Das richtige Kissen für deine Halswirbelsäule
Viele Menschen, die Schlafprobleme haben, machen ihren Schlafplatz dafür verantwortlich. Besonders wenn morgens Nackenschmerzen und Nackenverspannungen an der Tagesordnung sind, gerät schnell das Kissen unter Verdacht: zu weich, zu hart oder doch mal ein Nackenstützkissen testen? Jeder empfiehlt etwas anderes.
Roland Liebscher-Bracht räumt in diesem Artikel mit dem Märchen vom richtigen Kissen auf und erklärt dir, was dir und deinen Halswirbeln wirklich helfen kann.
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1. Rückenschläfer
Die Schlafposition in der Rückenlage ist aus anatomischer Perspektive empfehlenswert: Der Körper liegt flach ausgestreckt auf der Matratze. Dadurch können hohe muskulär-fasziale Spannungen, die zum Beispiel beim Sitzen entstehen, ausgeglichen werden. Die Wirbelsäule ist bei Rückenschläfern gerade, vor allem wenn die Matratze nicht zu weich ist. Doch welche Kissengröße ist die richtige in der Rückenlage?

- Ein hohes Kissen, zum Beispiel ein Nackenstützkissen oder ein Federkissen, fühlt sich für viele angenehm an. Doch stell dir einmal vor, was das Kissen mit deiner Halswirbelsäule macht: Dein Kopf liegt wesentlicher höher als der Rest deiner Wirbelsäule. Der Nacken ist also nach vorne abgeknickt. Auf Dauer fördert das nicht nur einen Rundrücken und Nackenschmerzen, sondern kann auch die Halswirbel beeinträchtigen.
- Ein weicheres Kissen, in das du einsinkst, hört sich intuitiv besser an. Doch auch hier gibt es ein Problem: Da der Hinterkopf besonders stark ins Kissen einsinkt, hebt sich dein Kinn nach oben an und deine Halswirbelsäule wird überstreckt. Das ähnelt einem Geierhals und kann Nackenverspannungen verursachen.
- Die rund geformte Nackenrolle bewirkt eine ähnliche Schlafposition: Sie schiebt deine Halswirbelsäule nach oben und lässt den Hinterkopf nach unten sinken.
Verzichte als Rückenschläfer auf ein Kissen!
Dein Nacken muss nicht gestützt werden, die Halswirbelsäule liegt wunderbar lang und gerade, wenn du ohne Kissen auf einer harten Matratze schläfst. Einzige Ausnahme: Leidest du ohnehin unter sehr starken Fehlhaltungen im Nackenbereich, wie Rundrücken und Geierhals? Dann ist es angenehmer, am Anfang ein flaches Kissen zu benutzen. Mithilfe unserer Übungen für den Nacken kannst du die muskulär-faszialen Spannungen reduzieren und mit der Zeit auf ein Kissen verzichten.
2. Bauchschläfer
Bauchschläfer haben den gleichen Vorteil wie Rückenschläfer: In der Bauchlage sind die Beine gestreckt und die Wirbelsäule liegt gerade. Deswegen empfehlen wir neben der Rückenlage auch die Schlafposition auf dem Bauch. Hier brauchst du natürlich kein Kissen, vermutlich merkst du direkt, dass sich das nicht richtig anfühlt.
Auch gut für die Halswirbelsäule: Der Kopf liegt bei Bauchschläfern nach rechts oder links gedreht. Damit dehnst du ganz nebenbei deinen Nackenbereich und hast einen erholsamen Schlaf.
3. Seitenschläfer
Du kannst nicht anders und musst einfach in der Seitenlage mit angewinkelten Knien schlafen? Das ist nichts Außergewöhnliches, denn bei Seitenschläfern schmeichelt es den muskulär-faszialen „Verkürzungen“ auf deiner Körpervorderseite: Die Seitenlage ist nichts anderes als Sitzen, nur liegend.

- Deine Wirbelsäule ist gerundet, was den Rundrücken (Hyperkyphose) fördert und deinen Brustmuskel unelastisch macht.
- Der Hüftbeuger (Iliopsoas) ist in seiner kürzesten Position: Nach und nach wird er unnachgiebig und kann Rückenschmerzen und Hüftschmerzen verursachen.
- Wir raten dringend von dieser Schlafposition ab, denn weder deine Wirbelsäule noch deine alltäglichen Fehlhaltungen können sich in der Seitenlage erholen.