1. Das Thema kurz und kompakt
- Häufiges Krankheitsbild: Frauen sind statistisch gesehen etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.2)
- Komplexe Entstehung: Deine Beschwerden können durch das Zusammenspiel zwischen Darm, Nerven sowie verschiedenen Faktoren wie Stress oder individuelle Ernährung entstehen.
- Unterstützende Ansätze: Die Forschung beschäftigt sich intensiv mit verschiedenen Möglichkeiten, die dazu beitragen sollen, die Symptome zu reduzieren – von Ernährungsanpassungen bis hin zu Entspannungstechniken.3)
2. Was ist das Reizdarmsyndrom?
Das Reizdarmsyndrom, auch als Reizkolon oder Irritable Bowel Syndrome (IBS) bekannt, gehört zu den funktionellen Darmerkrankungen. „Funktionell“ bedeutet dabei: Die Beschwerden sollten zwar deutlich spürbar sein, aber bei der Diagnose Reizdarm lassen sich durch Untersuchungen keine krankhaften Veränderungen an deiner Darmwand oder andere organische Ursachen nachweisen.4)
Obwohl Studien zufolge etwa 11 Millionen Deutsche, also etwa jeder Siebte, unter RDS leiden soll, erhalten nur eine Millionen Patienten die tatsächliche Diagnose. Dies spricht wiederum für eine hohe Dunkelziffer. Besonders junge Menschen scheinen statistisch gesehen vermehrt ein Reizdarmsyndrom zu entwickeln. Im Jahr 2017 waren unter den 23–27-Jährigen rund 68.000 von einem Reizdarm betroffen. 2005 lag die Zahl noch bei knapp 40.000. Das entspricht einem Zuwachs von 70 %.5)
Exkurs: Der Aufbau deines Darms
Die beiden Darmabschnitte Dünndarm und Dickdarm leisten unvorstellbare Arbeit. Über eine Länge von 6 bis 7 Metern und einer Größe von 300–500 Quadratmetern (das ist etwa die Größe eines Tennisplatzes) sorgen sie gemeinsam für die Zellernährung. Dein Dünndarm zersetzt vor allem den Speisebrei (leicht vorverdaute Nahrung) weiter. Hier findet auch die Nährstoffaufnahme statt. Da die Nahrung im Dünndarm bis zu 6 Stunden verweilt (Fleisch braucht übrigens deutlich länger), werden Nährstoffe über den Kontakt mit der Darmoberfläche und den Verdauungsenzymen leicht aufgenommen (Resorption).
Dafür ist die Schleimhaut deines Dünndarms sehr sorgfältig gefaltet. Die dort befindlichen Darmzotten resorbieren Mikronährstoffe.
Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe nimmt der untere Teil des Dünndarms auf. Von dort transportieren Blut und Lymphe diese Vitalstoffe zu den Zellen. Dem Speisebrei wird dabei etwa 80 Prozent des Wassers entzogen.
Die 3 Subtypen des Reizdarms
Unter dem Begriff Reizdarm können 3 Subtypen zusammengefasst werden, die sich durch unterschiedliche Schmerzen kennzeichnen.
- Der Gas-Blähtyp: Du leidest vermehrt unter Blähungen nach dem Essen, da sich dann Gase im Verdauungstrakt bilden, die Völlegefühl oder Krämpfe begünstigen können.
- Der Verstopfungs-Typ: Du könntest auch hauptsächlich unter Verstopfungen und einer gestörten Darmentleerung leiden. Unter Umständen können eine angepasste Ernährung sowie Präparate wie Abführmittel, die den Stuhldrang erhöhen, die Darmmuskulatur stimulieren und dich beim Ausscheiden der Stuhlansammlungen unterstützen.
- Der Diarrhoetyp: Du scheidest die aufgenommene Nahrung oft sofort wieder aus. Starke Durchfälle schränken dich im Alltag enorm ein. Die Gefahr bei diesem Typ sind hohe Mineralstoffverluste sowie plötzlicher Gewichtsverlust. Die Nahrung verweilt für die Nährstoffaufnahme schließlich viel zu kurz im Dünn- und Dickdarm.
Bitte beachte, nicht immer lässt sich ein RDS eindeutig zuordnen, sodass du mehrere dieser Symptome haben könntest.6)
Die Darm-Hirn-Verbindung
Über die sogenannte Darm-Hirn-Achse kommunizieren dein Darm und Hirn miteinander und beeinflussen sich gegenseitig. Wenn du unter einem Reizdarmsyndrom leidest, könnte diese Kommunikation gestört sein, sodass deine Darmnnerven dauerhaft stimuliert werden.7). Stress – ob akut oder chronisch – kann ebenfalls einen erheblichen Einfluss haben und deine Darmaktivität verstärken. Stresshormone wie Cortisol beeinflussen direkt die Verdauung und können die Durchlässigkeit der Darmwand oder deine Schmerzwahrnehmung erhöhen, sodass normale Darmbewegungen als unangenehm oder schmerzhaft empfunden werden.8)
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Erfahre mehr zum ALL IN ONE - Arthro-Paket (Kapseln)3. Reizdarmsyndrom Ursachen
Wie ein Reizdarm entstehen kann, wird derzeit noch immer intensiv erforscht, denn die Ursachen für die Erkrankung sind nicht vollständig geklärt. Nach aktuellem Forschungsstand scheinen verschiedene Faktoren zusammenzuwirken und könnten sich sogar gegenseitig verstärken. Dies kann die Behandlung eines Reizdarms erschweren und deinen Leidensdruck erhöhen.9). Wir geben dir einen Überblick zu möglichen Reizen, die deinen Darm beeinflussen:
Die Rolle der Darmflora
Ein besonderer Fokus der aktuellen Forschung liegt auf dem Mikrobiom – der Gesamtheit aller Darmbakterien.
- Bei einem Reizdarm könnte die Zusammensetzung deiner Darmbakterien verändert sein und die Probleme verursachen.
- Forscher stießen außerdem auf Hinweise, die auf eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut hindeuten, sodass mehr Substanzen durch die Darmwand in deinen Körper gelangen als üblich. Das Immunsystem betroffener Menschen könnte dann verstärkt auf diese Stoffe reagieren, was lokale Entzündungsreaktionen begünstigt, sodass sich ein Teufelskreis ergibt.10)
Gestörte Darmbewegungen und Nervensystem
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Veränderungen in der Darmmotorik. Die Bewegungen deines Darms können dabei entweder beschleunigt sein, was zu Durchfall führt, oder verlangsamt, was Verstopfung zur Folge hat. Bei manchen Menschen wechseln sich diese Zustände auch ab. Die Kontraktionen des Darms können dabei stärker oder unkoordinierter sein als normal.
Einige RDS Betroffene scheinen eine veränderte Anzahl bestimmter Nervenzellen in der Darmwand zu haben, die eine weitere Störung zwischen Bauch und Hirn fördern können. Studien legen nahe, dass Patienten mit vorwiegendem Durchfall oft eine erhöhte Anzahl dieser Zellen besitzen, während bei RDS Betroffenen mit Verstopfung die Zahl eher verringert ist. Dennoch können sich Verstopfung oder Durchfall auch miteinander abwechseln, was die Diagnose Reizdarm zusätzlich erschwert.11)
4. Reizdarmsyndrom Symptome erkennen
Die Beschwerden beim RDS können von Person zu Person sehr unterschiedlich sein. Unter Umständen bemerkst du die Symptome in Schüben, das heißt, Phasen der stärkeren Überempfindlichkeit wechseln sich mit entspannteren Zeiten ab.12)
Unterschiedliche Bauchschmerzen stehen bei vielen Betroffenen im Vordergrund: Von einem dumpfen Druckgefühl bis hin zu krampfartigen Beschwerden. Außerdem könnte deine Darmmuskulatur zu atypischen Bewegungsabläufen neigen. Es könnte sein, dass du nach dem Essen mehr Schmerzen verspürst, die sich nach dem Gang zur Toilette verbessern. In einigen Fällen können die Schmerzen sogar in verschiedenen Bereichen des Bauchs auftreten, in anderen konzentrieren sie sich nur auf bestimmte Bereiche im Bauchraum. Veränderungen der Stuhlgewohnheiten gehören ebenfalls zu den wichtigen Symptomen. Diese können sich zum Beispiel wie folgt äußern:
- Durchfall (RDS-D): Insbesondere morgens oder nach den Mahlzeiten hast du häufiger einen weichen bis flüssigen Stuhlgang und verspürst häufiger plötzlichen Stuhldrang.
- Verstopfung (RDS-O): Du hast seltener und vor allem harten Stuhlgang, sodass du dich oft nicht vollständig entleert fühlst. Viele Betroffene berichten von anstrengenden Stuhlgängen und dem Gefühl, „nachhelfen“ zu müssen.
- Gemischte Form (RDS-M): Vielleicht bemerkst du auch den Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung.13).
Weitere Symptome beim RDS
Folgende Begleitsymptome können ebenfalls mit RDS in Verbindung stehen und deine Lebensqualität beeinflussen:
Blähungen und Völlegefühl:
In diesem Fall fühlt sich dein Bauch aufgebläht und gespannt an. Das liegt an der verstärkten Gasbildung in deinem Darm. Vielleicht bemerkst du, dass …
- deine Hose morgens perfekt passt, aber abends unangenehm drückt
- dein Bauchumfang sich im Laufe des Tages deutlich vergrößert
- dein Bauch nach dem Essen aufgebläht zu sein scheint
- du schon nach kleinen Portionen ein Völlegefühl hast.
Verdauungsgeräusche:
Die typischen Darmgeräusche (Borborygmi) können besonders unangenehm sein. Es könnte sein, dass …
- dein Bauch in den ungünstigsten Momenten, wie in Meetings oder beim Date, gluckert und rumort, sodass andere es hören können
du vor allem vor oder nach dem Essen dazu neigen könntest
Weitere körperliche Beschwerden:
Es gibt einige weitere Symptome, die Anzeichen für einen Reizdarm sein könnten. Dazu zählen:
- Kopf und Konzentration: Du leidest während der Blähungen vermehrt unter Kopfschmerzen sowie Konzentrationsschwierigkeiten.
- Schlaf und Energie: Vielleicht bemerkst du auch Probleme beim Ein- oder Durchschlafen, sodass du morgens erschöpft bist, obwohl du genug geschlafen hast. Auch über den Tag könntest du weniger Energie haben.
- Bewegungsapparat: Eine veränderte Körperhaltung kann Rückenschmerzen begünstigen. Manchmal kommen auch Gelenkbeschwerden ohne erkennbare Ursache hinzu oder du bemerkst eine gewisse Schwere in den Gliedern.
- Weitere Begleiterscheinungen: Du könntest unter Blasenschwäche leiden, einen schleimigen Stuhl feststellen oder vermehrt schwitzen. Einige Patientinnen und Patienten berichten auch davon, dass sie gegenüber Gerüchen oder Geräuschen empfindlicher seien.14).
Weitere Darmerkrankungen
Neben dem RDS kommen es eine Reihe weiterer Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis-Ulcerosa oder das Leaky-Gut-Syndrom bei Verdauungsproblemen infrage. Sie gehören zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und lösen meist spezifische Beschwerden aus. Symptomatik und Verlauf der Erkrankungen unterscheiden sich also in einigen Faktoren von denen des Reizdarms, sodass du möglicherweise einen Unterschied zu deinen Beschwerden erkennst. Solltest du Blut im Stuhl bemerken, wende dich an deinen Arzt. Blutbeimengungen gehören nicht zum typischen Bild beim RDS, sondern können auf andere Darmerkrankungen hindeuten.
© Juan Gaertner | shutterstock.com
5. Reizdarm Diagnose und Untersuchungen
Die Diagnose Reizdarm stellt eine besondere Herausforderung dar, da keine spezifischen Untersuchungen oder Laborwerte existieren, die die Störung eindeutig nachweisen können. Es handelt sich um eine sogenannte Ausschlussdiagnose – das bedeutet, andere mögliche Erkrankungen müssen zunächst ausgeschlossen werden.15). Dein Arzt könnte dabei auf die sogenannten Rom-IV-Kriterien zurückgreifen. Diese legen fest: Wenn du mindestens einmal pro Woche über 3 Monate Bauchschmerzen hast und sich dabei deine Stuhlgewohnheiten ändern, könnte ein RDS vorliegen.16). Im ersten Schritt wird dein Arzt ausführlich mit dir über deine Probleme sprechen:
- Wann treten deine Beschwerden auf?
- Was verschlimmert sie?
- Gibt es Zeiten, in denen es dir besser geht?
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Bei der körperlichen Untersuchung könnte dein Arzt deinen Bauch sowie den Enddarmbereich abtasten sowie auf Darmgeräusche achten. Potentielle Entzündungen oder Schilddrüsenprobleme sollten sich in Blutuntersuchungen zeigen. Zeigst du Anzeichen für eine Zöliakie? Auch eine Stuhlprobe könnte insbesondere auf verstecktes Blut oder bestimmte Entzündungswerte hin analysiert werden.18). Je nachdem, welche Beschwerden du hast und wie alt du bist, könnte auch ein Ultraschall der Organe oder eine Darmspiegelung beziehungsweise Magenspiegelung infrage kommen – insbesondere dann, wenn du unter Gewichtsverlust leiden solltest.
6. Potentielle Behandlung bei Reizdarm
RDS hat viele Gesichter – und genauso vielfältig sind die Wege der Behandlung, mit denen du das Ziel verfolgen kannst, deinen Magen und Darm zu beruhigen. Die eine, perfekte Lösung gibt es nicht, probiere also aus, was dir am besten hilft.19)
Ernährungsumstellung: Wir empfehlen dir in diesem Kontext, einen Blick auf deine Ernährung zu werfen. Dabei scheint die Low-FODMAP-Diät FODMAPs für viele Patienten sinnvoll zu sein. Diese Diät geht davon aus, dass dein Darm bestimmte Kohlenhydrate nur schwer verarbeiten kann und diese infolgedessen von den Darmbakterien vergoren werden. Das begünstigt Blähungen und Schmerzen. Du solltest daher beispielsweise auf folgende Lebensmittel verzichten:
- Äpfel
- Zwiebeln
- Knoblauch
- Hülsenfrüchte
Viele Menschen fühlen sich besser, wenn sie diese Lebensmittel eine Zeit lang weglassen. Aber Achtung: Diese Ernährungsumstellung kann komplex sein und sollte daher nur unter fachkundiger Anleitung durchgeführt werden. Sonst riskierst du eine Mangelernährung. Sprich also mit deinem Arzt ab, ob im Rahmen der Behandlung deiner Symptome die Low-FODMAP-Diät für dich infrage kommen kann.20).
Bewegung: Auch Bewegung könnte dein Wohlbefinden und deine Verdauung unterstützen und zum Stressabbau beitragen: Geh regelmäßig spazieren oder trainiere deine Ausdauer, indem du Schwimmen oder Yoga in deinen Alltag einbaust. Ferner könntest du verschiedene Entspannungstechniken ausprobieren, um dein Wohlbefinden zu fördern. Dazu zählen progressive Muskelentspannung, Meditation oder Achtsamkeitsübungen – finde heraus, was zu dir passt.
Psychotherapie: Manche Menschen profitieren auch von einer Psychotherapie, besonders wenn Stress oder psychische Belastungen eine große Rolle spielen.
Medikamente: Je nachdem, ob bei dir eher Durchfall oder Verstopfung im Vordergrund steht, könnten auch Medikamente eine sinnvolle Ergänzung sein. Sprich jedoch im Vorfeld mit deinem Arzt darüber, was für dich passen könnte. Als weitere unterstützende Maßnahmen könntest du Pfefferminzöl-Kapseln verwenden, um deinen Magen und Darm bei Krämpfen zu beruhigen. Probiotika hingegen könnten deine Darmflora und das Wachstum guter Bakterien fördern. Du solltest außerdem deinen Nährstoffhaushalt im Blick behalten, denn durch den Durchfall könntest du vermehrt Vitamine als auch Mineralstoffe verlieren.
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Erfahre mehr zum ALL IN ONE - Arthro-Paket (Kapseln)Ein Leben mit Reizdarmsyndrom kann herausfordernd sein, doch mit einigen Strategien könntest du deine Lebensqualität unterstützen. Unserer Erfahrung nach haben sich folgende Maßnahmen bewährt:
- Iss langsam und in Ruhe. Nimm dir Zeit zum Kauen und vermeide es, nebenbei zu arbeiten oder fernzusehen.
- Probiere das Intervallfasten.
- Nimm lieber mehrere, kleine Mahlzeiten zu dir, als wenige große.
- Beobachte, was passiert, wenn du sehr heiße oder sehr kalte Speisen isst und lass sie gegebenenfalls weg.
- Probiere beruhigenden Tee – beispielsweise aus Kamille oder Fenchel.
- Achte darauf, zu regelmäßigen Zeiten schlafen zu gehen.
- Schaffe dir ein entspannendes Abendritual wie eine kurze Meditation oder Dehnübungen.
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8. Fazit Reizdarmsyndrom verstehen und begegnen
Das Reizdarmsyndrom ist eine komplexe Erkrankung, die durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren entsteht. Die Beschwerden reichen von Bauchschmerzen und veränderten Stuhlgewohnheiten bis hin zu Blähungen und Erschöpfung. Auch wenn die Medizin die genauen Ursachen noch nicht vollständig versteht, zeigt die Forschung immer deutlicher, wie eng Darm, Nervensystem und Psyche zusammenhängen. Es gibt einige Ansatzpunkte, mit denen du dein Wohlbefinden fördern kannst: Eine zentrale Rolle spielen dabei die Ernährung und der Umgang mit Stress. Moderne Therapiekonzepte setzen auf einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl körperliche als auch seelische Aspekte berücksichtigt.21)
Über diesen Artikel
Autorin:
Dr. med. Petra Bracht
Ärztin & Schmerzspezialistin
Veröffentlicht am:23.04.2021
Letzte Aktualisierung:19.02.2025
Quellen & Studien
- ↑1,↑2 Hausteiner-Wiehle C. et al., AWMF-Leitlinie zum Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden
- ↑3,↑13,↑19 Ford AC et al., American College of Gastroenterology Monograph on Management of Irritable Bowel Syndrome
- ↑4,↑12,↑16 Drossman DA et al., Rome IV-Functional GI Disorders: Disorders of Gut-Brain Interaction
- ↑5 Prof. Dr. med. Christoph Straub/ Prof. Dr. Joachim Szecsenyi: Volksleiden Reizdarmsyndrom oft falsch behandelt. In: Barmer Arztreport 2019, https://www.barmer.de/blob/192574/68afa7f846c9d2adf1af7b57ddd77c94/data/dl-pressemappe.pdf, letzter Aufruf am 05.04.21, um 16:59 Uhr. S.2.
- ↑6 Hotz, Jürgen/ Madisch, Ahmed et al.: Das Reizdarmsyndrom: Definition, Diagnosesicherung, Pathophysiologie und Therapiemöglichkeiten. In: Deutsches Ärzteblatt 2000, 97 (48). A-3263 / B-2745 / C-2432.
- ↑7 Martin CR et al., The Brain-Gut-Microbiome Axis
- ↑8 Qin HY et al., Impact of psychological stress on irritable bowel syndrome
- ↑9 Enck P et al., Irritable bowel syndrome. Nature Reviews Disease Primers
- ↑10 Camilleri M et al., Intestinal barrier function in health and gastrointestinal disease
- ↑11 Lee et al. The alteration of enterochromaffin cell, mast cell, and lamina propria T lymphocyte numbers in irritable bowel syndrome
- ↑14,↑17,↑21 Chang L et al., Functional Bowel Disorders: A Roadmap to Guide the Next Generation of Research
- ↑15 Lacy BE et al., Bowel Disorders. Gastroenterology
- ↑18 Lacy BE et al., ACG Clinical Guideline: Management of Irritable Bowel Syndrome
- ↑20 Gibson PR et al., Evidence-based dietary management of functional gastrointestinal symptoms: The FODMAP approach
9. Häufige Fragen zum Reizdarmsyndrom
Das Reizdarmsyndrom ist zwar belastend, aber keine gefährliche Erkrankung. Es schädigt deine Darmwand nicht und erhöht auch nicht das Risiko für Darmkrebs. Wichtig ist aber, dass dein Arzt andere Erkrankungen sorgfältig ausgeschlossen hat.
Ein RDS verläuft typischerweise in Schüben. Die Beschwerden können über Wochen oder Monate stärker sein und dann wieder nachlassen. Mit den richtigen Strategien kannst du deine beschwerdefreien Phasen oft verlängern.
Es gibt keine universelle „Reizdarm-Diät“. Welche Lebensmittel Beschwerden auslösen, ist sehr individuell. Ein Ernährungstagebuch kann dir helfen, deine persönlichen Trigger zu identifizieren. Die Low-FODMAP-Diät kann unter fachkundiger Anleitung eine Option sein.
Ja, die enge Verbindung zwischen Darm und Gehirn (Darm-Hirn-Achse) ist wissenschaftlich gut belegt. Stress kann deine Beschwerden verstärken. Umgekehrt können die Darmbeschwerden auch psychisch belastend sein.
Studien zeigen, dass bestimmte Probiotika deine Beschwerden lindern können. Die Wirkung ist aber individuell verschieden. Sprich mit deinem Arzt über geeignete Präparate.
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