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Gelenkschmerzen: Ursache und Behandlung

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & Bestseller-Autor

Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter  Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter

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Gelenkschmerzen können sich durch dumpfe oder stechende Schmerzen äußern. Oft machen sie sich als Belastungsschmerzen, Anlaufschmerzen oder Ruheschmerzen bemerkbar. Das hängt davon ab, wann deine Gelenkschmerzen auftreten. Die Ursachen können vielfältig sein, aber häufig kannst du mit gezielten Übungen deine Beschwerden lindern.

Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Ein weißer Haken ist in einem khaki-farbenen Schild zu sehen.

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

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Eine junge Frau in weißem Hosenanzug beugt sich nach hinten, lässt ihre Hände baumeln und wirf den Kopf in den Nacken. Sie steht auf einem schattigen Gehweg, der von steinernen Pfeilern gerahmt wird.

Je stärker die Gelenkschmerzen sind, desto häufiger kommt es zu Schmerz-Vermeidungsverhalten, Schonung sowie Immobilität und langfristig gesehen zu einer Verschlechterung der Lebensqualität. Das gilt für Schmerzen am Kniegelenk, Schultergelenk, der Wirbelsäule und der Hüfte genauso wie für Beschwerden an Sprunggelenken, Finger oder Zehen.

Wir möchten dir daher einen Weg aufzeigen, wie du Gelenkschmerzen in vielen Fällen vorbeugen und lindern kannst. Dazu…

  • klären wir dich über die Ursachen und Risikofaktoren für Gelenkschmerzen und Gelenkentzündungen auf,
  • betrachten Gelenkschmerzen im Zusammenhang mit Arthrose, Rheuma, Arthritis, Gichtanfällen, Gliederschmerzen und Muskelschmerzen bei Fibromyalgie,
  • stellen dir unsere Schmerztherapie bei Gelenkbeschwerden vor
  • und geben dir Übungen mit auf den Weg, damit du dir im besten Fall auch selbst helfen kannst.

1. Symptome und Auftreten von Gelenkschmerzen

Kurz & Knapp

  • Jeder dritte Deutsche leidet im Laufe seines Lebens mindestens einmal unter Gelenkschmerzen.
  • Typisch dabei: Anlaufschmerzen und Morgensteifigkeit oder Verschlechterung bei Belastung.
  • Häufige Zeichen einer Entzündung im Gelenk sind Schwellung, Rötung und Überwärmung.

Doch woher kommen Gelenkschmerzen überhaupt und was verursacht die Schmerzen? Antworten warten im Ursachen-Kapitel.

Gelenkschmerz ist eine der am häufigsten vorkommenden Schmerzformen. Insgesamt hat etwa ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland schon mindestens einmal Gelenkschmerzen gehabt. Bis heute gelten Gelenkschmerzen in vielen Fällen als nicht oder schlecht behandelbar. Zudem weisen die eingesetzten Medikamente (NSAR; Antirheumatika) je nach Wirkstoff oft Nebenwirkungen auf.1)

1.1 Symptome

Gelenkschmerzen können Betroffene morgens nach dem Aufstehen quälen (Anlaufschmerz, Morgensteifigkeit) und im Laufe des Tages zurückgehen. Bei anderen Patienten zeigen sich die Schmerzen erst später am Tag und verstärken sich bei Belastung. Typische Symptome bei Schmerzen im Gelenk sind:

  • schmerzhafte Verschlechterung bei Belastung
  • Anlaufschmerz am Morgen
  • entzündlicher Gelenkschmerz (Gelenkentzündung) mit Schwellung, Rötung und Überwärmung als Zeichen der Entzündung
  • wiederkehrende und chronische Schmerzen an den Muskeln, Sehnen und Gelenken

Egal, in welcher Situation du Gelenkschmerzen bekommst: Wir erklären dir im nächsten Kapitel, wie und warum sie überhaupt entstehen. Im Übungskapitel verraten wir dir, wie du dir bei Schmerzen im Gelenk selbst helfen kannst.

1.2 Wie ist der Stand der Forschung zu Gelenkschmerzen?

In Studien konnte erfolgreich gezeigt werden:

Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Veränderungen im Gelenk und der Schmerzintensität – auch nicht zwischen dem Verlust an Knorpelmasse und den Schmerzen!2)

Vielmehr konnten Forscher mittels Kontrast-MRT-Untersuchungen belegen: Nicht der Knorpelverlust an sich, sondern das Ausmaß der lokalen Entzündung im Gelenk ist für das Schmerz-Level verantwortlich ist.3)

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2. Ursachen von Gelenkschmerzen

Kurz & Knapp

  • Alle der über 100 Gelenke in deinem Körper sind mehr oder weniger gleich aufgebaut.
  • Unabhängig von einer konkreten Diagnose, zeigt unsere Erfahrung: Die Ursache von Gelenkschmerzen liegt meist nicht in tatsächlichen Schäden oder „weichen“ Faktoren wie Übergewicht an sich. Einseitige Bewegungen und zu hohe Spannungen in den Muskeln und Faszien sind häufig die Ursache. Sie sorgen für einen unnatürlich großen Verschleiß des Gelenks und des Knorpels sowie eine mangelhafte Durchblutung im betroffenen Bereich.
  • Der muskulär-fasziale Schmerzanteil ist bei Arthrose genauso vorhanden wie bei Rheuma, Arthritis, Fibromylagie oder anderen Erkrankungen.

Wie du genau diesen Schmerzanteil selbstständig und von zuhause aus minimieren kannst, liest du im Kapitel zur Behandlung.

2.1 Aufbau von Gelenken

Unabhängig davon, in welchem Gelenk oder in welchen Gelenken du deine Schmerzen spürst — im Grunde sind die über 100 Gelenke in deinem Körper ähnlich aufgebaut: Kniegelenke, Hüftgelenke oder Fingergelenke unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Form und Größe.

Die Hauptfunktion der Gelenke besteht darin, unterschiedliche Winkel einzunehmen. Auf diese Weise kannst du deinen gesamten Bewegungsapparat mit Hilfe deiner Muskeln ohne Störung in verschiedene Richtungen steuern.

Vereinfachte Darstellung der Knieanatomie, die einzelnen Bestandteile sind jeweils beschriftet. Zu sehen sind Muskeln, Knorpel, Knochen, Gelenkkapsel (mit Synovialhaut), Sehnen und Schleimbeutel.

© elenabsl | Fotolia.com

An jedem Gelenk sind mindestens 2 Knochen beteiligt, zwischen denen eine Kapsel sitzt. Diese Kapsel hat eine äußere, stabile Schicht, die das Gelenk zusammenhält, und eine innere Schicht (Synovialhaut), welche die sogenannte Synovialflüssigkeit (auch: Gelenkflüssigkeit) produziert. Sie kannst du dir wie eine Art Gelenk-Schmiere vorstellen, die für reibungslose Bewegungen der Gelenkflächen sorgt und den Knorpel ernährt.

Der Knorpel (Gelenkknorpel) liegt genau zwischen den beiden Gelenkflächen, sodass im Optimalfall nicht Knochen auf Knochen reibt. Durch den Knorpel fließt übrigens kein Blut, weshalb er anders versorgt werden muss. Seine Funktionsweise ähnelt der eines Schwamms: Bei richtiger Bewegung wird er zusammengedrückt und die Abfallstoffe werden so aus dem Knorpel gespült. Wird er wieder entlastet, dehnt sich der Knorpel aus und nimmt dabei frische Gelenkflüssigkeit auf. So geht das immer im Wechsel. Dieses Wechselspiel ist für die Ernährung des Knorpels essenziell. Geschieht es — durch einseitige oder nicht ausreichende Bewegung — zu wenig, verhungert der Knorpel und stirbt ab. Das Ergebnis sind Arthrose und ohne Schutz aneinander reibende Knochen beziehungsweise Gelenkflächen. Die erhöhte Reibung sorgt schließlich dafür, dass die Knorpelmasse immer weiter ab- und der Gelenkverschleiß drastisch zunimmt.

2.2 Die Rolle von Muskeln und Faszien

Muskeln und Faszien sind die Motoren der Gelenkbewegungen. Dank ihnen kannst du theoretisch 100 Prozent der von Natur aus möglichen Gelenkwinkel nutzen. Im modernen Lebensalltag mit vielen sitzenden Tätigkeiten bringst du deine Gelenke aber vermutlich nur noch in einen Bruchteil aller möglichen Winkel.

Als Folge werden Muskeln und Faszien immer unnachgiebiger — im übertragenen Sinn rostet das elastische Bindegewebe und der gesamte Bewegungsapparat ein.

Nach unserer Erfahrung können sich somit punktuelle, über das normale Maß hinausgehende Zugspannungen entwickeln. Diese sorgen dafür, dass die Knochen der Gelenke zu stark zusammengepresst werden. Gleichzeitig wird der Gelenkknorpel nur noch auf einer sehr kleinen Fläche beansprucht — und dort viel zu stark. Aufgrund dieser Überbelastung wird er teilweise nicht mehr richtig ernährt. Beanspruchung und Abnutzung sind dann oft so groß, dass das Schwamm-Prinzip außer Kraft gesetzt wird und ein erhöhter Gelenkverschleiß entstehen kann.

Die Gelenkschmerzen entstehen oft, weil kleine Rezeptoren im Körper diese Veränderungen bemerken und zu hohe Spannungen in Muskeln und Faszien registrieren. Nach unserer Auffassung ist der Schmerz ein Alarmsignal. Dein Körper möchte dir damit sagen, dass du dich nicht weiter so bewegen sollst, wie bisher, weil dir das nicht guttut. Deshalb sprechen wir oft von „Alarmschmerzen“.

Knieschmerzen, Rückenschmerzen oder Schmerzen an der Hüfte entstehen in den meisten Fällen genau so. Wie du die Schmerzen nun wieder loswirst, verraten wir dir im Kapitel Behandlung. Eine Schlüsselrolle spielt dabei ausgewogene Bewegung.

Schau dir in dieser Video-Zusammenfassung an, wie Gelenkerkrankungen und Gelenkschmerzen in den meisten Fällen entstehen:

In Kürze zum Nachlesen: Woher kommen Gelenkschmerzen?

Die Ursache liegt oft in einseitigen Bewegungen und zu hohen Spannungen in den Muskeln und Faszien. Sie sorgen für einen zu unnatürlich großen Verschleiß des Gelenks. Der Knorpel wird dadurch an einigen Stellen nicht genug und an anderen Stellen zu stark beansprucht. Bewegungseinschränkungen, ein unnachgiebiges Gewebe, Entzündungen des Schleimbeutels, Knorpelschwund und (Alarm-)Schmerzen im Gelenk sind die Folge.

2.3 Gelenkschmerzen bei Arthrose

Männerhände aus einem grauen Pullover ragend, die im Sitzen auf den Knien abgelegt sind. Der Mann trägt eine braune Anzughose und im Hintergrund ist eine grüne Wand und die Armlehne eines grünen Stuhls zu sehen

Als Ursache für Gelenkschmerzen muss häufig die Diagnose „Arthrose“ herhalten. Typische Symptome einer Arthrose sind:

  • nicht-entzündlicher Gelenkschmerz,
  • Anlaufschmerz,
  • Verschlechterung bei Belastung,
  • Kälte-Empfindlichkeit,
  • Schwellung und Überwärmung sind möglich, aber eher selten.

Aus unserer Sicht lassen sich die Schmerzen bei Arthrose meist auf zu hohe muskulär-fasziale Spannungen zurückführen. Der geschädigte Knorpel besitzt nämlich keine Schmerzrezeptoren. In unserem großen Schmerzlexikon-Artikel zu Arthrose erfährst du alles über die Hintergründe, Entstehung und Behandlung von Arthrose und wir zeigen dir mit unseren Übungen einen möglichen Weg zur Schmerzlinderung.

2.4 Gelenkschmerzen und Rheuma

Eine große Hand im Vordergrund umgreift zwischen Daumen und restlichen Fingern den Zeige- und Ringfinger einer kleineren Hand. Deren kleiner Daumen berührt sanft den größeren. Zu sehen ist außerdem ein Ärmel mit dunklem Stoff und kleinen weißen Punkten

Besteht bei dir der Verdacht auf Rheuma oder eine Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis wie Morbus Bechterew? Hast du vielleicht schon eine entsprechende Diagnose bekommen oder bist durch deine Veranlagung gefährdet? Dann kennst du diese typischen Symptome und Beschwerden bestimmt auch, an denen Millionen Menschen weltweit leiden:

  • entzündlicher Gelenkschmerz mit Hautveränderungen wie Schwellung, Rötung und Überwärmung seit mindestens 6 Wochen,
  • mehr als 2 Gelenke sind schmerzhaft, entzündet und gerötet,
  • typischerweise Beginn an den kleinen Gelenken wie Fingergelenke und Zehen,
  • Auftreten von Rheumaknoten,
  • Morgensteifigkeit länger als 60 Minuten,
  • Besserung bei Bewegung,
  • Linderung durch Kälte.

Die Krankheit Rheuma stellt eine weitere Form von Gelenkerkrankungen dar. Glücklicherweise gab es in der medizinischen Diagnostik und Behandlung von Rheuma in den letzten Jahren große Fortschritte, doch eine gute flächendeckende Versorgung von Rheumapatienten ist nicht überall gewährleistet. Das bedeutet im Klartext: Es gibt oft zu viele Patienten für zu wenige spezialisierte Ärzte.

Schmerzen bei Rheuma lassen sich in vielen Fällen mit gezielten Übungen lindern. Auch wenn sie dein Rheuma oder deine rheumatoide Arthritis (Polyarthritis) als Erkrankung des Immunsystems nicht ursächlich heilen können, kannst du mit unseren Liebscher & Bracht Übungen® oft einen Teil deiner Rheuma-Schmerzen reduzieren — und du erhältst ein großes Stück Lebensqualität zurück.

Übrigens gehört Gicht, eine Stoffwechselkrankheit, bei der viele Entzündungsstoffe ausgeschüttet werden und sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern, ebenfalls zu den Rheuma-Erkrankungen. Rheuma und Gicht (Gichtanfälle) kannst du, zusätzlich zu unseren Übungen, auch sehr effektiv über deine Ernährung beeinflussen.

Das gilt auch für die Psoriasis, die du wahrscheinlich unter der Bezeichnung Schuppenflechte kennst, in besonderem Maße. Bei der Psoriasis handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit, die sich vor allem über Hautveränderungen zeigt. Häufig kommt es zu einem entzündlichen Hautausschlag. Zusätzlich können bei der Schuppenflechte neben der Haut weitere Organe betroffen und auch die Gelenke, Bänder sowie das Gewebe (Psoriasis Arthritis) angegriffen sein. Gelegentlich verformen sich zusätzlich zum Hautausschlag die Nägel.

Mehr zum Thema Störungen des rheumatischen Formenkreises liest du in unserem großen Schmerzlexikon-Artikel zu Rheuma.

2.5 Gelenkschmerzen und Gliederschmerzen

Ein junger Mann sitzt auf einer Holztreppe, seine nackten Beine sind knieabwärts zu sehen und er hat die Augen geschlossen. Eingewickelt ist er bis zum Köpf in eine große weiße Decke

Gliederschmerzen kennst du wahrscheinlich von deiner letzten Erkältung, einer Grippe oder einer anderen Infektion. Dieses unspezifische Krankheitsbild kann tritt oft bei Fieber oder Infektion auftauchen.

Jeder empfindet Gliederschmerzen ein wenig anders. Aus medizinischer Sicht zählen nur Gelenk- und Muskelschmerzen an den Gliedmaßen (Extremitäten) zu den Gliederschmerzen. Das betrifft Schmerzen im Ellenbogen, Arm, Hand und Bein sowie Fußschmerzen

Typische Symptome bei Gliederschmerzen sind:

  • Fieber bei Grippe oder Infektionskrankheiten,
  • Kopfschmerzen, Schnupfen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit bei einer Erkältung,
  • Schlafstörungen und chronische Erschöpfung im Rahmen eines Fibromyalgie-Syndroms,
  • gerötete, geschwollene und steife Gelenke zum Beispiel bei Rheuma (rheumatoide Arthritis/Polyarthritis) und anderen degenerativen Gelenkerkrankungen.

Erfahrungsgemäß können Gliederschmerzen bei einer Erkältung oder einem Infekt stärker ausfallen, wenn die muskulär-faszialen Spannungen bereits vor der Erkrankung relativ hoch waren. Warum das so ist und wie du deine Gliederschmerzen wieder loswerden kannst, erfährst du in unserem ausführlichen Beitrag zum Thema Gliederschmerzen.

2.6 Gelenkschmerzen als Bestandteil einer Fibromyalgie

Ein junger Mann in dunkelblauem Pulli sitzt an einem braunen Tisch mit 3 Stühlen, im Hintergrund ist die weiße Wand eines Zimmers und eine weiße Jalousie zu sehen. Der Mann vergräbt seinen Kopf in der linken Hand seines aufgestützten Arms

Die Fibromyalgie ist eine Krankheit, die sich oft durch anhaltende Schmerzen an großen Teilen des Körpers äußert — insbesondere im Bereich der Muskeln und Sehnenansätze. Die Ursache von Fibromyalgie ist noch immer ungeklärt.

Wie genau äußert sich die Fibromyalgie? Symptome sind:

  • andauernde und wiederkehrende Schmerzen an den Muskeln und Sehnen sowie Gelenkschmerzen,
  • Schlafstörungen in der Nacht, Müdigkeit am Tag,
  • Konzentrationsprobleme und Motivationsschwäche,
  • manchmal Wetterfühligkeit,
  • ausgeprägte Ängstlichkeit und depressive Verstimmung.

Nach unserer Erfahrung kann es bei Schmerzen durch Fibromyalgie oft helfen, die Spannungen in den Muskeln und Faszien zu senken. Willst du mehr erfahren? In unserem Spezial-Beitrag liest du, wie die Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht beim Fibromyalgie-Syndrom funktioniert.

2.7 Gelenkschmerzen in der Wachstumsphase

Im Kindes- und Jugendalter können immer wieder sogenannte Wachstumsschmerzen auftreten. Diese Wachstumsschmerzen sind charakterisiert durch akute, meist kurz andauernde Schmerzepisoden. Sie treten vorwiegend am Abend und in der Nacht auf.4) 

Du musst dir darüber keine Sorgen machen, denn hierbei handelt es sich nicht um eine Krankheit im eigentlichen Sinn. In der Regel verlaufen die Wachstumsschmerzen je nach Alter in Schüben und gehen nach kurzer Zeit von selbst wieder weg. Um eine Linderung der Beschwerden zu erreichen, können du oder dein Kind natürlich auch unsere Übungen ausprobieren.

2.8 Weitere Ursachen für Gelenkbeschwerden

  • Die Ursache von Gelenkbeschwerden kann auch in Unfällen liegen. Gerade nach Verstauchungen oder Prellungen schmerzen häufig die betroffenen Gelenke eine Weile. Nachdem die Verstauchung oder Prellung abgeklungen ist, sollten die Schmerzen allmählich verschwinden.
  • Eine Studie aus Italien macht darauf aufmerksam, dass anhaltende Gelenkschmerzen (und rheumaähnliche Symptome) bei Genesenen eine mögliche Spätfolge von Covid-19 darstellen. So zeigten etwa 25 Prozent aller Studienteilnehmer noch 60 Tage nach Auftreten der ersten Symptome Schmerzen an mindestens einem Gelenk.5) 6) Gleichzeitig scheinen Patienten mit rheumatoider Arthritis kein erhöhtes Risiko für besonders schwere Covid-Verläufe zu haben.7)
  • Menschen, die unter Hämophilie (im Volksmund als Bluterkrankheit bekannt) leiden, können sich leicht verletzen. Sie erleiden dann mitunter schwache Gelenkblutungen, die Schmerzen verursachen. Vor allem Arthrose und Beschwerden im Sprunggelenk und Knie können durch die Erkrankung Hämophilie verursacht werden.
  • Auch die Borreliose kann durch die übertragenen Bakterien innerhalb der ersten Wochen nach einem Zeckenstich grippeähnliche Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen oder Fieber verursachen. Borreliose lässt vor allem die großen Gelenke an Knie, Hüfte und Schulter schmerzen. Gefahr droht vor allem, wenn die Zecke länger als 10 Stunden Blut gesaugt und die Bakterien (Borrelien) dadurch in den Körper gelangen konnten.
  • Gelenkschmerzen sind tückischerweise jedoch nicht auf die ersten Wochen beschränkt. In seltenen Fällen treten noch ein bis zwei Jahre nach dem Zeckenbiss Gelenkprobleme auf. Dann sprechen Ärzte von der sogenannten Lyme-Arthritis.
  • Gehen plötzliche Gelenkschmerzen mit Gliederschmerzen, Schmerzen in den Beinen und im Oberbauch, Hautjucken sowie Erkältungssymptomen einher, sollte bei einer Untersuchung auch eine Hepatitis (Entzündung der Leber, Hepatitis A–E) ausgeschlossen werden.
  • Die chronische Nierenkrankheit (in Deutschland auch häufig chronische Niereninsuffizienz genannt) steht für ein Krankheitsbild, bei dem es zu einem fortschreitenden Verlust aller Funktionen der Niere kommt. Dabei führt ein Mangel an Vitamin D mitunter zu Störungen im Knochenstoffwechsel, was wiederum Gelenkschmerzen nach sich ziehen kann. 
  • Gelenkschmerzen können auch aus den umliegenden Strukturen wie Bänder oder Sehnen kommen. Ein Beispiel dafür ist die Schleimbeutelentzündung in der Schulter.
Groß im Bild sind eingeseifte Hände, das Stück Seife ist noch in der rechten Hand des Models zu erkennen
  • Die Sarkoidose ist eine Autoimmunerkrankung, die durch eine Fehlregulation des Immunsystems entsteht. Bei Sarkoidose bilden sich gutartige Knötchen im Gewebe (Granulome), starke Schmerzen der Gelenke und Muskeln sind eine häufig Begleiterscheinung. Allerdings fehlen hier die typischen Entzündungszeichen und die Gelenke behalten ihre Beweglichkeit.
  • Um eine Autoimmunerkrankung handelt es sich auch beim systemischen Lupus erythematodes. Krankheitsschübe gehen hier oft mit Fieber, Abgeschlagenheit und auch Gelenkschmerzen einher.8)
  • Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn können Symptome in anderen Bereichen des Körpers verursachen, zum Beispiel an den Gelenken. Neben den typischen Beschwerden wie Durchfall, Blähungen oder Gewichtsverlust klagen Betroffene daher auch häufig über Gelenkschmerzen.

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3. Behandlung von Gelenkschmerzen

Kurz & Knapp

  • Weil Gelenkschmerzen häufig von zu hohen muskulär-faszialen Spannungen ausgelöst werden, kann es sich lohnen, diese Spannungen konsequent zu senken.
  • Mit der Osteopressur, unseren Engpass-Dehnübungen und Faszien-Rollmassagen stehen dir dafür gleich 3 unterschiedliche Bausteine zur Verfügung. Probiere diese Alternativen unbedingt aus, bevor du über ein künstliches Gelenk nachdenkst.
  • Eine vollwertig pflanzliche Ernährung ohne Milchprodukte und Fleisch hilft deinen Gelenken zusätzlich bei der Regeneration.

Einfache Übungen für alle Körperbereiche, die du auch nach längerer Zeit mit einem Kunstgelenk mitmachen kannst, findest du im letzten Kapitel.

Du weißt aus unserem Kapitel zu den Ursachen, dass Schmerzen im Gelenk oft auch durch einseitige Bewegungsmuster entstehen. Diese sorgen dafür, dass die Muskeln und Faszien nicht mehr so nachgiebig und geschmeidig sind. Schlussendlich kann das zu muskulär-faszialen Fehlspannungen führen und schließlich zu Überbelastung, Schmerzen, Entzündungen von Schleimbeuteln, Gelenkverschleiß und Knorpelabbau. Unser Ziel ist deshalb, die Spannungen zu reduzieren und dem schmerzenden Gelenk wieder mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen.

Eine Frau mit weißem Oberteil und grauer Sporthose im Schneidersitz, ihre linke liegt auf dem inneren Oberschenkel knapp oberhalb ihres linken Knies auf. In der rechten Hand hält sie den Drücker von Liebscher & Bracht, den sie für eine Light-Osteopressur am Daumengelenk ihrer linken Hand ansetzt

Dies kann mit der Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht schnell und gezielt gelingen. Sie ist eine eigenständige manualtherapeutische Methode zur Behandlung von Schmerzen. In der von Roland Liebscher-Bracht entwickelten Therapie können mit 72 Osteopressur-Punkten gezielt die Alarmschmerz-Rezeptoren in der Knochenhaut angesteuert werden.

Wir gehen davon aus, dass durch das Drücken dieser speziellen Punkte gewisse Entspannungssignale ausgelöst werden, sodass die muskulär-faszialen Spannungen sinken und Schmerzen nachlassen können.

Für eine langfristige Wirkung ist es wichtig, dass du deine Gelenke ausgewogen bewegst. Dazu haben wir unsere gezielten Liebscher & Bracht Übungen® entwickelt, mit denen du deine Gelenke in alle möglichen Winkel bringen und deine Muskeln und Faszien dehnen kannst. Durch die Übungen kannst du in vielen Fällen deine Schmerzen lindern. Entscheidend ist auf lange Sicht, dass du sie regelmäßig anwendest.

Entzündungshemmer und Schmerzmittel als Lösung?

Klar, bei einer Autoimmunerkrankung muss das Immunsystem häufig durch ein Medikament unterdrückt werden, zumindest in der ersten Behandlungsphase. Klar ist aus unserer Sicht aber auch: Eine Vielzahl der Gelenkschmerzen wird nicht allein durch eine Grundkrankheit bestimmt, sondern meist auch zu unterschiedlichen Anteilen durch muskulär-fasziale Spannungen beeinflusst. Entzündungen mit Kortison-Spritzen (häufig bei ISG-Schmerzen angewandt)9) oder nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) zu behandeln, kann daher oft nur eine Möglichkeit oder ein Bestandteil der Behandlung sein. Dasselbe gilt für eine Linderung der Schmerzen mit Paracetamol oder ähnlichen Wirkstoffen. 

Wir empfehlen dir daher langfristig, unsere Übungen mit anderen Behandlungsmethoden zu kombinieren. Die Ergebnisse einer neuen Studie deuten zum Beispiel darauf hin, dass die Ultraschall-Therapie bei Knie-, Schulter- und Hüftschmerzen (zumindest unterstützend) hilfreich sein kann.10)

Ernährung bei Gelenkbeschwerden

Da Gelenkschmerzen häufig mit Arthrose, Rheuma, Arthritis und anderen Entzündungen im Gelenk einhergehen, kannst du deinen Körper, zusätzlich zu unseren Übungen, auch mit einer passenden Ernährung unterstützen. Milchprodukte und Fleisch enthalten meist Stoffe wie die Arachidonsäure, die Entzündungen fördern können. Vor allem in verarbeitetem Fleisch, wie Wurst, kommt die Arachidonsäure besonders viel vor. Wir empfehlen daher, dass du zumindest während akuter Schmerzphasen auf diese Produkte verzichtest oder ihren Verzehr zumindest einschränkst.

Eine kleine weiße Schüssel mit geschnittenen Erdbeeren und Heidelbeeren, die auf einem Steintisch steht. Rechts neben der Schüssel liegen ganze Erdbeeren, davor verteilt einige weitere Heidelbeeren.

Entzündungslindernd wirken dagegen Antioxidantien. Sie kommen beispielsweise vermehrt in dunklen Beeren vor. Auch bestimmte Fettsäuren, wie die Omega-3-Fettsäuren, wirken bei Gelenkentzündungen abheilend. Wer nicht so sehr auf Lachs, Makrele und Forelle steht, kann die wertvollen Omega-3-Fettsäuren auch über Walnüsse oder Leinöl aufnehmen. So bringst du auf natürliche Weise deinen Stoffwechsel ins Gleichgewicht und kannst im besten Fall auf eine Vielzahl an Medikamenten (Schmerzmittel, Antirheumatika) verzichten.

Im Video erklärt dir Professor Dr. Claus Leitzmann ausführlich, welche Lebensmittel deinen Gelenken eher schaden und welche sie schützen können:

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4. Übungen bei Gelenkschmerzen


Du hast über 100 Gelenke in deinem Körper — also auch über 100 potenzielle Schmerz-Stellen. Um die häufigsten Schmerzbereiche und Gelenke selbst zu behandeln, findest du passende Tipps und Übungen in unseren kostenfreien Schmerzfrei-Ratgebern.

Mithilfe unserer gezielten Übungen kannst du in vielen Fällen deine Schmerzen schnell und gezielt senken. Versuche, die Übungen regelmäßig in deinen Alltag zu integrieren, um die zu hohen Spannungen in den Muskeln und Faszien dauerhaft zu senken. Das kann dazu beitragen, dass du langfristig schmerzfrei bleibst und deine Gelenke wieder fit werden.

Über diesen Artikel

Roland Liebscher-Bracht

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Mehr über den Autor
Dr. Egbert Ritter, Unfallchirurg und eh. Oberarzt im UKH Salzburg

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Mehr über den Prüfer

Veröffentlicht am: 12.02.2024 | Letzte Aktualisierung: 13.02.2024

Quellen & Studien

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