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Coxarthrose (Hüftarthrose) Behandlung

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & Bestseller-Autor
Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter
Was ist Coxarthrose? Definition, Stadien & Ursachen
Hüftarthrose gilt als nicht heilbar, weil der Knorpel zwischen Hüftkopf und Hüftpfanne einer regelmäßigen Abnutzung unterliegt. Bei Schmerzen steht Patienten oft nur eine Reihe an symptomatischen Behandlungsmethoden (wie Medikamente, Orthopädische Maßnahmen, Physikalische Therapien) zur Auswahl. Bis am Ende schließlich eine künstliche Hüfte das kaputte Hüftgelenk ersetzen soll.
Dabei ist der Gelenkknorpel keineswegs totes Gewebe, sondern besteht aus Zellen, die von der Bewegung leben, indem sie die Nährstoffe der Gelenkflüssigkeit aufsaugen. Auf diese Weise kann Knorpel sogar nachwachsen. Daher sollte eine Bewegungstherapie im Zentrum einer Behandlung gegen Arthrose stehen und der erste Weg sein, den Betroffene gehen.
Von Bewegungstherapien über physikalische und medikamentöse Therapien bis hin zu Operationen stellen wir dir hier deine Möglichkeiten vor, Hüftgelenksarthrose zu behandeln.

Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

© Liebscher & Bracht
FAQ
Koxarthrose (Coxarthrose) ist die Fachbezeichnung für Hüftgelenksarthrose, auch Gelenkverschleiß an der Hüfte. Als Risikofaktoren gelten unter anderem das Alter, ein hohes Körpergewicht, Muskelüberspannungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen.
Bringe mehr über Hüftarthrose und die Arthrose-Grade in diesem Artikel in Erfahrung: >> Coxarthrose Definition, Stadien & Ursachen
Eine schmerzhafte Coxarthrose kann nach ihrem Grad (Arthrose-Stadium 0–IV) in Erscheinung treten. Zu Beginn sind es oft Hüft- und Leistenschmerzen sowie Anlaufschmerzen. Im Spätstadium kommen deutliche Bewegungseinschränkungen sowie Nacht- und Ruheschmerzen hinzu.
Mehr über die Symptome einer Hüftarthrose liest du hier: >> Hüftarthrose (Coxarthrose) Symptome
Gewichtheben ist bei Hüftarthrose ungeeignet, weil es die Überlastung der Gelenke nur erhöht. Ein Krafttraining solltest du im Rahmen einer Bewegungstherapie (wie Physiotherapie und Liebscher & Bracht-Schmerztherapie) machen, die zugleich die Flexibilisierung der Muskeln und Faszien einleitet.
Entsprechende Bewegungstherapien stellen wir im Folgenden näher vor.
Übungen, die bei Schmerzen und Hüftgelenksarthrose helfen, sind beispielsweise solche wie die aus unserer Schmerztherapie. Im Fokus steht die Dehnung und Durchblutungsförderung von Muskeln und Faszien sowie eine passive Kräftigung der Muskulaturen.
Sehr gute Beginner-Übungen sowie für Fortgeschrittene bekommst du zum Beispiel hier: >> Drücken, Dehnen, Rollen – Übungen bei Hüftarthrose
1. Bewegungstherapien
Während die einen Patienten sich fragen, welche Bewegungen sie bei Coxarthrose am besten vermeiden sollten – mit Blick auf eine hoffentlich erholsame Schonhaltung und langsame Heilung – fragen sich die anderen dagegen: Welchen Sport kann ich treiben? Ob Hula Hoop, Radfahren, Yoga oder Krafttraining sinnvoll ist. Wer behält recht? Ganz klar, die „Sportenthusiasten“!
Daten einer Krankenversicherung legen offen, wie selten von Arthrosepatienten Krankengymnastik (in diesem Fall Physiotherapie) in Anspruch genommen wird: Nur jeder zweite. Zurecht wird dies kritisiert.1)
Denn Bewegungstherapien können nachweislich eine Operation um Jahre hinausschieben, wenn nicht sogar komplett ersparen. Die Notwendigkeit für eine Totalendoprothese (TEP) könnte sich um 44 Prozent verringert, wie Studien ergaben.2) 3)
Daher sollten Patienten zu Beginn der Behandlung mit einer Therapie starten, die regelmäßige Übungen mit Dehn- und Kräftigungseinheiten umfasst. >> Übungen gegen Hüftarthrose
1.1 Physiotherapie
Der Physiotherapeut behandelt schmerzhafte Hüften mit verschiedenen Methoden und Übungen zur Kräftigung und generellen Steigerung der körperlichen Belastungsfähigkeit. Das können auch physikalische Therapien sein. Patienten sollen zudem lernen, wie sie auch selbst ihre Schmerzen lindern, Techniken zur Entspannung anwenden sowie sich zu mehr Bewegung animieren können.4) Eine solche Kombination aus Bewegungstherapie und sogenannter Patientenschulung erweist sich als nachhaltig und erfolgsversprechend.5) 6)
Wichtig zu wissen: Die Physiotherapie kann um manuelle Behandlungsmethoden ergänzt werden, die die eingeschränkte Beweglichkeit des Hüftgelenks verbessern, um so zur Schmerzlinderung beizutragen. Außerdem sollte eine reine Kräftigung der Muskulatur auch kritisch betrachtet werden. Bewegungstherapien müssen ebenso die Dehnung und Flexibilisierung der Muskeln und Faszien fokussieren. Ihnen zugrunde liegende Überspannungen setzen die Gelenkstrukturen nämlich unter starken mechanischen Druck und erhöhen den Knorpelabrieb. Nicht selten sind sie überhaupt die Ursache für Hüftgelenksarthrose.
1.2 Liebscher & Bracht-Schmerztherapie
Unsere Therapie ist eine Bewegungstherapie, die aktive und passive Dehn- und Kräftigungsreize in den Muskeln und Faszien setzt, sodass die Beweglichkeit der Patienten wieder hergestellt wird. Gleichermaßen strebt sie die Durchblutungsförderung an, damit wichtige Nährstoffe den Heilungsprozess unterstützen, und schließlich die Hilfe zur Selbsthilfe – nach Wahl mit und ohne Hilfsmittel sowie über die zahlreichen Online-Informationsangebote oder Liebscher & Bracht-Therapeuten vor Ort.
Die Grundannahme unserer Arthrose-Therapie: neues Knorpelwachstum ist möglich
2011 konnte ein Forscherteam aus den Niederlanden gute Aussichten im Kampf gegen Knorpelverschleiß melden. Bei dem Projekt wurden die Kniegelenke von Patienten auseinandergezogen, um den Gelenkspalt zu vergrößern und die Knorpelschicht zu entlasten. Diese sogenannte Kniedistraktion brachte schnell den erhofften Erfolg: Die Knorpelregeneration setzte bereits nach zwei Monaten ein.7) Langzeitbeobachtungen können die positive Wirkung bekräftigen.8)
Untermauert werden diese Erkenntnisse auch von anderen Medizinern:
- 2019 bestätigt eine US-amerikanische Studie die grundsätzliche Fähigkeit des menschlichen Körpers durch einen erhöhten Proteinumsatz im Gelenkknorpelgewebe, Knorpel neu zu bilden.9)
- Eine jüngere Studie aus dem Jahr 2021 lässt sogar den Schluss zu, dass die Distraktion eine riskante Hüft-OP umgänglich machen kann.10)
Auf dieser Annahme, dass durch Gelenkentlastung Knorpel nachwachsen kann, beruht der Ansatz unserer Schmerztherapie bei Arthrose: Indem die für Arthrose ursächlichen hohen Spannungen in den Muskeln rund um die Hüfte nach dem Prinzip „Drücken, Dehnen, Rollen“ gesenkt werden, findet eine effektive Druckentlastung im Hüftgelenk statt. Das Knorpelwachstum hat eine Chance, Schmerzen können reduziert und die Beweglichkeit der Gelenke wiederhergestellt werden – ganz ohne Operation:11)
Engpassdehnungen
Mit ihnen löst du genau die überhöhten Spannungen derjenigen Muskeln (Hüftbeuger, Oberschenkelmuskulatur), die Hüftpfanne und Hüftkopf zu stark gegeneinanderpressen und die Knorpelabnutzung beschleunigen.
Zugleich erlauben dir die Dehnübungen, den Bewegungsumfang deines Gelenks schrittweise voll und ganz auszuschöpfen. Denn indem du die Gelenkwinkel vollumfänglich nutzt, werden aus dem Knorpel Abfallprodukte des Stoffwechsels gleichmäßig ausgepresst. Bei der anschließenden Entlastung kann er sich wieder mit Nährstoffen aus der Gelenkflüssigkeit vollsaugen.
Du bringst deine Muskeln in Länge und setzt bewusst passive und aktive Impulse zu ihrer Kräftigung.
Faszien-Rollmassagen
Bei einer Therapie nicht zu unterschätzen sind flexible Faszien: Dieses feine, netzartige Bindegewebe ist das Kollagengerüst der Muskeln und Organe. Ihr reibungsfreies Gleiten ermöglicht die Kraftübertragung einzelner Muskeln mit. Bei Bewegungsmangel und fehlender Dehnung werden sie spröde und verkleben.
Mit der Faszien-Rollmassage löst du die Verklebungen, förderst die Durchblutung und kurbelst den Stoffwechsel an. Das macht Faszien wieder geschmeidig und die Muskelaktivitäten reibungsfrei.
(Light-)Osteopressur
Akute Schmerzen schnell herunterfahren kannst du mit dem Drücken bestimmter Knochenpunkte an Becken, Darmbein sowie den Beinen. Auf diese Weise fährst du die zu hohen Spannungen in den Muskeln herunter und signalisierst deinem Gehirn, dass sie sich wieder normalisieren können.
Schmerzen betrachten wir nämlich als Alarmsignale, die das Gehirn schaltet, um uns vor drohenden Schädigungen am Bewegungsapparat zu warnen. Du kannst dich entweder selbst drücken – die Light-Osteopressur – oder besuchst einen von uns in der Schmerztherapie ausgebildeten Therapeuten.
1.3 Sport
Therapien sind das eine, doch welcher Sport darf es denn nun sein?
- Ausdauersportarten wie Laufen haben einen präventiven Effekt. Dabei gilt, besser moderates bis mittelmäßiges Training.
- Doch auch für Spitzenathleten besteht kein erhöhtes Arthrose-Risiko. Studie ergaben: Selbst solche Patienten mit röntgenologisch nachgewiesener Abnutzung am Gelenk klagen weniger unter Schmerzen als solche, die keinen Sport treiben.
- Als besonders geeignet für Patienten gelten Sportarten wie Radfahren mit Ergometer, Wandern oder Nordic Walking, Skilanglauf und Wassergymnastik12)
- Sportarten wie Tennis, Golf, Skilaufen, Tischtennis, Segeln oder Reiten, also solche, die einen „höheren technischen Anspruch“ haben, solltest du bei diagnostizierter Arthrose nur ausführen, wenn du es schon vor der Arthroseentstehung getan hast.
- Sportarten, die Schermanöver gepaart mit einem schnellen Tempo und Zusammenkommen mit Gegnern verlangen (Squash, Trampolinspringen oder auch leichtathletische Disziplinen und Gewichtheben) gelten als ebenso ungeeignet wie Mannschaftssportarten (Basketball, Fußball, Handball).
2. Physikalische Therapie
Das Grundprinzip physikalischer Therapien sind von außen übertragene energetische Aktionen, die auf eine Schmerzlinderung, verbesserte Beweglichkeit der Gelenke sowie Durchblutungsförderung abzielen. Bei Coxarthrose sind deshalb folgende Behandlungen gängig:13)
- Hydrotherapie: Eine Therapie, die im Wasser idealerweise als Bewegungsbad stattfindet. Der Auftrieb entlastet den Bewegungsapparat des Patienten von seinem Körpergewicht und ist daher besonders für Bewegungseingeschränkte und Übergewichtige empfehlenswert. Der Wasserwiderstand fördert zudem den Muskelaufbau. Studien zeigten eine Wirksamkeit bei einer zweimaligen wöchentlichen Durchführung.14) 15)
- Elektrotherapie: Elektrische Ströme – beispielsweise als transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS), ein kleines tragbares batteriebetriebenes Gerät mit Elektrodenplättchen zur Anwendung auf der Haut – dienen der Muskelentspannung und erhöhen die Nervenfunktion.
- Wärme und Kälte: In Form von Massagen, Saunagängen, Ultraschall, Bädern oder Schlammpackungen steht hier die Entspannung und Stoffwechselanregung im Vordergrund. Vorsicht ist allerdings bei entzündlichen Vorgängen (aktivierte Arthrose) geboten; dann ist Kälte die bessere Option.
- Akupunktur: Nadel-, Laser- oder Elektroakupunktur dienen der Schmerzlinderung. Forscher kritisieren die nur kurz anhaltende Wirkung.16) 17) Als ergänzende Maßnahme könne sie jedoch die Lebensqualität verbessern.
Physikalische Behandlungsmethoden sind meistens praktikabel, um Schmerzen zu senken – insbesondere die thermischen Wirkweisen. Langfristige Hilfe und nachhaltige Besserung versprechen allerdings Bewegungstherapien.
3. Orthopädietechnische Hilfen
Gehhilfen wie Stöcke oder Gehstützen auf der gesunden Seite angewendet entlasten das betroffene Hüftgelenk und schulen die Balance, um so eine nachteilige Rückenhaltung und ein unvorteilhaftes Gangbild zu vermeiden.
Eine weitere orthopädische Möglichkeit sind Schuhe mit Randerhöhungen (außen oder innen am Schuh oder mit Einlagen), Bandagen und Orthesen zum Beispiel bei Fehlstellungen (Hüftdysplasie) als Ursache für Hüftarthrose.
Orthopädische Maßnahmen bieten kurzfristige, vorübergehende Hilfestellungen im Alltag, die Patienten tatsächlich etwas Schmerzlinderung verschaffen können. Allerdings tragen sie zu einer keineswegs erstrebenswerten Schonung der Hüfte bei. Ein Blick auf die Bewegungstherapien und Sport-Maßnahmen erklärt auch warum: Die Knorpelschicht benötigt die zyklische Be- und Entlastung zur Ernährung.
4. Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente
4.1 Orale Einnahme
Ein breites Spektrum an Optionen zur Schmerzreduktion bietet die medikamentöse Therapie, entweder als Einnahme oder Injektion (Spritze). An oralen Medikamenten aus der Gruppe entzündungshemmender und schmerzstillender Mittel (Coxibe, NSAR) verschreiben Ärzte insbesondere Etoricoxib und Diclofenac.18) Letzteres kannst du auch auf die Haut auftragen (topische Anwendung).
Der Wirkstoff Paracetamol gilt dagegen als nicht wirksam gegen Schmerzen bei Coxarthrose19) und Opioide wie Tramadol kommen erst um Einsatz, wenn NSARs bei dir nicht wirken oder aus anderen Gründen Wechselwirkungen zeigen.
Zurecht weisen die Leitlinien zur Coxarthrose-Behandlung darauf hin, jeweils (gemessen am Patienten) zunächst mit der niedrigsten Dosis zu starten und Analgetika nur so kurz wie möglich einzunehmen – also während der Schmerzperioden oder bis die Entzündungen abgeklungen sind. Je nach Präparat bestehen unterschiedliche Nebenwirkungen für Magen, Herz, Leber und Nieren. Und nicht nur das, wir möchten zusätzlich Folgendes ergänzen: Medikamente sind echte Mikronährstoffräuber, die dem Heilungsprozess dadurch im Wege stehen >> Informiere dich hier über Medikamente als Mikronährstoffräuber.
4.2 Injektionen
Neben der oralen Einnahme gibt es noch die Möglichkeit, Schmerzmittel via Spritze direkt ins Hüftgelenk zu injizieren, vor allem dann, wenn du als Arthrosepatient die NSARs und Opioide nicht verträgst.
- Hyaluronsäurepräparate: Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil der Gelenkflüssigkeit, die zu ihrer Viskosität und somit der Gleitfähigkeit des Knorpels beiträgt. Darüber hinaus schützt sie die Knorpelzellen, indem sie entzündungshemmend wirkt.20) Allerdings steigt auch die Gefahr für Gelenkinfektionen.21)
- Kortikoide: Umgangssprachlich Kortison, sind Kortikoide im Prinzip künstlich hergestellte Hormone, die die Schmerzen stillen sollen. Jedoch besteht der zureichende Verdacht, bei längerer Anwendung und erhöhter Dosis die Arthrose sogar zu fördern.22)
- Radiosynoviorthese (RSO): Liegen Entzündungen und Ergüsse vor, kann das Verfahren aus der Nuklearmedizin die Gelenkinnenhaut wiederherstellen. Diese produziert schließlich die nährstoffreiche Gelenkflüssigkeit und Schmiere. Es kann Monate dauern, bis eine gewisse Schmerzreduktion einsetzt. Zudem weist die Deutsche Gesellschaft für Radiologie darauf hin, dass die Datenlage zur Wirkweise der RSO bei fortgeschrittenem Gelenkverschleiß sowie aktivierter Arthrose noch unzureichend und ihr Stellenwert ungeklärt ist.23)
5. Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) & Ernährung
Eine gesunde vollwertige Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung bei der Vorbeugung von Arthrose und ihrem Heilungsprozess. Sie sollte überwiegend aus frischem Obst und Gemüse bestehen sowie aus Vollkornprodukten, Nüssen und Hülsenfrüchten. Deinen Körper versorgt die bunte Palette mit wertvollen Mikronährstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen – alles wichtig für die Regeneration des Gelenkknorpels.
Tierische Lebensmittel, raffinierten Zucker und künstliche Zusatzstoffe solltest du vermeiden. Sie setzen Entzündungsprozesse in Gang, schaden Muskeln und Faszien, übersäuern den Körper und steigern das Risiko für andere Erkrankungen.
Leider befindet sich vieles von dem in industriell hergestellten Erzeugnissen. Also ist am besten selber Kochen: frisch, schonend und natürlich lecker. Dafür eignen sich Kräuter und Gewürze: Kurkuma, Ingwer, Basilikum, Petersilie, Dill und Co.
Daneben stehen noch folgende Pflanzen in der Diskussion, bei Arthrose einen heilenden Effekt zu haben:
- Weidenrinde
- Teufelskrallenwurzel
- Hagebutte
- Avocado und Soja
6. Operationen
Vor einer Operation sollen Patienten wenigstens konservative Therapien durchgeführt haben – laut Leitlinien über mindestens drei Monate. Gemeint sind Bewegungstherapien und/oder eine Gewichtsreduktion, sollten Übergewicht und Adipositas maßgeblich ursächlich für die Arthrose sein. Steigt der Leidensdruck dennoch, kann der Einsatz einer künstlichen Hüfte in Erwägung gezogen werden.
So machten im Jahr 2017 mehr als 445.000 Eingriffe den Einsatz von Endoprothesen an Hüfte und Knie aus. Gelenkersetzende Verfahren gehören damit zu den häufigsten Operationen, die durchgeführt werden. Daneben gibt es noch gelenkerhaltende Operationen.
6.1 Gelenkerhaltende Operationen
Bei angeborenen oder erworbenen Fehlstellungen im Wachstumsalter (Hüftdysplasie, Impingement), posttraumatischen Fehlstellungen oder freien Gelenkkörpern haben gelenkerhaltende Operationen die Aufgabe, erste Anzeichen von Arthrose zu beseitigen.
- In diesen Fällen nehmen Chirurgen eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) vor: Mit einer kleinen Sonde können sie das Gelenk untersuchen und schon kleinere Eingriffe bzw, Reparaturen machen.
- Umstellungsosteotomie: Die Durchtrennung der Becken- und/oder Oberschenkelknochen und ihre Fixierung mit Schrauben und Platten ermöglicht eine anatomische Korrektur – mit dem Ziel, dass das Hüftgelenk gleichmäßig belastet wird.
6.2 Gelenkersetzende Operationen
Im Endstadium von Hüftgelenksarthrose kommt die Endoprothetik als letzte Maßnahme infrage.
Vorab: Entweder erfolgt ein kompletter Gelenkersatz (Totalendoprothese, TEP) oder nur ein Teil des verschlissenen Hüftgelenks wird mit einer Prothese versehen (Teil- oder Hermienendoprothese, HEP).
Abhängig vom Alter, der Knochenqualität und den individuellen Ansprüchen des Patienten setzen Chirurgen verschiedene Modelle ein, in Deutschland am häufigsten die folgenden:
- Oberflächenersatzendoprothese
- Kurzschaftendoprothese
- zementfreie Endoprothese
- Hybrid-TEPs
Dem Thema künstliches Hüftgelenk und Hüft-TEP haben wir einen ganz eigenen Artikel gewidmet. Erfahre mehr über die Details: >> Künstliches Hüftgelenk & Hüft-TEP
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Über diesen Artikel

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg
Veröffentlicht am: 18.05.2022 | Letzte Aktualisierung: 02.11.2022
Quellen & Studien
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- ↑23 W. Seidel: Radiosynoviorthese. https://dgrh.de/Start/Publikationen/Empfehlungen/Lokaltherapie/Radiosynoviorthese.html#zusammenfassung (16.05.2022 – 17.11 Uhr).