Manuelle Therapie – Wirksamkeit, Kritik & Alternativen

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & Bestseller-Autor

Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter  Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter

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Für kaum eine andere Weiterbildung entscheiden sich Physiotherapeuten häufiger: Manuelle Therapie gehört in vielen Praxen längst zum Standardrepertoire. Doch wie wirksam sind die Techniken der Manuellen Therapie? Lohnt sich eine Weiterbildung oder gibt es Alternativen, die besser abschneiden?

In diesem Beitrag erfährst du,

  • was Manuelle Therapie ist und wie sie sich von anderen Behandlungsmethoden unterscheidet,
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  • welche Behandlungstechniken bei der Manuellen Therapie angewendet werden
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  • welche Kritik es an der Manuellen Therapie gibt und welche alternativen Behandlungsformen du kennen solltest.
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Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Ein weißer Haken ist in einem khaki-farbenen Schild zu sehen.

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

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Ein Therapeut führt eine Mobilisierung der Manuellen Therapie an einer Frau aus. Der Therapeut trägt ein weißes T-Shirt und übt mit der rechten Hand Druck auf den Hüftbereit der Frau aus. Die Frau im hellblauen T-Shirt liegt seitlich auf einer Behandlungsliege und hat das linke Bein angewinkelt.

© Studio Romantic | shutterstock.com

1. Was ist Manuelle Therapie?


Kurz & Knapp

  • Manuelle Therapie ist ein Verfahren zur Behandlung von reversiblen (also „heilbaren“) Funktionsstörungen am Bewegungsapparat.
  • Das Verfahren umfasst passive Techniken und basiert auf einem komplexen Verständnis biomechanischer Symptomketten.
  • Physiotherapeuten und Ärzte können Manuelle Therapie als Fortbildung erlernen. In der Wissenschaft erfährt das Konzept mitunter Kritik.

Manuelle Therapie … ist das nicht einfach jede Behandlungsform, die manuell, also mit der Hand, ausgeführt wird?

Jein. Physiotherapie, Osteopathie, Chiropraktik, Massage – selbstverständlich sind das alles manuelle Therapieformen. Im Speziellen ist mit „Manueller Therapie“ bzw. „Manualtherapie“ oder „Manueller Medizin“ jedoch ein bestimmtes Behandlungskonzept gemeint, das Physiotherapeuten und Ärzte in anerkannten Fortbildungseinrichtungen erlernen können. Und dieses Konzept unterscheidet sich auch oft fundamental von anderen Behandlungsformen wie Krankengymnastik oder Osteopathie.

In der Fortbildung erlernst du spezielle Techniken zur Behandlung von reversiblen, also „heilbaren“ Funktionsstörungen des Bewegungsapparates.1) Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Techniken der Mobilisation (Handgriffe zur Steigerung der Beweglichkeit) sowie der Manipulation (Handgriffe, bei denen ein minimaler Kraftimpuls ausgeübt wird).

Manuelle Therapie gehört zu den am häufigsten angewendeten physiotherapeutischen Maßnahmen. Im Heilmittelbericht der AOK belegt sie den zweiten Platz – direkt hinter der Krankengymnastik. Damit gehören 15 Prozent aller erbrachten physiotherapeutischen Leistungen zur Manuellen Therapie.2)

Manuelle Therapie ist eine passive Behandlungsform. Das heißt: Der Therapeut führt sie am Patienten aus, ohne dass dieser während der Behandlung aktive Bewegungen ausführt.

In der Forschung ist die Wirksamkeit der Manuellen Therapie umstritten. Woran das liegt und welche alternativen Behandlungsmethoden es gibt, erfährst du in Kapitel 4.

Diese Beschwerden werden mit Manueller Therapie behandelt

  • Bewegungsstörungen und Bewegungseinschränkungen unterschiedlicher Schweregrade,
  • reversible Schmerzen am Bewegungsapparat (Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Schulterschmerzen, Beinschmerzen),
  • Gelenkblockaden und Muskelschmerzen,
  • Beschwerden, die im Verdacht stehen, mit dem Bewegungsapparat zusammenzuhängen (zum Beispiel Schwindel, Tinnitus, Migräne, viszerale Beschwerden).

1.1 Unterschied zu anderen Behandlungsformen

Manuelle Therapie darf nur von Ärzten und Physiotherapeuten, die entsprechend ausgebildet sind, durchgeführt werden. Eine manualtherapeutische Behandlung wird ärztlich verordnet, die Krankenkasse bezahlt die Leistung. Zu anderen gängigen Behandlungsformen gibt es Unterschiede:

Physiotherapie

Manuelle Therapie ist eine Behandlungsform innerhalb der Physiotherapie. Physiotherapeuten können die Manuelle Therapie in einer mehrjährigen Zusatzausbildung erlernen und die Techniken dann im Rahmen ihrer physiotherapeutischen Tätigkeit anbieten. 

Krankengymnastik

Im Gegensatz zur Manuellen Therapie handelt es sich bei Krankengymnastik um eine aktive Behandlungsform. Das heißt: Beschwerden werden mithilfe von Mobilisationsübungen behandelt, die der Patient selbst durchführt. Spezielle Handgriffe, wie sie die Manuelle Therapie kennt, sind bei der Krankengymnastik nicht vorgesehen.

Osteopathie

Abgesehen von Abrechnungsunterschieden (Manuelle Therapie wird im Gegensatz zur Osteopathie gänzlich von den Krankenkassen bezahlt) gibt es auch technische Differenzen: Die Osteopathie versucht, mit sanften Einwirkungen auf den Körper Beschwerden zu lindern. Bei den Mobilisations- und vor allem Manipulationstechniken der Manuellen Therapie können die Einwirkungen durchaus kräftiger ausfallen.

Massage

Die speziellen Handgriffe und Mobilisationstechniken der Manuellen Therapie sind mit den Anwendungen einer klassischen Massage nicht vergleichbar. Zudem gehört die ausgiebige Diagnose über Palpation („Abtasten“) ebenfalls fest zum Behandlungskanon der Manuellen Therapie – in der Massage ist dies nicht vorgesehen.

Liebscher & Bracht-Therapie

Es gibt sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten zwischen Manueller Therapie und der Liebscher & Bracht-Therapie: Beide Therapieformen versuchen, die Patienten wieder in Bewegung zu bringen und haben ähnliche theoretische Ausgangspunkte. Mit der Osteopressur nutzt die Liebscher & Bracht-Therapie allerdings eine Technik, die im Gegensatz zu einigen Behandlungstechniken der Manuellen Therapie keine Risiken birgt und an fest definierten Knochenpunkten des Körpers ansetzt.

Mehr über das Verhältnis von Liebscher & Bracht-Therapie und Manueller Therapie erfährst du in Kapitel 4.  

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1.2 Grundlagen der Manuellen Therapie

Zu den Grundlagen der Manuellen Therapie gehört die Ansicht, dass Bewegungseinschränkungen und Schmerzen als Ergebnis komplexer Symptomketten angesehen werden.3) Ein einfaches Beispiel macht dir klar, was damit gemeint ist: Wenn ein Patient an Drehschwindel leidet, kann das auf eine Kreislauferkrankung hindeuten. Der Schwindel kann aber durchaus auch durch eine Störung in der Halswirbelsäule verursacht werden.

Trifft Letzteres zu, ist der Schwindel ein Fall für den Manuellen Therapeuten. Er spricht dann von einer „segmentalen Dysfunktion“, also einer Blockade in der Halswirbelsäule, die Nerven beeinflussen und so auch Schwindel auslösen kann.

Mit speziellen Techniken der Manuellen Therapie soll diese Blockade wieder gelöst werden.4) Um herauszufinden, ob die Ursache des Schwindels wirklich eine solche Blockade ist, tastet der Therapeut die Region zunächst nach Verspannungen und Verhärtungen ab. Dieses Vorgehen nennt sich „Palpation“ und ist das wichtigste Instrument zur Diagnose in der Manuellen Therapie.

Doch wie genau löst eine Blockade in der Halswirbelsäule überhaupt ein Symptom wie Schwindel aus? Oder anders gefragt:

Wie entsteht eine segmentale Dysfunktion?

Alle Strukturen unseres Körpers lassen sich in Segmente, also gleichartige Abschnitte, einteilen. Die Zuordnung zu einem Segment ergibt sich durch einen gemeinsamen Spinalnerv, der die Strukturen miteinander verbindet. 

Von einer segmentalen Dysfunktion oder Blockade spricht man, wenn bestimmte Gelenkbewegungen ohne sichtbare Gründe (also ohne Läsionen oder anderweitige Schäden) eingeschränkt sind. Das kann dann zu weiteren Symptomen führen, die durch die Verbindung über den Spinalnerv auch in ganz anderen Strukturen auftreten und so kann beispielsweise eine Blockade in der Halswirbelsäule auch Schwindel auslösen.5)

Exkurs: Der sensomotorische Regelkreis

Genauer betrachtet entstehen Blockaden bzw. segmentale Dysfunktionen durch eine Störung des sensomotorische Regelkreises.6) Dieser Regelkreis steuert Bewegungsabläufe und wird als „Kreis“ beschrieben, da es bei der Steuerung zu einem permanenten Austausch zwischen zentralem Nervensystem (ZNS) und den an der Bewegung beteiligten Strukturen (Gelenke, Muskeln, Bänder) kommt:

  • Bei einer Bewegung werden Gelenkwinkel, Muskellänge und Spannungen permanent über sogenannte Propriozeptoren (Muskelspindeln und andere „Sinnesorgane des Bewegungsapparates“) gemessen.
  • Die Messergebnisse gehen als Ist-Wert über sensible Nervenfasern ans ZNS und werden dort mit dem Soll-Wert abgeglichen. Die Differenz wird entsprechend korrigiert.
  • Der neue Ist-Wert bildet wiederum die Grundlage für den nächsten motorischen Befehl, der über motorische Nervenfaser zurück an den Muskel geht  und so schließt sich der Regelkreis.
Gezeichnete Infografik eines motorischen Regelkreises. Zu sehen ist eine Muskelfaser mit Muskelspindel und die Darstellung, wie Reize zwischen der Muskelfaser und dem zentralen Nervensystem ausgetauscht werden.

Die Manuelle Therapie geht davon aus, dass Schutz- oder Schonreflexe zu Störungen im sensomotorischen Regelkreis führen, die dann wiederum die Blockade und damit die Bewegungsstörung auslösen:7) So wie auch deine Armbeuger reflexhaft aktiviert werden, wenn du auf eine heiße Herdplatte fasst, können durch Überlastungen, Traumata oder Fehlstellungen bestimmte Muskeln dauerhaft angespannt werden, um den Bewegungsapparat zu schützen oder zu schonen.

Ein einfaches Beispiel dafür: Ein entzündeter Blinddarm kann über die komplexen Verschaltungen zwischen dem Organ und bestimmten Muskelregionen dazu führen, dass die Bauchdecke zum Schutz vor dem Schmerz dauerhaft angespannt wird.8)

Eine solche dauerhafte Anspannung führt mit der Zeit zu Schmerzen und einem erhöhten Grundtonus in der Muskulatur, der umgebende Strukturen beeinflusst. Dadurch können unter anderem auch Nerven beeinträchtigt und Symptome ausgelöst werden, die man zunächst nicht dem Bewegungsapparat zuordnen würde.

Diese Verspannung in der Muskulatur kann mitunter als Hartspann oder Triggerpunkt vom Manuellen Therapeut ertastet werden  und bildet dann die Grundlage für den Befund einer Dysfunktion, die mit Manualtherapie behandelt werden kann.

2. Welche Techniken kommmen bei Manueller Therapie zum Einsatz?


Kurz & Knapp

  • Manuelle Therapie kennt verschiedene Behandlungstechniken, um Blockaden zu lösen, das Gelenkspiel zu verbessern und muskuläre Spannungen zu senken.
  • Die Techniken können die Gelenke, den Weichteilbereich oder Viszera zum Ziel haben.
  • Meist kommen Mobilisations- und Manipulationstechniken zu Einsatz. Einige Techniken bergen Risiken und ihre Wirksamkeit ist umstritten.
Infografik eines Muskels mit anschließender Sehne. Als vergrößerter Ausschnitt dargestellt werden Vater-Pacini-Körperchen, Muskelspindel und Golgi-Sehnenorgan

Darstellung eines Muskels mit Propriozeptoren.

Die Manuelle Therapie kennt verschiedene Behandlungstechniken, um segmentale Dysfunktionen bzw. Blockaden aufzulösen. Dafür wirkt die Manuelle Therapie auf die Propriozeptoren ein.9)

Diese Zellen sind so etwas wie die „Sinnesorgane des Bewegungsapparates“, denn sie liefern dem Gehirn Informationen über Stellung und Lage des Körpers sowie den Zustand in den Muskeln und Gelenken. Zu den Propriozeptoren gehören unter anderem Muskelspindeln, Golgi-Sehnenorgan und Vater-Pacini-Körperchen.

Durch das Einwirken auf die Propriozeptoren sollen die Schmerzweiterleitung und der Schutzreflex, der die Blockade ausgelöst hat, reduziert werden.10)

Je nachdem, welche komplexe Symptomkette der Blockade zugrunde liegt, haben die Techniken dabei unterschiedliche Strukturen zum Ziel: Gelenke, myofasziale Strukturen (also Muskeln und Faszien) sowie Viszera (Organe) können im Fokus der Manuellen Therapie und ihrer Techniken stehen.

Dabei konzentriert sich die Manuelle Therapie auf sogenannte Schlüsselregionen, denen sie einen besonderen Einfluss auf den gesamten Bewegungsapparat zuschreibt. Diese können sein:

  • Wirbelsäule (vor allem Übergangsabschnitte wie Kopf-Hals (kraniozervikal), Hals-Brust (zervikothorakal), Brust-Lende (thorakolumbal), Lende-Kreuzbein (lumbosakral)). 
  • Kiefer (komplexe Verschaltung zur oberen Halswirbelsäule sowie Zusammenhänge mit verschiedenen Hirnnerven).
  • Füße (Stabilität im Raum).11)

Funktionsstörungen in diesen Schlüsselregionen können unterschiedlichste Beschwerden auslösen, weshalb die Techniken der Manuellen Therapie oft hier ansetzen.

2.1 Gelenktechniken

Bei der Behandlung von Gelenken wendet der Manuelle Therapeut im Wesentlichen Techniken der Mobilisation und der Manipulation an.

  • Manipulationstechniken sind minimale Kraftimpulse am Gelenk, die nur von Ärzten oder Physiotherapeuten ausgeführt werden dürfen.
  • Mobilisationstechniken sollen das Gelenk entlasten und so seine Beweglichkeit verbessern.

Manipulation

Die Manipulation (auch „Chirotherapie“ oder „Impulstherapie“) wird an Gelenken, der Wirbelsäule und den Extremitäten angewendet, um Dysfunktionen im Bewegungsapparat zu lösen und die damit zusammenhängenden Symptome zu lindern. Das Verfahren findet hauptsächlich in der Chiropraktik Anwendung, wird aber auch in der Manualtherapie genutzt.

Der Volksmund spricht dabei gerne vom „einrenken“ und bezeichnet das Vorgehen mitunter als „Knochenbrechen“ – ein Relikt aus vergangenen Zeiten, in denen die Manipulation tatsächlich mit deutlich mehr Kraftaufwand ausgeführt wurde. Heute handelt es sich jedoch um einen Heileingriff mit vorwiegend sanfter Technik:

  • Verhärtete und verspannte Muskeln machen das Gelenk unbeweglich. In gravierenden Fällen kommt es zu Subluxationen (Verschiebung des Gelenks aus seiner natürlichen Position), die auch Nerven traktieren und so diffuse Schmerzen auslösen können. Die Manipulation soll das durch äußere Einwirkung beheben.
  • Der Therapeut führt zunächst eine Probemobilisation durch, indem er das Gelenk langsam in eine freie Richtung bewegt. Achtung: Löst die Probemobilisation Schmerzen aus, darf die Manipulation nicht durchgeführt werden!12)
  • Anschließend folgt eine schnell ausgeführte Mikrobewegung. Der so ausgeübte Kraftimpuls wirkt auf das Gelenk und erzeugt unter Umständen ein hörbares Knacken.
Die Infografik zeigt den Unterschied zwischen einem gesunden Rückenwirbel und einer Subluxation, also einer Verschiebung des Wirbels aus seinem Normalzustand

Mit der Manipulation sollen unter anderem Wirbel wieder in ihre natürliche Position „gerückt“ werden.

Es ist nicht ganz klar, welche Wirkung die Manipulation beim Lösen von Blockaden hat. Möglicherweise erzeugt der Kraftimpuls einen sehr hohen propriozeptiven Reiz, der sehr gezielt im funktionsgestörten Segment verläuft und so die Dysfunktion behebt.13)

Allerdings birgt die Manipulation auch Risiken.14) Ohnehin darf die Technik nur von ausgebildeten Ärzten und Physiotherapeuten angewandt werden. Doch ob ihr Nutzen die Risiken übersteigt, bleibt umstritten. Mehr dazu erfährst du im Kapitel 4.

Mobilisation

Mit der Mobilisation versucht die Manualtherapie, das durch Verspannungen blockierte Gelenk wieder in Bewegung zu bringen. Die Technik wird passiv durchgeführt, der Patient trägt selbst also nichts zur Mobilisierung bei: Sein Gelenk wird wiederholt durch den Therapeuten mobilisierend bewegt. Gelegentlich werden auch Hilfsmittel wie ein Schlingentisch genutzt.

Eine Frau liegt auf einem Schlingentisch, daneben steht eine Physiotherapeutin, von der nur der Oberkörper zu sehen ist. Beine Und Becken der Frau sind in den Schlingentisch eingespannt, um die Mobilisierung der Gelenke zu fördern.

Hilfsmittel zur Mobilisierung der Gelenke: Der Schlingentisch.
© Studio Romantic | Gorodenkoff

Mit unterschiedlichen Verfahren versucht der Manualtherapeut, das Zusammenspiel der einzelnen Gelenkglieder wieder zu verbessern und das umliegende Gewebe wieder flexibler zu machen:

Traktion & Kompression

  • Traktion: Der Manuelle Therapeut zieht das Gelenk des Patienten wiederholt und mit zunehmendem Ausmaß (Amplitude) so auseinander, dass der Gelenkkopf die Gelenkpfanne verlässt.
  • Kompression: Der Therapeut presst die Gelenkpartner aufeinander und übt so Druck auf die Gelenkstruktur aus.
  • Traktion und Kompression sollen das Gelenk und den Bandapparat entlasten, durch Dehnung mobilisieren und die Knorpelernährung verbessern.
Die gezeichnete Darstellung zeigt, wie Techniken der Manuellen Therapie das Gelenk eines Patienten mobilisieren. Pfeile geben an, in welche Richtungen zur Behandlungsebene das Gelenk dafür bewegt wird.

Die Mobilisationstechniken richten sich immer an der Behandlungsebene aus.

Gleitmobilisation

  • Kleine, gradlinige Parallelverschiebungen der Gelenkflächen zur Widerherstellung des Gelenkspiels.
  • Dehnt verkürztes Gewebe auf, um Spannungen zu reduzieren.
  • Gleitbewegung kann, abhängig von der Gelenkform, gradlinig oder kreisförmig ablaufen 15).

2.2 Weichteil- und Entspannungstechniken

Mit Weichteil- und Entspannungstechniken wirkt die Manualtherapie gezielt auf Muskeln und Faszien ein. Auf diese Weise sollen Verspannungen gelöst und ein erhöhter Muskeltonus gesenkt werden.

Triggerpunktbehandlung

Bei myofaszialen Triggerpunkten handelt es sich um dauerhafte Verspannungen im Muskelgewebe. Das tückische an Triggerpunkten ist, dass die Schmerzen häufig in Körperbereichen auftreten, die vom eigentlichen Triggerpunkt entfernt liegen: So kann beispielsweise ein Triggerpunkt im vierköpfigen Oberschenkelmuskel zu Knieschmerzen führen.

Das Auffinden von Triggerpunkten mittels Palpation ist daher der erste Schritt bei der Behandlung. Anschließend gibt es verschiedene Techniken, die Manuelle Therapeuten nutzen können, um die Triggerpunkte aufzulösen:

  • Triggerpunktmassage: Der Therapeut übt Druck auf den Triggerpunkt aus und versucht auf diese Weise, die Länge des dauerhaft verkürzten Sarkomers (kleinste Einheit einer Muskelzelle und Auslöser des Triggerpunktes) zu normalisieren.
  •  Spray & Stretch-Methode: Kombination aus Behandlung mit Kältespray und Dehnung des betroffenen Muskels.
  • Dry Needling: Mechanische Zerstörung des Triggerpunktes durch Einführen einer Akupunkturnadel. So sollen die einzelnen Muskelfasern des Triggerpunktes voneinander gelöst werden.
  • Neuraltherapie: Betäubung des Triggerpunktes durch Lokalanästhetika. Diese Behandlungsform ist nicht auf die Ursachen, sondern lediglich auf die Symptome ausgerichtet.
Ausführung von Dry Needling zur Behandlung von Triggerpunkten am Rücken einer Frau

Dry Needling zur Triggerpunktbehandlung: Der Triggerpunkt soll physisch zerstört werden.
© AGLPhotography | shutterstock.com

Mehr über die Ursache und Behandlung von Triggerpunkten erfährst du auf unserer Spezial-Seite.

Postisometrische Entspannungstechnik (PIR)

Bei dieser neuromuskulären Dehntechnik wird der betroffene Muskel gegen einen Widerstand angespannt. Das hat zur Folge, dass sich der Muskel trotz Anspannung nicht verlängert. Wird der Widerstand nun aufgegeben, sinkt kurzfristig der Muskeltonus, wodurch eine schmerzfreie Dehnung möglich wird.

  • Der Therapeut übt Widerstand gegen die muskuläre Anspannung des Patienten aus.
  • Anschließend lockert der Patient die Anspannung und der Therapeut gibt den Widerstand auf.
  • Der Therapeut dehnt nun den betroffenen Muskel. Der Ablauf wird mehrfach wiederholt, um den Bewegungsspielraum der Muskeln zu vergrößern.

Viszerale Therapie

Die Behandlung von Viszera (Eingeweide) betrifft in der Regel die Organe des Bauchraums. Diese sind über Bänder und Bindegewebe unter anderem mit der Wirbelsäule verbunden. Beschwerden in diesem Bereich lassen sich deshalb manualtherapeutisch behandeln  beispielsweise über Bauchmassagen

Bei Verstopfungen oder anderweitigen Beschwerden Magen-Darm-Traktes kann mit einer Colonmassage auf die betroffenen Organe eingewirkt werden, um die Beschwerden zu lindern.

3. Wie wird man Manueller Therapeut?


Kurz & Knapp

  • Physiotherapeuten und Ärzte können unter bestimmten Voraussetzungen eine Fortbildung zum Manualtherapeuten absolvieren.
  • Es gibt kein einheitliches Konzept für die Manuelle Therapie, was die Auswahl des richtigen Fortbildungsangebotes erschwert.
  • Eine Liste mit möglichen Anbietern haben wir dir zum kostenfreien Download bereitgestellt. 

Seit 1972 wird Manuelle Therapie als Weiterbildungsmöglichkeit für Physiotherapeuten und Ärzte angeboten. 

Dennoch existiert bis heute kein einheitliches Konzept und in den letzten Jahrzehnten ist es auch nicht gelungen, die unterschiedlichen Ansätze der Manuellen Therapie zu vereinen.16)

Für Patienten bedeutet das: Sie wissen nicht, welche  Behandlungsform sie erhalten, wenn ihnen eine Manuelle Therapie verschrieben wird. Und für Therapeuten resultiert die Schwierigkeit, nicht zu wissen, welche Ausbildung überhaupt die richtige für sie ist.

Das Foto zeigt mehrere Teilnehmer einer Ausbildung für Manuelle Therapie. Im Vordergrund führt eine Frau eine Mobilisationsübung am Unterschenkel durch. Im Hintergrund führt ein Mann eine Mobilisationsübung am Bein eines Patienten durch.

© Andre Roque Almeida | shutterstock.com

3.1 Voraussetzungen und Ablauf der Weiterbildung

Laut der Deutschen Gesellschaft für Manuelle Medizin (DGMM) benötigen Physiotherapeuten eine abgeschlossene Ausbildung, um die Manuelle Therapie zu erlernen.

Für Ärzte wird das abgeschlossene Medizinstudium samt Approbation vorausgesetzt sowie eine Facharztanerkennung, um die Zusatzbezeichnung „Manuelle Medizin/Chirotherapie“ zu tragen. 

Der Ablauf der Weiterbildung hängt vom jeweiligen Kursanbieter ab: Wie oben erwähnt, existiert bis heute kein einheitliches Konzept der Manuellen Therapie und damit auch keine einheitliche Ausbildung. Wird die Ausbildung über eines der Seminare der DGMM absolviert, ist der Ablauf wie folgt:

Ärzte: 320 Weiterbildungsstunden entsprechend der Musterweiterbildungsordnung.

Physiotherapeuten: 260 Unterrichtseinheiten als Mindestdauer der Weiterbildung. Sollte innerhalb von vier Jahren abgeschlossen werden.

Nach der Ausbildung kannst du außerdem auch Fachlehrer in Manueller Therapie werden. Dafür sind verschiedene Assistenztätigkeiten und eine abschließende Fachlehrerprüfung nötig.17)

3.2 Anbieter einer Weiterbildung in „Manueller Therapie“ 

Neben den drei Seminaren der DGMM gibt es eine Vielzahl weiterer Anbieter für Kurse in Manueller Therapie. Sie sind unterschiedlich umfangreich und für einige gibt es auch Fortbildungspunkte, was für dich besonders interessant sein dürfte, wenn du fachlicher Leiter oder Inhaber einer Praxis bist.

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4. Kritik & Risiken: Wie gut wirkt die Manuelle Therapie?


Kurz & Knapp

  • Sowohl die Effektivität als auch die biomechanischen Auswirkungen der manualtherapeutischen Techniken sind nicht eindeutig belegt.
  • Vor allem die Manipulation erfährt in der Forschungsliteratur Kritik, da sie teilweise nicht unerhebliche Risiken birgt und ihr Nutzen fraglich bleibt.
  • Mithilfe der Liebscher & Bracht-Therapie wird klar, warum die Kritiken nachvollziehbar sind und welche Lösungen es gibt.

Obwohl sie in der Praxis häufig angewendet werden, sind die Techniken der Manuellen Therapie teilweise wissenschaftlich umstritten. Hinzu kommt die oben angesprochene Problematik, dass es kein einheitliches Konzept und damit auch keine fest definierten Qualitätsstandards Manueller Therapie gibt.

In diesem Kapitel geht es um die häufigsten Kritikpunkte an der Manuellen Therapie. Dabei lernst du auch die Liebscher & Bracht-Therapie kennen: Diese Therapie bietet einige sinnvolle Lösungsansätze für die dargestellten Kritikpunkte und ist deshalb für viele Physiotherapeuten inzwischen die Methode der Wahl.

Kritik #1: Manuelle Therapie wirkt kaum

Ist die Manuelle Therapie in der Lage, für dauerhafte Beschwerdefreiheit zu sorgen? Das ist umstritten. Untersuchungen zeigen, dass die Behandlungseffekte meist nur kurzfristig andauern.18)19) Bei Rückenschmerzen20)21), Nackenschmerzen 22)23) und Kniearthrose 24) erzielt Manuelle Therapie zudem nur geringe Effekte.

Untersuchungen zeigen aber auch, dass die Wirksamkeit von Manueller Therapie gesteigert werden kann, wenn sie mit regelmäßigen Bewegungsübungen kombiniert wird.25)

Doch warum ist das so? Eine Antwort gibt das Schmerzmodell nach Liebscher & Bracht:

Das Schmerzmodell nach Liebscher & Bracht

  • Die meisten Schmerzen entstehen nicht durch Schäden an den Gelenken oder anderen Strukturen, sondern durch wiederholte einseitige Bewegungen.
  • Durch diese Einseitigkeit werden Gelenkwinkel nicht mehr vollumfänglich genutzt und dadurch das die Gelenke umgebende Gewebe (Muskeln und Faszien) nicht mehr ausreichend gedehnt. Es verliert seine Flexibilität.
  • Dadurch steigt der Tonus im muskulär-faszialen Gewebe. Es entwickelt eine Zugkraft, die das Risiko birgt, die verbundenen Gelenke zu schädigen.
  • Doch noch bevor die Schäden entstehen, warnt der Körper mit Schmerzen vor den zu hohen Spannungen im muskulär-faszialen Gewebe.

Nach Liebscher & Bracht sind Schmerzen also ein Alarmsignal des Körpers auf zu hohe Spannungen im muskulär-faszialen Gewebe. Und diese Spannungen sind wiederum das Ergebnis einseitiger Bewegungsmuster.

Legt man dieses Schmerzverständnis zugrunde, wird klar, warum Bewegung der Schlüssel zur Schmerzfreiheit ist: Normalisierst du die Spannungen im Gewebe und stellst anschließend durch Dehnung und Kräftigung die Beweglichkeit des Körpers wieder her, gibt es für den Körper keinen Grund mehr, Alarm zu schlagen  die Schmerzen verschwinden.

Regelmäßiges Üben führt zu Schmerzfreiheit

Für eine dauerhafte Schmerzfreiheit reicht eine passive Behandlung meist nicht aus. Deshalb berichten viele Patienten auch, dass es ihnen nach einer Manuellen Therapie zwar besser ging, aber eben nicht lange. Damit die Besserung anhält, ist es aus unserer Sicht wichtig, dass der Patient mit regelmäßigen Übungen wieder zurück in die Bewegung findet.

Liebscher & Bracht hat zu diesem Zweck 27 spezielle Engpassdehnübungen entwickelt, die der Therapeut seinem Patienten mit auf den Weg gibt – damit dieser zuhause selbstständig für dauerhafte Schmerzfreiheit sorgen kann.

Zu sehen ist eine Frau, die sich mit gestreckten Armen gegen eine Wand lehnt und so ihren Schulterbereich dehnt.

Engpassdehnung nach Liebscher & Bracht

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Kritik #2: Manuellen Therapie kann schaden

Eine häufige Kritik an den Techniken der Manuelle Therapie betrifft die der Manipulation. Besonders an der Wirbelsäule birgt diese Technik nicht unerhebliche Risiken 26). Meist liegen diese zwar im milden bis moderaten Bereich, berichtet wird aber auch von ernsten Zwischenfällen und sogar Todesfolgen 27).

Zudem ist die Wirksamkeit der Manipulation an sich strittig. So konnte eine dauerhafte Positionsveränderung der Wirbelsäule, wie sie mitunter bewirkt werden soll, bisher nicht nachgewiesen werden 28)29))

Die Struktur kann nur von innen verändert werden

Auch diese Kritik wird mithilfe der Liebscher & Bracht-Therapie nachvollziehbar: Degenerierte Strukturen (wie z. B. Wirbelverschiebungen) lassen sich nicht von außen verändern, da die Ursache für die Degeneration dann unangetastet bleibt.

Und die Ursache für diese Degeneration ist: Bewegung. Denn wiederholte einseitige Bewegung hat überhaupt erst zur Degeneration geführt. Wird die Bewegung also verändert, kann sich auch die Struktur wieder verändern:

  • Zunächst müssen die zu hohen Spannungen im Gewebe manualtherapeutisch normalisiert werden.
  • Mit regelmäßiger qualitativer Bewegung (Engpassdehnungen) werden anschließend Bindegewebszellen dazu angeregt, Verklebungen ab- und das Fasziengitter entsprechend umzubauen.
  • So werden die Gewebespannungen dauerhaft aufgelöst. Damit lassen auch die Zugkräfte nach, die das Gewebe mitunter auf Strukturen wie Gelenke und Wirbel ausgeübt hat.
Grafische Symboldarstellung der Scherengitterstruktur gesunder Faszien

Gesundes Fasziengewebe zeigt sich mit Scherengitterstruktur. Das ermöglicht eine gute Nährstoffversorgung und macht das Gewebe flexibel und reißfest.

Symbolhafte Darstellung verklebter Faszien

Durch die übermäßige Produktion des klebstoffähnlichen Fibrin kann Fasziengewebe regelrecht verkleben. Gewebe wird unflexibel.

Kritik #3: Manuelle Therapie ist ungenau

Die grundlegende Theorie, dass Manuelle Therapie komplexe Symptomketten erkennen und behandeln kann, erfährt ebenfalls Kritik. Welche biomechanischen Auswirkungen die Techniken auf Gelenke haben und warum die Therapie überhaupt wirken soll, ist bisher zumindest nicht eindeutig erklärt.30)31) Fraglich ist in diesem Zusammenhang auch, inwiefern es überhaupt möglich ist, mit Palpation die biomechanischen Ursachen für Symptome zu „ertasten“.32)

Generell seien die Techniken zu „unpräzise“, um den erwünschten Wirkungsbereich wirklich zu treffen.33)

Schmerzen dort treffen, wo sie entstehen

In der grundlegenden Theorie gibt es wichtige Gemeinsamkeiten zwischen Manueller Therapie und der Liebscher & Bracht-Therapie: Beide setzen propriozeptive Reize, um auf dieser Weise Schmerzen zu lindern und muskulär-fasziale Spannungen zu senken.

Allerdings ist die Kritik, dass die Techniken Manueller Therapie zu unpräzise seien, durchaus nachvollziehbar: Bei manueller Einwirkung auf den Weichteilbereich (wie beispielsweise durch Triggerpunktmassagen) sind Schmerzpunkte oft schwer zu treffen. Die Liebscher & Bracht-Therapie kennt dafür eine deutlich präzisere Technik: Die Osteopressur.

Die Osteopressur nach Liebscher & Bracht

  • Die Osteopressur ist eine Drucktechnik, die direkt am Knochen angewendet wird. Die Liebscher & Bracht-Therapie kennt 72 solcher Knochenpunkte, die in Verbindung zu unterschiedlichen Schmerzzuständen stehen.
  • In der Knochenhaut sitzen sogenannte „interstitielle“ Rezeptoren. Sie messen Spannungen im Muskelgewebe und geben das Ergebnis ans zentrale Nervensystem weiter – haben also eine propriozeptive Funktion.
  • Durch den Druck werden die Spannungen im muskulär-faszialen Gewebe normalisiert. Anschließend ist eine schmerzfreie Engpassdehnung möglich, um den Körper wieder in qualitative Bewegung zu bringen.

Mit der Osteopressur bist du also in der Lage, zielgenau dort zu drücken, wo die Schmerzen entstehen. Da die Punkte genau definiert sind und die Druckintensität in einem festgelegten Rahmen ausgeübt wird, ist die Technik (anders als z. B. die Manipulation) völlig risikofrei. 

Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht zeigt am Skelett die Osteopressurpunkte bei Sodbrennen

Gegenüberstellung: Manualtherapie vs. Liebscher & Bracht

Manuelle Therapie

  • Nur passive Techniken, obwohl Untersuchungen zeigen, dass erst durch aktive Bewegungsübungen langfristige Verbesserungen erzielt werden.
  • Techniken wie die Manipulation versuchen, die Struktur von außen zu beeinflussen, bergen aber Verletzungsrisiken und kaum nachweislichen Nutzen.
  • Techniken sollen propriozeptive Reize setzen, sind aber oft nicht zielgenau, in der Wirkung umstritten oder mit Risiken behaftet (z. B. Triggerpunktmassage).
  • Ausbildung richtet sich an Physiotherapeuten und Ärzte. Bisher gibt es kein einheitliches Ausbildungskonzept und keinen Goldstandard.

Liebscher & Bracht

  • Hilfe zur Selbsthilfe: Der Patient erhält nach der Behandlung verschiedene Engpassdehnungen, um selbstständig die eigene Beweglichkeit zu verbessern.
  • Struktur wird von innen – über die Bewegung  verändert. Genaue Anleitung für die Dehnübungen verhindert jede Verletzungsgefahr für den Patienten.
  • Osteopressur setzt propriozeptive Reize, indem zielgenau auf fest definierte Knochenpunkte eingewirkt wird. Keine Verletzungsgefahr, da umliegendes Gewebe nicht traktiert wird. 
  • Ausbildung richtet sich an Physiotherapeuten, Ärzte und Menschen aus anderen gesundheitsnahen Berufen. Ausbildungsteilnehmer erlernen den fest definierten Goldstandard.

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Über diesen Artikel

Roland Liebscher-Bracht

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Mehr über den Autor
Dr. Egbert Ritter, Unfallchirurg und eh. Oberarzt im UKH Salzburg

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Mehr über den Prüfer

Veröffentlicht am: 15.03.2022 | Letzte Aktualisierung: 06.12.2022

Quellen & Studien

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