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Schleimbeutelentzündung in der Hüfte — So unterstützt du die Heilung deines Körpers

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & Bestseller-Autor
Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter
Deine Hüfte schmerzt, du kannst nicht gut laufen oder dich auch nur einmal entspannt hinlegen? Wenn Druck auf der Außenseite der Hüfte dir zu schaffen macht oder es in der Leiste wehtut, leidest du eventuell an einer Schleimbeutelentzündung. Die typischen Schmerzen gehen oft mit Bewegungseinschränkungen der Muskulatur und anderen Symptomen einher.
Unsere Schleimbeutel sind wie kleine Puffer oder Stoßdämpfer, welche die umliegenden Strukturen vor Schäden bewahren. Obwohl sie von Natur aus großen Kräften standhalten können, liegt die Ursache einer Schleimbeutelentzündung oft in einer Überbelastung. Kommt es in unserem modernen Alltag zu einer erhöhten Spannung der Muskeln und Faszien, können enorme Zug- und Druckkräfte wirken. Gleichzeitig entsteht durch kontinuierliche Bewegungen – wie das Laufen oder Treppensteigen – eine sich ständig wiederholende Belastung der Schleimbeutel. Ältere Menschen oder Langstreckenläufer sind relativ häufig betroffen, weil sie ihre Schleimbeutel schon sehr viel länger oder intensiver als andere Menschen belasten.
Bei der Behandlung der Schleimbeutelentzündung versuchen Ärzte, den Entzündungsprozess zu stoppen. Oft helfen Medikamente, Spritzen und Operationen aber nur kurzfristig, wenn die Überlastung der Schleimbeutel nicht endet. Es empfiehlt sich zunächst, dass Hüftgelenk zu schonen und zu kühlen. Der Schleimbeutel und die umliegenden Strukturen können dann wieder ihren natürlichen Zustand erreichen. Gezielte Übungen helfen dir danach, deine Muskeln zu dehnen, um Spannungen gezielt abzubauen. So kannst du die Entzündung weiter abheilen lassen und künftig einfach vorbeugen.

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

© Studio Romantic | shutterstock.com
1. Symptome und Diagnose: So erkennt man entzündete Schleimbeutel in der Hüfte
Kurz & Knapp
- Bei einer Schleimbeutelentzündung entstehen an der Außenseite der Hüfte oder in der Leiste bewegungsabhängige Schmerzen.
- Druckschmerzen verhindern oft, dass du auf der betroffenen Seite liegen kannst.
- Zur Untersuchung dienen verschiedene Bewegungsabläufe, die einen Hinweis auf die Ursache deiner Schmerzen geben.
- Ultraschall-Aufnahmen liefern ein klares Bild von der Schleimbeutelentzündung in der Hüfte.
Im nächsten Kapitel findest du heraus, welche Aufgaben die Schleimbeutel erfüllen und was die Ursache einer Schleimbeutelentzündung sein kann.
Meist sind gerade ältere Frauen von einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte betroffen. Rund 15 Prozent der weiblichen Bevölkerung klagt über seitliche Hüftschmerzen, während nur 8,5 Prozent der Patienten männlich sind.1) Trotz hoher aktiver Belastung wird bei jungen Sportlerinnen und Sportlern vergleichsweise eher selten eine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte diagnostiziert.2)
Da sich in deiner Hüfte verschiedene Schleimbeutel befinden, können die Symptome ein wenig unterschiedlich sein. Es kommt darauf an, welche Schleimbeutel entzündet sind und was die genaue Ursache ist.
1.1 Symptome: Wie fühlt sich eine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte an?
Wer an einer Schleimbeutelentzündung leidet, weiß, wie es sich anfühlt, nachts nicht mehr auf der Seite liegen zu können. Die Schmerzen gehen meist von der seitlichen Hüfte aus. Die häufigsten Symptome 3) einer Schleimbeutelentzündung sind darüber hinaus:
- Schmerzen bei Druck auf den betroffenen Schleimbeutel,
- bewegungsabhängige Schmerzen in der Hüfte oder der Leiste,
- Schwellung und Rötung.
Häufig sieht man von außen keine Anzeichen für eine Schwellung oder Rötung nahe der betroffenen Stelle,4) denn bei der Hüfte liegt relativ viel Gewebe über den Schleimbeuteln. Daher sind die typischen Entzündungszeichen äußerlich nicht zu erkennen.
Vielleicht bemerkst du aber, dass deine Hüftschmerzen in Richtung Gesäß oder hinunter zum Knie ausstrahlen.5) Das sind ebenfalls typische Symptome für eine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte, die einem Arzt bei der Diagnose helfen.

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Hast du Schmerzen im Bereich zwischen Bauch und Oberschenkel? Auch dabei kann es sich um eine Schleimbeutelentzündung handeln. Die Hüfte hat ein großes Gelenk. Um Überbelastungen abzufangen, befinden sich dort viele unterschiedliche Schleimbeutel. Leidest du an druckabhängigen Leistenschmerzen, kann ein anderer Schleimbeutel betroffen sein. Deine Leistenschmerzen wären also ebenfalls die Folge einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte.
Wenn du dich in diesem Fall ganz gerade machst und das Becken vorschiebst, streckst du deine Hüfte und die Schmerzen nehmen oft weiter zu. Zu den Symptomen können allerdings auch gynäkologische oder urologische Beschwerden zählen. Diese unterschiedlichen Krankheitszeichen erschweren häufig die korrekte Diagnose einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte.6)
1.2 Diagnose: Untersuchung einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte
Bei der Untersuchung einer Schleimbeutelentzündung erkundigt sich dein Arzt zuerst über die Vorgeschichte und den Verlauf der Krankheit. Bei dieser sogenannten „Anamnese“ fragt er gezielt nach, wie es dir geht und welche Beschwerden du hast.
Zur weiteren Diagnose wird er die empfindliche Stelle abtasten. Beim Verschieben der Haut entsteht dann teilweise ein fühlbares Knirschen, ungefähr wie beim Formen eines Schneeballs.7) Sofern keine bakterielle oder virale Entzündung vorliegt, ist die Haut in der Regel nicht gerötet oder erwärmt.8) Bitte beachte: Das eigene Empfinden reicht oft nicht aus. Deshalb solltest du diese Faktoren nicht alleine beurteilen, sondern immer medizinischen Rat einholen.
Bewegungsabläufe geben Aufschluss
In einer Praxis für Orthopädie kannst du deine Bewegungen analysieren lassen. Dazu testet ein Orthopäde bestimmte Abläufe in deinem Bewegungsapparat. Gemeinsam streckt, beugt und dreht ihr Beine und Hüfte. Das Hüftgelenk sollte in allen Ebenen frei beweglich sein.9)
Schmerzen können bei andauernder Belastung auftreten, zum Beispiel wenn du versuchst, auf einem Bein zu stehen.10)

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Für eine zuverlässige Diagnose einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte werden häufig bildgebende Verfahren genutzt. Dadurch erhalten Ärzte einen Einblick in deine Hüfte. Die bildgebenden Maßnahmen lassen jeweils unterschiedliche Rückschlüsse zu.
- Um einen Knochenbruch (Fraktur) auszuschließen, werden Röntgenaufnahmen des Beckens und der Oberschenkel gemacht.11) Allerdings kann man beim Röntgen keine Anzeichen für eine Schleimbeutelentzündung entdecken. Es ist es dennoch wichtig, falls für deine Hüftschmerzen ein Knochenbruch oder andere Beschädigungen verantwortlich sind.12)
- Ein Ultraschall macht die Schleimbeutelentzündung in der Hüfte sichtbar. Dann stellt der Arzt eine vermehrte Ansammlung von Flüssigkeit an der betroffenen Stelle fest.13)
- Mithilfe von MRT (Magnetresonanztomographie) wird die Entzündung ebenfalls sichtbar gemacht. Für eine reguläre Diagnose ist dieses Verfahren aber meist nicht nötig.14)
Treten neben weiteren Symptomen auch Fieber und Schüttelfrost auf, wird eine Blutuntersuchung im Labor durchgeführt. Die Blutuntersuchung erlaubt es, eine Infektion durch Bakterien, Viren oder andere Erreger festzustellen. Einen solchen Fall bezeichnet man als „septische“ Infektion.15) Anders als bei mechanischen Ursachen im Hüftgelenk wird die Entzündung dabei durch fremde Erreger ausgelöst.
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Kurz & Knapp
- Schleimbeutel dienen als Stoßdämpfer: Bei jeder Bewegung schützen sie Knochen und Gewebe vor Schäden.
- Zu wenig oder einseitige Bewegung führt zu „verkürzten“ Muskeln und Faszien. Dadurch entstehen hohe Druckkräfte, die auf deine Schleimbeutel einwirken.
- In diesem Zustand löst die kontinuierliche Wiederholung zuvor ungewohnter Bewegungen (zum Beispiel Trainingsbeginn nach langer Pause) häufig eine Schleimbeutelentzündung aus.
- In der Hüfte sind zwei Schleimbeutel besonders von Entzündungen betroffen. Bei einer Bursitis trochanterica tut die seitliche Hüfte weh. Hinter einer schmerzhaften Leiste steckt oft die Bursitis iliopectinea.
Was bei einer Entzündung genau passiert und wie du deinem Körper mit der richtigen Behandlung helfen kannst, erfährst du in Kapitel 3.
Überall in deinem Körper gibt es verschiedene Schleimbeutel. Sie liegen dort, wo sich bei Bewegung harte Knochen und weichere Gewebeschichten gegeneinander verschieben. Einen Schleimbeutel (Bursa) kannst du dir wie einen Puffer oder ein Kissen vorstellen. Dieser kleine Gewebesack ist allerdings nicht mit Federn, sondern mit der sogenannten Synovialflüssigkeit gefüllt.
Bewegst du beim Gehen deine Beine, verschieben sich in deiner Hüfte die Knochen und das Gewebe gegeneinander. Um sie vor Verletzungen zu bewahren, dient der Schleimbeutel hier als Gleitschicht und vermeidet schlimme Reibungen. Zudem sorgt die Flüssigkeit im Inneren dafür, dass sich der Druck bei jeder Bewegung gleichmäßig verteilt und keine Gewebeschäden entstehen.16)
Die Schleimbeutel in deiner Hüfte können dich bis zu einem gewissen Maß vor Schäden bewahren.
Wird die Gleitschicht jedoch zu stark beansprucht, kommt es zu einer schmerzhaften Schleimbeutelentzündung (Bursitis). Dazu musst du nicht einmal Hochleistungssportler sein, denn die schädlichen Entwicklungen beginnen meist mit zu wenig oder einseitiger Bewegung.
Was bedeutet „Bursitis“?
- Bursa (synovialis) ist der med. Begriff für einen Schleimbeutel.
- -itis wird als Endung angefügt und steht in der Fachsprache allgemein für entzündliche Krankheiten.
2.1 Alltägliche Stressfaktoren für deine Hüfte
Jeden Tag wiederholen wir bestimmte Bewegungsabläufe oder nehmen gewohnte Positionen ein. Die Hüfte ist dabei fast immer beteiligt, egal ob wir sitzen, laufen, springen oder tanzen. Leider ist das tägliche Bewegungsprofil vieler Menschen nicht mal halb so stark ausgeprägt.
Einer Studie zufolge sitzen immer mehr Europäer länger als viereinhalb Stunden pro Tag.17)
Immer mehr Menschen sitzen bei der Arbeit im Büro. Und wie oft erwischen wir uns beim stundenlangen Streamen der neuen Lieblingsserie? An die eingeschränkten Bewegungen und Positionen passen wir uns automatisch an.
Überspannte Faszien erhöhen Druckkräfte im Körper
Unser Körper besteht zu einem großen Teil aus Bindegewebe mit elastischen Bestandteilen, den sogenannten Faszien. Diese durchziehen und umhüllen deine Muskulatur und sorgen für Stabilität und Beweglichkeit.
Um möglichst effizient zu arbeiten, passt dein Körper mithilfe kleiner Bindegewebszellen (Fibroblasten) die Faszien-Struktur in jeder Sekunde deines Lebens an.

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Die Vorlage dafür liefert dein eigenes regelmäßiges Bewegungsmuster. Mit jeder Bewegung strömt nährstoffhaltige Zwischenzellflüssigkeit um die Faszie herum. Dadurch wissen die Bindegewebszellen, wie deine Faszie strukturiert werden soll und machen sich ans Werk.
Bewegen wir uns zu wenig oder sehr einseitig, strömt die Zwischenzellflüssigkeit an manchen Stellen nicht mehr entlang. Dadurch gerät der Bauplan durcheinander und die sonst ordentliche und flexible Gitterstruktur der Faszien geht verloren. Die Faszien-Fäden „verkleben“ an dieser Stelle und werden unnachgiebig.
Parallel dazu verkürzen oft auch die Muskeln. Indem wir sie häufig nur eingeschränkt verwenden, bleibt eine Restspannung zurück. Wenn wir manche Gelenkwinkel sehr stark und andere kaum oder gar nicht nutzen, können wir dank der Restspannung häufig genutzte Positionen einfacher einnehmen. Zwar hilft dies dem Körper dabei, Energie zu sparen, die unausgewogene Bewegung summiert jedoch diese Restspannungen immer weiter auf und wir werden unbeweglich.
- Selten ausgeführte Bewegungen fallen uns zunehmend schwer.
- Je weniger wir bestimmte Positionen und Gelenkwinkel einnehmen, desto unnachgiebiger werden dort die Muskeln und Faszien.
- Die Folge sind ein dauerhaft erhöhter Druck und große Zugspannungen, welche schließlich die Schleimbeutel in der Hüfte treffen.
2.2 Mechanische Ursachen für eine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte
Meistens können Betroffene gar nicht sagen, wann die Beschwerden genau begonnen haben. Einen klaren Auslöser wie Sturz oder Verletzung gibt es häufig nicht.18) Sicher ist jedoch, dass eine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte oft durch überlastete Muskeln und Sehnen verursacht wird.19) Bewegen wir uns zu wenig oder einseitig, kommt es – wie oben beschrieben – langsam und unbemerkt zu einer überhöhten Spannung der Faszien. Auch Muskeln und Sehnen können verkürzen. Der Druck auf die Schleimbeutel steigt.
Die hohe Spannung der Faszien ist unserer Erfahrung nach häufig der ursächliche Auslöser für eine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte.
Können Patienten eine mögliche Ursache nennen, liegt es meist an einer ungewöhnlichen Belastung. Hast du gerade wieder mit dem Joggen angefangen oder vielleicht eine neue Sportart wie das Nordic Walking ausprobiert? Oft sorgt die lange und noch ungewohnte Bewegung für eine Überbelastung der Schleimbeutel. Dadurch kann schnell eine Entzündung entstehen.20) Waren deine Muskeln und Faszien zu lange ungenutzt, sind sie nicht elastisch genug, um sofort vollständig beansprucht zu werden. Bei jeder Bewegung reiben und drücken sie kontinuierlich auf die Schleimbeutel.
Weitere mechanische Ursachen für eine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte sind:
- Beckenschiefstand,
- Gangstörungen (Hinken),
- Operationen am Knie- oder Hüftgelenk,
- X-Beine.
Zum Teil können auch äußere Faktoren eine akute Entzündung verursachen. Ein Unfall oder plötzliche Belastung durch einen Schlag oder Stoß gegen die Hüfte kann die Schleimbeutel beschädigen.21) Gerade bei älteren Menschen kann ein Sturz eine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte auslösen, wenn sie direkt darüber aufprallen. Bettlägerige Patienten können ebenfalls eine Bursitis trochanterica entwickeln, sofern im Liegen ein konstanter Druck auf die Außenseite der Hüfte wirkt.22)
Akute Verletzungen der Hüfte sind bei normalem oder sportlichem Laufen jedoch selten. Die Schleimbeutel leisten dabei ganze Arbeit, denn beim Laufen wirken Kräfte bis zum Achtfachen des eigenen Körpergewichts auf dein Hüftgelenk.23)
Am Trochanter major ist die mechanische Belastung durch Muskeln und Sehnen sehr hoch. Deshalb schützen dich deine Schleimbeutel dort vor Schäden. Sie liegen zwischen dem großen Rollhügel sowie verschiedenen Hüft- und Gesäßmuskeln. Außerdem verläuft nahe dieser Schleimbeutel ein breiter Faserzug der Faszien (Tractus iliotibialis), der die Muskeln stabilisiert. Auch der Gluteus maximus (großer Gesäßmuskel), dem Volumen nach der größte Muskel deines Körpers, liegt nahe des Trochanter majors. Seine Sehne zieht am großen Rollhügel vorbei.

© rumruay | shutterstock.com (bearbeitet)
Es herrscht also viel Bewegung, die von deinem Schleimbeutel (Bursa trochanterica) abgefangen werden muss.24) Hier verursachen einseitige und wiederkehrende, auch kraftintensive Bewegungen besonders bei jüngeren Menschen oft eine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte – die sogenannte Bursitis trochanterica.25)
Immer wenn du beim Sport die gleiche Bewegung machst, steigt die Belastung für deine Schleimbeutel. Gerade Langstreckenläufer sind betroffen, weil sie Laufbewegungen oft und lange wiederholen. Aber auch andere Sportarten bergen ein erhöhtes Risiko:
- Joggen,
- Laufen und Sprinten (auch bei Ballsportarten),
- Radfahren,
- Springen (Trampolin oder Springseil),
- Wandern.
Häufig trifft eine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte eher Sportlerinnen. Im Vergleich zu Männern neigen sie zur Ausprägung von X-Beinen. Dadurch steigt die Spannung der Faszien – genauer gesagt, die Spannung des Tractus iliotibialis. Das sorgt für unnatürlich hohe Zug- und Druckkräfte. Bei sich wiederholenden Bewegungen wie dem Laufen steigt die Belastung des Gewebes dann zusätzlich an. Dadurch kann es schneller zu einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte kommen.26)
Gleitet der Faszienzug des Tractus iliotibialis nicht mehr geschmeidig über den Rollhügel am Oberschenkelknochen, kann außerdem eine sogenannte Schnapphüfte (Coxa saltans) entstehen. Wenn die Bänder des Faszienzugs kurz am großen Rollhügel hängen bleiben, ist manchmal ein Schnappgeräusch zu hören. Daher kommt auch der Name „Schnapphüfte“. Neben den entstehenden Bewegungsschmerzen kann die Reibung außerdem zu einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte führen27) und gleichzeitig eine Sehnenentzündung verursachen.

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Wenn die Leiste schmerzt: Bursitis iliopectinea
Leidest du an Schmerzen in der Leiste, kann das ebenfalls an einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte liegen. In diesem Fall ist aber ein anderer Schleimbeutel betroffen, nämlich die sogenannte „Bursa iliopectinea”. Das ist der größte Schleimbeutel im menschlichen Körper.28)
Er liegt zwischen dem Lenden-Darmbeinmuskel (Musculus iliopsoas) und einem kleinen Knochenvorsprung (Eminentia iliopubica) am unteren Hüftknochen. Hier kann es durch Fehlstellungen im Gelenk oder wiederkehrende mechanische Belastungen zu einer Entzündung des Schleimbeutels kommen. 29) Sie wird durch zu hohen Druck und Reibung zwischen der Lendenmuskulatur und dem Schambein-Knochen ausgelöst.30)
Häufig wird eine Entzündung der Bursa iliopectinea ebenfalls bei Sportarten beobachtet, in denen die Teilnehmenden viel laufen – unter anderem auch im Profi-Fußball.31) Wenn du nach dem Training etwas dagegen unternehmen willst, kannst du mit Dehnübungen vorbeugen.
2.3 Grunderkrankungen bei einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte
Grunderkrankungen oder prothetische Eingriffe können ebenfalls zu einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte beitragen. Daher ist es wichtig, bei einer Bursitis andere mögliche Ursachen medizinisch abzuklären. Dazu gehören:
- bakterielle oder virale Infektionen,
- Beinlängendifferenz,
- Gicht,
- Komplikationen mit künstlichen Hüftgelenken,32)
- rheumatoide Arthritis (Rheuma) 33)
- Spondylarthritis.34)
Bei einer Beinlängendifferenz kommt es häufig zu Fehlbelastungen. Deine Schleimbeutel stehen durch die unterschiedliche Beinlänge dauerhaft unter großem Druck. Dadurch kann es auf der Seite mit der höheren Beinlänge zu einer Schleimbeutelentzündung kommen.
Oft wird auch die Schnapphüfte (Coxa saltans) als Grunderkrankung einer Schleimbeutelentzündung beschrieben. Die mechanischen Ursachen zeigen einen deutlichen Zusammenhang zur Bursitis trochanterica.
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3. Behandlung: Was tun bei einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte?
Kurz & Knapp
- Entzündungen sind eine Reaktion des Körpers auf entstandene Schäden. Er versucht, sich damit selbst zu reparieren.
- Stoppst du die Entzündung mit Medikamenten, ist die Ursache nicht behoben.
- Hohe Zug- und Druckkräfte sind an der Überbelastung beteiligt und müssen dauerhaft reduziert werden.
- Operationen sind das letzte Mittel. Vorher solltest du unbedingt Alternativen ausprobieren.
Entspanne deine Muskeln und Faszien, damit der Druck auf die Schleimbeutel nachlässt – unsere Übungen helfen dir, sobald Schonung und Kühlung dir schlimmsten Symptome beseitigt haben.
Denken wir bewusst über Entzündungen nach, wird uns eines klar: Entzündungen sind Reparaturprozesse. Nach einer Beschädigung reagiert unser Körper, um sich selbst zu heilen. Trotzdem klingt das Wort „Entzündung“ für viele Menschen negativ. Wer über Schmerzen klagt, bekommt daher von Ärzten auch entzündungshemmende Medikamente verschrieben.
3.1 Was passiert bei einer Entzündung?
Will unser Körper die beschädigten Schleimbeutel reparieren, hat er es schwer. Aufgrund der überspannten Muskeln und Faszien entstehen bei jeder Bewegung große Druckverhältnisse und Zugspannungen. Sie haben die Schleimbeutel ja auch ursprünglich bedrängt.
Solange die überhöhten Spannungen anhalten, hat dein Körper keine Chance, sich selbst zu erneuern und Schäden zu reparieren. Zwar will er neue, gesunde Zellen bilden, es herrschen aber weiterhin hohe Zug- und Druckkräfte, die erste Reparaturen schnell wieder zerstören.35)
„Eine solche Entzündung ist chronisch, also nicht endend, weil der Körper keine Chance hat, diese Reparatur wie genetisch geplant abschließen zu können.“36) – Dr. med. Petra Bracht
Welchen Sinn hat es, die verzweifelten Reparaturversuche dauerhaft mit entzündungshemmenden Medikamenten zu stoppen? Wie soll der Körper dann gesund werden? Langfristig müssen wir die zerstörerischen Zug- und Druckkräfte reduzieren. Danach kann die Entzündung abklingen und der Schleimbeutel heilen.
3.2 Schädliche Zug- und Druckkräfte reduzieren
Wenn du die mechanischen Ursachen für eine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte kennst, weißt du, dass überspannte Muskeln und Faszien die Reparaturprozesse bei der Entzündung immer wieder stören. Der entzündete Schleimbeutel kann sich nicht erholen, weil ihn große Zug- und Druckkräfte belasten. Häufiges Sitzen, aber auch einseitige Bewegungen beim Sport sind dafür verantwortlich.
Einerseits hilft es also nicht, wenn du dich zu lange schonst. Andererseits solltest du es als leidenschaftlicher Läufer nicht darauf anlegen und die Schmerzen einfach „weg laufen“, denn die einseitige Bewegung der Beine kann deine Beschwerden noch verschlimmern.
Entspanne deine Faszien und setze gezielt die richtigen Bewegungen ein.
Um die Last von deinen Schleimbeuteln zu nehmen, musst du die Spannungen der Muskeln und Faszien nach der Akutphase auf ein normales Maß reduzieren. Gleichzeitig kannst du damit auch deine restlichen Schmerzen loswerden, denn oft ist nicht die Entzündung selbst für deine Beschwerden verantwortlich.

An deiner Knochenhaut sitzen sogenannte „interstitielle Rezeptoren“. Sie messen die Spannung der Muskeln und Faszien und senden ihre Ergebnisse ans Gehirn. Die Spannungen sind zu hoch, wenn dein Körper mögliche Schäden nicht mehr reparieren kann. In diesem Fall löst das Gehirn in der betroffenen Körperregion gezielt Schmerzen aus. Wir nennen sie „Alarmschmerzen“, weil sie uns auf mögliche Gefahren und großen Verschleiß hinweisen.
Bei unserer Osteopressur drücken wir gezielt die Rezeptoren in der Knochenhaut.
- Dadurch wird die Ansteuerung der Muskelfasern von Seiten des Gehirns verändert und die Spannung abgebaut.
- Gleichzeitig kann eine Druckentlastung im Gewebe stattfinden.
- Das wirkt sich positiv auf den Flüssigkeitstransport in den Gefäßen aus.
- Die Reparatur-Prozesse gehen leichter voran und die Entzündung klingt oft ab.
In deiner Nähe findest du Zertifizierte Liebscher & Bracht-Therapeuten, welche dir mit der Osteopressur helfen. In unserem Ratgeber lernst du außerdem einige Punkte zur Light-Osteopressur kennen, mit denen du im besten Fall Schmerzen und Überspannungen auch selbst „wegdrücken“ kannst, sobald die Schwellung zurückgegangen ist.
Um die Spannungen danach dauerhaft niedrig zu halten, solltest du gerade als Sportler vorbeugen und dich richtig dehnen. Probiere gleich nach deinem nächsten Training unsere Dehnübung am Ende des Artikels aus. So hilfst du langfristig deinem Körper extrem effektiv bei der natürlichen Prophylaxe einer Schleimbeutelentzündung.
3.3 Herkömmliche Behandlung: Die Entzündung stoppen
Oft heilt eine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte nach nur wenigen Wochen aus. Achte darauf, die muskulär-faszialen Spannungen gering zu halten, um diesen Prozess nicht zu behindern. Tritt eine Entzündung kurzfristig und akut auf, kannst du die betroffene Stelle ruhigstellen und vorsichtig kühlen.
Kälte wirkt in akuten Fällen entzündungshemmend37), während Wärme langfristig bei chronischen Entzündungen helfen kann.
Wärme steigert die Durchblutung und lässt die kollagenen Fasern im Körper elastischer werden.38) Das kannst du dir zunutze machen, wenn du seit Längerem an einer Bursitis in der Hüfte leidest. Solche Fälle, die scheinbar nicht abklingen wollen, werden als „chronisch“ bezeichnet.
Medikamente: Der einfache Weg ist selten der bessere
Sind die Schmerzen heftig und du stellst eine Schwellung fest, setzt du am besten erst mal auf Ruhe und Schonung. Meist verordnen dir Ärzte auch sogenannte „nichtsteroidale Antirheumatika“. Das sind Medikamente wie zum Beispiel Ibuprofen, Diclofenac oder der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS). Sie helfen allerdings eher kurzfristig in akuten Fällen. Leidest du schon lange an einer chronischen Schleimbeutelentzündung in der Hüfte? Dann bekämpfst du mit entzündungshemmenden Medikamenten zwar die Entzündung, aber nicht deren Ursache. Hohe Zug- und Druckkräfte sind häufig als mechanische Auslöser oder Verstärker für die Schleimbeutelentzündung verantwortlich. Diese solltest du deshalb reduzieren.
Wie alle Medikamente können auch Entzündungshemmer, etwa Ibuprofen, zahlreiche Nebenwirkungen verursachen. Stelle vor der Einnahme daher unbedingt sicher, dass bei dir keine Unverträglichkeit (Kontraindikation) besteht. Besonders Patienten, die Blutverdünner einnehmen oder ein hohes Risiko für Magen-Darm-Blutungen haben, lassen besser die Finger von diesen vermeintlichen Hilfsmitteln.39)
Heute haben die meisten Ärzte den Vorteil von Eigenübungen zur Therapie erkannt. Statt andauernder Schonung empfehlen sie ihren Patienten Dehnübungen oder Krankengymnastik.40) Willst auch du für die langfristige Behandlung auf Medikamente verzichten und suchst eine Alternative? Dann teste unsere Übungen am Ende des Artikels.

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Cortison: Spritzen gegen Schmerzen
Manchmal nutzen Ärzte auch den direkten Weg und verabreichen ihre Medikamente mit einer Spritze in den entzündeten Schleimbeutel. Um diesen exakt zu treffen, wird ein Ultraschall-Gerät verwendet.41) Das hilft deinem Arzt, die Spritze möglichst genau zu setzen und den Schleimbeutel nicht zu verfehlen. Eine sterile Arbeitsweise ist dabei Voraussetzung, um weitere Beschwerden zu vermeiden.
Auf diesem Weg wird meist Cortison zusammen mit einem örtlichen Betäubungsmittel verabreicht. Dadurch soll schnell eine erneute Belastung des Schleimbeutels möglich sein.42) Du kannst zum Beispiel wieder auf der Seite schlafen. Auf diesen Eingriff und die möglichen Nebenwirkungen kannst du aber ruhigen Gewissens verzichten.
Nachweislich lassen sich die Ergebnisse einer Cortison-Therapie auf lange Sicht mit den Erfolgen physikalischer Behandlungen vergleichen.43)
Guter Schlaf trotz entzündeter Schleimbeutel
Leidest du an einer Bursitis trochanterica, kann die Nacht sehr unangenehm sein. Die Außenseite deiner Hüfte reagiert mit empfindlichen Druckschmerzen. Legst du dich ins Bett, kommen die Schmerzen, sobald du auf der Seite liegst.
Eingekugelt in der Embryo-Haltung nimmst du eine Haltung ein, die dem täglichen Sitzen am Arbeitsplatz oder auf der Couch sehr ähnlich ist. Dein Körper gewöhnt sich daran. Die Spannungen und Schmerzen in der Hüfte nehmen dadurch sogar noch zu. Deshalb empfehlen wir dir:
- Schlafe auf dem Rücken,
- Strecke die Beine im Schlaf aus.
Willst du ausgeruht und schmerzfrei durch die Nacht kommen? Unsere sechs Sofort-Tipps für schmerzfreien Schlaf helfen dir!
Teilweise ist der Einsatz einer sogenannten „Stoßwellentherapie“ im Gespräch. Dabei werden hochenergetische Druckwellen nahe der entzündeten Schleimbeutel in deinen Körper geleitet. Die Stoßwellentherapie soll eine Linderung der Schmerzen und die Gewebeneubildung bewirken. Allerdings sind die Erfolge dieser Therapie noch nicht belegt. Viele Krankenkassen zahlen daher nicht für solche Maßnahmen.
Operationen: Sargnagel für den Schleimbeutel
Konnte dein Arzt dir mit anderen Mitteln nicht helfen, wird er in letzter Konsequenz wahrscheinlich eine Operation empfehlen. In diesem Fall gibt es zwei unterschiedliche Methoden:
- Bursoskopie: Die entzündete Schicht des Schleimbeutels wird entfernt. Bei diesem Eingriff setzen Chirurgen ein Endoskop ein, um das umliegende Gewebe zu schonen.
- Bursektomie: Der entzündete Schleimbeutel wird vollständig entfernt.44) Die Bursektomie hinterlässt allerdings größere Narben, welche später die Gelenkbewegung beeinträchtigen können. Außerdem wird der Organismus der eigentlichen Funktion der Schleimbeutel beraubt.
Bevor du dich im Krankenhaus oder einer Orthopädie unters Messer legst, kannst du bei einer chronischen, nicht-bakteriellen Bursitis unsere Übungen im nächsten Kapitel ausprobieren.
Die besten Übungen und Tipps bei Schleimbeutelentzündung in der Hüfte
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4. Übungen bei einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte
Kurz & Knapp
- Bei starken Schmerzen und spürbarer Schwellung ist für dich zunächst kühlen und schonen angesagt. Du solltest langes Sitzen und Stehen vermeiden und falls möglich nicht auf der betroffenen Seite liegen. Eine Sportpause von circa vier Wochen kann nötig sein.
- Auch danach solltest du monotone und wiederkehrende Bewegungen so gut es geht verhindern — in jedem Fall aber für den nötigen Ausgleich sorgen. Dehn- und Kräftigungsübungen machen deine Hüftmuskulatur geschmeidig, können einer erneuten Schleimbeutelentzündung vorbeugen und die Heilung einer bestehenden Bursitis beschleunigen.
- Mit der einfachen Dehnübung in unserem Video kannst du bei einer nicht-bakteriellen Schleimbeutelentzündung nach der Akutphase die überspannten Muskeln und Faszien deines Hüftbereichs lockern.
Wer an einer Schleimbeutelentzündung leidet, klagt oft über bewegungsabhängige Schmerzen. Gerade nach dem Spaziergang oder der Joggingrunde solltest du daher vorbeugen und die Muskeln und Faszien auf der Außenseite deiner Hüfte dehnen. Im Video zeigt dir Roland mit einer einfachen Übung, wie das geht.

Mit dieser einfachen Übung kannst du jederzeit die überspannten Muskeln und Faszien an der Außenseite der Hüfte dehnen. Wenn sich die Spannungen im Gewebe reduzieren, sinkt auch die Belastung der Schleimbeutel.
- Beginne in einem schulterbreiten Stand.
- Bewege deinen rechten Fuß hinter dem linken vorbei und setze ihn so weit wie möglich auf deine linke Seite. Die Beine sind überkreuzt.
- Achte auf einen sicheren Stand. Halte dich ruhig fest, wenn du mehr Stabilität brauchst.

- Schiebe nun deine Hüfte nach rechts heraus.
- Den rechten Arm kannst du über den Kopf nach links strecken, um die Dehnung zu verstärken.
- Drehe deine Hüfte leicht vor und zurück, bis du den richtigen Winkel für deine Dehnung gefunden hast.
- Auf der Außenseite deiner Hüfte und am Oberschenkel solltest du eine Dehnung spüren.
- Halte die Dehnung für etwa zwei Minuten, bevor du diese Übung auf der anderen Seite wiederholst.

Wenn dir solche Bewegungen schwerfallen, kannst du das überspannte Gewebe durch eine Faszien-Rollmassage lockern. Mit etwas Übung gelingt es dir sicher auch, unsere Light-Osteopressur selbst anzuwenden. Die Anleitungen zur Massage und Drücker-Übung findest du in unserem kostenlosen Ratgeber gegen Schleimbeutelentzündung in der Hüfte.
Checkliste für die Liebscher & Bracht-Übungen
Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.
✅ Orientiere dich immer an deinem persönlichen Wohlfühlschmerz. Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du bei jeder Dehnung einen intensiven Schmerz spürst, dabei aber noch ruhig atmen kannst und nicht verkrampfst. Du musst den Schmerz also noch gut aushalten können.
✅ Übe an sechs Tagen pro Woche und führe die Übung mindestens einmal täglich aus. Falls du die entspannenden Reparatur-Vorgänge in deinen Muskeln und Faszien noch besser unterstützen möchtest, kannst du die Wiederholungen auch im 12-Stunden-Rhythmus durchführen: einmal morgens, einmal abends.
✅ Für jeden Übungsschritt solltest du zwei bis zweieinhalb Minuten investieren und mindestens 90 Sekunden in der jeweiligen Dehnung bleiben.
✅ Benutze professionelle Hilfsmittel und keine Billig-Produkte bei der Behandlung deiner Schmerzen. Wenn du hier auf ein mangelhaftes Produkt setzt, kann sich das negativ auswirken. Wir haben bei der Entwicklung unserer Hilfsmittel daher größte Sorgfalt walten lassen und sie speziell zur Schmerz-Behandlung entwickelt.
✅ Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Übungen nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen. Schmerzmittel würden deine Fortschritte nur verfälschen und dir ein unrealistisches Bild deines Schmerzzustands vermitteln.
✅ Sei geduldig — auch wenn schnelle Ergebnisse keine Seltenheit darstellen. Es kann etwas dauern, bis dein Gehirn neue Bewegungsprogramme speichert, sich der Stoffwechsel normalisiert und die Zugkräfte aus Spannung und Gegenspannung zurückgehen.
✅ Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht noch kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Geht es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser, signalisiert dir dein Körper, dass du es womöglich übertreibst. Sprich dann am besten mit deinem Arzt, pausiere für einen oder zwei Tage und/oder verringere bei deinen nächsten Übungseinheiten ein wenig die Intensität, um dich anschließend wieder in kleinen Schritten zu steigern
Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Übungen!
Über diesen Artikel

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Therapeuten-Review:
Bernd Huber
Zertifizierter Liebscher & Bracht- Therapeut
Veröffentlicht am: 06.05.2021 | Letzte Aktualisierung: 14.02.2023

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Therapeuten-Review:
Bernd Huber
Zertifizierter Liebscher & Bracht- Therapeut
Veröffentlicht am: 06.05.2021
Letzte Aktualisierung: 14.02.2023
Quellen & Studien
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- ↑38 C. Atzrodt, V. Lüddecke (2016): Effekt von Dehnen oder Wechselbar auf die Intensität von Muskelkater: Zwei physiotherapeutische Behandlungsansätze im Überblick, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, S. 13, zuletzt abgerufen am 20.04.2021. https://doi.org/10.21256/zhaw-1108
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