Kostenfreier Ratgeber

Unsere Tipps für richtiges Dehnen

Ratgeber Cover Richtig dehnen
Ratgeber von Liebscher & Bracht als Vorschau
Schmerzfrei-Ratgeber Richtig Dehnen von Liebscher & Bracht mit Vorschau
Jetzt runterladen

Osteoporose verstehen & aktiv behandeln

Osteoporose betrifft Millionen Menschen – oft unbemerkt, bis der erste Knochen bricht. Bei dieser Erkrankung des Knochenstoffwechsels werden die Knochen porös und drohen schon bei geringer Belastung oder einfachen Stürzen zu brechen. Etwa die Hälfte aller Frauen über 70 Jahren und fast jeder 5. der über 70-jährigen Männer ist betroffen.1) Damit gilt Osteoporose als Volkskrankheit. Doch woran erkennst du die Krankheit frühzeitig? Und was kannst du dagegen tun? Von Risikofaktoren bis hin zu bewährten Therapien – wir erklären dir, wie du deine Knochengesundheit aktiv unterstützen kannst.

Osteoporose verstehen
Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor

Ein weißer Haken ist in einem khaki-farbenen Schild zu sehen.

Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter

Mehr erfahren
Roland Liebscher - Bracht lächelt in die Kamera. Es ist nur sein Kopf zu sehen und ein runder Kreis ist um ihn herum gezogen.

Roland Liebscher-Bracht

Schmerzspezialist & Bestseller-Autor

Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter  Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter

Mehr erfahren

1. Das Thema kurz und kompakt


  • Osteoporose ist eine Erkrankung des Knochenstoffwechsels, bei der die Knochen porös und brüchig werden. In Deutschland sind etwa 6 Millionen Menschen betroffen – hauptsächlich Frauen über 70 Jahre.2)
  • Die Erkrankung verläuft lange Zeit unbemerkt. Erste Warnsignale können Rückenschmerzen, eine Abnahme der Körpergröße oder häufige Knochenbrüche schon bei leichten Belastungen sein.3)
  • Je früher Osteoporose erkannt wird, desto besser sind oft die Behandlungsmöglichkeiten. Sprich mit deinem Arzt, wenn du erste Anzeichen bemerkst oder zur Risikogruppe gehörst.
    Mit der richtigen Kombination aus Bewegung, ausgewogener Ernährung und ausreichend Vitamin D kannst du deine Knochengesundheit aktiv unterstützen. Besonders wichtig ist regelmäßiges Training mit Übungen wie den Liebscher & Bracht Dehnübungen.

2. Der Knochen


Kennst du dich mit deinen Knochen aus? Sie sind weit mehr als nur starre Stützen – sie bilden das Grundgerüst deines Körpers! Während dein Knochengerüst beziehungsweise Skelett von außen starr und unbeweglich erscheint, findet im Inneren deiner Knochen ein faszinierender Stoffwechselprozess statt. Deine Knochen geben dir nicht nur Halt und schützen deine Organe, sie sind auch für deine Blutbildung unverzichtbar. Schauen wir uns also nun an, woraus deine Knochen eigentlich bestehen:4)

Osteoporose: Knochen und seine Bestandteile

Dein Knochengewebe setzt sich so zusammen:

  • Etwa 75 % sind anorganische Stoffe:
    • 20 % Wasser
    • 55 % Mineralstoffe (vor allem Kalzium, Phosphor/Phosphat und Magnesium)
    • Der Hauptakteur ist dabei Kalziumphosphat – es macht 99 % der Kalksalze aus
    • Eine besondere chemische Verbindung namens Hydroxylapatit sorgt dafür, dass deine Knochen so druckfest sind
  • Die restlichen 25 % sind organische Bestandteile:
    • Dein Gelenkknorpel
    • Die schützende Knochenhaut
    • Das wichtige Knochenmark
    • Versorgende Blutgefäße und Nerven

In deinen Knochen arbeiten verschiedene Zelltypen Hand in Hand:

  • Die Osteoblasten sind deine Baumeister: sie produzieren neue Knochenmasse.
  • Die Osteoklasten räumen auf: sie bauen altes Knochengewebe ab.
  • Die Osteozyten sind deine Wächter: sie überprüfen ständig die Knochenstruktur und melden Belastungen oder Schäden.

Der Knochenauf- und Knochenabbau ist also ein kontinuierlicher Prozess, bei dem Knochengewebe aufgebaut und altes Gewebe abgetragen wird. Bis zum 35. Lebensjahr erreicht der Knochenaufbau in der Regel seinen Höhepunkt und die Knochenmasse ihr Maximum. Bei Männern ist sie rund 30 % höher als bei Frauen. Danach überwiegt im Knochenstoffwechsel die Aktivität der Fresszellen (Osteoklasten). Die Dichte deiner Knochen nimmt dann jährlich um bis zu 1 % ab.5)

Dieser Umbau in deinen Knochen wird gesteuert durch:

  • Deine Hormone (besonders die Sexualhormone wie Östrogen fördern den Knochenaufbau).
  • Parathormon und Kalzitonin: sie kümmern sich um deinen Kalziumhaushalt.
  • Vitamin D: ohne das kannst du kein Kalzium aufnehmen.
  • Bewegung: wenn du dich bewegst, stimulierst du deinen Knochenaufbau.

Wusstest du, dass sich deine Knochen etwa alle 10 Jahre komplett erneuern? Dieser ständige Umbau ist völlig normal und sehr wichtig – so können sich deine Knochen an neue Belastungen anpassen und Schäden reparieren. Bei Osteoporose gerät dieser fein abgestimmte Prozess allerdings aus dem Gleichgewicht.6)

3. Was ist Osteoporose?


Was ist Osteoporose: Unterschied gesunder Knochen vs. Knochen mit Osteoporose

Osteoporose, umgangssprachlich auch Knochenschwund genannt, ist ein weitverbreitetes Krankheitsbild des Knochenstoffwechsels. In Deutschland sind etwa sechs Millionen Menschen betroffen. Bei dieser Erkrankung werden deine Knochen porös und verlieren an Stabilität – wie ein Schwamm mit immer größeren Löchern.

Was dabei in deinem Körper passiert: Das feine Gleichgewicht zwischen Knochenauf- und -abbau gerät aus der Balance. Die Osteoklasten bauen mehr Knochensubstanz ab, als die Osteoblasten neu bilden können. Die Folge: Die Knochen werden immer fragiler und können unter Umständen bereits bei geringer Belastung brechen.7)

Medizinische Definition von Osteoporose

“Die Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, die durch eine niedrige Knochenmasse und eine mikroarchitektonische Verschlechterung des Knochengewebes charakterisiert ist, mit einem […] Anstieg der Knochenfragilität und der Neigung zu Frakturen […].”8)

 

Welche Formen der Osteoporose gibt es?

Je nachdem, wodurch deine Osteoporose entstanden ist, unterscheiden Ärzte zwei Hauptformen:

Primäre Osteoporose (ohne erkennbare Grunderkrankung):

  • Postmenopausale Osteoporose (auch Typ-I Osteoporose genannt): Betrifft dich als Frau möglicherweise schon ein bis zwei Jahre vor deinen Wechseljahren. Der sinkende Östrogenspiegel kann dann zu einem verstärkten Knochenabbau führen.
Osteoporose bei Frauen
  • Altersosteoporose (Typ-II Osteoporose): Kann bei dir mit zunehmendem Alter auftreten, weil dein Knochenstoffwechsel sich verändert. Deine knochenaufbauenden Zellen (Osteoblasten) werden dann weniger aktiv und dein Knochen kann sich nicht mehr so gut an Belastungen anpassen.
  • Idiopathische Osteoporose: Diese Form könnte dich bereits in jungen Jahren treffen – manchmal sogar schon in der Pubertät. „Idiopathisch“ bedeutet, dass die genaue Ursache unbekannt ist. Bei Jugendlichen kann sich der Knochenzustand nach der Pubertät oft wieder verbessern.9)

Sekundäre Osteoporose (durch Erkrankungen oder Medikamente):

  • Kann durch bestimmte Medikamente entstehen, besonders wenn du über einen längeren Zeitraum Kortison einnehmen musst.
  • Kann möglicherweise durch längere Bettlägerigkeit auftreten.
  • Kann eine Folge von Hormonstörungen sein.
  • Entsteht manchmal durch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes.10)

Unsere besten Übungen und Tipps für richtiges Dehnen

Lade dir jetzt unseren kostenfreien PDF-Ratgeber für richtiges Dehnen runter und starte direkt mit unseren besten Übungen für ein schmerzfreies Leben!

Schmerzfrei-Ratgeber Richtig Dehnen von Liebscher & Bracht mit Vorschau

Gib deine E-Mail-Adresse im Formular an, um dir den Ratgeber herunterzuladen:

Nicht jede Knochenerkrankung ist eine Osteoporose. Die Osteomalazie zum Beispiel, bei der die Knochen durch Vitamin-D-Mangel weich werden, ist eine andere Erkrankung – auch wenn die Symptome ähnlich sein können.

Roland Liebscher-Bracht

 

4. Osteoporose-Stadien


Wie wird eigentlich der Schweregrad deiner Osteoporose bestimmt? Bei der Knochendichtemessung erhältst du einen sogenannten T-Score. Dieser Wert zeigt dir, wie deine Knochendichte im Vergleich zu jungen, gesunden Menschen (20–29 Jahre) abweicht. So kann dein Arzt besser einschätzen, in welchem Stadium sich deine Knochengesundheit befindet:

Osteoporose-Stadien

Osteopenie (T-Score -1,1 bis -2,5)

Dies gilt als Vorstufe der Osteoporose. Liegt der Wert bei -1,1 bis -2,5, weicht er bereits vom Standard ab. Osteopenie gilt noch nicht als Knochenerkrankung, sollte aber beobachtet werden.

Osteoporose (T-Score -2,5 oder niedriger)

Dieses Stadium geht bereits über eine Osteopenie hinaus. Beträgt die Standardabweichung bei der Messung der Knochendichte 2,5 oder mehr, liegt eine diagnostizierte und behandlungsbedürftige Osteoporose vor.

Manifeste Osteoporose

„Manifest“ bedeutet im medizinischen Kontext, dass etwas im Laufe der Zeit deutlich erkennbar ist. Das gilt in diesem Stadium der Osteoporose zum einen durch eine Abweichung des T-Scores um mehr als 2,5 vom Standard, zusätzlich jedoch durch Frakturen als erwiesen.

Fortgeschrittene Osteoporose

  • T-Score ≤ -2,5
  • Frakturen
  • Rückenschmerzen
  • multiple Wirbelkörperfrakturen
  • Schrumpfen der Körpergröße

Das Bruchrisiko ist in diesem Stadium meist sehr hoch und die Osteoporose weiter fortgeschritten.11)

Der T-Score

Bei einer Abnahme der Mineraldichte um einen T-Score von 1,0 gilt das Frakturrisiko bereits als um das Zwei- bis Dreifache erhöht. Bei einem T-Score von -2,0 sei ein Anstieg des Risikos auf das Vierfache, bei -3,0 gar auf das Achtfache zu befürchten.12)

5. Osteoporose: Symptome


Eine Besonderheit der Osteoporose ist ihr schleichender Verlauf. Anfangs verursacht die Erkrankung selbst normalerweise keine Schmerzen – erst ihre Auswirkungen machen sich bemerkbar. Viele Menschen suchen erst dann einen Arzt auf, wenn sich bereits mehrere, scheinbar grundlose Knochenbrüche ereignet haben.13)

Die Beschwerden bei einer Osteoporose können sehr vielfältig sein: von Muskelschmerzen, Frakturschmerzen bis hin zu Schmerzen in den Beinen.

Frühsymptome:

Viele Betroffene berichten auch über Osteoporose Schmerzen in den Beinen. Diese Beschwerden können durch eine veränderte Körperhaltung und den damit verbundenen Belastungen auf die Beinmuskulatur entstehen. Häufig treten die Schmerzen zunächst beim längeren Stehen oder Gehen auf. Wenn du solche Beschwerden bemerkst, ist es wichtig, dass du sie mit deinem Arzt besprichst – besonders, wenn sie zusammen mit anderen typischen Osteoporose-Symptomen auftreten.

Spätsymptome:

  • Deine Körpergröße nimmt deutlich ab (mehr als 4 cm).
  • Du bemerkst einen zunehmenden Rundrücken oder Spitzbuckel (eine starke, auf wenige Wirbel begrenzte Wirbelsäulenverkrümmung).
  • Das sogenannte „Tannenbaumphänomen“: charakteristische Hautfalten, die von der Rückenmitte nach außen verlaufen.
  • Du hast zunehmend Schwierigkeiten beim Aufrichten deines Oberkörpers.14)
Zu sehen ist ein der Rücken eines Mannes, auf dem sich Hautfalten schräg nach unten ziehen. Die Linien ergeben das Bild eines Tannenbaums.
Eine medizinische Darstellung einer zerbrochenen Huefte

Pathologische Frakturen

Besonders charakteristisch sind Knochenbrüche, die ohne erkennbaren Anlass auftreten. Diese können sich ereignen:

  • Bei deinen alltäglichen Bewegungen.
  • Wenn du leichte Gegenstände hebst.
  • Wenn du aus dem Stand stürzt.
  • Manchmal sogar, wenn du kräftig niesen musst.

Besonders gefährdet sind:

  • Wirbelkörper (die häufigste Bruchstelle).
  • Oberschenkelhals (besonders bei der Altersosteoporose).
  • Handgelenk.
  • Oberarm.
  • Rippen.

Besonders häufig tritt Osteoporose in der Hüfte auf. Eine Osteoporose der Hüfte ist besonders gefährlich, da Brüche des Oberschenkelhalses im höheren Alter oft schwerwiegende Folgen haben können.

Bei Osteoporose lag 2010 in Europa die Zahl an Hüftfrakturen bei 620.000, die von Wirbelkörperbrüchen bei 520.000 und von Unterarm-Frakturen bei 560.000. 1,8 Millionen Brüche traten in anderen Skelettregionen auf. Tendenz steigend: Die Weltgesundheitsorganisation (kurz: WHO) rechnet bis 2050 mit vier Mal so vielen osteoporotischen Knochenbrüchen weltweit. Noch höher soll der Anstieg in den wohlhabenden Industriestaaten ausfallen.15)

Unsere besten Übungen und Tipps bei Hüftschmerzen

Lade dir jetzt unseren kostenfreien PDF-Ratgeber bei Hüftschmerzen runter und starte direkt mit unseren besten Übungen für ein schmerzfreies Leben!

Schmerzfrei-Ratgeber zum Thema Hüftschmerzen - die Vorschau zeigt Beschreibungen und Bilder zu den Übungen.

Gib deine E-Mail-Adresse im Formular an, um dir den Ratgeber herunterzuladen:

 

Wichtig: Warte nicht, bis mehrere dieser Symptome auftreten. Je früher Osteoporose erkannt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten. Sprich mit deinem Arzt, wenn du erste Anzeichen bemerkst oder zu einer Risikogruppe gehörst.

6. Ursachen & Risikofaktoren


Damit du verstehst, wie Osteoporose entsteht, ist es wichtig zu wissen, dass dein Knochenstoffwechsel von vier Hauptfaktoren beeinflusst wird:

  • Deinen Knochenzellen
  • Deinen Hormonen
  • Vitaminen (besonders Vitamin D)
  • Deiner Bewegung16)

Wenn nur einer dieser Faktoren aus dem Gleichgewicht gerät, könnte dies bereits zu Knochenschwund führen. Dabei kann dein Körper auf drei verschiedene Arten reagieren:

  1. Deine knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) werden überaktiv
  2. Deine knochenaufbauenden Zellen (Osteoblasten) arbeiten zu wenig
  3. Beide Zellarten zeigen zu wenig Aktivität

Osteoporose bedeutet Knochenschwund, weil der Stoffwechsel gestört ist. Letztlich erfolgt der Abbau der Knochen bei allen 3 Prozessen schneller als der Aufbau neuer Knochensubstanz.17)

 

Risikofaktoren für Osteoporose & osteoporotische Frakturen

Die Risikofaktoren für Osteoporose lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen:

Allgemeine Risiken, die du nicht beeinflussen kannst:

  • Dein Alter (besonders gefährdet: Frauen ab 70, Männer ab 80 Jahren).
  • Dein Geschlecht (Frauen sind häufiger von primärer Osteoporose betroffen).
    Familiäre Vorbelastung (besonders, wenn deine Eltern Oberschenkelbrüche hatten).18)

Risiken, die du beeinflussen kannst:

  • Du bewegst dich zu wenig oder kaum.
  • Du leidest an Untergewicht, Anorexia nervosa (Magersucht) oder hast eine starke Gewichtsabnahme vollzogen.
  • Du rauchst (Rauchen verengt deine Blutgefäße und erschwert die Nährstoffversorgung der Knochen).
  • Du konsumierst übermäßig viel Alkohol (stört deinen Vitamin-D-Stoffwechsel).
  • Du leidest durch eine unausgewogene Ernährung an Vitamin-D- und Kalziummangel.19)

 

Grunderkrankungen, die dein Risiko erhöhen können:

Endokrinologische Erkrankungen / Hormonstörungen:

    • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
      Störungen der Nebenschilddrüse (Hyperparathyreoidismus): Regulationsstörung der Nebenschilddrüse mit übermäßigem Anstieg des Parathormons
    • Diabetes Typ I und II
    • Wachstumshormon-Mangel bei Hypophyseninsuffizienz: gestörte Hormonproduktion und Ausschüttung der Hormone durch die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse)
    • Hypercortisolismus: Überschuss des Stresshormons Cortisol20)
  •  
Ein Bildausschnitt von einem Hals. Er ist angeschwollen, weil eine Erkrankung an der Schilddruese vorliegt.
Ein Mann haelt sich den Kopf, weil er Schmerzen hat.

Rheumatologische Erkrankungen:

Neurologische Erkrankungen:

    • Epilepsie und Antiepileptika
    • Schizophrenie
    • Parkinson
    • Alzheimer
    • Nach einem Schlaganfall
    • Chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen (kurz: COPD): Lungenerkrankungen
  •  

Medikamente, die dein Risiko erhöhen können:

  • Kortisonpräparate bei längerer Einnahme
  • Bestimmte Krebsmedikamente
  • Einige Antidepressiva
  • Magensäureblocker bei Dauertherapie
  • Dauerhafte Therapie mit Glukokortikoiden: ein Steroid-Hormon, wie es in Kortison enthalten ist
  • Therapie mit Glitazonen: orale Antidiabetika bei Diabetes Typ II, um die Insulinrezeptoren für körpereigenes Insulin wieder sensibler zu machen
  • Opioide: können Stürze begünstigen
  • Protonenpumpenhemmer (kurz: PPI, auch bekannt als Magenschutz): hemmen Magensekrete

Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Je mehr Risikofaktoren auf dich zutreffen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du eine Osteoporose entwickeln könntest. Mit einem gesunden Lebensstil jedoch kannst du dein Wohlbefinden unterstützen.21)

Roland Liebscher-Bracht

7. Diagnose


Doch was passiert nun, wenn der Verdacht auf Osteoporose besteht? Deinem Arzt stehen verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Diese helfen dabei, nicht nur die Diagnose zu stellen, sondern auch dein persönliches Risiko für Knochenbrüche einzuschätzen. Eine frühzeitige Erkennung ist dabei besonders wichtig, denn je früher deine Osteoporose erkannt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten.

Die wichtigsten Untersuchungen im Überblick:

1. Ausführliches Gespräch (Anamnese)

Im ersten Schritt wird dein Arzt ein umfassendes Gespräch mit dir führen. Dabei geht es darum, mögliche Risikofaktoren und erste Anzeichen einer Osteoporose zu erkennen. Besonders wichtig sind dabei:

  • Hattest du früher Knochenbrüche und welche Ursachen hatten diese?
  • Wie steht es um deine Lebensgewohnheiten und deine Ernährung?
  • Bestehen Vorerkrankungen in deiner Familie?
  • Nimmst du regelmäßig Medikamente ein?
Eine Frau sitzt auf dem Untersuchungstisch, neben ihr steht die Aerztin. Mit einer Hand beruehrt sie den Arm der Patienten, waehrend sie in der anderen Hand die Krankenakte haelt.

2. Körperliche Untersuchung

Die anschließende Untersuchung gibt deinem Arzt wichtige Hinweise auf den Zustand deines Bewegungsapparats. Mit verschiedenen Tests kann er einschätzen, wie hoch dein Risiko für Stürze und damit verbundene Knochenbrüche sein könnte. Dabei werden untersucht:

  • Die Funktion deiner Muskeln und Gelenke
  • Dein Gleichgewicht und deine Beweglichkeit
  • Mögliche Fehlhaltungen oder Verformungen der Wirbelsäule
Eine Hand im blauen Gummihandschuh greift zu einem Reagenzglas mit Blut. Eine Szene aus dem Labor.

3. Laboruntersuchungen

Eine Blutuntersuchung ist wichtig, um andere Erkrankungen auszuschließen und deinen Knochenstoffwechsel zu beurteilen. Dein Arzt erhält dabei Informationen über:

  • Die Versorgung mit wichtigen Mineralstoffen wie Kalzium
  • Deinen Vitamin-D-Spiegel
  • Mögliche Entzündungen oder Stoffwechselstörungen

4. Die Knochendichtemessung

Die zentrale Untersuchung ist die Knochendichtemessung, auch Osteodensitometrie genannt. Dabei hat sich besonders die DXA-Methode bewährt. Sie ist schmerzfrei, dauert nur etwa 15 Minuten und belastet dich nur minimal mit Röntgenstrahlen.22)

Gemessen wird vor allem an zwei wichtigen Stellen:

  • An deiner Lendenwirbelsäule
  • Am Oberschenkelhals
Eine "spielerische" Darstellung der Knochendichtemessung: Ein Maßband ist um einen Knochen gewickelt und eine menschliche Hand liest mit einer Lupe die Maße ab.

Das Ergebnis wird als sogenannter T-Wert angegeben. Dieser Wert zeigt dir, wie deine Knochendichte im Vergleich zu jungen, gesunden Menschen abweicht. Genauere Informationen zum T-Wert und den entsprechenden Osteoporose-Stadien hast du bereits im Abschnitt Was ist Osteoporose? gelesen.

Wichtig zu wissen: Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Knochendichtemessung meistens, wenn bei dir bestimmte Risikofaktoren vorliegen. Sprich am besten mit deinem Arzt darüber. Er kann einschätzen, ob eine solche Untersuchung für dich sinnvoll ist.

8. Osteoporose Therapie


Eine Osteoporose-Therapie besteht aus mehreren Bausteinen, die ineinandergreifen müssen. Je früher du mit der Behandlung beginnst, desto besser sind möglicherweise deine Chancen, weitere Knochenbrüche zu vermeiden und dein Wohlbefinden zu erhalten. Dabei ist es wichtig zu wissen: Die Krankheit Osteoporose ist zwar nicht heilbar, aber grundsätzlich gut behandelbar.

ei Osteoporose spielen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten eine Rolle: Bewegungstherapie, medikamentöse Therapie und Ernährungstherapie

 

Osteoporose: Ernährung spielt eine große Rolle

Deine Ernährung hat einen entscheidenden Einfluss auf deine Knochengesundheit. Besonders zwei Nährstoffe spielen dabei eine Schlüsselrolle: Kalzium und Vitamin D. Sie arbeiten eng zusammen – denn nur mit Hilfe von Vitamin D kann dein Körper Kalzium in die Knochen einbauen.

Kalzium – der Baustoff deiner Knochen: Täglich benötigst du etwa 1.000 mg Kalzium. Diese Menge kannst du gut über die Nahrung aufnehmen, wenn du auf die richtigen Lebensmittel achtest:

  • Grünes Gemüse wie Brokkoli und Grünkohl
  • Verschiedene Nusssorten, besonders Mandeln
  • Kalziumreiches Mineralwasser (mehr als 150 mg/l)
  • Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte

Lange Zeit galten Milchprodukte als wichtigste Kalziumquelle. Neuere Studien zeigen jedoch überraschende Ergebnisse: Ein erhöhter Milchkonsum scheint das Risiko für altersbedingte Knochenbrüche nicht zu verringern. In manchen Fällen könnte er sogar kontraproduktiv sein.

Vitamin D – der Schlüssel zur Kalziumaufnahme: Die Besonderheit bei Vitamin D: Dein Körper kann es selbst herstellen – allerdings nur mit Hilfe von Sonnenlicht. In unseren Breiten ist das besonders im Winter oft nicht ausreichend, weshalb viele Menschen einen Vitamin D-Mangel entwicklen:

  • Tagesbedarf: 800-1.000 IE (Internationale Einheiten)
  • Die wichtigsten Quellen:
    • Regelmäßiger Aufenthalt im Freien bei Tageslicht
    • Ergänzende Vitamin-D-Präparate (nach Rücksprache mit dem Arzt)
      Bestimmte Lebensmittel wie Fisch
Pillen auf einem Holzloeffel, im Hintergrund liegen Tomaten, Brombeeren, Orangen und eine Avocado..
Wenn du am Abend zuvor Alkohol getrunken hast, ist es Zeit, die Leber zu entgiften.

Generell gilt: Eine ausgewogene, basenreiche Ernährung mit vielen pflanzlichen Lebensmitteln unterstützt deine Knochengesundheit am besten. Vermeide dabei übermäßigen Konsum von:

  • Stark verarbeiteten Lebensmitteln
  • Zucker und Weißmehl
  • Alkohol und Softdrinks23)

Osteoporose: Übungen für zuhause

Bewegung ist einer der wichtigsten Bausteine deiner Behandlung. Denn deine Knochen sind lebendig und können sich den Belastungen anpassen, denen du sie aussetzt. Bleibst du zu lange inaktiv, wird dein Knochengewebe möglicherweise abgebaut. Mit den richtigen Übungen kannst du diesem Prozess unterstützend entgegenwirken.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass regelmäßiges Training nicht nur deine Knochendichte verbessern kann, sondern auch dein Sturzrisiko deutlich senken könnte. Besonders effektiv ist eine Kombination aus verschiedenen Übungsformen, die du meist gut in deinen Alltag integrieren kannst.

Für dein Training zuhause eignen sich besonders:

  • Gleichgewichtsübungen (z.B. Einbeinstand, Tandemstand)
  • Leichte Kräftigungsübungen (z.B. Kniebeugen am Stuhl)
  • Koordinationsübungen für mehr Bewegungssicherheit
  • Unsere Liebscher & Bracht Dehnübungen

Unsere besten Übungen und Tipps für richtiges Dehnen

Lade dir jetzt unseren kostenfreien PDF-Ratgeber für richtiges Dehnen runter und starte direkt mit unseren besten Übungen für ein schmerzfreies Leben!

Schmerzfrei-Ratgeber Richtig Dehnen von Liebscher & Bracht mit Vorschau

Gib deine E-Mail-Adresse im Formular an, um dir den Ratgeber herunterzuladen:

 

Osteoporose: Sport kann dein Wohlbefinden unterstützen

Die richtige sportliche Aktivität könnte deine Knochengesundheit unterstützen. Entscheidend ist dabei nicht nur die Art der Bewegung, sondern auch die Regelmäßigkeit. Studien haben gezeigt, dass besonders Aktivitäten mit Gewichtsbelastung und wechselnden Bewegungsmustern deine Knochen stärken können.

Doch auch die unterschiedlichen Sportarten haben verschiedene Effekte auf deine Knochengesundheit. Während einige deinen Knochenaufbau optimal unterstützen, sind andere zwar gut für deine allgemeine Fitness, haben aber weniger Einfluss auf deine Knochendichte.

Diese Sportarten empfehlen wir dir bei Osteoporose:

  • Walking oder Nordic Walking
  • Tanzen
  • Moderates Krafttraining
  • Gymnastik in der Gruppe
  • Tai-Chi (reduziert nachweislich die Sturzangst)

Bevor du mit einem neuen Sportprogramm beginnst, ist es wichtig, dass du mit deinem Arzt besprichst, welche Übungen bei Osteoporose für dich geeignet sind. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, wie deine bisherige Sportlichkeit, das Stadium deiner Osteoporose und dein allgemeiner Gesundheitszustand.24)

Medikamente zur Behandlung deiner Beschwerden

Eine medikamentöse Therapie ist bei Osteoporose oft ein wichtiger Behandlungsbaustein. Ob du Medikamente benötigst, hängt von verschiedenen Faktoren ab, besonders von deinem individuellen Risiko für Knochenbrüche. Die Entscheidung für eine bestimmte Behandlung trifft dein Arzt gemeinsam mit dir.

Die moderne Medizin bietet verschiedene Medikamentengruppen, die auf unterschiedliche Weise wirken:

Die wichtigsten Medikamentengruppen:

  • Bisphosphonate (z.B. Alendronat, Zoledronat)
  • Antikörper-Therapie (z.B. Denosumab)
  • Hormonähnliche Substanzen (z.B. Raloxifen)
  • Knochenaufbauende Medikamente (z.B. Teriparatid)25)

Gibt es natürliche Alternativen zu Biophosphaten? Diese Frage stellen sich manche Betroffene, die keine Bisphosphonate nehmen möchten oder dürfen. Halt hierzu am besten Rücksprache mit deinem Arzt, da er deine Beschwerden und dein Stadium einordnen kann.

Je nach Medikament gibt es unterschiedliche Einnahmeformen:

  • Tabletten (täglich, wöchentlich oder monatlich)
  • Injektionen unter die Haut
  • Infusionen (halbjährlich oder jährlich)
Zu sehen ist eine weiße Packung, die offen ist. Aus ihr lugt eine Blisterpackung hervor, aus der wiederum eine weiße Pille entnommen daneben liegt.

Die meisten dieser Medikamente zielen darauf ab, den Knochenabbau zu bremsen. Einige wenige können auch den Knochenaufbau fördern. Dein Arzt wird mit dir besprechen, welches Medikament für dich am besten geeignet ist. Dabei berücksichtigt er:

  • Dein Alter und Geschlecht
  • Die Schwere deiner Osteoporose
  • Mögliche Begleiterkrankungen
  • Deine persönlichen Präferenzen bei der Einnahmeform

Wichtig für dich zu wissen:

  • Die Therapie sollte immer durch ausreichende Kalzium- und Vitamin-D-Versorgung unterstützt werden
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig
  • Eine konsequente Einnahme der Medikamente ist entscheidend für eine gute Wirkung
  • Nebenwirkungen sind selten, sollten aber mit deinem Arzt besprochen werden

Die medikamentöse Therapie ist dabei nur ein Teil der Behandlung. Den besten Erfolg erzielst du in Kombination mit regelmäßiger Bewegung und ausgewogener Ernährung.

Über diesen Artikel

Roland Liebscher-Bracht

Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor

Mehr über den Autor
Dr. Egbert Ritter, Unfallchirurg und eh. Oberarzt im UKH Salzburg

Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg

Mehr über den Prüfer

Veröffentlicht am: 19.02.2024 | Letzte Aktualisierung: 03.03.2025

Quellen & Studien

9. FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Osteoporose

Osteoporose verläuft zunächst meist unbemerkt und zeigt keine typischen Frühsymptome. Erste Anzeichen können Rückenschmerzen, eine Abnahme der Körpergröße oder eine zunehmende Rundung des Rückens sein, oft wird die Erkrankung aber erst durch einen Knochenbruch bei geringer Belastung entdeckt.

Die Behandlung beruht auf mehreren Säulen: regelmäßige körperliche Aktivität mit knochenstärkenden Übungen, eine kalzium- und vitamin-D-reiche Ernährung sowie bei Bedarf die Einnahme von Medikamenten. Zusätzlich ist es wichtig, Risikofaktoren wie Rauchen oder übermäßigen Alkoholkonsum zu vermeiden. Kläre die richtige Behandlungsmethode aber immer mit deinem Arzt ab.

Eine Kombination aus regelmäßigem Krafttraining, ausgewogener Ernährung und ausreichender Vitamin-D-Versorgung könnte deine Knochendichte stabilisieren oder sogar verbessern. In vielen Fällen können auch spezielle Medikamente notwendig sein, die den Knochenabbau bremsen oder den Knochenaufbau fördern.

Die häufigsten Auslöser sind hormonelle Veränderungen (besonders der Östrogenmangel nach den Wechseljahren), zunehmendes Lebensalter und Bewegungsmangel. Bei etwa 5 % der Patienten liegt eine sekundäre Osteoporose vor, die durch andere Erkrankungen oder bestimmte Medikamente verursacht wird.

Wenn du Osteoporose hast, kann dir auch dieses Wissen helfen:

Osteoporose & Rundrücken

Ursache in beiden Fällen können verspannte Muskeln und verkürzte Faszien sein. Hier bekommst du alle Infos und TOP-Übungen.

Gleich üben

Vitamin-D-Mangel frühzeitig erkennen

Osteoporose ist häufig die Folge eines Vitamin-D-Mangels. Ältere Menschen zählen zur Risikogruppe. Erfahre, warum und was du dagegen tun kannst.

Zu den Anzeichen

Faszien – Wunderwerk der Natur

Faszien sind essenziell für das Zusammenspiel der Muskeln mit den Knochen. Erfahre deshalb mehr über sie und wie du sie täglich pflegen kannst.

Mehr erfahren

Rückenschmerzen verstehen

Bei Osteoporose nur ein stilles Symptom, aber mit großer Aussagekraft. Hintergründe und Top-Übungen für zuhause warten hier.

Hier weiterlesen

Osteoporose & Rundrücken

Ursache in beiden Fällen können verspannte Muskeln und verkürzte Faszien sein. Hier bekommst du alle Infos und TOP-Übungen.

Gleich üben

Vitamin-D-Mangel frühzeitig erkennen

Osteoporose ist häufig die Folge eines Vitamin-D-Mangels. Ältere Menschen zählen zur Risikogruppe. Erfahre, warum und was du dagegen tun kannst.

Zu den Anzeichen

Faszien – Wunderwerk der Natur

Faszien sind essenziell für das Zusammenspiel der Muskeln mit den Knochen. Erfahre deshalb mehr über sie und wie du sie täglich pflegen kannst.

Mehr erfahren

Rückenschmerzen verstehen

Bei Osteoporose nur ein stilles Symptom, aber mit großer Aussagekraft. Hintergründe und Top-Übungen für zuhause warten hier.

Hier weiterlesen