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Schmerzen in den Beinen: Ursachen und Übungen

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & Bestseller-Autor

Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter  Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter

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Schmerzen im Bein können lokale oder systemische Ursachen haben. Muskeln, Faszien und Sehnen in deinem Bein können Beschwerden verursachen. Aber auch Probleme in anderen Körperregionen machen sich oft mit Schmerzen im Bein bemerkbar. Damit bist du nicht alleine: In den meisten Hausarztpraxen gehören Beinschmerzen zu den Top-15-Themen von Beratungsgesprächen und Untersuchungen.

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Ein weißer Haken ist in einem khaki-farbenen Schild zu sehen.

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

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Schmerzen im Bein sind auch das Symptom von Durchblutungsstörungen und Nervenschädigungen. Deswegen gilt: Kläre am besten bei deiner Ärztin oder deinem Arzt ab, ob eine Venenerkrankung oder etwas anderes Ernsthaftes bei dir vorliegt. Ist das nicht der Fall, hast du gute Chancen, dass mindestens ein Anteil der Schmerzen muskulär-faszial bedingt ist. Am Ende der Seite zeigen wir dir Übungen zur Reduzierung unnötiger Spannungen in deinem Gewebe.

Mann sitzt auf dem Sofa und hält sich vor Schmerzen das Bein

© Africa Studio | shutterstock.com

1. Welche Symptome treten bei Beinschmerzen auf?


Die Beine — das sind die Oberschenkel mit dem Oberschenkelknochen (Femur), das Knie und der Unterschenkel mit dem Schienbein (Tibia) sowie dem Wadenbein (Fibula). Oben grenzt das Bein ans Becken und unten schließen sich die Füße an. Zusammengehalten werden die Knochen vom Kniegelenk und jeder Menge Muskeln, Faszien, Sehnen und Bänder.

Drei Frauen liegen auf dem Bett und strecken die Beine in die Luft, um Beinschmerzen bei ISG-Schmerzen loszuwerden

Beinschmerzen kommen in einer normalen Hausarztpraxis recht häufig vor. Sie stehen auf Platz 14 der häufigsten Beratungsfälle in einer Allgemeinpraxis.1) Betroffene klagen dabei meist über folgende Symptome:

  • Kribbeln in den Beinen,
  • diffuse Schmerzen in den Beinen, die sich nicht genau zuordnen lassen,
  • Beschwerden und Schmerzen aufgrund von Schwellungen an den Beinen sowie
  • Schmerzen, die vom unteren Rücken in die unteren Extremitäten (Beine) ausstrahlen.

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2. Wo sitzen deine Schmerzen?

2.1 Oberschenkelschmerzen


Die Grafik zeigt die Beinmuskulatur am menschlichen Skelett. Oberhalb des Knies ist der vierköpfige Oberschenkelmuskel zu sehen und der Zwillingswadenmuskel liegt unterhalb des Knies.

Oberschenkelschmerzen treten vorne, hinten, innen oder außen am Oberschenkel auf:

  • Vorderseite: An deinem Oberschenkel vorne liegt der Quadrizeps (Musculus quadriceps femoris). Seine Hauptfunktion ist das Strecken des Beins, indem eine Sehne über die Kniescheibe zum Unterschenkel verläuft. Schmerzen in diesem Bereich können häufig auf eine hohe Spannung in Muskulatur und Faszien zurückgeführt werden. Auch Überlastung und Unfälle können Beschwerden in dem großen Muskel verursachen.
  • Rückseite des Oberschenkels: An der Oberschenkelrückseite verläuft die ischiokrurale Muskulatur, auch Hamstrings genannt. Bei sehr vielen Menschen ist diese Muskulatur von vielem Sitzen oder Training ohne Dehnungen verkürzt. Oft gehen Rückenschmerzen oder Gesäßschmerzen damit einher. Eine weitere relevante Muskelgruppe ist die Gesäßmuskulatur: Hohe Spannungen in diesem Bereich können den Ischiasnerv reizen und Schmerzen im Oberschenkel erzeugen.2)
  • Innenseite des Oberschenkels: An der Innenseite deiner Oberschenkel liegen die sogenannten Adduktoren. Wenn du Fußballer bist oder warst, hast du sicher schon von ihnen gehört — denn Adduktoren-Schmerzen oder -Zerrungen sind typische und sehr schmerzhafte Beschwerden bei diesem Sport. Überbelastete Adduktoren drücken das Becken stetig näher zum Oberschenkel. Das führt dazu, dass du dein Bein nur unter Schmerzen nach außen führen kannst  — ein Schneidersitz wird so zu einer echten Herausforderung.
  • Außenseite des Oberschenkels: An der Außenseite des Oberschenkels verläuft das Iliotibial-Band (IT, Tractus Iliotibialis). Bei wiederholter Bewegung kann das IT-Band am Knochen reiben und eine Entzündung verursachen.3) Durch Überlastung kann es auch Fett und Bindegewebe am Oberschenkel komprimieren und dadurch Schmerzen verursachen.4) Das Liegen auf der Seite kann die Schmerzen zusätzlich verstärken. Statt der Seitenlage kannst du die Rückenlage einmal ausprobieren. Unsere Liebscher & Bracht Matratze unterstützt das Liegen auf dem Rücken durch eine Stützregion unter dem Becken.

Wenn du mehr Ursachen für Schmerzen am Oberschenkel kennenlernen möchtest und wissen willst, mit welchen Übungen du deine Beschwerden lindern kannst, dann schaue in unseren Schmerzlexikon-Artikel zu Oberschenkelschmerzen.

Grafik zu Anatomie und Verlauf des Nervus ischiadicus. Der Ischiasnerv entspringt den untersten Wirbeln, verläuft durch das Becken und die Rückseite der Oberschenkel hinunter bis in den Fuß.

Ein Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule kann Schmerzen im Bein erzeugen.

Bandscheibenvorfall

Beim Bandscheibenvorfall (Bandscheibenprolaps, Diskusprolaps) handelt es sich um einen sogenannten „symptomatischen Rückenschmerz“, der jedoch auch bis in die unteren Extremitäten ausstrahlen kann.5) Welche Beschwerden auftreten und wie heftig sie sind, hängt von der Stelle ab, an der die Bandscheibe hervorgetreten ist. Zu den häufigsten Symptomen bei einem Bandscheibenvorfall zählen Rückenschmerzen, die plötzlich auftreten und bei Belastung/Bewegung zunehmen. Niesen und Husten verstärken den Schmerz typischerweise. Bei einem Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich (LWS) liegt zudem meist ein ausstrahlender Schmerz ins Gesäß oder Bein vor, ähnlich wie bei einer Ischialgie, sowie ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl im Bein bis hin zu Lähmungen der Beinmuskeln.

Was die Ursache für einen Bandscheibenvorfall ist, warum er gar nicht immer wehtut und welche Übungen bei Beschwerden helfen können, liest du im Schmerzlexikon-Artikel zum Bandscheibenvorfall.

Spinalkanalstenose

Hast du Probleme beim Gehen und anhaltende Rückenschmerzen? In seltenen Fällen kann auch eine Spinalkanalstenose der Grund dafür sein. Der Spinalkanal befindet sich im Inneren deiner Wirbelsäule. Darin verläuft das Rückenmark, weshalb er auch Rückenmarkskanal genannt wird.

Es kann passieren, dass Bänder, Bandscheiben, Knochenfortsätze der Wirbelkörper oder Tumore auf den Spinalkanal/Rückenmarkskanal drücken. Bei dieser sogenannten Spinalkanalstenose werden Nerven eingeklemmt und verursachen Schmerzen. Diese kannst du auch in deinen Beinen spüren — denn meistens geschieht diese Einengung im unteren Rücken, genauer im Bereich der Lenden-Wirbelsäule (LWS).6) Ziel einer Behandlung ist es, den Druck auf die Nerven und den Rückenmarkskanal zu verringern. Sprich dich bei dieser Diagnose am besten mit deiner Ärztin oder deinem Arzt ab.

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2.2  Schmerzen im Bereich des Knies


Grafische Illustration des Kniegelenks mit der Kniescheibe, dem Gelenkspalt und Wadenbein sowie Schienbein.

Knieschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben:

Eine Ursache für die Schmerzen können auch erhöhte Spannungen in Muskeln und Faszien sein. Sitzen oder auch kniebelastende Sportarten verursachen oft eine erhöhte Gewebespannung. Gezielte Dehnungen entspannen die überlastete Muskulatur und machen Muskeln und Faszien wieder elastisch.

In unserem Schmerzlexikon-Artikel zum Thema Knieschmerzen erklären wir dir noch einmal ausführlich, wie deine Schmerzen entstehen und wie sie sich mit geeigneten Übungen lindern lassen.

Eine Grafik von einem Knie von der Seite. Oberschenkel und Unterschenkel treffen aufeinander und bilden das Gelenk. Vorne ist die Kniescheibe, hinten die Kniekehle.

Kniekehlenschmerzen

Bei Schmerzen in der Kniekehle tut jeder Schritt weh und am liebsten möchte man sich gar nicht mehr bewegen. Bei manchen Beschwerdezuständen, beispielsweise bei der Bakerzyste (Poplitealzyste), strahlen die Schmerzen bis in die Wade. Die meisten Betroffenen klagen über ein Druckgefühl im Bereich der Kniekehle und Schmerzen in der Wade. Beschwerden treten häufig bei vollständiger Streckung oder Beugung des Kniegelenks auf sowie nach ungewohnt starker Belastung.

Im Zentrum der Darstellung steht der Liebscher & Bracht Knieretter mit dem höchsten Höhenwinkel von 36 Grad. Grafische Linien verdeutlichen die Stapelung der zwei 9-Grad-Keile und des 18-Grad-Keils. Ein Mann hat seinen Barfuß auf ihm platziert. Um diesen liegt die rote Trittschlaufe, damit der Fuß nicht abrutscht.
Zu sehen sind die zwei Unterschenkel eines jungen Mannes und seine zwei Füße, die jeweils auf Keilen des Liebscher & Bracht Knieretters platziert sind. Links steht er auf einem 9-Grad-Keil, rechts sind der andere 9-Grad-Keil sowie der 18-Grad-Keil aufeinandergestapelt worden. Auf diesem Höhenwinkel von 27 Grad steht sein Fuß in der roten Trittschlaufe, um nicht abzurutschen.
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Mit unserem Knieretter inklusive Trittschlaufe für den sicheren Stand übst du zuhause selbstständig bei Arthrose, Knie- oder Beinschmerzen. Dehne mit seiner Unterstützung Muskeln und Faszien gezielt auf, um Knorpel und Gelenke zu entlasten.

Erfahre mehr über den Knieretter

¹: Ergebnis unserer Umfrage

2.3 Schmerzen zwischen Knie und Fuß


Kennst du das auch? Nach dem Sport hast du nicht einfach nur Muskelkater, sondern richtige Wadenkrämpfe? Oder auch Krämpfe in den Füßen. Dann spielen bei dir mehrere Faktoren eine Rolle: Damit die Krämpfe — vor allem Wadenkrämpfe — und die stechenden Schmerzen verschwinden können, sind richtige Bewegung und optimale Ernährung essenziell. Geeignete Übungen zeigen wir dir in unserem Übungskapitel.

Mann hält sich Achillessehne bei Fersenschmerzen

© Narong Jongsiriku | shutterstock.com

Achillessehnenschmerzen

Beschwerden an der Achillessehne sind oft mit einer langen Leidensgeschichte verbunden: Die Schmerzen treten erst allmählich auf, fühlen sich an wie Muskelkater und werden dann regelrecht zur Tortur. Sie ziehen in die Waden und irgendwann hast du das Gefühl, dass du deine Beine kaum noch bewegen kannst.

Die Achillessehne ist die kräftigste Sehne im menschlichen Körper und kann enormen Belastungen standhalten. Die Überlastung der Achillessehne ist dennoch ein häufiger Grund für Schmerzen. Gerade Ausdauersportler in Sportarten mit einseitigen Belastungen sind oft betroffen.

Auch Sitzen und fehlende Mobilisation sind schlecht für die Achillessehne. Durch ständig gleiche Sitzpositionen werden die Faszien und besonders die Muskeln in der Wade immer unnachgiebiger und verkürzen mit der Zeit. Das Problem: Die Achillessehne ist mit der Wadenmuskulatur verbunden. Ist diese Muskulatur verkürzt, ziehen die unnachgiebigen Muskeln zu stark an der Sehne, wodurch mit der Zeit die Beschwerden entstehen. Aber: Unsere Übungen können dir helfen, deine Muskeln und Faszien elastisch zu halten und so die Schmerzen Stück für Stück zu reduzieren.

Mehr zu den Schmerzen an der Achillessehne erfährst du in unserem Schmerzlexikon-Artikel.

Frau hält sich den Fuß bei einer Plantarfasziitis

© siam pukkato | shutterstock.com

Fußschmerzen

Wir brauchen unsere Füße und Beine jeden Tag und bei jedem Schritt. Fußschmerzen schränken unseren Alltag daher besonders stark ein. Dabei sind unsere Füße ein geniales Meisterwerk, das jedoch anfällig für Verletzungen und Überlastungen ist. Verschleiß und Fußschmerzen sind das Resultat. Aber nicht nur: Manche Fußschmerzen haben Auswirkungen bis in die Beine und verursachen dann auch noch Beinschmerzen. Gerade langes Sitzen in unserem modernen Alltag, verbunden mit statischen Überbelastungen, führt zur Zunahme von Fußleiden und Beinschmerzen.

Übrigens verschreiben Orthopäden gerne Einlegesohlen bei Schmerzen in den Füßen und Beinen. Warum das meistens nur kurzfristig sinnvoll ist, erklären wir dir in unserem Beitrag zu Einlegesohlen.

Wie du deine Faszien geschmeidig halten und Fußschmerzen vermeiden kannst, erfährst du in unserem Artikel zum Thema Fußschmerzen.

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3. Weitere Ursachen für Beinschmerzen


Wenn du deine Beinschmerzen nicht auf eine muskulär-fasziale Ursache, einen Muskelkater oder Überlastung zurückführen kannst, dann solltest du zur Ärztin oder zum Arzt gehen. Durchblutungsstörungen, Venenerkrankung oder auch Nervenschädigungen können sich in Beinschmerzen äußern.7)

Grafische Illustration der Symptome des Resltess-Legs-Syndroms.

 3.1 Restless Legs

Du möchtest dich eigentlich nach einem anstrengenden Tag zuhause ausruhen und entspannen? Doch deine Beine haben einen unbändigen Bewegungsdrang. Wenn die Beschwerden nur besser werden, wenn du dich bewegst, dann könnte das Restless Legs Syndrom (RLS) in Frage kommen. Für die meisten Betroffenen wird das Syndrom zu einer richtigen Qual. Es fängt mit einem leichten Ziehen und Kribbeln in den Beinen an. Mit Voranschreiten der Krankheit wird der Drang, die Beine zu bewegen, immer stärker — und damit immer mehr zur Belastung im Alltag und in der Nacht.8)

Symbol einer Zecke

3.2 Borreliose

Hattest du vielleicht vor einigen Wochen oder innerhalb des letzten Jahres einen Zeckenbiss und leidest nun unter Beinschmerzen? Es kann sein, dass du dann am sogenannten Bannerwarth-Syndrom leidest. Dieses bezeichnet das 2. Stadium einer Borreliose-Infektion.9) Als erstes Symptom schmerzt dein Bein dort, wo dich die Zecke gebissen hat. Die Beschwerden werden nachts schlimmer und allmählich wandern die Schmerzen über das ganze Bein. Nach ein bis vier Wochen können auch neurologische Ausfälle im Zuge der Borreliose dazukommen.

Wenn du weißt oder den Verdacht hast, dass deine Beinschmerzen auf einen Zeckenbiss zurückzuführen sind, gehe bitte unbedingt zum Arzt und lasse das abklären. Er kann entsprechende Untersuchungen durchführen, eine Diagnose stellen und eine gezielte Therapie einleiten.

 3.3 Venöse Ursachen von Beinschmerzen

Venenprobleme — besonders in den Beinen — gehen mitunter mit Schmerzen und Schwellungen in den Beinen einher. Laut der Heilbronner Venenstudie haben rund 17 Prozent der Erwachsenen dringend behandlungsbedürftige Varizen (Krampfadern), wobei die Beschwerden im Alter zunehmen.10) Auch in der Schwangerschaft verstärken sich die Probleme mit Krampfadern oder neue Krampfadern bilden sich. Die Venenstudie kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass bis zu 78 Prozent der über 70-Jährigen an Varizen (Krampfadern) leiden und dass davon 74 Prozent auch Beinschwellungen und Beinschmerzen aufweisen.11)

 3.4 Thrombosen als Ursache von Beinschmerzen

Ein sogenannter Thrombus ist ein Blutgerinnsel in arteriellen oder venösen Gefäßen. Das kann schnell gefährlich werden, wenn die Durchblutung durch das Gerinnsel gestört wird. Werden wichtige Arterien dadurch versperrt, kann es sogar zu einem Hirn- oder Herzinfarkt kommen. In den Beinen führt das Blutgerinnsel zu einer tiefen oder oberflächlichen Thrombose:

  • Bei der tiefen Beinvenenthrombose (TVT) registrierst du eine Schwellung und Schmerzhaftigkeit im gesamten betroffenen Bein.12) Dabei ist das Bein prall und druckschmerzhaft, manchmal verfärbt und das Gehen löst bei Betroffenen starke Schmerzen aus.
  • Bei der oberflächlichen Thrombose ist demgegenüber die betroffene Stelle lokal gerötet und schmerzhaft. Zudem lässt sich eine Verhärtung entlang der Vene ertasten. Mit Thrombosen ist nicht zu spaßen — sie gehören daher unbedingt in ärztliche Behandlung.

 3.5 Arterielle Ursachen von Beinschmerzen

Die sogenannte periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) sorgt für besonders starke Beinschmerzen.13) Gerade ältere Menschen, die sich nicht viel bewegen und einen ungesunden Lebensstil pflegen, weisen ein erhöhtes Risiko auf, eine arterielle Verschlusskrankheit zu bekommen. Das Risiko steigt durch Begleiterkrankungen wie Diabetes oder mit erhöhtem Blutdruck oder Blutfettwerten.

Prof. Hermann Josef Steinkamp vom Gefäßzentrum in Berlin erklärt, dass die Arterien in den Beinen im Vergleich zu den Arterien im Herz viel länger seien und sich dort aus diesem Grund mehr Ablagerungen ansetzen könnten. Die Ablagerungen führten langfristig zu Engstellen und Verhärtungen (Arteriosklerose) und im schlimmsten Fall zum Verschluss der Arterie. Wenn die Arterie verhärtet (Arteriosklerose), kann sie nicht mehr so gut arbeiten wie zuvor. Das Risiko für einen Herzinfarkt ist dann stark erhöht. Hast du beim Gehen Schmerzen in den Waden, die beim Stehenbleiben schnell wieder nachlassen? Das können Anzeichen für ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko sein, sodass du die Beschwerden ärztlich abklären lassen solltest.

Die Schwere der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) lässt sich mit dem ABI (=Ankle-Brachial-Index) berechnen. Dabei wird der Wert des systolischen Blutdrucks am Knöchel durch den systolischen Blutdruck-Wert am Arm geteilt. Als systolischer Blutdruck wird der obere Blutdruckwert bezeichnet. Ein ABI zwischen 0,9 und 1,2 ist normal.14) Liegt der Wert darunter, besteht eine arterielle Perfusionsstörung, also eine Störung im Durchfluss von Flüssigkeiten durch Blutgefäße. Bei Werten über 1,3 liegt eine sogenannte Mediasklerose vor. Das ist eine Krankheit, die oft in Verbindung mit Diabetes auftritt. Als Folge der Mediasklerose verlieren die Blutgefäße ihre Elastizität.

Zu den besten Möglichkeiten, dich vor einer Arteriosklerose, verstopften Gefäßen, einem Herzinfarkt und Beinschmerzen zu schützen, zählt regelmäßige Bewegung. Tue deinem Körper also etwas Gutes und mache am besten täglich unsere Übungen.

 3.6 Neurologische Ursachen von Beinschmerzen

Beinschmerzen aufgrund von neurologischen Ursachen sind meist impulsartig, einschießend, stechend und elektrisierend. Die Schmerzen werden durch eine Dysfunktion des Nervensystems verursacht. In der Medizin wird dabei auch von der Krankheit Polyneuropathie gesprochen.15)

Diabetes und Alkoholismus gelten als die häufigsten Auslöser der Krankheit. Durch die gestörte Reizweiterleitung kommt es zu Taubheitsgefühlen und Schmerzen im Bein sowie Kribbeln, Brennen oder Kälte- bzw. Hitzegefühl im betroffenen Bein.

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4. Behandlung & Übungen bei Beinschmerzen


4.1 Grundsätzliches

Deine Schmerzen im Bein können viele unterschiedliche Ursachen haben. Klarheit kann nur der Gang zur Ärztin oder zum Arzt schaffen. In einigen Fällen sind jedoch zu hohe Spannungen in deinen Muskeln und Faszien für mindestens einen Teil der Schmerzen verantwortlich. Und hier setzen wir an: Ziel der Liebscher & Bracht Übungen® ist es daher einerseits, die zu hohen Spannungen zu reduzieren. Zum anderen geht es uns darum, langfristig neue und vielfältige Bewegungsmuster zu etablieren. So kannst du dauerhafte Schmerzfreiheit anstreben und weiteren Beschwerden vorbeugen.

Frau rollt sich mit Faszienrolle im Sitzen über den Fuß. Das Bein ist angewinkelt, das andere ausgestreckt.

Gehst du zu einem Zertifizierten Liebscher & Bracht-Therapeuten in deiner Nähe, wird er bei deinen Beinschmerzen unsere sogenannte Osteopressur einsetzen. Dabei werden gezielt Rezeptoren in der Knochenhaut irritiert. Dadurch können sich die muskulär-faszialen Spannungen normalisieren.

Damit ist der Anfang geschaffen! Doch unser Ziel ist es, dass du langfristig schmerzfrei bleiben kannst und die Beinschmerzen nicht wiederkehren. Dafür ist es wichtig, dass du die einseitigen Bewegungsmuster, die an deinen Schmerzen beteiligt sind, konsequent änderst. Wir helfen dir dabei — mit unseren speziell entwickelten Übungen gegen schmerzende Beine.

4.2 Übungen gegen Beinschmerzen


Schaue dir jetzt dieses Video an und entdecke unsere Übungen für die Beine:

Eine Frau rollt mit der Medi-Faszienrolle von Liebscher & Bracht über ihre Wade.

Übung 1:

Nimm die Medi-Rolle aus unserem Faszien-Set zur Hand. Sie hat in der Mitte eine kleine Mulde und dort setzt du das untere Ende deiner Achillessehne an. Rolle jetzt langsam und mit viel Druck in Richtung Knie. Rolle auch über die Kniekehle hinweg und rolle mit Druck weiter das Bein hoch bis zum Gesäß. Wechsle danach die Seite.

Frau nutzt Medie-Faszienrolle an den Beinen

Übung 2:

Setze dich auf die Matte und nimm nochmal die Medi-Rolle aus unserem Faszien-Set zur Hand. Umgreife die Medi-Rolle mit beiden Händen und rolle langsam von unten nach oben an der Vorderseite deines Beines entlang.

Eine Frau rollt im Liegen mit der Medi-Faszienrolle die Oberschenkelhinterseite ab. Sie hält das Bein dabei gerade ausgetreckt. Mit den Armen und dem anderen Bein stützt sie sich nach oben ab. Ihr Gesäß schwebt über dem Boden.

Übung 3:

Jetzt sind die Seiten dran! Wenn du dich seitlich gut halten kannst, dann rolle das Bein mit der Außenseite über unsere Faszienrolle. Ist dir das zu anstrengend? Kein Problem, dann setze dich hin, nimm die Rolle in die Hände und rolle so die Außenseiten deiner Beine ab.

Frau dehnt ihre Beine mit der Dehnungsschlaufe

Übung 4:

Strecke ein Bein aus und winkle das andere Bein an, sodass die Fußsohle das Knie des ausgestreckten Beines berührt. Wenn du nun von dieser Position aus nicht locker an deine Fußspitze greifen kannst, dann nimm dir bitte unsere Übungs-Schlaufe zur Hilfe. Lege die Übungsschlaufe um deine Fußballen, richte dich auf und spüre schon einmal in die Dehnung. Versuche, dich mit möglichst gerader Wirbelsäule immer weiter in die Dehnung zu ziehen.

Eine Frau liegt bäuchlings und zieht ihre Wade mithilfe der Übungsschlaufe in Richtung Gesäß. Die Schlaufe ist um ihren Fuß gelegt und sie zieht mit beiden Händen über den Rücken an der Schlaufe. Der Oberschenkel bleibt auf dem Boden liegen.

Übung 5:

Lege dich auf den Bauch und umgreife mit deinen Händen ein Bein und ziehe es zum Gesäß. Wichtig ist dabei, dass du mit deiner gesamten Hüfte die ganze Zeit auf dem Boden liegen bleibst. Dir fällt das sehr schwer oder du kommst gar nicht erst an dein Bein? Dann nimm auch für diese Übung unsere Schlaufe zu Hilfe.

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Checkliste für die Liebscher & Bracht Übungen®

Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.

  • Übe immer in der richtigen Intensität und im Zweifelsfall lieber mit etwas geringerer Intensität. Du spürst dabei einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen. Der Dehnungsschmerz ist deutlich, fühlt sich aber nicht brennend, pulsierend oder scharf an.
  • Bewege dich bei den Übungen so, dass du deinen Körper zu jedem Zeitpunkt beobachten und einschätzen kannst. Sei beispielsweise sehr achtsam, wenn du abrutschen oder das Gleichgewicht verlieren könntest. Bewege dich bei Liebscher & Bracht Übungen® grundsätzlich sehr langsam.
  • Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Liebscher & Bracht Übungen® nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen.
  • Führe an 6 Tagen pro Woche die Übung mindestens einmal täglich aus. Für jeden Übungsschritt solltest du 2 bis 2,5 Minuten investieren. Bist du schon geübter, baue nach und nach auch das Gegenspannen und das aktive Dehnen ein. So kannst du die Liebscher & Bracht Übungen® deutlich intensivieren.
  • Benutze professionelle Hilfsmittel für deine Liebscher & Bracht Übungen®. Unsere Hilfsmittel wie Rücken-, Kiefer-, Schulter-, Knie-, Nacken- oder ISG-Ischias-Retter unterstützen Menschen dabei, die Liebscher & Bracht Übungen® noch einfacher durchzuführen und sich damit noch besser selbstständig bei Schmerzen helfen zu können. Andere Hilfsmittel eignen sich zwar auch, erzielen möglicherweise aber nicht den Erfolg, den du dir wünschst.
  • Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser geht, pausiere aber bitte für einen oder zwei Tage und steigere dich erneut langsam. Sollten die Übungen über mehrere Wochen hinweg keine Besserung erbringen, suche einen Liebscher & Bracht Therapeuten auf oder hole dir ärztlichen Rat.

Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Übungen!

Über diesen Artikel

Roland Liebscher-Bracht

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Mehr über den Autor
Dr. Egbert Ritter, Unfallchirurg und eh. Oberarzt im UKH Salzburg

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

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Veröffentlicht am: 20.06.2023 | Letzte Aktualisierung: 24.01.2024

Quellen & Studien

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