Spannungskopfschmerzen – „Als ob ein Schraubstock um den Kopf läge“

Spannungskopf-schmerzen – „Als ob ein Schraubstock um den Kopf läge“

Spannungskopfschmerzen betreffen viele Menschen und sind eine der häufigsten Kopfschmerzarten weltweit. Sie äußern sich oft als dumpf-drückender Schmerz, der sich wie ein Schraubstock um den Kopf legt. Viele glauben, dass insbesondere Muskelverspannungen die Hauptursache sind, doch das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Die genauen Ursachen von Spannungskopfschmerzen sind noch nicht vollständig geklärt, auch wenn Stress und Schlafmangel häufig als weitere Auslöser gelten.

Spannungskopfschmerz – mehr als nur ein unangenehmer Druck an den Schläfen
Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Ein weißer Haken ist in einem khaki-farbenen Schild zu sehen.

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

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Schmerzspezialist & Bestseller-Autor

Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter  Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter

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Die Symptome reichen von leichtem bis mittelschwerem Druck, der meist den ganzen Kopf betrifft, ohne dass die körperliche Aktivität die Schmerzen verschlimmert. Zur Behandlung greifen viele Menschen zu rezeptfreien Schmerzmitteln. Doch es gibt auch andere Möglichkeiten, die dich dabei unterstützen können, deine Beschwerden zu reduzieren. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Symptome, Ursachen und mögliche Behandlung von Spannungskopfschmerzen, damit du besser verstehst, was hinter dem unangenehmen Druck steckt. 1) 2) 3)

1. Das Thema kurz und kompakt


  • Symptome: Spannungskopfschmerzen äußern sich als dumpf-drückender Schmerz, der sich wie ein Schraubstock um den Kopf legt. Die Intensität ist meist leicht bis mittelschwer und kann von einer halben Stunde bis zu sieben Tagen andauern.
  • Die Ursachen sind vielfältig: Einseitige Belastungen, zu hohe muskulär-fasziale Spannungen, mangelnder Schlaf, Stress oder auch übermäßiges Zähneknirschen können die Beschwerden auslösen.
  • Unterschiede zur Migräne: Spannungskopfschmerzen sind meist nicht von Übelkeit oder Lichtempfindlichkeit begleitet. Auch verstärkt körperliche Aktivität die Schmerzen nicht – sie kann sogar lindernd wirken.
  • Behandlung: Neben der üblichen Behandlung mit Schmerzmitteln können regelmäßige Dehnübungen, Entspannungstechniken und die Anwendung von Pfefferminzöl die Beschwerden auf natürliche Weise lindern. Wichtig ist auch, die Ursachen wie Stress oder einseitige Bewegungen anzugehen.

2. Ursachen von Spannungskopfschmerzen


Die Ursachen von Spannungskopfschmerzen sind vielseitig und wissenschaftlich nicht eindeutig sowie vollständig geklärt. Sie gelten jedoch als Ausdruck einer zeitweisen Störung der Sinnes- und Reizwahrnehmung, sodass du die Schmerzen ungehemmt registrierst. Doch was kann diese Kopfschmerzen auslösen?

Die genaue Rolle der Muskelverspannungen im Zusammenhang mit Spannungskopfschmerzen ist ein Thema, das in der Forschung immer wieder diskutiert wird. Studien deuten darauf hin, dass Betroffene mit chronischen Spannungskopfschmerzen oft eine erhöhte Empfindlichkeit oder Druckempfindlichkeit in den perikraniellen Muskeln aufweisen 4). Viele Patienten fühlen sich dabei, als hätte jemand ein straffes Band um den Schädel gelegt.

Dabei kannst du Schmerzen in der Nackenmuskulatur, im Hinterkopf, der Kaumuskulatur sowie die Muskeln für Mimik und Sprechbewegungen verspüren. Allerdings gibt es auch Studien, die keinen signifikanten Unterschied in der Muskelsteifheit zwischen Betroffenen und gesunden Personen feststellen konnten 5). Das heißt, bei diesem Leiden ist eine weitere Forschung über die Rolle von angespannten Muskeln wichtig.

Gründe für Muskelverspannungen

Folgende Aspekte können das Leiden begünstigen:

    • einseitige Belastung
    • mangelnder Schlaf
    • starkes Aufeinanderpressen der Zähne (Bruxismus)
    • Augenschmerzen durch überanstrengte Augen
    • psychische Faktoren wie Stress, Depressionen und Hyperaktivität

Ohne einen entsprechendenen Ausgleich können die Reparaturmechanismen im Körper nicht greifen. Daraus kann eine Dauersensibilisierung in deinem muskulär-faszialen Gewebe entstehen und diese bis zu einem chronischen Spannungskopfschmerz führen.

Ein dauerhafter Bewegungsmangel kann zur „einseitigen Belastung“ führen, und damit Spannung in den Muskeln erhöhen. Das heißt, lange Schreibtischarbeit kann auf Dauer zu Verspannungen und infolgedessen zu Spannungskopfschmerzen beitragen. 6)

Ein weiterer wichtiger Faktor ist physischer oder psychischer Stress, der ebenfalls zu Spannungskopfschmerzen steigern kann, indem du unbewusst intensiver deine Muskeln anspannst. Unbehandelt könnten beide bis zu chronischen Spannungskopfschmerzen führen. 7)

Auch dein Lebensstil kann die Schmerzen in der Regel beeinflussen: Zu wenig Schlaf, unregelmäßige Mahlzeiten und mangelnde körperliche Aktivität gelten als weitere Faktoren, die Spannungskopfschmerzen fördern. Sie können dazu beitragen, deine Schmerzschwelle zu senken, sodass du selbst leichte Reize als unangenehm empfinden könntest. 8)

Wenn du häufig unter den Schmerzen leidest, solltest du deinen Alltag genauer betrachten: Kleine Veränderungen, wie regelmäßige Bewegung, ausreichender Schlaf und Techniken zur Stressbewältigung, können helfen, die Symptome zu reduzieren. Wir begleiten dich auf deinem Weg, deine Verspannungskopfschmerzen zu bekämpfen und thematisieren in einem späteren Abschnitt passende Strategien.

Hohe muskulär-fasziale Spannungen als Folge einseitiger Belastungen

Die „falsche“ Haltung

Grafische Darstellung einer sitzenden Person am Computer. Rücken und Kopf sind gerade ausgerichtet.

© Liebscher & Bracht

Vielleicht kennst du die Empfehlung, für einen ergonomischen Arbeitsplatz zu sorgen und den Stuhl auf die richtige Höhe einzustellen sowie Bildschirm und Telefonanlage so auszurichten, dass Kopf und Arme nicht belastet sind. Dies soll in der Theorie Rückenschmerzen aufhalten. Vorweggenommen: Das ist nur die halbe Miete! Eine falsche Haltung ist immer eine solche, die wiederholt eingenommen und nicht ausgeglichen wird. Dazu zählt eben auch diese „richtige Haltung am Schreibtisch“.

Nimmst du sie zu lange ein, kann dies erneut Spannungen erzeugen. Unser Alltag erfordert oftmals immer dieselben Bewegungsgewohnheiten. Dies gilt für Büroangestellte, die fleißig auf der Tastatur tippen, Vielfahrer, Handwerker oder auch Schüler. Das bringt einen Vorteil mit sich: Der Körper ist anpassungsfähig und optimiert sein Verhalten, sodass bestimmte Bewegungen, einmal einstudiert, fast automatisch ablaufen. Bewegung – insbesondere an der frischen Luft – ist also der Schlüssel für viele Patienten.

Der große Nachteil dieser Effizienz: Nehmen wir immer die gleichen Bewegungswinkel ein, fehlt dem Körper der Ausgleich. Ein solches einseitiges Bewegungsverhalten im Alltag und mangelnde Abwechslung führen jedoch mit der Zeit zu einer Muskelspannung, die über das normale Maß hinausgeht. Muskeln und Faszien werden unnachgiebiger und der Körper reagiert nur noch sehr unflexibel und unter größter Anstrengung auf neue Bewegungen. Inflexibilität hat Folgen für den ganzen Körper und ist entscheidend bei der Entstehung von Spannungskopfschmerzen.

Wann hast du als Erwachsener mal wieder eine Vorwärtsrolle gemacht oder warst Trampolinspringen? Kinder üben das andauernd. Wagst du dich wieder an solche ungewohnten körperlichen Aktivitäten, ist die Quittung der Muskelkater. Er ist zwar unangenehm, aber auch ein gutes Zeichen für neu gewonnene Bewegungswinkel.

Kopfschmerz-Entstehung: Der Schmerz als Alarmsignal

Grafische Darstellung einer sitzenden Person am Computer. Ihre Haltung ist gerundet, der Kopf ist vorgeschoben und die gesamte Wirbelsäule rot markiert. Rote Blitze rund um den Kopf deuten die Kopfschmerzen an.

Wer viel sitzt, kann eher dazu neigen, Kopfschmerzen zu entwickeln. Dies gilt insbesondere, wenn du lange die Arme nach vorne streckst, die Beine anwinkelst, den Kopf in den Nacken wirfst und den Rücken zu einem Buckel krümmst. Damit bist du nicht alleine, denn viele Menschen verbringen so ihre Zeit! Für den Rumpf bedeutet dies jedoch „Verkürzungen“ in der Vorderseite des Körpers und eine angespannte Muskulatur im Rücken, Nacken- und Schulterbereich. Daraus kann auch ein Rundrücken oder Rückenschmerzen entstehen.

Es kommt dabei oft zu einem muskulären Kräftemessen zwischen der Körperrückseite, die sich für dich ins Zeug legt, damit du einigermaßen aufrecht sitzt, und der Vorderseite, der die Schwerkraft zu schaffen macht.

Auf die körperlichen Strukturen entlädt sich dieser „Kampf“ in der Folge als Kopfweh, Nackenschmerzen, Schulterschmerzen oder Bandscheibenvorfall HWS und HWS-Syndrom. Solche Schmerzen begreifen wir jedoch nicht als etwas, dass du einfach „nur“ behandeln kannst, sondern als ein Warnzeichen deines Körpers, an deinem Bewegungsverhalten etwas zu verändern! Schmerzen können oft auch eine Chance sein, schädliche Verhaltensgewohnheiten abzulegen oder auszugleichen.

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & Bestseller-Autor

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Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Regelmäßige Dehnübungen wie solche aus unserem kostenfreien Ratgeber gegen Kopfschmerzen können dir helfen,

      • dich mehr zu bewegen,
      • neue Bewegungswinkel einzunehmen,
      • überhöhte Muskelspannungen zu lockern,
      • Schmerzen zu reduzieren und vorzubeugen.
Roland Liebscher-Bracht

Wir empfehlen dir unsere Liebscher & Bracht Übungen, um aktiv etwas gegen deine Spannungskopfschmerzen zu tun:

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3. Symptome von Spannungskopfschmerzen


Im Folgenden erklären wir die typischen Charakteristika von Spannungskopfschmerzen und wie du sie von Migräne unterscheiden kannst:

Steckbrief Spannungskopfschmerzen

      • Symptomatik: dumpf drückend, als ob ein Schraubstock das Haupt beengen würde
      • Lokalisation: Hinterkopf, Stirn, beid- oder einseitig des Kopfes, Schulter
      • Intensität: Schmerzen in einer leichten bis mittelschweren Stärke
      • Dauer: halbe Stunde bis zu sieben Tagen pro Monat
      • Auftreten: tagsüber, üblicherweise keine Beeinträchtigungen des Alltagslebens, Bewegung wirkt sogar schmerzlindernd
      • Begleitsymptome: Nackenschmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, mangelnder Appetit, Druckgefühl hinter den Augen, eventuell Lärm- oder Lichtempfindlichkeit9)

Es gibt drei mögliche Verlaufsformen für diese Kopfschmerzart: 10)

      • Gelegentlich und in Episoden: Der sogenannte sporadische episodische Kopfschmerz tritt an weniger als 12 Tagen im Jahr auf.
      • Gehäuft und in Episoden: Von ihm spricht man, wenn er an über zwölf, aber an weniger als 180 Tagen im Jahr erscheint.
      • Lange andauernd: Es handelt sich um einen chronischen Spannungskopfschmerz, wenn die Schmerzen an mehr als 15 Tagen im Monat bestehen.

Unsere Infografik zeigt dir noch einmal alles Wichtige rund um das Leiden auf einen Blick:

Spannungskopfschmerzen und die Beschwerden zeigen sich auf vielfältige Weise.

So unterscheiden sich Spannungskopfschmerzen und Migräne

Bei einer Migräne fällt die Intensität typischerweise mittelschwer bis schwer aus. Das liegt vor allem daran, dass sie in Attacken auftritt und heftige Begleiterscheinungen auslösen kann:

      • Migräneattacken fühlen sich pulsierend und pochend an.
      • Sie betreffen oft die Stirn, Schläfe oder eine ganze Kopfseite.
      • Von Attacke zu Attacke oder nur während einer Attacke können die Kopfseiten wechseln.
      • Appetitlosigkeit kann zusammen mit Übelkeit und Erbrechen auftreten.
      • Möglich sind besonders sensible Reaktionen auf Lärm, Licht und Gerüche sowie
      • ein Schwindelgefühl.
      • Körperliche Aktivität verschlimmert die Beschwerden.
      • Migräne mit Aura kann mit Sehstörungen (Flimmern, Zick-Zack-Linien, Gesichtsfeldausfälle und dergleichen = Augenmigräne), Sprachstörungen sowie Lähmungen einhergehen.

Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Die Unterscheidung zwischen Migräne und Spannungskopfschmerzen ist unter Wissenschaftlern umstritten. Auch unserem Schmerzverständnis nach sind Migräneattacken eine reine Entladung gesteigerter Spannungsverhältnisse in den Muskeln und Fasziensträngen des Nackens, Kopfes und Gesichts. Deswegen können unsere Übungen sowie Bewegungs- und Entspannungstherapien auch bei Migräne unterstützen.

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4. Diagnose von Spannungskopfschmerzen


Um sekundäre Kopfschmerzarten (wie Spannungskopfschmerzen aufgrund eines Traumas) auszuschließen, lasse dich gerade dann von einem Arzt untersuchen, wenn du:

      • häufig Kopfschmerzen hast,
      • du den Verdacht hast, unter chronischen Spannungskopfschmerzen zu leiden
      • der Kopfschmerz erst kürzlich und gewöhnlich heftig auftrat

Der Arzt stützt sich bei der Diagnosestellung auf deine Angaben in einem Gespräch (Anamnese). Mögliche Untersuchungstechniken stellen ein bildgebendes Verfahren (Magnetresonanztomografie, MRT) oder eine Analyse des Nervenwassers dar.

Ferner soll eine Untersuchung ausschließen, dass die Schmerzen aufgrund einer zu häufigen Einnahme von Schmerzmitteln entstehen. Von einem solchen Übergebrauch (MOH) sind jedoch nur ein bis zwei Prozent der Bevölkerung betroffen. Dabei kommt es zu einer erhöhten Sensibilität der Nerven aufgrund vieler Schmerzmittel. Die Folge: Deine Schmerzverarbeitung wird zusätzlich gestört. 11) 12)

Diagnoseverfahren und Rolle des Kopfschmerztagebuchs

Die Diagnosestellung bei Spannungskopfschmerzen beginnt mit einer ausführlichen Untersuchung, bei der der Arzt auf deine persönlichen Angaben zu den Beschwerden eingeht.

Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Zur Unterstützung, empfehlen wir dir ein Kopfschmerztagebuch. Schreibe auf, an wie vielen Tagen pro Monat die Spannungskopfschmerzen auftraten. Dieses hilft dir, den Überblick über die Häufigkeit der Kopfschmerzen zu behalten. Führe dies unbedingt weiter, um die Entwicklung weiter zu beobachten. Notiere zudem Details zur Dauer und Intensität der Schmerzen sowie mögliche Auslöser. Das heißt, du notierst den Schmerzcharakter sowie seinen Verlauf und gibst an, ob die Beschwerden leicht bis mittelstark oder noch stärker sind. So kannst du leichter Auslöser und Muster identifizieren und lieferst auch dem Arzt wertvolle Informationen für die Diagnose.

Roland Liebscher-Bracht

5. Behandlung von Spannungskopfschmerzen


Bei Kopfschmerzen des Spannungstyps bedarf es in der Regel keiner speziellen Behandlung. Viele Menschen nehmen im Akut-Fall rezeptfreie Schmerztabletten ein. Dabei handelt es sich häufig um Analgetika wie Aspirin (Acetylsalicylsäure), Ibuprofen sowie Paracetamol. 13)

Solche Medikamente stellen unserer Auffassung nach keine Dauerlösung dar, da sie nur die Symptome lindern, aber nicht die Ursache in Angriff nehmen. Achte daher darauf, Schmerzmittel niemals an mehr als zehn Tagen und höchstens drei Tage hintereinander im Monat einzunehmen, um dein Risiko für die Entwicklung einer Kopfschmerzspirale zu senken! 14)

Es muss auch nicht immer gleich eine Tablette sein. Eine langfristige Schmerzbehandlung, um die Ursache zu lösen, kannst du mit Verhaltens-, Entspannungs- und Bewegungstherapien sowie einem ätherischen Öl fördern:

      • Tupfe dir mit Pfefferminzöl auf Stirn, Schläfe und Scheitel, um die Bereiche zu kühlen, und die Muskelentspannung sowie den Stoffwechsel anzukurbeln. Zudem ist es für Kinder ab sechs Jahren sowie für werdende Mütter eine tolle Alternative ohne Nebenwirkungen. 15)
      • Massagen an Schulter, Nacken und Schläfen entspannen ähnlich wie Akupunktur ebenfalls die Muskulaturen. 16) 17) Mit einer Faszien-Rollmassage schiebst du zudem die Zwischenzellflüssigkeit an, um verfilzte Faszien zu flexibilisieren.
      • Ausdauersport kann deine Durchblutung anregen, Stress vermindern und die Ausschüttung von Glückshormonen fördern – ganz besonders an der frischen Luft, um die Sauerstoffsättigung im Blut zu erhöhen.
      • Dehnübungen der Nacken-, Schulter-, Kopf- und Kaumuskulatur können erhöhte Spannungen in deinem Gewebe auf ein normales Maß senken, die Faszien flexibel halten und strukturellen Schäden vorbeugen.
      • Light-Osteopressur: Noch nicht bekannt? Die Osteopressur ist ein fester Bestandteil der Liebscher & Bracht-Schmerztherapie und unterstützt dabei, Spannungen zu lockern und den Schmerz herunterzufahren. Dabei werden bestimmte Knochenpunkte gedrückt. Für viele Betroffene ist sie ein erster Schritt bei akuten Schmerzen, um darauf aufbauend unsere Dehnübungen und Faszien-Rollmassagen machen zu können.

Sag dem Spannungskopfschmerz mit unseren Übungen den Kampf an

Du möchtest deinen Kopfschmerz bekämpfen? Dann solltest du einen Blick auf unsere Übungen werfen. Achte beim Dehnen auf folgende Aspekte:

      • Um optimale Erfolge zu erzielen, übe insgesamt 10 bis 15 Minuten täglich.
      • Bleibe für 2 bis 2,5 Minuten in den einzelnen Übungen.
      • Achte auf die richtige Intensität und dein Körpergefühl: Wenn du beispielsweise deine Zähne zusammenbeißen, die Luft anhalten oder die Fäuste ballen musst, übst du vermutlich zu intensiv.
      • Auch wenn du merkst, dass du eine Dehnung nicht so machen kannst, wie gezeigt: Jeder Versuch kann schon etwas bewirken. Gehe deshalb einfach so weit, wie es dir eben möglich ist. Mit unseren Hilfsmitteln kannst du das Dehnen vereinfachen.

Dehnübung mit dem Nackenretter

    • Starte mit dem Nackenretter-Aufsatz. Platziere ihn an das obere Ende deiner Übungsmatte und lege dich rücklings hin. Achte darauf, dass du mit der unteren Schädelkante deines Hinterkopfes – und nicht mit den Weichteilen im Nacken! – auf der Rundung des Aufsatzes liegst.
    • Sind dein Nacken und Kopf stark überstreckt, merkst du bereits in dieser Höhe einen Dehnungszug. Bewege deinen Kopf auch mal leicht nach links oder rechts, um ihn zu spüren.
    • Bleibe auf dem Nackenretter liegen, um die hohen Spannungen der Muskeln zu normalisieren und dich zu entspannen.
      Du bist fortgeschritten und spürst mit dem Aufsatz kaum mehr eine Dehnung, dann kannst du sie intensivieren. Stocke dazu einfach mit dem mittleren oder – für die maximale Dehnung – mit dem größeren (unteren) Sockel auf.
      Der Betrachter blickt von der Seite auf eine Frau, die ihren Kopf auf dem Liebscher & Bracht Nackenretter platziert hat.

      Leichter üben bei Nacken- und Kopfschmerzen

      Unser Nackenretter hilft dir dabei, deine Übungen für eine flexible Hals- und Nackenmuskulatur gezielt zu gestalten. Dehne Muskeln und Faszien stufenweise auf – einfach Sockelhöhe wählen, Kopf drauflegen und entspannen.

      Erfahre mehr über den Nackenretter

6. Medikamentöse Behandlung: Was ist bei Schmerzmitteln zu beachten?


Schmerzmittel können im Akutfall eine schnelle Linderung von Spannungskopfschmerzen bieten. Sie sind besonders dann hilfreich, wenn die Kopfschmerzen plötzlich auftreten und den Alltag massiv beeinträchtigen. Es ist jedoch wichtig, die Risiken im Auge zu behalten. Eine übermäßige Einnahme von Schmerzmitteln kann zu einer Gewöhnung führen und sogar Kopfschmerzen durch Übergebrauch (Medication Overuse Headache, MOH) hervorrufen.

Daher sollten Schmerzmittel nur bei akuten Beschwerden und nicht mehr als an zehn Tagen im Monat verwendet werden. Die maximale Einnahmefrequenz sollte stets beachtet werden, um langfristige Gesundheitsprobleme zu vermeiden. Du kannst die Schmerzmittel verwenden, wenn der Spannungskopfschmerz so stark ist, dass du dich ohne zunächst nicht traust, Übungen zu machen. Beide können einander also ergänzen. Bei einem chronischen Spannungskopfschmerz gilt es umso mehr, die Ursachen abzustellen, anstatt nur den Schmerz zu bekämpfen. 18)

7. Prävention und Tipps für ein schmerzfreies Leben


Regelmäßige Dehnübungen für Nacken, Schultern und Rücken spielen bei vielen Betroffenen eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen. Diese Übungen helfen, Verspannungen abzubauen, die oft zu Kopfschmerzen führen können. Beginne deinen Tag mit einfachen Stretching-Übungen, die die Flexibilität erhöhen und die Muskulatur lockern. Übungen wie Nackenrollen, Schulterkreisen und sanfte Rückbeugen können effektiv Spannungen lösen. Eine aufrechte Haltung unterstützt nicht nur die Wirbelsäule, sondern du kannst auch einem potentiellen Spannungskopfschmerz besser begegnen. 19)

Stressmanagement und Schlafhygiene

Der Spannungskopfschmerz hängt oft mit Stress zusammen. Daher ist ein gutes Stressmanagement essenziell. Integriere Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder Yoga in deinen Alltag, um die Stresslevel zu senken. Diese Methoden fördern die Entspannung und helfen, den Kopf freizubekommen.

Ebenso wichtig ist eine gute Schlafhygiene. Stelle sicher, dass du einen regelmäßigen Schlafrhythmus beibehältst und dein Schlafzimmer als einen ruhigen, dunklen und kühlen Raum gestaltest, der zum Schlafen einlädt. Vermeide Bildschirme vor dem Schlafengehen und entwickle eine entspannende Abendroutine, um die Schlafqualität zu verbessern. Durch einen erholsamen Schlaf und effektives Stressmanagement kannst du die Anfälligkeit für Verspannungskopfschmerzen reduzieren. 20)

8. Fazit Spannungskopfschmerz verstehen leicht gemacht


Du kannst Spannungskopfschmerzen erkennen und versuchen zu reduzieren, indem du die Ursachen wie Stress, schlechte Körperhaltung und Muskelverspannungen verstehst. Diese Kopfschmerzen äußern sich oft durch dumpfe, drückende Schmerzen oder das Gefühl eines engen Bandes um den Kopf. Es ist wichtig, dass du eine genaue Diagnose erhältst, um sicherzustellen, dass keine sekundären Ursachen vorliegen und um die passende Behandlungsstrategie zu wählen.

Obwohl Schmerzmittel schnell helfen können, achte darauf, sie nur gezielt und bei Bedarf einzusetzen, um einen chronischen Kopfschmerz zu vermeiden. Alternativen wie pflanzliche Mittel und Entspannungstechniken können dir helfen, langfristig schmerzfrei zu bleiben. Setze regelmäßig auf Dehnübungen, Stressmanagement und eine gesunde Schlafhygiene, um die Häufigkeit und Intensität von Kopfschmerzen zu verringern.

Steigere deine Lebensqualität, indem du unseren kostenlosen Ratgeber nutzt. Dieser bietet dir effektive Übungen, die deine Bewegungsfreiheit verbessern und helfen können, Schmerzen zu reduzieren.

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Über diesen Artikel

Roland Liebscher-Bracht

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Mehr über den Autor
Dr. Egbert Ritter, Unfallchirurg und eh. Oberarzt im UKH Salzburg

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Mehr über den Prüfer

Veröffentlicht am: 28.04.2022 | Letzte Aktualisierung: 28.08.2025

9. FAQ – Häufige Fragen zum Spannungskopfschmerz

Spannungskopfschmerzen werden oft durch Stress, Muskelverspannungen, schlechte Körperhaltung und Müdigkeit verursacht. Auch Augenbelastung, unzureichende Ruhe und Dehydration können Auslöser sein. Emotionale Faktoren wie Angst und Depression können diese Kopfschmerzen verschlimmern.

Symptome von Spannungskopfschmerzen umfassen typischerweise einen dumpfen, drückenden Schmerz im Kopf. Bei vielen Betroffenen kann es auch zu einem Gefühl der Enge oder des Drucks über die Stirn oder an den Seiten und am Hinterkopf kommen. Zudem zeigen viele eine erhöhte Empfindlichkeit der Kopfhaut, des Nackens und der Schultermuskulatur. Im Gegensatz zu Migräne verursachen Spannungskopfschmerzen in der Regel keine Übelkeit oder Sehstörungen.

Spannungskopfschmerzen werden hauptsächlich anhand der Krankengeschichte und der Beschreibung der Symptome diagnostiziert. Ein Arzt kann eine körperliche Untersuchung durchführen, um andere mögliche Ursachen auszuschließen. In einigen Fällen können bildgebende Verfahren wie MRT oder CT-Scans eingesetzt werden, um sicherzustellen, dass keine zugrunde liegenden Erkrankungen vorliegen.

Behandlungsmöglichkeiten für Spannungskopfschmerzen umfassen rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol. Bei chronischen Fällen können Ärzte Medikamente zur Vorbeugung von Kopfschmerzen, wie Antidepressiva, verschreiben. Nicht-medikamentöse Therapien wie Massage, Akupunktur und kognitive Verhaltenstherapie können ebenfalls wirksam sein.

Präventive Maßnahmen umfassen das Einhalten einer guten Körperhaltung, regelmäßige Pausen bei Aktivitäten, die die Augen oder den Nacken belasten, und Stressbewältigungstechniken wie unsere Übungen. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können ebenfalls helfen, Spannungskopfschmerzen vorzubeugen.

Regelmäßige Dehnübungen lösen Muskelverspannungen im Nacken, in den Schultern und im Rücken, was die Häufigkeit von Spannungskopfschmerzen erheblich reduzieren kann. Dehnübungen verbessern die Durchblutung und tragen zur Erhaltung von Flexibilität und Körperhaltung bei, wodurch Muskelverspannungen minimiert werden.

Stressmanagement ist entscheidend, da Stress ein wichtiger Auslöser für Spannungskopfschmerzen ist. Durch das Praktizieren von Stressbewältigungstechniken wie Achtsamkeit, regelmäßiger körperlicher Aktivität und ausreichender Ruhe können Sie Stress reduzieren und die Häufigkeit und Schwere von Kopfschmerzen verringern.

Eine gute Schlafhygiene, wie das Einhalten eines konsistenten Schlafrhythmus, die Schaffung einer erholsamen Umgebung und das Vermeiden von Koffein und Elektronik vor dem Schlafengehen, sorgt für erholsamen Schlaf. Qualitativ hochwertiger Schlaf reduziert Müdigkeit und Stress. Andernfalls kann es dazu kommen, dass du einen Spannungskopfschmerz verspürst.

Quellen & Studien

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