3. Ursachen: Wie kommt es zu Skoliose?
Wenn Sie wegen einer Skoliose in Behandlung sind, hören Sie über die Ursachen Ihrer Beschwerden meist folgende Erklärungen: Aus einer Wachstumsdeformierung entstehen Beschwerden unterschiedlicher Art und unterschiedlicher Intensität: Durch die verdrehte und seitlich verkrümmte Wirbelsäule werden Bandscheiben, Gelenke oder Bänder zusätzlich verdreht oder geschädigt, weshalb sie nicht mehr ihre natürliche Form zeigen.
Sind die einzelnen Wirbelkörper deformiert, wird das als Torquierung oder Torsion bezeichnet. Leider versteifen sich die betroffenen Wirbelsäulenabschnitte durch das Fortschreiten der Erkrankung, was die Bewegungsfähigkeit des Körpers einschränkt. Wird die Wirbelsäulenverkrümmung nicht behandelt, verstärkt sich das chronische Leiden zunehmend.
Die Medizin geht davon aus, dass sich in neun von zehn Fällen keine konkreten Erklärungen für die Ursache einer Wirbelsäulenverkrümmung finden, weshalb sie dann auch als strukturelle oder als idiopathische Skoliose bezeichnet wird. Experten vermuten ein ungleichmäßiges Wachstum der Wirbelkörper und der Rückenmuskulatur. Wenn ein Bereich schneller als der andere wächst, kommt es zu einer negativen Beeinflussung durch Verdrehung oder Überdehnung, wodurch die Skoliose entsteht.
Andererseits kann die Wirbelsäulenverkrümmung auch erblich bedingt sein, da sie gehäuft in einigen Familien vorkommt. In diesen Fällen lassen sich die Ursachen eindeutig klären, weshalb diese Form auch als funktionelle Skoliose bezeichnet wird.
Die Wirbelsäulenverkrümmung kann zudem durch Umwelteinflüsse verursacht sein. Da die Ärzte die Skoliose anhand verschiedener Bewertungskriterien diagnostizieren, gibt es wenig gesicherte Erkenntnisse, wie häufig Skoliose in der Bevölkerung auftritt. Die meisten Ärzte sehen einen Krümmungswinkel von zehn Grad als Indikation für eine behandlungsbedürftige Skoliose an. Die leichte Skoliose tritt zudem weitaus häufiger auf und wird mit zwei Patienten unter 100 Personen angegeben.
Durch die Verkrümmung oder Verbiegung des Wirbelsäulenkörpers treten die meisten Symptome auf, wobei sie bei der leichten Form der Skoliose milder verlaufen als bei ausgeprägten Fällen mit einer starken Verkrümmung der Wirbelsäule. Typische Symptome sind eine Lendenwulst oder ein Rippenbuckel, wobei sich häufig zeigt, dass dann auch das Becken des Patienten schief gestellt ist. Seine Kopfhaltung hat eine leichte Neigung und er trägt die Schultern unterschiedlich hoch. Durch die schiefe Haltung ist die Rückenmuskulatur oft chronisch und unnachgiebig überspannt und bereitet dem Patienten anhaltenden Schmerz wie auch eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit. Bedingt durch die falsche Körperhaltung kommt es ebenfalls zu Überspannungen im Nackenbereich, die sich wiederum in Kopfschmerzen äußern kann. Wir wissen aus langjähriger Erfahrung in der Behandlung von Skoliose-Patienten, dass vor allem die mit der Wirbelsäulenverkrümmung in Verbindung stehenden muskulär-faszialen Überspannungen Schmerzen verursachen. Hier setzten unsere nach Liebscher & Bracht qualifizierten Schmerzspezialisten an.