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Schiefhals: Übungen zur Entspannung der Muskulatur

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & Bestseller-Autor
Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter
Ein Schiefhals (Torticollis) bezeichnet eine Fehlhaltung, bei der der Kopf zur Seite geneigt ist. Man unterscheidet zwischen angeborenem und erworbenem Schiefhals. Unterschiedliche Erkrankungen können zu dem Symptom führen. Wenn die Ursache in einer erhöhten Muskel-Faszien-Spannung liegt, kannst du mit Dehnung und Kräftigung der Muskulatur einiges gegen die Fehlhaltung tun.

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter
Du bist dir nicht sicher, was die Ursache für deinen Schiefhals ist? Sprich am besten zunächst mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Frage sie, ob unsere Übungen für dich geeignet sind.

© puhha | shutterstock.com
1. Symptome des Schiefhalses: Ist der Name Programm?
Auf den ersten Blick scheinen die Dinge klar: Wie die Bezeichnung akuter Schiefhals (torticollis acutus) vermuten lässt, kommen die Beschwerden meist wie aus heiterem Himmel. Ohne große Vorwarnung — häufig morgens nach dem Aufwachen — schießen dann
- stechende Schmerzen im Bereich des Nackens und Halses ein. Oft strahlen die Nackenschmerzen in andere Körperpartien aus, sodass massive Kopfschmerzen, Schulterschmerzen oder Rückenschmerzen die Folge sein können.
- Der Kopf ist nach links oder rechts gedreht, manchmal zusätzlich nach vorne oder hinten. Jeder Versuch, die Halswirbelsäule und den Kopf in eine normale Position zu bewegen, ist blockiert und scheitert an den Schmerzen.
- Die gesamte Körperhaltung wirkt schief und
- beim Griff an den Hals bemerken Betroffene eine stark verhärtete Muskulatur, wobei ein steifer Nacken schon beim kleinsten Druck mit dem Finger schmerzt.
- Bei einer Sonderform des Schiefhalses, der sogenannten zervikalen Dystonie, können zusätzliche zwanghafte, unnatürliche Kopf-/Halsbewegungen auftreten. Mehr zur zervikalen Dystonie (torticollis spasmodicus) liest du im Kapitel zu den Ursachen eines Schiefhalses.
Verschiedene Typen des Torticollis
Abhängig davon, wie und in welche Richtung der Kopf gedreht ist, unterscheidet die Medizin verschiedene Formen des Schiefhalses.
- Ein rotatorischer Torticollis liegt vor, wenn der Kopf gedreht ist.
- Von einem Laterocollis sprechen Ärzte, wenn der Kopf zu einer Schulter hin geneigt ist.
- Anterocollis bzw. Retrocollis bezeichnet einen nach vorne bzw. hinten gekippten Kopf.
In der Regel treten diese Formen kombiniert auf. So ist der Hals oft gedreht und gleichzeitig zur Schulter hin geneigt (Laterocollis). Den akuten Schiefhals, der im Fokus dieses Artikels steht, kennzeichnet zumeist exakt dieses Beschwerdebild.

Soziale und psychische Folgen
Machen wir uns also bewusst: Wer sich mit einem Schiefhals herumplagt, nimmt die Fehlhaltung des Kopfes und/oder Halses unwillkürlich und ungewollt ein. Es handelt sich um eine erzwungene Schiefstellung, die neben den genannten Symptomen auch soziale und psychische Folgen hervorrufen kann. Eine als unangenehm empfundene Kopfhaltung kann nämlich dazu führen, dass sich Betroffene immer stärker aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Sie schämen sich für ihren schiefen Kopf und können sich beispielsweise im Job kaum noch auf die Arbeit konzentrieren. Der ständige K(r)ampf der Muskeln raubt jede Energie und mündet im schlimmsten Fall in chronischen Erschöpfungszuständen und der Berufsunfähigkeit.1)
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2. Ursachen des Schiefhalses
Der Schiefhals als solcher ist lediglich ein Symptom. Welche Ursache im Einzelfall für den zur Seite gedrehten Kopf verantwortlich ist, bedarf daher einer genaueren Betrachtung. Eine erste Orientierung liefert die Unterscheidung zwischen angeborenen Formen und erworbenen Zwangshaltungen des Kopfes. Zudem kann differenziert werden, ob der Schiefhals (scheinbar) plötzlich aufgetreten ist oder ob er sich über einen längeren Zeitraum entwickelt hat.2)
2.1 Wie entsteht ein akuter Schiefhals?
Zwei wichtige Punkte, die oben bereits zur Sprache kamen, charakterisieren den akuten Schiefhals (torticollis acutus):
- Er ist erworben, d. h., Betroffene handeln sich die zwanghafte Fehlhaltung der Kopfregion im Laufe ihres Lebens ein,
- und er hat eine muskuläre Ursache.
Ein drittes Kennzeichen kommt hinzu: Am klinischen Bild eines akuten Schiefhalses sind immer Verschleißvorgänge an der Halswirbelsäule (degenerative Prozesse) mitbeteiligt. Der torticollis acutus ist daher sehr oft Ausdruck eines akuten Halswirbelsäulen-Syndroms (HWS-Syndrom).3) Dabei handelt es sich um einen Sammelbegriff für Beschwerden, die von der HWS ausgehen.
Der akute Schiefhals gilt zudem als “Hexenschuss der Halswirbelsäule” und wird von einigen Ärzten als Vorbote eines Bandscheibenvorfalls in diesem Wirbelsäulenabschnitt (Bandscheibenvorfall HWS) interpretiert.4)
Schiefhals durch ein schiefes Becken?
Ein Beckenschiefstand durch ein scheinbar zu kurzes Bein kann tatsächlich auch zu einem muskulär bedingten Schiefhals führen. Der Körper bemüht sich nämlich immer um einen Ausgleich. Betroffene versuchen daher ganz automatisch, “über den Kopf die Symmetrie wiederherzustellen und gewissermaßen den Fehler im Becken zu kompensieren. Über Rückkopplungen mit der Muskulatur erlernt das Gehirn […] die Schiefhaltung und gibt schließlich den Halsmuskeln den permanenten Befehl, sich zu kontrahieren.”5)
Die zahlreichen Muskeln und Faszien (der elastische Teil des Bindegewebes), die für eine optimale Funktionsfähigkeit deiner HWS und der Kopf-Nacken-Schulter-Region sorgen sollen, passen sich deinem typischen Bewegungsprofil nach und nach an. Jede Bewegung hinterlässt also Spuren: Muskeln verkürzen, werden träge und unnachgiebig; Faszien verfilzen und machen deine Bewegungen irgendwann nicht mehr geschmeidig mit. Daran beteiligte Steuerungsprogramme in deinem Gehirn sind dann so ausgelegt, dass sie die Muskeln und Faszien im verkürzten Bereich mit einer höheren Grundspannung ausstatten.
Für deinen Schiefhals bedeutet das: Aufgrund antrainierter, einseitiger Bewegungsmuster sind an einer Seite des Halses muskulär-fasziale Überspannungen entstanden. Diese sind mittlerweile so hoch, dass sie deinen Kopf dauerhaft auf die verkürzte Seite ziehen.
Beteiligte Muskeln
Von welchen Muskeln reden wir hier? Beim Schiefhals gehen die Überspannungen meist von einem oder mehreren der folgenden Muskeln aus:
- Musculus levator scapulae (Schulterblattheber), der an den Querfortsätzen der HWS ansetzt,
- Musculus trapezius (Trapezmuskel), ein zwischen Schulter und Wirbelsäule ausgespannter Skelettmuskel,
- Musculus sternocleidomastoideus (“großer Kopfwender” oder “Kopfnicker”), der zur oberflächlichen Schicht der Halsmuskulatur zählt,
- und Musculi scaleni, drei gestaffelt angeordnete Halsmuskeln.6) 7)
Wie genau sich dein Kopf und/oder Hals neigt oder dreht (Laterocollis, Retrocollis etc.), hängt nun davon ab, an welchen Muskeln die Verkürzungen am stärksten sind.
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2.2 Woher kommen die Schmerzen?

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Mache dir zunächst bewusst, dass dein Körper ununterbrochen misst, was in ihm vorgeht. Über zahlreiche Rezeptoren in den Faszien ist er immer bestens informiert, welcher Druck, welche Spannung und welche Kräfte im Bewegungssystem wirken — auch an deiner Halswirbelsäule. Solche Fehlhaltungen, Verspannungen und muskulären Verkürzungen können Schmerzen erzeugen.
2.3 Welche Formen des Schiefhalses gibt es noch?
Neben dem akuten Schiefhals gibt es weitere Formen des Torticollis.
- Eine davon ist die zervikale Dystonie (auch Torticollis spasticus oder Torticollis spasmodicus). Dabei handelt es sich um einen neurologischen Typ des Schiefhalses, bei dem die Bewegungsstörungen im Gehirn verursacht werden. Anders als beim akuten Schiefhals reagieren Hirnprogramme hier also nicht auf zu hohe muskuläre Spannungen, sondern sie lösen diese über Signale der Nerven ursächlich aus. Weiterführende Infos zu Formen, Diagnostik und Behandlung einer zervikalen Dystonie bietet dir die Webseite der Deutschen Dystonie Gesellschaft e.V.
- Beim ossären Schiefhals liegt die Ursache im Bereich der Knochen, genauer gesagt in Fehlbildungen der knöchernen Strukturen der Halswirbelsäule. So können beispielsweise einzelne Halswirbel von einer Fehlbildung betroffen sein und dadurch falsch zueinander stehen. Möglich ist ebenfalls, dass zwei oder mehrere Wirbel miteinander verschmelzen (Klippel-Feil-Syndrom).
- Neben diesen angeborenen Varianten des ossären Schiefhalses gibt es auch erworbene Formen. Dann stecken meist falsch verheilte Wirbelbrüche (Frakturen) in der HWS-Region dahinter.
Allen Formen ist gemeinsam, dass durch die Fehlstellung der Halswirbel die umliegenden Muskeln verkürzen und überspannen. Diese Fehlspannungen ziehen deinen Hals zur Seite — in Richtung der überlasteten Muskulatur. Das bedeutet aber für dich: Auch bei einem ossären Schiefhals stehen die Chancen gut, dass du von unseren Übungen profitierst. Die Übungen können die Lage der Wirbel zwar nicht radikal verändern, jedoch die muskulären Überspannungen auf ein normales Maß reduzieren.
Du solltest vorher aber unbedingt mit deiner Ärztin oder deinem Arzt absprechen, ob die Übungen für dich geeignet sind.
- Ebenso selten wie das Klippel-Feil-Syndrom sind der Torticollis ocularis und der Torticollis acusticus. Bei der erstgenannten Form neigen Betroffene ihren Kopf, um eine Sehstörung zu kompensieren. Auch der Torticollis acusticus ist das Resultat einer Ausgleichsbewegung. Hier ist es eine einseitige Schwerhörigkeit, die durch eine spezifische Drehung des Halses aufgefangen werden soll.

- Denkbar ist bei den oben genannten Symptomen zudem der infektiöse Schiefhals, insbesondere das Grisel-Syndrom. Der schiefe Kopf ist auch hier Ausdruck einer Schonhaltung. Eine Untersuchung weist oft eine vorangegangenen Entzündung im Hals-Nasen-Rachen-Bereich (zum Beispiel eine Mandelentzündung oder Angina) hin, die sich bei fehlender Behandlung auf die Bänder zwischen dem ersten Halswirbel (Atlas – mehr dazu im Schmerzlexikon-Artikel zur Atlaskorrektur) und dem zweiten Halswirbel (Axis) übertragen kann. Diese Bänder werden durch die Infektion derart geschwächt, dass sie ihre Zugfestigkeit einbüßen.8) 9)
2.4 Welche Form des Schiefhalses kommt speziell bei Kindern vor?
Hast du bei deinem Kind einen Schiefhals beobachtet oder plagst du dich von Geburt an selbst mit einer Fehlhaltung des Kopfes herum? Dann kann es sein, dass es sich dabei um einen muskulär-kongenitalen Schiefhals (Torticollis muscularis) handelt — die dritthäufigste angeborene orthopädische Erkrankung in Deutschland.10) Sie entsteht entweder durch Fehllagerungen des Babys in der Gebärmutter oder durch Komplikationen während der Geburt. In beiden Fällen wird der “große Kopfnicker-Muskel” (Musculus sternocleidomastoideus) des Neugeborenen auf einer Seite direkt geschädigt. Bei einer Fehlbildung baut sich sein Bindegewebe zu einem derben Strang um (Fibrose), wodurch sich der Muskel insgesamt verkürzt.11)
Diese Erklärung kommt dir bekannt vor? Dann trügt dich dein Gefühl nicht. Auch wenn die Entstehungsgeschichte des Torticollis muscularis eine völlig andere als die des akuten Schiefhalses ist, sind die Resultate an Muskeln und Faszien vergleichbar. Das heißt aber auch: Du oder dein Kind können möglicherweise von unserer Therapie profitieren. Bevor du an eine Operation denkst, ist es der Versuch sicher wert. Wenn du noch unsicher bist, kannst du dich vorab auf dieser speziellen Seite für betroffene Eltern informieren.
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3. Behandlung des Schiefhalses
Bei einem Schiefhals solltest du immer zunächst deine Ärztin oder deinen Arzt aufsuchen. Je nach Ursache der Fehlhaltung können unsere Übungen zur Muskelentspannung für dich geeignet sein. Klär das einfach vorher ärztlich ab.
3.1 Schmerzmittel & Halskrausen
Wenn du dich schon länger mit einem Schiefhals herumplagst, hast du sicher schon das eine oder andere dagegen versucht.
Schmerzmittel, Spritzen und Co.
Schmerzstillende Medikamente und muskelentspannende Präparate kommen vielen Betroffenen als erstes in den Sinn, wenn es um die Therapie eines akuten Schiefhalses geht. Um Beschwerden akut zu lindern, können Schmerzmittel auch durchaus ihren Zweck erfüllen. Manchmal muss man eben irgendwie durch den Tag kommen oder nachts einschlafen können. Wir wollen dich jedoch dafür sensibilisieren, nicht dauerhaft und ausschließlich auf Medikamente zu setzen.
Ruhigstellung und Schonung
Ruhe und Geduld sind bei Schmerzen immer noch die beste Wahl? Mitnichten! Während sich Geduld natürlich auch bei der (Selbst-)Behandlung eines akuten Schiefhalses als Tugend erweisen kann, tust du dir mit einer Ruhigstellung deines Schiefhalses meist keinen Gefallen.
Die Fehlstellung des Kopfes ist ja bereits eine Schonhaltung, die den Zustand deiner Muskeln und Faszien quasi “einfriert”. Legst du nun beispielsweise eine Halskrause an, fixierst du die Verkürzungen zusätzlich.
Dem eigentlichen Problem — der Normalisierung der Fehlspannungen — kommst du damit keinen Schritt näher. Warum du dich bei Schmerzen generell nicht schonen sollst, verrät dir Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht detailliert.
Behandlung mit Botox
Bei der Therapie einer zervikalen Dystonie (Torticollis spasticus) sehen viele Neurologen den Einsatz von Botulinumtoxin (Botox) als Goldstandard. Die Botox-Spritzen greifen in die Kommunikation zwischen Gehirn, Nerven und Muskulatur ein. Sie sollen unwillkürliche Verkrampfungen lösen, Schmerzen reduzieren und Fehlstellungen verbessern. Auch wenn die Erfolgsrate recht hoch scheint, hat die Behandlung ihre Schattenseite: So lässt die muskelentspannende Wirkung nach etwa drei Monaten nach, weshalb vierteljährlich weitere Injektionen folgen müssen. Dabei wird die Dosis stufenweise erhöht.12) Dein Körper gewöhnt sich nämlich an das Botox und benötigt für die gleichen Effekte eine immer höhere Menge des Wirkstoffs.
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4. Übungen bei einem Schiefhals: gezielte Selbsthilfe für zuhause
Jetzt bist du am Zug: Hast du ärztlich abgeklärt, ob die Übungen für dich geeignet sind? Mit unseren Übungen setzt du Tag für Tag positive Trainingsreize in den Muskeln von Kopf, Hals und Nacken.
Dein persönliches Übungsprogramm besteht aus einer Abfolge von fünf Übungsschritten, die aufeinander aufbauen. Im Video leitet dich Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht Schritt für Schritt an und erklärt dir ganz genau, auf was du achten musst.
Falls unsere Übungen ganz neu für dich sind, lies am besten vor dem Start die Checkliste unter der Übungs-Beschreibung durch. Dort findest du die fünf wichtigsten Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl beginnen.
Schaue dir jetzt das Video mit den Übungen an:

Du möchtest die einzelnen Teile des Übungsprogramms noch einmal in Ruhe nachvollziehen? Kein Problem! Wir haben die Übungsabfolge hier für dich zusammengefasst.
Vorab noch ein Hinweis: Für unseren gemeinsamen Übungsablauf nehmen wir an, dass sich bei dir die muskulären Überspannungen auf der linken Seite des Halses befinden. Deshalb dehnen wir mithilfe der Übung die Struktur genau in diesem Bereich auf. Falls dein Hals und dein Kopf nach rechts gezogen werden, machst du die Übungen einfach für die andere Seite.
Die Übungen gegen den Schiefhals in Kürze:
- Rolle mit der Mini-Faszienkugel unter deinem Schulterdach von außen nach innen — bis zur Ecke des Schulterblatts .
- Setze die Mini-Faszienrolle seitlich am Hals an und rolle die Faszien- und Muskelstränge nacheinander in unterschiedlichen Winkeln ab.
- Für die Dehnung neigst du deinen Kopf um 45 Grad zur betroffenen Seite und ziehst ihn mit einer Hand vorsichtig in Richtung Gegenseite.
Die Übungen gegen den Schiefhals im Detail:

Setze dich zunächst aufrecht auf einen Stuhl und nimm die Mini-Kugel aus unserem großen Faszien-Set in die rechte Hand. Auf deiner linken Schulter suchst du dir nun die Stelle, an dem das Schulterblatt von hinten und das Schlüsselbein von vorne zusammenkommen. Dort platzierst du die Kugel und rollst den Knochenrand bis zur Ecke deines Schulterblatts entlang — ganz langsam und intensiv.
Bist du am Endpunkt angelangt, bringst du die Kugel wieder in die Ausgangsposition zurück. Diesmal rollst du allerdings etwas weiter vorne, in Richtung Hinterkante des Schlüsselbeins, entlang. Besonders in der Kuhle zwischen Hals und Schulter sitzen oft hartnäckige Überspannungen, weshalb du diesen Bereich sehr sorgfältig bearbeiten solltest.

Im nächsten Schritt schnappst du dir die Mini-Faszienrolle, die du seitlich am Hals ansetzt. Rolle deinen Hals mit viel Druck gerade herunter. Hast du einen Durchgang beendet, positionierst du die Rolle etwas weiter hinten am Hals. Arbeite dich erneut nach unten vor und spüre, wie die verspannten Faszien- und Muskelstränge auf deine Impulse reagieren. Zum Abschluss der Faszien-Rollmassage gönnst du dir Runde 3, für die du die Rolle noch schräger hinten am Hals ansetzt.

Setze dich für die erste Dehnübung aufrecht hin und drücke die linke Schulter bei gebeugtem Ellenbogen herunter. Halte deinen Kopf so gerade wie möglich und lege deine rechte Hand auf deine linke Kopfseite, knapp oberhalb des Ohres. Nun ziehst du deinen Kopf mithilfe des rechten Arms immer weiter nach rechts, bis du einen deutlichen Zug am linken Hals wahrnimmst. Atme ruhig ein und aus und versuche, mit jedem Ausatmen noch tiefer in die Dehnung zu kommen.

Für die nächste Dehnung bleibst du aufrecht sitzen, ziehst wieder die linke Schulter herunter und versuchst, deinen Kopf etwa im 45-Grad-Winkel nach links zu neigen. Mit deiner rechten Hand ziehst du deinen Kopf nun in Richtung rechts vorne. Der Zug an deinem linken Hals sollte sich nun etwas weiter hinten bemerkbar machen als in der Übung davor. Um die Spannkraft und den Trainingseffekt zu erhöhen, kannst du dein Kinn zusätzlich zum Kehlkopf ziehen.

Fast geschafft! Im letzten Schritt des Übungsprogramms neigst du deinen Kopf um 45 Grad nach rechts. Greife mit der rechten Hand erneut an deinen linken Hinterkopf und ziehe ihn nach rechts. Den Winkel, in dem du ziehst, variierst du so, dass auf der linken Halsseite die größtmögliche Spannung entsteht. Damit hast du dein Dehnungsprogramm komplettiert und mit großer Sicherheit genau den Bereich erwischt, der für deinen Schiefhals verantwortlich ist.
Leichter üben bei Nacken- und Kopfschmerzen
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Erfahre mehr über den NackenretterCheckliste für die Liebscher & Bracht Übungen®
Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.
- Übe immer in der richtigen Intensität und im Zweifelsfall lieber mit etwas geringerer Intensität. Du spürst dabei einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen. Der Dehnungsschmerz ist deutlich, fühlt sich aber nicht brennend, pulsierend oder scharf an.
- Bewege dich bei den Übungen so, dass du deinen Körper zu jedem Zeitpunkt beobachten und einschätzen kannst. Sei beispielsweise sehr achtsam, wenn du abrutschen oder das Gleichgewicht verlieren könntest. Bewege dich bei Liebscher & Bracht Übungen® grundsätzlich sehr langsam.
- Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Liebscher & Bracht Übungen® nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen.
- Führe an 6 Tagen pro Woche die Übung mindestens einmal täglich aus. Für jeden Übungsschritt solltest du 2 bis 2,5 Minuten investieren. Bist du schon geübter, baue nach und nach auch das Gegenspannen und das aktive Dehnen ein. So kannst du die Liebscher & Bracht Übungen® deutlich intensivieren.
- Benutze professionelle Hilfsmittel für deine Liebscher & Bracht Übungen®. Unsere Hilfsmittel wie Rücken-, Kiefer-, Schulter-, Knie-, Nacken- oder ISG-Ischias-Retter unterstützen Menschen dabei, die Liebscher & Bracht Übungen® noch einfacher durchzuführen und sich damit noch besser selbstständig bei Schmerzen helfen zu können. Andere Hilfsmittel eignen sich zwar auch, erzielen möglicherweise aber nicht den Erfolg, den du dir wünschst.
- Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser geht, pausiere aber bitte für einen oder zwei Tage und steigere dich erneut langsam. Sollten die Übungen über mehrere Wochen hinweg keine Besserung erbringen, suche einen Liebscher & Bracht Therapeuten auf oder hole dir ärztlichen Rat.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Übungen!
Über diesen Artikel

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg
Veröffentlicht am: 06.02.2024 | Letzte Aktualisierung: 28.08.2025
Quellen & Studien
- ↑1,↑5 https://deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2007/daz-24-2007/ [Letzter Zugriff: 10.10.2018].
- ↑2 Kramer, J., Grifka, J. (2005), Hals. In: Orthopädie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg
- ↑3 Kramer, J., Grifka, J. (2005), Hals. In: Orthopädie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg.
- ↑4 Schulze, B., Beyer, L., Akuter Schiefhals oder Grisel-Syndrom. in: Manuelle Medizin; 2016, 54 (4), S. 252.
- ↑6 Reichel, G., Zervikale Dystonien. In: DNP – Der Neurologe & Psychiater; 2016, 17 (4), S. 49
- ↑7 Schulze, B., Beyer, L., Akuter Schiefhals oder Grisel-Syndrom. in: Manuelle Medizin; 2016, 54 (4), S. 253.
- ↑8 Michel, O., Der akute Schiefhals: Wann rasches Handeln gefragt ist. In: HNO-Nachrichten; 2018, 48 (5), S. 42
- ↑9 Schulze, B., Beyer, L., Akuter Schiefhals oder Grisel-Syndrom. in: Manuelle Medizin; 2016, 54 (4), S. 251.
- ↑10 https://deutsche-apotheker-zeitung.de/daz- az/2007/daz-24-2007/[Letzter Zugriff: 10.10.2018]
- ↑11 https://deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2007/daz-24-2007/ [Letzter Zugriff: 10.10.2018]
- ↑12 www.dystonieinfo.de/dystonie-was-ist-das