1. Definition: Kopfschmerzen
2. Was sind Kopfschmerzen? – Ein Überblick
Kopfschmerzen, medizinisch als Cephalgie bezeichnet, sind Schmerzempfindungen im Kopfbereich, die in verschiedenen Formen auftreten können. Sie haben einen unterschiedlichen Schmerzcharakter und können pulsierend, bohrend, brennend, ziehend oder dumpf sein oder an unterschiedlichen Stellen auftreten: zum Beispiel am Hinterkopf, ein- oder beidseitig, in der Stirn oder an den Schläfen. Manchmal tritt auch ein Stechen oder Hämmern auf.
Dabei handelt es sich um eine echte Volkskrankheit, denn über 70 Prozent der Deutschen leiden nach eigenen Angaben zufolge mindestens einmal in ihrem Leben unter Kopfschmerzen. Die häufigste Kopfschmerzform sind Spannungskopfschmerzen – 70 Prozent der Bevölkerung leiden darunter. Dagegen sind es „nur“ 10 bis 12 Prozent der Deutschen, die sich mit der gefürchteten Migräne herumplagen.
Die internationale Kopfschmerzgesellschaft (IHS) unterscheidet insgesamt 367 Formen von Kopfschmerzen, welche in die folgenden drei Hauptkategorien klassifiziert werden: primäre Kopfschmerzen, sekundäre Kopfschmerzen und kraniale Neuralgien.
Primäre Kopfschmerzen
Primäre Kopfschmerzen, wie zum Beispiel Spannungskopfschmerzen, Migräne und Cluster-Kopfschmerzen, treten eigenständig auf und machen gemeinsam etwa 92 Prozent aller Kopfschmerzfälle aus. Sie sind oft durch Stress oder Muskelverspannungen bedingt und beeinflussen das tägliche Leben erheblich.
Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Muskelverspannungen können durch eine schlechte Haltung oder zu langes Sitzen in einer Position verursacht werden. Diese wiederum begünstigen dann den Kopfschmerz, denn die Spannung können zur Beeinträchtigung der Durchblutung beitragen und infolgedessen die Sauerstoffversorgung im Kopf reduzieren.
Ein weiterer bedeutender Faktor ist die genetische Veranlagung. Wenn Kopfschmerzen in deiner Familie häufiger vorkommen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass du ebenfalls davon betroffen bist. Die genetischen Faktoren beeinflussen, wie dein Körper auf verschiedene Auslöser reagiert und wie häufig Kopfschmerzen auftreten können.
Wir gehen in einem späteren Abschnitt genauer auf die verschiedenen Ursachen für primäre Kopfschmerzen ein.
Sekundäre Kopfschmerzen
Sekundäre Kopfschmerzen sind das Ergebnis anderer gesundheitlicher Probleme oder Erkrankungen. Während primäre Kopfschmerzen eigenständig auftreten, liegt bei sekundären Kopfschmerzen immer ein Symptom einer Erkrankung zugrunde. Die Identifizierung und Behandlung der Beschwerden sind oft komplex: Es muss die eigentliche Ursache behandelt werden, um den Kopfschmerz bekämpfen zu können.
Zu den häufigsten Auslösern sekundärer Kopfschmerzen gehören Infektionen wie Erkältungen oder Grippe, die Entzündungen im Kopfbereich verursachen können. Kopfverletzungen, sei es durch Unfälle oder Stöße, führen ebenfalls häufig zu sekundären Kopfschmerzen. Dabei kann es zu Gehirnerschütterungen oder anderen traumatischen Hirnverletzungen kommen, die Kopfschmerzen auslösen. Blutdruckprobleme, insbesondere Bluthochdruck, sind ein weiterer häufiger Grund. Ein erhöhter Blutdruck kann Druck auf die Blutgefäße im Kopf ausüben und dadurch Schmerzen hervorrufen. Aus diesem Grund solltest du bei ungeklärter Ursache zum Arzt gehen und deinen Blutdruck kontrollieren lassen.
Kraniale Neuralgien, Gesichtsschmerz und andere Kopfschmerzen
Kraniale Neuralgien und Gesichtsschmerzen können entstehen, wenn der Schmerz entlang der Nervenausläufer im Kopf, Gesicht oder Hals verläuft. Ein prominentes Beispiel für diese Art von Schmerz ist die Trigeminusneuralgie. Bei dieser Erkrankung treten plötzlich intensive, stechende Schmerzattacken im Gesicht auf.
Diese Kopfschmerzarten sind relativ selten, aber gerade ihre Seltenheit macht sie für die Betroffenen besonders belastend, da sie oft schwer zu diagnostizieren und zu behandeln sind.
Chronische Kopfschmerzen – eine der häufigsten neurologischen Krankheiten
Chronische Kopfschmerzen stellen eine erhebliche Belastung für viele Menschen dar und gehören zu den 10 häufigsten neurologischen Erkrankungen, wie die Deutsche Gesellschaft für Neurologie in einer Studie berichtet:
Diese Art von Kopfschmerzen wird diagnostiziert, wenn sie über einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten an mindestens 15 Tagen im Monat auftreten. Für Betroffene bedeutet dies eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität, da die Schmerzen konstant oder immer wiederkehrend sind und das tägliche Leben stark beeinträchtigen können.
Mit chronischen Kopfschmerzen gehen zahlreiche Herausforderungen einher. Sie betreffen die körperliche Gesundheit und können auch erhebliche Auswirkungen auf die psychische Verfassung haben. Häufig fühlen sich Menschen mit chronischen Kopfschmerzen in ihrem Alltag eingeschränkt, was zu Frustration und in vielen Fällen auch zu Depressionen oder Angststörungen führen könnte. Diese Erkrankungen erfordern daher nicht nur eine medizinische Behandlung des Schmerzes selbst, sondern oft auch eine umfassende Betreuung, die psychologische Unterstützung einschließt.
Ferner raten wir dazu, dass du gezielt nach spezifischen Auslösern und Mustern deiner Kopfschmerzen suchst. Darauf aufbauend kannst du gezielte Maßnahmen und Strategien ergreifen, mit dem Ziel, die Kopfschmerzen zu reduzieren. Dies kann dir helfen, mit deinem Arzt Strategien zu entwickeln, um die Häufigkeit und Intensität der Kopfschmerzen zu reduzieren. Manchmal erfordert dies Änderungen im Lebensstil, wie eine bessere Stressbewältigung oder eine Anpassung der Ernährung und des Schlafverhaltens.
Das Bewusstsein für die Bedeutung chronischer Kopfschmerzen und deren Management ist entscheidend, um die Lebensqualität zu verbessern und die Kontrolle über deine Gesundheit zu behalten. Indem du dich aktiv mit den Ursachen und möglichen Behandlungsansätzen auseinandersetzt, kannst du maßgeblich dazu beitragen, dein Wohlbefinden zu steigern und den Herausforderungen dieser Erkrankung besser zu begegnen. Noch mehr Informationen zu dieser Form der Schmerzen findest du in unserem Artikel über Cluster-Kopfschmerzen.
3. Kopfschmerzen – die häufigsten Ursachen
Kopfschmerzen sind mehr als nur ein lästiges Übel; sie können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, die tief in die physiologischen Prozesse deines Körpers eingreifen. Um dir zu helfen, besser mit diesen Auslösern umzugehen, schauen wir uns die Mechanismen hinter häufigen Kopfschmerzursachen genauer an und möchten mit unseren Liebscher & Bracht Übungen® Unterstützung bieten.
Wie Stress die Entstehung von Kopfweh fördern kann
Stress aktiviert das zentrale Nervensystem und führt zur Freisetzung von Stresshormonen wie Cortisol. Diese Hormone können die Blutgefäße verengen und Entzündungen fördern, was durchaus zu Spannungskopfschmerzen führen kann. Chronischer Stress kann zudem Muskelverspannungen intensivieren und so deine Kopfschmerzen verschlimmern. Um Stress sowie seelische Belastungen effektiv zu managen, könntest du Biofeedback-Techniken ausprobieren, um zu lernen, wie du deine physiologischen Reaktionen positiv beeinflussen kannst. Auch regelmäßige körperliche Aktivität kann helfen, Stresshormone zu reduzieren.
Schlafmangel – wenn der Tag Nacht Rhythmus verrückt spielt
Schlafmangel verändert den Serotoninspiegel im Gehirn, ein Neurotransmitter, der oft mit Kopfschmerzanfällen in Verbindung gebracht wird. Der Mangel an Tiefschlafphasen kann auch die Schmerzschwelle senken, wodurch Kopfschmerzen leichter ausgelöst werden. Etabliere daher eine feste Schlafhygiene-Routine, die feste Schlafenszeiten, eine ruhige Schlafumgebung und den Verzicht auf Bildschirme vor dem Schlafengehen umfasst.
Flüssigkeitsmangel als Ursache
Flüssigkeitsmangel kann die Verengung der Blutgefäße sowie darauf aufbauend eine verringerte Sauerstoffzufuhr zum Gehirn fördern, was wiederum Kopfschmerzen auslösen kann. Dehydration beeinflusst zudem den Elektrolythaushalt, was neurologische Symptome wie Kopfschmerzen verschärfen kann. Um diesem vorzubeugen, ist es wichtig, nicht nur Wasser, sondern auch Getränke mit Elektrolyten zu konsumieren, besonders nach körperlicher Anstrengung.
Wetterveränderungen
Wetterveränderungen, besonders Luftdruckschwankungen, können empfindliche Nervenenden im Gehirn reizen und Migräne auslösen. Dies geschieht, weil der Körper Schwierigkeiten hat, sich schnell an die veränderten Umgebungsbedingungen anzupassen. Mit Hilfe eines Wettertagebuchs kannst du Mustern auf die Spur kommen und frühzeitig Maßnahmen ergreifen, wie beispielsweise das Anpassen deiner Aktivitäten oder die Einnahme prophylaktischer Medikamente.
Muskelverspannungen
Muskelverspannungen resultieren oft aus Überlastung oder schlechter Haltung, was zu einer verminderten Durchblutung und Sauerstoffversorgung im Kopf- und Nackenbereich führt. Diese Einschränkungen erzeugen oft Schmerzen. Fortgeschrittene Methoden wie Physiotherapie, gezielte Massagen oder das Erlernen progressiver Muskelentspannungstechniken können helfen, die Muskulatur zu lockern und die Durchblutung zu verbessern.
4. Häufigkeit von Kopfschmerzen
Kopfschmerzerkrankungen sind ein allgegenwärtiges Leiden, das viele Menschen weltweit betrifft. Hier ein genauerer Blick auf die Verbreitung:
Wusstest du, dass fast die Hälfte der Weltbevölkerung regelmäßig von Kopfschmerzen geplagt wird? Eine umfassende Studie zeigt, dass etwa 47 % der Menschen weltweit aktuell unter irgendeiner Form von Kopfschmerzen leiden. Das verdeutlicht, wie verbreitet und alltäglich dieses Problem wirklich ist.
Auch die Techniker Krankenkasse befragte ihre Versicherten, wie häufig sie unter Kopfschmerzen leiden. Dabei gaben 20 % an, ein- bis dreimal im Monat darunter zu leiden und insgesamt 12 % mindestens einmal pro Woche.
5. Die häufigsten Kopfschmerzarten
Wir klären dich über die häufigsten Kopfschmerzformen auf. Ferner zeigen wir, in welchen Regionen die Schmerzen entstehen können.
Spannungskopfschmerzen
Diese Kopfschmerzart ist die häufigste und wird als dumpf drückend beschrieben. Der Schmerz kann sich von den Schultern und dem Nacken über die Kopfseiten bis zur Stirn erstrecken und bis zu 7 Tage anhalten. Aus diesem Grund führen diese Schmerzen auch zu Nackenschmerzen. Dabei verstärken sich beide sogar gegenseitig. Regelmäßige Entspannungstechniken und Dehnübungen können helfen, die muskulären und faszialen Spannungen abzubauen und zukünftigen Kopfschmerzen vorzubeugen. Akut kann das nebenwirkungsfreie Pfefferminzöl, das schon für Kinder ab 6 Jahren zugelassen ist, dabei unterstützen, die Schmerzen zu reduzieren. Wird dieser Kopfschmerz chronisch, gelten Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure, Koffein und Paracetamol als wirksam.
Migräne Kopfschmerzen
Diese Kopfschmerzerkrankung ist durch mittlere bis starke, pulsierend pochende Schmerzen gekennzeichnet. Migräne Kopfschmerzen können bis zu 3 Tage dauern und gehen oft mit Begleiterscheinungen wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Schwindel einher.
Bei einer sogenannten Aura oder Augenmigräne können Sprach- oder Sehstörungen sowie Lähmungserscheinungen als weitere Symptome der Erkrankung auftreten. Vermeide Trigger, wie Stress oder bestimmte Lebensmittel. Versuche stattdessen, mit Entspannungs- und Trainingsübungen fortzufahren. Diese Trigger sind zum Teil auch individuell und hier kann dir im Zweifelsfall dein Arzt weiterhelfen.
Cluster-Kopfschmerz
Diese extrem intensiven Kopfschmerzattacken treten sehr einseitig im Bereich der Augen und Schläfen auf und können bis zu 8-mal täglich für bis zu 3 Stunden vorkommen. Cluster-Kopfschmerzen sind seltener und betreffen oft junge Männer in ihrem dritten oder vierten Lebensjahrzehnt. Zwischen den Attacken gibt es symptomfreie Phasen.
Für die Diagnose werden oft Bildaufnahmen vom Gehirn gemacht, um andere Ursachen wie Tumore auszuschließen. Die Behandlung erfolgt überwiegend mit Triptanen und Sauerstoff.
Weltweit belegen Spannungskopfschmerzen und Migräne den 2. und 3. Platz der häufigsten Erkrankungen des Menschen.
Cluster-Kopfschmerzen: Erfahre mehr
Kopfschmerzen mit unterschiedlichen Empfindungen
Nicht alle Kopfschmerzen fühlen sich gleich an; die Art des Schmerzes kann viel über mögliche Ursachen und geeignete Methoden zur Behandlung des Schmerzes sowie der Symptome verraten. Unsere Infografik fasst sie zusammen:
Im Folgenden gehen wir näher auf die Empfindungen bei den Beschwerden ein. Achtung, nicht alle davon müssen auch bei dir zutreffen, denn jeder Mensch ist unterschiedlich und das trifft auch Kopfschmerzerkrankungen zu:
- Stechend: Stechende Kopfschmerzen sind durch plötzliche, scharfe Schmerzen charakterisiert und treten oft lokalisiert an einer Stelle des Kopfes auf. Cluster-Kopfschmerzen sind ein typisches Beispiel für diese Art. Der Schmerz kommt in Attacken und vielleicht bemerkst du auch weitere, typische Begleiterscheinungen wie zum Beispiel tränende Augen oder eine Nasenverstopfung. Stechende Schmerzen können auf einen potentiellen Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule hindeuten.
- Pochende (pulsierende) Kopfschmerzen: Diese Kopfschmerzen fühlen sich an, als ob dein Herz in deinem Kopf schlägt. Migräne ist eine der häufigsten Ursachen dafür. Sie kann von Übelkeit und Lichtempfindlichkeit begleitet werden.
- Brennend: Brennende Kopfschmerzen können ein Zeichen für entzündliche Prozesse sein, wie man sie bei einer Sinusitis oder bestimmten Neuralgien findet. Diese Kopfschmerzen gehen oft mit einem Gefühl von Hitze und Druck in der Stirn oder im Nasenbereich einher.
- Drückend: Drückende Kopfschmerzen fühlen sich an, als ob ein enger Reifen um deinen Kopf liegt. Sie sind häufig bei Spannungskopfschmerzen zu finden und werden oft durch Stress oder Muskelverspannungen verursacht.
Im Folgenden gehen wir näher auf die Empfindungen bei den Beschwerden ein. Achtung, nicht alle davon müssen auch bei dir zutreffen, denn jeder Mensch ist unterschiedlich und das trifft auch Kopfschmerzerkrankungen zu:
- Stechend: Stechende Kopfschmerzen sind durch plötzliche, scharfe Schmerzen charakterisiert und treten oft lokalisiert an einer Stelle des Kopfes auf. Cluster-Kopfschmerzen sind ein typisches Beispiel für diese Art. Der Schmerz kommt in Attacken und vielleicht bemerkst du auch weitere, typische Begleiterscheinungen wie zum Beispiel tränende Augen oder eine Nasenverstopfung. Stechende Schmerzen können auf einen potentiellen Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule hindeuten.
- Pochende (pulsierende) Kopfschmerzen: Diese Kopfschmerzen fühlen sich an, als ob dein Herz in deinem Kopf schlägt. Migräne ist eine der häufigsten Ursachen dafür. Sie kann von Übelkeit und Lichtempfindlichkeit begleitet werden.
- Brennend: Brennende Kopfschmerzen können ein Zeichen für entzündliche Prozesse sein, wie man sie bei einer Sinusitis oder bestimmten Neuralgien findet. Diese Kopfschmerzen gehen oft mit einem Gefühl von Hitze und Druck in der Stirn oder im Nasenbereich einher.
- Drückend: Drückende Kopfschmerzen fühlen sich an, als ob ein enger Reifen um deinen Kopf liegt. Sie sind häufig bei Spannungskopfschmerzen zu finden und werden oft durch Stress oder Muskelverspannungen verursacht.
6. Kopfschmerzen nach Regionen
Das Thema Kopfschmerz lässt sich auch nach Region des Schmerzes genauer beleuchten. Unsere Infografik hilft dir, die verschiedenen Arten von Kopfweh besser zu verstehen:
Kopfschmerzen in der Stirn
Kopfschmerzen in der Stirn sind oft die Folge von muskulären Spannungen im Nacken- und Gesichtsbereich. Wenn du im Alltag ein unausgewogenes Bewegungsverhalten hast, kann dies zu hohen Spannungen führen, die sich in Kopfschmerzen und Migräne äußern. Unterschiedlich stark auftretend könnten diese Schmerzen chronisch werden.
Kopfschmerzen am Hinterkopf
Diese Art von Kopfschmerzen ist meist harmlos und basiert auf dem Spannungstyp. Sie fühlen sich oft dumpf und drückend an und können von den Kopfseiten in die Stirn ziehen. Dehnübungen sind eine effektive Methode, um die Schmerzen am Hinterkopf zu lindern. Solltest du jedoch Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Erbrechen oder neurologische Ausfälle wie Sprachstörungen oder Sehstörungen verspüren, suche unbedingt einen Arzt auf.
Kopfschmerzen an der Schläfe
Diese treten häufig im Rahmen von primären Kopfschmerzformen wie Spannungskopfschmerz, Cluster-Kopfschmerz oder Migräne auf. Psychosozialer Stress, Druck und Anspannungen der Kopf- und Gesichtsmuskulatur kommen als Ursache infrage. Auch Fehlsichtigkeiten oder unpassende Sehhilfen können Schläfenkopfschmerzen auslösen, da die Augen mehr belastet werden.
7. Wer ist von Kopfschmerzen häufig betroffen?
Im Folgenden erläutern wir, wer häufig von Kopfschmerzformen betroffen ist.
Kopfschmerz bei Frauen
Kopfschmerzen sind ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem, das einen erheblichen Teil der Bevölkerung betrifft. Besonders Frauen sind häufig betroffen, wobei Studien zeigen, dass sie etwa dreimal häufiger unter Migräneanfällen leiden als Männer. Dabei spielen Studien zufolge Übelkeit, Lichtempfindlichkeit und intensive Schmerzen eine Rolle, die hormonellen Faktoren zugeschrieben werden. Diese höhere Inzidenz von Kopfschmerzen bei Frauen kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden.
Ursachen für Kopfschmerzen bei Frauen
- Hormonelle Veränderungen: Einer der Hauptfaktoren, der zu Kopfschmerzen bei Frauen beiträgt, sind hormonelle Schwankungen. Diese treten häufig während des Menstruationszyklus, der Schwangerschaft oder der Menopause auf. Östrogenschwankungen können Migräne auslösen oder verstärken.
- Stress und Lebensstil: Frauen stehen oft unter erheblichen Stressbelastungen, sei es durch berufliche Anforderungen oder familiäre Verpflichtungen. Stress kann ein wesentlicher Auslöser für Spannungskopfschmerzen und Migräne sein.
- Ernährung und Schlafmuster: Unregelmäßige Essenszeiten, unausgewogene Ernährung sowie Schlafmangel können ebenfalls Kopfschmerzen begünstigen. Frauen, die darauf achten, regelmäßige Mahlzeiten einzunehmen und ausreichend Schlaf zu bekommen, können das Risiko für Kopfschmerzen verringern.
Kopfschmerzen bei Kindern
Kopfschmerzen bei Kindern äußern sich anders als bei Erwachsenen. Eines von 10 Kindern ist mittlerweile von Migräne betroffen. Während bei Erwachsenen oft Stress oder Verspannungen als Auslöser dominieren, können bei Kindern zahlreiche andere Faktoren wie Schlafmangel, unausgewogene Ernährung oder sogar familiäre Spannungen eine Rolle spielen.
Diese hohe Prävalenz unterstreicht die Notwendigkeit, das Thema ernst zu nehmen und gezielt anzugehen. Kopfschmerzen bei Kindern äußern sich oft durch andere Symptome als bei Erwachsenen, wie Bauchschmerzen, Schwindel oder plötzliche Müdigkeit, was die Diagnose zusätzlich erschwert. Kinder können ihre Beschwerden häufig nicht klar ausdrücken, was es für Eltern und Ärzte schwierig macht, die genaue Ursache zu bestimmen. Wer Attacken schon im Kindesalter nicht vorbeugt, hat auch ein erhöhtes Kopfschmerzrisiko im Erwachsenenalter.
8. Was hilft gegen Kopfschmerzen und wie beugst du vor?
Jeder Mensch ist unterschiedlich und so verhält es sich auch mit dem Kopfschmerz. Trotzdem musst du nicht in allen Fällen sofort zu einem Schmerzmittel greifen. Es gibt Übungen und Hilfsmittel, mit denen du zur Reduktion von Schmerzen beitragen kannst. Versuch doch mal folgendes:
Regelmäßige Bewegung
Ein aktiver Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung kann helfen, Kopfschmerzen zu verhindern. Gezielte Bewegungsabläufe und Stretching fördern die Durchblutung und reduzieren muskuläre Verspannungen, insbesondere im Kopf-, Nacken- und Schulterbereich. Integriere täglich mindestens 30 Minuten moderater Bewegung in deine Routine, wie zum Beispiel:
Spazierengehen oder leichtes Joggen
Yoga oder Pilates zur Verbesserung von Flexibilität und Muskeltonus
Spezielle Übungen für den Nacken und die Schultern, um Spannungen zu lösen, wie die Dehnübungen von Liebscher & Bracht, die muskulär-fasziale Spannungen verringern können.
Dehnübungen
Unsere speziellen Liebscher & Bracht Übungen® können helfen, muskulär-fasziale Spannungen zu reduzieren, die oft Kopfschmerzen verursachen. Durch regelmäßige Anwendung unserer Übungen kannst du aktiv etwas für dein Wohlbefinden tun und dabei mögliche Kopfschmerz-Reduktionen unterstützen.
Noch mehr Anregungen, wie du die Beschwerden angehen kannst, findest du auf unserer Seite zu Kopfschmerzen Übungen sowie in dem folgenden Video:
Dabei kann unser Drücker-Set eine Unterstützung sein, um die körperliche Belastung durch Verspannungen zu reduzieren.
Entspannungstechniken
Mit Entspannungstechniken verfolgst du das Ziel, Spannungskopfschmerzen vorzubeugen, Stress abzubauen und die Muskulatur zu lockern. Probier doch mal Atemübungen und Dehnübungen. Mit Meditation und mehr Achtsamkeit kannst du ebenfalls dazu beitragen, mehr Anspannung abzubauen und ein inneres Gefühl der Ruhe zu fördern.
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Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Plane feste Zeiten für Bewegung und Entspannung ein, um sie zu einem festen Bestandteil deines Tagesablaufs zu machen. Setze dir Erinnerungen, regelmäßig Pausen einzulegen, um einfache Dehnübungen durchzuführen und die Augen zu entspannen.
Pfefferminzöl
Einige Betroffene verwenden Pfefferminzöl, um die Entspannung zu fördern. Trage es auf die Stirn, Scheitel sowie Schläfen auf. Dort entfaltet das ätherische Öl eine kühlende Wirkung, welche die muskulären Verspannungen positiv beeinflussen und infolgedessen auch den Kopfschmerz reduzieren kann. Zudem wird Pfefferminzöl ein beruhigender Effekt auf das Nervensystem nachgesagt.
Pfefferminzöl ist für Kinder ab sechs Jahren geeignet und gilt auch als eine Option für Schwangere. Bei Migräne ist die Wirksamkeit jedoch weniger eindeutig, da einige Betroffene empfindlich auf Gerüche reagieren können. Es ist wichtig, individuell auszuprobieren, ob dieses natürliche Mittel für deine Bedürfnisse geeignet ist.
Dein Ziel: Mithilfe der kühlenden Wirkung, muskuläre Verspannungen zu reduzieren.
Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Ein Kopfschmerztagebuch ist ein wertvolles Tool, um die Auslöser und Muster deiner Kopfschmerzen zu erkennen. Indem du notierst, wann und unter welchen Umständen die Schmerzen auftreten, kannst du Muster identifizieren und in Zukunft mögliche Auslöser meiden. Dieses Bewusstsein kann dir helfen, gezielte Maßnahmen zu ergreifen und deine Kopfschmerzen besser in den Griff zu bekommen.
Durch die Kombination dieser Ansätze kannst du einen effektiven Plan entwickeln, um Kopfschmerzen zu lindern und bestenfallseinzuschränken. Es erfordert möglicherweise etwas Experimentieren, um herauszufinden, welche Methoden für dich am besten funktionieren.
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9. Wann du zum Arzt gehen solltest – Red Flags der Medizin
Kopfschmerzen können sowohl primärer als auch sekundärer Natur sein. Es ist entscheidend, die Unterschiede zu kennen, da sekundäre Schmerzen ernsthafte gesundheitliche Probleme signalisieren können. In der Medizin gibt es Warnsymptome, sogenannte „Red Flags“, die darauf hinweisen, dass ein Arzt abklären sollte, ob eine Erkrankung dahinter stecken könnte.
Zu den „Red Flags“ gehören
- Akute, starke Kopfschmerzen: Ein plötzlich auftretender, starker Kopfschmerz, den du noch nie erlebt hast, könnte ein Notfall sein. Daher werden starke Kopfschmerzen auch als „Vernichtungskopfschmerz“ bezeichnet. Auch ein HWS-Bandscheibenvorfall könnte sich so zeigen.
- Chronisch zunehmender Schmerz: Wenn deine Kopfschmerzen stetig zunehmen, ist dies ein Alarmsignal.
Veränderung bestehender Kopfschmerzen: Jede unerklärliche Änderung in Art oder Häufigkeit verdient Aufmerksamkeit.
- Zusätzliche Symptome: Fieber, neurologische Ausfälle, Bewusstseinsveränderungen, steifer Nacken oder Augenschmerzen können auf ernsthafte Erkrankungen wie Meningitis hindeuten.
- Risikofaktoren: Ein höheres Lebensalter, bestehende Erkrankungen wie Gerinnungsstörungen, Medikamenteneinnahme oder Drogenkonsum erhöhen das Risiko für symptomatische Kopfschmerzen.
Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Du bist dir nicht sicher, wie oft genau du unter Kopfschmerzen leidest? Schreibe dir Migräneanfälle, Kopfweh sowie sonstige Schmerzattacken auf und führe ein Kopfschmerztagebuch.
Wann sind Kopfschmerzen chronisch?
Chronische Kopfschmerzen: Sie gelten als chronisch, wenn sie über einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten an mindestens 15 Tagen im Monat auftreten. Um die Häufigkeit und Muster deiner Kopfschmerzen besser zu verstehen, kann es hilfreich sein, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. So kannst du auch deinem Arzt wertvolle Informationen für die Diagnose liefern.
Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Ein Kopfschmerztagebuch ist ein wertvolles Tool, um die Auslöser und Muster deiner Kopfschmerzen zu erkennen. Indem du notierst, wann und unter welchen Umständen die Schmerzen auftreten, kannst du Muster identifizieren und in Zukunft mögliche Auslöser meiden. Dieses Bewusstsein kann dir helfen, gezielte Maßnahmen zu ergreifen und deine Kopfschmerzen besser in den Griff zu bekommen.
10. Fazit – mehr Verständnis für Kopfschmerzen
Kopfschmerzen sind ein häufiges Gesundheitsproblem, das Menschen weltweit betrifft, wobei Frauen besonders häufig unter Migräne und anderen Kopfschmerzarten leiden. Die Prävalenz von Kopfschmerzen kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, darunter hormonelle Veränderungen, Stress und Lebensstilgewohnheiten. Besonders bei Frauen spielen hormonelle Schwankungen eine wesentliche Rolle.
Lebensstil-Anpassungen, wie regelmäßige Bewegung und Stressbewältigung, können dazu beitragen, die Häufigkeit von Kopfschmerzen positiv zu beeinflussen. Mit den Liebscher & Bracht Übungen® kannst du einen weiteren Schritt in Richtung eines entspannten und ausgeglichenen Alltags machen. Ergänzend können medizinische Maßnahmen und eine individuelle Herangehensweise hilfreich sein, um dein Wohlbefinden zu fördern.
Wie funktionieren die Liebscher & Bracht Übungen?

So funktionieren unsere Liebscher & Bracht Übungen®
Unsere Übungen sind das Ergebnis von mehr als 35 Jahren Erfahrung in der Schmerzbehandlung. Sie setzen an einer häufigen Schmerzursache an: erhöhte Spannungen in den Muskeln und Faszien.
Die genauen wissenschaftlichen Zusammenhänge von Bewegung und Schmerzen erläutern wir dir in unserer Literaturstudie.
Zur Literaturstudie
Wir führen Studien zur Wirksamkeit unserer Übungen und Techniken durch. Alle veröffentlichten Studien findest du auf unserer Studienseite.
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Bitte beachte die Hinweise zu unseren Übungen. Dort findest du Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Ausführung.
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Wenn du unsicher bist oder starke Schmerzen hast, helfen dir Zertifizierte Liebscher & Bracht-Therapeut*innen in deiner Nähe.
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Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor
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Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg
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Veröffentlicht am: 07.02.2024 | Letzte Aktualisierung: 03.01.2025
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