Warum knacken Gelenke?

Du machst eine Kniebeuge und es knackt ordentlich im Knie? Zunächst können wir dich beruhigen: Ein Knacken im Gelenk ist nach derzeitigem Wissensstand harmlos. Es könnte allerdings darauf hindeuten, dass deine Gelenke nicht perfekt aufeinanderstehen. Es gibt verschiedene Theorien, wie es zum Knacken kommt, denn bis jetzt ist sich die Wissenschaft nicht einig.

Wir zeigen dir auf dieser Seite, welche Geräusche auf einen Gelenkverschleiß hindeuten können und dazu zwei Übungen, mit denen du das Kniegelenk wieder in eine optimale Position bringen kannst. Damit kannst du Beinfehlstellungen vorbeugen und auch deiner Knorpelschicht genug Platz zum Regenerieren geben.

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Bestseller-Autor & Schmerzspezialist

Ein weißer Haken ist in einem khaki-farbenen Schild zu sehen.

Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter

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Knacken in den Fingergelenken

Jede Person kennt jemanden, der die Finger knacken lassen kann. Dafür zieht man die Fingergelenke auseinander und ein knackendes Geräusch entsteht. Genau diesen Vorgang haben Forscherinnen und Forscher im Magnetresonanztomographen (MRT) untersucht: Die Probandinnen und Probanden zogen an ihren Fingern, wodurch sich die knorpeligen Gelenkflächen ruckartig auseinanderbewegten. In dem Moment, in dem das Knacken entstand, bildete sich ein sichtbarer Hohlraum zwischen den Gelenkflächen.1) Also nicht – wie oftmals angenommen – das Platzen eines Bläschens, sondern das Entstehen des Hohlraums in der Gelenkschmiere (Synovialflüssigkeit) scheint das Knacken auszulösen. Das ist harmlos und begünstigt keinen Gelenkverschleiß, wie eine weitere Studie belegt.2)

Knacken oder Knirschen im Knie

Im Kniegelenk wird das Knacken für gewöhnlich nicht verursacht, indem jemand das Gelenk auseinanderzieht, sondern bei bestimmten Bewegungen, zum Beispiel beim Beugen. Das obige Erklärungsmodell zum Fingerknacken greift also nicht beim Knacken des Knies.

Hörst du beim Beugen ein Knirschen oder eine Reibung im Kniegelenk? Das deutet darauf hin, dass in einem der zwei Kniegelenke Strukturen aneinander reiben könnten:3)

  • Kniescheiben-Gelenk: Hier könnten die gelenkbildenden knorpeligen Flächen an der Kniescheibe und an der Gleitrinne am Oberschenkelknochen knirschen.
  • Hauptgelenk: Im großen Kniegelenk könnten die knorpeligen Flächen am Unterschenkelknochen und am Oberschenkelknochen aneinander reiben. Auch die Menisken (Knorpelscheibe zwischen Unter- und Oberschenkelknochen) können unter hohem Druck stehen und ein Knirschen erzeugen.
  • Kreuzband
  • Osteophyten (Knochenauswüchse am Gelenk)

Geräusche bedeuten nicht automatisch, dass du Kniearthrose (Gonarthrose) hast oder unter einem Knorpelschaden leidest. Allerdings zeigen Studien, dass Knirschen, Reibung und Knacken im Knie Vorboten eines entstehenden Knorpelverschleißes sein können.4) Vor allem, wenn Schmerzen und Schwellungen hinzukommen, solltest du aktiv werden und deine Oberschenkelmuskulatur sowie Wadenmuskulatur dehnen, um sie flexibel zu halten. Denn das kann den Knorpel in deinem Knie schützen.

Warum knackt es also im Knie?

  • Gelenke stehen meistens nicht perfekt aufeinander: Muskulatur, Faszien und Sehnen ziehen ständig aus allen Richtungen an ihnen.
  • Nach einem Tag am Schreibtisch sind zum Beispiel dein Wadenmuskel und dein Oberschenkelmuskel unflexibel und tendenziell „verkürzt“, denn sie haben über Stunden keinen Impuls bekommen, ihre Struktur geschmeidig zu halten.
  • Wenn du jetzt eine Kniebeuge machst, ziehst du die Muskulatur samt Sehnen ruckartig in die Länge und das kann ein Knacken im Knie verursachen. Denn die Gelenke im Knie richten sich von selbst wieder korrekt aus. Zum Beispiel rutscht die Kniescheibe in die Gleitrinne, wo sie hingehört. Das ist harmlos, zeigt dir aber, dass du unsere Dehnübungen gut gebrauchen kannst.
  • Wer jahrelang nur sitzt und das nicht ausgleicht, riskiert eine Beinfehlstellung. Dadurch wird Knorpel ungleichmäßig abgerieben und ein Knorpelschaden, wie Arthrose kann entstehen.

Zwei Übungen für ein knackfreies Kniegelenk

Mit unseren beiden Übungen hältst du deine Muskulatur im Oberschenkel und in der Wade flexibel. Das reduziert den Druck in der Knorpelschicht, weil der Oberschenkelmuskel über die Kniescheibe und der Wadenmuskel über die Kniekehle am Gelenk ziehen. Damit du einen Vorher-Nachher-Vergleich ziehen kannst, gehe doch bitte vor den Übungen einmal in die Hocke und löse das Knacken aus.

Dehnung der Wade

Eine Frau stuetzt sich mit ausgestreckten Armen und den Haenden an der Wand ab. Ein Bein ist nach vorne angewinkelt und das zweite nach hinten komplett ausgestreckt. Roland Liebscher-Bracaht kniet neben ihr und korrigiert ihre Bein-Position.
Zu sehen ist der Knieretter von Liebscher & Bracht: Zwei kleine Keile mit einem Winkel von je 9 Grad. Ein großer Keil mit einem Winkel von 18 Grad. An diesem großen Keil ist die rote Trittschlaufe via Steckprinzip befestigt. Alle Keile sind zum höchsten Höhenwinkel von 36 Grad aufgestapelt. Die kleine Schlaufe liegt entsprechend der Steigung auf der Trittfläche hinunter.

Sofort-Hilfe gegen deine Knieschmerzen für zuhause

Mit unserem Knieretter kannst du dir zuhause selbstständig gegen deine Knieschmerzen helfen. Dabei werden genau die Muskeln und Faszien gedehnt, die deine Schmerzen verursachen. Probiere es selbst aus!

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Die grafische Darstellung einer Wanduhr ist zu sehen.

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Ein Kreis mit durchgezogener Linie, der von einem Kreis mit gestrichelter Linie umschlossen wird.

Bereich: Wade

Dehnung des Oberschenkels

Roland Liebscher-Bracht zeigt einer Frau eine Übung. Sie liegt bäuchlings auf einer Matte. Ein Bein zieht sie mithilfe der Übungssschlaufe in Richtung Gesäß, unter dem Knie liegt eine Faszienrolle.
Die grafische Darstellung einer Wanduhr ist zu sehen.

ca. 2 Min. pro Seite

Icon Alternatives Hilfsmittel

Alternatives Hilfsmittel: Gürtel

Ein Kreis mit durchgezogener Linie, der von einem Kreis mit gestrichelter Linie umschlossen wird.

Bereich: Oberschenkel

Grafische Darstellung der Liebscher & Bracht-Übungsschlaufe

Unser Hilfsmittel

Zur Übungs-Schlaufe

Jetzt kannst du den Vorher-Nachher-Test machen:

Du bist ja bereits vor den Übungen in die Hocke gegangen. Jetzt, nach den Übungen, mache dies erneut. Bei vielen wird es bereits nicht mehr knacken. Das bedeutet, dass sich deine muskulär-faszialen Überspannungen normalisiert haben. Dadurch kann sich das Kniegelenk freier bewegen – ohne dass es sich während der Bewegung wieder richtig positionieren muss.

Damit das Knacken dauerhaft aufhört, wäre es gut, wenn du die Übungen jeden Tag einmal machst. Hast du zusätzlich Knieschmerzen oder Schwellungen im Knie, können dir die Übungen ebenfalls helfen.

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Quellen & Studien

  • ↑1 Kawchuk GN, Fryer J, Jaremko JL, Zeng H, Rowe L, Thompson R (2015) Real-Time Visualization of Joint Cavitation. PLoS ONE 10(4): e0119470. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0119470
  • ↑2 Deweber K, Olszewski M, Ortolano R. Knuckle cracking and hand osteoarthritis. J Am Board Fam Med. 2011 Mar-Apr;24(2):169-74. doi: 10.3122/jabfm.2011.02.100156. PMID: 21383216.
  • ↑3 Crema MD et al. The association of magnetic resonance imaging (MRI)-detected structural pathology of the knee with crepitus in a population-based cohort with knee pain: the MoDEKO study. Osteoarthritis and Cartilage 2011;19:1429-1432
  • ↑4 Lo GH et al. Subjective Crepitus as a Risk Factor for Incident Symptomatic Knee Osteoarthritis: Data From the Osteoarthritis Initiative. Arthr Care Res 2017; https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/acr.23246

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