1. Warum helfen diese Übungen gegen Rückenschmerzen im unteren Rücken?
Die häufigsten Rückenschmerz-Formen entstehen durch überspannte und verkürzte Muskeln und Faszien. Bei Schmerzen im unteren Rücken sind die folgenden Muskeln und Muskelgruppen beteiligt:
(1) die Hüftbeuger, die sich von der Lendenwirbelsäule über die Hüfte bis zur Oberschenkel-Innenseite erstrecken
(2) die vordere Beinmuskulatur (Quadrizeps)
(3) die Hüftstrecker als Gegenspieler (Antagonist) der Hüftbeuger und des Quadrizeps (Ischiocrurale Muskulatur), die die rückseitige Oberschenkelmuskulatur bilden (der größte Hüftstrecker ist die Gesäßmuskulatur)
(4) die Bauchmuskulatur
(5) die Rückenstrecker als Antagonist der Bauchmuskulatur
Ursache von Kreuzschmerzen sind oft einseitige Bewegungsmuster. Sitzen gilt als die häufigste Tätigkeit in unserem modernen Alltag. Ob im Auto, am Schreibtisch am Arbeitsplatz oder zuhause auf der Couch: Immer wenn wir sitzen, befinden sich unsere vorderen Muskelpartien — die Bauchmuskulatur, die Hüftbeuger und der Quadrizeps — in einer “verkürzten” Position. Gleichst du diesen Zustand nicht gezielt aus, werden diese Muskelgruppen mit der Zeit immer starrer, weil sie nicht genug gedehnt werden. Wenn du dich nun gerade aufrichten möchtest, zieht dich gewissermaßen ein unsichtbarer Zug nach vorne. In der Folge müssen die Muskeln an der Körperrückseite eine immer größere Gegenspannung aufbauen, damit du überhaupt aufrecht stehen kannst. An den Wirbelkörpern und Bandscheiben wird also von zwei Seiten gezogen, sodass der Druck auf die Strukturen im Rücken immer größer wird.
Da die Zugkraft immens ist, können über die Jahre akute oder gar chronische Schmerzen im unteren Rücken entstehen. Im Gegensatz zu Rückenschmerzen im oberen Rücken machen sich die Schmerzen im unteren Rücken vor allem in der Lendenwirbelsäule (kurz: LWS) bemerkbar. Betroffene Bereiche sind die Wirbel-Körper, ihre gelenkigen Verbindungen, das Kreuzbein, das Steißbein und die Bandscheiben. Der Druck, der durch die muskulär-faszialen Überspannungen entsteht, wird nämlich auf die Lendenwirbelsäule und ihre Bandscheiben geleitet, die zunehmend zwischen den Wirbeln der Lende gequetscht werden. Brennende oder ziehende Schmerzen können die Folge sein, die sogar bis in die Extremitäten strahlen können. Auch Fehlhaltungen wie Rundrücken und Hohlkreuz kommen so zustande.
Mit unseren drei Rückenübungen gehst du die Schmerz-Ursache gezielt an und dehnst deine überspannten und verkürzten Muskeln und Faszien. Die erste Übung ist für deine Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur sowie den Hüftbeuger. Auch mit der zweiten Übung kannst du den Hüftbeuger und zusätzlich die Bauchmuskulatur von ihren Verspannungen befreien. Übung Nummer drei ist speziell für die Beine und dehnt den Quadrizeps. In diesem Video erklärt dir Roland Liebscher-Bracht noch einmal anschaulich, wie deine Rückenschmerzen im unteren Rücken zustande kommen und welche Übungen du noch machen kannst. Und da Wissen schließlich Macht über deine Schmerzen bedeutet und man nie auslernt, wirf doch einfach noch einen Blick in unseren Bestseller “Deutschland hat Rücken”. Dort geben wir dir ein effizientes “Rückentraining” an die Hand und tolle Tipps, wie du Faszienrollen mit unseren Dehn-Übungen kombinieren kannst, um die Rückenmuskeln zu entspannen.