Menschen und Affen haben viel gemeinsam: Die Vorfahren, nahezu identisches Erbgut – und auch beim Aussehen erkennt man die Parallelen. Umso erstaunlicher sind die Ergebnisse einer neuseeländischen Studie, die einen wichtigen Unterschied zwischen Affe und Mensch beleuchtet: Affen bekommen so gut wie keine Arthrose. Aber warum?
Nimmt man dem Affen das Fell und dem Menschen die Haut, sieht man kaum noch Unterschiede: Muskeln, Sehnen, Gelenke – die Anatomie von Affe und Mensch hat viele Gemeinsamkeiten. Das gilt auch für den Aufbau und die Funktion der Gelenke:
Jedes Gelenk besteht unter anderem aus 2 Knochenteilen – den Gelenkflächen – und dem Knorpel. Er verhindert, dass die Gelenkflächen direkt aufeinander reiben. Es gibt allerdings eine Erkrankung, bei der genau dieser Schutzmechanismus nicht mehr funktioniert: Arthrose.
Bei Arthrose schwindet zunehmend die Knorpelmasse. Die Erkrankung ist in der Bevölkerung weit verbreitet und gilt gemeinhin als typische Alterserscheinung.
Die wichtigsten Ergebnisse
- In ihrer natürlichen Umgebung entwickeln Menschenaffen sehr selten Arthrose
- Ein möglicher Grund: Sie nutzen ihre Gelenkwinkel vollumfänglich aus
- Vielfältige und regelmäßige Bewegung kann vor Arthrose schützen – eine Grundannahme der Liebscher & Bracht-Therapie
Mensch und Affe: Doch nicht so ähnlich?
Die Erkrankung Arthrose ist es aber auch, die einen erstaunlichen Unterschied zwischen Affe und Mensch markiert. Beschrieben wird er erstmals in einer aufsehenerregenden neuseeländischen Studie aus dem Jahr 1994:
In einer natürlichen, artgerechten Umgebung entwickeln Menschenaffen kaum Arthrose. Bei Affen in Gefangenschaft entsteht demgegenüber häufiger Arthrose.
Das wirft Fragen auf:
- Warum erkranken so viele Menschen an Arthrose – Affen, die uns sonst so ähnlich sind, bleiben in freier Wildbahn aber weitestgehend verschont?
- Liegt der Schlüssel zur Erklärung etwa im genetischen Pool der uns nahestehenden Verwandten?
Wohl kaum: Denn das Erbgut von Affen und Menschen ist zu 99 Prozent identisch. Der Grund, weshalb Affen so selten Arthrose bekommen, könnte ein anderer sein: Ihre Lebensweise unterscheidet sich völlig von unserer. Und das hat Folgen für den Körper. Denn in der freien Wildbahn, das heißt vorrangig auf Bäumen, nutzen Menschenaffen den vollständigen Bewegungsumfang ihrer Gelenke. Im Alltag des modernen Menschen geschieht genau das nicht mehr – oder viel zu wenig. Dasselbe gilt für in Gefangenschaft lebende Menschenaffen.
Was wir von den Affen lernen können
Für die Volkskrankheit Arthrose heißt das: Wir können von den Affen lernen. Denn wenn die tagtägliche Nutzung aller Gelenkwinkel die Affen vor der Arthrose bewahrt, ist klar, was zu tun ist – nämlich für möglichst vielseitige Bewegung sorgen.
Therapieansätze wie die nach Liebscher & Bracht stellen den engen Zusammenhang von einseitiger Bewegung und Schmerzentstehung sogar ins Zentrum. Einseitige Bewegung meint hier:
Von allen Winkeln, die wir von Natur aus mit unseren Gelenken einnehmen könnten, nutzen wir in unserem Alltag nur noch einen Bruchteil – hauptsächlich, weil wir zu viel Zeit im Sitzen verbringen, ohne für den nötigen Ausgleich zu sorgen.
Die Folgen: Muskeln und Faszien rund um ein Gelenk werden unnachgiebig. Die Kräfte, die auf ein Gelenk wirken, steigen und steigen. Gleichzeitig fehlt dem Knorpel das Wechselspiel aus Druck und Belastung, das für seine Ernährung grundlegend ist.
Im Umkehrschluss heißt das: Sorgen wir in unserem Leben wieder für mehr Bewegungsabwechslung, halten wir Muskeln und Faszien so geschmeidig, dass unsere Gelenke gesund bleiben können. Eine mögliche Ursache für Arthrose fällt damit weg.
Was bedeutet das für Schmerzpatienten?
Der moderne Mensch schwingt sich längst nicht mehr von Baum zu Baum und hat durch technische Errungenschaften gelernt, sein Leben so bequem wie möglich einzurichten. Doch die anatomische Grundstruktur hat sich in den letzten Jahrtausenden kaum verändert – und sie leidet darunter, so wenig genutzt zu werden.
Durch einseitige Bewegungsmuster entstehen viel zu hohe Spannungen in den muskulär-faszialen Strukturen. Und diese zu hohen Spannungen sind letztlich die häufigste Ursache von Arthrose. Die Liebscher & Bracht-Therapie setzt exakt hier an, indem die zu hohen Spannungen normalisiert werden, um die Gelenke wieder zu entlasten. Durch spezielle Übungen erreichen die Gelenke nach und nach wieder ihren vollen Bewegungsumfang. Die Schmerzen lassen nach oder entstehen gar nicht erst – wie beim Affen, der seine anatomische Grundstruktur ebenfalls voll auskostet.
Probiere es selbst aus: Im Schmerzlexikon-Artikel zum Thema Arthrose liest du alles Wichtige zu Hüftarthrose, Kniearthrose und weiteren Arthroseformen, bekommst viele praktische Tipps und findest die passenden Übungen gegen deine Arthrose-Schmerzen.