1. Warum helfen diese Übungen gegen Achillessehnenschmerzen (Achillodynie)?
Wir von Liebscher & Bracht gehen davon aus, dass wir in unserem Körper Schmerzen spüren, wenn unsere Muskeln und Faszien verkürzt und überspannt sind.
Die Achillessehne ist mit zwei Muskelgruppen der Beine verbunden: mit dem Zwillingswadenmuskel, der über dem Kniegelenk im Oberschenkel entspringt, und dem Schollenmuskel hinter Zwillingsmuskel, Schien- und Wadenbein. Diese dreiköpfige Wadenmuskulatur verbindet sich in der Achillessehne, womit sie die stärkste Sehne im menschlichen Körper ist. Sie verläuft runter bis zum Fersenbein. Zweck der Achillessehne ist es, die Kraft aus unserer Wadenmuskulatur auf unsere Knochen, genauer das Sprunggelenk, zu übertragen, indem sie das gesamte Körpergewicht abfedert. Auf diese Weise können wir den Fuß abrollen beziehungsweise senken und heben, beispielsweise beim Stehen auf den Zehenspitzen.
Muskulär-fasziale Überspannungen wirken sich zwangsläufig auf die Achillessehne aus. Sie gehen auf einseitige Bewegungsmuster im Alltag und im Sport zurück. Eine unserer häufigsten Tätigkeiten ist das Sitzen. Infolgedessen werden unsere Wadenmuskeln unnachgiebiger und die vordere Muskulatur ist überstreckt, da sie gegen die Verkürzung hinten gegenspannen muss. Stellen wir uns wieder hin, dehnt sich die Wadenmuskulatur plötzlich und spannt gegen den Zug der vorderen Muskeln. Und da die Achillessehne mit der Wadenmuskulatur fest verbunden ist, ist sie unmittelbar betroffen, wenn die unterschiedlichen Muskeln ständig spannen und gegenspannen müssen. Steht sie permanent unter Zug, können Probleme verschiedenster Art, sogenannte Achillodynien wie Achillessehnenentzündungen, Achillessehnenreizungen oder Achillessehnenrisse auftreten.
Schmerzen in der Achillessehne sind belastungsabhängig und können am Anfang nur hin und wieder zu spüren sein. Werden diese Anlaufschmerzen ignoriert, können sie akut werden und sich zu einer chronischen Entzündung entwickeln. Weitere Anlaufschmerzen und Symptome sind dann Schmerzen, die bei Dehn-Bewegungen wie dem Steigen von Treppenstufen auftauchen oder bei Druck entstehen. Deutlich hör- und sichtbar sind Achillessehnenbeschwerden, wenn es knirscht oder sich Knötchen gebildet haben, da das Gewebe vernarbt ist.
Mithilfe unserer Dehn-Übungen kannst du deine Schmerzen lindern und Schlimmerem vorbeugen. Den Zwillingswadenmuskel dehnst du mit den Übungen eins und zwei: Mit der ersten entlastest du das Knie und die Fußmuskulatur, sodass der Zug vorne im Unterschenkel nachlässt und die hintere Muskulatur nicht gegenspannen muss. Bei der zweiten Übung dehnst du den Zwillingswadenmuskel in der Wade. Die dritte und letzte Übung ist speziell für den Schollenmuskel.
Möchtest du mehr wissen zum Thema “Achillessehnenschmerzen”? In unserem Schmerzlexikon-Artikel findest du noch einmal ausführlichere Informationen zu Symptomen, Ursache und Behandlungsmöglichkeiten.