik mit operativen Verfahren behandelbar und kann unbehandelt etwa 6 Stunden nach Einsetzen der Beschwerden zum Funktionsverlust führen: Verlust des Hodens oder Absterben des Hodengewebes.

Symptome einer Hodentorsion:

  • plötzlicher, anhaltender oder auch zeitweilig aussetzender Schmerz im Hoden,
  • Übelkeit und Erbrechen,
  • Unterbauch- und Leistenschmerzen, eventuell sogar eher als Hodenschmerzen spürbar,
  • abnormale oder Querlage oder eine höhere Position des Hodens,
  • geschwollene Hoden oder
  • Reizungen und Rötungen.9)

2.4 Hüfterkrankungen

Neben der Leiste ist es auch die Hüfte, der eine stützende Funktion zugesprochen wird. Sie stabilisiert das Becken und kontrolliert viele unserer täglichen Bewegungen. Die Hüfte und Leiste überbrückende Muskulatur dient dabei der Bewegung des Ober- und Unterschenkels. Unterschiedliche Flexoren, Extensoren, Rotatoren, Ad- und Abduktoren halten das Becken, den Rumpf und das Hüftgelenk stabil. Gleichzeitig ermöglichen diese Muskeln flexible Bewegungsausführungen.

Schmerzen in der Hüfte?

Dann kann dir dieses Wissen weiterhelfen!

Hüftschmerzen beseitigen

Aufgrund der zusammenhängenden Strukturen ist es den Ärzten oftmals nicht möglich, eine differenzierte Diagnose zu stellen. So müssen aus konventioneller medizinischer Sicht neben den verschiedenen anatomischen Strukturen im Hüft- und Leistenbereich zusätzlich „Veränderungen der Organe des Intestinaltrakts, der Wirbelsäule und neurologische Engpasssyndrome“ bei Diagnose und Behandlung berücksichtigt werden.10)

Für uns hat sich in der Praxis herausgestellt, dass es gerade die zusammenhängenden Strukturen von Hüfte und Leiste sind, die die Behandlung von Schmerzen deutlich vereinfachen. So bewirken abgebaute Spannungen an der einen Stelle gleichzeitig eine Entspannung an der anderen. 

Kapselreizung und Hüftgelenksentzündung

Schmerzen, die zunächst in der Leiste auftreten, sich anschließend aber auch im Gesäß oder vermehrt in der Hüftregion bemerkbar machen, weisen mitunter auf eine Hüftgelenksentzündung oder eine Gelenkkapselentzündung im Hüftknochen hin. In der Sportmedizin wird die Leiste immer in Verbindung mit der Hüfte gebracht. So ist die Leiste ein Bereich, in dem Muskeln zusammenwirken, die die Hüfte beugen, und Muskeln, die die Hüfte zur Körpermitte heranziehen, und auch Muskeln, die die Hüfte strecken. Hüftbeuger und -strecker sowie Hüftadduktoren haben also unmittelbare Auswirkungen auf deine Leiste.

Hüftarthrose

Morgendliche Anlaufschmerzen nach dem Aufstehen sowie generelle Beschwerden, die nach kurzen Ruhephasen auftreten, sind laut Medizin typische Anzeichen von Knorpelschäden im Hüftgelenk. Die Schmerzen, die vor allem in die Leiste, ins Bein oder Gesäß ausstrahlen, teilweise sogar bis ins Knie spürbar sind, schränken die Betroffenen erheblich ein. >> Mehr über die typischen Symptome von Coxarthrose lesen

Bei solchen fortgeschrittenen Abnutzungserscheinungen (Hüftarthrose-Stadien), die auf eine starke Überbeanspruchung der Hüftstrukturen hinweisen, diagnostizieren Ärzte oftmals eine Hüftarthrose. Die strukturellen Schäden sind jedoch häufig nicht für deine Schmerzen verantwortlich. Vielmehr handelt es sich nach unserer Auffassung um funktionelle Schmerzzustände, die aus den zuvor beschriebenen Überspannungen resultieren.

Arthrose an der Hüfte

Wir zeigen, was wirklich dahintersteckt und wie du sie stoppen kannst!

Jetzt loswerden

Hüftimpingement

Bei Erwachsenen ist neben einer Hüftarthrose das Impingement eine weitere mögliche Ursache für Leistenschmerzen. Bewegungen in der Hüfte sind dann sehr eingeschränkt möglich. Besonders häufig ist ein Impingement bei Profisportlern: Untersuchungen von Fußballern ergaben, dass 72 Prozent von ihnen an einem deformierten Hüftgelenk leiden.11) Knöcherne Anbauten sind nämlich Folgen dieser unbehandelten Gelenkblockade. Ein simpler Impingement-Test bei deinem Arzt kann dir verraten, ob deine Leistenschmerzen von einem Impingement der Hüfte herrühren.

Hüftkopfnekrose

Folge eines starken Gelenkverschleißes oder einer minderen Durchblutung des Hüftgelenks kann das Absterben des Hüftkopfes sein. Der Hüftkopf nutzt sich nicht einfach nur ab, sondern die Knochenzellen bleiben hier dauerhaft mit Nährstoffen unterversorgt.

2.5 Nervenreizungen und -engpässe

Da verschiedene Nervenstränge die Leiste beziehungsweise den Leistenkanal durchziehen, ist es möglich, dass auch komprimierte Nerven deine Schmerzen auslösen können. Das dicke Nervengeflecht, das in der Leistenregion verläuft, trägt neben den Drüsen, Schleimbeuteln und anderem Weichteilgewebe dazu bei, dass deine Leiste äußerst sensibel auf Veränderungen reagiert. Vorhandene Schmerzen strahlen oftmals in den Oberschenkel oder die Hüfte aus. Ursache für diese Nervenreizung ist mitunter eine Sehnenentzündung in der Leiste. Sowohl die Nervenreizung als auch die Sehnenentzündung sind als Symptome ein und derselben Ursache zu bewerten: Überspannungen der Muskeln und Faszien, die aufgrund ihrer Zugkräfte Druck auf Nervenstränge ausüben.

Auch Überspannungen im Bereich der Wirbelsäule können bestimmte Nervenbahnen, beispielsweise den Ischiasnerv in der Lendenwirbelsäule, so stark einengen, dass die Signalübertragung beeinträchtigt ist. Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen, Nervenwurzelentzündungen und Verengungen des Spinalkanals können unmittelbare Auswirkungen auf den Leistenbereich haben. Schmerzen können in Leiste, Gesäß, Oberschenkel und mitunter bis in die Waden strahlen. Mehr über auftretende Beschwerden im Ischias liest du am besten in unserem Schmerzlexikon-Artikel zu Ischias-Schmerzen (Ischialgie). 

2.6 Entzündungen in der Leistenregion

Die folgenden Entzündungen äußern sich vor allem durch Schmerzen in der Leiste, manchmal auch durch angeschwollene Lymphknoten. Betroffene können Beschwerden jedoch auch als Oberschenkelschmerzen wahrnehmen. In diesem Fall solltest du auf Schmerzmittel wie Ibuprofen verzichten. Mit einer langfristigen Einnahme würdest du den natürlichen Heilungsprozess möglicherweise unterbrechen und die eigentliche Ursache nicht finden.

Stattdessen bieten wir dir mit unseren Liebscher & Bracht Übungen® die Möglichkeit, die Ursache, also überspannte Muskeln und Faszien, zu bekämpfen. Solange dies der ursächliche Grund für deine Beschwerden darstellt.

Sehnenentzündung

Eine Sehnenentzündung an der Innenseite der Oberschenkel kann sich vordergründig als Schmerz in der Leiste äußern. Die Adduktoren sind gerade an ihren Ansätzen durch zu hohe Zugspannungen schnell überspannt. Aufgrund von muskulären Dysbalancen, der Verkürzung von Muskelgruppen, Überlastungen im Sport und langem Sitzen treten funktionelle Beschwerden auf. Sehnenansatzentzündungen, auch Ansatztendinosen genannt, zeigen dir, wie jede andere Entzündung auch, dass der Körper versucht, sich selbst zu heilen.

Schambeinentzündung

Eine Schambeinentzündung kann eine schmerzhafte Angelegenheit sein. Betroffen sind, entgegen der weitverbreiteten Meinung, nicht nur Hochleistungssportler, sondern auch Menschen, die nur sehr wenig bis überhaupt keinen Sport treiben. Gerade beim stundenlangen Sitzen und Verharren in schlechter Haltung entstehen Spannungen in deiner vorderen Bauchmuskelpartie.

Keine Scham …

… bei diesen Schmerzen! Die besten Übungen gegen Schambeinschmerzen.

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Haupt-Auslöser der Schmerzen in der Schambeinregion mit Ausstrahlung in die Leiste ist ein gerader Bauchmuskel. Dieser zieht sowohl links als auch rechts von deinem Rippenbogen bis zu deinem Schambein herunter.

Zu hohe Zugspannungen an diesem Muskel können auf Dauer den Knochen deines Schambeins überlasten. Entzündungsähnliche Vorgänge lösen folglich Schmerzen aus, die vor der Überlastung warnen.

Diese Entzündungen sind somit nicht auf eine bakterielle Infektion zurückzuführen, sondern weisen auf Reparaturprozesse hin, die dein Körper jedoch in diesem Moment nicht ausführen kann.

Dein Körper lagert vermehrt Wasser ein, verdickt Strukturen in den betroffenen Bereichen und signalisiert dir auf diese Weise, dass Abfallstoffe wegbefördert werden sollen. Besteht diese Entzündung schon eine ganze Weile, weist dies darauf hin, dass dein Körper Schwierigkeiten hat, diese Prozesse ungehindert durchzuführen.

2.7 Nieren- und Harnsteine

Auch Erkrankungen des Intestinaltrakts, etwa Harn- und Nierensteine, können sich ungünstig auf die Leiste auswirken. Schmerzen treten dann oftmals akut auf und strahlen in die Leiste aus. Hinzu kommen mitunter Schwellungen oder Verfärbungen im Leistenbereich. Auch der Hoden kann sich dahingehend verändern. Je nachdem, wo die Steine liegen und wie groß sie sind, können unterschiedliche Bereiche des Körpers von Schmerzen betroffen sein. So kann der Patient nicht nur in der Leiste, sondern auch im Rücken oder Unterbauch Schmerzen verspüren.

Die Symptomatik im Überblick:

  • Schmerzen in der Leiste, im Rücken oder Unterbauch,
  • ein quälender Harndrang,
  • Übelkeit,
  • Schweißausbrüche und
  • ein aufgeblähter Bauch.

Da es hier um eine Infektion der Harnwege geht, können wir dir bei dieser Ursache der akuten Leistenschmerzen leider keine Abhilfe schaffen. Bei diesen Beschwerden empfehlen wir dir daher, einen Facharzt (Urologen), um die Erkrankung schnell behandeln zu lassen.

2.8 Fehlstellungen der Füße und Haltungsfehler

Fuß-Fehlstellungen und Haltungsschäden können zu einer Überbelastung der Muskeln, Sehnen und Bänder im Beckenbereich führen. Auslöser für die Schäden sind meistens Körperfehlhaltungen im Alltag. Sie wirken sich oft auf die Wirbelsäule aus. Ganz typisch ist der Buckel im Sitzen – wenn unser Oberkörper nach vorne fällt, sich der Rücken rundet und im Versuch, diese Fehlhaltung auszugleichen, der Hals nach vorne überstreckt wird. Auch unsere Füße können unter einseitigen Bewegungen, falschem Schuhwerk oder fehlerhaftem Abrollen des Fußes beim Laufen leiden.

Häufige Fehlstellungen der Füße:

Klassische Haltungsschäden:

Fehlstellungen und Haltungsschäden können sich auf das gesamte muskulär-fasziale Gewebe im Körper auswirken und viele Arten von Schmerzen auslösen!

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3. Liebscher & Bracht Übungen® bei akuten und chronischen Leistenschmerzen


Kurz & Knapp

  • Unsere Hüft-Übungen sind ideal bei Leistenschmerzen muskulär-faszialen Ursprungs, weil du mit diesen Übungen die Hüftbeuger und -strecker aufdehnst – also Muskeln und Faszien in der Leistengegend.
  • Die Einnahme von Schmerzmitteln stellt dagegen oft keine langfristige Lösung dar. Von den Nebenwirkungen einmal abgesehen, beheben sie niemals die muskulär-faszialen Ursachen bei Leistenschmerzen.
  • Sollte eine konventionelle Therapie (wie Physiotherapie) nicht anschlagen und dir ein operatives Verfahren empfohlen werden, bedenke, dass das nur der letzte Ausweg sein sollte. Schmerzen haben eine Funktion. Sind sie da, signalisieren sie uns, etwas an unseren Gewohnheiten – wie schmerzverursachende, einseitige Bewegungen – zu ändern.

Für die Liebscher & Bracht Übungen® ist es völlig egal, ob deine Schmerzen gerade akut aufgetreten sind oder sich schon über einen längeren Zeitraum hinziehen. Sicher ist es besser, wenn du schnell eingreifen kannst und dir der Ursache bewusst wirst. Denn: Bleiben die Ursachen länger bestehen und du leidest unter Schmerzen, wird dein Körper langfristig Schäden davontragen. Aber auch dein allgemeines Wohlbefinden ist stark getrübt und du fühlst dich krank und unbeweglich oder bist verzweifelt. Schmerzen sind kein Zustand, den du längere Zeit aushalten musst.

Schmerzen bieten dir die Möglichkeit, Probleme schnell zu erkennen, zu beseitigen und wieder vollkommen beschwerdefrei und beweglich werden zu können.

3.1 Was der Hüfte guttut, nutzt auch deiner Leiste

Aufgrund der Lage und der wechselseitigen Beziehung zwischen den einzelnen anatomischen Strukturen rund um dein Becken, deinen Bauch und deine Oberschenkel sind die Schmerzen oftmals nicht spezifisch auf einen Bereich begrenzt. Vor allem die starke Belastung der Hüftbeuger und -strecker hat unmittelbare Auswirkungen auf deine Hüfte, aber auch auf deine Leiste. Wegen der starken Belastung der Adduktoren bei vielen Sportarten wird oftmals nur diese Muskulatur gedehnt. Dabei werden die belasteten Hüftbeuger vernachlässigt und zu selten mit Leistenschmerzen in Verbindung gebracht.

3.2 Gezielte Übungen gegen Leistenschmerzen

Mit den folgenden Liebscher & Bracht Übungen® kannst du deine Leistenschmerzen nicht nur mildern, sondern sie bei regelmäßiger Durchführung auch langfristig loswerden. Bitte beachte dabei die Checkliste unter der Übungsbeschreibung.

In diesem Video erklärt dir Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht, wie du dich mit ganz einfachen Übungen von deinen Leistenschmerzen befreien kannst. 

Schwarz-Weiß-Bild: Der Betrachter blickt auf einen Bauchnabel und eine rustikale Jeans, die auf den Hüften sitzt. „Leistenschmerzen. Zum Mitmachen

Übung 1: Faszien-Rollmassage mit der großen Kugel

Patientin sitzt mit linker Gesäßhälfte auf der großen Faszienkugel
  1. Setze dich für diese Übung auf deine Matte. Strecke deine Beine nach vorne aus und platziere dich mit einer Gesäßhälfte auf der großen Kugel aus unserem Faszien-Set.
  2. Stütze dich dabei mit der anderen Seite so ab, dass du an der betroffenen Gesäßseite mit der Kugel den Bereich deines Gesäßes auf schmerzempfindliche Stellen absuchen kannst.
  3. Setze dich mit der Kugel genau auf diese Stellen, stütze dich mit beiden Händen ab und winkele auch die Beine so an, dass du freie Rollbahn am Gesäß hast.
  4. Rolle nun in langsamen spiralförmigen Bewegungen über die empfindlichen Punkte. So können die Spannungen im hinteren Bereich aufgelöst werden, die im vorderen Bereich die Schmerzen verursachen.

Übung 2: Dehnung des Hüftgelenks auf dem Stuhl

Patientin sitzt auf der Stuhlkante und dehnt ihr Gesäß, indem sie das Bein über das andere schlägt und sich nach vorne lehnt
  1. Für diese Übung nimmst du dir einen Stuhl und setzt dich in Richtung Stuhlkante.
  2. Nun nimmst du das Bein auf der schmerzenden Leistenseite und winkelst es im 90-Grad-Winkel so an, dass dein Fuß auf dem Knie des anderen Beines liegt.
  3. Nimm eine aufrechte Körperposition ein und beuge dich nun langsam so weit nach vorne, bis du eine Dehnung im Gesäß verspürst.
  4. Den Winkel kannst du selbst immer wieder anpassen, indem du deinen Oberkörper in unterschiedliche Richtungen drehst. So findest du mehr und mehr in die optimale Dehnung hinein.

Checkliste für die Liebscher & Bracht Übungen®

Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.

  • Übe immer in der richtigen Intensität und im Zweifelsfall lieber mit etwas geringerer Intensität. Du spürst dabei einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen. Der Dehnungsschmerz ist deutlich, fühlt sich aber nicht brennend, pulsierend oder scharf an.
  • Bewege dich bei den Übungen so, dass du deinen Körper zu jedem Zeitpunkt beobachten und einschätzen kannst. Sei beispielsweise sehr achtsam, wenn du abrutschen oder das Gleichgewicht verlieren könntest. Bewege dich bei Liebscher & Bracht Übungen® grundsätzlich sehr langsam.
  • Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Liebscher & Bracht Übungen® nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen.
  • Führe an 6 Tagen pro Woche die Übung mindestens einmal täglich aus. Für jeden Übungsschritt solltest du 2 bis 2,5 Minuten investieren. Bist du schon geübter, baue nach und nach auch das Gegenspannen und das aktive Dehnen ein. So kannst du die Liebscher & Bracht Übungen® deutlich intensivieren.
  • Benutze professionelle Hilfsmittel für deine Liebscher & Bracht Übungen®. Unsere Hilfsmittel wie Rücken-, Kiefer-, Schulter-, Knie-, Nacken- oder ISG-Ischias-Retter unterstützen Menschen dabei, die Liebscher & Bracht Übungen® noch einfacher durchzuführen und sich damit noch besser selbstständig bei Schmerzen helfen zu können. Andere Hilfsmittel eignen sich zwar auch, erzielen möglicherweise aber nicht den Erfolg, den du dir wünschst.
  • Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser geht, pausiere aber bitte für einen oder zwei Tage und steigere dich erneut langsam. Sollten die Übungen über mehrere Wochen hinweg keine Besserung erbringen, suche einen Liebscher & Bracht Therapeuten auf oder hole dir ärztlichen Rat.

Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Übungen!

3.3 Konventionelle Maßnahmen und warum sie oftmals nicht helfen können

Bei Schmerzen im Leistenbereich kann die Einschätzung des Schweregrades ganz subjektiv ausfallen. Wichtig ist, dass du die Symptome wahrnimmst und für dich festhältst. Überdenke zunächst deine derzeitige Arbeits- und Lebenssituation und frage dich, inwieweit dein Körper immer wieder denselben Bewegungsmustern ausgesetzt ist beziehungsweise inwieweit du ihm überhaupt ausreichend Bewegung bietest.

Physiotherapie und schmerzstillende Medikamente

Liegen nicht gerade ein nachgewiesener Leistenbruch, eine Hodentorsion oder Harnsteine vor – diese müssen in den meisten Fällen in einer Klinik operiert werden –, kommen konventionell hauptsächlich entzündungshemmende Schmerzmittel und Physiotherapie zum Einsatz.

Sind des Weiteren keine akute Verletzung oder Störungen im Intestinaltrakt nachzuweisen und verlaufen die Schmerzen chronisch, solltest du unserer Meinung nach gerade dann auf schmerzstillende Medikamente verzichten. Sie lindern zwar deine Beschwerden, legen aber auch das Alarmsystem deines Körpers lahm. Die funktionellen Schmerzen, die wir als „Alarmschmerzen“ bezeichnen, können ihrer Aufgabe nicht nachgehen und dich vor langfristigen Folgeschäden bewahren.

Schmerzmittel sind in den meisten Fällen nur eine Übergangslösung. Bedenke, dass du dir zwar kurzzeitig Linderung mit ihnen verschaffen kannst, langfristig die muskulär-fasziale Ursache aber nicht beseitigt ist.

Falls auch die Physiotherapie nicht ihre gewünschten Effekte erzielt, du die Medikamente wieder absetzt und die Schmerzen zurückkehren, wirst du mit deinem behandelnden Arzt weitere Maßnahmen in Erwägung ziehen, um dich von den quälenden Schmerzen zu befreien. Häufig kommen dann Operationen in Betracht. Doch leider sind auch mit diesen OPs die muskulär-faszialen Ursachen, die häufig verantwortlich für Schmerzen sind, nicht verschwunden und mit großer Wahrscheinlichkeit treten deine Beschwerden früher oder später erneut auf. Du befindest dich in einer Art Schmerzspirale. Das muss aber nicht dein Schicksal sein. 

4. Fazit


Wie du hier erfahren hast, ist die Ursachensuche bei Leistenschmerzen häufig nicht besonders zielführend und viele Betroffene haben einen langen Beschwerdeweg hinter sich. Nicht nur eine differenzierte Diagnose fällt einigen Ärzten schwer, auch die üblichen Maßnahmen helfen den Betroffenen oft nicht weiter und lindern nur zeitweilig die Schmerzen. Das umfangreiche Beschwerdebild und die unterschiedlichen Schmerzarten, die in der Leiste auftreten, kannst du mit unserer Theorie der Schmerzentstehung verstehen. Mit unserem kostenfreien Übungsprogramm kannst du fast jeden Schmerz selbst beheben – denn muskulär-fasziale Überspannungen wirken sich auf etliche Bereiche deines Unterkörpers aus, die für die Schmerzen in deiner Leiste verantwortlich sein können.

Gute Aussichten auf Schmerzfreiheit: Wenn du regelmäßig die Liebscher & Bracht Übungen® in deinen Alltag integrierst und die Spannungen abbaust, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du dich langfristig schmerzfrei halten kannst.

Noch ein Tipp zum Schluss: In unserem kostenlosen Ratgeber gegen Leistenschmerzen zeigen wir dir, welche Übungen dir zusätzlich helfen können. Du bekommst dort außerdem eine wohltuende Faszien-Rollmassage gezeigt.

Unsere besten Übungen und Tipps bei Leistenschmerzen

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Über diesen Artikel

Roland Liebscher-Bracht

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Mehr über den Autor
Dr. Egbert Ritter, Unfallchirurg und eh. Oberarzt im UKH Salzburg

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Mehr über den Prüfer

Veröffentlicht am: 12.04.2023 | Letzte Aktualisierung: 02.04.2025

Quellen & Studien

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