Patellaspitzensyndrom – Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & Bestseller-Autor

Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter  Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter

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Spürst du Schmerzen unterhalb der Kniescheibe, die besonders beim Sport auftreten? Dann könnte ein Patellaspitzensyndrom, auch als „Jumpers Knee“ oder Läuferknie bekannt, dahinterstecken. Etwa 79 % aller Erkrankungen der Patellasehne stehen einer Studie zufolge in Zusammenhang mit der Patellaspitze.1)

Die Patellasehne ist nach der Achillessehne die zweitstärkste Sehne im menschlichen Körper. Sie verbindet die Kniescheibe (lat. Patella) mit dem Schienbein und überträgt die Kraft vom Oberschenkel auf den Unterschenkel. Bei einer Überlastung dieser Sehne können sich Mikroverletzungen sowie Schmerzen und Bewegungseinschränkungen entwickeln.

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Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Ein weißer Haken ist in einem khaki-farbenen Schild zu sehen.

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

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1. Das Thema kurz und kompakt


  • Betroffen sind vor allem Menschen, die Sportarten mit häufigen Sprungbelastungen ausüben.2)
  • Die Beschwerden neigen dazu, sich schleichend zu entwickeln und könnten sich zunächst durch Schmerzen nach der Belastung äußern.
  • Studien zufolge scheinen 20 bis 30 % der Patienten die Beschwerden an beiden Knien auszubilden.3)

2. So entsteht ein Patellaspitzensyndrom


Mit der Diagnose Patellaspitzensyndrom meinen Ärztinnen und Ärzte die Reizung des Sehnenansatzes an der Kniescheibe, genauer der Kniescheibenspitze.

Grafik von einem Knie von der Seite. Man sieht Oberschenkel und Unterschenkel aufeinandertreffen. Die Kniescheibe sitzt vorne am Oberschenkelknochen und ist über die Patellasehne mit Schienbein und Oberschenkelsehne verbunden.

Typische Auslöser und Risikofaktoren

  • Sportarten mit häufigen Sprüngen oder schnellen Richtungswechseln: beispielsweise Basketball, Volleyball oder Hochsprung können die Belastung im Knie erhöhen und Schmerzen auslösen.
    Ungleichgewicht der Beinmuskulatur.4)
  • Tennis oder Fußball: Aufgrund zahlreicher Stop-and-Go-Bewegungen können diese Sportarten Probleme in deinem Kniegelenk und damit eine Patellasehnen-Tendinopathie begünstigen.
  • Intensität des Trainingspensums: Achte auf ein ausgeglichenes Training und probiere verschiedene Sportarten, um einen Ausgleich zu schaffen.5) Achte außerdem auf die Härte sowie die Dämpfung deiner Schuhe, denn beides könnte zu einem Patellaspitzensyndrom beitragen.

Mechanismus der Entstehung beim Patellaspitzensyndrom – das steckt hinter der Erkrankung

Bei jeder Landung nach einem Sprung oder bei schnellen Richtungswechseln wirken enorme Kräfte auf die Patellasehne, die das 6- bis 8-fache deines Körpergewichts erreichen können.6)

Frontale und seitliche Ansicht eines Kniegelenks: Bei der Patellasehnenreizung könnten Probleme mit der Kraftübertragung auftreten und die Schmerzen bis in den Unterschenkel ausstrahlen.

Wie Belastung eine Überlastung fördern kann

Sobald du nach einem Sprung landest, vollbringt deine Kniescheibensehne Höchstleistungen für dich und ermöglicht die physikalische Kraftübertragung zwischen deinem Oberschenkelmuskel und dem Schienbein. Bei dieser Belastung können mikroskopisch kleine Risse im Gewebe entstehen, die dein Körper jedoch im Normallfall repariert. Dabei scheint der besondere Aufbau des Sehnengewebes eine tragende Rolle zu spielen, denn Stoffwechselprozesse und damit verbundene Heilungsprozesse könnten hier langsamer ablaufen als in der Muskulatur.7) Wenn in dieser empfindlichen Phase neue Belastungen wie beispielsweise viele, schnelle Stop-and-Go Bewegungen auf noch nicht vollständig ausgeheilte Mikroschäden treffen, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Überlastungsreaktion und dein Sehnengewebe verändert sich wie folgt.

Die Funktion der Sehnen

Die Kollagenfasern, die der Sehne normalerweise Stabilität geben, können durch die Verletzungen ihre geordnete Struktur verlieren. Als Reaktion darauf bildet dein Körper vermehrt Narbengewebe und steigert die Durchblutung. Das führt zu einer verstärkten Ausschüttung bestimmter, körpereigener Botenstoffe.8)

Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Unserer Erfahrung nach scheint verändertes Gewebe weniger belastbar zu sein, sodass im Verlauf auch normale Bewegungen zu einer weiteren Reizung der Patellasehne führen könnten. Du solltest dir daher eine ausreichende Erholungsphase gönnen, um die Wahrscheinlichkeit eines sich verstärkenden Prozesses senken zu können. Insbesondere der Ansatz der Sehne an der Kniescheibe sowie der Übergang zwischen Sehne und Muskel neigen zu einer Reizung der Patellasehne.

Roland Liebscher-Bracht

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3. Diese Symptome können auf ein Patellaspitzensyndrom hinweisen


Zu Beginn der Erkrankung könntest du ein brennendes oder stechendes Gefühl unter der Kniescheibe verspüren, insbesondere nach intensivem Training oder längeren Sporteinheiten.9)

Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Mit der Zeit können sich die Beschwerden verändern. Während du anfangs vielleicht nur nach dem Sport Schmerzen hattest, können sie später auch beim Aufwärmen auftreten. Ein typisches Muster bei der Diagnose Patellaspitzensyndrom: Die Schmerzen sind zu Beginn des Sports stark, lassen nach dem Aufwärmen etwas nach, kehren aber bei längerer Belastung oder Ermüdung zurück.10) Im späteren Verlauf beim Patellaspitzensyndrom könntest du auch Probleme haben:

  • wenn du Treppen steigst,
  • wenn du aus der Hocke aufstehst,
  • wenn du längere Kniebeugungen machst wie beispielsweise beim Sitzen
Roland Liebscher-Bracht

In fortgeschrittenen Stadien können die Schmerzen dauerhaft präsent sein und dich auch im Alltag einschränken. Etwa 20 % der Betroffenen entwickeln die Beschwerden an beiden Knien. Solltest du eine sichtbare Schwellung an deinem Knie verspüren, könnte dies ebenfalls auf das Patellaspitzensyndrom hindeuten und auf eine Entzündung in deinem Kniegelenk hindeuten. Falls es zu einem Sehnenriss kommen sollte, wäre in deinem Knie keine Bewegung mehr möglich.11)

4. Die Diagnose des Patellaspitzensyndroms

Solltest du unter anhaltenden Knieschmerzen leiden, raten wir dir, zum Arzt zu gehen. Dein Arzt fragt beispielsweise nach dem zeitlichen Verlauf der Beschwerden, sportlichen Aktivitäten und möglichen Veränderungen im Training. Auch frühere Knieprobleme oder Vorerkrankungen können für die Diagnose relevant sein. Mittels einer körperlichen Untersuchung versucht dein Arzt festzustellen, ob Schwellungen oder sonstige Auffälligkeiten an der Sehne vorliegen. Mit Hilfe verschiedener Tests kann er auch die Beweglichkeit deines Knies sowie die Position der Kniescheibe beurteilen:beispielsweise eine einbeinige Kniebeuge auf einer schrägen Unterlage.12)

Weitere Verfahren in der Behandlung beim Patellaspitzensyndrom

Bei Bedarf könnte er auch eine Ultraschalluntersuchung erwägen, um die Struktur der Sehne in dem betroffenen Bereich darzustellen. Auch eine Magnetresonanztomographie (MRT) kann einen detaillierten Einblick in das Kniegelenk geben, um beispielsweise Knorpelveränderungen, Schleimbeutelentzündungen oder Veränderungen des Hoffa-Fettkörpers als Ursachen für die Knieschmerzen auszuschließen.13)

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5. Behandlungsmöglichkeiten beim Patellaspitzensyndrom


Die Behandlung eines Patellaspitzensyndroms kann verschiedene therapeutische Ansätze umfassen.14)

Vielleicht kann es sinnvoll sein, deine sportlichen Aktivitäten vorübergehend zu reduzieren beziehungsweise anzupassen. Versuche doch, statt Volleyball, Basketball oder Hochsprung mehr Schwimmen zu gehen oder Rad zu fahren. In manchen Fällen könnte auch eine Behandlung mit Maßnahmen wie der Stoßwellentherapie in Betracht gezogen werden. Bei der Diagnose Patellaspitzensyndrom solltest du aufgrund möglicher negativer Auswirkungen auf das Sehnengewebe, wenn möglich, auf Kortison verzichten. Auch mit einer Physiotherapie könntest du dein Wohlbefinden im Kniegelenk unterstützen und auf folgende Aspekte setzen:15) 16)

  • Dehnübungen unter physiotherapeutischer Anleitung
  • Dosiertes Krafttraining für die Oberschenkelmuskulatur
  • Manuelle Therapie
  • Koordinationstraining

Dein Arzt könnte beim Patellaspitzensyndrom außerdem dazu raten, dass du:

  • dein Knie nach der Belastung kühlst,
  • dein Knie mit speziellen Kniebandagen kurzzeitig stützt
  • eine potentielle Fußfehlstellungen mit Einlagen versuchst zu korrigieren,
  • versuchst, die Durchblutung zu verringern17)

6. Die Liebscher & Bracht Methode bei Patellasehnen-Schmerzen


Du weißt jetzt, wie eine Überlastung das Patellaspitzensyndrom in deinem Knie begünstigt.. In diesem Zusammenhang kann die Beweglichkeit der Faszien und Muskeln eine entscheidende Rolle spielen. Unsere Dehnübungen setzen bei Verkürzungen in deiner Oberschenkelmuskulatur an. Mit unseren Übungen kannst du das Ziel verfolgen, deine Muskeln, Sehnen und Faszien zu dehnen und zu flexibilisieren.

Bei akuten Schmerzen oder Unsicherheiten helfen wir dir mit unserem Therapeuten-Finder, einen nach Liebscher & Bracht ausgebildeten Therapeuten in deiner Nähe zu finden. Erfahre unter folgendem Button, was dich bei einem unserer Therapeuten erwartet.

So kann dir ein Therapeut helfen

Um dich dabei so gut es geht unterstützen zu können, zeigt dir Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht eine spezielle Dehnübung, die du direkt mitmachen kannst. Sie soll deine Sehnen und Muskeln im Oberschenkel unterstützen. Passende Faszien-Rollmassagen zu Patellasehnen-Schmerzen und dem Patellaspitzensyndrom (Springerknie) findest du gleich nach der Liebscher & Bracht Übung.® 

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7. Liebscher & Bracht Übungen® gegen Patellasehnen-Schmerzen


Wir zeigen dir hier eine ganz einfache Übung gegen Patellasehnen-Schmerzen. Wenn du unsere Übungen zum ersten Mal ausführst, dann schaue dir am besten erst einmal das Video an und lese dir unsere Übungshinweise unter der Übungsbeschreibung durch – so kannst du perfekt vorbereitet in die Dehnungen gehen. Los geht’s: Starte mit dieser Übung:

Der Betrachter blickt auf zwei Hände, die auf den Knien abliegen. Eine weiße Schrift auf dem Bild offenbart, worum es geht: „Patellasehnen-Schmerzen. Übungen & Tipps.
Patientin führt Übung gegen Patellasehnen-Schmerzen aus. Dabei sitzt sie auf einer Stuhlkante mit der linken Gesäßhälfte und führt das andere Beine mit der Übungsschlaufe nach hinten. Das Knie ist dabei abgewinkelt.

Dehnung des Oberschenkels

Für diese Übung brauchst du lediglich einen Stuhl und die Übungsschlaufe aus unserem großen Faszien-Set. Alternativ kannst du auch ein größeres Handtuch verwenden.

  • Setze dich für diese Übung zunächst auf eine Stuhlkante. Dabei nimmst du mit der Gesäßhälfte desjenigen Beines auf dem Stuhl Platz, das nicht betroffen ist.
  • Das Bein, an dem du die Patellasehnen-Schmerzen verspürst, lässt du entspannt neben den Stuhl sinken.
    Du solltest mit dem Knie jetzt fast den Boden berühren.
  • Nimm dir die Übungsschlaufe zur Hand und fädle den Fuß durch ein Fach der Schlaufe.
  • Versuche nun, deinen Fuß so weit an dein Gesäß heranzuziehen, dass du dabei eine deutliche Dehnung im Oberschenkel verspürst.
Man sieht den Ausschnitt einer Person, die auf dem bauchliegend ihr Knie auf einer Liebscher & Bracht Medi-Rolle platziert hat und dann ihr Bein in Richtung Gesäß anwinkelt. Auf dem Bild steht: „Patellasehnen-Schmerzen. Faszien-Rollmassage.

Die Faszien-Rollmassage bietet einige ganz entscheidende Vorteile. Mit ihr kannst du die Zwischenzellflüssigkeit in deinem Körper – auch in den tiefer liegenden Gewebsschichten — bewegen und verschieben. Das Bindegewebe wird so mit neuer Flüssigkeit versorgt.18) 19) Da es äußerst schwer ist, von außen etwas im Raum zwischen deinen Zellen und den Faszienfäden zu bewegen, solltest du die Rollmassage druckvoll ausüben, langsam rollen und immer nur in eine Richtung arbeiten.

Patientin sitzt mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden. Sie hält mit beiden Händen die Medi-Rolle und rollt sie von der Kniescheibe über ihren Oberschenkel.

Faszien-Rollmassage am Oberschenkel

Für die Faszien-Rollmassage benötigst du die Medi-Rolle aus unserem großen Faszien-Set. 

  • Setze dich zunächst mit ausgestreckten Beinen auf den Boden oder eine Matte.
  • Nimm dir die Faszienrolle zur Hand und platziere sie mit ihrer Einkerbung auf der Schienbeinrauigkeit. Diese empfindliche Stelle kannst du meist händisch mit etwas Druck unterhalb deiner Kniescheibe selbst ertasten.
  • Führe die Medi-Rolle nun mit beiden Händen mittig über deinen Oberschenkel Richtung Becken.
  • Übe dabei ausreichend Druck aus. Je mehr du die Rolle Richtung Becken bewegst, desto stärker wirst du dich mit deinem Oberkörper zurücklehnen müssen.
  • Sieh es als kleines Extra-Training und nutze es als zusätzliche Bauchmuskeleinheit.
  • Willst oder kannst du den Bereich nicht anspannen, kannst du dir natürlich auch ein großes Kissen in den Rücken legen.
Patientin führt mit der Medi-Rolle die Faszien-Rollmassage gegen Patellasehnen-Schmerzen am Oberschenkel aus

Faszien-Rollmassage am Oberschenkel innen & außen

Von der oben beschriebenen Faszien-Rollmassage gibt es noch 2 Varianten. Im Prinzip gehst du dabei genauso vor, wie oben erklärt. Bei Variante 2 führst du die Medi-Rolle allerdings an der Innenseite deines Oberschenkels bis zur Leiste entlang.

Für die 3. Variante setzt du die Faszienrolle dann an der Außenseite auf Höhe deines Knies an und rollst sie an der Außenseite bis zu deiner Hüfte – Stück für Stück und mit ausreichend Druck – nach oben.

Beachte bei allen drei Varianten:

  • Es ist wichtig, dass du genug Druck ausübst, um die Zwischenzellflüssigkeit deiner Faszien (deines Bindegewebes) wieder ins Fließen zu bringen.
  • Stelle dir beim Rollen am besten ganz genau vor, wie du die Flüssigkeit verschiebst und sich deine Zellen durch die angeregte Durchblutung mit neuen Nährstoffen versorgen können.20) Daraus ergibt sich übrigens automatisch deine persönliche Rollgeschwindigkeit.

Du brauchst noch mehr Tipps für unsere Liebscher & Bracht Übungen® und fühlst dich generell noch etwas unsicher? Dann schau doch gleich mal hier unten in unsere Checkliste.

Checkliste für die Liebscher & Bracht Übungen®

Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.

  • Übe immer in der richtigen Intensität und im Zweifelsfall lieber mit etwas geringerer Intensität. Du spürst dabei einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen. Der Dehnungsschmerz ist deutlich, fühlt sich aber nicht brennend, pulsierend oder scharf an.
  • Bewege dich bei den Übungen so, dass du deinen Körper zu jedem Zeitpunkt beobachten und einschätzen kannst. Sei beispielsweise sehr achtsam, wenn du abrutschen oder das Gleichgewicht verlieren könntest. Bewege dich bei Liebscher & Bracht Übungen® grundsätzlich sehr langsam.
  • Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Liebscher & Bracht Übungen® nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen.
  • Führe an 6 Tagen pro Woche die Übung mindestens einmal täglich aus. Für jeden Übungsschritt solltest du 2 bis 2,5 Minuten investieren. Bist du schon geübter, baue nach und nach auch das Gegenspannen und das aktive Dehnen ein. So kannst du die Liebscher & Bracht Übungen® deutlich intensivieren.
  • Benutze professionelle Hilfsmittel für deine Liebscher & Bracht Übungen®. Unsere Hilfsmittel wie Rücken-, Kiefer-, Schulter-, Knie-, Nacken- oder ISG-Ischias-Retter unterstützen Menschen dabei, die Liebscher & Bracht Übungen® noch einfacher durchzuführen und sich damit noch besser selbstständig bei Schmerzen helfen zu können. Andere Hilfsmittel eignen sich zwar auch, erzielen möglicherweise aber nicht den Erfolg, den du dir wünschst.
  • Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser geht, pausiere aber bitte für einen oder zwei Tage und steigere dich erneut langsam. Sollten die Übungen über mehrere Wochen hinweg keine Besserung erbringen, suche einen Liebscher & Bracht Therapeuten auf oder hole dir ärztlichen Rat.

Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Übungen!

8. So kannst du einem Patellaspitzensyndrom vorbeugen


Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, das Risiko für ein Patellaspitzensyndrom zu reduzieren, wie wissenschaftliche Studien andeuten.21) Bei einem ausgewogenem Trainingskonzept solltest du auf folgende Aspekte achten:

  • steigere die Trainingsintensität schrittweise
  • gönne dir ausreichende Regenerationszeiten zwischen intensiven Einheiten
  • wärme dich vor dem Sport angemessen auf
  • integriere regelmäßig Dehn- und Kräftigungsübungen für die Beinmuskulatur in dein Training

Bei der Wahl der Sportart können folgende Aspekte berücksichtigt werden:22)

  • wechsle zwischen verschiedenen Belastungsformen ab
  • verfolge auch Sportarten mit weniger Sprungbelastung
  • vermeide harte Böden und begib dich vermehrt auf nachgiebige Trainingsuntergründen

Zur unterstützenden Ausrüstung gehören beispielsweise gut sitzendes Schuhwerk, das sich auch für Sportler eignet. Vielleicht solltest du in Absprache mit deinem Arzt auch Einlagen im Falle einer Fußfehlstellung verwenden.

Achte bei deinem Training außerdem darauf, die Bewegungen korrekt auszuführen sowie auf einen ausreichenden Ausgleich zwischen Belastung und Erholung. Bei den ersten Anzeichen der Überlastung der Sehne, raten wir dir eine Pause einzulegen und deinem Kniegelenk Ruhe zu gönnen. Zwar sind all diese Tipps keine Garantie, ein Patellaspitzensyndrom zu verhindern, aber können dich trotzdem in deinem Wohlbefinden unterstützen.

9. Fazit: Patellaspitzensyndrom begegnen


  • Das Patellaspitzensyndrom gehört zu den häufigen Beschwerden bei Sportlern, besonders in Sportarten mit hoher Sprungbelastung.23)
  • Es ist gut, so früh wie möglich eine erhöhte Belastung zu erkennen: So kannst du dir rechtzeitig Erholung gönnen und deine Sehne hat Zeit zu regenerieren.Ein frühzeitiges Erkennen der Beschwerden und eine angepasste Belastungssteuerung können bei der Behandlung eine wichtige Rolle spielen.
  • Kombiniere beim Patellaspitzensyndrom Übungen und weitere Maßnahmen, um dein Knie zu unterstützen.

Quellen & Studien

Über diesen Artikel

Roland Liebscher-Bracht

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Mehr über den Autor
Dr. Egbert Ritter, Unfallchirurg und eh. Oberarzt im UKH Salzburg

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Mehr über den Prüfer
Therapeut Christian Aulbach

Therapeuten-Review:
Christian Aulbach
Zertifizierter Liebscher & Bracht- Therapeut

Mehr über den Therapeuten

Veröffentlicht am: 06.06.2023 | Letzte Aktualisierung: 19.02.2025

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Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

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Dr. med. Egbert Ritter
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Therapeut Christian Aulbach

Therapeuten-Review:
Christian Aulbach
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Veröffentlicht am: 06.06.2023
Letzte Aktualisierung: 19.02.2025

10. FAQ – Häufige Fragen zum Patellaspitzensyndrom

Die durchschnittliche Heilungsdauer beim Patellaspitzensyndrom kann individuell sehr unterschiedlich ausfallen und hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Bei einer frühzeitigen Behandlung und konsequenter Schonung können die Beschwerden nach etwa 6–12 Wochen nachlassen. Eine vollständige Regeneration der Patellasehne kann jedoch auch mehrere Monate in Anspruch nehmen.24)

Die sportliche Aktivität sollte an die individuellen Beschwerden angepasst werden. Während der akuten Phase kann eine Sportpause von mehreren Wochen sinnvoll sein. Du könntest beispielsweise Schwimmen oder Radfahren ausprobieren, wenn es dir gut tut.25)

Im Alltag können verschiedene Maßnahmen zur Entlastung beitragen. Versuch doch folgende Dinge:

  • vermeide längere Kniebeugungen
  • passe deine Sitzposition bei der Arbeit an
  • Achte auf regelmäßige Bewegungspausen26)

Du solltest deinen Arzt aufsuchen, wenn …

  • du anhaltenden Schmerzen über mehrere Wochen verspürst
  • du unter einer zunehmenden Beeinträchtigung im Alltag leidest
  • du eine Schwellung im Kniebereich feststellst
  • du dich beim Gehen oder Treppensteigen unsicher fühlst27)

Das Patellaspitzensyndrom kann mit verschiedenen Faktoren in Verbindung stehen. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen mögliche Zusammenhänge mit:

  • Fehlstellungen der Beinachse
  • Muskulären Dysbalancen
  • Vorherigen Knieverletzungen28)

Während der Rehabilitationsphase könntest du beispielsweise schwimmen, Radfahren auf ebenem Gelände und ein gezieltes Krafttraining der stabilisierenden Muskulatur verfolgen.29)

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