Histaminintoleranz: Symptome, Ernährung & alles, was du wissen solltest

Histamin ist ein wichtiger Botenstoff in unserem Körper und kann viele lebenswichtige Funktionen beeinflussen – vom Schlaf-Wach-Rhythmus bis zur Verdauung. Bei manchen Menschen scheint eine erhöhte Menge an Histamin jedoch Beschwerden zu begünstigen und auf eine Histaminintoleranz hinzuweisen. In diesem Zusammenhang könntest du unter einer großen Reihe an unterschiedlichen Beschwerden, beispielsweise Hautreaktionen, Verdauungsbeschwerden oder Kopfschmerzen leiden. Anders als bei einer Allergie handelt es sich dabei um eine Stoffwechselstörung: Dein Körper kann aktuellen Forschungen nach zu urteilen, das aufgenommene Histamin nicht richtig abbauen. Studien zufolge sollen etwa 1 bis 3 Prozent der Menschen in Europa von einer Histaminintoleranz betroffen sein, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.1)  

Bei einer Histaminintoleranz könntest du eine Verschlechterung der Asthma Bronchiale oder auch vermehrt Kopfschmerzen verspüren.

1. Das Thema kurz und kompakt


  • Eine Histaminintoleranz scheint keine klassische Allergie zu sein, sondern beschreibt nach aktuellen Erkenntnissen eine Unverträglichkeit gegenüber erhöhten Mengen an natürlichem Histamin im Körper. Wichtig zu wissen: Die Histamin Toleranzgrenze kann bei jedem Menschen unterschiedlich sein.
  • Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Reaktionen entstehen, wenn bestimmte Enzyme wie die Diaminooxidase (DAO) und die Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) das Histamin nicht ausreichend abbauen können. Daher wird auch die sogenannte DAO-Aktivität gemessen.2)
  • Die Diagnose kann sich oft komplex gestalten, da kein einzelner, eindeutiger Test existiert.

2. Histaminintoleranz Symptome erkennen


Die Symptome einer Histaminintoleranz können vielfältig sein und unterschiedliche Systeme in deinem Organismus betreffen. Dies kann die Diagnose einer Histamin-Intoleranz erschweren, da die Beschwerden häufig anderen Erkrankungen ähneln. Wenn du nach dem Verzehr histaminreicher Lebensmittel wie Käse oder Wein regelmäßig bestimmte Beschwerden bemerkst, könnte eine Histaminintoleranz vorliegen.

Als Reaktionen auf zu viel Histamin könntest du zu Ausschlag, Kopfschmerzen, verstopfter Nase, Rötungen, Juckreiz, Müdigkeit, Atembeschwerden und Asthma sowie zu einem hohen Puls neigen.

Magen-Darm-Beschwerden

Du könntest wie viele Betroffene für bis zu einem halben Tag unter Verdauungsproblemen wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Übelkeit leiden. Diese Symptome treten typischerweise wenige Minuten bis mehrere Stunden nach dem Essen auf.3)

Hautreaktionen

Sollte keine Histaminose stattfinden und dein Körper sollte die Grenze überschreiten, kann sich dies in Rötungen zeigen.

Solltest du auf deiner Haut Rötungen, Juckreiz oder sogar Quaddeln bemerken, könnten diese auf eine Histaminintoleranz hindeuten. Dabei spielen sogenannte Mastzellen eine entscheidende Rolle, die unter anderem Histamin und Heparin gespeichert haben. Sie setzen allergene Stoffe frei, die Hautreizungen fördern und als rötliche Schwellungen am ganzen Körper auftreten können. Sie sollten meist nach etwa 24 Stunden wieder verschwinden, sofern der Auslöser beseitigt wurde. Histamin soll zudem vermehrt Stickstoffmonoxid in deinem Körper freisetzen und die Blutgefäße weiten, sodass deine Durchblutung gesteigert wird und die betroffene Hautstellen sich dadurch zusätzlich erröten und erwärmen. Im Gesicht wird dieses Phänomen als „Flush“ bezeichnet.4)

Herz-Kreislauf-Symptome

Zu viel Histamin kann bei dir Herzrasen begünstigen.

Der Botenstoff kann zudem die Gefäßseite deiner Herzkranzgefäße beeinflussen und damit die Wahrscheinlichkeit für Herzrasen, Herzstolpern oder Herzklopfen steigern. Der verringerte Abbau von Histamin kann außerdem dafür sorgen, dass sich deine Blutgefäße weiten und damit zu einem geringen Blutdruck beitragen, sodass weniger Blut aus deinen Beinen zum Herz zurückfließen kann.5)

Neurologische Symptome

Auch Kopfschmerzen und Migräne können auf eine Histaminintoleranz sowie damit verbundene geringere Diaminooxidase (DAO) hindeuten.

Kopfschmerzen und Migräne zählen zu den häufigsten neurologischen Beschwerden bei einer Histaminintoleranz und scheinen mit geweiteten Blutgefäßen in der Hirnhaut zusammenzuhängen. Weitere Reaktionen auf den Botenstoff können Schwindel, Übelkeit und Erbrechen sein, die sich vom Kopf aus bemerkbar machen.6)

Atemwegssymptome

Du könntest auch Atemprobleme entwickeln aufgrund von zu viel Histamin

Nach besonders histaminreichen Nahrungsmitteln oder dem Verzehr von Alkohol könntest du eine verstopfte oder laufende Nase oder in ausgeprägten Fällen auch Atemnot oder einen Asthmaanfall entwickeln. Forschungen zeigen, dass bei vielen Asthma-Patienten durch ein bestimmtes Enzym der Histaminabbau gestört zu sein scheint.7)

Psychische Symptome

Du könntest auch psychische Probleme bemerken und häufiger zu Müdigkeit oder Aufmerksamkeitsschwäche neigen.

Du könntest auch psychische Probleme bemerken und häufiger zu Müdigkeit oder Aufmerksamkeitsschwäche neigen. Forschungen deuten darauf hin, dass eine Histaminintoleranz mit chronischer Erschöpfung und sogar depressiven Verstimmungen in Verbindung zu stehen scheint.

3. Diagnose Histaminintoleranz


Die Diagnosestellung einer Histaminintoleranz kann sich schwierig gestalten und die Symptomatik auch durch andere Erkrankungen entstehen. Diese müssen schrittweise ausgeschlossen werden. Dazu gehören:

  • Allergien gegen bestimmte Nahrungsmittel
  • Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit)
  • Fruktoseintoleranz (Fruchtzuckerunverträglichkeit)
  • Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)
  • Reizdarm-Syndrom
  • Colitis ulcerosa

Der erste Schritt bildet eine ausführliche Befragung (Anamnese) durch deinen Arzt. Dabei werden deine Beschwerden, deren zeitlicher Zusammenhang mit Mahlzeiten und andere mögliche Auslöser beleuchtet.8) Im Rahmen der Diagnose sowie der Behandlung kann dein Arzt dir zu einer dreistufigen Ernährungsumstellung raten:

  1. Karenzphase (10 bis14 Tage): Hier wird die Aufnahme von Histamin stark reduziert, um die Beschwerden zu verringern und die Verdauung zu optimieren.
  2. Testphase (bis zu 6 Wochen): Einzelne verdächtige Nahrungsmittel werden wieder eingeführt, um zu testen, bei welcher Menge an Histamin deine individuelle Verträglichkeitsgrenze liegt.
  3. Dauerernährung: Eine dauerhafte, auf deine Histaminverträglichkeit abgestimmte Ernährungsform wird etabliert, die den Nährstoffbedarf deckt und gleichzeitig eine hohe Lebensqualität ermöglicht.

Experten-Tipp von Dr. Petra Bracht: Ein Ernährungstagebuch ist ein wichtiges Hilfsmittel bei der Diagnose einer Histaminintoleranz. Darin notierst du über mehrere Wochen, was du gegessen und getrunken hast, wann die Beschwerden aufgetreten und welcher Art sie sind. Zudem solltest du die Stärke der Symptome festhalten. Damit verfolgst du das Ziel, Zusammenhänge zwischen bestimmten Lebensmitteln und deiner Symptomatik herzustellen.9)

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Wie die DAO-Aktivität Histamin abbaut

Die Diaminoxidase (DAO) ist das wichtigste Enzym für den Abbau von Histamin, das über die Nahrung aufgenommen wird. Die DAO-Aktivität beschreibt, wie effektiv dieses Enzym in deinem Körper arbeitet. Diese Aspekte stehen mit der Funktion in Zusammenhang:

  • Hauptort der Aktivität: DAO wird hauptsächlich in der Darmschleimhaut, aber auch in der Leber, den Nieren und in weißen Blutzellen produziert.
  • Schutzfunktion: Das Enzym sorgt dafür, dass Histamin aus der Nahrung abgebaut wird, bevor es ins Blut gelangt.
  • Abbaumechanismus: DAO wandelt Histamin in weniger aktive Substanzen um, die dann ausgeschieden werden können.

Bei einer Erkrankung kann ein Mangel an ausreichender DAO-Aktivität vorliegen. Die Gründe dafür können vielfältig sein:

  • Genetische Faktoren: Manche Menschen produzieren von Natur aus weniger DAO oder eine weniger aktive Variante des Enzyms.
  • Darmerkrankungen: Entzündliche Darmerkrankungen oder Schädigungen der Darmschleimhaut können die DAO-Produktion beeinträchtigen.
  • Medikamente: Einige Medikamente hemmen die DAO-Aktivität, darunter bestimmte Schmerzmittel, Antibiotika und Herz-Kreislauf-Medikamente.
  • Bestimmte Lebensmittel: Alkohol, Energie-Drinks und schwarzer Tee können die DAO-Aktivität vorübergehend hemmen.

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4. Histaminintoleranz Gewichtsprobleme


Neben den zuvor erwähnten Symptomen könntest du bei einer Histaminintoleranz Gewichtsprobleme bemerken. Folgende Phänomene könnten auftreten und werden zunehmend untersucht:

  • Wassereinlagerungen: Die durch Histamin ausgelöste Erweiterung der Blutgefäße kann zu vermehrten Wassereinlagerungen im Gewebe führen und damit plötzliche Gewichtszunahme oder Schwellungen fördern.10)
  • Eingeschränkte Nahrungsauswahl: Die notwendige Einschränkung bei der Lebensmittelauswahl kann zu einer einseitigen Ernährung führen. Versuche dennoch nicht ausschließlich auf kohlenhydratreiche Proteinquellen zu setzen, dein Gewicht zu reduzieren.
  • Stoffwechselveränderungen: Histamin spielt eine Rolle bei der Regulation verschiedener Stoffwechselprozesse. Eine gestörte Histaminverarbeitung kann möglicherweise den Energiestoffwechsel beeinflussen und damit Auswirkungen auf das Körpergewicht haben.
  • Appetitlosigkeit und Übelkeit: Die mit Histaminintoleranz verbundenen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall können zu verminderter Nahrungsaufnahme und ungewolltem Gewichtsverlust führen.
  • Nährstoffmangel: Durch die eingeschränkte Ernährung und möglicherweise beeinträchtigte Nährstoffaufnahme bei Darmbeschwerden kann es zu Mangelzuständen kommen, die ebenfalls mit Gewichtsverlust einhergehen können.

5. Was ist Histamin und welche Rolle spielt es im Körper?


Histamin ist weit mehr als nur ein Stoff, der durch eine Unverträglichkeit Probleme verursacht. Wir zeigen dir, an welchen Prozessen der biologische Botenstoff in deinem Körper beteiligt sein kann. Histamin wird in verschiedenen Zellen deines Körpers aus dem Eiweißbaustein (Aminosäure) Histidin gebildet und dort gespeichert. Besonders reich an Histamin sind:

  • Mastzellen: Diese Immunzellen speichern große Mengen Histamin und setzen es bei Bedarf frei
  • Blutplättchen (Thrombozyten): Helfen bei der Blutgerinnung und enthalten ebenfalls Histamin
  • Bestimmte Nervenzellen: Verwenden Histamin als Neurotransmitter

Histamin gehört zur Gruppe der biogenen Amine und ist ein natürlicher Bestandteil deines Körpers. Es wirkt, indem es sich an spezielle Andockstellen (Rezeptoren) bindet, die sich auf Zellen in verschiedenen Geweben befinden und übernimmt dabei folgende Funktionen:11)

  • Immunsystem: Bei Entzündungen oder allergischen Reaktionen wird Histamin freigesetzt, um die Durchblutung zu erhöhen und die Abwehrzellen zum Ort des Geschehens zu transportieren. Dies führt zu den typischen Symptomen wie Rötung, Schwellung und Juckreiz.
  • Verdauungssystem: Histamin soll die Bildung von Magensaft anregen sowie deine Verdauung und Darmbewegungen unterstützen. Dies erklärt auch, warum ein Mangel an DAO-Aktivität, die zum Abbau von Histamin beitragen soll, zu Verdauungsproblemen führen kann.
  • Nerven- und Gehirnfunktionen: Als Neurotransmitter kann Histamin zur Regulierung deines Schlaf-Wach-Rhythmuses, deines Appetits und Sättigungsgefühls beitragen. Ferner könnte es auch Lernprozesse und Gedächtnisleistung sowie Emotionenbeeinflussen.

6. Histaminintoleranz – was essen?


Bei einer Histaminintoleranz dreht sich vieles um die Frage: Was darf ich noch essen? Eine angepasste Ernährung kann dir helfen, Beschwerden zu reduzieren und deine Lebensqualität zu verbessern.

© Liz Joseph | Unsplash

Dabei gilt es, Nahrung, in der viel Histamin enthalten ist, zu vermeiden und alternative Lebensmittel einzusetzen:

Rotwein, Käse, Speck, Salami und Dauerwürste haben einen höheren Histamin-Gehalt
Lebensmittelgruppe Durchschnittlicher Histamingehalt (mg/kg)

Alkoholische Getränke

Rotwein 3 bis 10
Champagner 3 bis 15
Bier 0,4 bis 3
Weißwein 0,5 bis 2

Käse

Rotwein 3 bis 10
Champagner 3 bis 15
Emmentaler 160 bis 300
Gouda (jung) 40 bis 100
Frischkäse 0 bis 5

Fisch

Thunfisch (Konserve) 100 bis 300
Makrele 200 bis 500
Sardinen 150 bis 400
Hering 50 bis 200
Frischer Fisch (gekühlt <24h) 1 bis 20

Fleisch und Wurst

Salami 80 bis 250
Rohschinken 25 bis 150
Frisches Fleisch 0 bis 10

Gemüse und Obst

Tomaten (reif) 20 bis 50
Spinat 30 bis 60
Aubergine 15 bis 30
Sauerkraut 70 bis 220
Avocado 25 bis 45
Erdbeeren 5 bis 30
Bananen 1 bis 10
Zitrusfrüchte 2 bis 10

Sonstiges

Sojasoße 200 bis 600
Essig 30 bis 200
Fermentierte Sojapaste 100 bis 400
Ketchup 15 bis 30
Schokolade (dunkel) 5 bis 20

Die Werte können je nach Sorte, Reifegrad, Lagerung und Verarbeitung stark schwanken. Daher solltest du die Angaben nur als Orientierung heranziehen. Ein Ernährungstagebuch kann dich dabei unterstützen, deine persönlichen Trigger zu identifizieren, da die individuelle Toleranzgrenze je nach Nahrungsmittel sehr unterschiedlich sein kann.12)13)

Experten-Tipp von Dr. Petra Bracht: Kartoffeln, Reis und glutenfreie Produkte kannst du gut als Sättigungsbeilagen einsetzen. Fleisch oder Fisch solltest du möglichst frisch zubereiten oder einfrieren. Zum Würzen empfehlen wir dir, frische, histaminarme Kräuter zu verwenden und damit Gewürzmischungen mit vielen Geschmacksverstärkern zu ersetzen.

 

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Eine Tabelle mit histaminreichen und histaminarmen Lebensmitteln aufgeteilt nach Lebensmittelbereich ist zu sehen.

7. Histaminintoleranz im Alltag


Mit einer Histaminintoleranz zu leben, erfordert einige Anpassungen in deinem Alltag, geht jedoch weit über die reine Ernährungsumstellung hinaus. Mit einigen praktischen Strategien kannst du lernen, gut mit den Unverträglichkeitsreaktionen umzugehen. Neben der angepassten Ernährung gibt es weitere Maßnahmen, die dir bei der Behandlung deiner Beschwerden helfen können:

  • Stressmanagement: Stress kann die Histaminfreisetzung im Körper fördern und Symptome verstärken. Studien deuten darauf hin, dass psychische Belastungen bei vielen Betroffenen zu mehr Beschwerden führen können.14)
  • Vitamin C zur Unterstützung: Vitamin C kann den Abbau von Histamin unterstützen. Integriere Vitamin-C-reiche, aber histaminarme Lebensmittel in deinen Speiseplan, wie beispielsweise Brokkoli, Paprika, Pastinaken oder Kohlarten.
  • Medikamente achtsam einsetzen: Einige Medikamente können die Produktion der Enzyme hemmen, die für den Histaminabbau zuständig sind. Informiere deine Ärzte immer über deine Histaminintoleranz, wenn sie dir Medikamente verschreiben, die deine Toleranzgrenze überschreiten könnten. Insbesondere bei Schmerzmitteln, Antibiotika sowie Herz-Kreislauf-Medikamente und Antidepressiva solltest du deinen Arzt darauf ansprechen.15)

8. Fazit Histaminintoleranz verstehen


Eine Histaminintoleranz kann viele Facetten deines Lebens beeinflussen – von der Ernährung bis hin zu sozialen Aktivitäten. Der Schlüssel zum erfolgreichen Umgang mit dieser Unverträglichkeit liegt im Verständnis deiner individuellen Situation.
Wichtig zu wissen ist, dass die Histamintoleranz bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt ist und sich auch im Laufe der Zeit verändern kann. Es geht nicht um eine strenge lebenslange Vermeidungsdiät, sondern darum, deine persönliche Toleranzgrenze zu kennen und zu respektieren.

Experten-Tipp von Dr. Petra Bracht: Ein systematisches Vorgehen mit Hilfe von Ernährungstagebüchern, Auslassdiäten und schrittweiser Wiedereinführung von Lebensmitteln kann dir helfen, deine Ernährung so zu gestalten, dass sie sowohl verträglich als auch genussvoll bleibt. Dabei solltest du nicht nur auf histaminreiche Lebensmittel achten, sondern auch auf Histaminliberatoren und Lebensmittel, die biogene Amine wie Histamin weniger gut abbauen lassen.

9. FAQ Häufige Fragen zu Histaminintoleranz

Eine Histaminintoleranz ist in vielen Fällen keine lebenslange Diagnose. Mit der richtigen Herangehensweise kann sich die Verträglichkeit bei vielen Menschen verbessern. Wichtig ist, die Ursachen zu identifizieren und zu behandeln – etwa eine Darmschleimhautstörung oder eine Enzymschwäche.16)

Ja, eine Histaminintoleranz kann sich auch im Erwachsenenalter entwickeln. Sie könnte auch nach einem Darminfekt, in stressigen Lebensphasen oder nach Einnahme bestimmter Medikamente erstmals auftreten. Bei Frauen wird oft ein Zusammenhang mit hormonellen Veränderungen beobachtet, weshalb die Probleme manchmal zyklusabhängig schwanken können.17)

Menschen mit diesem Krankheitsbild leiden häufiger auch an anderen Unverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz oder Fruktosemalabsorption. Die Beschwerden können sich überschneiden und gegenseitig verstärken.18)

Wenn noch mehr zu diesem Thema wissen willst, informiere dich hier:

Histamin: Der Grund für Schmerzen?

Dr. Petra Bracht erklärt, wie Histamin unsere Schmerzen verstärken kann, wenn der Muskeltonus durch mangelnde oder einseitige Bewegung ohnehin schon erhöht ist.

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