3. Ursachen von Muskelschmerzen
Wenn du das Gefühl hast, dass deine Muskeln ständig unter Spannung stehen, kann das auf einseitige Bewegungsmuster oder schlechte Haltungen zurückzuführen sein. Diese Gewohnheiten beanspruchen bestimmte Muskelgruppen übermäßig und können so ein Ungleichgewicht im Bewegungsapparat begünstigen. Ob du nun Beinschmerzen, im Oberschenkel oder Schmerzen im Oberarm verspürst – die Beschwerden und Symptome sind oft ähnlich. Wir klären dich zu Muskelspannungen sowie zu Beinschmerzen und Oberarmschmerzen auf:
Zu hohe Muskelspannungen
Exzessive Spannungen in Muskeln und Faszien beziehen sich auf einen Zustand, in dem das Gewebe deiner Muskeln unter permanenter Belastung steht. Die Folge: Du spürst ein Unbehagen, das langsam immer schmerzhafter werden kann. Diese Spannungen entstehen häufig durch einseitige Bewegungsmuster oder schlechte Körperhaltungen, die eine bestimmte Muskelgruppe intensiv beanspruchen und Dysbalancen innerhalb deines Bewegungsapparates begünstigen. 
Worauf Beinschmerzen hinweisen können
Wenn das Aufstehen schwerfällt und der Oberschenkel schmerzt, könnten Muskelverspannungen oder Fehlhaltungen die Ursache für diese Beinschmerzen sein. Langes Sitzen oder Stehen in unergonomischen Positionen belasten die Muskeln. Versuche, bewusst auch die Gegenspieler deiner Muskeln zu aktivieren und überprüfe deine Schuhe, um langes Gehen und Stehen zu erleichtern.
Worauf Oberarmschmerzen hinweisen können
Sportliche Aktivitäten oder Berufe, die häufige Armbewegungen erfordern, könnten – ähnlich wie falsches Heben schwerer Lasten – Oberarmschmerzen begünstigen. Achte auf eine gute Technik und lege Pausen ein, um Verspannungen vorzubeugen. 
Worauf Schulterschmerzen hinweisen können
Eine falsche Haltung am Schreibtisch oder das einseitige Tragen schwerer Taschen können Schulterschmerzen verursachen. Auch ungünstige Schlafpositionen können die Muskeln belasten. Integriere Dehnübungen in deinen Alltag und optimiere deinen Arbeitsplatz sowie deine Schlafumgebung, um die Belastung zu reduzieren. So unterstützt du eine gesunde Körperhaltung und kannst Schmerzen vorbeugen.
	
	
Der Bewegungsapparat ist ein faszinierendes Zusammenspiel aus Muskeln, Knochen und Gelenken, welches deinem Körper Mobilität verleiht. Wenn in einem Teil dieses Systems übermäßige Spannung entsteht, kann das die Funktion beeinträchtigen. Das führt oft zu kompensatorischen Bewegungen oder Haltungsänderungen und Schonhaltungen, die weitere Beschwerden nach sich ziehen können. 
Muskelverletzungen und Überlastungen
Muskelverletzungen und Überlastungen sind häufige Beschwerden, die bei intensiver körperlicher Aktivität auftreten und zu Bewegungseinschränkungen führen können. Zu den häufigsten Formen gehören Muskelkater, Muskelzerrungen und -risse sowie Prellungen.
- Muskelkater nach intensivem Training: Muskelkater ist eine weit verbreitete Reaktion auf ungewohnte oder intensive Belastung. Der Schmerz entsteht durch mikroskopisch kleine Risse in den Muskelfasern, die eine Entzündungsreaktion auslösen. Studien zeigen, dass Muskelkater ein natürlicher Teil des Anpassungsprozesses ist, der langfristig die Muskelfunktion und Stärke verbessert. 
 
- Muskelzerrungen, -risse und Prellungen: Diese Verletzungen entstehen meist durch plötzliche oder übermäßige Belastungen. Ursache für eine Muskelzerrung sind überdehnte Muskelfasern, während ein Muskelriss einen vollständigen oder teilweisen Durchriss darstellt. Prellungen entstehen durch direkte Schläge, die Blutgefäße beschädigen und Blutergüsse verursachen. Forschungsergebnisse betonen, dass Erholung und gezielte Rehabilitation entscheidend sind, um die Heilung zu fördern und das Risiko von Wiederverletzungen zu reduzieren. 
 
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Prävention solcher Verletzungen durch Aufwärmen, Dehnen und progressives Training unterstützt werden kann.
	
				
			
			
Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Achte bei allen Aktivitäten auf ausreichend Erholung sowie eine angemessene Trainingsbelastung, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit deiner Muskeln zu fördern. 
		 
					 
	
	
	
 
  
Stressbedingte Muskelverspannungen
Psychischer Stress gilt als eine bedeutende Ursache für Muskelverspannungen und damit verbundene Schmerzen. Wenn dein Körper unter stressbedingten Belastungen steht, kommt es oft zu einer unwillkürlichen Anspannung der Muskulatur, die sich in Form von Schmerzen manifestieren kann, wie die Deutsche Schmerzgesellschaft berichtet. 
	
				
			
			
Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Stress aktiviert den Sympathikus, einen Teil des autonomen Nervensystems, was zu einer erhöhten Muskelspannung führt. Diese dauerhafte Anspannung kann auf lange Sicht Schmerzen im muskulären System verursachen.
		 
					 
	
	
	
 
  
Die Studie der Arbeitsgruppe „Psychosoziale Aspekte bei Schmerz“ der Deutschen Schmerzgesellschaft bringt zentrale Erkenntnisse ans Licht: 
- Einfluss psychosozialer Faktoren: Emotionale, soziale und psychologische Elemente beeinflussen das Schmerzerleben erheblich. Sie können Schmerzen verstärken oder lindern.
 
- Lücke in der klinischen Anwendung: Trotz klarer Beweise für die Bedeutung psychosozialer Faktoren werden sie in der klinischen Praxis oft nicht ausreichend genutzt.
 
- Notwendigkeit der Integration: Die Studie fordert eine stärkere Integration psychologischer und psychosomatischer Expertise in die Schmerzbehandlung und -forschung. Dazu gehört die Verbesserung der strukturellen und institutionellen Voraussetzungen, um psychosoziale Aspekte besser in die Schmerztherapie einzubeziehen.
 
- Chronische Schmerzen und Stress: Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen chronischen Schmerzen und erhöhtem Stress, was darauf hindeutet, dass Stressbewältigung ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung chronischer Schmerzen sein sollte.
 
- Interdisziplinärer Ansatz: Die Studie plädiert für einen Ansatz, der medizinische, psychologische und soziale Interventionen kombiniert, um chronische Schmerzen effektiv zu behandeln. 
 
	
				
			
			
Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Diese Erkenntnisse betonen, wie wichtig es ist, psychosoziale Faktoren in der Schmerzbehandlung zu berücksichtigen, um die Ergebnisse zu verbessern und die Effektivität der Therapien zu steigern.
		 
					 
	
	
	
 
  
Chronische Krankheiten und Muskelschmerzen
Chronische Krankheiten können tiefgreifende Auswirkungen auf die Muskulatur haben, wobei Muskelschmerzen ein häufiges und belastendes Symptom darstellen. Besonders deutlich wird dies bei der Fibromyalgie, einem komplexen Syndrom, das durch Muskel- und Gelenkschmerzen in unterschiedlichen Körperbereichen gekennzeichnet ist. Dabei handelt es sich um eine Form von Rheuma. Diese Schmerzen halten oft über Monate an und können mit weiteren Beschwerden wie Schlafstörungen, chronischer Erschöpfung und kognitiven Problemen einhergehen.
Obwohl die genauen Ursachen der Fibromyalgie noch nicht vollständig geklärt sind, wird angenommen, dass eine veränderte Schmerzverarbeitung und Stressreaktion eine Rolle spielen. Studien zeigen, dass die Schmerzschwelle bei Betroffenen verändert ist, wodurch selbst normale Reize als schmerzhaft empfunden werden können. Ähnlich verhält es sich mit der Myalgie als Erkrankung.  Du kannst an dieser Stelle unsere Übungen als Ergänzung probieren und wenn sie nicht helfen, kannst du dich an die Spezialisten der Orthopädie wenden.
Angesichts dieser komplexen Zusammenhänge ist eine fachärztliche Abklärung bei Verdacht auf systemische Erkrankungen sinnvoll. Insbesondere wenn chronische Muskelschmerzen auftreten und trotz regelmäßigen Übens nicht besser werden, sollte ein spezialisierter Arzt oder eine spezialisierte Ärztin konsultiert werden, um die richtige Diagnose und Behandlung der jeweiligen Ursache zu gewährleisten.